PRESSEINFORMATION MARTIN PARR Retrospektive 3. Juni 2016 – 2. November 2016 Pressekonferenz: 2. Juni 2016, 10 Uhr Eröffnung: 2. Juni 2016, 19 Uhr Ich nehme es hin, dass jede Art der Fotografie voyeuristisch und ausbeuterisch ist, offensichtlich kann ich mit meiner eigenen Schuld leben und es mit meinem Gewissen vereinbaren. – Martin Parr Dem weltberühmten britischen Magnum-Fotografen Martin Parr widmet das KUNST HAUS WIEN eine erste große Retrospektive in Österreich, die einen umfangreichen Einblick in Parrs Œuvre gewährt. Parr, der sich seit 1982 kompromisslos der Farbfotografie verschrieben hat, lenkt unseren Blick auf die kuriosen und absurden Seiten des Alltags und legt diese zur oftmals amüsanten Begutachtung frei. Das KUNST HAUS WIEN hat Martin Parr mit einer neuen Werkgruppe über Wien beauftragt, die im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal zu sehen sein wird. Elf große Werkkomplexe der Ausstellung, darunter die legendären Serien Last Resort (1985), Bored Couples (1990–1993), Common Sense (1995–1999) und Luxury (2007–2011), zeugen von Martin Parrs konstanter fotografischer Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und ihren Eigenheiten. Parrs Bilder sind von einem speziellen Humor durchzogen und unfassbar direkt. Mit seinem schonungslosen fotografischen Blick und seiner spezifischen, von starker Farbigkeit geprägten Ästhetik entwickelte er, einhergehend mit der Prämisse, die Welt so zu zeigen, wie sie ist, einen unverwechselbaren Stil. Der 1952 in Großbritannien geborene Fotograf begann in den 1970er Jahren seine Arbeit hinter der Kamera. Begünstigt vom wachsenden Interesse einer breiteren Öffentlichkeit für Fotografie, auch als Kunstform, gelang Parr Mitte der 1980er Jahre mit einer Serie von britischen Strandurlaubsszenen (Last Resort) der internationale Durchbruch. Seine „schrecklich schönen Bilder“, oft mit Blitz und in satter Farbigkeit aufgenommen, haben seither unzählige FotografInnen im Bereich der Dokumentar- und Modefotografie sowie der Street Photography beeinflusst. Seine Fotografien sind für die zeitgenössische Bildsprache, die heute das Erscheinungsbild von Magazinen wie Vice Magazine und anderen popkulturellen Zeitschriften prägt, richtungweisend. Es gibt viele KollegInnen, die es in den Krieg zieht. Ich habe nichts dagegen. Mich aber zieht es in den Supermarkt um die Ecke, weil ich die Wirklichkeit dort zeigen möchte. – Martin Parr Martin Parr richtet seine Kamera ganz bewusst auf das Unspektakuläre, das Alltägliche, das Normale, das, was auf den ersten Blick als nicht bildwürdig erachtet wird. Mit seinem sezierenden Blick zeigt Parr ungeschönt, meist wenig schmeichelhaft, die Auswüchse der Konsumgesellschaft. Er fotografiert Menschen bei ihrem Konsum- und Freizeitverhalten: beim Einkaufen im Supermarkt, beim Tanzen in der Disko ebenso wie am noblen Ball, beim Sonnenbaden am Strand (bis die Haut krebsrot ist), beim Schweigen im Restaurant, beim massentouristischen Sightseeing. Er hält Gesten und Blicke genauso fest wie Fast Food in der Verpackung oder das Schnitzel, das schlapp über den Tellerrand hängt. Glitzernde Fingernägel, buntes Plastikspielzeug, Kuriositäten (wie Uhren mit Saddam Husseins Antlitz auf dem Ziffernblatt) und Nippes erregen Parrs Aufmerksamkeit. Diese Fotografien berichten unmittelbar und schonungslos unverfälscht aus der Mitte der Gesellschaft; sie sind visuelle Zeugen unserer Lebensweise und, wenngleich unterhaltsam, zeigen sie auch die Unverhältnismäßigkeiten der sogenannten Ersten Welt, den Massentourismus, die Verschwendung, die fehlende Nachhaltigkeit. „Wiener Seele“ zwischen Schnitzel, Kleingartenidylle und imperialem Glanz Auf Einladung des KUNST HAUS WIEN war Martin Parr in den vergangenen Monaten zweimal in Wien, um die hiesigen „Gepflogenheiten“ zu fotografieren. Unter dem Titel Cakes and Balls (2015/16) versammelt Parr seine Bilder der österreichischen Hauptstadt. Er besuchte dafür klassische und durchaus mit Klischees besetzte Wiener Orte wie den Prater, das legendäre Strandbad Gänsehäufel, einen Heurigen, zahlreiche Kaffee- und Gasthäuser, eine Kleingartensiedlung, sieben Wiener Bälle und die Produktionsstätte der Konditorei Aida. Die Serie Cakes and Balls wird im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal öffentlich zu sehen sein. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit Martin Parr und Magnum Photos. Die Kommission konnte durch die freundliche Unterstützung der Galerie OstLicht beauftragt werden. Biografisches zu Martin Parr Martin Parr (*1952) lebt in Bristol und ist seit 1994 Mitglied der renommierten Fotoagentur Magnum, der er aktuell als Präsident vorsteht. Neben der eigenen Fotografie widmet sich Parr dem Sammeln von Fotobüchern, dem Editieren von Fotobüchern sowie dem Kuratieren von Fotofestivals und -ausstellungen. Bisher sind bereits mehr als 80 Publikationen zu seinem Werk erschienen. Kuratorin: Verena Kaspar-Eisert PRESSEDATEN Ausstellungsort KUNST HAUS WIEN Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien Kuratorin Verena Kaspar-Eisert Publikation Cakes and Balls – Martin Parr in Vienna AnzenbergerEdition 22x22 cm, 80 Seiten, Hardcover € 24,90 Special Edition: Buch und Print, Ed. 50+10AP € 149,- Ausstellungsdauer 3. Juni – 2. November 2016 Öffnungszeiten Täglich von 10 bis 18 Uhr Eintritt Museum Hundertwasser € 11 Fotoausstellung € 9 Kombiticket für beide Ausstellungen € 12 Jahreskarte € 22; Familienjahreskarte € 39 Kinder bis 10 Jahre gratis, 11 bis 18 Jahre € 5 Zugang zu Galerie und Garage frei Pressekontakt B&T Bader und Team GmbH Astrid Bader Wichtelgasse 37/28, 1160 Wien +43-1-524 05 42-13 [email protected] KUNST HAUS WIEN Leitung Marketing und Kommunikation Eva Engelberger +43-1-712 04 95-23 [email protected] Unter folgender URL können Sie die Pressefotos inklusive Bildnachweis downloaden: http://www.kunsthauswien.com/de/presse/pressefotos-download Das KUNST HAUS WIEN ist ein Unternehmen der Wien Holding und wird von Wien Kultur gefördert. Mit freundlicher Unterstützung der Kooperations- und Medienpartner: Österreichische Lotterien, Club Ö1, Die Presse, Ruby Hotel Sofie, Weingut Mehofer Schremser und Vöslauer
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