Jahresbericht des Stadtbrandinspektors

Feuerwehr Langen 2015
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Jahresbericht
des
Stadtbrandinspektors
Auch im abgelaufen Jahr 2015 engagierten
sich die aktiven Mitglieder unserer
Feuerwehr für das allgemeine Wohl unser
Mitbürger und unserer Stadt. Ich danke
allen für die unermüdliche Arbeit und die
Bereitschaft, 24 Stunden an 365 Tagen im
Jahr Hilfe zu leisten. Ich finde dies ist nicht
selbstverständlich und umso höher
einzuschätzen. Vielen Dank dafür.
Brandobjekt auch eine Person, welcher
nicht mehr geholfen werden konnte. Die
Person war bereits tot.
Im Laufe des Jahres wurden weitere
brennende Gartenhütten im Stadtgebiet
gelöscht.
Einsätze
Im Berichtsjahr 2015 wurde die Feuerwehr
Langen zu 524 Einsätzen gerufen.
Die Einsätze im Jahr 2015 gliedern sich
wie folgt:
► 84 Bandeinsätze
► 339 Hilfeleistungen
► 101 Fehlalarme
Brandeinsätze
Die vorgefundenen Einsatzlagen bei den
Bränden ergaben folgende Klassifizierung:
► 2 gelöschte Feuer bei Eintreffen
► 41 Kleinbrände A
► 33 Kleinbrände B
► 7 Mittelbrände
► 1 Großbrand
Im Januar brannte im verlängerten Hegweg
eine Gartenhütte. Die eintreffenden
Einsatzkräfte fanden neben dem
Nächtlicher Brandeinsatz
Die automatische Brandmeldeanlage des
Krankenhauses meldete im Februar ein
Feuer. Im 8. Obergeschoss stellten die
ersten
Einsatzkräfte
eine
Rauchentwicklung fest, der Brandherd
konnte aber nicht sofort lokalisiert werden.
Es
folgte
ein
Großaufgebot
an
Einsatzkräften
aller
Organisationen.
Schließlich wurde ein brennender Trafo als
Ursache ausfindig gemacht.
Anfang Juni unterstützten wir die Kollegen
aus Neu-Isenburg bei einem Feuer in
einem Seniorenheim. Im August brannte
dann in Neu-Isenburg ein komplettes
Wohnhaus, auch hier waren wir zur
Unterstützung tätig.
Nach Egelsbach eilten wir im Juni zu
einem Feuer im 10. OG eines
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Wohnhochhauses, wenige Wochen später
stürzte beim Start in Egelsbach ein
Kleinflugzeug ab und brannte aus. Hierbei
wurde eine Person getötet und eine schwer
verletzt.
Im Juli brannte eine Parkbank am
Tarsusplatz. Das Feuer konnte schnell
gelöscht werden, aber da die Bank aus
Kunststoff war, kam es zu einer
erheblichen Rauchentwicklung.
Die Feuerwehr Dreieich unterstützten wir
im August bei einem Brand einer
Autowerkstatt in Dreieichenhain.
Im Laufe des Jahres galt es mehrere
Küchenbrände oder andere Kleinbrände zu
löschen, ehe uns Ende November ein
ausgedehnter
Zimmerbrand
in
der
Gartenstraße Ecke Marienstraße gemeldet
wurde. Hier konnten wir in letzter Minute
eine schwer verletzte Person aus der
brennenden Wohnung retten.
Technische Hilfeleistungen
Die 339 Hilfeleistungen teilten sich wie
folgt auf:
► 23 Amtshilfe für Polizei etc.
► 2 Einsätze auf Gewässern
► 9 Gefahrguteinsätze
► 62 Ölspuren oder Auslauf von
Betriebsmittel
► 43 Tiereinsätze
► 92 Einsätze zur Menschenrettung
Türöffnung/
Unterstützung Rettungsdienst
► 23 Unwettereinsätze/Sturmeinsätze
► 35 Verkehrsunfälle
► 50 sonstige Hilfeleistungen
Bei den Hilfeleistungen konnten von uns
50 Personen gerettet werden. Bei diesen
Einsätzen wurden 84 Personen verletzt und
10 Personen konnten nur noch tot
geborgen werden.
Im Jahr 2015 gab es so viele Tiereinsätze
wie noch nie in unserer Geschichte. Es gab
Einsätze wegen verletzter Vögel, Igel und
Eichhörnchen. Ein Pferd wurde ebenso
eingefangen wie ein Pfau, der die
Nachbarschaft terrorisierte. Ein Schwan
auf der Autobahn wurde in Sicherheit
gebracht und ein völlig erschöpftes Reh
wurde aus dem Paddelteich gerettet.
Wohnungsbrand Gartenstraße
Nur eine Woche später kam es im
Hochhaus Darmstädter Straße 1 im 5. OG
zu einer Fettexplosion. Fenster barsten und
landeten im Innenhof, zum Glück erlosch
der Folgebrand von selbst.
Kurze Zeit später im Dezember brannte
dann in der Gutenbergstraße eine
Wohnung. Die starke Rauchentwicklung,
erschwerte die Anfahrt der Rettungskräfte
erheblich.
Zudem fangen wir seit über einem Jahr
exotische
Schlangen
im
Stadtteil
Oberlinden ein, die vermutlich vor längerer
Zeit dort ausgesetzt worden waren. 12 mal
geschah dies im letzten Jahr, dabei kroch
ein stattliches Exemplar sogar in einer
Küche über den frisch gebackenen
Kuchen.
Auch bei den Verkehrsunfällen waren wir
2015 wieder gefordert. Es gab viele
Unfälle
auf
der
Autobahn.
Ein
Motorradfahrer wurde von einem PKW
erfasst und einige Fahrzeuge fuhren in die
Böschung oder kollidierten miteinander.
Bei den Brandeinsätzen 2015 in Langen,
wurden von uns 49 Personen gerettet, es
gab 21Verletzte Personen und 2 Personen
starben.
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der Robert-Bosch-Straße sorgte ein Eimer
mit ausgelaufenem Krabbencocktail für
ein Verkehrschaos und eine glatte Straße.
Person unter PKW eingeklemmt
Im März wurde in der Walter-Rietig-Straße
eine Fahrradfahrerin unter einem Fahrzeug
eingeklemmt. Mit schwerem Gerät konnte
sie schnell befreit werden. Nur wenige
Tage später wurde eine Fußgängerin von
einem Auto in der Annastraße erfasst und
unter diesem eingeklemmt. Die Feuerwehr
befreite auch sie schnell mit schwerem
Gerät, sie verstarb jedoch später im
Krankenhaus.
Sturm und Unwetter sorgten im Januar,
März und Juli für Einsätze der Feuerwehr.
Es waren nicht viele Einsätze, aber die
wenigen hatten es teilweise in sich. So
stürzte in Oberlinden ein großer Baum auf
ein Haus, das Vordach der Dieburger
Straße 1 fiel teilweise herunter und in der
Darmstädter Straße wehte der Sturm Teile
eines Gerüstes auf die Straße. Als die
Einsatzkräfte auf der B 486 Bäume
beseitigten stürzten wenige Meter weiter
Bäume auf einen PKW und begruben
diesen unter sich. Der Fahrer hatte Glück
und konnte von den anwesenden Kräften
gerettet werden. Anschließend brachten
sich alle erst einmal in Sicherheit.
Im November ereignete sich dann noch ein
schwerer Verkehrsunfall auf der B 486.
Ein PKW fuhr gegen einen Baum, der
Fahrer wurde tödlich verletzt.
Immer wieder unterstützten wir den
Rettungsdienst bei der Rettung verletzter
und erkrankter Personen. Oft wurden
verschlossene Türen geöffnet oder
Patienten über eines der beiden
Hubrettungsfahrzeuge schonend gerettet.
Im Sommer konnte ein Kleinkind aus
einem verschlossenen Auto befreit werden
und einmal musste die Feuerwehr tätig
werden als ein Junge beim Spielen mit dem
Kopf in einer offenen Treppe stecken
blieb.
Gleich im Januar retteten wir einen
Bauarbeiter von der Baustelle am
Krankenhaus, im Juli stürzte ein Schüler
durch ein Oberlicht des DreieichGymnasiums und verletzte sich schwer.
Ein LKW mit Kran blieb in der
Liebigstraße unter der Brücke hängen. Es
liefen große Mengen Hydrauliköl aus. Auf
Unwettereinsatz
Auch Wasser machte uns 2015 zu schaffen
es gab einen großen Rohrbruch im
Ginsterbusch. Auf der Koberstädter Straße
sorgte ein Rohrbruch für Wassermangel im
Mühltal, die Feuerwehr legte eine 800m
lange Leitung und versorgte so zwei Tage
lang die Anwohner.
In einem Hochhaus auf der Südlichen
Ringstraße gab es einen Rohrbruch, wir
pumpten Stunden lang den Keller leer. Und
im November sorgte ein Rohrbruch im
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Verwaltungsgebäude der Stadtwerke für
erheblichen Sachschaden.
Es gab mehrere kleine Gefahrguteinsätze,
wie kleine Gasundichtigkeiten oder
Geruchsbelästigungen.
Am
ersten
Weihnachtsfeiertag mussten dann aber
noch 24 weggeworfene Gefahrgutfässer
und mehrere Müllsäcke geborgen werden.
Langen
erreichte
die
große
Flüchtlingswelle im Oktober. In der
Robert-Bosch-Straße
wurde
eine
Sammelunterkunft des Kreises Offenbach
für bis zu 750 Flüchtlinge errichtet.
Zusammen mit vielen weiteren Kräften aus
dem Kreis Offenbach bauten die
Feuerwehren
und
Rettungsdienstorganisationen eine Unterkunft in einer
Gewerbehalle auf. Seitdem wurde die
Feuerwehr Langen mehrfach für das Land
Hessen, den Kreis Offenbach oder die
Stadt
Langen
im
Bereich
der
Flüchtlingshilfe
tätig.
So
werden
technische Arbeiten oder logistische
Aufgaben übernommen. Bei einem
Stromausfall im Dezember lieferten wir
dann für die Sammelunterkunft den Strom.
Brandeinsatz im Krankenhaus
Immer öfter wird die Feuerwehr aufgrund
der Auslösung privater Rauchwarnmelder
alarmiert.
Seit
der
gesetzlichen
Melderpflicht häufen sich diese Fälle
natürlich, weil
mehr Rauchmelder
installiert sind. Doch trotz mehrere
Fehlalarme zeigt sich die Sinnhaftigkeit
privater Rauchwarnmelder immer wieder,
da Brände früher entdeckt werden und die
Feuerwehr somit früher alarmiert werden
kann. Im Ernstfall werden so Schäden
minimiert und betroffene Personen können
sich schneller ins Freie retten.
Hilfsfristen
Fehlalarme
Im Jahr 2015 gab es folgende Fehlalarme:
► 71 Brandmeldeanlagen
► 22 blinde Alarme
► 0 böswillige Alarme
► 8 Fehlfahrten in Bereitstellung
Erfreulich ist die Tatsache, dass es 2015
keinen böswilligen Alarm gab, aber über
100 Fehlalarme ist durchaus eine hohe
Anzahl.
Im Berichtsjahr gab es 337 Einsätze mit
Dringlichkeit. Hierbei wurden nach den
Auswertungen der Überschreitungen (z.B.
ob der Einsatz in unserem Gebiet oder
außerhalb liegt, wir auf den Hubschrauber
warten
mussten,
usw.)
10
Überschreitungen festgestellt. Das macht
eine prozentuale Überschreitung von
2,97% oder einen Ereichungsgrad unserer
Ziele von 97,03 %.
Personal
Meist lösen Bauarbeiten die Fehlalarme
Wir begannen das Jahr 2015 mit 114
aus oder es werden Geschirrspüler,
aktiven Mitgliedern. Im Laufe des Jahres
Konvektomaten oder Autoklaven zu früh
gab es keine Übernahmen aus der
geöffnet. Jedoch melden uns die
Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung.
automatischen Brandmeldeanlagen immer
Es kamen 7 neue Feuerwehrkameraden aus
wieder Entstehungsbrände, wie zu Beginn
anderen
Feuerwehren
und
3
des Jahres im Krankenhaus.
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Seiteneinsteiger dazu. Dem gegenüber
standen 10 Austritte aus der Feuerwehr
und 1 Übernahme in die Alters- und
Ehrenabteilung. Dies gibt einen Stand zum
31.12.2015 von 113 aktiven Mitgliedern in
der Einsatzabteilung, davon 14 Frauen.
In der Alters- und Ehrenabteilung haben
wir 34 Mitglieder, in der Jugendfeuerwehr
33 Jugendliche und in der Kinderfeuerwehr
15 Kinder.
Aber im Juni 2015 wurde das Projekt
Feuerwehrerweiterung und Neubau KBLBetriebshof, kurz FENK,
von der
Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Mittlerweile ist der Bauantrag
eingereicht und wir hoffen, dass die
Bauarbeiten für den dringend benötigten
Anbau der Verwaltung und die zusätzliche
Fahrzeughalle Mitte 2016 beginnen und
wir so 2018 mit ausreichend Platz planen
können. Bis dahin muss aber die Sanierung
unserer jetzt 34 Jahre alten Feuerwache
weiter gehen.
Die im Februar 2015 fertig gestellte
Zentrale erfüllt unsere Erwartungen und
konnte im letzten Jahr schon mehrfach bei
Einsätzen
und
Übungen
ihre
Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Hier sind wir für die nächsten Jahre bereits
gut gerüstet.
Ausbildung der Jugendfeuerwehr
Es sieht so aus als sei die Feuerwehr
Langen personell gut aufgestellt. Nach
Feierabend und am Wochenende stimmt
das auch. Aber während der Arbeitszeit
sieht es nicht so rosig aus. Die meisten
unserer Mitglieder der Einsatzabteilung
arbeiten außerhalb und können nicht zum
Einsatz kommen.
Wie auch schon die Jahre davor weise ich
darauf hin, dass wir in Zukunft mit den
wachsenden Aufgaben auch tagsüber mehr
Personal benötigen. Dies kann nur mit
weiteren
hauptberuflichen
Kräften
funktionieren, damit die gesetzlichen
Aufgaben wie Brandschutzerziehung,
Brandschutzaufklärung und Schulung
Dritter erfüllt werden können und der
Brandschutz tagsüber sichergestellt werden
kann.
Feuerwache
An der Raum- und Platznot in unserer
Wache hat sich noch nichts geändert. Wir
haben alle Veränderungsmöglichkeiten im
bestehenden Gebäude ausgenutzt.
Fahrzeug und Gerät
Im Juli 2015 wurde das neue
Kleinalarmfahrzeug
ausgeschrieben.
Dieses Fahrzeug soll in Zukunft vor allem
das Hilfeleistungslöschfahrzeug entlasten,
welches bei bis zu 350 Einsätze im Jahr
eingesetzt wird und unter dieser Belastung
nicht die geforderten 25 Einsatzjahre
erreichen kann. Mit dem KLAF sollen
Einsätze wie Wasser im Keller, Ölspuren,
Erste Hilfe oder die Tierrettung
abgearbeitet werden.
Den Auftrag für das Fahrzeug erhielt im
Herbst für das Fahrgestell die Firma Iveco
aus Frankfurt und die Firma Walser aus
Rankweil für den Aufbau und die
Beladung. Beide gaben das jeweils das
beste Angebot bezüglich Preis- und
Leistung ab.
Fertigstellung und Auslieferung des KLAF
erfolgt voraussichtlich im April. Geplant
ist dann auch dieses Fahrzeug auf der
Feuerwehrfachmesse Rettmobil im Mai in
Fulda vorzustellen.
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Als auch uns im Oktober die große
Flüchtlingswelle
erreichte
und
die
Feuerwehr zur Unterstützung des Landes,
des Kreises und der Stadt hauptsächlich
mit Logistikaufgaben betraut wurde,
merkten wir ganz schnell das Fehlen
unseres alten Gerätewagen-Logistik, der
2006 eingespart wurde. Der als Ersatz
gedachte GW-L/TH kann diese Aufgaben
nicht übernehmen, er ist zu niedrig, hat zu
wenig Platz und muss immer erst
ausgeladen werden.
So liehen wir uns mehrfach unser altes
Fahrzeug von der Feuerwehr Egelsbach
aus, damit wir unsere Aufträge abarbeiten
konnten. Ich danke der Gemeinde
Egelsbach und unseren Egelsbacher
Kollegen,
hier
vor
allem
dem
Gemeindebrandinspektor
Christian
Klöppel, für die unbürokratische, schnelle
Hilfe.
Auch
an
den
Pumpen
Löschfahrzeuge
wurden
Reparaturen durchgeführt
unserer
größere
Für den Gerätewagen GW-L/TH wurden
zwei weitere Rollwagen angeschafft. Ein
Rollwagen mit Unterbaumaterial und
einem Stabfastsystem, so dass jetzt bei
Verkehrsunfällen Fahrzeuge für die
Patientenrettung schnell stabilisiert werden
können. Auf dem zweiten Rollwagen
wurden schwere Geräte wie die
Hebekissen und der Mehrzweckzug mit
Zubehör verlastet. Der vordere Geräteraum
wurde anschließend umgebaut.
Im
Brandschutzbedarfsund
Entwicklungsplan der Stadt Langen ist für das
Jahr 2017 die Beschaffung eines
Gerätewagen Logistik für die Feuerwehr
Langen vorgesehen.
Bei nur einer Feuerwache mit derzeit 13
Fahrzeugen und einem Einsatzaufkommen
von jährlich über 500 Einsätzen sind die
Fahrzeuge und das Gerät natürlich
besonderen Belastungen ausgesetzt. Wir
achten daher bei Beschaffungen darauf,
dass robuste und hochwertige Materialien
verwendet
und
alle
notwendigen
Prüfungen durchgeführt werden.
Trotzdem gab es 2015 auch größere
Reparaturen an unseren Fahrzeugen. Der
Teleskopmast musste zur 10-Jahres
Prüfung,
hierbei
mussten
auch
Verschleißschäden beseitigt werden. Die
Drehleiter musste nach einem Ausfall zur
Reparatur. Dieses Fahrzeug ist mittlerweile
23 Jahre alt und wird bei uns stark belastet.
Die beiden Hubrettungsgeräte rückten
2015 bei 169 Einsätzen aus, es konnten 21
Personen über selbige gerettet werden.
Rollwagen mit Abstützmaterialien
Bei den Gerätschaften wurden folgende
Anschaffungen getätigt:
- Der zweite Teil der neuen Helme,
im Jahr 2016 erfolgt die dritte und
letzte Bestellung
- Erste
leichtere
GFKAtemluftflaschen mit größerem
Inhalt (die Umstellung erfolgt in
mehreren Etappen)
- Neue
Werkzeugkästen,
diese
ersetzen die schweren und über 30
Jahre alten Vorgänger
- Neue Gefahrgutnachschlagewerke
für die Fahrzeuge.
Durch die
Reduzierung mehrer Nachschlagewerke auf ein kompaktes Werk
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-
-
können die Folgekosten erheblich
gesenkt werden. Zudem ist die
Handhabung für die Einsatzkräfte
vereinfacht.
Neue verbesserte und sicherere
Kopfhauben
für
die
Atemschutzgeräteträger
Zwei Überlebensanzüge für die
Eisrettung und Einsätze im kalten
Wasser (abgestimmt mit der
Feuerwehr Egelsbach für die
gemeinsame Eisrettung)
Ausbildung der DEKON-Einheit
Ausbildung
Zweitens
die
Sondereinheit
Atemschutznotfall – Trainierte – Staffel
„ANTS“.
Diese
dient
als
Sicherheitskomponente für eingesetzte
Atemschutzgeräteträger in ausgedehnten
Objekten, in der Regel ab einer F3Alarmierung.
Aufgrund
der
Zusammenarbeit der Feuerwehren im
Westkreis ist bzw. wird die ANTS in
bestehende
Alarmordnungen
dieser
Feuerwehren integriert. Auch andere
Feuerwehren im Kreis Offenbach können
die ANTS je nach Einsatzlage anfordern.
Die Ausbildung hat bei uns einen großen
Stellenwert eingenommen. Werden doch
durch eine gute und intensive Ausbildung
Unfälle vermieden und Schäden minimiert.
Die Standardeinsatzregeln geben das
Grundkonzept für den Einsatz von
Personal und Fahrzeugen vor, so dass eine
Aufgabenverteilung
vorab
bereits
festgelegt ist. In den Ausbildungen werden
diese intensiv beübt und die Umsetzung
verfeinert.
Ausbildung der ANTS
Der Feuerwehrverein 1879 Langen e.V.
unterstützte uns auch wieder mit der
Beschaffung von Ausrüstung. So erhielten
wir eine zweite Sichtschutzwand.
Ich danke dem Verein, hier stellvertretend
dem Vorsitzenden Michael Graf, für die
Unterstützung und die geleistete Arbeit
recht herzlich.
Des Weiteren haben wir in Langen
beschlossen, dass neben den klassischen
Feuerwehraufgaben,
wie
die
Brandbekämpfung und die allgemeine
Hilfeleistung,
nur
noch
zwei
Sonderaufgaben von uns übernommen
werden. Dies ist zum einen die
Sondereinheit Dekontamination DEKON,
die
inzwischen
Bestandteil
des
Gefahrstoffzuges West des Kreises
Offenbach ist.
Bei weiteren Sonderaufgaben wie zum
Beispiel
Strahlenschutz,
Taucher,
Gefahrstoffmessung, Höhenrettung oder
Kommunikation, bedienen wir uns dann
anderer
Feuerwehren
mit
deren
Sondereinheiten.
Hatte ich im letzten Jahr noch berichtet,
dass andere Feuerwehren auf unser
Ausbildungskonzept aufmerksam wurden,
so konnten wir im letzten Jahr mit den
umliegenden Feuerwehren intensiv üben.
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Mit den Feuerwehren Götzenhain und
Offenthal
führten
wir
eine
Sonderausbildung Retten aus LKW´s auf
unserem Hof durch.
Mit den Feuerwehren aus Dreieich und
Neu-Isenburg zusammen wurde wieder
erfolgreich
ein
Atemschutzgeräteträgerlehrgang II für das Tragen von CSA
absolviert.
16 Einsätzkräfte nahmen
erfolgreich teil.
Die Stadtwerke Langen führte gemeinsam
mit Einsatzkräften aus Egelsbach und
Langen zwei Gasbrandseminare auf einem
Trainingsgelände in Obernaisen durch.
Gasbrandtraining in Obernaisen
Bei einer großen Waldbrandübung standen
drei Schwerpunktthemen im Vordergrund.
Zum einen wurde die Leistungsfähigkeit
des neuen TLF sowie die Umsetzung der
Standardeinsatzregel
„Waldbrand“
getestet. Weiteres Übungsziel war der
Funktionstest der neu eingerichteten
Zentrale
inkl.
der
Nutzung
von
Lageführungsdienst, zwei Funkplätzen und
der rückwärtigen Unterstützung. Die
Erwartungen an Mannschaft, Fahrzeuge,
Gerät und Zentrale wurden voll erfüllt,
teilweise übertroffen.
Im Jahr 2015 wurden viele Stunden in die
Ausbildung investiert. Es fanden an 89
Tagen Ausbildungen statt. Hierbei wurden
5958 Stunden erbracht. Bei 116
Dienstsportveranstaltungen wurden 1612
Stunden geleistet. Dies sind nur für die
Standortausbildung 205 Termine mit 7570
Stunden, ohne Unterrichtsvor- und
Nachbereitung.
Zusätzlich zur Standortausbildung wurden
59 Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene
besucht. Hierbei wurden 1952 Stunden
investiert. Hier würden wir gerne mehr
Lehrgänge besuchen, bekommen aber
immer nur ein gewisses Kontingent zugewiesen.
Brandschutzerziehung/
Brandschutzaufklärung
Die
Brandschutzerziehung
und
–
Brandschutzaufklärung ist eine gesetzliche
Aufgabe der Kommune. Die Termine für
diese Arbeit liegen in der Regel tagsüber
zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr und
können daher nicht von den freiwilligen
Kräften übernommen werden. Das heißt
hauptberufliches Personal muss diese
Aufgabe übernehmen.
Im Jahr 2015 wurden von uns an 20
Brandschutzerziehungsterminen rund 214
Kinder und Schüler geschult.
Bei einer Projektwoche wurde 20 Schülern
eine Woche lang die Arbeit der Feuerwehr
gezeigt und die ersten Handgriffe
vermittelt.
Für die Kommunalen Betriebe Langen und
weitere Firmen bildeten wir an 4 Terminen
43 Brandschutzhelfer aus.
Für alle Termine zusammen ergab dies
einen Aufwand von ca. 120 Stunden.
Die Nachfrage für Termine dieser Art
steigt. Wir können jedoch derzeit nicht alle
Anfragen positiv beantworten da uns
schlichtweg das Personal dafür fehlt.
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Brandschutztag
Am letzten Sonntag im August stellten wir
uns wieder der Bevölkerung vor. Neben
den
üblichen
Übungen
von
Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung
stellten wir diesmal die Arbeit der
Atemschutznotfall – Trainierten – Staffel
„ANTS“ vor. Die Veranstaltungen fanden
reges Interesse bei der Bevölkerung und
auch anderen Feuerwehren. Auch unser
Landrat Oliver Quilling besuchte uns an
diesem Tag und ließ sich die ANTS
erklären.
Vorstellung der ANTS am Brandschutztag
Für den Brandschutztag wendeten wir ca.
860 Stunden auf.
Brandsicherheitsdienst
Im Jahr 2015 stellten wir bei 99
Brandsicherheitsdiensten das Personal in
der Stadthalle, der TV-Turnhalle und im
Schloss Wolfsgarten.
Hierzu musste von 214 Personen ein
Personalaufwand von rund 887 Stunden
erbracht werden.
7
Bereitschaftswachen
an
Christi
Himmelfahrt, dem Ebbelwoifest, dem
Langener Markt und Silvester wurden
durchgeführt.
Hierbei wurden 810
Stunden erbracht.
Auch für dieses Jahr liegen uns jetzt schon
einige
Anforderungen
für
den
Brandsicherheitsdienst vor. So sind weitere
Großveranstaltungen an der Kiesgrube und
der Stadthalle geplant. Nicht vergessen
darf man dabei, dass auch diese Arbeit rein
ehrenamtlich erbracht wird.
Vorbeugender Brandschutz
Auch wir merken das in Langen eine rege
Bautätigkeit herrscht, überall stehen Kräne
und Gebäude entstehen.
Es gibt viele Anfragen von Bauherren, da
diese die gesetzlichen Vorgaben des
Baurechts voll ausschöpfen und auch noch
den letzten Winkel bebauen wollen.
Hierdurch steigt die Anzahl der
Drehleiterstellproben.
Es
wurden
wieder
einige
Brandverhütungsschauen mit dem Kreis
Offenbach durchgeführt. Dies ist für uns
immer wieder eine direkte Verbindung zu
den Firmen und Einrichtungen und wir
haben die Möglichkeit die Gegebenheiten
vor Ort kennen zu lernen.
In Schulen, Kindergärten und Firmen
wurden
mehrere
Räumungsübungen
durchgeführt.
Die Nachverdichtung von Grundstücken in
der Stadt bereitet aber zunehmend
Probleme, da immer mehr Personen
gleichzeitig bauen und dazu einen Kran
aufstellen wollen. Wenn in einer Straße ein
Kran aufgestellt wird, ist dies auch kein
Problem. Wenn jedoch, wie letztes Jahr
zwei Mal geschehen, mehrere Kräne in
einer Straße oder in der unmittelbaren
Umgebung stehen, verursacht dies
Zufahrtprobleme für die Rettungskräfte.
Interkommunale Zusammenarbeit
Der Kreis
der sogenannten B3Feuerwehren,
in
welchem
direkte
Absprachen
über
die
Ausbildung,
Anschaffung von Geräte und die
Einsatzplanung getroffen werden, konnte
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im letzten Jahr erweitert werden. Neben
den Feuerwehren Langen, Dreieich und
Neu-Isenburg
kam
die
Feuerwehr
Egelsbach hinzu. Es gab mehrere Treffen
der Stadtbrandinspektoren und Treffen
verschiedener Ausbilderteams.
Absprachen treffen und gemeinsame
Übungen durchführen. Jede einzelne
Feuerwehr
muss
nicht
alle
Aufgabenbereiche
abdecken
können,
Sonderaufgaben können verteilt werden.
Hierdurch sparen wir Zeit und Geld und
können uns den zugeteilten Aufgaben
intensiver widmen.
Zusammenfassung der
Gesamtleistung
Im Jahr 2015 wurden insgesamt 31.271
Stunden erbracht, die sich wie folgt
zusammensetzen:
Gemeinsame Ausbildung am LKW
Die Alarm- und Ausrückordnung der
Feuerwehren wurde umgestellt und
ergänzt, so kommt jetzt die Feuerwehr
Egelsbach früher nach Langen zur
Unterstützung
und
wir
schicken
Sondereinheiten
nach
Neu-Isenburg,
Dreieich und Egelsbach.
Dass dieses System funktioniert zeigten
auch wieder die gemeinsamen Einsätze der
Feuerwehren, wie der Hochhausbrand und
Flugzeugabsturz in Egelsbach, der
Wohnhausbrand in Neu-Isenburg oder die
gemeinsamen Einsätze in Langen.
Die Feuerwehr Egelsbach beschaffte einen
Eisrettungssteg, den die Feuerwehren
gemeinsam nutzen können. Die Feuerwehr
Langen steht den anderen mit dem
Rettungsboot zur Verfügung. So können
durch die Absprache bei Beschaffungen
Einsparungen erzielt werden.
Des Weiteren beschaffte die Feuerwehr
Egelsbach einen Kühlanhänger und stellt
diesen bei Großeinsätzen zur Verfügung.
2015 geschah dies bereits bei der
Errichtung einer Notunterkunft für
Flüchtlinge.
► 5737 Stunden für Einsätze
► 5958 Stunden für interne Ausbildung,
sowie Sonderausbildungen
► 1952 Stunden für externe Ausbildung
► 1612 Stunden für Dienstsport
► 887 Stunden für
Brandsicherheitsdienste
► 810 Stunden für Bereitschaftswachen
► 980 Stunden für Unterweisungen/
Brandschutzerziehung und den
Tag der offenen Tür
► 100 Stunden für Integrationsarbeit,
Mitgliedergewinnung und
Besuchergruppen etc.
► 6426 Stunden für die Geräte- und
Fahrzeugwartung
► 6809 Stunden für die allgemeine
Verwaltung
Dies sind 1177 Stunden mehr als im Jahr
2014, die für die Sicherstellung des
Brandschutzes, die allgemeine Hilfe und
den Katastrophenschutz in unserer Stadt
aufgewendet wurden.
Resümee
Im März 2015 wurde der neue
Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan für die Feuerwehr Langen einstimmig
Wir werden in den nächsten Jahren weiter
von der Stadtverordnetenversammlung
an
der
Zusammenarbeit
arbeiten,
beschlossen. Wenn wir die dort
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dargelegten Anforderungen umsetzen und
somit die definierten Ziele erreichen
können, so sind wir auch in den nächsten
Jahren gut aufgestellt. Wir können dann
weiterhin den Brandschutz sicherstellen
und die Sicherheit für die dann über 40.000
Einwohner unserer Stadt gewährleisten.
Wo wären wir in Deutschland ohne das
Ehrenamt?
Ich danke Euch liebe Kameradinnen und
Kameraden für den unermüdlichen,
freiwilligen Dienst zum Wohle unser
Mitbürger, dies ist in einer so schnelllebigen Zeit, in der jeder zuerst an seine
Karriere denkt nicht selbstverständlich und
umso höher einzustufen. Danke.
Langen, 29.01.2016
Frank Stöcker
Stadtbrandinspektor
Ich ende mit unserem Leitspruch, Gott zur
Ehr dem nächsten zur Wehr.
Vielen Dank!
Gemeinsame Ausbildung der Feuerwehren Dreieich und Langen
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Technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall
Verkehrsunfall auf der B486
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Verkehrsunfall auf der A661
Verkehrsabsicherung auf der A661
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Standortausbildung Technische Hilfe – Verkehrsunfall
Person unter PKW eingeklemmt
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Jahresbericht Stadtbrandinspektor
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PKW-Brand
Wohnungsbrand
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Wohnungsbrand
Übung der ANTS
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Feuerwehr Langen 2015
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Ausbildung unter Mitwirkung medizinischer Kräfte
Dachsicherungsarbeiten mit dem Teleskopmast
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Jahresbericht Stadtbrandinspektor
Seite 1.17
Feuerwehr Langen 2015
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Patientenrettung über die Drehleiter
Eingefangene Schlange in Oberlinden
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Jahresbericht Stadtbrandinspektor
Seite 1.18
Feuerwehr Langen 2015
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Ausbildung der Sondereinheit DEKON
Ausbildung der Sondereinheit DEKON
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Jahresbericht Stadtbrandinspektor
Seite 1.19
Feuerwehr Langen 2015
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Gemeinsame Ausbildung der Feuerwehren Egelsbach und Langen mit den Stadtwerken
Flugzeugabsturz in Egelsbach
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Jahresbericht Stadtbrandinspektor
Seite 1.20