Gusti Leder im Diskurs: “Unser Leder ist anders!” Leder ist in der heutigen Zeit ein Streitfall und eine Gewissenssache, besonders, da einzelne Lebens- und Ernährungweisen, wie Vegetarismus und Veganismus, einen Hype erfahren. Die Entscheidung, trotzdem damit zu arbeiten, trifft Gusti Leder ganz bewusst und tritt offen und ehrlich mit seinen Kunden und Kundinnen in Diskurs. Rostock - Regelmäßig erreichen die deutschen Verbraucher und Verbraucherinnen Schreckensbilder und Berichte aus asiatischen Produktionsstätten, wo Kinder beispielsweise barfuß das Leder in chemischen Substanzen, wie Chrom, gerben müssen. Gegen die Stärke dieser Bilder anzukämpfen, erweist sich für das Rostocker Start-up Gusti Leder als tägliche Herausforderung. Der Diskurs mit den Kunden und Kundinnen über das eigene Herstellungsverfahren und über die eigenen Produzenten ist daher für das Unternehmen besonders wichtig. “Natürlich ist das eine große Herausforderung, das glaubhaft zu vermitteln, aber wir wollen sagen: ‘Unser Leder ist anders!’”, so Geschäftsführer Christian Pietsch (30). Und tatsächlich muss sich Gusti Leder regelmäßig mit dem Thema Leder und seinen Herstellungsverfahren auf seinen sozialen Netzwerken auseinandersetzen. Auch der Preis der Produkte lässt oft Zweifel bei den Konsumenten und Konsumentinnen zurück. “Viele denken bei unseren Preisen, dass wir unsauber produzieren, doch das Gegenteil ist der Fall. Leder ist beispielsweise in Indien ein Abfallprodukt der Fleischgewinnung. Die Tiere werden dort hauptsächlich als Nahrungsgrundlage für die Familie gezüchtet”. Und trotz aller Bemühungen reißen hitzige Diskussionen über dieses Material nicht ab. “Viele verwechseln Leder mit Pelzen”, sagt Christian Pietsch. “Der große Unterschied ist aber, dass für Pelze die Tiere gezielt geschlachtet werden, während kein Tier nur für Leder getötet werden muss.” Darüber hinaus wird das Leder der Marke Gusti Leder nature ausschließlich mit natürlichen Gerb- und Farbstoffen bearbeitet. “Wir stehen für Natürlichkeit und Transparenz. Wir wollen offen zeigen, dass wir unser Leder nicht chemisch bearbeiten lassen. Wir wollen offen zeigen, wie unsere Produzenten arbeiten. Und wir wollen offen zeigen, wie viel unsere Produzenten für ihre Arbeit erhalten.” Stand: 18.11.2015
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