JoHo- NEWS - Sankt Josef

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Jo S
NEW
dAS
mAGAZIN
April 2016
Magazin für Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Patienten
und Freunde des Sankt Josef-Hospitals Xanten
Pater Ludger erzählt:
Die ungewöhnliche Geschichte
der Franziskus-Statue
EMAS Zertifizierung Europäisches Gütesiegel für
das Sankt Josef-Hospital
112 - Sofort rufen, nicht warten!
Gespräch mit Dr. Bernd Göke,
Internist auf der Intensivstation
JoHo-News
Liebe Mitarbeiter des
Sankt Josef-Hospitals!
Eine Klinik ist nur so
gut wie die Menschen,
die ­darin arbeiten. Die
JoHo News wollen
nicht nur informieren,
sondern auch die
Menschen in den Mittelpunkt stellen, die dem
Sankt Josef-Hospital
sein Gesicht geben.
Daher möchte ich Sie
bitten: Schlagen Sie mir
Themen vor, die für die
Patienten, Kollegen und
alle Leser interessant
sein können. Helfen
Sie mir, dass dieses
Magazin lebendig ist
und auch all das zeigt,
was hinter den
Kulissen passiert.
Ich nehme Ihre Anregungen gerne auf.
redaktion@
sankt-josef-hospital.de
Ihre Ingeborg Maas
Impressum
Redaktion:
Michael Derksen, Ingeborg Maas
Fotos: Olaf Ostermann, Ingeborg Maas
Textbeiträge - so nicht anders
gekennzeichnet: Ingeborg Maas
Layout: Ingeborg Maas
Herausgeber:
Sankt Josef-Hospital GmbH
In der Hees 4
46509 Xanten
„JoHo-News - DAS MAGAZIN“
wird dreimal jährlich für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie
die Freunde des Sankt-Josef-Hospitals
Xanten publiziert. Die nächste Ausgabe
erscheint im Sommer 2016.
Kontakt zur Redaktion und Manuskripte
(ohne Gewähr):
[email protected]
Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit
Genehmigung der Redaktion.
2
Das Magazin
Inhalt
Ausgabe 1 / 2016
Vorwort
EMAS- Zertifizierung
Ernährungsberaterin Beate
Hemmers gibt Tipps zur
gesunden Ernährung
Die neuen Ärzte im Team:
Dr. Kleinheyer und Dr. Hake
Datensicherheit
Titelthema: Wie die
Statue des Hl. Franziskus
nach Xanten kam
Interview mit
Dr. Bernd Göke, Intensivstation
Rückblick:
Keine Chance den Keimen
Jubilare und
Verabschiedungen
Kooperation bei der
Aufbereitung von Sterilgut
Metrik Sonderpreis für
Mitarbeiterzufriedenheit
3
Ansprechpartner
24
4-5
6-7
8
9
12-14
15-16
17-18
18-21
22
23
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter!
stellung von Finanzmitteln
unterlaufen.
Liebe Freunde des Sankt
Josef-Hospitals in Xanten!
Im vergangenen Jahr wurde
die Stadt Xanten zum Luftkurort, was natürlich auch
von großer Bedeutung für
unser Haus ist. Gerade in
diesem Kontext ist ein gutes
Umweltschutzmanagement
wichtig, das im Sankt JosefHospital schon seit einigen
Jahren intensiv betrieben
wird. Nun wurde das auch
offiziell bestätigt, als eine
der ersten Kliniken in der
gesamten Region Niederrhein
wurde das Sankt Josef-Hospital mit EMAS ausgezeichnet, dem offiziellen UmweltGütesiegel der Europäischen
Union. Das stellt uns vor die
große Herausforderung, nicht
nur unseren Standard beim
Umweltschutz zu halten, sondern uns - wie auch auf allen
anderen Gebieten - ständig
zu verbessern.
Voller Freude haben wir
Ihnen Anfang 2013 die erste
Ausgabe unserer ­„JoHoNews
- Das Maganzin“ präsentiert.
Wir waren froh, mit Richard
Lucas-Thomas einen fähigen
„Macher“ dieses Magazins
gefunden zu haben. Unter
seiner redaktionellen Leitung erfuhr das Magazin
mit seiner Themenvielfalt
eine ausgesprochen positive
Resonanz in der öffentlichen
Wahrnehmung.
Mit tiefer Bestürzung mussten wir erfahren, dass
­Richard Lucas-Thomas am
9. Oktober im Alter von nur
68 Jahren nach schwerer
Krankheit verstorben ist.
Mit ihm verlieren wir einen
äußerst kompetenten Mitarbeiter, einen klugen Kopf und
vor allem einen Menschen,
der sich in großem Maße
nicht nur für dieses Magazin,
sondern für unser Haus und
seine Belange engagiert hat.
Aber wir sind sicher, dass
es auch in seinem Sinne ist,
„sein“ Werk fortzuführen und
Sie auch weiterhin über das
Sankt Josef-Hospital zu informieren, Sie zu unterhalten
und Ihnen die Menschen näher zu bringen, die unserem
Haus sein Gesicht geben.
Als Nachfolgerin konnten wir
Ingeborg Maas gewinnen.
Sie wird Ihnen - mit Unterstützung der Mitarbeiter des
Hauses - von nun an die
Neuigkeiten der „Heeswald-
Geschäftsführer Michael Derksen
klinik“ präsentieren, Blicke
hinter die Kulissen des Hauses werfen, die weitere Entwicklung des Sankt JosefHospitals dokumentieren und
die Verknüpfung des Hauses
mit der Stadt Xanten und der
Region aufzeigen.
Eines dieser wichtigen Themen der letzten Zeit ist das
Krankenhausstrukturgesetz.
Die Politik hat zwar mit der
am 1.Januar in Kraft getreten Krankenhausreform
einen Schritt in die richtige Richtung getan und die
Kürzungsspirale gestoppt.
Doch jetzt muss eine aktive,
nachhaltige Krankenhauspolitik im zweiten Schritt weiter vorangetrieben werden.
Bund und Länder müssen
sich endlich ernsthaft mit der
Neuordnung der Investitionsfinanzierung beschäftigen.
Denn die gesetzlich vorgeschriebene „wirtschaftliche
Sicherung der Krankenhäuser“ nach dem KHG wird
in den einzelnen Ländern
immer noch durch eine nachweislich zu niedrige Bereit-
Dies gelingt nur mit zufriedenen Mitarbeitern und darauf
können wir bauen. Denn
auch das wurde uns bestätigt: Die Forschungsgruppe
Metrik verlieh uns einen Sonderpreis für eine überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit
der Mitarbeiter mit ihrem
Arbeitgeber.
Ich wünsche Ihnen nun viel
Spaß beim Lesen der „Erstausgabe“ unserer neuen
Redaktion
Ihr
Michael Derksen
Geschäftsführer
3
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Mit EMAS noch mehr Einsatz
für den Umweltschutz
Sankt Josef-Hospital als erstes Krankenhaus im Kreis Wesel und als nur eines von
elf Häusern in NRW mit dem Gütesiegel der Europäischen Union für nachhaltiges
Umweltmanagement ausgezeichnet
D
er Luftkurort Xanten
stellt die Unternehmen
dieser Stadt vor besondere Herausforderungen, das
gilt vor allem auch in puncto Umweltschutz. Dieser ist
für das Sankt Josef-Hospital Xanten schon lange ein
wichtiges Thema und wird
jetzt noch stärker in den
Fokus gerückt. Denn das
Sankt Josef-Hospital hat
sich - als erstes Krankenhaus im Kreis Wesel und als
eines von nur zwei Krankenhäusern im gesamten der
Niederrheinischen IHK - bei
EMAS registrieren lassen.
EMAS ist das Gütesiegel der
Europäischen Union, die Abkürzung steht für „European
Eco-Management and Audit
Scheme“. EMAS ist weltweit
das anspruchsvollste System
für nachhaltiges Umweltmanagement. Unternehmen
werden nur dann mit dem
EU-Label
ausgezeichnet,
wenn sie die strengen Anforderungen der EMAS-Verordnung erfüllen.
EMAS-Teilnehmer verbessern kontinuierlich ihre Umweltleistung mithilfe eines
4
standardisierten
Management-Systems. Über ihre
selbst gesteckten Umweltziele und deren Umsetzung berichten sie in der jährlichen
EM A S -Umwelterk l ä r u ng.
Diese ist öffentlich zugänglich
und wird von einem staatlich
beaufsichtigten,
unabhängigen Umweltgutachter validiert. Die Umweltgutachter
kontrollieren auch, ob EMAS
in der Praxis richtig umgesetzt wird und garantieren,
dass die EMAS-Teilnehmer
alle Umweltvorschriften einhalten.
Von den verschiedenen Anlagen in einem Krankenhaus
wie Werkstätten, Fuhrpark
und Küche gehen Auswirkungen auf die Umwelt aus
und es wird jede Menge
Engergie und Wasser verbraucht. Auch werden Abfälle, Abwässer und Emissionen produziert, die sich
selbst bei Einhaltung aller
gesetzlichen
Vorschriften
nicht vermeiden lassen. Deshalb hat das Krankenhaus
ein Umweltmanagementsystem integriert und wurde
bereits 2012 nach DIN EN
ISO 14001 zertifiziert. EMAS
geht jedoch über ein reines
Managementsystem hinaus,
es ist
leistungsorientiert:
Das Krankenhaus soll sich
über die umweltgesetzlichen
Anforderungen hinaus verbessern. In diesen Prozess
der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung
sind die Beschäftigten einzubeziehen. Dies soll der Identifizierung der Arbeitnehmer
mit den Umweltschutzinteressen des Hause dienen und
dafür sorgen, dass Umweltmanagement „gelebt“ wird
und nicht in Form ungelesener Handbücher im Schrank
verstaubt.
Dabei spielt auch der Klimaschutz eine wichtige Rolle, denn die Bekämpfung des
fortschreitenden Klimawandels ist eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit.
Egal, ob es dabei um die
Verbesserung der Energieeffizienz, um die Minimierung von Treibhausgasen
oder auch „nur“ um eigene
Verhaltensänderungen geht:
EMAS ist ein äußerst effektives Instrument, wirksame
Beiträge zu mehr Klimaschutz zu leisten.
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Auch die Ressourceneffizienz wird verbessert, denn
eine ehrliche Datenbasis ist
die Voraussetzung dafür, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess einzuleiten.
Dadurch werden der Verbrauch von Roh- und Hilfsstoffen, das Abfallaufkommen und damit die Kosten
gesenkt, was nicht nur in
wirtschaftlich
schwierigen
Zeiten ein wichtiges Argument ist.
Das Sankt Josef-Hospital
ist nun durch die Registrierung bei EMAS verpflichtet,
eine Umwelterklärung zu erstellen, in der es die umweltrelevanten Tätigkeiten und
die Daten zur Umwelt, wie
Ressourcen- und Energieverbräuche, Emission, Abfälle
und weitere Fakten genau
darstellt.
Bei EMAS ist eine erste eigene Untersuchung - die
Umweltprüfung - und nachfolgend eine wiederkehrende
Umweltbetriebsprüfung
durchzuführen. Die internen Dokumente sowie die
Umwelterklärung
werden
von einem unabhängigen,
staatlich zugelassenen Umweltgutachter beurteilt. Die
Erklärung wird bei positiver
Prüfung durch den Umweltgutachter für gültig erklärt
(validiert). Diese finale Prüfung und Eintragung in das
EMAS-Register erfolgte nun
durch Elisabeth Noke-Schäfer, Leiterin der EMAS-Registrierungsstelle NRW und
Energie-Referentin der Niederrheinischen IHK in Duisburg. „Wir sind stolz darauf,
als erstes Krankenhaus im
Michael Derksen, Elisabeth Noke-Schäfer, die Qualitätsmanagerin Nicola Hübers und die
Umweltbeauftragte Angelika Schulz (v.l.) freuen sich über die Auszeichnung des Sankt
Josef-Hospitals mit dem Europäischen Gütesiegel für Umweltmanagement.
Kreis Wesel und als nur eines von 11 Häusern in ganz
NRW bei EMAS registriert zu
sein“, freut sich Geschäftsführer Michael Derksen.
„Denn
EMAS
schafft
Rechts- und Haftungssicherheit und erlaubt eine klare
Orientierung auf die Umweltleistung unseres Hauses. Die
EMAS-Umwelterklärungen
stärken auch das Vertrauen der Öffentlichkeit zum
umweltgerechten Verhalten
in unserem Haus, denn sie
kann sich darauf verlassen,
dass alle Aussagen und Daten geprüft sind. Schließlich
hat unser Unternehmensprofil der Christlichkeit auch
mit Umweltschutz zu tun,
wir müssen auf Nachhaltigkeit achten. Denn wir sind
in dieser ‚geliehenen‘ Welt
verpflichtet, sie den nachfolgenden Generationen zu erhalten.“
5
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Wir müssen
ihn lieben unseren inneren
Schweinehund
D
er Frühling ist die Jahreszeit, in der Zeitschriften und Magazine von Diäten
und Ernährungstipps geradezu überquellen. „In nur sieben Tagen zur Traumfigur“
und ähnliches wird da versprochen. Beate Hemmers,
Diplom-Oecotrophologin und
Ernährungsberaterin
am
Sankt Josef-Hospital, warnt
vor zu hohen Erwartungen:
„Wer schnell mit einer einseitigen Diät abnimmt, der wird
meist nach Beendigung dieser Zeit noch schneller wieder zunehmen - wenn er in
seine alten Essgewohnheiten
zurückfällt.“
Sie spricht damit den berüchtigten JoJo-Effekt an,
der die Pfunde schneller
wieder wachsen läßt als sie
vorher verschwunden sind:
„Unsere Körperzellen sind
schlau, aber sie lassen sich
programmieren. Wenn wir
sie im Verlauf einer Diät auf
hungern trimmen, dann
schalten sie in dem Moment,
in dem sie wieder ausreichend
Engie erhalten, auf den Modus ‚bunkern für schlechte
6
Zeiten‘ um und speichern die
Energie. Wenn sie aber regelmäßig ‚gefüttert‘ werden mit
der Menge, die sie auch brauchen, dann gelangen sie erst
gar nicht in diesen Speichermodus.“
Vor allem warnt Beate Hemmers davor, Ernährung nur
einseitig zu betrachten. „Es
darf nicht entweder nur ums
Sattwerden oder ums Abnehmen gehen, es ist wichtig,
Ernährungsberaterin Beate Hemmers:
„Die Hand ist die persönliche Waage eines
jeden Menschen. Damit kann man Gesundes abwiegen oder auch visualisieren,
wieviel Zuckerstückchen allein in einer
einzigen Flasche süßer Limonade stecken.“
sich gesund und ausgewogen
zu ernähren und sich dabei
wohl zu fühlen.“
Aus ihrer langjährigen Tätigkeit am Sankt Josef-Hospital weiß sie, dass viele der
Krankheiten durch falsche
Ernähr ungsgewohnheiten
entstehen.
Herz-KreislaufErkrankungen,
Diabetes
mellitus, Gicht, Gallensteinleiden, Osteoporose und Verdauungsstörungen
lassen
sich oftmals durch eine Ernährungsumstellung günstig beeinflussen oder sogar
schon im Vorfeld verhindern.
„Doch richtig essen ist harte Arbeit“ warnt sie. „Dabei
wird uns oft unser innerer
Schweinehund im Wege stehen, der uns zu anderen Dingen verführen will als zu denen, die gesund sind für uns.
Deshalb müssen wir lernen,
ihn zu lieben, mit ihm zu
leben und zu akzeptieren,
dass wir nicht bei jedem Bissen überlegen, ob er erlaubt
ist oder nicht. Der Genuss
darf bei aller Sorge für die
Gesundheit nicht zu kurz
kommen.“
JoHo-News
Vor allem die Ausgewogenheit der Nahrung ist wichtig.
„Von allem etwas“ ist dabei
die beste Devise. „Als erstes
sollte sich jeder fragen: Was
brauche ich, was kann ich in
puncto gesunde Ernährung
tun, das zu mir und meinem
Alltag passt? Generell sind
zwar frische Produkte besser
als Fertiggerichte, doch nicht
jeder kann täglich seinen gesamten Tagesbedarf frisch
zubereiten. Aber gerade die
Zwischenmahlzeiten sind es
oft, die unseren Kalorienverbrauch so in die Höhe treiben. Deshalb sollte man den
genau unter die Lupe nehmen und schon beim Einkauf kritisch sein.“
Fett und Zucker sind in
vielen Lebensmitteln versteckt. Wählt man beispielsweise als Imbiss zwischendurch einen der unzähligen
Fruchtjoghurts, die als „gesund“ angepriesen werden,
sollte man auf die Inhaltsstoffe schauen. Die Zahl der
Kohlehy­drate gibt die Menge
des Zuckers an, die in solch
einem Becher steckt. Meist
eine ganze Menge - wie in
den meisten fertigen Snacks
für zwischendurch.
„Das alles heißt aber nicht,
dass wir auf unsere Zwischendurchhäppchen
verzichten sollen, wir müssen
sie nur bewusst auswählen“
so Beate Hemmers und empfiehlt Paprika, Tomaten, Gurken und ähnliches „gegen den
kleinen Hunger“. Generell
gilt bei der Auswahl von Gemüse - ob als Rohkost oder
gekocht - das Ampelprinzip:
rot, gelb und grün, von allem
Das Magazin
etwas essen. „Die Farben bedeuten unterschiedliche Antioxidantien der Sorten. Sie
enthalten also unterschiedliche Schutzstoffe, womit die
Pflanzen sich vor Schädlingen schützen und die unsere
Zellen über die Nahrungsaufnahme dann ebenefalls
schützen.“
Bei der Menge des täglichen Verzehrs sollte man die
Faustregel „Give me five“ beachten. Fünf Portionen täglich, davon dreimal Gemüse
und zweimal Obst, sind es
im Idealfall. „Auch Obst ist
ein Energielieferant durch
den Fruchtzucker“ warnt die
Ernährungsberaterin. „Wer
also abends noch so nebenbei eine Schale Weintrauben
nascht, der führt sich durchaus eine ganze Menge Energie zusätzlich zu.“
Zum ausgewogenen Essen
gehört nicht nur Obst und
Gemüse, sondern - für alle
Nicht-Vegetarierer - auch
Fleisch und vor allem Fisch.
Zwei- bis dreimal pro Woche
möglichst fettarmes Fleisch
und ein- bis zweimal Fisch ist
genug, rät Beate Hemmers.
Sie räumt auch mit dem Vorurteil auf, dass Kohlehydrate generell dick machen:
„Sie sind zwar der
Energ ielieferant schlechthin, aber nur
Weißmehl und
leerer Zucker
sind die Dickmacher.
Vollkor nprodu k te
mit Ballaststoffen dagegen wie
zum Beispiel Pell-
Ausgabe 1 / 2016
kartoffeln sind gesunde Sattmacher.“
Bei der Zubereitung des Essens kann man viel für die
Gesundheit tun, indem man
Fett mit viel ungesättigten
Fettsäuren verwendet. Am
besten eignet sich Rapsöl,
Margarine dagegen ist oft
reich an gesättigten Fetten auch wenn sie als „Diätmargarine“ angepriesen wird.
Auch unsere Getränke sollten wir unbedingt auf den
Prüfstand stellen, denn sie
enthalten oftmals jede Menge Zucker. „Viel trinken ist
wichtig, etwa ein bis zwei Liter pro Tag“ so die Faustregel. „Doch dabei mehr zu Mineralwasser und Kräutertees
greifen als zu süßen Limonaden und Fruchtsäften.“
Generell bedeutet essen
auch ein unverzichtbares
Stück Lebensqualität. Jeder
sollte in sich hineinhorchen,
womit er glücklich und zufrieden ist. Deshalb gilt: Nicht
alles verkneifen, naschen ist
durchaus erlaubt - wenn es
nicht zur Gewohnheit wird.
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JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Neu im Ärzte-Team:
Dr. Michael Kleinheyer
S
eit dem 1. März 2015 ist Dr. Michael Kleinheyer neuer Leitender Oberarzt und ständiger Vertreter des Chefarztes der Hauptabteilung
Chirurgie. Das Sankt Josef-Hospital hatte lange nach einem geeigneten Bewerber für diese
Stelle gesucht, die frei geworden war, nachdem
Dr. Olaf Nosseir als Chefarzt der Chirurgie die
Nachfolge von Dr. Johannes Kohler angetreten
hatte.
Der 57-Jährige, der in den letzten 15 Jahren in
einer Orthopädischen Fachklinik in Ratingen
tätig war, entsprach genau den Vorstellungen
des Hauses, denn er ist Facharzt für Chirurgie,
Unfallchirurgie und Orthopädie. Somit wird der
Bereich Chirurgie im Schwerpunkt Unfallchirurgie und Endoprothetik und Orthopädische
Chirurgie mit einem weiteren Spezialisten mit
sehr viel Berufserfahrung auf diesem Gebiet
verstärkt.
Dr. Michael Kleinheyer möchte das Fachgebiet
Endoprothetik weiter auf die Bereiche Schulter
und Sprunggelenk ausbauen. „Gerade im Schulterbereich, der nicht gewichtsbelastet ist, kann
man sowohl nach posttraumatischen als auch
arthrosebedingten schmerzhaften Veränderungen mit guten Erfolgen die Endoprothetik einsetzen“ erläutert er. Dafür sei die gute Basisausstattung des Hauses ausgezeichnet vorbereitet.
8
Dr. Thomas Hake
D
r. Thomas Hake, Facharzt für Chirurgie
und Viszeralchirurgie, ist seit Februar 2015
Oberarzt in der Viszeralchirurgie. Seine Ausbildung hat er in den städtischen Kliniken in Duisburg absolviert, war danach in Essen als Oberarzt und zuletzt 10 Jahre in Willich als leitender
Oberarzt tätig. Als Spezialist für die minimalinvasive Operationsmethode, die in der Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie) inwzischen zu 90
Prozent angewendet wird, verstärkt er das Team
um den leitenden Arzt der Viszeralchirurgie Dr.
Rolf Morkramer.
„Die Zeit der großen Bauchschnitte ist vorbei,
heutzutage können wir fast alle operativen Eingriffe mit kleinstem Trauma, also sehr schonend
durchführen“ so der 59-Jährige, der in Düsseldorf wohnt. „Gerade in den Bereichen Hernien, innere Organe, Proktologie und endokrine Chi­r urgie ist diese Operationsmethode sehr
schmerzarm und verkürzt auch die Liegezeiten
der Patienten. Im Durchschnitt können sie schon
zwei bis vier Tage nach der Operation wieder
entlassen werden. Das ist eine Liegezeit deutlich
unter dem bundesweiten Durchschnitt.“
Er sieht das Xantener Krankenhaus für diese
Operationen sehr gut ausgestattet. Und für absolute Ausnahmefälle besteht eine gute Kooperation mit Schwerpunktzentren in der Region.
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
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Im Februar wurden mehrere Krankenhäuser in NRW Ziele von Cyber-Angriffen.
Durch Computerviren wurde der laufende Betrieb erheblich beeinträchtigt. Das
Xantener Krankenhaus war nicht betroffen, doch der Angriff gibt Anlass zu fragen,
wie mit Patientendaten verfahren wird und welche Wege sie nehmen.
P
ersönliche Daten haben
heutzutage fast den gleichen Wert wie Gold. Während die Freibeuter ehemals
die Schiffe der Kaufleute
überfielen und deren Handelsgüter raubten, sitzen die
technisch bis an die Zähne
bewaffneten Piraten heutiger
Tage vor ihren Computern
und entern Datenbanken.
„Der Cyberangriff auf Krankenhäuser galt vermutlich
nicht dem Raub von Daten,
sondern sollte erpresserischen Zwecken dienen“ erläutert Alexander Nikolai,
externer IT-Beauftragter des
Sankt Josef-Hospitals. „Die
Daten wurden durch einen
Virus verschlüsselt und die
Kliniken sollten zahlen, damit die Daten wieder nutzbar
wurden.“
Im Sankt Josef-Hospital
wird natürlich alles unternommen, um Datensicherheit zu gewährleisten. „Wenn
wir Patientendaten übertragen, dann nur an die jeweiligen Kostenträger. Dafür gibt
es ein gesetzlich vorgeschriebenes Datensatzformat (z.B.
§301 und 302 SGB V), das
bestimmt im ambulanten
wie im stationären Bereich
genau, was übertragen wird“
so Nikolai.
Das Xantener Krankenhaus ist dem westdeutschen
Teleradiologie-Verbund angeschlossen. Darin sind verschiedene radiologische Praxen und Kliniken vereint, so
dass auf digitalem Weg CT‘s,
MRT‘s und Röntgenbilder
ausgetauscht werden.
hin übertragen.“ Wenn die
Hausärzte einen Bericht erhalten, erfolgt das auch nicht
über
Datenübertragung,
sondern den Patienten wird
ein Brief oder eine CD mit
den Unterlagen mitgegeben.
Und auch Rechnungen werden niemals per e-mail verschickt, sondern ausschließlich mit der Post.
„Dafür sind spezielle Bildschirme nötig, damit entsprechende Fachärzte die
Bilder betrachten und bei der
Diagnostik helfen können“ so
Prokurist Sven Kunstmann.
„Hier im Haus verfügt jede
Fachabteilung über entsprechende
Befundungs-Bildschirme. Ansonsten werden
aber keine Daten irgendwo-
Die Mitarbeiter im Haus
werden ebenfalls regelmäßig
geschult im Umgang mit emails und externen Datenträgern. Und natürlich gibt
es die üblichen Sicherheitsinstallationen im System. Das
alles kann aber nicht garantieren, dass man nicht doch
eines Tages Ziel eines solchen
Cyber-Angriffs sein könnte.
9
JoHo-News
Das Magazin
Wie der
Heilige Franziskus
seinen Platz
„ad sanctos“
fand
Ausgabe 1 / 2016
Pater Ludger, der Seelsorger des
Sankt Josef-Hospitals, erzählt die
Geschichte einer ganz besonderen Statue. Während des 2. Weltkrieges blieb sie im größten Bombenhagel unversehrt, man sprach
von einem Wunder. Doch in ganz
Düsseldorf gab es später keinen
Platz für das Kunstwerk und Pater
Ludger holte es nach Xanten.
D
üsseldorf im Weltkrieg
1939 bis 1945. Schon am
14. Mai 1940 fielen Bomben
auf die Stadt. Am 1. August
1942 kam der erste Großangriff. Verheerend war der
Angriff in der Nacht zum 12.
Juni 1943, einem Pfingstsamstag, bei dem 1.200
Menschen starben, 2.000
verwundet und 140.000 obdachlos wurden. Von da an
wurde es immer schlimmer.
Ein Bombenteppich ging auf
die Stadt nieder.
Der wohl schwerste Angriff
war am Abend des 3. November 1944, als aus etwa 1.200
Flugzeugen eine Bombenlast von viereinhalbtausend
Tonnen auf die Stadt abgeworfen wurde. Hart getroffen wurde auch immer wieder das Franziskanerkloster
in der Innenstadt. Am Ende
war alles zerstört. Den Rest
besorgte der vierwöchige
Artilleriebeschuss im März
1945. Bis zum 3. März 1945
war das Kloster schon von 9
Granaten getroffen worden,
darunter eine 10,5 cm Split-
10
Pater Ludger sorgte dafür, dass die Franziskus-Statue nun einen Platz im Sankt JosefHospital gefunden hat.
tergranate mit ungeheurer
Sprengkraft. Alles, was sich
in der Nähe befand, war von
den Splittern wie durchsiebt.
Doch siehe da! Inmitten
all der Verwüstungen stand
völlig unbeschädigt im kleinen Binnenhof des Klosters
die zwei Meter große Statue
des hl. Franziskus von Assisi. Von keinem Splitter war
sie getroffen worden, kein
Stein des herabstürzenden
Gemäuers hatte sie beschädigt. Inmitten von Schutt
und Asche stand sie nach
Kriegsende unversehrt da.
Und damit beginnt das zweite Kapitel in der Geschichte
der Statue.
Wegen der „wunderbaren
Rettung“ schaute man von
nun an ehrfürchtig zur Statue des Franziskus empor.
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Niemand konnte sie zudem
übersehen. Aus grauweißem
Muschelkalkstein gemeißelt,
hatte sie diese Farbe nicht
verloren. Selbst die in unmittelbarer Nähe tobenden Feuersbrünste hatten ihr nichts
anhaben
können.
Auch
nichts von dem giftig schwarzen Russ, der alles bedeckte,
schien an ihr zu haften.
Wie durch ein Wunder war
die Statue des Heiligen dem
Inferno entronnen, und wie
ein Wunderzeichen wurde
sie auch von vielen bestaunt.
Mut machend, erhob sie sich
inmitten der Ruinen als Zeichen der Hoffnung.
Sofort nach Kriegsende ging
man daran, den um die Statue liegenden Schutt wegzuräumen und Blumen hinzupflanzen. Auch der kleine
Teich vor der Statue wurde
wiederhergestellt und der
Springbrunnen zum Sprudeln gebracht. Vielleicht war
es die erste Oase, die in der
völlig
verwüsteten
Stadt
Düsseldorf
erblühte,
ein
Stückchen heile Welt inmitten grauenvoller Zerstörung.
Und immer wieder hörte man
sagen: „Dass dem Franziskus nichts passiert ist, das
verdankt man dem Bruder Firminus!“ Die meisten
wussten, wer damit gemeint
war, und wer es nicht wusste, ließ sich gerne belehren.
Bruder Firminus Wickenhäuser, geboren am 19. Januar 1876 in Massenbachhausen bei Heilbronn, war
mit 30 Jahren in den Franziskanerorden
eingetreten.
Seinen Beruf als Steinmetz
Bruder Firminius schuf die Statue des Hl. Franz von Assisi, die unversehrt alle Kriegswirren überstand und nun ihren Platz in Xanten gefunden hat.
übte er auch in der Folgezeit aus. Nach und nach entfaltete sich auch die in ihm
schlummernde künstlerische
Begabung. In der Kunstakademie Düsseldorf ging er ein
und aus und war dort ein
gern gesehener Gast. Seine
schwäbische Sprache nachahmend, nannte man ihn
überall „Brüderle“, was bald
schon zu einem „Herrgottsbrüderle“ wurde. Dies wurde
sein „Markenname“, und so
kannte und nannte man ihn
in Düsseldorf. >
11
JoHo-News
Das Magazin
Als er am 30. September
1939 starb und auf dem
Stoffeier Friedhof in Düsseldorf beigesetzt worden war,
riss der Strom derer, die sein
Grab besuchten, nicht ab.
Tausende gingen dorthin.
Sie vertrauten auf seine Fürsprache bei Gott.
Und so war es auch. Denn
Ende 1927 war Bruder Firminus von einer längeren
Bildungsreise aus Italien
zurückgekehrt. Was er dort
kennengelernt hatte, übertrug sich auf sein weiteres
Schaffen, so dass die neuen
Kunstwerke sich insgesamt
Ausgabe 1 / 2016
lebendiger, bewegter und
ausdrucksvoller darbieten.
Selbst in den Gefahren der
späteren Kriegsjahre sah
man dauernd Beter an seinem Grab. Am 14. September 1957 wurden
seine Gebeine in die
Krypta der neu
erbauten
Franziska nerk irche überführt.
Papst Johannes Paul II.
erhob ihn am
21. Dezember
1998
zum
„ Ehr w ürdigen Diener
Gottes“. Seit
dem 8. Februar 2015
befinden sich
seine
Gebeine in der
Kirche „Maria
Empf ä ng n is“
an der Oststraße in Düsseldorf.
In Assisi konnte er auf seiner Italienreise länger verweilen. In dieser Zeit festigte
sich in seiner künstlerischen
Vorstellung das Bild, das er
sich von Franziskus machte. Um das Geschaute jedoch
in Stein hauen zu können,
brauchte er einen konkreten Auftrag. Der aber war
nicht in Sicht. Da fügte
es sich, dass er gleich
nach seiner Rückkehr
beauftragt
wurde, für den
Binnenhof des
D ü s s e l do r f e r
Klosters eine
Franzisk usstatue
zu
schaffen. So
kam jener
Franziskus
zum
Vorschein, den
er seit Assisi in seinem
Herzen trug
und der uns
jetzt in der
Statue
aus
Muschelkalkstein vor Augen
steht.
Dieser Bruder Firminus war es gewesen, der die Statue des
heiligen Franziskus aus
dem spröden Muschelkalkstein herausgemeißelt hatte.
Im Sommer 1929 war sie fertig geworden. Schon etliche
andere Kunstwerke hatte er
geschaffen. Doch an der Statue des hl. Franziskus schien
ein neuer Künstler gearbeitet
zu haben.
Wer die Statue des
hl. Franziskus auch
nur flüchtig anschaut,
ist angenehm überrascht
vom heiteren Gesichtsausdruck des Heiligen. Mit frohem und verklärtem Blick
schaut er auf den Vogel in
seiner rechten Hand. Der
ausgestreckte Zeigefinger der
linken Hand macht deutlich,
dass eine Belehrung stattfindet.
12
Dombaumeister Heinz Schubert und sein
Team organisierten den Transport der
beiden Statuen. Außerdem brachten sie
noch das in Stein gehauene Antlitz des
Bruder Firminius aus Düsseldorf mit. Es
wird als dekoratives Element in der Dombauhütte bleiben, so dass nun auch Bruder
Firminius nah bei den Heiligen seinen
Platz gefunden hat.
JoHo-News
Das Magazin
Der Kopf und die beiden
Hände bilden ein Dreieck
und formen zugleich einen
Kreis, angedeutet durch das
Halbrund der Kapuze. Kreis
und Dreieck stehen für den
einen und dreifaltigen Gott,
den zu loben das Glück der
Geschöpfe ist. Dies nicht zu
vergessen, mahnt der Heilige den Vogel in seiner Hand,
womit Bruder Firminus auf
die berühmte Vogelpredigt
des Franziskus anspielt.
Jahrzehnte nach Kriegsende zeigte es sich, dass die
Statue nicht mehr an ihrem
Platz bleiben konnte. Die zunehmende
Luftverschmutzung nagte am Stein. So
erging es auch einer gleich
großen Statue des hl. Bonaventura, die, ebenfalls im
Jahr 1929 von Bruder Firminus geschaffen, vom ursprünglichen Standort im
niederländischen
Exaten
nach Düsseldorf in den Klostergarten gekommen war.
Um beide Statuen nicht
dem Verfall preiszugeben,
wurden sie Ende Januar
1989 in den Kreuzgang des
Klosters geholt. Und damit
beginnt das dritte Kapitel in
der Geschichte der Franziskusstatue, der sich hier die
Geschichte der Bonaventurastatue beigesellt. Denn beide Statuen wurden jetzt im
Kreuzgang neben ein rund
vier Meter hohes Holzkreuz
gestellt. So kamen die Statuen von Franziskus und
Bonaventura dorthin, wo
gewöhnlich die Statuen von
Maria und dem Evangelisten
Johannes zu finden sind. Es
waren nicht wenige, die darin
Auch diese Statuen, die an der Fassade
des ehemaligen Klosters Mörmter zu
sehen sind, wurden von Bruder Firminius
geschaffen. Ihren Transport und die
Aufstellung übernahm im Jahr 1932
ebenfalls die Dombauhütte.
eine Botschaft erkannten, einen Fingerzeig des Himmels.
Gut 25 Jahre zierten die
beiden Statuen nun den
Kreuzgang des Düsseldorfer
Klosters, bis die Franziskaner nebenan bei der Kirche
„Maria Empfängnis“ eine
neue Bleibe fanden.
Und damit beginnt das vierte Kapitel in der Geschichte
der beiden Statuen. Denn da
für sie weder in der neuen
Niederlassung der Franziskaner noch auch im ganzen
heutigen Düsseldorf Platz
war, kam mir, dem Schreiber
dieser Zeilen, der Gedanke,
sie nach Xanten zu holen.
Wohin sonst? Ist der Name
der Stadt nicht aus „Ad sanctos“, das heißt „Zu den Heiligen“, entstanden? Und war
Bruder Firminus nicht öfter
Ausgabe 1 / 2016
in Xanten gewesen? Hatte
er nicht die drei Figuren der
Heiligen Familie für die Fassade der Kirche in XantenMörmter geschaffen? Ja, im
Jahr 1932 hatte er sie dorthin
gebracht und mit tatkräftiger
Hilfe auch der Fachleute der
hiesigen Dombauhütte in die
Nischen an der erwähnten
Kirchenfassade gehievt. Sollte das, was damals möglich
war, jetzt unmöglich sein?
Es mutet an wie ein neues
Wunder. Überall fand der
Vorschlag, die „beiden Heiligen“ nach Xanten zu holen,
freudige Zustimmung.
In einer logistischen Meisterleistung wurden sie von
den Fachleuten der Dombauhütte und anderen Helfern
Ende Mai 2015 in die ehrwürdige Domstadt gebracht.
Doch nun trennten sich die
Wege der „beiden Heiligen“.
Die Statue des hl. Bonaventura, einer der größten
Theologen des Mittelalters
und einer der bedeutendsten Nachfolger des hl. Franziskus in der Leitung des
Franziskanerordens, kam in
das bischöfliche Gymnasium
Gaesdonk bei Goch. Die Statue des hl. Franziskus fand
den Weg zum Sankt JosefHospital in Xanten, wo sie
nunmehr im Eingangsbereich der Tagesklinik „Sankt
Franziskus“ steht, Freude
ausstrahlend und zum Lobpreis Gottes mahnend. Dazu
wurde sie am 5. Oktober im
Rahmen einer Segensfeier „in
Dienst gestellt“.
P. Ludger Thier
13
JoHo-News
112
Herr Dr. Göke, nicht jeder, der
sich schlecht fühlt, muss gleich
den Rettungswagen rufen. Bei
welchen Symptomen ist jedoch
besondere Aufmerksamkeit und
oft schnelles Handeln angebracht?
Die häufigsten Anzeichen für
ein ernstes gesundheitliches
Problem sind starke Brustschmerzen, Atemnot und Bewusstseinseinschränkungen.
Wenn diese Beschwerden unerklärlich sind, sollte man sofort
die 112 anrufen.
Wenn sich aber dann herausstellt, dass es vielleicht doch
nicht nötig war?
Genau davor haben Patienten oft Angst und warten. Viele Menschen neigen ja dazu zu
sagen: „Es wird schon wieder
besser werden, ich warte lieber
noch ab“ - aber das kann ein
gravierender Fehler sein. Denn
in den meisten Fällen, in denen
die oben genannten Anzeichen
auftreten, ist schnelles Handeln
erforderlich. So können dann
schon vor Ort die ersten Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden.
Und wenn sich herausstellt,
dass die Beschwerden nicht
durch eine ernsthafte Erkrankung hervorgerufen wurden,
14
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Sofort wählen,
nicht warten!
Dr. Bernd Göke betreut als Internist Patienten auf der
Intensivstation. Die Redaktion sprach mit ihm über
Symptome, bei denen man schnell den Rettungswagen
rufen sollte und über die Angst vieler Menschen vor
der Intensivstation.
dann ist das überhaupt nicht
schlimm. Es kommen auch
keine Kosten auf einen Patienten zu, der dann vielleicht doch
nicht ins Krankenhaus muss.
Wie lange dauert es denn im
allgemeinen, bis der Rettungswagen eintrifft?
Er sollte nach spätestens 15
Minuten da sein. Die Wache
hier im Haus ist rund um die
Uhr besetzt. Bei Verdacht auf
Vorliegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung fährt neben
zwei Rettungssanitätern dann
auch ein Notarzt mit. Vor Ort
kann sofort ein EKG gemacht
werden, es kann Sauerstoff verabreicht werden und mit Medikamenten können Schmerzen
gelindert und der Patient beruhigt werden.
JoHo-News
Das Magazin
Was passiert mit Patienten, die
vom Notarztwagen aufgenommen werden?
Dank dieser seit einigen Jahren
verfügbaren
„schonenderen“
Beatmung muss oft nicht mehr
intubiert werden, was dem Patienten eine Beatmung über
einen Schlauch, der über den
Mund in die Luftröhre vorgeschoben wird, ersparen kann.
Und auch die weitere Diagnostik
wie Blutuntersuchung, Röntgen
oder Ultraschall ist sehr schonend und nicht erschreckend.
Helfend für die Behandlung ist
dabei besonders die enge Betreuung und Zuwendung durch
das Pflegepersonal, wobei eine
Schwester maximal drei Patienten betreut.
Wenn der Notarzt durch das
EKG und die körperliche Untersuchung feststellt, dass ein
Herzinfarkt oder Schlaganfall
vorliegt, also Gefäße zum Herz
oder zum Gehirn total verschlossen sind, wird der Patient
sofort in eine Klinik mit kardiologischer oder neurologischer
Fachabteilung gebracht, die diese Gefäße durch Medikamente
oder Katheter zügig wiedereröffnen können. Bei allen anderen ernsthaften Erkrankung
kommt der Patient zur weiteren
Diagnostik und Behandlung in
unser Krankenhaus.
Welche speziellen kardiologischen oder neurologischen Kliniken sind das?
Bei Herzinfarkten fahren wir
meist das Sankt Bernhard Hospital in Kamp-Lintfort an. Wenn
dies örtlich näher liegen sollte,
dann auch das Marienhospital
in Wesel. Bei einem Schlaganfall geht es in Kliniken mit neurologischer Abteilung, je nach
Einsatzort entweder zum ev.
Krankenhaus Wesel oder zum
Marienhospital in Kevelaer. Der
Notarzt entscheidet, welche Klinik angefahren wird.
Wenn ein Patient nach Xanten
kommt, wie geht es dann weiter?
Bei uns wird jeder Notfallpatient sofort auf die Intensivstation gebracht. Der Patient kommt
also unverzüglich dorthin, wo
alle Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
zur
Stelle sind, um eine zügige Hilfe zu gewährleisten. Wir haben
dort sechs Betten zur Verfügung, die nach Bedarf zwischen
der internistischen und der chirurgischen Abteilung aufgeteilt
werden. Auf der Intensivstation
Ausgabe 1 / 2016
Was ist mit den Angehörigen in
so einem Notfall?
Dr. Bernd Göke, Internist auf der Intensivstation.
arbeitet nur speziell geschultes, gut ausgebildetes Personal.
­Ä rzte und Schwestern können
dem Patienten hier schnell und
effektiv helfen und insbesondere Schmerzen und Atemnot
rasch lindern.
Oftmals
haben
Menschen
Angst vor der Intensivstation
und haben in ihrem Kopf noch
diese Vorstellung von vielen
Schläuchen und Kabeln. Ist das
tatsächlich so?
In den meisten Fällen nicht.
Bei Atemnot wird zunächst
Sauerstoff über die Nase verabreicht. Sollte das nicht ausreichen, kann für einige Zeit
auch eine Atemhilfe in Form
einer Gesichtsmaske angelegt
werden, die dem Patienten sauerstoffreiche Druckluft zuführt.
Der Patient spart dabei Atemkraft und kann sich darunter
von seiner Atemnot erholen.
Es kann immer ein Angehöriger im Rettungswagen mitfahren. Dies beruhigt die Patienten
sehr und ist auch für die weitere
Behandlung im Krankenhaus
wichtig. Gerade wenn Patienten
selbst nicht gut Auskunft geben
können, sind Angehörigeninformationen zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme
und Behandlungswünschen für
uns sehr hilfreich. Sind Patienten zuvor schon bei uns gewesen, haben wir Vorbefunde da,
die das Bild ergänzen. Zuhause
vorhandene Medikamentenpläne und Arztberichte sollten immer mitgenommen werden, die
Rettungssanitäter werden vor
dem Transport nach solchen
Unterlagen fragen. In den Fällen, wo Patienten ohne Begleitung zu uns gebracht werden,
versuchen wir umgehend telefonisch Kontakt mit Angehörigen
aufzunehmen. Bei dann noch
offenen Fragen bezüglich der
Vorerkrankungen erfolgt zudem
ein Telefonat mit dem Hausarzt.
Vielen Dank für das Gespräch.
15
Das Magazin
JoHo-News
Ausgabe 1 / 2016
Keine Chance
den Keimen!
Das Sankt Josef-Hospital beteiligt sich an
der landesweiten Initiative „Gemeinsam
Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger“.
Zwei Wochen lang war dazu eine Wanderausstellung zu sehen und es wurde eine
­ ygiene-Sprechstunde abgehalten.
H
M
it der Ausstellung setzte das Sankt JosefHospital seine Strategie fort,
entschlossen gegen Krankenhauskeime vorzugehen.
Bekanntermaßen
beteiligt
sich die Klinik auch am
deutsch-niederländischen
Qualitätsverbund
„MRSAnet“. Dessen Ziel ist es,
die
grenzüberschreitende
Zusammenarbeit bei der
Vorbeugung gegen Krankenhauskeime zu nutzen.
Grundlage aller Bemühungen ist die Bekämpfung von
MRSA
im
Krankenhaus
durch Prävention (Vorbeugung), durch Umsetzung der
Hygienemaßnahmen
und
eine kontrollierte Antibiotikagabe. Bereits 2011 wurde das Sankt Josef-Hospital
Xanten mit dem Qualitätssiegel im Kampf gegen MRSA
ausgezeichnet und 2014 fand
ein Überwachungsaudit zum
Erhalt des Zertifikates statt.
Die Wanderausstellung informiert die Bevölkerung darüber, was die Kliniken für die
16
Hygiene leisten und wie die
Patienten und Besucher mit
einfachen Maßnahmen und
Einhalten aller Hygiene-Regeln dazu beitragen können,
die Risiken einer An­steckung
mit multiresistenten Erregern zu minimieren.
Die Ausstellung beschreibt,
welche Rolle Bakterien für
die Evolution und für das
menschliche Immunsystem
spielen, in welchen Fällen
sie Krankheiten auslösen
können und wie die Wissenschaft sie erstmalig entdeckt
hat.
Die Schau stellt die medizingeschichtliche Bedeutung
von Antibiotika heraus, thematisiert aber auch die Probleme der heutigen Behandlung in Krankenhäusern
aufgrund von antibiotikaresistenten Krankheitserregern, gegen die mindestens
ein gängiges Antibiotikum
nicht länger wirkt, da die Erreger Abwehrstrategien entwickelt haben.
Weil
das
Desinfizieren
der Hände eine zentrale
Schutzmaßnahme ist, um
die ungewollte Verbreitung
krankmachender Keime in
Krankenhäusern zu verhindern, gehört zu der Ausstellung auch ein freiwilliger
Selbsttest. Auch in Xanten
konnten sich an einer Infosäule alle Interessierten mit
einer Testflüssigkeit die Hände desinfizieren und dann
unter einer speziellen UVLampe kontrollieren, ob sie
das Testmittel korrekt und
flächendeckend aufgetragen
haben.
Dieses Angebot wurde in
Xanten rege genutzt und
im Rahmen einer HygieneSprechstunde für Patienten, Besucher, Angehörige
JoHo-News
und Mitarbeiter wurde das
Thema weiter vertieft. In
nur zwei Stunden führten
die Hygienefachkräfte Birte Sebus, Carolin Wons und
Angelika Schulz Gespräche
mit 35 Besuchern zu den
Hygienestand­ards des Hauses.
Fünf Besucher kamen mit
gezielten Fragen, nachdem
Sie die Ankündigung zu dieser Aktion in der Lokalpres-
Das Magazin
se gelesen hatten. Besonders
beliebt war bei allen Interessenten die praktische Übung
der hygienischen Händedesinfektion und die Kontrolle
mit Schwarzlicht. Während
der gesamten Ausstellung im
Haupteingang wurden 8 Liter Händedesinfektionsmittel
„zum Üben“ verbraucht.
Am 5. Mai 2016 findet der
Welthändehygienetag statt.
Das Datum wurde nicht zu-
Ausgabe 1 / 2016
fällig gewählt, denn der 5.5.
symbolisiert die zweimal fünf
Finger des Menschen. Händehygiene ist ein wichtiger
Schutz vor Infektionen. Regelmäßiges Händewaschen
gilt als eine der entscheidenden Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionskrankheiten. Aus diesem Grunde
sind auch im Xantener Krankenhaus an vielen Stellen
Behälter mit Hand-Desinfektionsmitteln vorhanden.
Jubilarehrung: Dank für 25 Jahre
E
ine ganze Reihe von Jubilaren wurden in den
letzten Monaten im Xantener
Krankenhaus geehrt. Dies ist
kein Zufall, denn der größte
Teil der Mitarbeiter im Sankt
Josef-Hospital ist dort mindestens schon 10 Jahre oder
länger beschäftigt. Diese
hohe Betriebszugehörigkeit
sieht Geschäftsführer Mi-
chael Derksen als positiv an,
da damit auch eine große Berufserfahrung verbunden ist.
Geehrt für jeweils 25 Jahre
wurden Elisabeth Wagner
(Labor), Katja Ehlert (Station
Sankt Elisabeth) und Marion Fickinger (Station Sankt
Raphael). Als Zeichen des
Dankes für die Treue zum
Sankt Josef-Hospital wurde
den Jubilaren das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Silber sowie die
entsprechende Ehrenurkunde und eine goldene Halskette als Geschenk des Hauses
übereicht. Bei der Ehrung v.l.
Krankenhausoberin Schwester Michaela, Elisabeth Wagner, Michael Derksen, Katja
Ehlert und Marion Fickinger.
17
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Abschied nach über 40 Jahren
E
in paar Tränen flossen,
als nun für einige Mitarbeiter des Sankt JosefHospitals eine lange, lange
Zeit zu Ende ging. Aber für
sie beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Die Leitung
des Hospitals verabschiedete sich in einer kleinen
Feierstunde von vier Mitarbeitern, die in den wohlverdienten Ruhestand gegangen
sind. Alle können sie auf eine
langjährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken.
Margret Peters war sogar
46 Jahre lang als hauswirt18
schaftliche Mitarbeiterin im
Einsatz, sie ist eine derjenigen, für die das Krankenhaus in den vielen Jahren ihr
zweites Zuhause geworden
ist. Auch Renate Starbatty
kann auf 40 Jahre Zugehörigkeit zurückblicken. Hierfür wurde sie zusätzlich mit
dem Ehrenzeichen des deutschen Caritasverbandes in
Gold sowie der entsprechenden Urkunde geehrt. Außerdem erhielt sie eine goldene
Halskette als Geschenk des
Hauses. Verabschiedet wurde auch Ursula Wenzel, die
Stationsleitung von Sankt
Raphael, sie ist schon seit 27
Jahren in der Klinik tätig.
Auf 24 Jahre bringt es Klaus
Trölltsch. Der Leiter der Ambulanz tritt ebenfalls nun
in den Ruhestand. Schwester Michaela als Krankenhausoberin und Geschäftsführer
Michael
Derksen
wünschten den Mitarbeitern
Gottes Segen und noch viel
Gesundheit für ihren weiteren Lebensweg. Bei der kleinen Feierstunde v.l. Schwester Michaela, Klaus Trölltsch,
Renate Starbatty, Michael
Derksen, Ursula Wenzel und
Margret Peters.
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Auf Umwegen endlich beim
Traumberuf angekommen
Gabi Paessens ist eine der vielen Jubilarinnen, die in den vergangenen Monaten im
Sankt Josef-Hospital geehrt wurden. Seit 25 Jahren ist sie im Haus beschäftigt, zunächst als Arzthelferin, nach einer weiteren Ausbildung als Krankenschwester.
L
ebenswege können durchaus krumm verlaufen
und Menschen an Orte führen, die sie gar nicht erreichen wollten. Bei Schwester
Gabi ist das Gegenteil der
Fall: Sie ist endlich, nach einigen Umwegen, genau das
geworden, was sie schon immer sein wollte und dort angekommen, wo sie sie schon
immer hinwollte: als Krankenschwester in der chriurgischen Ambulanz.
Im Jahr 1991 nahm ihr Lebensweg durch einen Zufall
die richtige Richtung: Gabi
Paessens war zu der Zeit als
Arzthelferin in Xanten tätig und musste im Xantener
Krankenhaus etwas erledigen. Während der Autofahrt
wurde ihr irgendwie spontan
klar, dass sie sich gerne beruflich verändern wollte. Da
fragen ja nichts kostet, fragte sie einfach nach, ob man
im Krankenhaus nicht noch
eine Arzthelferin gebrauchen
könne. Und siehe da: man
konnte.
In der Chirurgischen Ambulanz war Gabi Paessens
von nun an für den „Papierkram“ zuständig - eine ver-
Sie besuchte die Krankenpflegeschule in Kamp-Lintfort und konnte die praktische Ausbildung im Sankt
Josef-Hospital absolvieren.
„Ich habe Schwester Michaela viel zu verdanken“ weiß
sie. „Sie hat sich immer für
mich eingesetzt und so wurde ich dann nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung übernommen.“
Gabi Paessens.
Foto:Olaf Ostermann
antwortungsvolle
Aufgabe.
Aber eine, die sie nicht richtig zufriedenstellte. „Ich habe
immer rübergeschielt, dorthin, wo die Patienten behandelt wurden, wo man nicht
vor Akten und am Computer saß, sondern wo gegipst
wurde, verbunden, Spritzen
gesetzt. Da zog es mich viel
mehr hin als an den Schreibtisch“ erinnert sie sich. „Und
weil ich ja weiß, dass man
nur dann etwas ändern
kann, wenn man es in Angriff nimmt, habe ich 1993
eine Ausbildung als Krankenschwester begonnen.“
Das ist jetzt schon 20 Jahre her und sie war zunächst
im OP tätig, danach 10 Jahre in der Endoskopie. Doch
vor drei Jahren erfüllte sich
endlich ihr Wunsch: Sie
konnte in die chirurgische
Ambulanz wechseln. „Jetzt
hat sich der Kreis endlich geschlossen und ich bin immer
noch jeden Tag froh, dass ich
diesen Weg gegangen bin.“
Nicht nur die praktische Arbeit macht ihr Spaß, auch
der Zusammenhalt im Team
bewirkt, dass sie jeden Tag
mit richtig viel Freude zur
Arbeit geht. Und wenn sie
dann für ihr Hobby, das Akkordeon spielen im Akkordeonorchester Veen, nicht ganz
so viel Zeit hat, dann macht
das auch nichts.
19
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Nur im funktionierenden Team
ist gute Pflege garantiert
Mathilde Beuckmann, Stationsleitung der Geriatrie, feiert ihr 25-jähriges Berufsjubiläum. Sie schafft es, auch mit vier Kindern immer berufstätig zu sein und dabei
Familie und Job unter einen Hut zu bringen, ohne dass eine Partei zu kurz kommt.
„Manchmal fällt es ja schon
schwer, sich sonntagsnachmittags von der Kaffeetafel
weg zum Dienst zu schleppen. Aber sobald man dann
die weißen Schuhe anhat,
tritt alles Private in den Hintergrund, man freut sich auf
seine Arbeit und ist nur noch
für die Patienten da!“ Schöner kann man die normale
Situation einer Krankenschwester, die seit 25 Jahren diese Aufgabe mit vielen
Wochenenddiensten ausfüllt,
wohl kaum beschreiben.
Mathilde Beuckmann, die
Stationsleiterin der Geria­
trie, beging im Februar ihr
25-jähriges Dienstjubiläum.
Und nach einem Vierteljahrhundert in diesem Beruf sagt
sie: „Ja, ich habe die richtige
Entscheidung getroffen, es ist
anstrengend, aber es macht
mir immer noch Spaß!“
Wer Schwester Mathilde im
Umgang mit ihren Patienten
beobachtet, der nimmt ihr
diese Worte sofort ab: Immer ein Ohr für alle Sorgen,
immer einen Scherz auf den
Lippen, immer mit positiver und optimistischer Aus20
Mathilde Beuckmann.
strahlung hilft sie denen, die
ihr anvertraut sind, den Willen zum Gesundwerden wiederzufinden und, wenn es
eben möglich ist, nach dem
Krankenhausaufenthalt wieder den normalen Alltag zu
meistern.
Doch Schwester ­Mathilde
weiß genau, dass man als
Stationsleitung nichts ist
ohne ein funktionierendes
Team. „Gerade in der Ge­
riatrie ist man auf ein gutes
Team angewiesen. Zum einen sind hier viele Patienten
mit Mehrfacherkrankungen,
die von unterschiedlichen
Ärzten, Therapeuten und
Pflegern behandelt werden,
zum anderen müssen wir oft
zu zweit einen Patienten pflegen, da ist es wichtig, dass
sich alle gut verstehen und
Hand in Hand arbeiten. Und
das klappt hier auf Sankt
Anna hervorragend, das
Team ist so richtig zusammengewachsen.
Während
JoHo-News
meiner Fortbildung zur Stationsleitung wurden oft Probleme angesprochen, mit denen man konfrontiert werden
kann. Ich fühlte mich dann
immer etwas im Abseits stehend, denn solche Probleme
kenne ich bei uns einfach
nicht.“
Mathilde
Beuckmann
stammt aus Olfen im Münsterland. Nach ihrer Ausbildung und den ersten Berufsjahren in Heessen und
Lüdinghausen kam sie gemeinsam mit ihrem Ehemann an den Niederrhein.
Zunächst wohnten die beiden in Xanten, dann wurde
in Lüttingen gebaut, um genug Platz zu haben für vier
Kinder. Eigentlich ist man
als Mutter einer solchen Kinderschar ja ausgelastet, aber
Mathilde Beuckmann liebte
ihren Beruf und gab ihn nie
auf.
„Anfangs habe ich nur Wochenenddienste
übernommen in der Zeit, wenn mein
Mann bei den Kindern war.
Aber je größer und selbständiger die Kinder wurden,
umso mehr Stunden konnte
ich arbeiten.“ Und so wurden
aus 15 Stunden 20, dann 30
und dann eine Vollzeitstelle.
„Aber es war in der ganzen
Zeit nie ein Problem, mit dem
Arbeitgeber diese flexiblen
Arbeitszeiten abzustimmen.
Es wurde immer mit großem
Entgegenkommen die familiäre Situation beachtet.“
Nach vielen Jahren in der
Chirurgie wurde ihr dann
2009 die Stationsleitung der
Geriatrie angeboten. Dazu
absolvierte sie eine andert-
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
halbjährige
Weiterbildung
Und weil ihr der Beruf so
bei der Caritas in Münster.
viel Spaß macht, obwohl er
„Das war schon eine gronatürlich sehr anstrengend
ße Herausforderung - ich
ist, hofft sie, selbst gesund zu
war ja auch nicht mehr die
bleiben und ihn bis zum EinJüngste – und dann eine
tritt in den Ruhestand weigroße Umstellung“ erinnert
terhin ausüben zu können.
sie sich. „Die Patienten auf
Dabei hilft ihr sicherlich
Sankt Anna sind ja
auch der Sport, der
alle mindestens 70
in ihrem PrivatleJahre alt, sonst
ben immer eine
kommt man gar
Rolle
gespielt
„Ich weiß, dass
nicht auf diehat. Seit vielen
se Station. Da
Jahren
leitet
ich den richtigen
muss man sich
sie zwei SportBeruf ergriffen
dann erst mal
gruppen und
habe!“
drauf
einstelbesucht
auch
len, man braucht
selbst
einmal
viel Geduld, viel
pro Woche eine
EinfühlungsvermöGruppe. Ein zweites
gen und findet nicht immer
Hobby ist das Musizieren,
so ganz leicht den Zugang zu
sie spielt gerne Gitarre und
den Kranken.“ Heute jedoch
singt. Bei all diesen Aktivitägewinnt sie diesem Wechsel
ten - dazu noch einem gronur Positives ab: „Es gibt eißen Freundes- und Bekannnem selbst so viel, wenn es
tenkreis – steht eines fest:
uns als Team gelingt, den
Müßigang und Langeweile
Patienten wieder die Rücksind Begriffe, für die im Lekehr in ihren normalen Allben von Schwester Mathilde
tag zu ermöglichen.“
kein Platz ist.
Mathilde Beuckmann (r.) und Gabi Paessens wurden von Schwester Michaela und
­Michael Derksen für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt.
21
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Erfolgreiche Kooperation bei
der Aufbereitung von Sterilgut
Das Marien Hospital Wesel ist seit zehn Jahren als externer Dienstleister für das
Xantener Sankt Josef-Hospital tätig. Anderthalb Jahre Vorbereitungszeit waren
­erforderlich, um den Übergang im Jahr 2006 reibungslos zu gestalten.
F
ür die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung
des
Sankt Josef-Hospitals Xanten
(ZSVA) war der 2. Januar 2006
ein entscheidender Tag: An diesem Tag wurde, wie Michael
Derksen, Geschäftsführer des
Sankt Josef-Hospitals entschieden hatte, die Aufbereitung
der Instrumente an das Marien Hospital Wesel als externen
Dienstleister vergeben.
Zuvor war eine Vorbereitungszeit von etwa eineinhalb Jahren
nötig. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe aus beiden Häusern gebildet. In dieser Arbeitsgruppe
erfolgte zunächst die Stammdatenerfassung aller Instrumente
und anderer Artikel aus allen
Abteilungen im Krankenhaus.
Diese Daten wurden in ein
Das Team der zentralen Sterilgutversorgung
22
EDV-System eingepflegt. Ein
ebenso wichtiger Punkt, der abgeklärt werden musste, war die
Logistik zwischen den beiden
Krankenhäusern.
Zur gleichen Zeit wurde im
Marien Hospital eine neue Zentrale Sterilgutabteilung nach
den Anforderungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und
der
Max-Planck-Gesellschaft
(MPG) gebaut. Auch der gesamte Gerätepark wurde erneuert.
Diese neue Abteilung mit dem
bestehenden Team von sechs
qualifizierten Mitarbeiterinnen
stand nun vor der Herausforderung, als interner und externer
Dienstleister tätig zu sein. Das
Team wurde durch zwei qualifizierte Mitarbeiterinnen aus
dem Sankt Josef-Hospital Xan-
ten ergänzt. Diese beiden Mitarbeiterinnen konnten durch ihre
langjährige Erfahrung in der
ZSVA zu einem reibungslosen
Ablauf der Aufbereitung beitragen.
Das wurde alles gemeistert und
mit einer Einweihungsfeier und
Besichtigung der Abteilung im
November 2005 belohnt. Gäste und Mitarbeiter aus beiden
Häusern konnten sich von der
erfolgreichen Einrichtung der
neuen Abteilung, die nun für
beide Häuser tätig war, überzeugen.
Nun begann eine anstrengende Einarbeitungszeit für die
Mitarbeiter beider Häuser, die
überwiegend in Spätdiensten
erfolgte. Nach einiger Zeit waren die ersten Hürden überwunden und es entstand eine
gute kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Häusern, die
bis heute andauert. Diese gute
Kooperation wird durch regelmäßige Treffen der Verantwortlichen gefördert.
Heute hat sich die ZSVA im
Marien-Hospital mit all Ihren
Herausforderungen als Dienstleister mit externen Kunden
entwickelt und alle Mitarbeiter
können stolz sein auf 10 Jahre
erfolgreiche
Zusammenarbeit
mit dem Sankt Josef Hospital
in Xanten.
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Zufriedene Mitarbeiter - gute Ergebnisse
D
ie Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter am Sankt
Josef-Hospital Xanten sind
mit ihrem Arbeitsplatz und
Arbeitgeber
überdurchschnittlich hoch zufrieden.
Der Wert ist so auffällig,
dass er der Forschungsgruppe Metrik einen Sonderpreis
wert ist. Maren Deringer
(Mitte), Gesellschafterin der
Forschungsgruppe,
überreichte die Auszeichnung an
die
Mitarbeitervertretung
(MAV) des Hospitals und an
die Geschäftsführung. Die
Jury der Forschungsgruppe
Metrik hat für die Preisverleihung 2014 insgesamt 35
Krankenhäuser verglichen.
Xanten hat in diesem Vergleich am besten abgeschnitten. Bewertungskriterien für
den Vergleich waren „Kollegen,
(Verfahrens-)Abläufe,
Vorgesetzte,
Informationsaustausch und Problemlösungen.
Die Forschungsgruppe Metrik, als Dienstleister für Befragungen im Gesundheitswesen unterwegs, begleitet
das Sankt Josef-Hospital
bereits seit 2005. Konfliktthemen auf Arbeitsfeldern
werden bei dieser Begleitung
durch Moderation und Coaching aktiv angepackt, wie
Maren Deringer erläuterte.
„Probleme werden runtergebrochen bis auf die Arbeitsebene.“ Für Geschäftsführer
Michael Derksen (Mitte) gibt
es einen engen Zusammenhang zwischen dem ausgezeichneten
Betriebsklima
und den guten Leistungen
des Sankt Josef-Hospitals.
Derksen: „Gute Ergebnisse
werden durch Mitarbeiterzufriedenheit erst ermöglicht.“
Allerdings gehe es auch bei
einem Sonderpreis „noch
besser“, wie die Auswertung
der Metrik-Unterlagen nahelegen. „Wir bleiben hier
mit externer Begleitung unterwegs“ versichert Michael
Derksen.
23
JoHo-News
Das Magazin
Ausgabe 1 / 2016
Krankenhausleitung
Geschäftsführung Michael Derksen
und Norbert Herrmann
Oberin Schwester Michaela M. Friese
Prokurist Sven Kunstmann
Chirurgie
Chefarzt Dr. Olaf Nosseir
Innere Medizin
Chefarzt Dr. Urich Meder
Geriatrie
Chefarzt Dr. Martin Haas
Anästhesie/Intensivmedizin
Chefarzt Axel Tietmann
Pflegedienstleitung
Renate Sillich
Sankt Josef-Hospital GmbH
In der Hees 4
46509 Xanten
Telefon: 02801/7100
24
Qulitätsmanagement/Umwelt
Nicola Hübers
Hygiene
Angelika Schulz
Krankenhausseelsorge
Pater Ludger
Schwester Rani