18. Ausgabe | Frühjahr 2015 Editorial Eine Reform der Genehmigungskultur bei Bauprojekten ist fällig Projekte Leipzig: Komplettbaugrube für Wohnhäuser Böblingen: Sanierung defekter Erdwärmesonden Hersbruck: Erweiterung einer Lagerhalle Zugehörige Unternehmen Stuttgart 21 – Messen und Visualisieren in Echtzeit Technik | Verfahren Rüttelstopfverdichtung beim Grundbruchnachweis Aktivitäten | Informationen Neue Gesellschaft in Dänemark gegründet 5 7 10 Komplettbaugrube für Mehrfamilienhäuser Erweiterung einer Lagerhalle Sanierung defekter Erdwärmesonden Rüttelstopfsäulen zur Gründung neuer Mehrfamilienhäuser im Leipziger Waldstraßenviertel erforderten den geringsten Zusatzaufwand in der bestehenden Baugrube. Betonstopfsäulen erwiesen sich als optimales Gründungskonzept zur Reduzierung von Setzungen in Weich- und Torfschichten für eine neue Lager- und Produktionshalle in Hersbruck. Grundwasser-Probleme bei Erdwärmesonden führen in zwei Wohngebieten in Böblingen zu Hebungen und Schäden an vielen Häusern. Keller Grundbau saniert die Erdwärmesonden. 9Stabilisierungssäulen für neues Stadtquartier „Europaviertel West“ in Frankfurt – Intelligente Kombination von Gründungssystemen 16Neubau einer Großstufenpressengrube in Schweinfurt – Herstellung einer Unterfangung und Sicherung einer Baugrube mit dem Soilcrete®-Verfahren 10Aktueller Stand der Sanierungsarbeiten in Böblingen – Das erste Sanierungsgebiet konnte erfolgreich abgeschlossen werden 17Luxuriöse Eigentumswohnungen auf der Humbolt-Insel am Tegeler Hafen in Berlin – Gründung einer Erschließungsstraße 11Sicherung eines Tagesbruches in Essen-Werden – 60 Tonnen Zement und Blitzdämmer zur Verfüllung eines Luftschutzstollens 17Die Berücksichtigung einer Rüttelstopfverdichtung beim Grundbruchnachweis 6Soilfrac®-Injektion zur Sanierung eines Wohnblocks in Frankfurt – Kontaktinjektion stellt Tragfähigkeit des Baugrundes wieder her 12Cityringen: U-Bahnbau in Kopenhagen – Gebäudesicherungen im Soilcrete®- und Soilfrac®-Verfahren 18Bahnprojekt Stuttgart 21 – Messen und Visualisieren in Echtzeit 7Erweiterung einer Lagerhalle in Hersbruck – Gründung in der Talaue mit unterschiedlich mächtigen Torflagen 14Stadttheater Utrecht in den Niederlanden – Tiefergründung und Abdichtung mit dem Soilcrete®-Verfahren 8Windpark Kassiek-Lindstedt: eine besondere Herausforderung – Erfolgreiche Gründung eines extrem schwierigen Standorts im zweiten Anlauf 15Neubau eines Parallelkanals im Zentrum von Augsburg – Lückenschluss im Soilcrete®-Verfahren Inhalt Frühjahr 2015 Editorial 3Eine Reform der Genehmigungskultur bei Bauprojekten ist fällig Projekte 4Neubau der Firmenzentrale MBtech in Sindelfingen – Hybridsäulen als sichere Gründung eines Hightech-Unternehmen 5Spezialtiefbaulösungen für Neubau innerstädtischer Mehrfamilienhäuser in Leipzig – Alles aus einer Hand: Komplettbaugrube 2 Kellerfenster l 18/2015 Technik · Verfahren Zugehörige Unternehmen Aktivitäten · Informationen 19Internationaler Standard im Arbeitsund Gesundheitsschutz: Zertifizierung nach BS OHSAS 18001 19Gründung der Keller Funderingsteknik in Dänemark 20 Adressen und Kontakte Editorial Eine Reform der Genehmigungskultur bei Bauprojekten ist fällig Sehr geehrte Damen und Herren, Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann Managing Director Central Europe, Keller Grundbau GmbH Impressum „Kellerfenster” ist eine Zeitung der Keller Grundbau GmbH und zugehöriger Unternehmen. Sie erscheint zweimal jährlich. Herausgeber: Keller Grundbau GmbH Kaiserleistraße 8 · 63067 Offenbach Redaktion: Uwe Hinzmann, Angela Kapell Satz: Synerga Werbeagentur, Offenbach, Tel. 069-984202-0 · [email protected] Druck: Digitale Mediengruppe, Frankfurt Alle Rechte und Änderungen (Irrtümer) vorbehalten. vor dem Hintergrund der Wirtschaftsprognosen sind wir mit optimistischen Erwartungen ins neue Jahr gestartet. Der milde Winter unterstützte zunächst diesen Ansatz, jedoch zeigte sich schnell, dass sich viele Projekte verschieben würden. Die sicher geglaubte Auslastung für das erste Quartal konnte in Teilen Deutschlands bei weitem nicht erreicht werden. Auch das Volumen bei der Nachfrage von Bauleistungen war im Frühjahr 2015 eher zurückhaltend und bei der Anzahl der Großprojekte im Vergleich zu den Vorjahren äußerst gering. Wir haben uns die Frage gestellt, was die Ursachen dieser Konjunkturdelle in Deutschland sind, da auch unsere Mitbewerber über ähnliche Symptome berichteten. Alle Investitionen unserer Bauherren haben den Fokus, einen Mehrwert zu generieren, um schnellstmöglich einen Benefit für die jeweiligen Betriebe zu generieren. Wer kann es einem Investor verdenken, vor dem Hintergrund der bescheidenen behördlichen Unterstützung in der Genehmigungsplanung zuerst alle Bescheide abzuwarten, und dann in einem zweiten Schritt die Umsetzung des Projekts auszulösen. Bei unserer eigenen Investition in einen Hallenneubau am Standort Bochum konnten wir selbst leidvoll erfahren, mit welcher Ignoranz und welch überzogenen Anforderungen eine Baubehörde in einer strukturschwachen Region Hürden aufbaut und diese leidenschaftlich verteidigt. Neben den zeitlichen Verzögerungen kamen erhöhte Kosten für Auflagen hinzu, welche die Freude am Projekt schnell trübten. Ich denke, dass in Deutschland dringend eine Reform der Genehmigungskultur fällig ist und wir bei Großprojekten auch ein partnerschaftliches, problemlösendes Miteinander benötigen. Das derzeitige Vergabeprinzip an den jeweils billigsten Planer/Projektsteuerer sowie die im öffentlichen Bereich häufig zu beobachtende Methodik der Verschleierung der Gesamtkosten schafft ein enormes Konfliktpotenzial. Dessen Ursachen dann während des Bauablaufes zu klären ist bei Großprojekten in der Regel nur mit juristischer Begleitung möglich. Dies bindet bei allen Baubeteiligten enorme personelle Kapazitäten und ist keinem Projekt wirklich dienlich. Das Beispiel der Deutschen Staatsoper in Berlin zeigt, wo dies hinführen kann: Dort wird nun ein Untersuchungsausschuss die enormen Mehrkosten in Höhe von 150 Mio. Euro aufklären. Wir bei Keller versuchen seit langem, einen alternativen Weg einzuschlagen und möglichst frühzeitig auf den Bauherrn zuzugehen, um praxisorientierte Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. Dabei stehen die Kostensicherheit sowie eine optimierte Bauzeit im Interesse des Bauherrn im Vordergrund. Bitte gehen auch Sie im Bedarfsfall gerne auf unsere regionalen Niederlassungen zu und lassen sich entsprechend Ihren Wünschen beraten. Mit der Zertifizierung gemäß der OHSAS 18001 haben wir unseren bereits zuvor schon sehr hohen Sicherheitsstandard bei Keller auf das höchste internationale Niveau angehoben. Mein besonderer Dank gilt unseren äußert engagierten Mitarbeitern und externen Experten, mit denen uns in kürzester Zeit die Zertifizierung nach unzähligen Audits und Schulungen gelungen ist. Für das laufende Geschäftsjahr wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute sowie viel Erfolg bei der Realisierung der jeweiligen Bauaufgabe. Glück auf! Ihr Uwe Hinzmann 18/2015 l Kellerfenster 3 Neubau der Firmenzentrale MBtech in Sindelfingen Hybridsäulen als sichere Gründung eines Hightech-Unternehmens Arbeiten im Zeichen des Sterns Die Automobilbranche boomt! Auf dem ehemaligen Flugfeld Böblingen/Sindelfingen, in Sichtweite der Mercedes-Benz-Werke, errichtet die MBtech Group ihre neue Unternehmenszentrale. Als führender Dienstleister realisiert MBtech neben Bürogebäuden und Versuchshallen auch ein Parkhaus für seine 1.500 Mitarbeiter. Mit den Baugrunduntersuchungen wurde das renommierte Ingenieurbüro für Geotechnik Smoltczyk & Partner aus Stuttgart beauftragt. Neben aktuellen Baugrundaufschlüssen lagen aus den Jahren 2004/2005 entsprechende Ergebnisse der auf dem ehemaligen Flugfeld durchgeführten Bodensanierungs- und Erdbaumaßnahmen inklusive Kampfmittelräumung vor. Neben den ca. 4 m mächtigen, künstlichen Auffüllungen stellen die Torfschichten in den darunterliegenden Talablagerungen die gründungstechnische Herausforderung dar, um mit dem unterlagernden Gipskeuper den tragfähigen Baugrund zu erreichen. Nachdem die ursprüngliche Gründungsempfehlung Ortbetonrammpfähle mit Fußausbildung vorsah, konnten die Niederlassungen Renchen und Stuttgart eine tech4 Kellerfenster l 18/2015 nische und wirtschaftliche Gründungsalternative aufzeigen und damit die Planer und den Auftraggeber überzeugen. Die Lösung mittels Hybridsäulen, d. h. Betonstopfsäule im Bereich der organischen Torfschichten, kombiniert mit einer klassisch im Rüttelstopfverfahren hergestellten Schottersäule unter den Fundamenten/Bodenplatten, wurde im April 2014 beauftragt. Im Juli 2014 begannen die Gründungsarbeiten. Zusätzlich wurde im Bereich einer Teilunterkellerung ein temporärer Spundwandverbau durch unser Haus ausgeführt. Die Arbeiten für diesen ersten Bauabschnitt wurden über die Urlaubszeit mit drei Tragraupen und einem Vorbohrgerät durchgeführt. Die gute Leistung der Baustellenmannschaft führte dazu, dass teilweise die parallel laufende Planung der einzelnen Gebäude, und somit unsere zeitlich angepasste technische Bearbeitung, zu einer großen Herausforderung für den Bauablauf wurde. Die im September 2014 durchgeführten dynamischen und statischen Probebelastungen an Betonstopfsäulen (BSS) übertrafen mit 1.800 KN Prüflast die zuvor angenommenen Werte. Im Februar und März 2015 wurden der zweite Bauabschnitt, das Parkhaus und die Sprinklerzentrale gegründet. Auch hier zeigte sich der Vorteil unserer Lösung für diese, in der Erdbebenzone 1 befindliche, Baumaßnahme. Die gute Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten sowie die Leistung des Baustellenteams und unseres Technischen Büros haben zum erfolgreichen Abschluss der Arbeiten beigetragen. Ein herzliches Dankeschön an den Bauherrn, Auftraggeber und die beteiligten Planer und Gutachter. Manfred Stäge, Stuttgart Projektdaten Bauherr: MBtech Group GmbH & Co. KGaA, Sindelfingen Auftraggeber: ARGE FEZ, Flugfeld Sindelfingen Leistungen: • 200 m² Spundwandverbau • 2.660 Hybridsäulen (i.M. 10,50 m) • 201 Betonstopfsäulen (i.M. 10,50 m) • Statische und dynamische Probebelastungen Zeitraum: 1. Abschnitt: Juli/August 2014, 2. Abschnitt: Februar/März 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Renchen und Stuttgart Spezialtiefbaulösungen für Neubau innerstädtischer Mehrfamilienhäuser in Leipzig Alles aus einer Hand – Komplettbaugrube So kamen als Gründungslösung Rüttelstopfsäulen zur Anwendung, welche den Auelehm vollständig durchdringen und die Bauwerkslasten in den unterhalb des Auelehms liegenden Kies einleiten. Die Herstellung der Rüttelstopfsäulen erfolgte nach Einbau der Trägerbohlwand innerhalb der teilausgehobenen Baugrube. Auch in den zahlreichen Baugrubenecken konnten die Säulen, sicherlich unter beengten Platzverhältnissen, aber dennoch in der erforderlichen Lage hergestellt werden. Diese Baugrundverbesserung hat die gründungstechnischen Probleme mit den geringsten Zusatzaufwendungen gelöst. Im Bereich der denkmalgeschützten Platane musste auf das Wurzelwerk besondere Acht gegeben werden. Da der Neubau sehr nah an die Platane ragt, sind an ausgewählten, wurzelfreien Stellen als weitere Gründungsvariante Ortbetonbohrpfähle ausgeführt worden, die über Spitzendruck und Mantelreibung der ca. 11 m langen Pfähle die Lasten in den Kies abtragen. Die Attraktivität und der demographische Wandel bescheren der Stadt Leipzig weiterhin einen wirtschaftlichen Aufschwung. Öffentliche und private Bauherren investieren anhaltend. Das Straßenbild wird immer mehr durch Lückenbebauungen geschlossen. Aufgrund der Parkplatznot werden in zentraler Stadtlage Mehrfamilienhäuser auch mit Tiefgaragen geplant. Keller Grundbau erarbeitet mit den Bauherren und Gutachtern technische und wirtschaftliche Lösungen und führt diese als komplette Baugrubenleistungen aus. Im bevorzugten Wohnstadtteil Waldstraßenviertel errichtet der Bauträger Hansa Real Estate ein exklusives Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage. Wegen der auf dem Grundstück stehenden ahornblättrigen Platane, die von der Stadt als Naturdenkmal deklariert wurde, trägt der Neubau auch den Namen „Villa Platanus“. Projektdaten Bauherr und Auftraggeber: Hansa Real Estate AG, Leipzig Leistungen: • 234 Rüttelstopfsäulen • ca. 75 m Trägerbohlwand • 6 Gründungsbohrpfähle Zeitraum: Januar/Februar 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Leipzig Das Bauwerk wird in einer Tiefe von ca. 3,50 m unter Gelände gegründet. Zur vertikalen Baugrubensicherung wurde eine Trägerbohlwand gewählt, in deren Schutz die Bodenplatte und das Kellergeschoss gebaut werden können. Die Verbauträger sind wegen der nah angrenzenden Bestandsgebäude mittels verrohrter Bohrungen mit einem Kelly-Drehbohrgerät eingebaut worden. Zur maximalen Flächenausnutzung wurde zwischen Verbau und Bauwerk kein Arbeitsraum ausgeführt, so dass erhöhte Anforderungen an die Lagegenauigkeit der Verbauträger gestellt waren. Der im Gründungsbereich anstehende Auelehm, zumeist in weicher, partiell breiiger Konsistenz, besitzt eine unzureichende Tragfähigkeit mit hoher Verformung und muss ertüchtigt bzw. überbrückt werden. Eine Lösungsvariante, nämlich Teilaushub bzw. Austausch des Auelehms und anschließender Aufbau eines hochtragfähigen Polsters, erfordert einen tieferen Baugrubenverbau. Aufgrund des unterhalb des Auelehms anstehenden gespannten Grundwassers wird zudem wegen des Auftriebsrisikos die gründungserforderliche Polstermächtigkeit begrenzt, welche zusammen mit der verbleibenden Restmächtigkeit des Auelehms nach wie vor zu erhöhten Setzungen für das Bauwerk führen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und die erfolgreiche Abwicklung des Projekts. Jens Rosier, Leipzig Innerstädtische Herstellung der Rüttelstopfsäulen 18/2015 l Kellerfenster 5 Soilfrac®-Injektion zur Sanierung eines Wohnblocks in Frankfurt Kontaktinjektion stellt Tragfähigkeit des Baugrundes wieder her Die Injektionen selbst wurden im Anschluss in einem Zeitraum von viereinhalb Wochen in mehreren Durchläufen mit einem mineralischen Dämmermaterial durchgeführt, wobei ein vollautomatischer Verpresscontainer zum Einsatz kam. Spülen der Manschettenrohre Die Deutsche Annington GmbH besitzt im Nordwesten Frankfurts einen 8-stöckigen, in den 1960er Jahren in Plattenbauweise errichteten flach gegründeten Wohnblock, ursprünglich gebaut für Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Seit 2003 wurden Risse beobachtet, die durch eine Setzungsbewegung des westlichen Gebäudeflügels verursacht wurden. Erneute Baugrundaufschlüsse offenbarten, dass der Baugrund unter dem Gebäude nicht einheitlich ist. Unter dem Westflügel sind mehrere mächtige, weichkonsistente Schluff- und Tonschichten mit erhöhtem Wassergehalt eingeschaltet, die unter den übrigen Gebäudeteilen nicht vorhanden waren. Die Ursache für die Setzungserscheinungen wurde daher auf diese bindigen, teilweise weichen Bodenschichten unter dem Westflügel zurückgeführt. Das prognostizierte, rechnerische Setzungspotenzial bei dieser Baugrundsituation ließ weitere Setzungen in der Zukunft erwarten, mit entsprechenden Gebäudeschäden bis hin zur Unbewohnbarkeit. Daher entschloss sich der Eigentümer, die schadensverursachenden, bindigen Schichten unter dem Westflügel mit gezielten 6 Kellerfenster l 18/2015 Ein elektronisches Datenerfassungssystem zeichnete bei jeder einzelnen Verpressstufe den Volumenstrom sowie die Verpressdrücke über die Zeit auf. Um die Gebäudereaktionen während der Injektionsarbeiten in Echtzeit verfolgen zu können, wurde das Kellergeschoss des Westflügels mit 23 Sensoren eines digitalen Schlauchwaagenmesssystems der Firma GeTec versehen. Die Injektionsarbeiten konnten dadurch im weiteren Verlauf gezielt auf einzelne Grundrissbereiche konzentriert werden. Der Erfolg dieser durchgeführten Sicherungs- und Stabilisierungsmaßnahme wurde mit einer deutlichen, nachhaltigen Kontakthebung des Gebäudes nachgewiesen. Die Injektionsarbeiten wurden zur vollsten Zufriedenheit des Kunden fertiggestellt, wir danken den am Projekt Beteiligten für die angenehme Zusammenarbeit. Wilko von Wintzingerode, Offenbach Ansicht Wohnblock Injektionen im Soilfrac®-Verfahren der Keller Grundbau zu verbessern, um eine ausreichende Tragfähigkeit herzustellen und weitere Setzungsschäden zu verhindern. Zu diesem Zweck wurde eine ca. 1,5 m tiefe Bohrgrube ausgehoben, um von dort mit einem Ankerbohrgerät horizontal zehn Stahlmanschettenrohre in den Boden unter dem Westflügel einzubringen. Dadurch konnte der gesamte schadhafte Grundrissbereich mit Injektionen abgedeckt werden. Die Bohrlängen betrugen bis zu 23 m. Projektdaten Bauherr und Auftraggeber: Deutsche Annington Kundenservice GmbH, Bochum Leistungen: • 212 m Stahlmanschettenrohr eingebaut • 35 m³ injizierte Suspension Zeitraum: Januar bis März 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Rhein Main Erweiterung einer Lagerhalle in Hersbruck Gründung in der Talaue mit unterschiedlich mächtigen Torflagen Betonstopfsäulen in Torfschicht Die Paul Lindner GmbH, Hersteller von umweltfreundlichen Voll- und Wellpappeverpackungen erweiterte im Industriegebiet Hersbruck ihre Kapazität. Mit einem zweiten Bauabschnitt wurde auf ca. 7.200 m² eine neue Lager- und Produktionshalle errichtet. Insbesondere im Produktionsbereich wurden hohe Anforderungen an das Setzungsverhalten des Untergrunds gestellt. Die geotechnischen Untersuchungen zeigten, dass in einer Zone zwischen –2,0 m und –5,0 m unter Geländeoberkante Weichschichten mit unterschiedlich mächtigen Torfschichten anstehen. Die Torfzonen erreichten Mächtigkeiten von bis zu 2,0 m. Aufgrund des inhomogenen Aufbaus der erkundeten Weichschichten waren Setzungsdifferenzen bis 10 cm zu erwarten, so dass entsprechend der hohen Anfor Projektdaten Bauherr: Paul Lindner GmbH, Hersbruck Auftraggeber: Maisel Bauunternehmung GmbH, Pommelsbrunn Leistungen: • 7.800 m Betonstopfsäulen Zeitraum: Juni 2014 Niederlassung: Keller Grundbau, Franken derungen hinsichtlich des Verformungsverhaltens Maßnahmen zur Baugrundverbesserung/Tiefgründung notwendig wurden. In Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer, der Maisel Bauunternehmung GmbH, wurden verschiedene Möglichkeiten erörtert. Als technisches und wirtschaftliches Gründungskonzept zur Reduzierung der Setzungen hat sich die Baugrundverbesserung mit Betonstopfsäulen (BSS) erwiesen. Bei diesem Konzept wirken die unbewehrten Säulen als pfahlähnliches Tragelement und schließen unmittelbar an die Fundamentunterkanten an. Im Bereich der Bodenplatte werden die Säulen durch eine ca. 1,0 m starke Bettungsschicht (Schottertragschicht) von der Bodenplatte getrennt. Die Platte konnte somit als elastisch gebettetes Element dimensioniert werden. Mit dieser Bauweise wurden in der Region bereits mehrere Bauvorhaben erfolgreich ausgeführt. Aufgrund der vorhandenen Torflagen wurden zusätzlich zu den bei Keller Grundbau üblichen gerätetechnischen Aufzeichnungen der Leistungsdaten und Einbautiefen der Säulen zur Qualitätskontrolle Probesäulen hergestellt. Diese wurden im Anschluss freigelegt. Hierbei zeigte sich der optimale Einsatz des Verfahrens mit Betonstopfsäulen im Bereich der Weich- und Torfschicht. Die festgestellten Säulendurchmesser lagen generell über den planmäßig geforderten 60 cm. Auch die vier Bohrkerne pro Probesäule zur Bestimmung der Druckfestigkeit und des Materialgefüges waren mehr als zufriedenstellend. Der Leistungszeitraum erstreckte sich über fünf Wochen und konnte trotz enger Terminvorgabe zur großen Zufriedenheit unseres Auftraggebers eingehalten werden. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit. Gunther Niemetz, Franken Probesäule mit Bohrkernentnahme 18/2015 l Kellerfenster 7 Windpark Kassiek-Lindstedt – eine besondere Herausforderung Erfolgreiche Gründung eines extrem schwierigen Standorts im zweiten Anlauf Ein ergänzendes Bodengutachten mit zusätzlichen Drucksondierungen am Standort Nr. 15 ergab schließlich einen Gründungsvorschlag des Bodengutachters. Insgesamt wurden an diesem Standort 16 Drucksondierungen niedergebracht, die sehr stark wechselnde Bodenmächtigkeiten und Festigkeiten ergaben. Stopfsäulenraster und verschiedene Bodenarten in der Baugrube Nr. 15 Der Windpark Kassiek-Lindstedt befindet sich in Sachsen Anhalt, nordöstlich der Stadt Gardelegen. Bereits im Jahr 2011 hat Keller Grundbau dort im Auftrag der Enercon GmbH acht Windenergieanlagen (WEA) E 82 gegründet. Der Auftrag sah damals die Gründung von zehn WEAs durch Rüttelstopfsäulen vor. Für die Standorte Nr. 15 und Nr. 19 gab es damals noch keine Genehmigung. Zusätzlich erwies sich beim Standort Nr. 15 das Gründungskonzept als noch nicht schlüssig. Der Baugrund in diesem Windpark besteht in der Regel aus locker gelagerten Gründungsarbeiten am Standort Nr. 15 8 Kellerfenster l 18/2015 Sanden bzw. sandigen Tonen/Geschiebemergel. Die Besonderheit dieser Baustelle war nicht das Vorkommen dieser Schichten, denn diese sind für die Rüttelstopfverdichtung gut geeignet. Die Besonderheit war das zum Teil sehr starke Einfallen dieser Schichten bis in die Senkrechte. Durch frühere Eiszeiten sind in diesem Gebiet die Bodenschichten zusammengeschoben und verkippt worden. Auf sehr kurzer Distanz wechseln die Bodenschichten und Bodenarten und Eigenschaften von rollig bis bindig und locker bis sehr dicht, so dass zunächst kein aussagefähiges Baugrundmodell für eine Gründungsdimensionierung gefunden werden konnte. Bei dem Standort Nr. 15 wurde bereits im Jahre 2011 festgestellt, dass bisher ausgeführte Drucksondierungen an dem Standort keine Dimensionierung ermöglichten. Eine ausgiebige technische Diskussion mit unserem Auftraggeber und dem Bodengutachter ergab, dass ergänzende Bodenaufschlüsse für eine Gründungsdimensionierung erforderlich sind. Daher wurde 2011 die Gründung am Standort Nr. 15 zunächst verworfen. Sogar beim Betrachten des Windparks aus der Vogelperspektive (Google Earth) wird erkennbar, dass die dortigen Ackerflächen bemerkenswerte Schattierungen aufzeigen, die woanders nicht zu finden sind. Zur Ausführung kamen dann in diesem Jahr am Standort Nr. 15 insgesamt 52 Kiesstopfsäulen bis zu einer Tiefe von 11,5 m, die aber nur auf ca. der Hälfte des Fundamentes erforderlich waren. Die übrigen Bereiche der Fundamentfläche zeigten in der Mehrheit der Sondierungen sehr dicht gelagerte Sande, die nicht mehr verbessert werden mussten. Am Standort Nr. 19 wurden 58 Kiesstopfsäulen mit einer mittleren Länge von 6,7 m eingebaut. Nachdem der Fundamentaushub erfolgt war, konnte in ca. 3 m Tiefe das Auffinden der sehr stark wechselnden Bodenschichten und das ausgeführte Säulenraster in Augenschein genommen werden. Das Bild zeigt deutlich das steile Einfallen und Wechseln der Bodenschichten. Zum Abschluss unserer Arbeiten wurde durch den Bodengutachter das Erreichen der Baugrundverbesserung durch Rüttelstopfsäulen und die ausreichende Tragfähigkeit der Baugrubensohle zur vollsten Zufriedenheit unseres Auftraggebers bestätigt. Wir bedanken uns für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Arne Aschenbrenner/Roland Schmidtke, Dorfmark Projektdaten Bauherr: Windpark Kassieck-Lindstedt GmbH & Co.KG, Aurich Auftraggeber: Enercon GmbH, Aurich Leistungen: • 2011: 4.600 m Kiesstopfsäulen, 2.300 Leeschlag für 8 WEA E 82 • 2015: 529 m Kiesstopfsäulen, 330 m Leerschlag für 2 WEA E 82 Zeitraum: März bis Mai 2011 / Februar 2015 Niederlassung: Dorfmark Stabilisierungssäulen für neues Stadtquartier „Europaviertel West“ in Frankfurt Intelligente Kombination von Gründungssystemen Das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes in Frankfurt am Main wird derzeit großflächig entwickelt. Eines dieser Entwicklungsprojekte ist das neue Stadtquartier „Europaviertel West“, wo ein aus bis zu sechs Vollgeschossen bestehendes Ensemble aus Wohn- und Geschäftshäusern errichtet werden soll. Der Baugrund besteht aus Auffüllungen, die lokal von Auelehmresten unterlagert werden, darunter folgen quartäre Sandund Kiesabfolgen (Mainterrasse). Das im Weiteren folgende Tertiär ist ebenso durch Sand- und Kiesabfolgen geprägt, Herstellung der Stabilisierungssäulen (STS) in Teilbereichen wurden mehrere Meter mächtige Tonhorizonte aufgeschlossen. Weiterhin sind auf dem Gelände in den 1990er Jahren im Rahmen einer vorlau Projektdaten Bauherr: aurelis 6. Objektgesellschaft Europaviertel Baufeld 26 GmbH & Co. KG, Eschborn Auftraggeber: Harald Gollwitzer GmbH, Floss Planung und Statik: IB Liesenfeld, Ingenieurbüro für Spezialtiefbau, Dietz Geotechnisches Gutachten: Geo-Consult Ingenieurgesellschaft für Geotechnik Dr. Fechner mbH, Büdingen Bauüberwachung: FAAG Technik GmbH, Frankfurt am Main Leistungen: • 958 Stabilisierungssäulen (STS) • 11 Probebelastungen an STS Zeitraum: Februar 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Rhein Main STS im Bereich Dichtwand fenden Bodensanierungsmaßnahme tiefreichende Bodenaustauschmaßnahmen vorgenommen worden, die teilweise als Aushub oder als tiefe Großbohrungen mit jeweils undefinierter Rückverfüllung ausgeführt worden waren. Restbelastungen waren durch Schmalwände umschlossen, die im Zuge der Baumaßnahmen keinesfalls beschädigt werden durften. Zusammengefasst war die Baugrundsituation somit hoch komplex. Das Gründungskonzept berücksichtigte diese Baugrundsituation durch eine Kombination einer klassischen Gründung auf tragfähigem Boden und einer Pfahlgründung. In Übergangsbereichen sowie lokal zur Reduktion des Lasteintrages auf die Schmalwände wurde eine rasterförmige Baugrundverbesserung mittels Stabilisierungssäulen (STS) angeordnet. Auf vier Abschnitten des Baufeldes wurden insgesamt 958 Stabilisierungssäulen mit Tiefen von rund 4 m ausgeführt und noch im Frischzustand auf Endhöhe abgeglichen. Zum Nachweis der Tragfähigkeit wurden elf separate Probesäulen hergestellt, an denen über eine weggesteuerte Probebelastung eine Prüflast von 100 kN/STS nachzuweisen war. Diese Probesäulen konnten bis zur Auslastung der Prüfeinrichtung weiter belastet werden, dabei wurden bis zu 185 kN/STS erreicht. Die Baugrundverbesserungsarbeiten wurden trotz parallel laufender Nachbargewerke aufgrund der außerordentlich guten Koordination vor Ort termingerecht und zur vollsten Zufriedenheit des Kunden fertiggestellt. Wir danken an dieser Stelle den Projektbeteiligten für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit. Günther Sommer, Offenbach 18/2015 l Kellerfenster 9 Aktueller Stand der Sanierungsarbeiten in Böblingen Das erste Sanierungsgebiet im Norden Böblingens konnte erfolgreich abgeschlossen werden Wie bereits in der letzten Ausgabe des Kellerfensters berichtet, führen etwa 20 defekte Erdwärmesonden in einem Wohngebiet in Böblingen zu schädigenden Hebungen an etwa 180 Gebäuden. Keller Grundbau wurde in die Lösungsfindung eingebunden und nun auch mit der Sanierung der Sonden beauftragt. Nachdem im vergangenen Jahr die Abstimmung mit sämtlichen Verantwortlichen von Stadtverwaltung und Landratsamt Böblin- gen sowie Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau stattgefunden hatte, konnten die vorbereitenden Arbeiten für die Siemensstraße in Böblingen beginnen. Im Einzelnen mussten individuelle Schachtabdeckungen mit Anschlussmöglichkeiten an unseren Injektionscontainer erstellt und an die Örtlichkeiten angepasst werden. Auch war das Einrichten in einer Wohnstraße (Sackgasse) mit begrenzten Platzverhältnissen und dem Freihalten der Hauszufahrten eine kleine Herausforderung. Nach den in Staufen herausgearbeiteten Arbeitsparametern konnten die Schneidund Injektionsarbeiten im Oktober 2014 starten. Ein kontinuierliches „Abarbeiten“ der Sondenrohre fand in enger Abstimmung mit den offiziellen Behörden und Gutachtern vor Ort statt. Das Aufschneiden der Sondenrohre mittels Hochdruckwasserstrahl in regelmäßigen Abständen und ein erfolgreiches Verpressen des Ringraumes der Bohrungen konnte mittels TemperaturMonitoring in den unterschiedlichen Höhenlagen nachgewiesen werden. Anschluss an Erdwärmesonde (bestehend aus vier Rohren) Die unterschiedlichsten Herausforderungen konnten immer mit neuen Ideen gemeistert und die Arbeiten im Februar 2015 abgeschlossen werden. Ein weiteres Hebungsgebiet in Böblingen erfordert die nächsten Sanierungsarbeiten an insgesamt acht Erdwärmebohrungen. Im unmittelbaren Anschluss der Arbeiten in der Siemensstraße wurde Keller beauftragt, die Gerätschaften in den Süden Böblingens umzusetzen und auch hier die defekten Erdwärmebohrungen zu sanieren. Tobias Adler, Renchen Projektdaten Bauherr und Auftraggeber: Landratsamt Böblingen Leistungen: • Sanierung der Erdwärmesonden • Verfüllung der Ringräume Zeitraum: Oktober 2014 bis Februar 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Renchen in Zusammenarbeit mit unserer Tochterfirma Wannenwetsch 10 Kellerfenster l 18/2015 Sicherung eines Tagesbruches in Essen-Werden 60 Tonnen Zement und Blitzdämmer zur Verfüllung eines Luftschutzstollens Am 11. Januar 2015 sorgte ein Tagesbruch für ein 4 x 4 m großes Loch auf dem Julius-Hecker-Platz im Herzen des Essener Stadtteils Werden. Die Stadtwerke Essen ersetzten den dor t verlaufenden 500 mm großen Kanal in 3 m Tiefe umgehend durch ein Provisorium gleichen Durchmessers an der Tagesoberfläche. Die Untersuchungsarbeiten zeigten, dass das fehlende Erdvolumen in einen Luftschutzstollen in 10 m Tiefe eingedrungen sein könnte. Eine Begehung bestätigte diese Vermutung zunächst nicht. Erst als eine Ziegelmauer geöffnet wurde, konnte dort eingespültes Material festgestellt werden. Auch die Sohle des großzügig bemessenen Luftschutzstollens für ca. 2.200 Personen war mit einer mehrere Zentimeter starken Schlammschicht überdeckt. Zur sofortigen Gefahrenabwehr wurde der Tagesbruch mit knapp 30 t Schotter verfüllt. Höhe ca. 2,90 m Breite ca. 4,20 m Luftschutzstollen Bohrgerät auf Sicherheitsbühne Nach ersten Sondierungen durch das Erdbaulaboratorium Essen (ELE) konnte der aufgelockerte Bereich um den Tagesbruch herum bis 12 m Tiefe orientiert werden. Die Stadtwerke Essen AG beauftragte anschließend Keller Grundbau (Bereich West) mit weiterführenden Bohr-, Verfüllung- und Injektionsarbeiten zur Stabilisierung der aufgelockerten Bereiche. Um eine Gefahr für unsere Mitarbeiter auszuschließen, wurde zunächst eine Holz-Sicherheitsbühne über dem aufgefüllten Tagesbruchbereich erstellt. Durch kleine Fenster in dieser Bühne wurden im Überlagerungsbereich ausschließlich Schneckenbohrungen ausgeführt, in die ergebnisorientiert Manschettenrohre eingebaut wurden. Durch das „trockene“ Bohrverfahren sollten weitere Setzungen bzw. Sackungen verhindert werden. Projektdaten Bauherr: Stadtwerke Essen AG, Essen Auftraggeber: Entwässerung Essen GmbH (EEG), Essen Leistungen: • 385 m Manschettenrohre • 60 t Zement/Blitzdämmer Zeitraum: Februar/März 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Bochum Später ausgeführte Erkundungsbohrungen bis ins Karbongebirge konnten einen Zusammenhang mit zuvor vermuteten altbergbaulichen Tätigkeiten ausschließen. Eine wirtschaftliche Alternative zur Stabilisierung des Untergrundes bis in 12 m Tiefe – insbesondere für den neu zu verlegenden Abwasserkanal – bestand nicht. Für die nachfolgenden Verfüll- und Verpressarbeiten war eine Zeitspanne von fünf Arbeitstagen angesetzt worden, die aber aufgrund wesentlich höherer Aufnahmemengen überschritten wurde. Ein Dank gilt allen Projektbeteiligten für die konstruktive und angenehme Zusammenarbeit. Volker Meyer, Bochum 18/2015 l Kellerfenster 11 Cityringen: U-Bahnbau in Kopenhagen Gebäudesicherungen im Soilcrete®- und Soilfrac®-Verfahren In Kopenhagen wird seit 2011 das bestehende U-Bahnnetz erweitert. Es entsteht ein neuer 15,5 km langer U-Bahnring, genannt Cityringen. Der Tunnel besteht aus zwei Röhren mit je 5,78 m Durchmesser. Er schließt das Stadtzentrum und einen Teil der Gemeinde Frederiksberg mit ein. 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Cityringen wird 17 neue Stationen haben. Sie werden im Schutze von überschnittenen Bohrpfahlwänden und Ortbetonschlitzwänden errichtet. Zeitweise werden bis zu vier Erddruckschild-Tunnelvortriebsmaschinen (EPB-TBM) gleichzeitig eingesetzt. Der Vortrieb durchfährt größtenteils den Kopenhagener Limestone (Kalkstein). Das bereits bei den bestehenden Linien M1 und M2 gewählte Konzept einer fahrerlos und vollautomatisch fahrenden U-Bahn wird auch beim neuen U-Bahnring genutzt. Die Stationen Kongens Nytorv und Frederiksberg werden Kreuzungsbahnhöfe der vorhandenen und neuen U-Bahnlinien sein. Im Innenstadtbereich Kopenhagens verläuft der Tunnelvortrieb oberhalb der vorhandenen Tunnelröhren und unterquert die vorhandene Bebauung. Mehrere denkmalgeschützte Gebäude aus dem 19. Jahrhun12 Kellerfenster l 18/2015 dert befinden sich im Einflussbereich des Tunnelvortriebs. Der Baugrund ist charakterisiert durch geringmächtige Auffüllungen, schluffigen Sand, Schmelzwassersande mit Kiesen und den Kopenhagener Limestone (Kalkstein). Als Sicherungselemente für den Gebäudebestand kommen Kompensationsinjektionen (Soilfrac®) und Düsenstrahlkörper (Soilcrete®) zur Anwendung. Die Höhenänderungen der historischen Bestandsbebauung werden mit Hilfe eines automatischen Schlauchwaagenmesssystems kontrolliert. Der Generalunternehmer, die Arbeitsgemeinschaft Copenhagen Metro Team, beauftragte die Keller Funderingsteknik Danmark ApS mit den Sicherungsarbeiten. Die Arbeiten werden 2015 und 2016 ausgeführt. Zur Bestätigung der Bemessungsannahmen und Bestimmung der Herstellparameter für die Düsenstrahlarbeiten wurden im Februar 2015 in einem Testfeld Probesäulen im Soilcrete®-Verfahren hergestellt. Die Probesäulen wurden innerhalb eines Bohrpfahlschachtes angeordnet, aus dem später die Horizontalbohrungen für die Kompensationsinjektionen eingebracht werden sollen. Jede Probesäule wurde mit dem patentierten Keller-ACI-System (Acoustic Column Inspector) zur Reichweitenbestim- mung vermessen. Im Zuge des Schachtaushubes werden die Probesäulen vollständig freigelegt und die Durchmesserergebnisse des ACI-Systems verifiziert. Einaxiale Druckfestigkeiten und Elastizitätsmodule der Probesäulen wurden an Bohrkernen aus den Probesäulen bestimmt. Wir werden in den nächsten Ausgaben des Kellerfensters über den Fortgang der Arbeiten berichten. Wir bedanken uns beim Bauherrn und bei unserem Auftraggeber für die konstruktive Zusammenarbeit. Björn Böhle / Andreas Lüpken, Bochum Projektdaten Bauherr: Metroselskabet I/SKøbenhavn, Dänemark Auftraggeber: MT Copenhagen Metro Team I/S, Tecnimont Civil Construction – Salini Impregilo, København, Dänemark Leistungen: • 4 Soilcrete®-Probesäulen Zeitraum: Februar 2015 Niederlassung: Keller Funderingsteknik, Kopenhagen 18/2015 l Kellerfenster 13 Stadttheater Utrecht in den Niederlanden Tiefergründung und Abdichtung mit dem Soilcrete®-Verfahren sich einen halben Meter unter dem Grundwasserspiegel. Die Bohr- und Düsenstrahlarbeiten wurden unter sehr beengten Platzverhältnissen zwischen Bestandsstützen und Hilfskonstruktionen für Umsteifungen ausgeführt. Bestehende Fundamente mussten vorab mittels Kernbohrungen durchörtert werden. Eine enge Abstimmung mit dem Statiker und den parallel laufenden Kernbohrarbeiten in vielen Einzelabschnitten war notwendig. Unterschiedliche Säulendurchmesser der Düsenstrahlkubatur wurden hergestellt. Aufgrund der beschränkten Arbeitshöhe im Gebäudeinneren von ca. 2,10–2,20 m wurde ein speziell für solche Aufgaben konzipiertes Bohrgerät eingesetzt. Die Bohrtiefen zur Herstellung der Unterfangungskubatur reichten von 1,50–3,50 m unterhalb der Kellersohle. Das 1937 von w. M. Dudok entworfene Utrechter Stadttheater ist ein nationales Denkmal mit zwei Sälen. Der DouweEgberts-Saal und der Blaue Saal sollen renoviert werden. Ziel der derzeit stattfindenden Renovierung des Blauen Saals ist eine Modernisierung. Die Arbeiten sollen in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden. Die Aufführungen im Douwe-Egberts-Saal finden parallel statt. Im Rahmen der Renovierung ist eine Gründungserweiterung für Bestandsfundamente notwendig. Der Auftraggeber Koninklijke Woudenberg aus Ameide hat die bewährte Technik des Soilcrete®-Verfahrens (Jetgrouten) der Keller Funderingstechnieken ausgewählt. Für zwei neue Aufzugsschächte wurden Wände und Boden als wasserdichte Baugrube hergestellt. Die Kellersohle befand Dank des geräusch- und vibrationsfreien Soilcrete®-Verfahrens konnte das Theater während unserer Arbeiten geöffnet bleiben. Die Ausführungszeit bis zur Fertigstellung war auf sieben Wochen beschränkt. In diesem Zeitraum mussten die Baustelle eingerichtet, die Bohr- und Düsstellen im Kellerraum vorbereitet und die Arbeiten durchgeführt werden. Durch die gute Zusammenarbeit mit anderen Firmen vor Ort konnte das Projekt Mitte Februar erfolgreich an den Bauherrn übergeben werden. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die reibungslose Zusammenarbeit. Jeroen Grootzwagers, Alphen aan de Rijn Projektdaten Bauherr: Stadsschouwburg Utrecht, Gemeente Utrecht, Niederlande Auftraggeber: Koninklijke Woudenberg, Ameide, Niederlande Leistungen: • 78 Soilcrete®-Säulen • Variabler Durchmesser: 1,2 – 1,5 m • Tiefe 1,5 – 3,5 m Zeitraum: Januar/Februar 2015 Die KB-1 bei der Arbeit 14 Kellerfenster l 18/2015 Niederlassung: Keller Funderingstechnieken, Alphen aan de Rijn Neubau eines Parallelkanals im Zentrum von Augsburg Lückenschluss im Soilcrete®-Verfahren Baustelleneinrichtung während der zweiten Bauphase Die Georg-Haindl-Straße bildet zusammen mit der Sebastianstraße die Hauptzufahrtsstraße in die Innenstadt von Augsburg. Die Stadtentwässerung Augsburg plant in diesem Kreuzungsbereich sowie entlang der Georg-Haindl-Straße eine Neuverlegung eines ca. 300 m langen Abwassersammelkanals DN 1800 in einer Tiefe von rund 7 m. In unmittelbarer Nähe des Bauvorhabens sind größere Firmen angesiedelt, deren Betrieb während der Ausführungsphase sichergestellt werden musste. Der anstehende Baugrund bestand aus sandigem Fein- bis Grobkies mit darunterliegendem stark schluffigen Feinsand. Im ersten Abschnitt wurde der geplante Kanal in offener Bauweise hergestellt, wobei die hierfür notwendige Baugrube mit Hilfe von Spundwänden gesichert wurde. Die Baugrubensicherung musste im Bereich der kreuzenden Leitungsstränge unterbrochen werden. Die vorhandene Fernwärmeleitung sowie der Abwasserkanal konnten nicht zurückgebaut werden, da diese für den Betrieb der angrenzenden Papierfabrik erforderlich sind. Alle Leitungen und Kanäle mussten auch während der gesamten Bauzeit in Betrieb bleiben, damit die Produktion in der Papierfabrik fortgeführt werden konnte. Zur Unterfangung des parallel verlaufenden Bestandskanals sowie zur Abdichtung im Übergangsbereich der kreuzenden Fernwärmeleitungen kam das Soilcrete®-Verfahren zum Einsatz. Damit war es möglich, den Bestand ohne Beschädigung in das neue Bauwerk zu integrieren. Die angrenzenden Gebäudekomplexe sind zudem durch eine Fußgängerbrücke miteinander verbunden, welche direkt über den neuen Kanal führt. Die Fundamente liegen im Einflussbereich der Baugrube und wurden daher ebenso unterfangen, um die Lasten tiefer zu führen. Im Bereich des zweiten Bauabschnitts, dem direkten Kreuzungsbereich der Haupteinfahrtsstraße, liegt in rund 4 m Tiefe der sogenannte Malvasierbach. Der Bach ist ein historisches Gerinne, welches verrohrt in den nahegelegenen Lech führt. Der Rohrvortrieb erfolgte in diesem Bereich bergmännisch. Um den neuen Kanal unter dem bestehenden Bauwerk für den Bach herstellen zu können, war dieses zu den Seiten hin abzufangen und zu der angrenzenden Spundwand abzudichten. Aufgrund der beschränkten Zugänglichkeit und der vorhandenen Bestandssituation wurden hierfür teils Segmente bzw. Säulen mit einem Durchmesser von über 2 m erforderlich. Trotz der anspruchsvollen örtlichen Situation in Kreuzungsbereich der Haupteinfahrtsstraße von Augsburg und der komplexen Bestandssituation in einem stark geschichteten Baugrund konnte der nachfolgende Vortrieb in diesem Bereich problemlos ausgeführt werden. Für die konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit bedanken wir uns bei allen Projektbeteiligten. Christoph Fruth / Stefanie Eichstetter, Garching Projektdaten Bauherr: Stadtentwässerung Augsburg Auftraggeber: Gebrüder Wöhrl Grundbau GmbH, Schrobenhausen Leistungen: • 400 m3 Soilcrete®-Kubatur Zeitraum: 1. Abschnitt: Oktober 2014, 2. Abschnitt: April 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Garching 18/2015 l Kellerfenster 15 Neubau einer Großstufenpressengrube in Schweinfurt Herstellung einer Unterfangung und Sicherung einer Baugrube mit dem Soilcrete®-Verfahren Bohrgerät im Einsatz Die ZF Friedrichshafen AG beabsichtigte, in ihrem Werk in Schweinfurt eine neue Großstufenpresse zu installieren. Hierzu musste die vorhandene Pressengrube vollständig entkernt und vertieft werden. Zudem tauchte die Grubenvertiefung in das Grundwasser ein. Einbau der Stahlträger 16 Kellerfenster l 18/2015 Als Baugrubensicherung war innerhalb der bestehenden Halle der Einbau einer Spundwand mit Aussteifung geplant. Aufgrund des anstehenden Baugrunds waren Auflockerungsbohrungen vorgesehen, um die planmäßige Einbindetiefe der Spundwände zu gewährleisten. Die Unterfangung einer Aufzugs-/Brandwand sollte im Düsenstrahlverfahren erfolgen. Diese Vorgehensweise hätte einen komplexen Bauablauf mit aufwändigen Zwischenbauzuständen nach sich gezogen. Insbesondere die Arbeitsabläufe für das Vorbohren, um die Spundwände im Anschluss einzubringen, hätte innerhalb der Baugrube das mehrmalige Einbringen und Umsetzen einer Einfahrtsrampe erfordert. Erst nach Beendigung dieser Arbeiten wäre die Unterfangung der Brandwand und der damit einhergehende Lückenschluss für die Baugrube im Soilcrete®-Verfahren möglich gewesen. In Zusammenarbeit mit Keller Grundbau wurde das Konzept zur Baugrubensicherung optimiert. Dabei wurde nach Prüfung der statischen Machbarkeit die geplante Spundwand durch die Ausführung einer Soilcrete®-Wand ersetzt. Als statisch wirksames Element wurden Stahlprofile in den Soilcrete®-Körper eingebaut. Durch diese Verfahrensumstellung konnte die komplette Baugrubensicherung mit einem Verfah- ren in einem Zuge ausgeführt werden. Zudem konnten mit dem neuen Konzept auch die Aussteifungsmaßnahmen minimiert werden. Die Soilcrete®-Elemente wurden planmäßig an den Felshorizont angeschlossen, so dass eine im baupraktischen Sinn wasserdichte Baugrube entstanden ist. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass es mit der Verfahrensumstellung gelungen ist, die Bauzeit für den Spezialtiefbau stark zu reduzieren, und gleichzeitig ergaben sich durch die Optimierung der Aussteifungen Vereinfachungen im Rohbau. Ein Dankeschön an dieser Stelle an alle Beteiligten für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Gunther Niemetz, NL Franken Projektdaten Bauherr: ZF Friedrichshafen AG, Werk Süd, Schweinfurt Auftraggeber: Riedel Bau GmbH & Co. KG, Schweinfurt Leistungen: • 320 m³ Soilcrete®-Kubatur • 8 t Stahlträger Zeitraum: November/Dezember 2014 Niederlassung: Keller Grundbau, Franken Luxuriöse Eigentumswohnungen auf der Humboldt-Insel am Tegeler Hafen in Berlin Gründung einer Erschließungsstraße Die Humboldt-Insel liegt im Norden Berlins, im geschichtsträchtigen Stadtteil Tegel, und genießt eine privilegierte Stadtlage. In einem unvergleichlichen Wohnambiente entstehen hier exklusive Eigentumswohnungen sowie Doppel- und Reihenhäuser. Für die Bebauung der Humboldtinsel musste die umfangreiche Vorbebauung weichen. Die Insel wird völlig umgestaltet, um den luxuriösen Ansprüchen zu genügen. Projektdaten Bauherr: Martrade Immobilien GmbH & Co. KG, Düsseldorf Auftraggeber: Züblin Wasserbau GmbH, Berlin Leistungen: • 7.894 m Rüttelstopfsäulen Zeitraum: Dezember 2014 bis Januar 2015 Niederlassung: Keller Grundbau, Oranienburg Eine neue Straße sollte entstehen, die von 1.660 Rüttelstopfsäulen getragen wird, damit die Anwohner und Versorger dauerhaft sicher zu ihren Häusern gelangen können. Präziser Abtransport Mit einer Trageraupe und einer wie immer höchst motivierten Mannschaft konnten die Arbeiten im vertraglich vereinbarten Zeitraum qualitätsgerecht fertiggestellt werden. Zur Humboldt-Insel gab es während des Bauzustandes keine für den Lastverkehr zugelassene Brücke, so dass sämtliche Geräteund Materiallieferungen per Schiff auf dem Wasserweg organisiert werden mussten. Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns und bescherte uns einen milden Winter. Frostbzw. eisbedingte Komplikationen, die Wasser bei Kälte mit sich bringen kann, blieben uns erspart. Unsere Trageraupe konnten wir ohne Arbeitsstillstand wieder von der Insel transportieren.Wie alles bei diesem Bauvorhaben war auch der Abtransport unserer Trageraupe Präzisionsarbeit. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Beteiligten für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ralf Ohlrich, Germendorf Die Berücksichtigung einer Rüttelstopfverdichtung beim Grundbruchnachweis Über die Möglichkeiten einer Baugrundverbesserung mit Rüttelstopfsäulen Weltweit stehen tausende Bauwerke auf Rüttelstopfsäulen. Überall dort, wo sie zum Einsatz kamen, konnte eine besonders wirtschaftliche Gründung durch Baugrundverbesserung realisiert werden. Schäden, die auf Planungsoder Ausführungsfehler zurückzuführen sind, sind sehr selten. Die besondere Stärke der Rüttelstopfverdichtung liegt vor allem in der Stabilisierung zu weichen Baugrunds, so dass sich die Setzungen von Fundamenten, Platten oder Erbauwerken erheblich reduzieren. Außerdem beschleunigt sie aufgrund ihrer hohen Wasserdurchlässigkeit den Setzungsprozess und reduziert damit deutlich die Gefahr bauwerksschädlicher Langzeitsetzungen. Besondere Beachtung muss dem Nachweis einer ausreichenden Grundbruchsicherheit gegeben werden. Denn Fundamente werden sehr gern einfach nur mit Bemessungswerten des Sohlwiderstands nach DIN 1054 dimensioniert. Dies sind tabellarisch zusammengefasste Erfahrungswerte, die unter bestimmten Voraussetzungen für den „vereinfachten Nachweis in Regelfällen“ angewendet werden dürfen. Nicht selten werden dann Anforderungen an die Baugrundverbesserung wie folgt formuliert: „Nach erfolgter Rüttelstopfverdichtung muss der Baugrund einen Bemessungswert des Sohlwiderstands von 250 kN/m² aufweisen.“ Das heißt meistens, dass bereits alle Fundamente mit diesem – wahrscheinlich nur geschätzten – Wert dimensioniert wurden und die Rüttelstopfverdichtung die Festigkeit des anstehenden Bodens auf das erforderliche Niveau „einstellen“ können muss. unverbesserte Eigenschaften verbesserte Eigenschaften Zwar können die Stopfsäulen den ansetzbaren Reibungswinkel eines Bodens deutlich erhöhen, jedoch geht dies auch immer mit einer Reduzierung der Kohäsion einher. Es ist stark von den Eigenschaften des zu verbessernden Bodens abhängig, wie ausgeprägt jeder der beiden Effekte ist. Im schlimmsten Fall kann es sogar möglich sein, dass durch die Baugrundverbesserung die Grundbruchsicherheit reduziert anstatt erhöht wird. Auch die Form der Grundbruchfigur spielt eine sehr wichtige Rolle.Werden die Säulen wie üblich nur direkt unter einem Fundament angeordnet, kann auch nur in diesem Teil der Bruchfläche eine Verbesserung angesetzt werden (Abbildung). Schnell wird damit klar, dass die Rüttelstopfverdichtung nur im begrenzten Maß den Sohlwiderstand gegen Grundbruch beeinflusst. Wir empfehlen, sich rechtzeitig über die Möglichkeiten einer Baugrundverbesserung bei der Dimensionierung der Fundamente zu informieren. Nur so können die Fundamentgrößen optimal an die Eigenschaften des verbesserten Baugrunds angepasst werden. Und das garantiert nicht nur eine besonders wirtschaftliche, sondern vor allem auch eine sichere Bemessung. Zögern Sie also bitte nicht, uns schon in einer frühen Planungsphase über die vielfältigen Stärken einer Rüttelstopfverdichtung und ihren Alternativen zu fragen. Wir beraten Sie gern. Mario Andreas, Technisches Büro, Offenbach 18/2015 l Kellerfenster 17 GeTec Bochum Bahnprojekt Stuttgart 21 Messen und Visualisieren in Echtzeit Gäubahn-Viadukt Die heutige Gäubahn von Stuttgart nach Hattingen (Baden) entstand aus einem Konglomerat von Teilstücken, die sich erst 1934 zur heutigen Gäubahn zusammenfügten. Im Zuge der bevorstehenden Unterfahrung für das Neubauprojekt Stuttgart 21 wird das Gäubahnviadukt in der Nähe des Nordbahnhofes durch Injektionsmaßnahmen (Soilfrac®) gesichert. Hierzu wurden von Keller Grundbau, Niederlassung Renchen, aus zwei Schächten heraus zahlreiche Bohrungen abgeteuft und gemäß Vorgabe injiziert. Die Firma GeTec erhielt den Auftrag, das Viadukt und die daran anschließende Galerie, bestehend aus 82 Einzelstützen, messtechnisch mittels eines Schlauchwaagenmesssystems zu überwachen. Von Anfang Oktober bis Mitte November wurden hier insgesamt 145 Sensoren auf elf unterschiedlichen Höhenniveaus installiert. Vom Datalogger vor Ort werden in einem Zeitintervall, von aktuell gewünschten fünf Minuten, die Messwerte via eines UMTS-Routers auf einen Datenbankserver gesendet und mit unserer Software gtcVisualWEB visualisiert. So werden für dieses Projekt täglich ca. 42.000 Messdaten aufbereitet und dargestellt. Für einen abgestimmten Benutzerkreis stehen diese Auswertungen zur Verfügung, womit alle Beteiligten ständig über den aktuellen Objektzustand informiert sind. Mit Hilfe dieser kontinuierlichen messtech18 Kellerfenster l 18/2015 nischen Überwachung des GäubahnViadukts wurde die Vorhebungsinjektion präzise gesteuert. ganz herzlich bei allen am Projekt Beteiligten. Für die folgenden Bauaktivitäten wünschen wir Ihnen gutes Gelingen. Die Visualisierung umfasst neben der Gesamtdarstellung (Übersicht) auch vordefinierte Querschnitte und Diagramme (Charts). In der Online-Auswertung sind die Zeitachse, die Mittelung sowie die Skalierung der Höhenänderung individuell vom Benutzer frei wählbar. Wir werden Ihnen auch weiterhin zuverlässig in allen Belangen der Messtechnik mit Rat und Tat zur Seite stehen. Frank Vorthmann, Bochum In der Gesamtdarstellung sind die vorgegebenen Vorwarn-, Warn- und Alarmwerte zur schnelleren Übersicht farblich unterschieden (Ampelfunktion) und wurden bis heute mehrfach an die veränderten Vorgabewerte angepasst. Für die gute und effektive Zusammenarbeit bedanken wir uns Auftraggeber: Keller Grundbau GmbH, Bereich Süd Projektdaten Bauherr: ARGE Tunnel Cannstatt S21, Stuttgart Leistungen: Messüberwachung Gäubahn Viadukt • 145 Schlauchwaagensensoren installiert an den Einzelstützen und an dem Viadukt Zeitraum: Oktober 2014 bis Mai 2016 Firma: GeTec GmbH, Bochum Zertifizierung nach BS OHSAS 18001 Keller Grundbau setzt einen wichtigen Meilenstein Die Sicherheit und die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter sind immer schon zentrale Themen für Keller Grundbau gewesen. Seit dem 1. April 2015 gibt es dafür auch die offizielle Bestätigung: Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Keller Grundbau entsprechen mit dem Zertifikat BS OHSAS 18001 dem höchsten anerkannten Standard. Nach mehr als zehn sorgfältigen und akribischen Audittagen an verschiedenen Standorten hat der Auditor der Zertifizierungsgesellschaft DQS die Erteilung des Zertifikats empfohlen. Managementsysteme schaffen Strukturen zur Kontrolle und fortwährenden Verbesserung von Arbeitsabläufen. Mit der Implementierung der BS OHSAS 18001 sind die Managementsysteme für Qualität (DIN EN ISO 9001) und für Umwelt (DIN EN ISO 14001) bei Keller Grundbau nun integriert. Keller Grundbau ist einer der Sicherheitsführer im Spezialtiefbau. Unfallgeschehen und etablierte Sicherheitsstandards belegen das. Mit der OHSAS 18001 hat Keller nun ein Managementwerkzeug eingeführt, um seine Sicherheitsleistungen auf hohem Niveau noch weiter zu verbessern. Risiken werden konsequent identifiziert und bewertet, Abläufe sicherer und effektiver gestaltet, Verantwortungen und Befugnisse klarer festgelegt. Ganz wesentlich ist dabei, Kenntnisse, Bewusstsein und Motivation der Mitarbeiter weiter zu fördern. Dies alles mit dem Ziel, besser und sicherer zu arbeiten. THINK SAFE – WORK SAFE – GO HOME SAFE. Für Kunden und Projekte bedeutet dies im Übrigen auch stabilere Abläufe, verbesserte Planbarkeit und noch mehr Zuverlässigkeit. Daniel Bramlage, HSEQ Experts GmbH, Emden/Oldenburg Das System unterstützt zudem Geschäftsführer und Führungskräfte dabei, deren Verantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter besser wahrzunehmen. Neue Gesellschaft in Dänemark gegründet Keller weitet Aktivitäten auf dem dänischen Markt aus Unsere regionale Ausrichtung ermöglicht es uns, schnell und individuell auf Kundenwünsche und lokale Gegebenheiten einzugehen. Um auch unsere dänischen Kunden optimal betreuen zu können, haben wir im Januar dieses Jahres eine dänische Gesellschaft gegründet. Die steigende Nachfrage unserer Produkte in Dänemark und ein Großauftrag im Zuge des Metro-Projekts in Kopenhagen haben uns darin bestärkt. Beim U-Bahnbau beispielsweise werden wir denkmalgeschützte Gebäude mit Hilfe des Soilcrete®und des Soilfrac®-Verfahrens sichern (Näheres hierzu lesen Sie auf Seite 12). Die Keller Funderingsteknik Danmark ApS mit Sitz in Kopenhagen ist Ihr Ansprechpartner für Grundbauaufgaben in Dänemark. Haben Sie Fragen oder sind Sie an einer Beratung interessiert? Dann kontaktieren Sie uns unter: Keller Funderingsteknik Danmark ApS c/o Dansk-Tysk Handelskammer Kongens Nytorv 26, 3. 1050 København K Tel.: +49 2327 804 0 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Björn Böhle 18/2015 l Kellerfenster 19 Adressen und Kontakte Keller Grundbau GmbH Hauptverwaltung · Offenbach Kaiserleistraße 8 · Postfach 100664 63006 Offenbach Tel. +49 69 8051-0 Fax+49 69 8051-102 E-Mail: [email protected] Managing Director Central Europe: Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann www.KellerGrundbau.de Ihre lokalen Ansprechpartner Bochum Mausegatt 45–47 · Postfach 60 06 51 44846 Bochum Tel. +49 2327 804-0 · Fax +49 2327 804-31 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Reiner Otterbein Garching (München) Schleißheimer Straße 95a 85748 Garching-Hochbrück Tel. +49 89 326808-0 · Fax +49 89 326808-99 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. W olfgang Kühner Rhein-Main (Frankfurt) Kaiserleistraße 8 63067 Offenbach Tel. +49 69 8051-100 · Fax +49 69 8051-102 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Torsten Föste Dorfmark Becklinger Straße 21 29683 Bad Fallingbostel (Dorfmark) Tel. +49 5163 299-0 · Fax +49 5163 299-31 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Geol. Andreas Weber Leipzig Fuggerstraße 1a 04158 Leipzig Tel. +49 341 90382-0 · Fax +49 341 90382-20 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Bernd Bergmann Renchen Schwarzwaldstraße 1 77871 Renchen Tel. +49 7843 709-0 · Fax +49 7843 709-173 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Steffan Binde Franken (Würzburg) Technologiepark Würzburg-Rimpar Ketteler Straße 3–11 · Pavillon 6 97222 Rimpar Tel. +49 9365 88250-0 · Fax +49 9365 88250-20 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Gunther Niemetz Oranienburg (Berlin) Germendorf, Veltener Straße 31 16515 Oranienburg Tel. +49 3301 5857-0 · Fax +49 3301 5857-20 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Stefan Buder Stuttgart (Unterensingen) Grabenstraße 32 72669 Unterensingen Tel. +49 7022 26689-0 · Fax +49 7022 26689-20 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Manfred Stäge Kooperation Keller Vroom Keller Grundbau GmbH Becklinger Straße 21 29683 Bad Fallingbostel (Dorfmark) Tel. +49 5163 299-45 · Mobil +49 (0)171 6466 763 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Horst Hennings Keller Funderingstechnieken B.V. Niederlande Europaplaan 16 · Postbus 757 2400 AT Alphen a/d Rijn Tel. +31 172 471798 · Fax +31 172 471804 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Ing. Richard Looij Keller Funderingsteknik Danmark ApS c/o Dansk-Tysk Handelskammer Kongens Nytorv 26, 3. 1050 København K Tel. +49 2327 804 0 · Fax. +49 2327 804 31 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Björn Böhle www.kombinierte-gruendungen.de www.keller-funderingstechnieken.nl www.keller-funderingsteknik.dk Funderingstechnieken Wannenwetsch GmbH Hochdruckwassertechnik Wolfsgrube 7 98617 Meiningen Tel. +49 3693 9403-0 · Fax +49 3693 9403-19 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Christian Herda GeTec – Ingenieurgesellschaft für Informations- und Planungstechnologie mbH Mausegatt 51 44866 Bochum Tel. +49 2327 994310-0 · Fax +49 2327 994310-9 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Thomas Paßlick www.wannenwetsch-hdw.de www.GeTec-ac.de 20 Kellerfenster l 18/2015 Auf unsere Stärken bauen Keller Hotline: 069 - 8051-246 www.KellerGrundbau.de
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