o H Jo S NEW dAS mAGAZIN April 2016 Magazin für Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Patienten und Freunde des Sankt Josef-Hospitals Xanten Pater Ludger erzählt: Die ungewöhnliche Geschichte der Franziskus-Statue EMAS Zertifizierung Europäisches Gütesiegel für das Sankt Josef-Hospital 112 - Sofort rufen, nicht warten! Gespräch mit Dr. Bernd Göke, Internist auf der Intensivstation JoHo-News Liebe Mitarbeiter des Sankt Josef-Hospitals! Eine Klinik ist nur so gut wie die Menschen, die darin arbeiten. Die JoHo News wollen nicht nur informieren, sondern auch die Menschen in den Mittelpunkt stellen, die dem Sankt Josef-Hospital sein Gesicht geben. Daher möchte ich Sie bitten: Schlagen Sie mir Themen vor, die für die Patienten, Kollegen und alle Leser interessant sein können. Helfen Sie mir, dass dieses Magazin lebendig ist und auch all das zeigt, was hinter den Kulissen passiert. Ich nehme Ihre Anregungen gerne auf. redaktion@ sankt-josef-hospital.de Ihre Ingeborg Maas Impressum Redaktion: Michael Derksen, Ingeborg Maas Fotos: Olaf Ostermann, Ingeborg Maas Textbeiträge - so nicht anders gekennzeichnet: Ingeborg Maas Layout: Ingeborg Maas Herausgeber: Sankt Josef-Hospital GmbH In der Hees 4 46509 Xanten „JoHo-News - DAS MAGAZIN“ wird dreimal jährlich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Freunde des Sankt-Josef-Hospitals Xanten publiziert. Die nächste Ausgabe erscheint im Sommer 2016. Kontakt zur Redaktion und Manuskripte (ohne Gewähr): [email protected] Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Genehmigung der Redaktion. 2 Das Magazin Inhalt Ausgabe 1 / 2016 Vorwort EMAS- Zertifizierung Ernährungsberaterin Beate Hemmers gibt Tipps zur gesunden Ernährung Die neuen Ärzte im Team: Dr. Kleinheyer und Dr. Hake Datensicherheit Titelthema: Wie die Statue des Hl. Franziskus nach Xanten kam Interview mit Dr. Bernd Göke, Intensivstation Rückblick: Keine Chance den Keimen Jubilare und Verabschiedungen Kooperation bei der Aufbereitung von Sterilgut Metrik Sonderpreis für Mitarbeiterzufriedenheit 3 Ansprechpartner 24 4-5 6-7 8 9 12-14 15-16 17-18 18-21 22 23 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! stellung von Finanzmitteln unterlaufen. Liebe Freunde des Sankt Josef-Hospitals in Xanten! Im vergangenen Jahr wurde die Stadt Xanten zum Luftkurort, was natürlich auch von großer Bedeutung für unser Haus ist. Gerade in diesem Kontext ist ein gutes Umweltschutzmanagement wichtig, das im Sankt JosefHospital schon seit einigen Jahren intensiv betrieben wird. Nun wurde das auch offiziell bestätigt, als eine der ersten Kliniken in der gesamten Region Niederrhein wurde das Sankt Josef-Hospital mit EMAS ausgezeichnet, dem offiziellen UmweltGütesiegel der Europäischen Union. Das stellt uns vor die große Herausforderung, nicht nur unseren Standard beim Umweltschutz zu halten, sondern uns - wie auch auf allen anderen Gebieten - ständig zu verbessern. Voller Freude haben wir Ihnen Anfang 2013 die erste Ausgabe unserer „JoHoNews - Das Maganzin“ präsentiert. Wir waren froh, mit Richard Lucas-Thomas einen fähigen „Macher“ dieses Magazins gefunden zu haben. Unter seiner redaktionellen Leitung erfuhr das Magazin mit seiner Themenvielfalt eine ausgesprochen positive Resonanz in der öffentlichen Wahrnehmung. Mit tiefer Bestürzung mussten wir erfahren, dass Richard Lucas-Thomas am 9. Oktober im Alter von nur 68 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Mit ihm verlieren wir einen äußerst kompetenten Mitarbeiter, einen klugen Kopf und vor allem einen Menschen, der sich in großem Maße nicht nur für dieses Magazin, sondern für unser Haus und seine Belange engagiert hat. Aber wir sind sicher, dass es auch in seinem Sinne ist, „sein“ Werk fortzuführen und Sie auch weiterhin über das Sankt Josef-Hospital zu informieren, Sie zu unterhalten und Ihnen die Menschen näher zu bringen, die unserem Haus sein Gesicht geben. Als Nachfolgerin konnten wir Ingeborg Maas gewinnen. Sie wird Ihnen - mit Unterstützung der Mitarbeiter des Hauses - von nun an die Neuigkeiten der „Heeswald- Geschäftsführer Michael Derksen klinik“ präsentieren, Blicke hinter die Kulissen des Hauses werfen, die weitere Entwicklung des Sankt JosefHospitals dokumentieren und die Verknüpfung des Hauses mit der Stadt Xanten und der Region aufzeigen. Eines dieser wichtigen Themen der letzten Zeit ist das Krankenhausstrukturgesetz. Die Politik hat zwar mit der am 1.Januar in Kraft getreten Krankenhausreform einen Schritt in die richtige Richtung getan und die Kürzungsspirale gestoppt. Doch jetzt muss eine aktive, nachhaltige Krankenhauspolitik im zweiten Schritt weiter vorangetrieben werden. Bund und Länder müssen sich endlich ernsthaft mit der Neuordnung der Investitionsfinanzierung beschäftigen. Denn die gesetzlich vorgeschriebene „wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser“ nach dem KHG wird in den einzelnen Ländern immer noch durch eine nachweislich zu niedrige Bereit- Dies gelingt nur mit zufriedenen Mitarbeitern und darauf können wir bauen. Denn auch das wurde uns bestätigt: Die Forschungsgruppe Metrik verlieh uns einen Sonderpreis für eine überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen der „Erstausgabe“ unserer neuen Redaktion Ihr Michael Derksen Geschäftsführer 3 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Mit EMAS noch mehr Einsatz für den Umweltschutz Sankt Josef-Hospital als erstes Krankenhaus im Kreis Wesel und als nur eines von elf Häusern in NRW mit dem Gütesiegel der Europäischen Union für nachhaltiges Umweltmanagement ausgezeichnet D er Luftkurort Xanten stellt die Unternehmen dieser Stadt vor besondere Herausforderungen, das gilt vor allem auch in puncto Umweltschutz. Dieser ist für das Sankt Josef-Hospital Xanten schon lange ein wichtiges Thema und wird jetzt noch stärker in den Fokus gerückt. Denn das Sankt Josef-Hospital hat sich - als erstes Krankenhaus im Kreis Wesel und als eines von nur zwei Krankenhäusern im gesamten der Niederrheinischen IHK - bei EMAS registrieren lassen. EMAS ist das Gütesiegel der Europäischen Union, die Abkürzung steht für „European Eco-Management and Audit Scheme“. EMAS ist weltweit das anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement. Unternehmen werden nur dann mit dem EU-Label ausgezeichnet, wenn sie die strengen Anforderungen der EMAS-Verordnung erfüllen. EMAS-Teilnehmer verbessern kontinuierlich ihre Umweltleistung mithilfe eines 4 standardisierten Management-Systems. Über ihre selbst gesteckten Umweltziele und deren Umsetzung berichten sie in der jährlichen EM A S -Umwelterk l ä r u ng. Diese ist öffentlich zugänglich und wird von einem staatlich beaufsichtigten, unabhängigen Umweltgutachter validiert. Die Umweltgutachter kontrollieren auch, ob EMAS in der Praxis richtig umgesetzt wird und garantieren, dass die EMAS-Teilnehmer alle Umweltvorschriften einhalten. Von den verschiedenen Anlagen in einem Krankenhaus wie Werkstätten, Fuhrpark und Küche gehen Auswirkungen auf die Umwelt aus und es wird jede Menge Engergie und Wasser verbraucht. Auch werden Abfälle, Abwässer und Emissionen produziert, die sich selbst bei Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften nicht vermeiden lassen. Deshalb hat das Krankenhaus ein Umweltmanagementsystem integriert und wurde bereits 2012 nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert. EMAS geht jedoch über ein reines Managementsystem hinaus, es ist leistungsorientiert: Das Krankenhaus soll sich über die umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern. In diesen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung sind die Beschäftigten einzubeziehen. Dies soll der Identifizierung der Arbeitnehmer mit den Umweltschutzinteressen des Hause dienen und dafür sorgen, dass Umweltmanagement „gelebt“ wird und nicht in Form ungelesener Handbücher im Schrank verstaubt. Dabei spielt auch der Klimaschutz eine wichtige Rolle, denn die Bekämpfung des fortschreitenden Klimawandels ist eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit. Egal, ob es dabei um die Verbesserung der Energieeffizienz, um die Minimierung von Treibhausgasen oder auch „nur“ um eigene Verhaltensänderungen geht: EMAS ist ein äußerst effektives Instrument, wirksame Beiträge zu mehr Klimaschutz zu leisten. JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Auch die Ressourceneffizienz wird verbessert, denn eine ehrliche Datenbasis ist die Voraussetzung dafür, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess einzuleiten. Dadurch werden der Verbrauch von Roh- und Hilfsstoffen, das Abfallaufkommen und damit die Kosten gesenkt, was nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein wichtiges Argument ist. Das Sankt Josef-Hospital ist nun durch die Registrierung bei EMAS verpflichtet, eine Umwelterklärung zu erstellen, in der es die umweltrelevanten Tätigkeiten und die Daten zur Umwelt, wie Ressourcen- und Energieverbräuche, Emission, Abfälle und weitere Fakten genau darstellt. Bei EMAS ist eine erste eigene Untersuchung - die Umweltprüfung - und nachfolgend eine wiederkehrende Umweltbetriebsprüfung durchzuführen. Die internen Dokumente sowie die Umwelterklärung werden von einem unabhängigen, staatlich zugelassenen Umweltgutachter beurteilt. Die Erklärung wird bei positiver Prüfung durch den Umweltgutachter für gültig erklärt (validiert). Diese finale Prüfung und Eintragung in das EMAS-Register erfolgte nun durch Elisabeth Noke-Schäfer, Leiterin der EMAS-Registrierungsstelle NRW und Energie-Referentin der Niederrheinischen IHK in Duisburg. „Wir sind stolz darauf, als erstes Krankenhaus im Michael Derksen, Elisabeth Noke-Schäfer, die Qualitätsmanagerin Nicola Hübers und die Umweltbeauftragte Angelika Schulz (v.l.) freuen sich über die Auszeichnung des Sankt Josef-Hospitals mit dem Europäischen Gütesiegel für Umweltmanagement. Kreis Wesel und als nur eines von 11 Häusern in ganz NRW bei EMAS registriert zu sein“, freut sich Geschäftsführer Michael Derksen. „Denn EMAS schafft Rechts- und Haftungssicherheit und erlaubt eine klare Orientierung auf die Umweltleistung unseres Hauses. Die EMAS-Umwelterklärungen stärken auch das Vertrauen der Öffentlichkeit zum umweltgerechten Verhalten in unserem Haus, denn sie kann sich darauf verlassen, dass alle Aussagen und Daten geprüft sind. Schließlich hat unser Unternehmensprofil der Christlichkeit auch mit Umweltschutz zu tun, wir müssen auf Nachhaltigkeit achten. Denn wir sind in dieser ‚geliehenen‘ Welt verpflichtet, sie den nachfolgenden Generationen zu erhalten.“ 5 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Wir müssen ihn lieben unseren inneren Schweinehund D er Frühling ist die Jahreszeit, in der Zeitschriften und Magazine von Diäten und Ernährungstipps geradezu überquellen. „In nur sieben Tagen zur Traumfigur“ und ähnliches wird da versprochen. Beate Hemmers, Diplom-Oecotrophologin und Ernährungsberaterin am Sankt Josef-Hospital, warnt vor zu hohen Erwartungen: „Wer schnell mit einer einseitigen Diät abnimmt, der wird meist nach Beendigung dieser Zeit noch schneller wieder zunehmen - wenn er in seine alten Essgewohnheiten zurückfällt.“ Sie spricht damit den berüchtigten JoJo-Effekt an, der die Pfunde schneller wieder wachsen läßt als sie vorher verschwunden sind: „Unsere Körperzellen sind schlau, aber sie lassen sich programmieren. Wenn wir sie im Verlauf einer Diät auf hungern trimmen, dann schalten sie in dem Moment, in dem sie wieder ausreichend Engie erhalten, auf den Modus ‚bunkern für schlechte 6 Zeiten‘ um und speichern die Energie. Wenn sie aber regelmäßig ‚gefüttert‘ werden mit der Menge, die sie auch brauchen, dann gelangen sie erst gar nicht in diesen Speichermodus.“ Vor allem warnt Beate Hemmers davor, Ernährung nur einseitig zu betrachten. „Es darf nicht entweder nur ums Sattwerden oder ums Abnehmen gehen, es ist wichtig, Ernährungsberaterin Beate Hemmers: „Die Hand ist die persönliche Waage eines jeden Menschen. Damit kann man Gesundes abwiegen oder auch visualisieren, wieviel Zuckerstückchen allein in einer einzigen Flasche süßer Limonade stecken.“ sich gesund und ausgewogen zu ernähren und sich dabei wohl zu fühlen.“ Aus ihrer langjährigen Tätigkeit am Sankt Josef-Hospital weiß sie, dass viele der Krankheiten durch falsche Ernähr ungsgewohnheiten entstehen. Herz-KreislaufErkrankungen, Diabetes mellitus, Gicht, Gallensteinleiden, Osteoporose und Verdauungsstörungen lassen sich oftmals durch eine Ernährungsumstellung günstig beeinflussen oder sogar schon im Vorfeld verhindern. „Doch richtig essen ist harte Arbeit“ warnt sie. „Dabei wird uns oft unser innerer Schweinehund im Wege stehen, der uns zu anderen Dingen verführen will als zu denen, die gesund sind für uns. Deshalb müssen wir lernen, ihn zu lieben, mit ihm zu leben und zu akzeptieren, dass wir nicht bei jedem Bissen überlegen, ob er erlaubt ist oder nicht. Der Genuss darf bei aller Sorge für die Gesundheit nicht zu kurz kommen.“ JoHo-News Vor allem die Ausgewogenheit der Nahrung ist wichtig. „Von allem etwas“ ist dabei die beste Devise. „Als erstes sollte sich jeder fragen: Was brauche ich, was kann ich in puncto gesunde Ernährung tun, das zu mir und meinem Alltag passt? Generell sind zwar frische Produkte besser als Fertiggerichte, doch nicht jeder kann täglich seinen gesamten Tagesbedarf frisch zubereiten. Aber gerade die Zwischenmahlzeiten sind es oft, die unseren Kalorienverbrauch so in die Höhe treiben. Deshalb sollte man den genau unter die Lupe nehmen und schon beim Einkauf kritisch sein.“ Fett und Zucker sind in vielen Lebensmitteln versteckt. Wählt man beispielsweise als Imbiss zwischendurch einen der unzähligen Fruchtjoghurts, die als „gesund“ angepriesen werden, sollte man auf die Inhaltsstoffe schauen. Die Zahl der Kohlehydrate gibt die Menge des Zuckers an, die in solch einem Becher steckt. Meist eine ganze Menge - wie in den meisten fertigen Snacks für zwischendurch. „Das alles heißt aber nicht, dass wir auf unsere Zwischendurchhäppchen verzichten sollen, wir müssen sie nur bewusst auswählen“ so Beate Hemmers und empfiehlt Paprika, Tomaten, Gurken und ähnliches „gegen den kleinen Hunger“. Generell gilt bei der Auswahl von Gemüse - ob als Rohkost oder gekocht - das Ampelprinzip: rot, gelb und grün, von allem Das Magazin etwas essen. „Die Farben bedeuten unterschiedliche Antioxidantien der Sorten. Sie enthalten also unterschiedliche Schutzstoffe, womit die Pflanzen sich vor Schädlingen schützen und die unsere Zellen über die Nahrungsaufnahme dann ebenefalls schützen.“ Bei der Menge des täglichen Verzehrs sollte man die Faustregel „Give me five“ beachten. Fünf Portionen täglich, davon dreimal Gemüse und zweimal Obst, sind es im Idealfall. „Auch Obst ist ein Energielieferant durch den Fruchtzucker“ warnt die Ernährungsberaterin. „Wer also abends noch so nebenbei eine Schale Weintrauben nascht, der führt sich durchaus eine ganze Menge Energie zusätzlich zu.“ Zum ausgewogenen Essen gehört nicht nur Obst und Gemüse, sondern - für alle Nicht-Vegetarierer - auch Fleisch und vor allem Fisch. Zwei- bis dreimal pro Woche möglichst fettarmes Fleisch und ein- bis zweimal Fisch ist genug, rät Beate Hemmers. Sie räumt auch mit dem Vorurteil auf, dass Kohlehydrate generell dick machen: „Sie sind zwar der Energ ielieferant schlechthin, aber nur Weißmehl und leerer Zucker sind die Dickmacher. Vollkor nprodu k te mit Ballaststoffen dagegen wie zum Beispiel Pell- Ausgabe 1 / 2016 kartoffeln sind gesunde Sattmacher.“ Bei der Zubereitung des Essens kann man viel für die Gesundheit tun, indem man Fett mit viel ungesättigten Fettsäuren verwendet. Am besten eignet sich Rapsöl, Margarine dagegen ist oft reich an gesättigten Fetten auch wenn sie als „Diätmargarine“ angepriesen wird. Auch unsere Getränke sollten wir unbedingt auf den Prüfstand stellen, denn sie enthalten oftmals jede Menge Zucker. „Viel trinken ist wichtig, etwa ein bis zwei Liter pro Tag“ so die Faustregel. „Doch dabei mehr zu Mineralwasser und Kräutertees greifen als zu süßen Limonaden und Fruchtsäften.“ Generell bedeutet essen auch ein unverzichtbares Stück Lebensqualität. Jeder sollte in sich hineinhorchen, womit er glücklich und zufrieden ist. Deshalb gilt: Nicht alles verkneifen, naschen ist durchaus erlaubt - wenn es nicht zur Gewohnheit wird. 7 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Neu im Ärzte-Team: Dr. Michael Kleinheyer S eit dem 1. März 2015 ist Dr. Michael Kleinheyer neuer Leitender Oberarzt und ständiger Vertreter des Chefarztes der Hauptabteilung Chirurgie. Das Sankt Josef-Hospital hatte lange nach einem geeigneten Bewerber für diese Stelle gesucht, die frei geworden war, nachdem Dr. Olaf Nosseir als Chefarzt der Chirurgie die Nachfolge von Dr. Johannes Kohler angetreten hatte. Der 57-Jährige, der in den letzten 15 Jahren in einer Orthopädischen Fachklinik in Ratingen tätig war, entsprach genau den Vorstellungen des Hauses, denn er ist Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie. Somit wird der Bereich Chirurgie im Schwerpunkt Unfallchirurgie und Endoprothetik und Orthopädische Chirurgie mit einem weiteren Spezialisten mit sehr viel Berufserfahrung auf diesem Gebiet verstärkt. Dr. Michael Kleinheyer möchte das Fachgebiet Endoprothetik weiter auf die Bereiche Schulter und Sprunggelenk ausbauen. „Gerade im Schulterbereich, der nicht gewichtsbelastet ist, kann man sowohl nach posttraumatischen als auch arthrosebedingten schmerzhaften Veränderungen mit guten Erfolgen die Endoprothetik einsetzen“ erläutert er. Dafür sei die gute Basisausstattung des Hauses ausgezeichnet vorbereitet. 8 Dr. Thomas Hake D r. Thomas Hake, Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie, ist seit Februar 2015 Oberarzt in der Viszeralchirurgie. Seine Ausbildung hat er in den städtischen Kliniken in Duisburg absolviert, war danach in Essen als Oberarzt und zuletzt 10 Jahre in Willich als leitender Oberarzt tätig. Als Spezialist für die minimalinvasive Operationsmethode, die in der Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie) inwzischen zu 90 Prozent angewendet wird, verstärkt er das Team um den leitenden Arzt der Viszeralchirurgie Dr. Rolf Morkramer. „Die Zeit der großen Bauchschnitte ist vorbei, heutzutage können wir fast alle operativen Eingriffe mit kleinstem Trauma, also sehr schonend durchführen“ so der 59-Jährige, der in Düsseldorf wohnt. „Gerade in den Bereichen Hernien, innere Organe, Proktologie und endokrine Chir urgie ist diese Operationsmethode sehr schmerzarm und verkürzt auch die Liegezeiten der Patienten. Im Durchschnitt können sie schon zwei bis vier Tage nach der Operation wieder entlassen werden. Das ist eine Liegezeit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.“ Er sieht das Xantener Krankenhaus für diese Operationen sehr gut ausgestattet. Und für absolute Ausnahmefälle besteht eine gute Kooperation mit Schwerpunktzentren in der Region. JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 ? f l n i e i n ß h e e t o n a u D n s ere W Im Februar wurden mehrere Krankenhäuser in NRW Ziele von Cyber-Angriffen. Durch Computerviren wurde der laufende Betrieb erheblich beeinträchtigt. Das Xantener Krankenhaus war nicht betroffen, doch der Angriff gibt Anlass zu fragen, wie mit Patientendaten verfahren wird und welche Wege sie nehmen. P ersönliche Daten haben heutzutage fast den gleichen Wert wie Gold. Während die Freibeuter ehemals die Schiffe der Kaufleute überfielen und deren Handelsgüter raubten, sitzen die technisch bis an die Zähne bewaffneten Piraten heutiger Tage vor ihren Computern und entern Datenbanken. „Der Cyberangriff auf Krankenhäuser galt vermutlich nicht dem Raub von Daten, sondern sollte erpresserischen Zwecken dienen“ erläutert Alexander Nikolai, externer IT-Beauftragter des Sankt Josef-Hospitals. „Die Daten wurden durch einen Virus verschlüsselt und die Kliniken sollten zahlen, damit die Daten wieder nutzbar wurden.“ Im Sankt Josef-Hospital wird natürlich alles unternommen, um Datensicherheit zu gewährleisten. „Wenn wir Patientendaten übertragen, dann nur an die jeweiligen Kostenträger. Dafür gibt es ein gesetzlich vorgeschriebenes Datensatzformat (z.B. §301 und 302 SGB V), das bestimmt im ambulanten wie im stationären Bereich genau, was übertragen wird“ so Nikolai. Das Xantener Krankenhaus ist dem westdeutschen Teleradiologie-Verbund angeschlossen. Darin sind verschiedene radiologische Praxen und Kliniken vereint, so dass auf digitalem Weg CT‘s, MRT‘s und Röntgenbilder ausgetauscht werden. hin übertragen.“ Wenn die Hausärzte einen Bericht erhalten, erfolgt das auch nicht über Datenübertragung, sondern den Patienten wird ein Brief oder eine CD mit den Unterlagen mitgegeben. Und auch Rechnungen werden niemals per e-mail verschickt, sondern ausschließlich mit der Post. „Dafür sind spezielle Bildschirme nötig, damit entsprechende Fachärzte die Bilder betrachten und bei der Diagnostik helfen können“ so Prokurist Sven Kunstmann. „Hier im Haus verfügt jede Fachabteilung über entsprechende Befundungs-Bildschirme. Ansonsten werden aber keine Daten irgendwo- Die Mitarbeiter im Haus werden ebenfalls regelmäßig geschult im Umgang mit emails und externen Datenträgern. Und natürlich gibt es die üblichen Sicherheitsinstallationen im System. Das alles kann aber nicht garantieren, dass man nicht doch eines Tages Ziel eines solchen Cyber-Angriffs sein könnte. 9 JoHo-News Das Magazin Wie der Heilige Franziskus seinen Platz „ad sanctos“ fand Ausgabe 1 / 2016 Pater Ludger, der Seelsorger des Sankt Josef-Hospitals, erzählt die Geschichte einer ganz besonderen Statue. Während des 2. Weltkrieges blieb sie im größten Bombenhagel unversehrt, man sprach von einem Wunder. Doch in ganz Düsseldorf gab es später keinen Platz für das Kunstwerk und Pater Ludger holte es nach Xanten. D üsseldorf im Weltkrieg 1939 bis 1945. Schon am 14. Mai 1940 fielen Bomben auf die Stadt. Am 1. August 1942 kam der erste Großangriff. Verheerend war der Angriff in der Nacht zum 12. Juni 1943, einem Pfingstsamstag, bei dem 1.200 Menschen starben, 2.000 verwundet und 140.000 obdachlos wurden. Von da an wurde es immer schlimmer. Ein Bombenteppich ging auf die Stadt nieder. Der wohl schwerste Angriff war am Abend des 3. November 1944, als aus etwa 1.200 Flugzeugen eine Bombenlast von viereinhalbtausend Tonnen auf die Stadt abgeworfen wurde. Hart getroffen wurde auch immer wieder das Franziskanerkloster in der Innenstadt. Am Ende war alles zerstört. Den Rest besorgte der vierwöchige Artilleriebeschuss im März 1945. Bis zum 3. März 1945 war das Kloster schon von 9 Granaten getroffen worden, darunter eine 10,5 cm Split- 10 Pater Ludger sorgte dafür, dass die Franziskus-Statue nun einen Platz im Sankt JosefHospital gefunden hat. tergranate mit ungeheurer Sprengkraft. Alles, was sich in der Nähe befand, war von den Splittern wie durchsiebt. Doch siehe da! Inmitten all der Verwüstungen stand völlig unbeschädigt im kleinen Binnenhof des Klosters die zwei Meter große Statue des hl. Franziskus von Assisi. Von keinem Splitter war sie getroffen worden, kein Stein des herabstürzenden Gemäuers hatte sie beschädigt. Inmitten von Schutt und Asche stand sie nach Kriegsende unversehrt da. Und damit beginnt das zweite Kapitel in der Geschichte der Statue. Wegen der „wunderbaren Rettung“ schaute man von nun an ehrfürchtig zur Statue des Franziskus empor. JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Niemand konnte sie zudem übersehen. Aus grauweißem Muschelkalkstein gemeißelt, hatte sie diese Farbe nicht verloren. Selbst die in unmittelbarer Nähe tobenden Feuersbrünste hatten ihr nichts anhaben können. Auch nichts von dem giftig schwarzen Russ, der alles bedeckte, schien an ihr zu haften. Wie durch ein Wunder war die Statue des Heiligen dem Inferno entronnen, und wie ein Wunderzeichen wurde sie auch von vielen bestaunt. Mut machend, erhob sie sich inmitten der Ruinen als Zeichen der Hoffnung. Sofort nach Kriegsende ging man daran, den um die Statue liegenden Schutt wegzuräumen und Blumen hinzupflanzen. Auch der kleine Teich vor der Statue wurde wiederhergestellt und der Springbrunnen zum Sprudeln gebracht. Vielleicht war es die erste Oase, die in der völlig verwüsteten Stadt Düsseldorf erblühte, ein Stückchen heile Welt inmitten grauenvoller Zerstörung. Und immer wieder hörte man sagen: „Dass dem Franziskus nichts passiert ist, das verdankt man dem Bruder Firminus!“ Die meisten wussten, wer damit gemeint war, und wer es nicht wusste, ließ sich gerne belehren. Bruder Firminus Wickenhäuser, geboren am 19. Januar 1876 in Massenbachhausen bei Heilbronn, war mit 30 Jahren in den Franziskanerorden eingetreten. Seinen Beruf als Steinmetz Bruder Firminius schuf die Statue des Hl. Franz von Assisi, die unversehrt alle Kriegswirren überstand und nun ihren Platz in Xanten gefunden hat. übte er auch in der Folgezeit aus. Nach und nach entfaltete sich auch die in ihm schlummernde künstlerische Begabung. In der Kunstakademie Düsseldorf ging er ein und aus und war dort ein gern gesehener Gast. Seine schwäbische Sprache nachahmend, nannte man ihn überall „Brüderle“, was bald schon zu einem „Herrgottsbrüderle“ wurde. Dies wurde sein „Markenname“, und so kannte und nannte man ihn in Düsseldorf. > 11 JoHo-News Das Magazin Als er am 30. September 1939 starb und auf dem Stoffeier Friedhof in Düsseldorf beigesetzt worden war, riss der Strom derer, die sein Grab besuchten, nicht ab. Tausende gingen dorthin. Sie vertrauten auf seine Fürsprache bei Gott. Und so war es auch. Denn Ende 1927 war Bruder Firminus von einer längeren Bildungsreise aus Italien zurückgekehrt. Was er dort kennengelernt hatte, übertrug sich auf sein weiteres Schaffen, so dass die neuen Kunstwerke sich insgesamt Ausgabe 1 / 2016 lebendiger, bewegter und ausdrucksvoller darbieten. Selbst in den Gefahren der späteren Kriegsjahre sah man dauernd Beter an seinem Grab. Am 14. September 1957 wurden seine Gebeine in die Krypta der neu erbauten Franziska nerk irche überführt. Papst Johannes Paul II. erhob ihn am 21. Dezember 1998 zum „ Ehr w ürdigen Diener Gottes“. Seit dem 8. Februar 2015 befinden sich seine Gebeine in der Kirche „Maria Empf ä ng n is“ an der Oststraße in Düsseldorf. In Assisi konnte er auf seiner Italienreise länger verweilen. In dieser Zeit festigte sich in seiner künstlerischen Vorstellung das Bild, das er sich von Franziskus machte. Um das Geschaute jedoch in Stein hauen zu können, brauchte er einen konkreten Auftrag. Der aber war nicht in Sicht. Da fügte es sich, dass er gleich nach seiner Rückkehr beauftragt wurde, für den Binnenhof des D ü s s e l do r f e r Klosters eine Franzisk usstatue zu schaffen. So kam jener Franziskus zum Vorschein, den er seit Assisi in seinem Herzen trug und der uns jetzt in der Statue aus Muschelkalkstein vor Augen steht. Dieser Bruder Firminus war es gewesen, der die Statue des heiligen Franziskus aus dem spröden Muschelkalkstein herausgemeißelt hatte. Im Sommer 1929 war sie fertig geworden. Schon etliche andere Kunstwerke hatte er geschaffen. Doch an der Statue des hl. Franziskus schien ein neuer Künstler gearbeitet zu haben. Wer die Statue des hl. Franziskus auch nur flüchtig anschaut, ist angenehm überrascht vom heiteren Gesichtsausdruck des Heiligen. Mit frohem und verklärtem Blick schaut er auf den Vogel in seiner rechten Hand. Der ausgestreckte Zeigefinger der linken Hand macht deutlich, dass eine Belehrung stattfindet. 12 Dombaumeister Heinz Schubert und sein Team organisierten den Transport der beiden Statuen. Außerdem brachten sie noch das in Stein gehauene Antlitz des Bruder Firminius aus Düsseldorf mit. Es wird als dekoratives Element in der Dombauhütte bleiben, so dass nun auch Bruder Firminius nah bei den Heiligen seinen Platz gefunden hat. JoHo-News Das Magazin Der Kopf und die beiden Hände bilden ein Dreieck und formen zugleich einen Kreis, angedeutet durch das Halbrund der Kapuze. Kreis und Dreieck stehen für den einen und dreifaltigen Gott, den zu loben das Glück der Geschöpfe ist. Dies nicht zu vergessen, mahnt der Heilige den Vogel in seiner Hand, womit Bruder Firminus auf die berühmte Vogelpredigt des Franziskus anspielt. Jahrzehnte nach Kriegsende zeigte es sich, dass die Statue nicht mehr an ihrem Platz bleiben konnte. Die zunehmende Luftverschmutzung nagte am Stein. So erging es auch einer gleich großen Statue des hl. Bonaventura, die, ebenfalls im Jahr 1929 von Bruder Firminus geschaffen, vom ursprünglichen Standort im niederländischen Exaten nach Düsseldorf in den Klostergarten gekommen war. Um beide Statuen nicht dem Verfall preiszugeben, wurden sie Ende Januar 1989 in den Kreuzgang des Klosters geholt. Und damit beginnt das dritte Kapitel in der Geschichte der Franziskusstatue, der sich hier die Geschichte der Bonaventurastatue beigesellt. Denn beide Statuen wurden jetzt im Kreuzgang neben ein rund vier Meter hohes Holzkreuz gestellt. So kamen die Statuen von Franziskus und Bonaventura dorthin, wo gewöhnlich die Statuen von Maria und dem Evangelisten Johannes zu finden sind. Es waren nicht wenige, die darin Auch diese Statuen, die an der Fassade des ehemaligen Klosters Mörmter zu sehen sind, wurden von Bruder Firminius geschaffen. Ihren Transport und die Aufstellung übernahm im Jahr 1932 ebenfalls die Dombauhütte. eine Botschaft erkannten, einen Fingerzeig des Himmels. Gut 25 Jahre zierten die beiden Statuen nun den Kreuzgang des Düsseldorfer Klosters, bis die Franziskaner nebenan bei der Kirche „Maria Empfängnis“ eine neue Bleibe fanden. Und damit beginnt das vierte Kapitel in der Geschichte der beiden Statuen. Denn da für sie weder in der neuen Niederlassung der Franziskaner noch auch im ganzen heutigen Düsseldorf Platz war, kam mir, dem Schreiber dieser Zeilen, der Gedanke, sie nach Xanten zu holen. Wohin sonst? Ist der Name der Stadt nicht aus „Ad sanctos“, das heißt „Zu den Heiligen“, entstanden? Und war Bruder Firminus nicht öfter Ausgabe 1 / 2016 in Xanten gewesen? Hatte er nicht die drei Figuren der Heiligen Familie für die Fassade der Kirche in XantenMörmter geschaffen? Ja, im Jahr 1932 hatte er sie dorthin gebracht und mit tatkräftiger Hilfe auch der Fachleute der hiesigen Dombauhütte in die Nischen an der erwähnten Kirchenfassade gehievt. Sollte das, was damals möglich war, jetzt unmöglich sein? Es mutet an wie ein neues Wunder. Überall fand der Vorschlag, die „beiden Heiligen“ nach Xanten zu holen, freudige Zustimmung. In einer logistischen Meisterleistung wurden sie von den Fachleuten der Dombauhütte und anderen Helfern Ende Mai 2015 in die ehrwürdige Domstadt gebracht. Doch nun trennten sich die Wege der „beiden Heiligen“. Die Statue des hl. Bonaventura, einer der größten Theologen des Mittelalters und einer der bedeutendsten Nachfolger des hl. Franziskus in der Leitung des Franziskanerordens, kam in das bischöfliche Gymnasium Gaesdonk bei Goch. Die Statue des hl. Franziskus fand den Weg zum Sankt JosefHospital in Xanten, wo sie nunmehr im Eingangsbereich der Tagesklinik „Sankt Franziskus“ steht, Freude ausstrahlend und zum Lobpreis Gottes mahnend. Dazu wurde sie am 5. Oktober im Rahmen einer Segensfeier „in Dienst gestellt“. P. Ludger Thier 13 JoHo-News 112 Herr Dr. Göke, nicht jeder, der sich schlecht fühlt, muss gleich den Rettungswagen rufen. Bei welchen Symptomen ist jedoch besondere Aufmerksamkeit und oft schnelles Handeln angebracht? Die häufigsten Anzeichen für ein ernstes gesundheitliches Problem sind starke Brustschmerzen, Atemnot und Bewusstseinseinschränkungen. Wenn diese Beschwerden unerklärlich sind, sollte man sofort die 112 anrufen. Wenn sich aber dann herausstellt, dass es vielleicht doch nicht nötig war? Genau davor haben Patienten oft Angst und warten. Viele Menschen neigen ja dazu zu sagen: „Es wird schon wieder besser werden, ich warte lieber noch ab“ - aber das kann ein gravierender Fehler sein. Denn in den meisten Fällen, in denen die oben genannten Anzeichen auftreten, ist schnelles Handeln erforderlich. So können dann schon vor Ort die ersten Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden. Und wenn sich herausstellt, dass die Beschwerden nicht durch eine ernsthafte Erkrankung hervorgerufen wurden, 14 Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Sofort wählen, nicht warten! Dr. Bernd Göke betreut als Internist Patienten auf der Intensivstation. Die Redaktion sprach mit ihm über Symptome, bei denen man schnell den Rettungswagen rufen sollte und über die Angst vieler Menschen vor der Intensivstation. dann ist das überhaupt nicht schlimm. Es kommen auch keine Kosten auf einen Patienten zu, der dann vielleicht doch nicht ins Krankenhaus muss. Wie lange dauert es denn im allgemeinen, bis der Rettungswagen eintrifft? Er sollte nach spätestens 15 Minuten da sein. Die Wache hier im Haus ist rund um die Uhr besetzt. Bei Verdacht auf Vorliegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung fährt neben zwei Rettungssanitätern dann auch ein Notarzt mit. Vor Ort kann sofort ein EKG gemacht werden, es kann Sauerstoff verabreicht werden und mit Medikamenten können Schmerzen gelindert und der Patient beruhigt werden. JoHo-News Das Magazin Was passiert mit Patienten, die vom Notarztwagen aufgenommen werden? Dank dieser seit einigen Jahren verfügbaren „schonenderen“ Beatmung muss oft nicht mehr intubiert werden, was dem Patienten eine Beatmung über einen Schlauch, der über den Mund in die Luftröhre vorgeschoben wird, ersparen kann. Und auch die weitere Diagnostik wie Blutuntersuchung, Röntgen oder Ultraschall ist sehr schonend und nicht erschreckend. Helfend für die Behandlung ist dabei besonders die enge Betreuung und Zuwendung durch das Pflegepersonal, wobei eine Schwester maximal drei Patienten betreut. Wenn der Notarzt durch das EKG und die körperliche Untersuchung feststellt, dass ein Herzinfarkt oder Schlaganfall vorliegt, also Gefäße zum Herz oder zum Gehirn total verschlossen sind, wird der Patient sofort in eine Klinik mit kardiologischer oder neurologischer Fachabteilung gebracht, die diese Gefäße durch Medikamente oder Katheter zügig wiedereröffnen können. Bei allen anderen ernsthaften Erkrankung kommt der Patient zur weiteren Diagnostik und Behandlung in unser Krankenhaus. Welche speziellen kardiologischen oder neurologischen Kliniken sind das? Bei Herzinfarkten fahren wir meist das Sankt Bernhard Hospital in Kamp-Lintfort an. Wenn dies örtlich näher liegen sollte, dann auch das Marienhospital in Wesel. Bei einem Schlaganfall geht es in Kliniken mit neurologischer Abteilung, je nach Einsatzort entweder zum ev. Krankenhaus Wesel oder zum Marienhospital in Kevelaer. Der Notarzt entscheidet, welche Klinik angefahren wird. Wenn ein Patient nach Xanten kommt, wie geht es dann weiter? Bei uns wird jeder Notfallpatient sofort auf die Intensivstation gebracht. Der Patient kommt also unverzüglich dorthin, wo alle Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten zur Stelle sind, um eine zügige Hilfe zu gewährleisten. Wir haben dort sechs Betten zur Verfügung, die nach Bedarf zwischen der internistischen und der chirurgischen Abteilung aufgeteilt werden. Auf der Intensivstation Ausgabe 1 / 2016 Was ist mit den Angehörigen in so einem Notfall? Dr. Bernd Göke, Internist auf der Intensivstation. arbeitet nur speziell geschultes, gut ausgebildetes Personal. Ä rzte und Schwestern können dem Patienten hier schnell und effektiv helfen und insbesondere Schmerzen und Atemnot rasch lindern. Oftmals haben Menschen Angst vor der Intensivstation und haben in ihrem Kopf noch diese Vorstellung von vielen Schläuchen und Kabeln. Ist das tatsächlich so? In den meisten Fällen nicht. Bei Atemnot wird zunächst Sauerstoff über die Nase verabreicht. Sollte das nicht ausreichen, kann für einige Zeit auch eine Atemhilfe in Form einer Gesichtsmaske angelegt werden, die dem Patienten sauerstoffreiche Druckluft zuführt. Der Patient spart dabei Atemkraft und kann sich darunter von seiner Atemnot erholen. Es kann immer ein Angehöriger im Rettungswagen mitfahren. Dies beruhigt die Patienten sehr und ist auch für die weitere Behandlung im Krankenhaus wichtig. Gerade wenn Patienten selbst nicht gut Auskunft geben können, sind Angehörigeninformationen zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und Behandlungswünschen für uns sehr hilfreich. Sind Patienten zuvor schon bei uns gewesen, haben wir Vorbefunde da, die das Bild ergänzen. Zuhause vorhandene Medikamentenpläne und Arztberichte sollten immer mitgenommen werden, die Rettungssanitäter werden vor dem Transport nach solchen Unterlagen fragen. In den Fällen, wo Patienten ohne Begleitung zu uns gebracht werden, versuchen wir umgehend telefonisch Kontakt mit Angehörigen aufzunehmen. Bei dann noch offenen Fragen bezüglich der Vorerkrankungen erfolgt zudem ein Telefonat mit dem Hausarzt. Vielen Dank für das Gespräch. 15 Das Magazin JoHo-News Ausgabe 1 / 2016 Keine Chance den Keimen! Das Sankt Josef-Hospital beteiligt sich an der landesweiten Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger“. Zwei Wochen lang war dazu eine Wanderausstellung zu sehen und es wurde eine ygiene-Sprechstunde abgehalten. H M it der Ausstellung setzte das Sankt JosefHospital seine Strategie fort, entschlossen gegen Krankenhauskeime vorzugehen. Bekanntermaßen beteiligt sich die Klinik auch am deutsch-niederländischen Qualitätsverbund „MRSAnet“. Dessen Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Vorbeugung gegen Krankenhauskeime zu nutzen. Grundlage aller Bemühungen ist die Bekämpfung von MRSA im Krankenhaus durch Prävention (Vorbeugung), durch Umsetzung der Hygienemaßnahmen und eine kontrollierte Antibiotikagabe. Bereits 2011 wurde das Sankt Josef-Hospital Xanten mit dem Qualitätssiegel im Kampf gegen MRSA ausgezeichnet und 2014 fand ein Überwachungsaudit zum Erhalt des Zertifikates statt. Die Wanderausstellung informiert die Bevölkerung darüber, was die Kliniken für die 16 Hygiene leisten und wie die Patienten und Besucher mit einfachen Maßnahmen und Einhalten aller Hygiene-Regeln dazu beitragen können, die Risiken einer Ansteckung mit multiresistenten Erregern zu minimieren. Die Ausstellung beschreibt, welche Rolle Bakterien für die Evolution und für das menschliche Immunsystem spielen, in welchen Fällen sie Krankheiten auslösen können und wie die Wissenschaft sie erstmalig entdeckt hat. Die Schau stellt die medizingeschichtliche Bedeutung von Antibiotika heraus, thematisiert aber auch die Probleme der heutigen Behandlung in Krankenhäusern aufgrund von antibiotikaresistenten Krankheitserregern, gegen die mindestens ein gängiges Antibiotikum nicht länger wirkt, da die Erreger Abwehrstrategien entwickelt haben. Weil das Desinfizieren der Hände eine zentrale Schutzmaßnahme ist, um die ungewollte Verbreitung krankmachender Keime in Krankenhäusern zu verhindern, gehört zu der Ausstellung auch ein freiwilliger Selbsttest. Auch in Xanten konnten sich an einer Infosäule alle Interessierten mit einer Testflüssigkeit die Hände desinfizieren und dann unter einer speziellen UVLampe kontrollieren, ob sie das Testmittel korrekt und flächendeckend aufgetragen haben. Dieses Angebot wurde in Xanten rege genutzt und im Rahmen einer HygieneSprechstunde für Patienten, Besucher, Angehörige JoHo-News und Mitarbeiter wurde das Thema weiter vertieft. In nur zwei Stunden führten die Hygienefachkräfte Birte Sebus, Carolin Wons und Angelika Schulz Gespräche mit 35 Besuchern zu den Hygienestandards des Hauses. Fünf Besucher kamen mit gezielten Fragen, nachdem Sie die Ankündigung zu dieser Aktion in der Lokalpres- Das Magazin se gelesen hatten. Besonders beliebt war bei allen Interessenten die praktische Übung der hygienischen Händedesinfektion und die Kontrolle mit Schwarzlicht. Während der gesamten Ausstellung im Haupteingang wurden 8 Liter Händedesinfektionsmittel „zum Üben“ verbraucht. Am 5. Mai 2016 findet der Welthändehygienetag statt. Das Datum wurde nicht zu- Ausgabe 1 / 2016 fällig gewählt, denn der 5.5. symbolisiert die zweimal fünf Finger des Menschen. Händehygiene ist ein wichtiger Schutz vor Infektionen. Regelmäßiges Händewaschen gilt als eine der entscheidenden Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionskrankheiten. Aus diesem Grunde sind auch im Xantener Krankenhaus an vielen Stellen Behälter mit Hand-Desinfektionsmitteln vorhanden. Jubilarehrung: Dank für 25 Jahre E ine ganze Reihe von Jubilaren wurden in den letzten Monaten im Xantener Krankenhaus geehrt. Dies ist kein Zufall, denn der größte Teil der Mitarbeiter im Sankt Josef-Hospital ist dort mindestens schon 10 Jahre oder länger beschäftigt. Diese hohe Betriebszugehörigkeit sieht Geschäftsführer Mi- chael Derksen als positiv an, da damit auch eine große Berufserfahrung verbunden ist. Geehrt für jeweils 25 Jahre wurden Elisabeth Wagner (Labor), Katja Ehlert (Station Sankt Elisabeth) und Marion Fickinger (Station Sankt Raphael). Als Zeichen des Dankes für die Treue zum Sankt Josef-Hospital wurde den Jubilaren das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Silber sowie die entsprechende Ehrenurkunde und eine goldene Halskette als Geschenk des Hauses übereicht. Bei der Ehrung v.l. Krankenhausoberin Schwester Michaela, Elisabeth Wagner, Michael Derksen, Katja Ehlert und Marion Fickinger. 17 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Abschied nach über 40 Jahren E in paar Tränen flossen, als nun für einige Mitarbeiter des Sankt JosefHospitals eine lange, lange Zeit zu Ende ging. Aber für sie beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Die Leitung des Hospitals verabschiedete sich in einer kleinen Feierstunde von vier Mitarbeitern, die in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sind. Alle können sie auf eine langjährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Margret Peters war sogar 46 Jahre lang als hauswirt18 schaftliche Mitarbeiterin im Einsatz, sie ist eine derjenigen, für die das Krankenhaus in den vielen Jahren ihr zweites Zuhause geworden ist. Auch Renate Starbatty kann auf 40 Jahre Zugehörigkeit zurückblicken. Hierfür wurde sie zusätzlich mit dem Ehrenzeichen des deutschen Caritasverbandes in Gold sowie der entsprechenden Urkunde geehrt. Außerdem erhielt sie eine goldene Halskette als Geschenk des Hauses. Verabschiedet wurde auch Ursula Wenzel, die Stationsleitung von Sankt Raphael, sie ist schon seit 27 Jahren in der Klinik tätig. Auf 24 Jahre bringt es Klaus Trölltsch. Der Leiter der Ambulanz tritt ebenfalls nun in den Ruhestand. Schwester Michaela als Krankenhausoberin und Geschäftsführer Michael Derksen wünschten den Mitarbeitern Gottes Segen und noch viel Gesundheit für ihren weiteren Lebensweg. Bei der kleinen Feierstunde v.l. Schwester Michaela, Klaus Trölltsch, Renate Starbatty, Michael Derksen, Ursula Wenzel und Margret Peters. JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Auf Umwegen endlich beim Traumberuf angekommen Gabi Paessens ist eine der vielen Jubilarinnen, die in den vergangenen Monaten im Sankt Josef-Hospital geehrt wurden. Seit 25 Jahren ist sie im Haus beschäftigt, zunächst als Arzthelferin, nach einer weiteren Ausbildung als Krankenschwester. L ebenswege können durchaus krumm verlaufen und Menschen an Orte führen, die sie gar nicht erreichen wollten. Bei Schwester Gabi ist das Gegenteil der Fall: Sie ist endlich, nach einigen Umwegen, genau das geworden, was sie schon immer sein wollte und dort angekommen, wo sie sie schon immer hinwollte: als Krankenschwester in der chriurgischen Ambulanz. Im Jahr 1991 nahm ihr Lebensweg durch einen Zufall die richtige Richtung: Gabi Paessens war zu der Zeit als Arzthelferin in Xanten tätig und musste im Xantener Krankenhaus etwas erledigen. Während der Autofahrt wurde ihr irgendwie spontan klar, dass sie sich gerne beruflich verändern wollte. Da fragen ja nichts kostet, fragte sie einfach nach, ob man im Krankenhaus nicht noch eine Arzthelferin gebrauchen könne. Und siehe da: man konnte. In der Chirurgischen Ambulanz war Gabi Paessens von nun an für den „Papierkram“ zuständig - eine ver- Sie besuchte die Krankenpflegeschule in Kamp-Lintfort und konnte die praktische Ausbildung im Sankt Josef-Hospital absolvieren. „Ich habe Schwester Michaela viel zu verdanken“ weiß sie. „Sie hat sich immer für mich eingesetzt und so wurde ich dann nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung übernommen.“ Gabi Paessens. Foto:Olaf Ostermann antwortungsvolle Aufgabe. Aber eine, die sie nicht richtig zufriedenstellte. „Ich habe immer rübergeschielt, dorthin, wo die Patienten behandelt wurden, wo man nicht vor Akten und am Computer saß, sondern wo gegipst wurde, verbunden, Spritzen gesetzt. Da zog es mich viel mehr hin als an den Schreibtisch“ erinnert sie sich. „Und weil ich ja weiß, dass man nur dann etwas ändern kann, wenn man es in Angriff nimmt, habe ich 1993 eine Ausbildung als Krankenschwester begonnen.“ Das ist jetzt schon 20 Jahre her und sie war zunächst im OP tätig, danach 10 Jahre in der Endoskopie. Doch vor drei Jahren erfüllte sich endlich ihr Wunsch: Sie konnte in die chirurgische Ambulanz wechseln. „Jetzt hat sich der Kreis endlich geschlossen und ich bin immer noch jeden Tag froh, dass ich diesen Weg gegangen bin.“ Nicht nur die praktische Arbeit macht ihr Spaß, auch der Zusammenhalt im Team bewirkt, dass sie jeden Tag mit richtig viel Freude zur Arbeit geht. Und wenn sie dann für ihr Hobby, das Akkordeon spielen im Akkordeonorchester Veen, nicht ganz so viel Zeit hat, dann macht das auch nichts. 19 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Nur im funktionierenden Team ist gute Pflege garantiert Mathilde Beuckmann, Stationsleitung der Geriatrie, feiert ihr 25-jähriges Berufsjubiläum. Sie schafft es, auch mit vier Kindern immer berufstätig zu sein und dabei Familie und Job unter einen Hut zu bringen, ohne dass eine Partei zu kurz kommt. „Manchmal fällt es ja schon schwer, sich sonntagsnachmittags von der Kaffeetafel weg zum Dienst zu schleppen. Aber sobald man dann die weißen Schuhe anhat, tritt alles Private in den Hintergrund, man freut sich auf seine Arbeit und ist nur noch für die Patienten da!“ Schöner kann man die normale Situation einer Krankenschwester, die seit 25 Jahren diese Aufgabe mit vielen Wochenenddiensten ausfüllt, wohl kaum beschreiben. Mathilde Beuckmann, die Stationsleiterin der Geria trie, beging im Februar ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Und nach einem Vierteljahrhundert in diesem Beruf sagt sie: „Ja, ich habe die richtige Entscheidung getroffen, es ist anstrengend, aber es macht mir immer noch Spaß!“ Wer Schwester Mathilde im Umgang mit ihren Patienten beobachtet, der nimmt ihr diese Worte sofort ab: Immer ein Ohr für alle Sorgen, immer einen Scherz auf den Lippen, immer mit positiver und optimistischer Aus20 Mathilde Beuckmann. strahlung hilft sie denen, die ihr anvertraut sind, den Willen zum Gesundwerden wiederzufinden und, wenn es eben möglich ist, nach dem Krankenhausaufenthalt wieder den normalen Alltag zu meistern. Doch Schwester Mathilde weiß genau, dass man als Stationsleitung nichts ist ohne ein funktionierendes Team. „Gerade in der Ge riatrie ist man auf ein gutes Team angewiesen. Zum einen sind hier viele Patienten mit Mehrfacherkrankungen, die von unterschiedlichen Ärzten, Therapeuten und Pflegern behandelt werden, zum anderen müssen wir oft zu zweit einen Patienten pflegen, da ist es wichtig, dass sich alle gut verstehen und Hand in Hand arbeiten. Und das klappt hier auf Sankt Anna hervorragend, das Team ist so richtig zusammengewachsen. Während JoHo-News meiner Fortbildung zur Stationsleitung wurden oft Probleme angesprochen, mit denen man konfrontiert werden kann. Ich fühlte mich dann immer etwas im Abseits stehend, denn solche Probleme kenne ich bei uns einfach nicht.“ Mathilde Beuckmann stammt aus Olfen im Münsterland. Nach ihrer Ausbildung und den ersten Berufsjahren in Heessen und Lüdinghausen kam sie gemeinsam mit ihrem Ehemann an den Niederrhein. Zunächst wohnten die beiden in Xanten, dann wurde in Lüttingen gebaut, um genug Platz zu haben für vier Kinder. Eigentlich ist man als Mutter einer solchen Kinderschar ja ausgelastet, aber Mathilde Beuckmann liebte ihren Beruf und gab ihn nie auf. „Anfangs habe ich nur Wochenenddienste übernommen in der Zeit, wenn mein Mann bei den Kindern war. Aber je größer und selbständiger die Kinder wurden, umso mehr Stunden konnte ich arbeiten.“ Und so wurden aus 15 Stunden 20, dann 30 und dann eine Vollzeitstelle. „Aber es war in der ganzen Zeit nie ein Problem, mit dem Arbeitgeber diese flexiblen Arbeitszeiten abzustimmen. Es wurde immer mit großem Entgegenkommen die familiäre Situation beachtet.“ Nach vielen Jahren in der Chirurgie wurde ihr dann 2009 die Stationsleitung der Geriatrie angeboten. Dazu absolvierte sie eine andert- Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 halbjährige Weiterbildung Und weil ihr der Beruf so bei der Caritas in Münster. viel Spaß macht, obwohl er „Das war schon eine gronatürlich sehr anstrengend ße Herausforderung - ich ist, hofft sie, selbst gesund zu war ja auch nicht mehr die bleiben und ihn bis zum EinJüngste – und dann eine tritt in den Ruhestand weigroße Umstellung“ erinnert terhin ausüben zu können. sie sich. „Die Patienten auf Dabei hilft ihr sicherlich Sankt Anna sind ja auch der Sport, der alle mindestens 70 in ihrem PrivatleJahre alt, sonst ben immer eine kommt man gar Rolle gespielt „Ich weiß, dass nicht auf diehat. Seit vielen se Station. Da Jahren leitet ich den richtigen muss man sich sie zwei SportBeruf ergriffen dann erst mal gruppen und habe!“ drauf einstelbesucht auch len, man braucht selbst einmal viel Geduld, viel pro Woche eine EinfühlungsvermöGruppe. Ein zweites gen und findet nicht immer Hobby ist das Musizieren, so ganz leicht den Zugang zu sie spielt gerne Gitarre und den Kranken.“ Heute jedoch singt. Bei all diesen Aktivitägewinnt sie diesem Wechsel ten - dazu noch einem gronur Positives ab: „Es gibt eißen Freundes- und Bekannnem selbst so viel, wenn es tenkreis – steht eines fest: uns als Team gelingt, den Müßigang und Langeweile Patienten wieder die Rücksind Begriffe, für die im Lekehr in ihren normalen Allben von Schwester Mathilde tag zu ermöglichen.“ kein Platz ist. Mathilde Beuckmann (r.) und Gabi Paessens wurden von Schwester Michaela und Michael Derksen für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt. 21 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Erfolgreiche Kooperation bei der Aufbereitung von Sterilgut Das Marien Hospital Wesel ist seit zehn Jahren als externer Dienstleister für das Xantener Sankt Josef-Hospital tätig. Anderthalb Jahre Vorbereitungszeit waren erforderlich, um den Übergang im Jahr 2006 reibungslos zu gestalten. F ür die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung des Sankt Josef-Hospitals Xanten (ZSVA) war der 2. Januar 2006 ein entscheidender Tag: An diesem Tag wurde, wie Michael Derksen, Geschäftsführer des Sankt Josef-Hospitals entschieden hatte, die Aufbereitung der Instrumente an das Marien Hospital Wesel als externen Dienstleister vergeben. Zuvor war eine Vorbereitungszeit von etwa eineinhalb Jahren nötig. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe aus beiden Häusern gebildet. In dieser Arbeitsgruppe erfolgte zunächst die Stammdatenerfassung aller Instrumente und anderer Artikel aus allen Abteilungen im Krankenhaus. Diese Daten wurden in ein Das Team der zentralen Sterilgutversorgung 22 EDV-System eingepflegt. Ein ebenso wichtiger Punkt, der abgeklärt werden musste, war die Logistik zwischen den beiden Krankenhäusern. Zur gleichen Zeit wurde im Marien Hospital eine neue Zentrale Sterilgutabteilung nach den Anforderungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) gebaut. Auch der gesamte Gerätepark wurde erneuert. Diese neue Abteilung mit dem bestehenden Team von sechs qualifizierten Mitarbeiterinnen stand nun vor der Herausforderung, als interner und externer Dienstleister tätig zu sein. Das Team wurde durch zwei qualifizierte Mitarbeiterinnen aus dem Sankt Josef-Hospital Xan- ten ergänzt. Diese beiden Mitarbeiterinnen konnten durch ihre langjährige Erfahrung in der ZSVA zu einem reibungslosen Ablauf der Aufbereitung beitragen. Das wurde alles gemeistert und mit einer Einweihungsfeier und Besichtigung der Abteilung im November 2005 belohnt. Gäste und Mitarbeiter aus beiden Häusern konnten sich von der erfolgreichen Einrichtung der neuen Abteilung, die nun für beide Häuser tätig war, überzeugen. Nun begann eine anstrengende Einarbeitungszeit für die Mitarbeiter beider Häuser, die überwiegend in Spätdiensten erfolgte. Nach einiger Zeit waren die ersten Hürden überwunden und es entstand eine gute kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Häusern, die bis heute andauert. Diese gute Kooperation wird durch regelmäßige Treffen der Verantwortlichen gefördert. Heute hat sich die ZSVA im Marien-Hospital mit all Ihren Herausforderungen als Dienstleister mit externen Kunden entwickelt und alle Mitarbeiter können stolz sein auf 10 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Sankt Josef Hospital in Xanten. JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Zufriedene Mitarbeiter - gute Ergebnisse D ie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Sankt Josef-Hospital Xanten sind mit ihrem Arbeitsplatz und Arbeitgeber überdurchschnittlich hoch zufrieden. Der Wert ist so auffällig, dass er der Forschungsgruppe Metrik einen Sonderpreis wert ist. Maren Deringer (Mitte), Gesellschafterin der Forschungsgruppe, überreichte die Auszeichnung an die Mitarbeitervertretung (MAV) des Hospitals und an die Geschäftsführung. Die Jury der Forschungsgruppe Metrik hat für die Preisverleihung 2014 insgesamt 35 Krankenhäuser verglichen. Xanten hat in diesem Vergleich am besten abgeschnitten. Bewertungskriterien für den Vergleich waren „Kollegen, (Verfahrens-)Abläufe, Vorgesetzte, Informationsaustausch und Problemlösungen. Die Forschungsgruppe Metrik, als Dienstleister für Befragungen im Gesundheitswesen unterwegs, begleitet das Sankt Josef-Hospital bereits seit 2005. Konfliktthemen auf Arbeitsfeldern werden bei dieser Begleitung durch Moderation und Coaching aktiv angepackt, wie Maren Deringer erläuterte. „Probleme werden runtergebrochen bis auf die Arbeitsebene.“ Für Geschäftsführer Michael Derksen (Mitte) gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem ausgezeichneten Betriebsklima und den guten Leistungen des Sankt Josef-Hospitals. Derksen: „Gute Ergebnisse werden durch Mitarbeiterzufriedenheit erst ermöglicht.“ Allerdings gehe es auch bei einem Sonderpreis „noch besser“, wie die Auswertung der Metrik-Unterlagen nahelegen. „Wir bleiben hier mit externer Begleitung unterwegs“ versichert Michael Derksen. 23 JoHo-News Das Magazin Ausgabe 1 / 2016 Krankenhausleitung Geschäftsführung Michael Derksen und Norbert Herrmann Oberin Schwester Michaela M. Friese Prokurist Sven Kunstmann Chirurgie Chefarzt Dr. Olaf Nosseir Innere Medizin Chefarzt Dr. Urich Meder Geriatrie Chefarzt Dr. Martin Haas Anästhesie/Intensivmedizin Chefarzt Axel Tietmann Pflegedienstleitung Renate Sillich Sankt Josef-Hospital GmbH In der Hees 4 46509 Xanten Telefon: 02801/7100 24 Qulitätsmanagement/Umwelt Nicola Hübers Hygiene Angelika Schulz Krankenhausseelsorge Pater Ludger Schwester Rani
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