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Clubinfo
Neue Heimat für die NRW-Bonsai-Tage
22. Auflage erstmals in der „Alten Dreherei“ von Mülheim
Text: Axel Paduch
Fotos: Ursula Funke, Robin
Maeter, Jürgen Stodt u.
Ernst Theis
Ishizuke von Rolf Maeter
Nach vierzehn Ausstellungen in der für Bonsai-Ausstellungen bestens geeigneten Orangerie des Grugapark Essen (wir mussten der Dauerausstellung einer Eisenbahn-Miniaturlandschaft weichen) und einer Ausstellung im dortigen Musikpavillon, die bei den meisten
unserer Händlern und Besuchern nicht gut ankam, musste vom Regionalverband NRW
leider ein Schlussstrich unter den Grugapark gezogen werden. Die Suche nach neuen
Räumlichkeiten begann.
Die 21.NRW Bonsai-Tage fanden 2014 in Schloss Burg an
der Wupper statt. Das Ambiente im Rittersaal und der Kemenate, in denen die Bonsai präsentiert werden konnten, war
sehr ansprechend. Wir hätten sicherlich auch 2015 dort wieder ausgestellt, hätten wir von den dortigen Verantwortlichen
einen Termin bekommen.
Für die Mitglieder des RV war schon fast sicher, dass wir für
2015 keinen passenden, bezahlbaren Ausstellungsort für
unsere Bonsai finden würden. Doch dann hatten wir Glück:
Eine in Mülheim wohnende Bonsai-Freundin gab uns den Tipp
„schaut euch doch mal die ‚Alte Dreherei - Haus der Vereine‘ in Mülheim a. d. Ruhr an!“ Gesagt, getan, Vertrag abgeschlossen und schnell die 22. NRW Bonsai Tage den neuen
Räumlichkeiten entsprechend geplant.
Die 1874 erbaute „Alte Dreherei“ diente bis 1959 als Werkstatt für das dem Bahnhof Mülheim-Speldorf angeschlossene
Eisenbahn-Ausbesserungswerk. Die inzwischen denkmalgeschützte Halle mit einer einzigartigen Holz-Dachkonstruktion
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Spontane Planänderung, Rald Beckers gestaltet den Ficus eines Besuchers
auf gusseisernen Säulen wird seit 2008
vom dortigen Trägerverein, dem nach
dem Beitritt des NRW-Regionalverbandes
nun zehn Vereine angehören, restauriert.
Durch das in der Deckenmitte befindliche
Glasdach fiel bei gutem Wetter genug
Licht, und einige günstig stehende Exponate wurden von der Sonne besonders
bevorzugt angestrahlt. Über 50 Exponate
konnten gezeigt werden. Die dazu gehörigen fünf Shohin-Sets fanden bei den
Betrachtern ein besonderes Interesse. Die
eine oder andere Beistellpflanze in der
Ausstellung war für unsere Besucher so
interessant, dass angeregt wurde, in Zukunft neben der Baumbezeichnung auch
den Namen der Shitakusa auf dem Ausstellungsschild anzugeben.
Eine Auflage des Ordnungsamts Mülheim, nach der sich maximal 200 Personen gleichzeitig in der Ausstellungshalle
befinden durften, zwang uns, die Ein- und
Ausgänge zu erfassen. Der Nebeneffekt
war, dass wir so die Besucherzahlen diesmal korrekt ermitteln konnten. An diesem
Wochenende besuchten über 1000 Bonsai-Interessierte unsere Ausstellung. Für
den Anfang eine relativ gute Zahl, denn
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Demo Max Engels
mit Laufkundschaft ist bei der „Alten Dreherei“ kaum zu rechnen. Die Werbetrommel wurde im Vorfeld ausgiebig gerührt.
Wir hatten Vorberichte in den Zeitungen,
ein Interview in WDR5 und einen Terminhinweis mit kurzem Film in der „Aktuellen
Stunde Essen“. In der Tagespresse und im
Rundfunk wurden unsere VIP-Karten verlost.
Am Samstag konnte bei der Überarbeitung eines alten Wacholders von Max Engels zugesehen werden, der alle Fragen
des Publikums ausführlich beantworte.
Sonntag betrat Ralf Beckers die GestalterBühne. Bevor er mit der Arbeit an seiner
mitgebrachten Yamadori-Kiefer begann,
kümmerte er sich zuerst kurz entschlossen
um den mitgebrachten Ficus eines Besuchers, der um Hilfestellung bat. Der Rückschnitt des Ficus interessierte mehr Besucher als die Gestaltung des Wacholders
vom Vortag oder der folgenden Yamadori-Kiefer. Logische Schlussfolgerung, es
haben sicherlich mehr Zuschauer einen
Ficus auf der Fensterbank als einen Kieferoder Wacholder-Bonsai im Garten.
Dann kam die große, liegend gewachsene Yamadori Kiefer auf den Tisch. Wer
Ralf Beckers kennt, konnte ahnen, dass
daraus keine Halbkaskade werden würde. Zu dieser interessanten Gestaltung
erscheint ein eigener Bericht in einer der
kommenden Ausgaben von „Bonsai“.
Für eine besondere Abwechslung sorgte Akira Matsumoto, ein in den Niederlanden lebender Japaner, der aus alten
Milchtüten und anderem Altpapier neues
handgeschöpftes Papier macht, in dem
Blüten und andere Dinge kunstvoll eingearbeitet sind. Matsumoto-san, der kein
Deutsch spricht, schaffte es erstaunlich
gut, seine Zuschauer zur Mitarbeit zu
bewegen. Besonders Kinder fanden das
Herstellen von kleinen Papierblättern unter seiner Anleitung toll. Wir werden versuchen, Aki Matsumoto auch im nächsten
Jahr wieder bei uns zu haben.
Die Verträge für 2016 liegen jetzt schon
zur Unterschrift auf meinem Schreibtisch.
Die 23. NRW Bonsai-Tage finden am 07.
und 08. Mai 2016 wieder in der „Alten
Dreherei“ statt - bitte schon mal in die Termin-Kalender eintragen.
Clubinfo
[SHOHIN PASSION]
„Reguläre“ Demo von Ralf Beckers
BONSAIAUSSTELLUNG
von Mame bis Shohin
Handgeschöpfte Papiere von Akira Matsumoto
Domänenburg Aerzen
26. + 27.09.2015
[SP] 2. nationale Ausstellung für die
"Kleinsten der Kleinen" der
Shohin Gruppe im BCD
Bäume - von Mame bis Shohin
[SP] Demos mit Jörg Derlien
und Udo Wollenhaupt
[SP] Präsentation des Buches
“SHOHIN PASSION”
Autor: Roland Schatzer
[SP] Für Teilnehmer:
Anmeldung - siehe Web-Site
Kontakt:
www.bonsaiakweserbergland.de
Email: [email protected]
Telefon: 0179 5019568 + 05533 4174
Bild oben: Wacholder von Ralf Beckers
Bild unten: Shohin Displays
Geöffnet an beiden Tagen:
von 10.00 bis 18.00 Uhr
Adresse:
Burgstr.5, 31855 Aerzen
AK WBl/hwo
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