Der Name „Luft Hansa“ wurde in Dresden geboren

Berlin, 10. August 2015
Der Name „Luft Hansa“ wurde in Dresden geboren
Die Verbindungen zwischen Elbflorenz und der Kranichlinie reichen zurück bis in
die Zeit vor der Gründung des Flughafens Dresden-Klotzsche
Wenn vom 25. bis 27. September die berühmte „Tante Ju“ der Deutsche Lufthansa BerlinStiftung wieder einmal in Dresden Station macht und zu Rundflügen über Elbflorenz und
seine schöne Umgebung einlädt, knüpft sie an eine Tradition an, die ebenso alt ist wie der
Flughafen Dresden-Klotzsche selbst: Schon ab dessen Eröffnung im Sommer 1935, so
kann man in den Annalen nachlesen, stand an den meisten Wochenenden eine Junkers
Ju 52 der Lufthansa für Rundflüge über Dresden bereit. Eine 15minütige kurze Schleife
über Zwinger und Frauenkirche kostete 15 Reichsmark.
Doch die Verbindung zwischen Dresden und der „Kranichlinie“ reicht noch weiter zurück,
sogar bis in die Zeit vor dem Zusammenschluß von Deutscher Aero Lloyd AG und Junkers
Luftverkehrs AG zur „Luft Hansa“ Anfang 1926 in Berlin. Wie man der April-Ausgabe 1926
des frühen Luftfahrtmagazin „Ikarus“ entnehmen kann, wurde der an die mittelalterliche
Hanse erinnernde Name der geplanten neuen Fluggesellschaft in Dresden „geboren“ – er
soll erstmals gebraucht worden sein, als im Sommer 1924 im Dresdner Rathaus die
Eröffnung der Flugverbindung Dresden – München gefeiert wurde.
Als am 12. April 1926, wenige Tage nach dem ersten Start der Luft Hansa von ihrem
Heimatflughafen Berlin-Tempelhof aus, die „Sächsische Flughafen-BetriebsGesellschaft“ den Flugplatz Dresden-Heller als Nachfolger für den alten Flugplatz in Kaditz
eröffnete, landeten dort auch schon die ersten Sechs- und Neunsitzer-Flugzeuge aus
Hamburg und Nürnberg. Und eine Woche später kamen mit Breslau – Dresden – Leipzig
und Dresden – Berlin – Lübeck – Kopenhagen – Malmö zwei weitere Strecken hinzu. Der
Flug von Dresden nach Südschweden dauerte seinerzeit siebeneinhalb Stunden und
kostete 132 Mark.
In den zwanziger und dreißiger Jahren, in denen die Lufthansa nach und nach zur
erfolgreichsten europäischen Fluggesellschaft wurde, war Dresden eine wichtige, täglich
mehrfach angeflogene Destination im Flugplan der Kranichlinie. Auf dem 1935 eröffneten
neuen Flughafen Dresden-Klotzsche waren vor allem die 16sitzigen Ju 52 – die
„Großraumflugzeuge der 30er Jahre“ – Stammgäste. Mit dem Zweiten Weltkrieg, der auch
für die alte Lufthansa den Untergang brachte, endete diese erfolgreiche Ära – und es sollte
Jahrzehnte dauern, bis wieder Flugzeuge mit dem Kranich am Leitwerk in Dresden landen
konnten.
Es begann an einem Sonntag: Vor 25 Jahren, am 25. März 1990, startete Lufthansa ihre
seit Kriegsende ersten regulären Linienflüge nach Dresden – mit noch bescheidenen
Frequenzen: Mit Beginn des Sommerflugplans 1990 verband eine Boeing 737 der
Kranichlinie dreimal pro Woche die Sachsen-Metropole mit dem Lufthansa-Drehkreuz in
Frankfurt, und je einmal wöchentlich starteten LH-Jets nach München sowie nach Stuttgart.
Auch die Anzahl der Fluggäste hielt sich zu Beginn in Grenzen: Die fünf Flüge der ersten
Woche von Dresden-Klotzsche nach Westen nutzten gerade einmal 226 Passagiere.
Apropos Grenzen: Erst wenige Tage zuvor hatten die deutschen Fluggesellschaften die
Erlaubnis erhalten, die etwa 30 Kilometer breite ADIZ (Air Defense Identification Zone)
entlang der deutsch-deutschen Grenze zu durchfliegen. Dies verkürzte die Flugstrecke
zwischen den westdeutschen Airports und Sachsen ganz erheblich. Als Lufthansa und die
DDR-Fluglinie Interflug im August 1989 – drei Monate vor dem Mauerfall – sensationellerweise schon erste Linienflüge zwischen Leipzig/Halle und Frankfurt bzw. Düsseldorf
aufgenommen hatten, mußten ihre Jets noch hunderte Kilometer Umweg durch den
Luftraum der damaligen Tschechoslowakei fliegen.
Innerhalb weniger Monate nach dem Start am 25. März stieg die Nachfrage nach
Flugverbindungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der noch existierenden
DDR rasch an, und Lufthansa reagierte mit einem rasanten Ausbau des Flugangebots und das trotz einer in der Anfangszeit sehr einseitigen und damit unterm Strich wenig
zufriedenstellenden Auslastung der Flugzeuge: Aufgrund des starken Pendlerverkehrs
waren beispielsweise montags die Flüge nach Dresden voll gebucht und freitags die in der
Gegenrichtung, letztlich eine wenig lukrative Buchungssituation. Erst nach Jahren konnten
die Sachsen-Strecken kostendeckend beflogen werden – Aufbau Ost im Zeichen des
Kranichs.
Dennoch wurde schon im Juli 1990 die Zahl der wöchentlichen Flüge zu den beiden
sächsischen Flughäfen auf über 50 aufgestockt; nun kamen auch Verbindungen nach
2/4
Hamburg und Köln/Bonn hinzu. Vorübergehend wurden – weil Lufthansa selbst nicht
genügend Jets zur Verfügung hatte – sogar Flugzeuge der Interflug im Auftrag und mit LHFlugnummer eingesetzt. Auch gemeinsame Tochtergesellschaften mit Namen wie
„Interhansa“ und „Intercondor“ wurden geplant. „Alle diese Angebotsverbesserungen
werden auf eine große Nachfrage treffen. Davon sind Lufthansa und Interflug überzeugt“,
hieß es in einer Pressemitteilung im Juni 1990. „Beide Gesellschaften leisten damit einen
wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der Verkehrsunion zwischen der Bundesrepublik
und der DDR.“ Daß der „Arbeiter- und Bauernstaat“ bereits ab dem 3. Oktober 1990
Geschichte sein würde, konnten die Verfasser damals noch nicht ahnen.
Umso schneller ging es in der Folgezeit voran, und Dresden wurde aus Lufthansa-Sicht
schnell zu einem wichtigen Standort. Im Oktober 1991 feierte in der sächsischen
Landeshauptstadt ein neues Vertriebskonzept der Kranichlinie Premiere: Im Zentrum von
Dresden wurde das erste Lufthansa City Center eröffnet, dem in den Folgejahren hunderte
weitere Reisebüros dieser Franchise-Kette in ganz Deutschland und mittlerweile auch in
vielen anderen Ländern folgten. Im November 1992 – inzwischen war die Zahl der
wöchentlichen Lufthansa-Flugverbindungen von und nach Dresden auf über 100
hochgeschnellt – eröffnete zugleich mit dem neuen, modernen Terminal in DresdenKlotzsche auch eine großzügige, komfortable Lufthansa Frequent Traveller Lounge.
Ihre Verbundenheit mit Dresden stellte Europas führende Fluggesellschaft auch abseits
des Flughafens wiederholt unter Beweis. Mit dem Reinerlös von drei Großveranstaltungen
im Rahmen der Konzertreihe „Faszination Musik und Technik“ auf dem Gelände der
Lufthansa Technik in Hamburg steuerte Lufthansa rund eine Viertelmillion D-Mark zum
Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche bei. Nach der verheerenden Elbeflut 2002
sammelten Mitarbeiter der Lufthansa innerhalb weniger Tage mehr als 70.000 Euro, die
vom Unternehmen auf über 100.000 Euro aufgestockt wurden, als Hilfe für die Flutopfer;
und rund tausend Fluthelfer flogen im Herbst 2002 an drei Wochenenden auf Einladung
der Lufthansa mit einem Jumbo nach Mallorca, als – im Wortsinn – großes Dankeschön
für ihre tatkräftige Hilfe.
Als ebenso fleißiger wie kostenloser Werbeträger der schönen Sachsen-Metropole ist
tagtäglich ein Jumbo der Lufthansa vom Typ B 747-400 weltweit im Einsatz. Als
„Fliegender Botschafter“ der Landeshauptstadt trägt der imposante Großraumjet den
Namen und das Stadtwappen von Dresden seit 2006 in die Welt hinaus, unermüdlich auf
3/4
den großen interkontinentalen Routen von seinem Heimatflughafen Frankfurt nach
Amerika und Fernost. Er trat im Jahr des 800jährigen Stadtjubiläums die Nachfolge eines
Mittelstrecken-Airbus vom Typ A320 an, den Pia Wagner, die Gattin des ehemaligen
Oberbürgermeisters Dr. Herbert Wagner, im Juli 1991 auf den Namen „Dresden“ getauft
hatte.
25 Jahre nach dem Start im Frühjahr 1990 ist Dresden, wo Lufthansa heute rund 130
Mitarbeiter beschäftigt, aus dem Streckennetz der Kranichlinie nicht mehr wegzudenken.
Lufthansa und zwei weitere Airlines der Lufthansa-Group – Germanwings und Swiss –
bieten heute mehr als 130 wöchentliche Flugverbindungen von und nach Dresden an,
verbinden die Hauptstadt des Freistaates Sachsen mit Frankfurt, München, Stuttgart,
Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg und Zürich. Durchschnittlich steigen pro Tag mehr als
800 Fluggäste in die Lufthansa-Flugzeuge, die von Dresden abheben; insgesamt waren
es 2014 fast 300.000 Passagiere. Tendenz: steigend.
Deutsche Lufthansa AG
Konzernkommunikation
Deutschland-Nord/Ost
Tel. 030/8875-3300
Fax 030/8875-3600
Mail: [email protected]
http://presse.lufthansa.com
4/4