off.Vorschau der FIL

25. Januar 2016
Kanzlerin Merkel Schirmherrin – IOC-Präsident Dr. Bach Gast
Königssee (RWH) Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Schirmherrschaft
übernommen, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC), Dr. Thomas Bach aus Deutschland, seinen Besuch angekündigt, und
die bayerische Politik-Prominenz mit Innenminister Joachim Herrmann an
der Spitze gibt sich ebenfalls die Ehre: Die 46. Weltmeisterschaften des
Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) vom 29. bis 31. Januar 2016 auf
der Kunsteisbahn am Königssee versprechen schon aus diesem
Blickwinkel ein ganz besonderes Ereignis zu werden.
Hinzu kommen ein ausgesprochen attraktives Rahmenprogramm mit einer
stimmungsvollen
Eröffnungsfeier
am
Weihnachtschützenplatz
in
Berchtesgaden, einer öffentlichen Siegerehrung am Samstag mit
anschließender WM-Party sowie zahlreichen Angeboten für Jung und Alt an
der Stätte des Geschehens, der ältesten, aber mehrfach modernisierten
Kunsteisbahn am Fuße des Watzmanns.
Dort geben sich die besten Rennrodler der Welt ein Stelldichein. Im WMVorfeld betrieben die Kufen-Künstler allerbeste Werbung für ihren
Saisonhöhepunkt. Kein Wunder, schließlich sind erstmals in der FILGeschichte gleich sieben WM-Goldmedaillen ausgelobt. Auf der
traditionsreichsten Kunsteisbahn der Welt feiert der FIL-Sprint am Freitag
(29. Januar 2016) seine WM-Premiere.
Sportlich verlief der Winter 2015/2016 so spannend wie lange nicht mehr.
Bei den Damen zieren gleich sechs unterschiedliche Namen die Siegerliste
des Viessmann-Weltcups, das gab’s noch nie seit der Premiere im Winter
1977/1978. Bei den Herren waren es immerhin vier, die zudem alle aus
verschiedenen Ländern kamen. Und die Doppelsitzer-Konkurrenz stand
ganz im Zeichen des deutschen Dauerduells von Toni Eggert/Sascha
Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt.
Die Olympiasieger reisen wie ihre Team- und Trainingskollegen Natalie
Geisenberger und Felix Loch trotz holprigen Saisonstarts als jeweilige
Spitzenreiter des Viessmann-Weltcups zur Heim-WM an. Und sind deshalb
nicht nur die WM-Favoriten schlechthin, sondern obendrein auch noch die
Zuschauer-Magneten bei den sechsten Titelkämpfen am Königssee.
46. FIL-Weltmeisterschaften Vorschau Damen
Sechs verschiedene Weltcup-Siegerinnen, aber zwei Topfavoritinnen
Königssee (RWH) Das gab’s noch nie: Sechs verschiedene Namen zieren die Siegerliste des
Viessmann-Weltcups im Rennrodeln der Damen im Winter 2015/2016. Dajana Eitberger (GER),
Erin Hamlin, Summer Britcher (beide USA), Natalie Geisenberger (GER), Tatiana Ivanova
(RUS) und Tatjana Hüfner (GER) trugen sich bei den bisherigen sechs Stationen (Innsbruck,
Lake Placid, Park City, Calgary, Sigulda und Oberhof) mit neun Veranstaltungen als
Gewinnerinnen mindestens eines Weltcups ein. Seit der Premiere im 1977/1978 gab es öfter
mal fünf verschiedene Saisonsieger, zuletzt im Vorjahr. Aber sechs
sind ein Novum.
Vor
den
46.
Weltmeisterschaften
des
Internationalen
Rennrodelverbandes (FIL) auf der Kunsteisbahn am Königssee
deutet dennoch bei der Entscheidung der Damen am 30. Januar
2016 (1. Lauf: 15.20 Uhr / 2. Lauf: 17.05 Uhr) alles auf ein ewig
junges Dauerduell hin: Natalie Geisenberger gegen Tatjana Hüfner
(Beide Foto links), Olympiasiegerin 2014 gegen Olympiasiegerin
2010, zweimalige Titelträgerin gegen viermalige Titelträgerin.
Titelverteidigerin Natalie Geisenberger reist mit der Empfehlung
von insgesamt 33 Weltcup-Siegen an, ihre Herausforderin Tatjana
Hüfner beendete gerade in Oberhof eine zweijährige Durstphase
ohne Sieg mit ihrem 34. Erfolg. Die 26 Jahre alte Miesbacherin
sicherte sich zum Jahreswechsel den Titel als deutscher Meisterin auf der WM-Bahn, die fünf
Jahre ältere Hüfner, die im August einen Achillessehnenriss erlitt, tankte bei den nationalen
Titelkämpfen mit Laufbestzeit im ersten Durchgang und einem nur minimalen Rückstand WMSelbstvertrauen. „Ich hoffe, der Aufwärtstrend hält an“, sagte in Oberhof Tatjana Hüfner, ihrem
Naturell entsprechend gewohnt zurückhaltend, mit Blick auf den Saisonhöhepunkt.
Von einem WM-Zweikampf will die Thüringerin ohnehin nichts wissen. „Sechs
Saisonsiegerinnen sprechen da wohl dagegen“, sagt Tatjana Hüfner. Und auch die Konkurrenz
rechnet sich durchaus Chancen aus. „Emily hat es ja bewiesen“, sagt die Olympia-Dritte Erin
Hamlin aus den USA, 2009 in Lake Placid Überraschungs-Weltmeisterin und in diesem Winter
dort ebenfalls erfolgreich, mit Verwies auf Rang vier von Teamkollegin Emily Sweeney im
Vorjahr auf der anspruchsvollen Bahn im Berchtesgadener Land.
Damals landete Alex Gough aus Kanada, die in diesem Winter –
studienbedingt – noch nicht so recht in Fahrt kam, auf dem dritten
Platz. Und bei der Russin Tatiana Ivanova, 2012 in Altenberg
schon WM-Zweite und 2015/2016 Siegerin in Sigulda (LAT), ist
nur die Unberechenbarkeit berechenbar. Einmal mehr für eine
Überraschung sorgen möchte die US-Amerikanerin Summer
Britcher (Foto rechts), die drei Saisonsiege feiern konnte. Und im
Schatten ihrer deutschen Kolleginnen möchte Dajana Eitberger
ihren Coup vom Vorjahr, als sie in Sochi (RUS) Europameisterin
wurde, wiederholen. „Die Form stimmt“, meint die Auftaktsiegerin
von Innsbruck.
Tatjana Hüfner erfolgreichste WM-Teilnehmerin aller Zeiten
Königssee (RWH) Dank vier Goldmedaillen sowie je einer Silber- und
Bronzemedaille trägt Tatjana Hüfner (Foto links bei ihrem Olympiasieg
2010) aus Deutschland die Auszeichnung als erfolgreichste Teilnehmerin
bei Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL).
Ihre Landsfrau Sylke Otto gewann zwar ebenfalls vier WM-Titel, aber nur
zwei Bronzemedaillen. Margit Schumann, einst für die damalige DDR
am Start, siegte auch vier Mal bei FIL-Weltmeisterschaften, holte aber
kein weiteres Edelmetall.
Tatjana Hüfner kann bei den 46. FIL-Weltmeisterschaften vom 29. bis
31. Januar 2016 am Königssee (GER) ihre Spitzenposition sogar noch
ausbauen. Die Olympiasiegerin von 2010, die 2014 Silber und 2006
Bronze gewonnen hatte, konnte seit der WM 2007 immer eine Medaille
bei den Damen gewinnen.
Titelverteidigerin Natalie Geisenberger brachte es bislang auf zwei Gold- und vier Mal
Silbermedaillen bei FIL-Weltmeisterschaften. Die Olympiasiegerin von 2014 verbesserte sich im
Vorjahr von Platz elf auf Rang fünf der „ewigen WM-Bestenliste“.
Die erfolgreichsten WM-Teilnehmerinnen Damen
Platz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
12
13.
14.
16.
18.
19.
21.
NAME
HÜFNER Tatjana
OTTO Sylke
SCHUMANN Margit
ERDMANN Susi
GEISENBERGER N.
KOHLISCH Gabriele
ISSER Maria
SOLLMANN Melitta
GEISLER Ilse
ENDERLEIN Ortrun
MARTIN Steffi
KRAUSHAAR-PIELACH S.
DEMLEITNER Elisabeth
TIERLICH Petra
SCHMIDT Cerstin
WEISSENSTEINER Gerda
BODE Jana
SOSULJA Vera
PIECHA Barbara
WIEDEMANN Sonja
HAMLIN Erin
KIENZL Karla
SEMCZYSZAK Maria
LIEBER Elly
NAGELE Elisabeth
NAT
GER
GER
GDR
GDR/GER
GER
GDR/GER
AUT
GDR
GDR
GDR
GDR
GER
FRG
GDR
GDR
ITA
FRG/GER
URS
POL
GER
USA
AUT
POL
AUT
SUI
Gold
4
4
4
3
2
2
2
2
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Silber
1
0
0
2
4
3
2
1
0
0
0
2
2
2
2
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
Bronze
1
2
0
0
1
0
0
0
1
0
0
2
1
0
0
2
2
1
1
1
0
0
0
0
0
Ort / Place
Viessmann World Cup – Damen / Women
Gold / Gold
Silber /Silver
Bronze / Bronze
Innsbruck
28./29.11. 2015
Dajana Eitberger
GER
Natalie Geisenberger
GER
Alex Gough
CAN
Lake Placid
03./04.12. 2015
Erin Hamlin
USA
Emily Sweeney
USA
Summer Britcher
USA
Park City
11./12.12. 2015
Summer Britcher
USA
Erin Hamlin
USA
Dajana Eitberger
GER
Park City BMW Sprint
11./12.12. 2015
Summer Britcher
USA
Erin Hamlin
USA
Dajana Eitberger
GER
Natalie Geisenberger
GER
Erin Hamlin
USA
Summer Britcher
USA
Calgary BMW-Sprint
18./19.12. 2015
Summer Britcher
USA
Dajana Eitberger
GER
Tatiana Ivanova
RUS
Sigulda
09./10.01. 2016
Tatiana Ivanova
RUS
Tatjana Hüfner
GER
Natalie Geisenberger
GER
Oberhof
16./17.01. 2016
Tatjana Hüfner
GER
Natalie Geisenberger
GER
Dajana Eitberger
GER
Natalie Geisenberger
GER
Dajana Eitberger
GER
Tatjana Hüfner
GER
Natalie Geisenberger
GER / 680 Punkte
Dajana Eitberger
GER / 608 Punkte
Summer Britcher
USA / 603 Punkte
Calgary
18./19.12. 2015
Oberhof BMW Sprint
16./17.02. 2016
Sochi
06./07.02. 2016
Altenberg
13./14.02. 2016
Winterberg
20./21.02. 2016
Gesamtstand
(9 von 12 Rennen)
46. FIL-Weltmeisterschaften Vorschau Herren
Der Favorit heißt wie immer Felix Loch
Königssee (RWH) Der Saisonauftakt war holprig, ausgesprochen holprig
sogar. Der Disqualifikation von Innsbruck, wo er sich bei der GewichtsAddition schlicht verrechnet hatte, folgte der Fahrfehler am Mount Van
Hoevenberg, in Lake Placid. Nachdem In Park City dann Chris Mazdzer im
Viessmann-Weltcup und der Österreicher Wolfgang Kindl im BMW-SprintWeltcup einfach besser waren, dauert es bis zum fünften Saisonrennen,
bis Felix Loch (Foto links) wieder in die Erfolgspur zurück fand.
„Ich bin jetzt wirklich erleichtert“, sagte der zweimalige Olympiasieger und
viermalige Weltmeister nach seinem ersten Sieg im Winter 2015/2016 im
kanadischen Calgary. Danach feierte der 26-Jährige noch vier weitere
Erfolge und fuhr somit schnurstracks in die Rolle des Top-Favoriten bei den
46. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) auf
der Kunsteisbahn am Königssee. Wie eigentlich immer seit dem Jahre 2008, als er im zarten
Alter von 17 Jahren erstmals WM-Gold holte.
Doch nicht immer nimmt der erste Titelaspirant dann auch tatsächlich die WM-Krone (31.
Januar 2016 / 1. Lauf: 10.15 Uhr / 2. Lauf: 12.25 Uhr) Januarmit nach Hause. Diese Erfahrung
musste selbst ein Überflieger wie Felix Loch schon machen. Sogar schon zweimal. 2011
schnappte ihm Armin Zöggeler bei der WM in Cesana (ITA) Gold vor der Nase weg. Gab ihm
damals wenigstens noch ein zweimaliger Olympiasieger und Rekordweltmeister (sechs Titel)
das Nachsehen, war es im Vorjahr ein unbeschriebenes Blatt. Semen Pavlichenko, der zuvor
noch nie einen Viessmann-Weltcup gewonnen hatte, trug sich in Sigulda als erster russischer
Weltmeister in die Geschichtsbücher ein.
So ein Missgeschick möchte Loch auf seiner Heimbahn nicht noch einmal erleben. Zumal er nur
zu gut die Erzählungen seines Trainers und Freundes Georg Hackl kennt. Als dreimaliger
Olympiasieger war Hackl 1999 bei den 33. FIL-Weltmeisterschaften angetreten, um seinen
vierten WM-Titel zu holen. Doch Hackl wählte damals ein zu riskantes Setup, kam am Ende
nicht einmal in die Wertung. „Das ist mir Warnung genug“, sagt Loch, der in der ewigen WMBestenliste mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen auf Rang zwei hinter Zöggeler (6 – 3 –1)
liegt.
Bronze gewann im Vorjahr Wolfgang Kindl (Foto rechts). Der Tiroler eroberte in diesem Winter
als erster Österreicher seit Markus Kleinheinz vor elf Jahren die
Spitzenposition im Viessmann-Weltcup. Zwar büßte der JuniorenWeltmeister von 2008, der damals übrigens den frisch gekürten
Weltmeister Loch besiegte, den Platz an der Sonne inzwischen ein, ein
Medaillenkandidat ist Kindl auf jeden Fall. Natürlich auch der USAmerikaner Chris Mazdzer, der mit seinen beiden Siegen in Lake Placid
und Park City maßgeblichen Anteil an der bislang besten Saison aller Zeiten des US-Teams
hatte. Im Vorjahr kam der FIL-Athletensprecher am Königssee übrigens auf Rang drei
Und was macht der Überraschungs-Weltmeister? Semen Pavlichenko liegt auf Rang zwölf der
Gesamtwertung im Viessmann-Weltcup, stand bislang nur als Zweiter in Sigulda auf dem
Siegerpodest. Alles wie im Vorjahr, als vor dem WM-Coup von Lettland auch nur Rang zwei in
Lillehammer auf der Habenseite von Pavlichenko stand.
Felix Loch auf den Spuren von Rekordweltmeister Armin Zöggeler
Königssee (RWH) Der Rekordweltmeister kommt aus Italien
und heißt Armin Zöggeler (Foto links in der Mitte beim WMTriumph 2011). Doch der Deutsche Felix Loch ist mit seinen
erst 26 Jahren dem Südtiroler Ausnahmeathleten schon dicht
auf den Fersen.
Zöggeler sammelte in seiner einzigartigen Karriere sechs
Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille bei
Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes
(FIL). Vor den 46. FIL-Titelkämpfen auf der Kunsteisbahn am Königssee (29. – 31. Januar
2016) stehen bei Loch vier WM-Gold- und zwei Silbermedaillen im Herren-Einsitzer zu Buche.
Dritter in der „ewigen WM-Bestenliste“ ist der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl (3 – 7 – 1)
aus Deutschland.
Die erfolgreichsten WM-Teilnehmer Herren
Platz NAME
NAT
Gold
Silber Bronze
1.
2.
3.
4.
5.
6.
ITA
GER
FRG/GER
AUT
GER
POL
GDR
GDR
FRG
GDR/GER
AUT
FRG
URS
ITA
GDR
GDR
ITA
NOR
FRG
AUT
FRG
FRG
GDR
CAN
ITA
USA
RUS
6
4
3
2
2
2
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3
2
7
2
1
1
1
0
0
3
2
2
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
8.
10.
11.
12.
13.
14.
17.
18.
ZÖGGELER Armin
LOCH Felix
HACKL Georg
PROCK Markus
MÖLLER David
WOJNAR Jerzy
RINN Hans
KÖHLER Thomas
FENDT Josef
MÜLLER Jens
FEISTMANTL Josef
PLENK Hans
DANILIN Sergej
BRUNNER Karl
FIEDLER Wolfram
WALTHER Michael
HILDGARTNER Paul
SALVESEN Anton
SCHALLER Hans
THALER Herbert
BERNDT Helmut
NACHMANN Fritz
GÜNTHER Dettlef
ZAJONC Miroslav
HUBER Arnold
SUCKOW Wendell
PAVLICHENKO Semen
1
0
1
3
1
0
0
0
0
3
2
1
1
0
0
0
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Ort / Place
Viessmann World Cup – Herren / Men
Gold / Gold
Silber / Silver
Bronze / Bronze
Innsbruck
28./29.11. 2015
Domink Fischnaller
ITA
Armin Frauscher
AUT
Wolfgang Kindl
AUT
Lake Placid
03./04.12. 2015
Chris Mazdzer
USA
Tucker West
USA
Wolfgang Kindl
AUT
Park City
11./12.12. 2015
Chris Mazdzer
USA
Wolfgang Kindl
AUT
Felix Loch
GER
Park City BMW-Sprint
11./12.12. 2015
Wolfgang Kindl
AUT
Dominik Fischnaller
ITA
Felix Loch
GER
Calgary
18./19.12. 2015
Felix Loch
GER
Chris Mazdzer
USA
Wolfgang Kindl
AUT
Calgary BMW-Sprint
18./19.12. 2015
Felix Loch
GER
Roman Repilov
RUS
Wolfgang Kindl
AUT
Sigulda
09./10.01. 2016
Felix Loch
GER
Semen Pavlichenko
RUS
Tucker West
USA
Oberhof
16./17.01. 2016
Felix Loch
GER
Andi Langenhan
GER
Ralf Palik
GER
Oberhof BMW Sprint
16./17.01. 2016
Felix Loch
GER
Andi Langenhan
GER
Ralf Palik
GER
Felix Loch
GER / 690 Punkte
Wolfgang Kindl
AUT / 600
Chris Mazdzer
USA / 511
Sochi
06./07.02. 2016
Altenberg
13./14.02. 2016
Winterberg
20./21.02. 2016
Gesamtstand
(9 von 12 Rennen)
46. FIL-Weltmeisterschaften Vorschau Doppelsitzer
Wendl/Arlt am Königssee kaum zu schlagen, nur von Eggert/Benecken
Königssee (RWH) Im Gepäck sind ein gar nicht so kleiner Rekord, die Gelben Trikots als
Auszeichnung für den Status als Spitzenreiter im Viessmann-Weltcup – und die wohl wichtigste
Erkenntnis des bisherigen Winters. „Unsere Kiste läuft“, sagte Tobias Wendl, zusammen mit
Partner Tobias Arlt Olympiasieger, zweimaliger Weltmeister und Topfavorit bei den 46.
Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) auf der Kunsteisbahn am
Königssee.
Die „Kiste“, wie Tobias Wendl sein Sportgerät salopp bezeichnet, läuft sogar ganz
ausgezeichnet. Sechs Zehntelsekunden Vorsprung nach zwei Läufen waren es beim
Viessmann-Weltcup in Oberhof, eine halbe Ewigkeit in einem Rennsport, der als einzige
Wintersportart die Zeit in Tausendstelsekunden misst. Tags darauf trug die „Kiste“ ihre beiden
Besitzer im BMW-Sprint-Weltcup zu Erfolg Nummer 34, der Wendl/Arlt zu den bislang alleinigen
Rekordsiegern Patric Leitner/Alexander Resch aufschließen ließ. Und nun also die Heim-WM
(30. Januar 2016: 1. Lauf 12.45 Uhr / 2. Lauf 14.00 Uhr) am Königssee, wo die Lokalmatadore
ohnehin kaum zu schlagen sind. Was kann da denn noch schiefgehen?
Eine ganze Menge, wie der Rückblick auf den Winter
2014/2015 zeigt: Da gewannen ihre Dauerrivalen Toni
Eggert/Sascha Benecken nämlich ausgerechnet bei der WMGeneralprobe den Viessmann-Weltcup am Fuße des
Watzmanns.
Damit
beendeten
Eggert/Benecken
die
Siegesserie von Wendl/Arlt (alle Foto links), die seit 2009/2010
sechs Weltcup-Siege hintereinander am Königssee feierten und
sich schon dem Nimbus der Unschlagbarkeit am Königssee
näherten. Bis eben Eggert/Benecken diesen Ruf zerstörten.
Und auch jetzt macht sich das Duo, 2012 und 2013 immerhin
schon Vizeweltmeister, durchaus Gold-Hoffnungen.
„Unser Schlitten ist ganz auf Königssee ausgerichtet“, sagt Toni Eggert. Zudem gelangen den
Weltcup-Gesamtsiegern des Vorjahres drei Saisonsiege in Innsbruck (AUT), Lake Placid (USA)
und Calgary (CAN). Die Führung in der Gesamtwertung büßten Eggert/Benecken nur wegen
eines Kippsturzes im ersten Lauf in Sigulda ein. „Siegen oder fliegen“, lautete danach Eggerts
Kommentar zum vielleicht folgenschweren Fauxpas.
Ins innerdeutsche Titel-Duell am ehestens eingreifen können die Österreicher Peter Penz/Georg
Fischler. Die WM-Zweiten von Sigulda 2015 sind im Gegensatz zu früheren Wintern inzwischen
ein Muster an Beständigkeit. Vier zweite Plätze, drei dritte Ränge und jeweils ein vierter und
fünfter Platz stehen bislang zu Buche. „Wenn’s läuft, dann läuft es eben“, sagte Peter Penz.
Die Troika mit den drei Duos Wendl/Arlt, Eggert/Benecken und Penz/Fischler bestimmt in
diesem Winter eindeutig das Geschehen. Danach klafft doch eine erheblich Lücke. Auch wenn
Christian Oberstolz/Patrick Gruber, die Altmeister aus Italien in ihrer 17. Saison, im Herbst ihrer
Laufbahn als Sieger beim BMW-Sprint-Weltcup in Park City einen unerwarteten Frühling
erlebten.
Podiumsplätze schafften darüber hinaus die beiden lettischen Duos: Die Olympia-Zweiten von
2010 und Olympia-Dritten von 2014, Andris Sics/Juris Sics, waren zwei Mal Dritte, ihre
Landsleute Oskars Gudramovics/Peteris Kalnins sogar Zweite auf der Heimbahn in Sigulda.
Leitner/Resch erfolgreichste WM-Teilnehmer im Doppel
Sigulda (RWH) Patrick Leitner und Alexander Resch aus
Deutschland 8Foto rechts) heißen die erfolgreichsten Teilnehmer
im Doppelsitzer bei Weltmeisterschaften des Internationalen
Rennrodel-Verbandes (FIL). Die Olympiasieger von 2002 gewann
in ihrer Laufbahn vier Mal WM-Gold und dazu jeweils ein Mal
Silber und Bronze. Erstmals WM-Gold holte das Duo übrigens vor
17 Jahren bei den 33. FIL-WM 1999 am Königssee.
Auf ebenfalls vier WM-Titel brachten es Stefan Krauße/Jan
Behrendt (GDR/GER). Die zweimaligen Olympiasieger (1992 und 2998) holten aber nur ein Mal
WM-Silber. Die aktuellen Weltmeister Tobias Wendl und Tobias Arlt liegen vor den 46. FILWeltmeisterschaften auf ihrer Heimbahn am Königssee (29. – 31. Januar 2016) auf Rang elf der
„ewigen“ WM-Bestenliste“ und sind das Beste aller derzeit noch aktiven Duos.
Die erfolgreichsten WM-Teilnehmer Doppel
Platz NAME
1. Leitner-Resch
2. Krauße-Behnrendt
3. Ewald Walch*
4. Florschütz-Wustlich
5. Hoffmann-Pietsch
6. Linger-Linger
7. Hahn-Hahn
8. Schiegl-Schiegl
9. Manfred Schmidt
10. Fritz Nachmann*
11. Wendl-Arlt
12. Josef Strillinger *
12. Raffl-Huber
13. Klaus Bonsack*
14. Rinn-Hahn
15. Hörnlein-Bredow
16. Thomas Köhler*
NAT
Gold Silber Bronze
GER
GDR/GER
AUT
GER
GDR
AUT
GDR
AUT
AUT
FRG
GER
FRG
ITA
GDR
GDR
GDR
GDR
4
4
3
3
3
3
3
2
2
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
2
2
0
0
0
3
2
1
1
0
3
2
2
1
1
*= gewann mit unterschiedlichen Doppelpartnern WM-Medaillen
1
0
2
0
2
1
0
2
0
1
0
1
1
1
1
3
1
Ort / Place
Viessmann World Cup – Doppel / Doubles
Gold / Gold
Silber / Silver
Bronze / Bronze
Innsbruck
28./29.11. 2015
Eggert-Benecken
GER
Penz-Fischler
AUT
Wendl-Arlt
GER
Lake Placid
03./04.12. 2015
Eggert-Benecken
GER
Penz-Fischler
AUT
Penz-Fischler
AUT
Park City
11./12.12. 2015
Wendl-Arlt
GER
Eggert-Benecken
GER
Penz-Fischler
AUT
Park City BMW-Sprint
11./12.12. 2015
Oberstolz-Gruber
ITA
Wendl-Arlt
GER
Eggert-Benecken
GER
Calgary
18./19.12. 2015
Eggert-Benecken
GER
Penz-Fischler
AUT
Wendl-Arlt
GER
Calgary BMW-Sprint
18./19.12. 2015
Wendl-Arlt
GER
Penz-Fischler /AUT
Eggert-Benecken
/GER
Sigulda
09./10.01. 2016
Wendl-Arlt
GER
GudramovicsKalnins / LAT
Penz-Fischler
AUT
Oberhof
16./17.01. 2016
Wendl-Arlt
GER
Eggert-Benecken
GER
Penz-Fischler
AUT
Oberhof BMW Sprint
16./17.01. 2016
Wendl-Arlt
GER
Eggert-Benecken
GER
Penz-Fischler
AUT
Wendl-Arlt
GER / 767 Punkte
Eggert-Benecken
GER / 730 Punkte
Penz-Fischler
AUT / 665 Punkte
Sochi
06./07.02. 2016
Altenberg
13./14.02. 2016
Winterberg
20./21.02. 2016
Gesamtstand
(9 von 12 Rennen)
Reglement für die 1. FIL-Sprint-Weltmeisterschaften am Königssee
Fliegender Start, verkürzte Strecke, Startbogen nach etwa 100 Metern
Berchtesgaden (RWH) Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich
der Reiz des Sprints als neue Disziplin des Internationalen
Rennrodelverbandes (FIL). „Ein nicht so guter Starter hat in
diesem Format einen weniger großen Nachteil“, sagt
Österreichs Cheftrainer René Friedl. Anders ausgedrückt: Eine
gute, aerodynamische Fahrlage, exzellente Steuerkünste und
eine optimale Fahrlinie sind auf der verkürzten Sprint-Strecke
wichtiger als ein explosiver Start.
Bei den 1. FIL-Sprint-Weltmeisterschaften fällt
die
Entscheidung am 29. Januar 2016 in einem Qualifikationslauf mit allen gemeldeten
Teilnehmern, für das Finale sind dann nur noch die 15 zeitschnellsten Starter der Qualifikation
zugelassen. Die Zeitmessung beginnt mit fliegendem Start frühestens 100 Meter nach dem
Startbock auf der jeweiligen Starthöhe bei Damen, Doppel und Herren. Der Ort, an dem die Zeit
ausgelöst wird, ist durch einen Startbogen gekennzeichnet.
Die Strecke von der Startrampe bis zum Startbogen wird Anlaufstrecke genannt, am Startbogen
wird mittels Radarmessung die Startgeschwindigkeit ermittelt. Maximal eine Zwischenzeit wird
angezeigt. Die Ziellichtschranke bleibt unverändert gegenüber dem herkömmlichen WeltcupRennen. Im Startbereich dürfen sich im Gegensatz zu den Viessmann-Weltcups keine Betreuer
aufhalten. Pro Nationalverband sind maximal vier Herren, vier Damen und drei Doppelsitzer für
die Qualifikation zugelassen.
Eine Tatsache ist unbestritten und zudem mit Fakten zu belegen: Im Sprint geht’s
abwechslungsreich zu. Bei den Herren gab es in bislang sechs Weltcup-Sprints seit der
Premiere im Winter 2014/2015 und insgesamt drei Sieger: Felix Loch (GER) gewann bislang
vier Veranstaltungen, die beiden anderen Erfolge gingen an Chris Mazdzer aus den USA und
den Österreicher Wolfgang Kindl. Bei den Damen siegten im Vorjahr je einmal Natalie
Geisenberger (GER), Alex Gough aus Kanada und die US-Amerikanerin Erin Hamlin. Die
beiden ersten BMW-Sprint-Weltcups dieser Saison konnte Summer Britcher aus den USA für
sich entscheiden, in Oberhof siegte dann Natalie Geisenberger. Im Doppelsitzer feierten bislang
die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER) drei und Toni Eggert/Sascha Benecken
(GER) zwei Siege, Italiens Altmeister Christian Oberstolz/Patrick Gruber hatten in Park City die
Nase vorne.
Alle Sieger im BMW-Sprint-Weltcup seit 2014/2015
2014-2015
Damen
Innsbruck N. Geisenberger
Calgary
Alex Gough
Altenberg
Erin Hamlin
Herren
Felix Loch
Chris Mazdzer
Felix Loch
Doppel
Eggert-Benecken
Wendl-Arlt
Eggert-Benecken
2015-2016
Park City Summer Britcher
Calgary
Summer Britcher
Oberhof
N. Geisenberger
Wolfgang Kindl
Felix Loch
Felix Loch
Oberstolz-Gruber
Wendl-Arlt
Wendl-Arlt
Deutschlands Quartett bei FIL-Weltmeisterschaften ungeschlagen
Königssee (RWH) Die Team-Staffel des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) kehrt an
ihren Geburtsort zurück. Am 7. Januar 2007 erblickte das damals neue Format für den
Mannschaftswettbewerb das Licht der Welt, als allseits anerkannte Disziplin kehrt die TeamStaffel nun zurück. Aus dem olympischen Programm nicht mehr wegzudenken und als feste
Größe im Viessmann Team-Staffel-Weltcup presented by BMW etabliert, wird auf der
Kunsteisbahn am Königssee zum sechsten Mal der Team-Staffel-Weltmeister gekürt.
Deutschlands Quartett, auch noch 2014 erster Olympiasieger, ist seit der Premiere 2008 bei
den FIL-Titelkämpfen ungeschlagen, gewann fünf Mal in Folge WM-Gold. Medaillen sammelten
mit Russland, Österreich, Kanada und Lettland aber noch vier weitere Nationen. Bei Olympia
2014 holten Russland und Lettland hinter Deutschland Silber und Bronze.
Im Winter 2015/2016 gewannen Deutschlands Vertretungen
zwei von bislang drei Weltcups (Innsbruck und Sigulda, Foto
links). In Lake Placid kamen die Schützlinge von Cheftrainer
Norbert Loch aber nicht über Rang sieben hinaus. Auf der
Heimbahn siegte das Quartett von Gastgeber USA. Der USVerband
(USLA)
gewann
aber
bislang
bei
FILWeltmeisterschaften noch nie Edelmetall, wie übrigens auch
Italiens Nationalverband. Mindestens einmal auf dem
Siegerpodest in dieser Saison standen insgesamt fünf
Nationen (GER, USA, RUS, LAT und ITA).
Die erfolgreichsten WM-Teilnehmer Team-Staffel (seit 2008*)
Platz
1.
2.
3.
4.
5.
NAT
Deutschland
Russland
Österreich
Kanada
Lettland
*= 2011 in Cesana (ITA) aus technischen Gründen ausgefallen
Gold
5
0
0
0
0
Silber
0
2
2
1
0
Bronze
0
0
0
1
3
Viessmann Team-Staffel Weltcup presented by BMW
Innsbruck
28./29.11.15
Lake Placid
05./06.12.15
Sigulda
09./10.01.16
GER
Natalie
Geisenberger
Andi Langenhan
Eggert-Benecken
LAT
Eliza Cauce
Arturs Darznieks
Sics-Sics
ITA
Sandra Robatscher
Dominik Fischnaller
Rieder-Rastner
USA
Erin Hamlin
Chris Mazdzer
Krewson-Sherk
GER
Tatjana Hüfner
Felix Loch
Wendl-Arlt
LAT
Eliza Cauce
Inars Kivlenieks
Sics-Sics
LAT
Eliza Cauce
Arturs Darznieks
Gudramovics-Kalnins
RUS
Tatiana Ivanova
Semen Pavlichenko
Bogdanov-Medvedev
RUS
Tatiana Ivanova
Semen Pavlichenko
Bogdanov-Medvedev
LAT
255 Punkte
GER
246 Punkte
USA
210 Punkte
Oberhof
16./17.01.16
Altenberg
13./14.02.16
Winterberg
20./21.02.16
Gesamt
(3 von 6)
Immer up to date mit Rennrodel-News auf Facebook, Twitter und Co.
Königssee
(RWH) Aktuelle News, zahlreiche Fotos, sämtliche Resultate und viele
Informationen rund um die 46. Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes
(FIL) am Königssee gibt es auf der neue gestalteten Homepage (www.fil-luge.org) zu finden.
Auf der FIL-Homepage gibt es obendrein einen Liveticker zu allen WM-Entscheidungen. Die
Titelkämpfe am Königssee können außerdem auf verschiedenen Social-Media-Kanälen
(facebook.com/FILuge – Twitter: @FIL_Luge Instagram - @FIL_Luge #FILuge #LugeLove)
verfolgt werden.
Außerdem bietet die FIL ein Live-Streaming aller WM-Entscheidungen an. Der Link zum LiveStreaming aller WM-Läufe ist ebenfalls auf der FIL-Homepage zu finden. Die WM am
Königssee kommentiert Tim Singer. Der Livestream ist mit Ausnahme von Deutschland und
Italien weltweit verfügbar.
Fünfte Auflage der „U23“-Weltmeisterschaften
Königssee (RWH) Zum fünften Mal werden bei den 46.
Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes
(FIL) auf der Kunsteisbahn am Königssee (29. – 31. Januar
2016) wieder Medaillen bei den Titelkämpfen der Athleten
unter 23 Jahre vergeben.
Erstmals wurden die „U23“-Weltmeisterschaften, die auf
Initiative des früheren Sportkommissions-Vorsitzenden, Sepp
Benz aus der Schweiz, eingeführt worden sind, im Jahre
2011 bei den FIL-Weltmeisterschaften in Cesana (ITA) ausgetragen. Die Medaillen werden
dabei im Modus „Race-in-Race“ innerhalb der jeweiligen WM-Entscheidungen bei Damen,
Herren und im Doppel vergeben.
Die bisherigen U23-Weltmeister (seit 2011)
2011
Herren
Damen
Doppel
Gold
Felix Loch (GER)
Natalie Geisenberger (GER)
Ludwig Rieder/Patrick Rastner (ITA)
Silber
Wolfgang Kindl (AUT)
Carina Schwab (GER)
Tristan Walker/Justin Snith (CAN)
Bronze
Reinhard Egger (AUT)
Sandra Gasparini (ITA)
T. Eggert/S. Benecken (GER)
2012
Herren
Damen
Doppel
Gold
Felix Loch (GER)
Tatiana Ivanova (RUS)
A.Denisyev/Vladislav Antonov (RUS)
Silber
E. Voskresenskiy (RUS)
Dayna Clay (CAN)
Tristan Walker/Justin Snith (CAN)
Bronze
Dominik Fischnaller (ITA)
Sandra Gasparini (ITA)
Ludwig Rieder/Patrick Rastner (ITA)
2013
Herren
Damen
Doppel
Gold
Dominik Fischnaller (ITA)
Aileen Frisch (GER / Foto oben)
Tristan Walker/Justin Snith (CAN)
Silber
Taylor Morris (USA)
Kimberly McRae (CAN)
Ludwig Rieder/Patrick Rastner (ITA)
Bronze
John Fennell (CAN)
Arianne Jones (CAN)
A. Bogdanov/A. Medvedev (RUS)
2015
Herren
Damen
Doppel
Gold
Alexander Peretjagin (RUS)
Ekaterina Katnikova (RUS)
A. Bogdanov/A. Medvedev (RUS)
Silber
Riks Kristens Rozitis (LAT)
Summer Britcher (USA)
Gruber/Kainzwalder (ITA)
Bronze
Dominik Fischnaller (ITA)
Ekaterina Baturina (RUS)
Park/Cho (KOR)
Industrie, Wissenschaft und Forschung im Rennrodeln involviert
„Das perfekte Sportgerät gibt es nicht“
Königssee (RWH) Die FH Technikum Wien,
das Institut für Forschung und Entwicklung von
Sportgeräten (FES) in Berlin, der Windkanal
von BMW Technologie oder Norton, die
Weltmarke für Premium-Schleifmittel: Sie alle
haben das Engagement für den Rennrodelsport
gemeinsam, auch wenn sie für unterschiedliche
Nationalverbände aktiv sind.
Für den Österreichischen Rodel-Verband
(ÖRV) forscht die FH Technikum Wien mit dem
Institut für Biomedical, Health & Sports
Engineering am perfekten Rennrodel für den
Spitzensport. Eine ähnliche Aufgabenstellung besitzt in Deutschland das staatlich geförderte
Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES). Norton, eine Marke von SaintGobain Abrasives, weltweit führender Hersteller von Schleifwerkzeugen, unterstützt seit mehr
als 30 Jahren den US-Verband (US Luge Association / USLA).
Hilfe aus der Industrie erhält USLA auch von Dow, einem weltweit operierenden Unternehmen,
das es sich zur Aufgabe gestellt hat, durch die Kombination von Wissenschaft und Technik
innovative Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität zu entwickeln. Oder den US-Athleten
im Kufensport hilft. Vor den Winterspielen 2014 im russischen Sochi testete Dow laut einem
CBS-Bericht mehr als 20 verschiedene Materialkombinationen, um Schlitten des US-Teams um
ein paar Tausendstelsekunden schneller zu machen.
Anton Sabo, Leiter des Instituts für Biomedical, Health & Sports Engineering an der FH
Technikum Wien, dämpft aber alle überbordenden Hoffnungen. „Das perfekte Sportgerät gibt es
nicht – nur das perfekt auf den Sportler und seine sportliche Technik abgestimmte“, so Sabo
laut einem Hintergrundbericht der österreichischen Zeitung „Der Standard“.
Als Beispiel führte der Wissenschaftler die Kufen an, die im Vorfeld von Sochi 2014 entwickelt
wurden. Dabei wurde die bisherige Holz-Metall-Kufe mit Dehnungsmessstreifen verkabelt und
vermessen. Entwicklungsergebnis: eine Kunststoffkufe mit Laminatteilen, die in
unterschiedlichen Winkeln angeordnet werden, wodurch die Kufe mehr oder weniger Steifigkeit
aufweist. Diese Winkel werden dann wiederum auf die sportliche Technik jedes Fahrers
abgestimmt.
Solche Erkenntnisse besitzen die FES-Mitarbeiter schon lange. Kaum ein anderes Institut ist
seit so vielen Jahren mit der Verbesserung von Sportgeräten befasst, wie die FES, einst am 1.
März 1963 in der damaligen DDR als Entwicklungsabteilung für Sportgeräte der
Forschungsstelle der DHfK (Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport) gegründet. Ziel
war, für die Leistungssportler der DDR individuell angepasste Sportgeräte für Training und
Wettkampf von internationalem Niveau zu entwickeln, da die Industrie zu dem Zeitpunkt nicht in
der Lage war, solche Sportgeräte herzustellen. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert.
(Fortsetzung nächste Seite)
(Fortsetzung „Industrie, Wissenschaft und Forschung…)
Nach der Wiedervereinigung erfolgte die gesamte Umstrukturierung und Reorganisation der
FES, die letztendlich unter federführender Mitwirkung des DSB, des NOK und des
Bundesministerium des Innern sowie der Spitzensportverbände zur Gründung des
Trägervereins des Instituts FES führte und im Mai 1992 formal abgeschlossen war.
Im Bereich Rennrodeln arbeitet die FES eng mit BMW Technologie zusammen. Im
Aerodynamischen Versuchszentrum der BMW Group testen die Techniker des BSD und des
FES die Schlitten, stimmen sich mit den BMW-Aerodynamik-Experten ab, um die Hundertstelbzw. Tausendstelsekunden herauszuholen, die über Sieg und Niederlage entscheiden.
Mit dabei ist auch Georg Hackl, der dreimalige Olympiasieger und dreimalige Weltmeister
besitzt einen legendären Ruf als Schlittenbauer. Die Sportgeräte der „Trainingsgruppe
Sonnenschein“ mit den Protagonisten Natalie Geisenberger, Felix Loch und Tobias
Wendl/Tobias Arlt, die in Sochi alle vier olympischen Goldmedaillen abräumten, gingen alle
durch Hackls helfende Hände.
Sein eigenes Meisterstück baute sich Hackl (Foto rechts im
blauen Hemd)vor den Winterspielen 2002 in Salt Lake City.
Um die enge Kurvenkombination nach dem Start meistern zu
können und auch auf den folgenden Kurven mit großen
Radien bestehen zu können, konstruierte sich Hackl einen
Schlitten mit „Gangschaltung“. Mit Hilfe eines Hebels ließ sich
damals die Kufeneinstellung während der Fahrt verändern.
Nicht zuletzt dank des innovativen Schlittens gewann Hackl
damals Silber.
Gebaut wurde das Gerät übrigens mit Hilfe des Automobilherstellers Porsche. Dabei stand
allerdings der Zufall Pate. Der Hackl und seinem Manager Rudi Größwang bekannte Techniker
war kurz zuvor von BMW nach Zuffenhausen zu Porsche gewechselt.
IOC-Präsident Dr. Thomas Bach bei 46. FIL-WM am Königssee
Königssee (RWH) Hoher Besuch hat sich für die 46.
Weltmeisterschaften des Internationalen Rennrodelverbandes
(FIL) auf der Kunsteisbahn am Königssee (29. bis 31. Januar
2016) angesagt. Der Präsident des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC), Dr. Thomas Bach aus
Deutschland, stattet den sechsten Titelkämpfen auf der ältesten
Kunsteisbahn der Welt einen Besuch ab.
Bach, der am Freitagabend anreisen wird und am Sonntag die
Weiterreise in die USA antritt, verbindet seit dem Jahre 1976 eine enge Freundschaft mit FILPräsident Josef Fendt. Kennengelernt haben sich Bach, Fecht-Olympiasieger 1976, und Fendt,
der 1976 Olympia-Silber gewonnen hatte, bei den verschiedenen Feierlichkeiten und Ehrungen
im Anschluss an die Spiele 1976. Zuletzt hatte Bach, damals noch IOC-Vizepräsident, die FILWeltmeisterschaften 2012 im sächsischen Altenberg besucht.
Rückblick 33. FIL-WM 1999 am Königssee
Von einer „falschen“ Weltmeisterin und einem Beinahe-Weltmeister
Als der WM-Lokomotive Hackl der Dampf ausging
Königssee (RWH) Der TV-Kommentator verkündete die falsche
Weltmeisterin, Barbara Niedernhuber stand im Zielauslauf schon
zum Siegerinterview mit ZDF-Moderatorin Alexandra Muz bereit,
als von der Seite Sonja Wiedemann (Foto links) vor die LiveKamera geschoben, gedrängt und geschubst wurde. Und ob
Alexandra Muz nun wollte oder nicht, auf alle Fälle stellte sie der
vor ihr Mikrofon gezwungenen Athletin ihre erste Frage.
Zunächst pflichtschuldigst, aber mit einem ungläubigem Gesicht.
Aber dann bei der Antwort von Sonja Wiedemann, der WMErsatzfrau, die gerade WM-Gold gewonnen hatte, dämmerte es
der ZDF-Dame so langsam, dass sie genau das Richtige tat. Und
führte das aufoktroyierte Siegerinterview gekonnt weiter. Und spätestens als der per
Sauseschritt den Hang hinaufgeeilte ZDF-Sendeleiter Norbert Geis die immer noch leicht
verdutzte Alexandra Muz in die Arme schloss, sah man damals mit dem Zweiten wieder besser.
„Du hast die Sendung gerettet, du hat die Sendung gerettet“, sagte Geis immer wieder.
Diese TV-Anekdote mit Happyend war aber nur eine der vielen verrückten Geschichten dieser
33. FIL-Weltmeisterschaften vor 17 Jahren am Königssee. Aber mit Sonja Wiedemann als
Weltmeisterin hatte wahrlich keine rechnen können. Die 1999 gerade einmal 21 Jahre junge
Sportsoldatin war nur als Ersatzfrau ins WM-Feld gerückt, weil Susi Erdmann als Weltmeisterin
des Jahres 1997 ein persönliches Startrecht besaß.
Die Gold-Favoritinnen hießen vielmehr Silke Kraushaar und Barbara Niedernhuber, die im
Winter zuvor in einem denkwürdigen Wimpernschlagfinale und einer Differenz von vier
Tausendstelsekunden Gold und Silber bei Olympia unter sich ausgemacht hatten. Oder Sylke
Otto, die damals am Anfang ihrer später so steilen Karriere stand. Oder natürlich Susi Erdmann,
mit der Titelverteidigerin war bei Großereignissen immer zu rechnen. Aber keiner dachte
ernsthaft an Sonja Wiedemann, das „Küken“ im deutschen Team.
Wiedemann erzielte Bestzeit im ersten Lauf und verteidigte als letzte Starterin des zweiten
Durchgangs ihren Vorsprung, auch wenn der TV-Kommentator dies gar nicht wahrhaben wollte,
so unvorstellbar schien diese Großtat zu sein. Die in München geborene Wiedemann gewann
ein Jahr später übrigens noch einmal WM-Bronze, für einen Olympiastart konnte sie sich nie
qualifizieren. 2005 beendete sie ihre Laufbahn.
Seine Karriere mit dem WM-Titel auf der Hausbahn krönen wollte Georg Hackl. Bei den
Titelkämpfen am Fuße des Watzmanns musste der dreimalige Olympiasieger in sämtliche
Titelrollen schlüpfen: WM-Werbefigur, WM-Zugpferd und natürlich auch WM-Favorit. Doch auch
ein Tausendsassa wie Hackl macht mal einen Fehler. Er wählte damals das wohl risikoreichste
Setup seines Schlittens. Und prompt ging der WM-Lokomotive im Kreisel – um in Bild zu
bleiben – der Dampf aus. Gleich zwei Mal. Und doch wäre der WM-Titel beinahe im
Berchtesgadener Land geblieben.
(Fortsetzung nächste Seite)
(Fortsetzung „Von einer „falschen“ Weltmeisterim….)
Der junge Robert Fegg, gerade einmal 21 Jahre alt, schickte sich an, für den Altmeister in die
Bresche zu springen. Der Junioren-Weltmeister von 1997 führte sensationell nach dem ersten
Lauf, musste dann aber seinen Nerven Tribut zollen. Am Ende landete Fegg auf Platz vier, nur
22 Tausendstelsekunden entfernt von Bronze, die der Italiener Norbert Huber mitnehmen durfte.
Silber ging an Jens Müller (GER), Gold gewann Armin Zöggeler (ITA), es war schon sein
zweiter von schlussendlich sechs WM-Titeln.
Ein bisschen unglaublich war auch die Entscheidung im Doppelsitzer: Da gewannen Patric
Leitner und Alexander Resch in ihrer Premierensaison gleich WM-Gold. Wo man doch sonst
immer von der Erfahrung als wichtigstem Element im Doppelsitzer spricht.
Auf Österreichs Teams als Weltmeister im Mannschafts-Wettbewerb hätte vorher auch kaum
einer gewettet. Auch wenn Andrea Tagwerker, Markus Prock sowie das Doppel Tobias Schiegl
und Markus Schiegl klangvolle Namen im Rennrodeln hatten und obendrein einen „Sahnetag“
erwischten. Aber es war halt eine dieser vielen verrückten Geschichten bei den 33. FILWeltmeisterschaften, übrigens am 30. und 31. Januar 1999. Also auf den Tag genau 17 Jahre
vor der Neuauflage am Königssee bei der 46. FIL-WM im Jahre 2016.
Dawn Frasers Enkel bei Rennrodel-Lehrgang in Nagano
Nagano (RWH) Der Enkel der australischen SchwimmLegende Dawn Fraser hat einen Trainingslehrgang des
Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) in Nagano
absolviert. Der 12 Jahre alte Jackson gehörte zu einer
Gruppe von vier australischen Nachwuchs-Talenten, die
14 Tage lang auf der Olympiabahn von 1998 unter
Federführung des FIL-Asien-Koordinators Koji Kuriyama
trainierten.
Begleitet wurde Jackson von seiner Mutter und von
seiner Großmutter Dawn, die als erste Schwimmerin der
Welt bei drei Olympischen Spielen (1956, 1960 und
1964) Gold über 100 Meter Freistil gewinnen konnte. In ihrer einzigartigen Laufbahn stellte die
heute 78-Jährige insgesamt 39 Weltrekorde im Schwimmen auf. 1983 wurde sie als „Australiens
größte Olympionikin“ ausgezeichnet und 1985 als erste Person in Australiens „Sporting Hall of
Fame“ aufgenommen.
Die australische Rennrodel-Gruppe, die in Japan erstmals in ihrem jungen Leben Bekanntschaft
mit Schnee machte, wird von der ehemalgien Rennrodlerin Karen Flynn trainiert.
Personalien
Barbara Niedernhuber, 1999 nur hauchdünn geschlagene WM-Zweite, ist
dem Rennrodelsport nach wie vor eng verbunden. Die zweimalige OlympiaZweite (1998 und 2002) und Gesamtsiegerin des Viessmann-Weltcups im
Jahr 2004/2005 sitzt heute als Beisitzerin im Vorstand des WSV Königssee.
In dessen Händen liegt die Durchführung der 46. FIL-Weltmeisterschaften am
Königssee. Beruflich ist „Babsi“ als Ausbilderin an der Polizeischule in Bad
Endorf tätig. Dort unterrichtete sie unter anderem die Bundespolizisten
Natalie Geisenberger, Felix Loch und Sascha Benecken. (RWH)
***
Klaus Angermann, Reporter-Legende von ZDF und Eurosport, lässt
es sich nicht nehmen und besucht trotz seiner inzwischen 77 Jahre
zusammen mit seiner Frau Renate die 46. FIL-Weltmeisterschaften
am Königssee. Schon 1969, bei den ersten Titelkämpfen auf der
Kunsteisbahn am Königssee, kommentierte Angermann die
Entscheidungen am Fuße des Watzmanns. Angermann, 2002 bei
den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City im US-Bundesstaat
Utah Pressesprecher der deutschen Mannschaft, nimmt nach wie vor regen Anteil am
Rennrodel-Geschehen und ist regelmäßiger Gast bei diversen Viessmann-Weltcups. (RWH)
***
Cynthea Hausman, Social-Media-Netzwerkerin des Internationalen
Rennrodelverbandes (FIL), blickt auf eine eigene Rennrodel-Vergangenheit
zurück. Unter ihrem Mädchennamen Wight belegte die US-Amerikanerin
1986 bei den Junioren-Weltmeisterschaften am Königssee Rang 17. Drei
Jahre später kam sie bei den 29. FIL-Weltmeisterschaften in Winterberg auf
den 15. Platz. Die Social-Media-Aktivitäten der FIL betreut Cynthea Hausman
seit dem vergangenen Winter. (RWH)
Zeitplan 46. FIL-Weltmeisterschaften
Donnerstag
28. Januar 2016
Freitag
29. Januar 2016
Samstag
30. Januar 2016
Sonntag
31. Januar 2016
WM-Eröffnungsfeier
18.00 Uhr Weihnachtsschützenplatz
19.00 Uhr WM-Party mit der Bayern-1-Band
09.00 Uhr Qualifikation Sprint
14.45 Uhr 1. FIL Sprint-Weltmeisterschaften
anschließend Siegerehrung an der Bahn
12.45 Uhr
14.00 Uhr
15.20 Uhr
17.05 Uhr
19.00
Uhr
1. Lauf Doppelsitzer
2. Lauf Doppelsitzer
1. Lauf Damen
2. Lauf Damen
Siegerehrung und WM-Party
Weihnachtsschützenplatz
10.15 Uhr 1. Lauf Herren
12.25 Uhr 2. Lauf Herren
14.00 Uhr Team-Staffel
anschließend Siegerehrung an der Bahn
Alle Fotos © RWH (mit Ausnahme Seite 18 / Koji Kuriyama)