Pressespiegel 10/07/2015 abimagazin.de (Bundesagentur für Arbeit) vom 10. Juli 2015 – Teil 1 Mechatronikingenieurin Von Regelungstechnik fasziniert Eylem Bektas Knauf (34) arbeitet als Regelungstechnikerin bei Zeiss im badenwürttembergischen Oberkochen. Die Mechatronikingenieurin ist daran beteiligt, sogenannte Lithografie-Optiken zu entwickeln, mit deren Hilfe Kunden des Unternehmens extrem leistungsfähige Mikrochips herstellen können. In der Schule waren Mathematik und Physik die Lieblingsfächer von Eylem Bektas Knauf. Daher wollte die junge Frau, die aus Ankara stammt, unbedingt etwas Technisches studieren. Sie entschied sich für ein Bachelorstudium in Elektrotechnik und Elektronik an der Anadolu Universität im türkischen Eskisehir. „Während des Studiums merkte ich, dass ich mich besonders für Regelungstechnik interessiere“, berichtet sie. Regelungstechnik im mechatronischen Sinn bedeutet, physikalische, chemische oder andere Größen in technischen Systemen zu beeinflussen, zum Beispiel die konstante Temperaturregelung im Kühlschrank oder der Heizung. Nach Deutschland zog es sie unter anderem, nachdem sie einen deutschen Wettbewerb im Roboter-Fußball im Fernsehen gesehen hatte. „Vor elf Jahren packte ich meine Koffer und begann an der TU Dortmund den Master Automation and Robotics zu studieren“, erzählt sie. Technologie für die Produktion von Mikrochips Eylem Bektas Knauf; Foto: Carl Zeiss AG Nach ihrem Studienabschluss fand die Ingenieurin eine Stelle bei Zeiss in Oberkochen, wo sie seit 2007 arbeitet. Das Unternehmen entwickelt neben Mikroskopen, Medizintechnik und Augenoptik unter anderem Technologie zur Fertigung von Halbleitern. In dieser Unternehmenssparte setzt sich Eylem Bektas Knauf mit komplexen mechatronischen Systemen auseinander. Momentan entwickelt sie ein Regelungskonzept für das Beleuchtungssystem der EUV-Lithografie mit. Die optische Lithografie ist die Grundlage, um Mikrochips herzustellen. EUV steht dabei für „Extreme Ultraviolet“ – elektromagnetische Strahlung an der Grenze zur Röntgenstrahlung. Mit diesem Verfahren kann man Strukturen für die Leiterbahnen auf sogenannten Wafern fixieren, dem Basismaterial von Mikrochips. Daraus können die Unternehmenskunden später höchst leistungsfähige Chips herstellen. „EUV ist die Zukunftstechnologie für die Produktion von Mikrochips“, kommentiert Eylem Bektas Knauf. Zeiss stellt die Optiken für die EUV-Lithografie her. Optiken sind komplexe Systeme, die aus vielen optischen Elementen bestehen, zum Beispiel Linsen. Die Ingenieurin kreiert Simulationsmodelle, um unter anderem zu analysieren, wie die optischen Elemente mit anderen Bestandteilen wie Sensoren und Aktuatoren zusammenwirken. Unter Aktuatoren versteht man Instrumente, die elektrische Signale in mechanische Arbeit umsetzen, wie es zum Beispiel Motoren tun. „Der schönste Moment für mich ist, wenn das reale Bauelement auf dem Tisch steht und sich fast so verhält wie das Modell, mit dem ich den Vorgang zuvor simuliert habe“, erzählt Eylem Bektas Knauf. Zweite Stufe der Fachlaufbahn 9 of 11 Pressespiegel 10/07/2015 abimagazin.de (Bundesanstalt für Arbeit) vom 10. Juli 2015 – Teil 2 Seit einiger Zeit ist die 34-Jährige „Senior Engineer“, das ist die zweite Stufe der Fachlaufbahn bei Zeiss. Innerhalb des Unternehmens gibt es drei Wege, wie Mitarbeiter aufsteigen können – unter anderem als Projektleiter oder eben als Fachexperten, wie Eylem Bektas Knauf. „Die Fachlaufbahn ist ein spezieller Karrierepfad für Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung. Hier geht es vor allem darum, sich fachlich weiterzuentwickeln und technische Verantwortung zu übernehmen, und nicht um Führungsverantwortung wie in der klassischen Management-Laufbahn“, erklärt die Ingenieurin. Sie möchte auch in Zukunft weitere Sprossen auf der Fach-Karriereleiter erklimmen. „Als ‚Mechatronics System Engineer‘ möchte ich Ideen für die Architektur neuer Komponenten entwickeln“, sagt sie. 10 of 11
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