Ideenschmiede und Präzisionsfertiger im Zukunftsmarkt Hochleistungskunststoffe: Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG POLYTRON IM PORTRÄT Die Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG ist ein familiengeführter Betrieb mit Sitz im Bergisch Gladbacher Gewerbegebiet Zinkhütte (10.000 m2 Betriebsfläche / 4.500 m2 Fertigungsfläche). Das Unternehmen beschäftigt 85 Mitarbeiter, darunter sechs Auszubildende (Zerspanungsmechaniker). Das Gros der Mitarbeiter ist in der Produktion tätig (65%), Anwendungsingenieure und administrative Fachkräfte beim Schwesterunternehmen in Wuppertal ergänzen das Personalportfolio. Der Umsatz des von Geschäftsführer Fred Arnulf Busen geleiteten Betriebes belief sich 2013 auf 12,3 Mio. Euro. Polytron verzeichnete damit ein fünfprozentiges Wachstum gegenüber 2012. Das Inlandsgeschäft macht 80 %, der Export 20 % des Umsatzes aus, wobei mehrheitlich Produktionsstandorte deutscher Firmen im Ausland beliefert werden. Erfolgreich in der Nische FRED ARNULF BUSEN Fred Arnulf Busen ist seit 2007 Geschäftsführer der Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG. Der 44-jährige Diplom-Kaufmann – dreifacher Familienvater – ist zudem Sprecher der Industrieakzeptanz-Offensive: „Wir wollen aufzeigen, was lokale Industrie heute ausmacht und die Menschen wieder für die Industrie begeistern. Jeder verwendet industriell gefertigte Produkte, aber niemand interessiert sich dafür, wo und wie diese hergestellt werden. Wir können und sollten stolz sein auf die innovativen und soliden Betriebe unserer Region, die Arbeitsplätze schaffen und eine stabile Basis für unseren Wohlstand bieten.“ – Teil 1 – Im Gespräch: Polytron-Geschäftsführer Fred Arnulf Busen. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. © POLYTRON „Die Zeit“ ehrte Polytron mit einem Beitrag („Ein Mittelständler trotzt der Krise“), die Lokalpresse schaut gern mal bei Ihnen ´rein („Die Kunststoffspezialisten“), auch die Fachjournaille hat Ihr Unternehmen schon porträtiert („Das Besondere liegt im Detail“). Was macht Polytron so besonders? Fred Arnulf Busen: Wir besetzen sozusagen eine Nische in der Nische. Wir verarbeiten Hochleistungskunststoffe und fertigen dabei oft Einzelteile. Das ist per se selten und erfordert viel Know-how. Wir messen uns in diesem Segment mit allenfalls zehn Unternehmen europaweit. Fertigungsseitig sind wir ebenfalls Nischenanbieter, da wir die Kunststoffe meist zerspanen. Das ist insofern angesagt, als unsere Serien durchschnittlich nur 5 bis 50 Teile ausmachen. Gleit- und Dichtringe, Räder und Rollen zählen zum Polytron-Sortiment – wo finden Ihre Teile Verwendung? Fred Arnulf Busen: Überall dort, wo die Vorzüge von Hochleistungskunststoffen – sie sind u. a. leicht, hitze- und kältebeständig, bruchfest, wartungs- und verschleißarm – gefragt sind. Zum Beispiel in der Lebensmittelverpackungstechnik, in der Luft- und Raumfahrt, auch in der Medizintechnik. Können Sie Anwendungsbeispiele benennen? Fred Arnulf Busen: Die Fokussierlinse eines Nierensteinzertrümmerers stammt von uns, die Kufenkappe eines Helikopters, Zahnräder und Kugellagerbauteile in Fertigungsmaschinen, Dichtungen in Hochdruckarmaturen, Magnetfeldkonzentratoren in Induktionsanwendungen… …und besagte Gleitleisten in den Landeklappen des Airbus A 380. Warum ist hier Hochleistungskunststoff erforderlich? Fred Arnulf Busen: Stellen Sie sich vor, der A 380 steht mit laufenden Triebwerken auf einem Flughafen in einem Wüstenstaat, da betragen die Temperaturen, denen unsere Bauteile ausgesetzt sind, durchaus bis zu + 80 °C. Andererseits dürfen dann aber auch die bis zu -80 °C in großen Flughöhen der mechanischen Festigkeit und hohen Verschleißfestigkeit keinen Abbruch tun. Was kostet Sie das Rohmaterial im Einkauf? Fred Arnulf Busen: Zwischen 50 und 500 Euro das Kilo, teils aber auch bis zu 10.000 Euro. Hat der Markt für Bauteile aus Hochleistungskunststoffen im Allgemeinen und für Polytron im Speziellen Zukunft? Fred Arnulf Busen: Unbedingt. Kunststoff ist ein gutes Produkt und der Markt verspricht auf lange Sicht Wachstum. Sie dürfen auch nicht vergessen, dass Kunststoff ein noch junges Material ist und erst in den 20erJahren des 20. Jahrhunderts aufkam. Der Polytron-Vorläufer Polypenco reicht zurück ins Jahr 1946, wir sind demnach fast seit Anbeginn der Entwicklung dabei. Und verfügen demnach auch über eine entsprechende Reputation? Fred Arnulf Busen: Ja, sowohl als Arbeitgeber als auch als Auftragnehmer. Unsere Mitarbeiter sind teils 40 Jahre mit dabei, Beziehungen zu Kunden und Lieferanten existieren bis zu 30 Jahre. Wie betreibt man eigentlich in einem derart spezialisierten Markt Kundenakquise? Fred Arnulf Busen: Nahezu gar nicht. Die Kunden kommen im Regelfall auf uns zu, wir profitieren da zweifellos von unserem guten Namen. Unsere Anwendungsingenieure erörtern dann meist beim Kunden vor Ort die richtige Bauteillösung aus Hochleistungskunststoff. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Februar 2014 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Februar 2014 Hebt der Airbus A 380 ab, hat er im Regelfall Ingenieurskunst „Made in Bergisch Gladbach“ an Bord: Gleitelemente in der Klappenansteuerung der Flügel. Gefertigt werden die Bauelemente aus Hochleistungskunststoff – Hersteller ist die Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG mit Sitz im Gewerbegebiet Zinkhütte. Gewerbeflächenentwickler, Immobilienmakler, Hausverwalter, Gladbach-Kenner: Heinz P. Hinterecker im Interview mit Redakteur Ulrich Kläsener ternehmen enkelfähig sein müssen. Das umfasst eben auch Expansion und Neuansiedlung von Unternehmen, seien es Industrie- oder Handwerksbetriebe. Fakt ist, dass Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen im produzierenden Bereich Basis für unseren Wohlstand sind. Für dieses Verständnis werbe ich. – Teil 2 – www.GLVerlag.de GL KOMPAKT März 2014 Geht es in Bergisch Gladbach um das Thema Gewerbeimmobilien, kommt man an ihm kaum vorbei: Heinz P. Hinterecker gilt nicht nur als profunder Kenner Gladbacher Befindlichkeiten, sondern zählt auch zu den profiliertesten Entwicklern von Gewerbeimmobilien. Die Liste der Gewerbeflächenerschließungen, die Heinz P. Hinterecker und sein 12-Mitarbeiter-Team von Heinz P. Hinterecker Immobilien RDM e. K. bereits stemmte, ist lang und reicht von der Britanniahütte übers Scheider Feld bis hin zum Kradepohl. Im Gespräch: Heinz P. Hinterecker Sie sitzen an der Schaltstelle: Bekommen Sie den Gladbacher Gewerbeflächenmangel selbst zu spüren? Ein Beispiel: Ich suche für einen Kunden momentan ein Acht-Hektar-Areal, das Unternehmen würde 100 einfache Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Das Gewerbegebiet Moitzfeld-Voislöhe hätte da gut gepasst. © Kara - Fotolia.com Sprechen wir über Industrie, können wir ihre Logistik nicht außen vor lassen. Was halten Sie vom neuen Impuls zum A4-Zubringer? Wir reden schon ewig über den Zubringer. Ich kann nur an alle Parteien appellieren: Es muss sich endlich etwas tun. Die Bergisch Gladbacher Innenstadt braucht ihn ebenso wie z. B. die Gewerbegebiete Hermann-Löns, Zinkhütte oder Britanniahütte bzw. Unternehmen wie Zanders, Krüger und G+H. Bereits jetzt wird eine 70-prozentige Zunahme des LKW-Aufkommens für die nahe Zukunft prognostiziert – der Mobilitätsanspruch, den jeder hat, erzeugt einfach mehr Verkehr. Das heißt? Dass die Ausfallstraßen Richtung A4 – Bensberger Straße, Dolman-Straße, Kölner Straße etc. – noch mehr verstopft sein werden. Nachts, das weiß jeder, gelangt man mit dem Auto in fünf Minuten von Bergisch Gladbach nach Bensberg oder Refrath, tagsüber ist es schlicht frustrierend. In Sachen A4-Zubringer ist es denkbar, dass jetzt ein Gutachten das nächste jagt, gut situierte Anwohner der Bahntrasse erneut auf die Barrikaden gehen, Naturschützer sich lautstark zu Wort melden und/oder der politische Rückhalt auf einmal fehlt. Alles schon da gewesen. Dann sollte man sich die Frage stellen: Was ist, wenn der A4-Zubringer nicht realisiert wird? Ist man dann bereit, der unveränderten Situation Rechnung zu tragen? Sie hätten da konkrete Vorschläge? Straßenverbreiterungen wären ein Beispiel. Allerdings müsste die öffentliche Hand dann in Lärmschutz für die Anwohner investieren; in der aktuellen Situation haben die Anwohner der Ausfallstraßen keinen Anspruch auf Lärmschutzwände. Oder bauen wir dann Bahnunterführungen auf der Kölner Straße oder Dolmanstraße? Sie wissen doch selbst, was passiert, wenn die Schranken heruntergehen: Der Rückstau ist enorm. Eine weitere Möglichkeit wäre die Ausweisung von Gewerbearealen, die auch nachts angedient werden können. Damit würde der Tagesverkehr entlastet. Damit machen Sie das nächste Gladbacher Fass auf: Thema Gewerbegebiete, Ihre Expertise steht da hoch im Kurs. Wie reagieren Sie eigentlich auf die massiven Bürgerproteste, die z. B. die Planungen Lustheide oder Moitzfeld (Voislöhe) ausgelöst haben? Zur Lustheide: Man muss sich fragen, wie lang Firmen wie Gahrens+Battermann mit Halbheiten leben können. Diese Frage stellt sich vielen Unternehmen hierzulande. Glücklicherweise ist das Gros sehr bodenständig und dem Standort verbunden. Sie plädieren also für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete? Man muss den Betrieben zugestehen, sich erweitern zu dürfen. NRW-Minister Garrelt Duin hat richtigerweise gesagt, dass Un- Was ist mit einer Ansiedlung im Gewerbegebiet Obereschbach? Da soll´s ja dieses Jahr richtig losgehen. Der Grundstückszuschnitt ist nicht für jede Branche geeignet. Die Industrieakzeptanz-Offensive, der sich Ihr Unternehmen angeschlossen hat, verweist darauf, dass das Industriebild der rauchenden Schlote längst überholt sei. Gilt das auch für Bergisch Gladbach? Ja, wobei man sagen muss, dass die produzierenden Unternehmen in Bergisch Gladbach früher tatsächlich reichlich Dreck und Gestank produziert haben, die Gießereien an erster Stelle. Heute ist die Gesetzeslage eine andere, die Emissionen sind erheblich reduziert worden. Auch hat sich die Unternehmensstruktur gewandelt. Unverändert dagegen ist seit Jahren der Run aufs Betongold. Die Investition in die eigene Immobilie wird Sparbüchern, Aktien, Anleihen und Rohstoffen wie selbstverständlich vorgezogen. Demnach müsste es Ihrem eigenen Unternehmen doch glänzend gehen. Die Zeiten sind gut. Wir verzeichnen eine positive Entwicklung. HEINZ P. HINTERECKER IMMOBILIEN IM PORTRÄT Die Firma Heinz P. Hinterecker Immobilien RDM e. K. mit Stammsitz in Bergisch Gladbach-Bensberg (Kölner Straße 99) beschäftigt derzeit 12 Mitarbeiter. Zum Portfolio zählt neben der Gewerbeflächenentwicklung und der Hausverwaltung auch der Immobilienvertrieb für gewerbliche und private Mandanten. Weiterhin wickelt Hinterecker Immobilien im Auftrag verschiedener Banken und Kreditinstitute den Verkauf von notleidenden Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Zwangsverwaltungen ab. Gegründet wurde das Unternehmen 1969 in Köln. 2005 erfolgte die Zusammenlegung der beiden Geschäftsstellen Dürscheid und Bensberg an der Kölner Straße 99. DIE INUDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT März 2014 Klares Votum für den A4-Zubringer HEINZ P. HINTERECKER Heinz P. Hinterecker (68) zählt bereits seit Jahren zu den gesuchtesten Immobilienexperten der Region Rhein-Berg. Er ist Mitglied der Gutachterausschüsse der Stadt Bergisch Gladbach, des RheinischBergischen Kreis und der Stadt Köln. Auf Heinz P. Hinterecker gehen etliche Gewerbeflächen- und Immobilienentwicklungen zurück: Gewerbegebiet „Zum Scheider Feld“ (Schildgen), Britanniahütte (früher Gussstahlwerk Risch), Ansiedlung Heimdialyse-Zentrum, Umsiedlung Finanzamt Bergisch Gladbach und RVK, Verwertung Gewerbeimmobilien aus den Konkursen Christian Berghaus und Köttgen, Entwicklung Gewerbegebiet Kradepohl (früher Firma Wachendorff), Zentrallager Krüger, uvm. ICS Internationale Communikations-Service | Voiswinkeler Straße 11d | 51467 Bergisch Gladbach Persönlichen Service für beste und individuelle Drucklösungen gibt es nicht im Internet „Wir drucken jede Menge“ – Teil 3 – www.GLVerlag.de GL KOMPAKT April 2014 W enn Alois Palmer sagt, „wir drucken jede Menge“, stimmt dies gleich im doppelten Sinne. Von Einzelwerken wie Diplomarbeiten aus der eigenen Buchbinderei über Werbebeschriftungen und bedruckte Magnete bis zu Großaufträgen wie den Wahlzetteln zur Europawahl 2014 für den RheinischBergischen Kreis und den Kreis Mettmann, Volkshochschulprogramme im Kölner Raum oder Millionen an Seiten „loser Blattsammlungen“ mit neuen Gesetzestexten – die kleinen und großen Druck-, Schneide- und Falzmaschinen an der Voiswinkler Straße in Schildgen stehen nur selten still. Alois Palmer Inhaber und Geschäftsführer „Wir arbeiten für Großkunden in der Industrie, für Verlage, für Banken, Versicherungen, Parteien, Kommunen – die Liste ist wirklich lang“, sagt Unternehmensgründer und Geschäftsführer Alois Palmer. „Wir haben noch Kunden, die uns seit unserer Gründung 1977 treu geblieben sind. Weil wir das machen, was sonst kein anderer schafft, wie Sonderdrucke, Sonderformen und Sonderverpackungen. Das hat uns zum Problemlöser für die Industrie werden lassen.“ Dabei scheue man weder vor großen oder kleinen Mengen, vor aufwendigen Dienstleistungen oder auch der Zusammenarbeit mit Partnern, um dem Kunden individuelle, hochwertige Lösungen zu bieten. Es ist diese von der Geschäftsleitung bis zum einzelnen Mitarbeiter mit Überzeugung gelebte Unternehmensphilosophie, mit einem Streben nach Perfektion in der Druckqualität und im Kundenservice zu überzeugen. Das hat das Unternehmen sicher durch Zeiten manövriert, die die Druckbranche alles andere als „einfach“ bezeichnet. Die Druckbranche steht unter Druck. Denn längst sitzt der Konkurrent im Preis-Leistungs-Kampf um den nächsten Auftrag nicht mehr nebenan in der nächsten Stadt, sagt Alois Palmer: „Vieles läuft heute im Onlinegeschäft über Großdruckereien. Aufträge werden dann in den neuen Bundesländern, in Osteuropa oder sogar in China gedruckt. Es gibt sogar Druckereien, die mehr als die Hälfte ihrer eigenen Aufträge woanders, meist im Ausland, günstiger drucken lassen, wenngleich es online weder Beratung noch große Auswahl in Papier und Qualität gibt. Das sieht Alois Palmer mit gemischten Gefühlen: Das Ausweichen in Niedriglohnländer löse hier keine Probleme, schaffe hier in der Region keine der dringend benötigten Arbeitsplätze, bringe somit hier die Wirtschaft nicht voran. „Selbst die meisten Vereine lassen ihre Plakate und Festschriften mittlerweile online drucken, um ein paar Cent zu sparen. Sie wollen aber zugleich, dass die Wirtschaft hier vor Ort sie unterstützt.“ Das könne ebenso auf Dauer nicht funktionieren wie die aktuellen Entwicklungen in der Wirtschafts- und der Energiepolitik, in der die Probleme der Druckbranche kaum verstanden würden, sagt Alois Palmer: „Der Wettbewerb ist verzerrt, wenn man zum Beispiel sieht, dass 61 Prozent unserer Stromkosten Steuern sind, während in den neuen Bundesländern viele Betriebe von der EEG-Umlage befreit oder sogar noch gefördert werden.“ Mehr noch: „Wenn die Politik vom Mittelstand spricht, geht es meist um die Automobilindustrie und –zulieferer. Die kleinen Mittelständler, die in der Masse die meisten Arbeitsplätze bieten, kommen da kaum vor. Dabei sind wir, die Kleinen, der wirkliche Mittelstand. Und mit 40 Mitarbeitern sind wir in unserer Branche sogar schon ein größeres Unternehmen. Mehr als 80 Prozent aller Druckereien in Deutschland beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter.“ Alois Palmer ist nicht der Typ von Mensch und Unternehmer, der jammert, sondern einer, der die Ärmel hochkrempelt und kämpft. Von Rückschlägen lässt er sich nicht demotivieren. Auch nicht davon, dass die Kölner Haie seinen jahrelangen Bandenwerbevertrag gegen den einer großen, besser zahlenden Onlinedruckerei ersetzt haben. „Wir unterstützen weiterhin den Sport und das Soziale, weil ich es wichtig finde, die Region, meine Heimat, zu unterstützen.“ Und das, obwohl das Gros seiner Aufträge nicht einmal mehr aus der Umgebung komme: „Die meisten unserer Kunden sitzen immer noch in Köln, Bonn oder Düsseldorf, aber auch im Ruhrgebiet.“ TH ICS Druck im Porträt Qualität, individueller Service und individuelle Druckerzeugnisse, die in Deutschland kaum ein anderes Unternehmen liefern kann, haben die 1977 gegründete ICS Internationale Communikations-Service GmbH weit über die Grenzen des Rheinlandes bekannt gemacht. Seit den Anfangstagen in einem Anbau eines Einfamilienhauses hat Gründer und Geschäftsführer Alois Palmer stetig in Personal, neueste Drucktechnik und Produktionsräume investiert. Seit 1983 ist das Unternehmen auf die speziellen Bedürfnisse der Versicherungsbranche spezialisiert. Heute zählt das Unternehmen mehr als 3.500 Quadratmeter Produktionsfläche, auf der 40 Mitarbeiter mit modernster Druckund Peripherietechnik von Einzelwerken über Kleinstserien bis zu Großaufträgen für Industrie, Dienstleister, Kommunen und Politik herstellen. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT April 2014 Die Druckbranche steht unter Druck. Unternehmen sind mit einem steilen Preisgefälle vom Osten der Bundesrepublik über Osteuropa bis nach Fernost, also Asien, konfrontiert. Wer hier überleben will, muss mit höchster Qualität, mit Präzision und mit erstklassigem Service arbeiten, wie es die ICS Internationale Communikations-Service GmbH erfolgreich vormacht. DEUTA-WERKE GmbH bringen Innovationen für die Zugleittechnik weltweit auf die Schiene Erfunden in GL – mobil in aller Welt – Teil 4 – Fabian Rensch: In Europa, Japan, Korea, China und den USA. Wenn alle Zugfertiger Ihre Kunden sind – wie hoch sind dann die Produktionschargen? Fabian Rensch: Wir werden nie Massenfertiger sein, der Produkte von der Stange produziert. 30 bis 500 Einheiten pro Serie sind eher der Regelfall. Heißt: kleine Stückzahlen, hoher F&E-Aufwand. Wir bedienen eine Nische, da ist die Null hinterm Komma nicht wirklich relevant. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Mai 2014 DEUTA und Bergisch Gladbach – eine fruchtbare Konstellation? Fabian Rensch: Wir sind fleißiger Gewerbesteuerzahler, gerne hier vor Ort, wohnen auch gerne in Bergisch Gladbach. Aber? Fabian Rensch: Bergisch Gladbach ist im Ansatz attraktiv, aber für die Industrie schwer zugänglich. Z.B: Infrastruktur, Topographie, Umwelt und diverse andere Hürden sind in anderen Regionen erheblich leichter zu überwinden. Zu wenig Industrie bedeutet auch Abwanderung von jungen Menschen und Fachkräften aus der Region. Fabian Rensch, Geschäftsführer der DEUTA Group GmbH im Interview mit Redakteur Ulrich Kläsener. Ist das allein Bergisch Gladbachs Status als doch sehr durchschnittliches Mittelzentrum geschuldet oder trifft Sie der viel beschriebene Fachkräftemangel auch vor dem Hintergrund der Spezialisierung auf Schienenverkehrstechnik? Fabian Rensch: Beide Aspekte kommen zum Tragen. Ein junger Ingenieur, IT-Fachmann oder Elektrotechniker, der gerade von der Hochschule kommt, kennt häufig eher die Namen der Großkonzerne in den Großstädten als einen Mitttelständler wie DEUTA in Bergisch Gladbach. Obwohl wir zu den Marktführern zählen, zukunftsfähig aufgestellt sind und als überaus verlässlicher Arbeitgeber gelten. Wie gewinnen Sie dann Fachkräfte für sich? Immerhin 1/3 Ihres Personals am Standort Bergisch Gladbach arbeitet im Segment Forschung und Entwicklung (F&E), da braucht es gut ausgebildete Spezialisten. Fabian Rensch: Wir arbeiten im Rahmen des dualen Studiums eng mit der Fachhochschule Mannheim zusammen. Es wäre gut, wenn wir unter den gleichen Rahmenbedingungen solche Angebote auch in Bergisch Gladbach hätten. Die direkten Umfeldbedingungen sind das eine, der Markt das andere. Inwie- weit sind Sie von einer guten konjunkturellen Entwicklung abhängig? Fabian Rensch: Der Bahnmarkt folgt nicht den üblichen konjunkturellen Schwankungen, sondern ist eher antizyklisch angelegt und mit seinen Investitionsentscheidungen in der Regel politisch geprägt, da das Gros der Verkehrs-Infrastruktur von staatlichen Entscheidungen abhängig ist. Vorrangig haben wir es aber mit großen Systemhäusern wie Bombardier, Siemens, Alstom, Hitachi, Kawasaki, CRSCD (China), GE oder New York Air Brake zu tun. Und die kennen Sie alle? Fabian Rensch: Ja, faktisch sind auch alle unsere Kunden. Hersteller von High Speed Zügen, Metros, Strassenbahnen. Wir sind für die cirka 50 Zugkonfektionierer rund um den Globus erster Ansprechpartner, weil Weltmarktführer. Wo konzentriert sich der weltweite Zugbau? Konkret gefragt: Wie können Sie in Bergisch Gladbach sicherheitsrelevante Technik für die Zugleittechnik entwickeln und fertigen, die in China oder Australien oder Brasilien zum Einsatz kommt? Es muss doch 1001 Vorschriften geben, die sich von Land zu Land unterscheiden. Fabian Rensch: Indem wir das Know-how und die infrastrukturellen Voraussetzungen mitbringen, die länderspezifischen Spezifikationen abzudecken. Wir können alles inhouse prüfen, was zu prüfen ist. Was ist zu prüfen? Fabian Rensch: Vibrations-, Kälte- und Hitzeunempfindlichkeit oder die elektromagnetische Verträglichkeit zum Beispiel. Wir verfügen dafür über ein eigenes akkreditiertes Prüflabor, eine ganze Reihe an Klimakammern, eine EMV-Kammer. Ein High-SpeedZug muss schließlich rundum gesichert sein, wenn er 200 oder 300 km/h fährt. Zumal in der Branche aus Rentabilitätsgründen die Parole lautet: Ein Zug muss 365 Tage laufen, entsprechend robust müssen auch unsere Geräte sein. DEUTA-WERKE IM PORTRÄT Die DEUTA-WERKE GmbH mit Sitz in Bergisch Gladbach beschäftigt 150 Mitarbeiter und verzeichnete 2013 einen Umsatz von rd. 30 Mio. Euro. Das Unternehmen, das auf die 1905 gegründete Deutsche Tachometer Werke GmbH zurückgeht, hat sich zu einem weltweit gefragten Spezialisten in der Schienenverkehrstechnik entwickelt. Kernkompetenz des Unternehmens ist die Weg-/Geschwindigkeitserfassung, Anzeigetechnik sowie Registrier- und Zugsicherungstechnik. Die DEUTAWERKE GmbH ist Teil der DEUTA Group, zu der neben den DEUTA-WERKEN und ihrer Tochtergesellschaft DEUTA Controls GmbH (Industrieautomatisierung) auch die DEUTA Mechanics GmbH (Mechanische Präzisionsbauteile) und Shanghai DEUTA Ltd. (Projektierung für Bahnanwendungen) auch die neu gegründete DEUTA America Corp. zählt. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Mai 2014 Kernkompetenz Schienenverkehrstechnik – alles, was Metallräder hat und auf Schienen fährt, könnte durchaus Technologie „Made in GL“ an Bord haben. Die DEUTA-WERKE beliefern die Zugfertiger und Fahrzeugbetreiber rund um den Globus mit Elektronikkomponenten und -systemen für die Zugleit- und Zugsicherungstechnik: Anzeiger, Multi-Funktions-Terminals, Sensoren und Rekorder. Hightech aus Gladbach-Mitte: Adels-Contact Elektrotechnische Fabrik GmbH & Co. KG nierungsvorhaben Buchholzstraße konfrontiert, das Ihre Logistik vor erhebliche Probleme stellen könnte. J. Hans Hochköppler: Im Schnitt verlassen drei 40-Tonner unsere Produktion jeden Tag – Fakt ist, dass wir unseren Kunden, die wir just in time beliefern müssen, nicht erklären können, dass wir nicht liefern können, weil der Kanal in der Buchholzstraße saniert wird. Wir haben gemeinsam mit Nachbarn eine Initiative gegründet, nun ist durch die Verwaltung ein Verkehrskonzept für die Baustelle in Arbeit gegeben. Die Bergisch Gladbacher Verkehrssituation ist ohnehin ein politischer Evergreen – der viel diskutierte A4Zubringer über den Bahndamm wäre doch eine Steilvorlage für Ihr Unternehmen, oder? J. Hans Hochköppler: Rein sachlich ist zu diesem Thema schon alles gesagt. Als Mitglied des Wirtschaftsgremiums und der Initiative „Autobahnzubringer e.V.“ möchte ich nochmals unterstreichen, wie wichtig und notwendig der Zubringer für unsere Stadt ist. – Teil 5 – www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Juni 2014 Wie angenehm: Der Besucher von Adels-Contact wird mit Kunst empfangen. Mit ausgesucht guter Kunst. Keine Spur vom Chagall, Van Gogh oder Kandinsky aus dem Baumarkt – dafür prägen die originalen Bananen-Graffitis von Thomas Baumgärtel an der Außenfassade, ein schmucker Salomé im Foyer oder der SchlemmerKlassiker im Treppenhaus den ersten Eindruck: Hier wird Wert auf Qualität gelegt. Muss es auch. Adels-Contact („Der sichere Kontakt weltweit“) stellt mit Klemmen und Verbindern sicherheitsrelevante Produkte her, durch die Strom fließt. Ja kommt er nun oder kommt er nicht, der A4-Zubringer? J. Hans Hochköppler: Sollte er wider Erwarten nicht kommen, stellt sich natürlich die Frage nach der Alternative. Ihre Produktionszahlen gehen in die Millionen: Ihre Fertigung verarbeitet bis zu 800.000 Isolierteile und mehr als zwei Millionen Metalleinzelteile täglich. Allein die Produktion in Bergisch Gladbach verlassen über 500.000 Klemmen und Steckverbinder Tag für Tag. Gedanklich siedelt man derartige Produktionsmengen spontan in China an. J. Hans Hochköppler: Richtig ist, dass China rasant aufholt … J. Hans Hochköppler (l.) und Andre Rumpff, Geschäftsführer der AdelsContact Elektrotechnische Fabrik GmbH & Co. KG, im Gespräch mit Redakteur Ulrich Kläsener. … Ihre Technologie kopiert und Ihre Produkte zu Kleinstpreisen auf den Markt wirft? J. Hans Hochköppler: Wir können relativ schnell gegen Kopisten vorgehen, über unsere Patente und Gebrauchsmusterschutzanmeldungen. Andre Rumpff: Zumal von unseren Kun- den nach wie vor „Made-in-Germany“ gefordert wird. Sind wir bspw. auf Messen präsent und kommen mit potenziellen Neukunden ins Gespräch, wird zuerst gefragt, ob wir in Deutschland entwickeln und fertigen, erst dann kommt man ins Geschäft. entscheidende Rolle, der Wunsch des Kunden ist uns wichtig. Das kann auch dazu führen – wie neulich passiert –, dass wir für einen Großkunden einen halben Jumbo für eine Luftfrachtsendung nach China organisiert haben. Was steckt hinter dem Made in Germany-Anspruch? J. Hans Hochköppler: Bei unserem Sortiment handelt es sich um echte HightechProdukte, da wird Qualität und Know-how nachgefragt. Aufgrund unserer Erfahrung werden wir von unseren Kunden schon beim Design-In über die beste Möglichkeit des elektrischen Anschlusses einer Leuchte oder einer Gerätes hinzugezogen. Die meisten unserer Kunden sind Global Player und müssen sich auf unseren hohen Qualitätsstandard weltweit verlassen können. Andre Rumpff: Und der Service spielt eine Ihre Kompetenz und das Deutschland-Label sind das eine, Bergisch Gladbach das andere. Wirkt sich der Standort GL positiv aufs Geschäft aus? J. Hans Hochköppler: Bergisch Gladbach ist ein attraktiver Standort mit Lebensqualität, mit seiner Nähe zu den Ballungszentren Köln und Düsseldorf, man ist schnell am Flughafen, auch die Verbindung zur Politik ist offen und konstruktiv. Trotzdem wurden Sie unlängst ziemlich unvermittelt mit dem Kanalsa- Beeinträchtigt die suboptimale Autobahnanbindung auch Ihre Personalrekrutierung? Andre Rumpff: Sagen wir es einmal so: Je qualifizierter die Fachkraft sein muss, die wir benötigen, desto größer ist der Umkreis, in dem wir suchen und umso wichtiger die Verkehrssituation. Insofern beeinträchtigt die schlechte Lage in der Tat unsere Rekrutierung. Allerdings sind wir aktuell personell gut bestückt, haben ein junges, gut ausgebildetes Führungskräfteteam. Das hört sich nicht danach an, als bräuchte es mehr Akzeptanz bei Verwaltung, Politik und in der Bevölkerung, wie es die Industrie-Akzeptanzoffensive anstrebt. Warum sind Sie dabei? J. Hans Hochköppler: Unsere Botschaft ist, dass Industrie und Bevölkerung aufeinander angewiesen sind. Wir können nicht nur vom Dienstleistungssektor leben, denn Klemmen und Steckverbinder können nicht virtuell hergestellt werden. Das Negativbild, nach dem die Industrie nur alles verschmutzt und Lärm verursacht, muss deutlich korrigiert werden, denn Arbeitsplätze gibt es nur in der realen Welt. Adels-Contact im Porträt Am Stammsitz Bergisch Gladbach (Buchholzstraße / Britanniahütte) beschäftigt die Adels-Contact Elektrotechnische Fabrik GmbH & Co. KG rund 100 Mitarbeiter. Weitere 150 Mitarbeiter produzieren an Standorten in Polen, Tschechien, der Slowakei und Tunesien. Der Exportanteil liegt bei 67 Prozent, zugeliefert wird in 65 Staaten, größtenteils ins europäische Ausland. Kernkompetenz von Adels-Contact sind intelligente High-end-Verbindungslösungen für die Hersteller von Leuchten und Geräten sowie die Gebäudetechnik. 3.000 Steckverbinder, Leuchtenklemmen, LED-Klemmen etc. finden sich im Sortiment, 1.300 Kunden hat das Unternehmen. Adels-Contact – 1930 als Tony Adels gegründet – hält über 60 Patente sowie 130 internationale Approbationen. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Juni 2014 Der sichere Kontakt weltweit Kussmann & Berkenhoff GmbH ist seit 112 Jahren Experte für Industrieschilder in Europa KUSSMANN & BERKENHOFF im Porträt Die Kussmann & Berkenhoff GmbH ist ein auf Industrieschilder spezialisiertes Unternehmen mit Wurzeln in Köln und langer Tradition in Bergisch Gladbach. Mit höchsten Qualitätsansprüchen an das Ursprungsmaterial und dessen Bearbeitung hat sich das Unternehmen international einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Als Initiator und Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft „Pro Metallschild“ kommuniziert das 1902 gegründete Familienunternehmen seinen Expertenstatus: Die Edelstahl-, Messing- und Aluminiumschilder „Made in Bergisch Gladbach“ galten und gelten seit jeher als besonders stabil und langlebig und werden den strengen Anforderungen der Industrie gerecht. Heute zählt das Unternehmen 15 Mitarbeiter und sieht sich für die Zukunft als Experte für ein wichtiges Nischenprodukt solide aufgestellt. In der Nische groß geworden – Teil 6 – Prokurist Philipp Berkenhoff (l.) und Geschäftsführer Kurt J. Berkenhoff (r.) im Gespräch mit Thomas Heinemann. 1952 Das, was so manches Edelstahlschild des Unternehmens Kussmann & Berkenhoff GmbH an seinem späteren Einsatzort schon erleben musste, wünscht man niemandem: Mal sengende Hitze, dann klirrende Kälte, mal Säuren, mal Laugen, beißende Dämpfe, Stöße, Strom, ja sogar brutalem Vandalismus müssen die Schilder widerstehen können. Das sind die strengen Vorgaben der Industrie, die besondere Ansprüche an Qualität und Langlebigkeit von Produkten stellt. Zwei Eigenschaften, die sich die Kussmann & Berkenhoff GmbH auf die Fahne geschrieben hat. Zwischen 15 und 20 Tonnen V2A-Stahl werden jährlich vom 15-Mann-Betrieb an der Buchholzstraße verarbeitet. Die unternehmerischen Wurzeln liegen dabei in Köln, sagt Geschäftsführer Kurt J. Berkenhoff: „1902 hat August Kussmann das Unternehmen in der Domstadt gegründet, 1922 ist mein Großvater Josef Berkenhoff ins Unternehmen eingetreten. Wir haben mit Gussschildern begonnen, unter anderem für Lokomotiven im Deutschen Reich (1871 bis 1918, d.Red.).“ Wie so viele Kölner Gebäude wurde auch das Unternehmen im Zweiten Weltkrieg ausgebombt. 1946 wagte man einen Neuanfang in der Nähe der Kieppemühle, der heutigen FHDW, und im Jahr 1952 den Umzug an die Buchholzstraße. Über die Jahre verlagerte sich der Schwerpunkt von Gussüber Aluminium- zu Messing- und Edelstahlschildern für Industrie und Handel. kommen aber auch auf Bierfässern zahlreicher Brauereien zum Einsatz, insbesondere in Osteuropa, wo wiederaufbereitete Keg-Fässer sehr gefragt sind.“ Dass ihre Schilder so gefragt und sogar in der Wüste Saudi Arabiens zu finden seien, liege an der besonderen Qualität, erklärt der Geschäftsführer: „Die Zeit der Dumpingpreise ist vorbei. Natürlich können Sie Schilder günstiger in China bestellen, aber die Qualität ist eine andere, die Transportkosten sind hoch, die Transportzeiten sind lang.“ viele eigene Innovationen enthält: Neben einer selbst entwickelten Ätzmaschine mit Kaskadenspülung ist die Säurerückgewinnung mit Wasseraufbereitungstechnik eine Besonderheit: So konnte allein der Verbrauch von Eisen(III)-Chlorid von mehr als 50 Tonnen auf rund eine Tonne im Jahr reduziert werden, erklärt Kurt Berkenhoff. „Aber auch durch andere strategische Anpassungen können wir Marktschwankungen im Preis sehr gut auffangen und zudem die schnelle Lieferbarkeit von Schildern garantieren“, ergänzt sein Sohn und Prokurist Philipp Berkenhoff. Motoren, Pumpen und andere Maschinen, aber auch Behälter für Chemikalien und Lebensmittel, Anzeigetafeln, Skalen für Messsysteme sowie hochwertige Beschriftungen von Gebäuden, etwa von Behörden oder Unternehmen, zählen zum Portfolio von Kussmann & Berkenhoff. „Unsere Schilder Die Bearbeitung des Materials hat sich das Unternehmen zur Spezialität gemacht: Von der Gestaltung der Druckplatten mit Texten und Motiven über Druck- und Beschichtungstechniken sowie das Ätzen mit Eisen(III)-Chlorid bis zum Einbrennen und Veredeln reicht die Produktionsstraße, die Die Strategie gehe auf, sagt sein Vater und Geschäftsführer: „Wir sind ein kleines Unternehmen, arbeiten in der Nische. Aber in der sind wir groß geworden und arbeiten für jene, die Schilder haben wollen, die richtig lange halten und nicht verwittern.“ 2014 DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Juli/August 2014 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Juli/August 2014 Sie sind selbstverständlich, unscheinbar, irgendwie immer da und doch wichtig, manchmal sogar lebenswichtig: Schilder, die Bauteile oder Inhaltsstoffe bezeichnen, Funktion und Herkunft benennen, vor Gefahren warnen oder andere Informationen transportieren, sind bis heute wichtiger Baustein in der Industrie. Hierbei hat sich ein Familienunternehmen einen Namen gemacht. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Dr. Michael Metten, Geschäftsführender Gesellschafter METTEN Stein+Design Auf Stein gebaut Fotos: METTEN Stein+Design vom Azubi bis hin zu Mitarbeitern, die teilweise seit 40, 45 Jahren im Unternehmen sind. Das sind selten gewordene Erwerbsbiografien, die für kontinuierlichen Wissenstransfer stehen und die Loyalität zum Unternehmen bezeugen. Loyal stehen Sie auch zur Industrie an sich – Ihre Mitgliedschaft in der Akzeptanzoffensive signalisiert nichts anderes. Warum sind Sie dabei? Industrie ist nicht anachronistisch. Das gängige Industriebild stimmt nicht mehr mit der Realität überein – zumal die moderne Industrie der Kern der deutschen Wirtschaft ist. Industrie ist extrem spannend, nicht zuletzt weil das Produkt am Ende eines komplexen Wertschöpfungsprozesses greifbar bleibt. Michael „Air“ Jordan hat es gemacht. McDonald’s hat es gemacht. Bergisch Gladbach hat es auch gemacht. Unzählige Kunden aus dem privaten, gewerblichen und öffentlichen Umfeld bauen auf Steine von METTEN Stein+Design. Das mit Innovationspreisen reich gesegnete Familienunternehmen – Wegbereiter der Betonsteine – ist seit den 60er-Jahren in Overath nahe der A4 ansässig, geht aber auf den 1938 in Bergisch Gladbach gegründeten Baustoffhandel zurück. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT September 2014 Was hat es mit dem Apfel auf sich, der sich auf nahezu jedem gedruckten Medium Ihres Hauses – als Skulptur auch im Foyer – wiederfindet? Er symbolisiert den Paradiesapfel. Mit unseren Produkten möchten wir einen kleinen Beitrag zum ganz persönlichen Gartenparadies leisten. Mit privater Kundschaft machen Sie nach wie vor am meisten Umsatz? Ja, ca. 70 Prozent. Die restlichen 30 Prozent entfallen auf die öffentlichen und halb-öffentlichen Projekte. Leiten die Geschicke von METTEN Stein+Design (v. l.): Dipl.-Kfm. Dr. Michael Metten und Dipl.-Kff. Hildegard Metten. Wie hat sich das Jahr 2014 angelassen? Das I. Quartal war hervorragend, was dem milden Winter geschuldet war. Im II. Quartal haben wir eine Abkühlung festgestellt. Ist das Betonstein- denn ein Saisongeschäft? Ja, das beginnt bereits bei der Produktion. Ab 4°C setzt uns die Physik bei der Messung des Wassergehalts Grenzen. Bei sehr starkem Frost können wir gar nicht mehr produzieren. Im langen Winter 2012/13 konnten wir erst Ende April mit der Produktion beginnen. Problematisch? Wenn man bedenkt, dass die Spitzenzeiten von März bis zu den Sommerferien reichen, ja. Allerdings bedienen wir auch Projekte, die im Herbst und Winter realisiert werden, wie zum Beispiel Innenstadtgestaltungen, die bestenfalls noch vor dem Weihnachtsgeschäft fertiggestellt werden. Was machen Ihre Mitarbeiter aus der Produktion denn im kalten Winter, wenn nicht produziert wird? Winterreparaturen. Die vorausschauende Instandsetzung unseres Maschinenparks ist insofern wesentlich, als unsere Maschinen in der Saison extrem hohen Belastungen ausgesetzt sind. Extrem belastend wirkte auf große Teile der deutschen Wirtschaft die Rezession 2009. Wie gingen Sie damit um? Wir haben keinen einzigen Mitarbeiter entlassen, sondern die Krise mit unseren Mitarbeitern gemeinsam bewältigt. Offene und ehrliche Zusammenarbeit hat bereits mein Vater in den 80er-Jahren als Fundament unserer Unternehmenskultur verankert. Was sich wie äußert? Wir haben ein Team von 145 Mitarbeitern und aktuell sieben Azubis, auf die man sich ohne Wenn und Aber verlassen kann. Ein Beispiel: Weder gibt es bei uns eine erfolgsabhängige Entlohnung, noch ein Berichtswesen zu Controllingzwecken. Wir müllen uns nicht gegenseitig mit Papier zu, sondern konzentrieren uns alle voll auf den Markt. Vertrauen, das zurückgezahlt wird? Sicher, unsere Fluktuation ist äußerst gering. Wir beschäftigen nicht nur Menschen aus 13 Nationen und allen Berufen vom ungelernten Hilfsarbeiter über viele handwerkliche Berufe bis zum Akademiker. Gesund ist auch unser Altersmix DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 100 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Auch in der arabischen Wüste. Wie kam es dazu, dass in Overath produzierte Betonsteine 4.500 Kilometer Luftlinie entfernt in Saudi-Arabien verbaut wurden? Der Kontakt kam über deutsche Landschaftsarchitekten zustande, die seit vielen Jahren auf der arabischen Halbinsel tätig sind. Wir haben die Steine – rund 35.000 m² – in 450 Seecontainern nach Saudi-Arabien bringen lassen. Dennoch ist und bleibt die Baustoffindustrie, auch wegen der regional unterschiedlichen Farbpräferenzen, immer eine regionale Industrie. Was Ihrer Expansion einen Riegel vorschiebt? Nein, wir halten wichtige internationale Verfahrenspatente und haben inzwischen Lizenzen in über 20 Länder vergeben, nächste Woche steht die Vereinbarung mit einem Lizenznehmer in den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Konkret heißt das, dass wir Betonwerke bei der Unternehmens- und Produktentwicklung begleiten. Eine gute Betonsteinproduktion ist das Zusammenspiel von 1000 Mosaiksteinen. Sie sind allerdings auch als Natursteinhändler aktiv. Woher stammen die Steine? Definitiv nicht aus Indien. Aus Asien beziehen wir aber Granite und Basalte, Porphyr aus Italien oder rötliche Granite aus Schweden und – natürlich – Grauwacke aus Lindlar. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT September 2014 – Teil 7 – METTEN STEIN+DESIGN IM PORTRAIT Die METTEN Stein+Design GmbH & Co. KG hat ihren Stammsitz im Overather Gewerbegebiet Hammermühle, unweit der A4. Auf rund 80.000 m² Betriebsfläche produzieren und vermarkten 145 Mitarbeiter hochwertige, innovative Steine aus Beton für Plätze, Boulevards, Gebäude, Parks und Gärten sowie Natursteine. Als Lizenzgeber ist METTEN Stein+Design beratend bei Unternehmensaufbau und Produktentwicklung von Betonwerken in über 20 Staaten tätig. Geleitet wird das Familienunternehmen von Dipl.-Kff. Hildegard Metten und Sohn Dipl.-Kfm. Dr. Michael Metten. Jedem bekannt ist zumindest ein METTENProdukt: der Rasengitterstein. Präzise Messtechnik weltweit gefragt – Teil 8 – www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Oktober 2014 Aus einer Flut von Informationen die wirklich wichtigen herauszufiltern, das fällt uns im Alltag schwer. Doch erst richtig kompliziert wird es, wenn bis zu 100.000 Messwerte pro Sekunde verarbeitet werden wollen. Mit eigens entwickelter Messtechnik hilft die Delphin Technology AG in Refrath der Industrie, solche große Datenmengen zu erfassen und aufzubereiten. Foto oben: Frank Ringsdorf, Technischer Vorstand und Claudia Göbel, Vorsitzende des Vorstands der Delphin Technology AG Hinter einer Fülle von Messdaten verbirgt sich bei vielen Prozessen nicht weniger als der Schlüssel zu mehr Effizienz, zum ressourcenschonenden Arbeiten, zu mehr Sicherheit und damit unterm Strich auch zu mehr Erfolg. Doch warum sind Messwerte und deren richtige Verarbeitung so wichtig? Die Messtechnik ist die entscheidende Grundlage für das Schlagwort „Industrie 4.0“. Ohne die Daten können Sie keine Industrie 4.0, keine smart factory, aufbauen. Sie brauchen also verschiedene Daten aus ihrer Produktion – in Echtzeit und richtig aufbereitet. Dabei geht es um Effizienz, aber auch um Qualitätssicherung. Wie helfen Sie den Kunden beim Umgang mit der Messdatenflut? Wir bieten den Kunden verschiedene Lösungen im Umgang mit seinen Daten. Zum Beispiel mit modularen Systemen: Je nach Messaufgabe kann der Kunde ein Messgerät bei uns mit unterschiedlichen Modulen bestücken lassen. Wir bieten aber auch fertige konfigurierte Geräte. Und wir bieten Sonderlösungen, die wir kundenindividuell in Schaltschränke oder in Koffer einbauen. Wie viel Technik kommt dabei aus Bergisch Gladbach? Unsere gesamte Entwicklung findet hier in Bergisch Gladbach statt. Dabei entwickeln wir nicht nur die Messgeräte, die Hardware, sondern auch Software. Denn wenn Daten mit unseren Geräten erfasst und verarbeitet wurden, müssen die Daten auch professionell ausgewertet werden können. Produzieren Sie auch hier vor Ort? Die Intelligenz der Geräte, die Platinen und technischen Bauteile, lassen wir auswärts nach unseren Vorgaben fertigen. Alle Platinen werden dann hier im Haus genau getestet und erst dann weiterverarbeitet. Insofern haben wir eine kleine, eigene Produktion. Kann man mit solchen individuellen Lösungen, mit Nischenprodukten, auch international bestehen? Made in Germany ist immer noch ein großer Vorteil. Und wir kommen viel durch unsere großen deutschen Kunden ins Ausland, wenn die ihre Technologien exportieren. Gibt es ein Beispiel? Ganz aktuell arbeiten wir mit Voith Hydro zusammen, die Turbinen für Wasserkraftwerke auf der ganzen Welt herstellen. Derzeit läuft ein Projekt in Brasilien, wo unsere Geräte nun zum Einsatz kommen. Haben Sie auch Kunden hier in Bergisch Gladbach? Nein, (sie lacht), jetzt, tatsächlich nicht. Aber Delphin Technology AG im Porträt Die Delphin Technology AG ist ein international tätiger Entwickler und Hersteller von Messtechnik, Messdatenerfassung und –Auswertung mit eigener Software und Hardware. Dabei hat sich das Unternehmen auf individuelle und anwenderorientierte Entwicklungen spezialisiert. Im Bereich ihrer Anwendungen sind die Produkte Marktführer und für intuitive Bedienung und die hohe Qualität international bekannt. Das Unternehmen wurde 1980 von Dipl.Ing. Peter Renner unter dem Namen Sycon GmbH gegründet. 1984 wurde der Name vom begeisterten Sporttaucher Peter Renner auf Delphin Mess-, Steuer- und Regelsysteme GmbH geändert. Im Jahr 2000 erfolgte die Umwandlung in eine AG. Peter Renner wechselte von der Geschäftsleitung in den Aufsichtsrat, Ursula Renner und Frank Ringsdorf wurden als Vorstände berufen. in der Region Rhein-Berg, im Oberbergischen und in Köln. Auch Bayer ist ein großer Kunde von uns. In Deutschland sind unsere Geräte beim Haushaltsgerätehersteller NEFF im Bereich der Geräteprüfung im Einsatz. Aber auch bei der Überwachung von Gas- und Wasserkraftturbinen in Kraftwerken oder in der Entwicklung des Heizungsherstellers Viessmann findet man unsere Messtechnik wieder. Welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft? Wir spüren den Fachkräftebedarf bereits seit 2010 intensiv. Daher arbeiten wir seit Gründungstagen mit dem Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln zusammen. Zugleich ist für uns eine intakte Infrastruktur sehr wichtig – nicht nur für unseren Vertrieb, sondern auch für unsere Mitarbeiter, die irgendwie zur Arbeit kommen müssen. Das darf für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht zu lange dauern. Zur Person – Claudia Göbel Claudia Göbel ist Vorstandsvorsitzende der Delphin Technology AG mit Sitz in Bergisch Gladbach-Refrath. Nach dem Studium des Hotelmanagements in der Schweiz und den USA schloss sie ein betriebswirtschaftliches Bachelor-Studium der European Business Administration in Köln an. In 2010 folgte ein berufsbegleitendes MBA-Studium an der WHU bei Koblenz und im Ausland. Seit 2002 ist sie bei Delphin tätig. Zunächst baute sie das Marketing auf, bevor sie 2007 Prokuristin und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Delphin Technology AG wurde. Seit Januar 2012 ist sie Vorstandsvorsitzende. Gemeinsam mit dem Technischen Vorstand Dipl.-Ing. Frank Ringsdorf leitet sie die Geschicke des Unternehmens. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Oktober 2014 Im Gespräch mit Thomas Heinemann: Claudia Göbel, Vorstandsvorsitzende der Delphin Technology AG Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Helmut und Marcus Schönenbröcher – H. Schönenbröcher GmbH Werkzeuge, Maschinen und Wundersames mehr – Teil 9 – Aktuell treibt einige die Angst vor zurückgehendem Wachstum um. Bekommen Sie das zu spüren? H. Schönenbröcher: Vielleicht bei den Handwerkern. Sie sagen mir zwar, dass sie sich vor Aufträgen kaum mehr retten könnten, zögern aber bei neuen Investitionen. Unter Eingeweihten ist es längst ein offenes Geheimnis: Wer wirklich gutes Werkzeug braucht, findet es „beim Schönenbröcher“. Die H. Schönenbröcher GmbH mit Sitz an der Paffrather Straße 72 hat sich ihren respektablen Ruf in gut 40 Jahren hart erarbeitet. Und beliefert heute zu 60 Prozent die Industrie, zu 39 Prozent das Handwerk, und zu einem Prozent den ambitionierten Privatmann. Sie selbst möchten schon länger investieren – und zwar in neues Personal. Was suchen Sie? M. Schönenbröcher: Die eierlegende Wollmilchsau: bestenfalls einen Schlosser mit kaufmännischem Hintergrund und gutem technischen Verständnis, der obendrein fantastisch verkaufen kann. Wen beliefern Sie überhaupt? H. Schönenbröcher: Angefangen haben wir damals mit Werkzeugen und Maschinen für die metallverarbeitende Industrie, also alles vom Spiralbohrer über die Handsäge bis hin zur CNC-Drehbank. Heute zählen Handwerker aller Gewerke und Unternehmen aus dem Werkzeug- und Formenbau, Automobilzulieferer, die Lebensmittel-, Pharma- und Papierindustrie zu unseren Kunden. Private Kunden in unserem Ladengeschäft sind eher die Ausnahme, natürlich aber immer gern gesehen. Sie haben sich als sogenannter Systemlieferant aufgestellt – was bedeutet das? M. Schönenbröcher: Konkret heißt das, dass wir Unternehmen mit allem beliefern, was benötigt wird, also nicht nur mit Maschinen und Werkzeugen, sondern zum Beispiel auch mit Arbeitsschutz- und Hygieneartikeln. Das Konzept geht auf? M. Schönenbröcher: Ja, wir beliefern auch größere deutsche Konzerne deutschland-, teils sogar weltweit. Sie wissen, dass wir uns um ihre Bestellung schnell und pragmatisch kümmern. Praxisnähe und termingerechte Lieferung als Wettbewerbsfaktoren – kann man das illustrieren? H. Schönenbröcher: Ein Beispiel: Ein Kunde aus der Papierindustrie rief uns Ostersonntag 2011 an und sagte, dass Kugellager in der Fertigung sofort erneuert werden müssten. Jede Stunde, die die Anlage stillstand, kos- tete ihn EUR 13.000,--. Wir haben nicht lang gefackelt und die neuen Kugellager per Taxi aus Fürth ins Rheinland kommen lassen. Die Taxikosten betrugen zwar knapp 500 Euro, es hat sich letztlich aber doch gerechnet. Wo wir gerade bei den Exoten sind: Wer 400.000 Produkte aus den Segmenten Industriebedarf, Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsschutz vorhält, hat doch sicher schon Ungewöhnliches an den Mann gebracht. M. Schönenbröcher: Was gebraucht wird, liefern wir: Wir haben auch schon Regiestühle in bestimmter Farbe für einen Werbespot oder Schiedsrichtersitze für eine Tennisanlage organisiert. Zu Aufwand und Ertrag Ihres Engagements. Wie laufen die Geschäfte? M. Schönenbröcher: Abgesehen von der Sommerdelle im Juli und August war 2014 ein ordentliches Jahr. Dass Sie noch nicht fündig geworden sind, ist auch auf den Wirtschaftsstandort Bergisch Gladbach zurückzuführen? H. Schönenbröcher: Weniger, die Auswahl an wirklich guten Leuten ist auch wegen der benötigten Qualifikationen eher gering. Auch wenn die Verkehrsanbindung in Bergisch Gladbach natürlich zu wünschen übrig lässt. Sie spielen auf den fehlenden A4-Zubringer an? H. Schönenbröcher: Zum Beispiel. Sehen Sie: Wenn ich von einem großen Kunden in Bonn zurückfahre, benötige ich 15 Minuten von Bonn bis zum Flughafenzubringer – danach rund 45 Minuten bis zum Geschäft. Hat die Industrie in Bergisch Gladbach, die sich größtenteils ja für den A4-Zubringer ausspricht, zu wenig Lobby? M. Schönenbröcher: Sie genießt zu wenig Wertschätzung, obwohl die Industrie die wichtigste Funktion im gesamten Wirtschaftskreislauf innehat und alle von ihr profitieren. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUustrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT November 2014 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT November 2014 Warum werden Ihre Kunden in aller Regel Stammkunden? H. Schönenbröcher: Weil wir sehr flexibel sind, alle notwendigen Produkte im Sortiment haben und schnell reagieren können. Das unterscheidet uns von den ganz Großen. Abends bis 17 Uhr bei uns bestellt, am nächsten Morgen schon beim Kunden. Und das deutschlandweit. Helmut und Marcus Schönenbröcher (v. l.), Geschäftsführer H. Schönenbröcher GmbH. H. Schönenbröcher GmbH im Porträt Die H. Schönenbröcher GmbH nahm 1975 den Betrieb auf und beschäftigt 2014 zehn Mitarbeiter in Verkauf, Vertrieb und Administration. Geleitet wird der Betrieb von Unternehmensgründer Helmut Schönenbröcher und Sohn Marcus Schönenbröcher (48). Als Vollsortimenter für Industriebedarf, Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsschutz hat das Unternehmen Zugriff auf rund 400.000 Artikel im Gesamten, darunter 40.000 Qualitätswerkzeuge von den 500 führenden Herstellern weltweit (u. a. Kärcher, Stihl, Makita, Bosch, Fein, Flex, Festo). 800 m² misst die Betriebsfläche an der Paffrather Straße 72 in 51465 Bergisch Gladbach, wobei hier in erster Linie die Zentrale eines gut aufgestellten Netzwerkes sitzt. Durch die Mitgliedschaft im E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH) speziell im Union Werkzeug-Handel kann die H. Schönenbröcher GmbH schnell, günstig und umfassend liefern – und das weltweit. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Willibert Krüger – Krüger GmbH & Co. KG KRÜGER GmbH & Co. KG im Porträt Instant- und Diätprodukte für den Lebensmittelhandel. Pharmazeutische Produkte für die Selbstmedikation. Schokoladenprodukte und Halbfertigerzeugnisse für die weiterverarbeitende Industrie. Die KRÜGER Gruppe ist mit über 1.100 Mitarbeitern Bergisch Gladbach größter Arbeitgeber und beschäftigt über 4.500 Mitarbeiter an 20 Standorten weltweit. Der in über 100 Ländern erwirtschaftete Jahresumsatz lag im Jahr 2013 bei 1,954 Milliarden Euro. Im Werk in Bergisch Gladbach stellt das 1971 von Willibert Krüger gegründete Unternehmen Instanttee, Kaffeezubereitungen, Cappuccino, kakaohaltige Getränkepulver, Vitamintabletten, Süßstoffe und Arzneimittel her. Geschäftsführer der Krüger GmbH & Co. KG sind Marc Krüger und Dr. Guido Colsmann. „Kinder, lasst die Kirche im Dorf“ – Teil 10 – Willibert Krüger, Krüger GmbH & Co. KG Unter der Regie der IHK Köln soll in der Öffentlichkeit um mehr Verständnis für die Belange der Industriebetriebe geworben werden. Sie selbst zählen zu den Initiatoren und Taktgebern der Industrieakzeptanzoffensive. Warum? Die Industrie muss wieder den Platz einnehmen, den sie früher einmal innehatte. Wir wollen den Verbrauchern klar machen, dass die Industrie einen notwendigen Faktor im gesamten Wirtschaftsleben darstellt und kein Störenfried ist. Die Industrieakzeptanzoffensive muss vor diesem Hintergrund als ernsthafte, wichtige Initiative gesehen werden. Im Spannungsfeld von Industrie und Bürgerschaft ist die Ausweisung neuer Gewerbegebiete – speziell in Bergisch Gladbach – ein ständiger Zankapfel. Wie stehen Sie dazu? Tatsächlich gibt es hier viel Gegenwind von gut organisierten Bürgerinitiativen. Zu Recht oder zu Unrecht? Die Verbraucher sollten erkennen, dass Industrie in etwa da angesiedelt werden müsste, wo sich die Wohnstätten befinden, um übermäßige Anfahrtszeiten etc. zu reduzieren. Zumal wir nicht vorankommen, wenn einfach alles an Vorschlägen torpediert wird. Da denke ich mir oft: Kinder, lasst die Kirche im Dorf. Hier ist es hilfreich zu erkennen, dass wir alle in einem Boot sitzen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Ausweisung von Industriegebieten vorsichtig mit den Anwohnern abgestimmt werden muss. Abstimmungsprobleme – milde ausgedrückt – gibt es in Sachen A4-Zubringer, den Sie klar befürworten. Auf ein Wort zur Gladbacher Verkehrsmisere. Auch wenn es wenig hilfreich ist, wenn bestimmte Leute die Stadt in ziemlich scharfer Art angehen: Die Verkehrsführung ist dubios, der Verkehr läuft schlecht. Allerdings liegt Bergisch Gladbach strategisch gut. Große Ballungszentren befinden sich in der Nähe, ebenso wie zwei Flughäfen und ein Hafen, auch die Anbindung über die Autobahnen ist ordentlich. Sie schätzen Bergisch Gladbach demnach als Wirtschaftsstandort? Ja. Bergisch Gladbach ist eine ausgesprochen gute Stadt. Da sind dann auch kleine Fehlwürfe der Verwaltung akzeptabel, sofern sie korrigiert werden. Die Industrie klagt vermehrt über fehlendes Fachpersonal. Ein Punkt, der auch die KRÜGER Gruppe betrifft? Da haben wir keine Probleme. Wir bekommen gute Leute. Dem Hörensagen nach soll die Krüger Gruppe nicht nur ein Mal mit erheblichen Fördermitteln gelockt worden sein, um ihren Stammsitz nach Stendal zu verlagern. Sie halten Bergisch Gladbach dessen ungeachtet die Treue. Mehr noch: Sie investieren am Standort. Das Tochterunternehmen K-fee System baut in direkter Nachbarschaft im Gewerbegebiet Zinkhütte eine Großrösterei fürs boomende Kaffee-Kapsel-Geschäft. Ein klares Bekenntnis zu „GL“? Ich bin hier geboren. Ich bin mit der Stadt Bergisch Gladbach verwurzelt, und ich bin Gladbacher. Ich stehe auf dem KonradAdenauer-Platz und denke: „Was für eine schöne Stadt.“ DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Dezember 2014 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Dezember 2014 Zweifacher Familienvater. Ehrenbürger der Stadt Bergisch Gladbach. Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Mitglied in ungezählten Wirtschaftsgremien. Freund und Förderer sportlicher und sozialer Anliegen. Bekennender Liebhaber seiner Heimatstadt Bergisch Gladbach. In erster Linie jedoch: Unternehmer durch und durch. Willibert Krüger (74) im Interview. nichts nach Osteuropa oder an geförderte Standorte in Ostdeutschland verlegt, sondern leben unseren Standort Bergisch Gladbach. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Georg Musculus und Sandra Musculus, Musculus GmbH & Co. KG Maßgeschneidert Allerdings muss man auch konstatieren: Niemand freut sich über ein Gewerbegebiet in unmittelbarer Nachbarschaft. Sandra Musculus: Hier muss man unterscheiden. „Gewerbe“ und „Die Industrie“ – das ist viel zu pauschal. Wir verursachen weder Dreck noch Lärm. Wir arbeiten absolut emissionsarm mit Näh- und Schweißmaschinen und haben überschaubaren Abhol- und Anlieferverkehr. Einzig, wenn ein Stoffballen einmal umfällt, bekommt man das im Betrieb mit. Ich lade jeden, der sich unseren Betrieb anschauen und davon überzeugen will, herzlich dazu ein. – Teil 11 – Familienbetrieb (v. l.): Georg Musculus, Lucas Musculus, Sandra Musculus und Klaus Musculus. Zu Gesicht bekommt man dann auch eine unorthodoxe Lösung zum Transport der Rollen von der ersten Etage ins Erdgeschoss. Sandra Musculus: Eine Folge unserer begrenzten räumlichen Möglichkeiten. Da wir die Textilien nicht falten dürfen, müssen wir sie als Rollen ins Erdgeschoss transportieren. Sind sie zu groß und passen nicht in den Lastenaufzug, lassen wir sie händisch durch ein improvisiertes Loch in der Decke herab – bis zu 400-mal täglich. Das Jahr 2014 war für etliche kleine und mittelständische Unternehmen der Region Rhein-Berg ein gutes – auch für die Musculus GmbH & Co. KG? Georg Musculus: 2014 war das beste Jahr unserer Firmengeschichte. Allein unsere Produktion verzeichnete 14 Prozent Zuwachs. Wir platzen aus allen Nähten. Seit rund zehn Jahren wollen Sie tatsächlich expandieren, können es aber im Gewerbegebiet Frankenforst nicht. Auch am ausgesuchten, neuen Standort – dem Mini-Gewerbegebiet an der Ecke Overather Straße/Vinzenz-Pallotti-Straße – hakt es andauernd. Aktiv ist dort aktuell nur das Abwasserwerk der Stadt Bergisch Gladbach, das eine Baugrube für ein weiteres Kanalbauprojekt einrichtet. Was tun? Georg Musculus: Bevor die Situation nicht eindeutig geklärt ist, werden wir nichts mehr unternehmen. Wenn wir bauen, benötigen wir Planungssicherheit. Wir haben jetzt schon zu viel Geld und Arbeit in dieses Projekt gesteckt. Was für die Musculus GmbH & Co. KG bedeutet? Georg Musculus: Wir werden mit unserem jetzigen Standort Ernst-Reuter-Straße sicher noch vier Jahre leben müssen, da führt kein Weg dran vorbei. Allerdings birgt die Situation das Risiko, dass wir Kunden verlieren, weil wir nur begrenzte Produktionskapazitäten haben. Es gäbe Alternativen im Kölner Umland. Sandra Musculus: Wir leben von der Qualität unserer Mitarbeiter, und die müssen vernünftig zum Arbeitsplatz kommen. Ein Umzug ist problematisch. Mit Ihren Expansionswünschen stehen Sie nicht allein da: Gahrens + Battermann will ebenso erweitern wie Bandis+Knopp. Allerdings fehlt es in Bergisch Gladbach an geeigneten, vor allem größenadäquaten Gewerbeflächen. Ein spezifisches Gladbacher Problem? Georg Musculus: Ja und nein. Die Problematik der Ablehnung von Gewerbegebieten zieht sich inzwischen bis in den privaten Bereich. Jeder möchte zentrumsnah an der Autobahn wohnen, aber doch bitte in einer ruhigen Gegend, bestenfalls in einer verkehrsberuhigten Straße. Bei dem ganzen Hick-Hack der letzten Jahre um den neuen Standort Vinzenz Pallotti: Sehen Sie sich da auch eine Spur missverstanden? Sandra Musculus: Wenn man gegen Windmühlen kämpft, die jeder Grundlage entbehren, ja. Denn Fakt ist, dass wir uns an die Regeln halten, brav unsere Gewerbesteuer zahlen, hier vor Ort produzieren und Mitarbeiter beschäftigen. Wir haben Stichwort Stoffe: Sie sind entgegen der landläufigen Meinung kein Markisenhersteller, sondern machen was genau? Sandra Musculus: Gut zwei Drittel unseres Geschäftes entfallen auf die technische Konfektion. Wir beliefern als Auftragsfertiger cirka 90 Prozent der deutschen Markisenhersteller mit maßgeschneiderten technischen Textilien. Selbst Großbanner für Fassaden von 1.000 m² Größe können wir konfektionieren oder auch kleine Banner für den Point of Sale. Bei den freien Konfektionierern, die nicht als Tochter eines Markisenherstellers tätig sind, zählen Sie zu den Top 3 in Europa. Sie befassen sich allerdings auch mit Handel und bieten flankierende Services. Für welche Kundschaft? Sandra Musculus: In den Bereichen Markisen/Sonnenschutz, Gartenmöbel, HolzAlu-Fenster und Grill beliefern wir im Großraum Köln sowohl Endverbraucher als auch Kommunen, Architekten und Planer – inklusive Wartungs- und Reparaturservice. Unser Schwerpunkt bleibt allerdings die Technische Konfektion, also das Bearbeiten von Stoffen als Vorprodukt. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Februar 2015 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Februar 2015 Mehr Manufaktur als produzierender Großkonzern: Die Musculus GmbH & Co. KG aus dem Gewerbegebiet Frankenforst hat sich mit Qualitätsarbeit bei Sonnenschutzsystemen und der Technischen Konfektion einen weltweit guten Ruf erworben. Bei rund 35 Prozent liegt der Exportanteil – selbst US-amerikanische Markisenhersteller schwören auf technische Textilien „Made by Musculus“. Unterdessen plagen das 68-MitarbeiterUnternehmen Platzsorgen. Das Raumangebot kann mit dem Umsatzwachstum nicht Schritt halten. Musculus GmbH & Co. KG Die Musculus GmbH & Co. KG hat ihren Stammsitz in der Ernst-ReuterStraße im Gewerbegebiet Frankenforst. Auf rund 4.000 m² Betriebsfläche produzieren und vermarkten 68 Mitarbeiter technische Textilien (Technische Konfektion), Markisen und Sonnenschutz, Holz-Alu-Fenster sowie Gartenmöbel und Grills. Geleitet wird das 1924 in Köln gegründete und seit 1980 in Bergisch Gladbach ansässige Familienunternehmen von den Brüdern Georg und Klaus Musculus. Mit Sandra Musculus, Christopher Musculus und Lucas Musculus ist die nächste Generation bereits im Unternehmen tätig. Musculus ist Ausbildungsbetrieb für Industriekaufleute, Technische Konfektionäre sowie Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Eric Kutter, Leiter der Niederlassung Köln bei Gahrens + Battermann Fotos: Gahrens + Battermann GmbH Die perfekte Veranstaltung – Teil 12 – www.GLVerlag.de GL KOMPAKT März 2015 Deutsche Post, Deutsche Telekom, Lanxess, Lufthansa, Fraport, Deutz, Salzgitter, BMW, Siemens. Die Liste überaus renommierter Stammkunden aus DAX und MDAX ließe sich beliebig fortführen. Gahrens + Battermann zählt mit seinem Serviceportfolio und Mietpark für Mediensysteme aller Art zu den Premium-Adressen bundesweit. Immer dann, wenn Events wie Hauptversammlungen, Messen, Sport- und Musikveranstaltungen, allerdings auch der Kölner Karneval, Public Viewing bei der WM oder die Abi-Feier in der Nachbarshaft anstehen, sorgt Gahrens + Battermann für laufende Bilder, Ton, Licht und mehr. Dazu im Gespräch: Eric Kutter, Leiter der Niederlassung Köln. Eric Kutter (48) leitet die Kölner Niederlassung von Gahrens + Battermannn seit 2000. Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker ist seit 1988 im Betrieb und war seinerzeit der 13. Mitarbeiter überhaupt. Ein rheinisches Herzensanliegen: Wie schaute Ihr Beitrag zum Kölner Karneval 2015 aus? Auf dem Heumarkt stand einer unserer LED-Trucks. Auch die Beschallung geht auf uns zurück, ebenso wie die Glasfaserkabel, die wir vom Alter- zum Heumarkt gelegt haben. Der Laie hakt nach: Sei es die Beschallung auf dem Heumarkt oder in der LanxessArena, wenn ein großer deutscher Konzern zur Jahreshauptversammlung mit erwartet mehreren Tausend Besuchern bittet – wie wird hier die Lautstärke eingestellt? Nehmen wir die Jahreshauptversammlung. Ein Audio-Akustiker geht noch vor dem Event die Arena ab und erstellt ein Beschallungs-Gutachten. Wichtig ist, dass das gesprochene Wort überall hörbar ist. Schwerpunktmäßig befassen Sie sich allerdings mit dem Segment Video. Ja, zwar haben wir auch schon die Techno-Events Nature One in Kastellaun oder den Tanz in den Mai – die Mayday in der Westfalenhalle – begleitet, unser Hauptgeschäftsfeld aber war von jeher der BildBereich. Da kommen wir auch ursprünglich her, auf dieses Segment entfallen 60 Prozent der Budgets. Sie fungieren als Full Service Dienstleister: Sie vermieten zum einen Eventtechnik, zum anderen planen und konzeptionieren Sie Kundenveranstaltungen. Was findet sich zum Beispiel im Mietpark? Displays, Projektoren, Player, Rekorder, LED-Großbildwände für In- und Outdoor, Audio-Equipment, Bühnen- und Studiobeleuchtung, Kameras, Regietechnik, Mediensteuerungen, Computer-Systeme usw. Unser Mietpark wird von Bergisch Gladbach aus zentral disponiert. Hier werden die Geräte auch nachvollziehbar geprüft und gewartet, ehe sie für den nächsten Einsatz in einen versiegelten Transport-Koffer kommen. Der technische Fortschritt von analog bis digital, von VHS bis LED-Technik ist rasant: Was machen Sie mit veralteten Geräten? Verkaufen, teils auch verschrotten. Wir müssen Technik letzter Stand bieten wie jetzt beispielsweise LED-Wände mit extrem hoher Auflösung, die nahezu nur eine wahrnehmbare Oberfläche erzeugen. Es dürfte kein Problem sein, jemanden zu finden, der günstiger anbietet als wir, bei Service und Qualität aber machen wir keine Kompromisse. Das gilt auch beim Auftrag für das kleine oder mittelständische Unternehmen. Was sich wie 2014 in guten Geschäften niederschlägt? Das Jahr 2014 war umsatzmäßig tatsächlich gut. Was allerdings auch saisonal durch Events wie das Public Viewing während der WM bedingt war. Grundsätzlich profitieren wir von unserer Nähe zu den Kunden. Unsere Niederlassungen befinden sich alle an den Messestandorten und Event-Zentren, auch liefern wir nach Möglichkeit alle Bausteine für die eine, perfekte Veranstaltung. Sogar eine reine Veranstaltung-Software haben Sie mit G+B Interactive entwickelt. Ja. Die Software deckt alle Facetten des modernen Eventmanagements von Buchung der Referenten über Teilnehmerregistrierung, Zeit- und Raumplanung bis hin zur Auswertung neuer Leads ab. Unsere Erfahrung zeigt: Wer G+B Interactive einmal genutzt hat, ist begeistert. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT März 2015 Gahrens + Battermann GmbH Die Gahrens + Battermann GmbH hat ihren Stammsitz an der Lustheide in Refrath. Seit 1983 stattet das von Kurt-Werner Gahrens und Jürgen Battermann gegründete Unternehmen Veranstaltungen jeder Art mit Mediensystemen aus. Gahrens + Battermann bietet Full-Service (Beratung, Planung, Konzeption, Ausführung) und die Vermietung von Technik in den Bereichen Video, Audio, Licht, IT sowie Content-Erstellung. Insgesamt sind rund 250 Mitarbeiter in den acht Niederlassungen Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München tätig, darunter über 70 Auszubildende. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Udo Fielenbach, Inhaber joke Folienschweißtechnik GmbH & joke Technology GmbH Aufschwung in Reinform www.GLVerlag.de GL KOMPAKT April 2015 Innovation, Solidität, Wachstum. Die Eckpfeiler schwäbischer Unternehmenskultur finden sich doch tatsächlich auch in der beschaulichen Ortslage Herkenrath. Der Maschinen- und Anlagenbauer joke Folienschweißtechnik GmbH zählt im Verbund mit dem reinen Handelsunternehmen joke Technology zu den momentan erfolgreichsten Unternehmen der Region. 18 Millionen Euro Umsatz peilt das 92-MitarbeiterUnternehmen 2015 an – 2016 soll die 20-Millionen-Marke geknackt werden. Im Gespräch: Udo Fielenbach, Inhaber beider Unternehmen und Geschäftsführer der joke Technology GmbH. Weil ich das Potenzial anfangs noch nicht ausgeschöpft sah, was sich mit den Wachstumsraten der letzten Jahre auch bewahrheitet hat. Maschinenbau „Made in Germany“ ist per se eine Erfolgsstory. Daher haben wir 2014 auch RENO-TEC aus Troisdorf übernommen und glücklicherweise jeden einzelnen Arbeitsplatz erhalten können. Stichwort Fachkräfte-Akquisition – ein Problem für joke? Nein, scheinbar ist es leichter, Fachkräfte hier in einer etwas ländlicheren Gegend zu finden. Zumal nicht jeder morgens gern zur Arbeit in die Großstadt fährt. Wie verdoppelt man in nur fünf Jahren Umsatz und Mitarbeiterzahl? Als ich 2010 ins Unternehmen eintrat, kannte ich weder Herkenrath noch die Branche, traf aber auf Mitarbeiter mit extrem langer Betriebszugehörigkeit und ausgeprägtem Know-how. Ich selbst brachte Erfahrung aus der Automobilindustrie mit und kenne die erfolgversprechenden Strukturen eines Großunternehmens. Da griff ein Rad ins andere. Udo Fielenbach (58) ist seit 2010 Inhaber der joke Folienschweißtechnik GmbH und joke Technology GmbH. Unter seiner Regie wurden Umsatz und Mitarbeiterzahl des Herkenrather Unternehmens mehr als verdoppelt. Der Datenkranz, der auch die innerorganisatorische Entwicklung abbildet, beeindruckt – inwieweit aber sind Sie von der konjunkturellen Großwetterlage abhängig? Jede Schwankung bekommen wir unmittelbar zu spüren. Ich selbst werde regelmäßig bei der Erhebung zum ifo Geschäftsklimaindex befragt und kann anhand unseres Tagesgeschäfts ziemlich genau prognostizieren, wie die Werte nachher ausschauen werden. Bei joke Technology hatten wir 2014 rund 10.000 Aktivkunden, der größte Kunde macht unter 0,1 Prozent unseres Umsatzes aus. Da ergibt sich in der Breite ein gutes Bild von der wirtschaftlichen Lage. Bekommen Sie die momentanen Währungsschwankungen zu spüren? Ja. Allein in den letzten fünf Jahren gab es zum Beispiel Euro-Yen-Kurse von 94 bis 170 – das ist insofern relevant, als wir bei 300 Zulieferanten insgesamt einen Großteil unserer Handelsprodukte aus Japan beziehen. Da mussten wir uns entsprechend absichern, heißt, wir haben uns für mehr Planungssicherheit einen bestimmten Wechselkurs via Bank gesichert. Beim Verkauf wird in Euro abgerechnet. Schauen wir uns die Output-Seite an: Wie viele Produkte verlassen Ihr Lager hier vor Ort in Herkenrath? Bei unseren Produkten zum Glätten von Metalloberflächen sind es ca. 40.000 Pakete pro Jahr ab einem Warenwert von cirka 50 Euro. Unsere großen Anlagen bei der joke Folienschweißtechnik haben Auftragsvolumina von 250.000 bis 600.000 Euro. Was sind das für Anlagen? Ein Beispiel: Wir haben allein in den letzten fünf Jahren sechs große Anlagen für die Produktion von Einmalhandschuhen als Beileger für Haarfärbemittel nach Lateinamerika exportiert. Sie selbst haben die joke-Tätigkeit als klassischer Maschinen- und Anlagenbauer auf TOP 1 gesetzt – warum? Die Stadt Bergisch Gladbach und ihre Unternehmer sprechen durchgängig von einem Mangel an Gewerbefläche – Sie auch? Wir standen vor gut zwei Jahren durchaus vor einem Umzug nach Overath-Vilkerath, was aber der eher komplizierten vertraglichen Situation vor Ort geschuldet war. Nach Klärung und Ankauf einiger Immobilien am Standort bleiben wir unserem Stammsitz Herkenrath definitiv treu und werden weiter investieren. Zumal Platz für Erweiterung vorhanden ist. Ist etwas Konkretes in Planung? Rund zwei Millionen Euro geben wir aktuell für neue Infrastruktur aus, bauen einen großen Parkplatz, ein neues Bürogebäude, sanieren existente Gebäude und Produktionshallen und werden energetisch sanieren mit Blockheizkraftwerken und Solaranlagen. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT April 2015 – Teil 13 – joke FolienschweiSStechnik GmbH Die joke Folienschweißtechnik GmbH und das Schwesterunternehmen joke Technology GmbH haben ihren Stammsitz im Asselborner Weg 14-16 in Bergisch Gladbach-Herkenrath. Auf 19.500 m² Betriebsfläche vermarkten, warten, lagern und kommissionieren insgesamt 92 Mitarbeiter einerseits Materialien und Präzisionswerkzeuge für die Oberflächen-Endbearbeitung. joke Technology ist in diesem Segment europäischer Marktführer. Andererseits ist joke Folienschweißtechnik gefragter Produzent von Folienschweißmaschinen und ganzen, bis zu 35 Meter langen FolienschweißProduktionsstraßen. Geleitet wird das vor 75 Jahren gegründete Unternehmen (ehemals: Joisten & Kettenbaum) von Udo Fielenbach. Der 58-jährige Kaufmann – früher Gesellschafter und Geschäftsführer eines Kölner Automobil-Zulieferers – übernahm das Unternehmen im Jahr 2010. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Manuela Steiner, Geschäftsführerin der Rubie´s Deutschland GmbH Fotos: Rubie‘s Hidden Champion Was auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze bedeutet? Ja. Der Aufbau neuer Infrastruktur ist ein Bekenntnis zum Standort Bergisch Gladbach. Damit nehmen Sie allerdings auch eine suboptimale Verkehrsanbindung in Kauf. Dass der A4-Zubringer fehlt, ist natürlich problematisch für alle: Zulieferer, Spediteure, Mitarbeiter. www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Juli/August 2015 Am 1. Juni 2015 wurde an der Hüttenstraße 45 in Bergisch Gladbach Jubiläum gefeiert. Seit 10 Jahren managt die Rubie’s Deutschland GmbH vom Gewerbegebiet Zinkhütte aus das europäische Geschäft mit Karnevalskostümen, -Accessoires und -Schminke. 10 Jahre, in denen Europas führender Kostüm-Großhändler den Umsatz mehr als verdoppelte. Was sich hinter der Erfolgsstory des 160-Mitarbeiter-Unternehmens verbirgt, erläutert Geschäftsführerin Manuela Steiner im Interview. Woher stammt Ihr derzeitiges Personal? Gerade unsere Logistiker aus Bergisch Gladbach und dem direkten Umfeld, ansonsten kommen unsere Mitarbeiter auch aus Köln, Leverkusen und dem RheinSieg-Kreis. Vom Kostüm direkt zum Karneval: Sie selbst stammen aus der Karnevalshochburg Mainz, leben und arbeiten unterdessen seit Jahren im Kölner Umfeld. Was gefällt besser: der kölsche Fastelovend oder die Meenzer Fassenacht? Der Kölner Straßenkarneval ist wesentlich größer, der Sitzungskarnevalist mehr auf Klamauk und Kokolores aus und weniger politisch als der Mainzer. Manuela Steiner ist Geschäftsführerin der Rubie’s Deutschland GmbH. Seit 2002 ist sie im Unternehmen tätig, zunächst am Standort Mainz, seit 2005 am Stammsitz in Bergisch Gladbach. Stichwort 5. Jahreszeit: Wie kann man 160 Mitarbeiter das ganze Jahr über beschäftigen, wenn die heiße Karnevalszeit allenfalls auf ein paar Monate fällt? Gefeiert wird inzwischen unterjährig, und das reichlich. Kostüme, Schminke und Accessoires sind nicht nur zur Karnevalszeit nachgefragt, sondern auch zu Halloween oder zum Oktoberfest, das mittlerweile nahezu jedes Dorf zwischen August und Oktober feiert. Kostüme werden auch zur Weihnachts- bzw. Adventszeit und bei Anlässen wie Junggesellenabschieden, Mottopartys, Geburtstagen etc. getragen. Rubie’s ist europäischer Marktführer. Sie profitieren dabei auch vom Zugriff auf die amerikanischen Lizenzen Ihrer Muttergesellschaft. Wie laufen die Geschäfte, wie ist die Umsatzentwicklung der Rubie’s Deutschland GmbH? Wir konnten den Umsatz von 14,5 Mio. Euro im Jahr 2005 auf 34,5 Mio. Euro 2014 steigern. Mehr Umsatz bedeutet im Regelfall mehr Platzbedarf. Wo werden die Kostüme gelagert, bevor sie in den Spielwaren-Fachhandel oder zu Handelsketten wie Karstadt, Kaufhof, Real etc. gehen? Wir verfügen auf dem knapp 30.000 m²Areal an der Hüttenstraße über 14.700 m² Lagerfläche plus ein vollautomatisches Hochregal mit 11.000 Stellplätzen. Der Betrieb an der Senefelderstraße – 3.000 m² groß – wird für die Logistik genutzt, genauso wie für die Verwaltung, da auch hier der Standort in der Hüttenstraße bei Weitem nicht mehr ausreichend ist. Auf der Freifläche wollen wir mittelfristig tätig werden. Inwiefern? Wir planen hier die Errichtung einer Lagerhalle mit Schieberegal und 12.000 Stellplätzen, ebenso soll hier dann die komplette Verwaltung angesiedelt werden; der Standort Hüttenstraße bleibt für logistische Zwecke erhalten. Im Rhein-Sieg-Kreis unterhalten Sie einen weiteren Stützpunkt. In Troisdorf-Spich. Hier wird die Logistik für die Premium-Kosmetikmarke Jofrika abgewickelt. Außerdem haben wir vor zwei Jahren den insolventen und nächst größeren Mitbewerber „FKW Keller GmbH“ akquiriert, ein Kostüm-Vollsortimenter mit 1.200 Artikeln, dieser geht in der Mottoland GmbH – einer 100%-igen Tochter der RD GmbH – auf. Die Mottoland Logistik wird von zwei angemieteten Hallen mit 11.000 m² Fläche in Porz aus betrieben. Was kosten eigentlich Rubie’s Kostüme? Bei 3.000 Artikeln im Sortiment differiert das erheblich, im Kostüm-Bereich bewegen wir uns zwischen 15 Euro bis über 1.000 Euro. Bei den exklusiven Kostümen handelt es sich meistens um lizenzierte und sehr realitätsnahe Produkte – Rubie’s hält weltweit über 250 Lizenzen. Ein Beispiel wäre Darth Vader, eine Figur aus Star Wars. Allerdings verkaufen wir davon allenfalls 10 bis 15 Exemplare pro Style jährlich. Von links: John Clausen, Joseph Soccodato, Marni Berk Beige, Rubin Beige, Marc Beige, Manuela Steiner und Phyllis Beige Rubie´s Deutschland GmbH Die Rubie’s Deutschland GmbH hat ihren Stammsitz im Gewerbegebiet Zinkhütte in Bergisch Gladbach. Das Tochter-Unternehmen des US-amerikanischen Konzerns Rubie’s Costume Inc., Co. ist marktführender Großhändler in der Kostümbranche und im internationalen Lizenzgeschäft. 160 fest angestellte Mitarbeiter – saisonal sogar über 200 – arbeiten für Rubie’s an den beiden Bergisch Gladbacher Standorten Hüttenstraße (Verwaltung / Hochregallager) und Senefelderstraße (Logistik) sowie in den Niederlassungen Troisdorf und Porz. Sortiment von Rubie’s: u. a. Kostüme, Karnevalskosmetik, Accessoires, Hüte und Perücken. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Juli/August 2015 – Teil 14 – Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Herbert Strobel, Geschäftsführer der ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH 100 Prozent Qualitätskontrolle – Teil 15 – jektgeschäften mit China müsste ein Kunde mindestens vier Monate warten. Wen beliefert ASTRO? Zu je 50 Prozent den Elektrogroßhandel und große Kabelnetzbetreiber wie Unitymedia, Kabel Deutschland, NetCologne oder die Deutsche Telekom. Der Exportanteil beträgt derzeit 15 Prozent – größter Markt im Ausland ist der niederländische mit 6 Millionen Haushalten. In Deutschland sind es derzeit 19 Mio. 24 Mio. Haushalte sind theoretisch ans Kabelnetz anschließbar und könnten somit auch Telefonie und schnelles Internet erhalten. Was produziert ASTRO? Vor allem aktive und passive Komponenten für SAT- und Kabelfernsehnetze wie Kopfstellen, Verstärker und Multimediadosen, die die Endverbraucher in der Regel nicht sehen: Ein Beispiel: Derzeit sind weltweit über 500 IP-Kopfstellen mit jeweils bis zu 500.000 Teilnehmern installiert. Heute repräsentiert Herbert Strobel (54) als Geschäftsführer der ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH die dritte Unternehmergeneration. Der Diplom-Kaufmann trat 1991 nach Studium und mehrjähriger Tätigkeit für Bosch ins Unternehmen ein, das er seit 2000 alleinverantwortlich führt. Diese IP-Kopfstellen sind – vereinfacht gesagt – Verteilstationen für Fernsehsignale, die wie bei Telefonie und Internet aus dem überregionalen IP-Netz kommen und an der Empfangsstation wieder als Fernsehsignal ins regionale Kabelnetz eingespeist werden. Ja, dies sind komplette, vorkonfigurierte Systeme, die bei internationalen Telekommunikationsanbietern zum Einsatz kommen. Allerdings entwickeln, fertigen und vertreiben wir auch einfachere Komponenten wie bis zu 1 Mio. Multimediadosen oder bis zu 200.000 Breitbandverstärker pro Jahr. Grundsätzlich bedienen wir den gesamten Markt für Kabel, Satellit und IPTV mit Empfangs- und Breitbandverteilanlagen. Wie laufen die Geschäfte? Durchwachsen. 2012 erlebten wir mit der Analogabschaltung einen extremen Boom, was sich allerdings im weiteren Verlauf negativ auswirkt, da es vorgezogenes Geschäft bedeutet. Dessen ungeachtet wiesen Sie 2014 einen stabilen Umsatz von 27 Mio. Euro aus. Ja, der starke Rückgang war bereits 2013, wo wir durch Zeitverträge und Leiharbeiter flexibel auf die Marktgegebenheiten reagieren konnten. Was wie gelingt? Kontinuität, Flexibilität und Zuverlässigkeit sind nach wie vor die Grundwerte unserer Unternehmensphilosophie. Made in Germany und die umfangreichen Qualitätssicherungsmaßnahmen – 100 Prozent Einzelkontrolle – sprechen ebenfalls für uns. In Ihrem Business würde man spontan auf harte Konkurrenz aus den Billiglohnländern Asiens tippen. Was hat ASTRO, was zum Beispiel chinesischen Anbietern abgeht? Sehr gut ausgebildete Mitarbeiter und langjährige Erfahrung. In Kombination mit unserem modernen Maschinenpark und eigenem Werkzeugbau können wir schnell und flexibel auf Projekte reagieren. Nach ca. vier Wochen können wir bereits erste Lieferungen tätigen, bei Pro- Sie haben 2008 begonnen, den osteuropäischen Markt zu erschließen. Speziell in der Ukraine und Russland haben wir uns stark engagiert, allerdings ist die Lage heute natürlich sehr problematisch. Projekte werden wenn überhaupt nur noch mit erheblicher Verzögerung realisiert. Sie verfügen über einen exzellenten Unternehmensstandort: nah an der A4, nah am Flughafen – wie ist es um die Fachkräfte-Rekrutierung bestellt? Unsere Mitarbeiter sind teils seit Jahrzehnten im Unternehmen. Glücklicherweise haben wir noch wenig Probleme, qualifiziertes Personal zu finden, sowie eine geringe Mitarbeiterfluktuation. Intern setzen wir sowohl auf Aus- als auch Weiterbildung. Aktuell bilden wir sechs Auszubildende im kaufmännischen Bereich, der Logistik und Fertigung aus. ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH Die ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH hat ihren Stammsitz seit 1958 im Gewerbegebiet Frankenforst (Olefant 1 – 3). Auf 20.000 m² Betriebsfläche entwickeln, fertigen, und vertreiben insgesamt 150 Mitarbeiter Empfangs- und Verteilanlagen für Satellit, Kabel und IPTV. 1947 wurde das Unternehmen von Adolf Strobel in einem umgebauten Pferdestall als „Blechwarenfabrik“ in Bensberg gegründet. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT September 2015 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT September 2015 Rundfunkempfangstechnik ist und bleibt ihr Metier. Die ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH avancierte seit ihren Anfängen als regionale Antennenfabrik Ende der 40er-Jahre zu einem weltweit tätigen Systemanbieter für Kabelfernsehnetze. Seit 2003 ist das Unternehmen Marktführer für digitale Kopfstellen, seit 2008 für IP-Kopfstellen in Deutschland. Im Gespräch: Geschäftsführer Herbert Strobel. Im Gespräch mit Thomas Heinemann: Tino Müllenbach, Inhaber und Geschäftsführer der Hoffer Alter GmbH Klasse statt Masse rung, insbesondere bei jungen Menschen. Im Gegenzug merken wir, dass vermehrt auch junge Kunden nun auf hohe Qualitätsstandards achten, verantwortungsvoll konsumieren und die Produkte wertschätzen. Klasse ist da einfach besser als Masse, das spüren wir auch als wachsenden Anspruch: Unsere Kunden wollen erstklassige, exklusive Genusserlebnisse und keinen Discounter-Schnaps. - Teil 16 - Diese Genusserlebnisse sind „Made in Rösrath“, genauer gesagt „Made in Hofferhof“, einem kleinen Weiler fernab der Gewerbegebiete … … da wollten wir auch gar nicht hin. Der Standort war und bleibt so, auch wenn eine Produktion auf der grünen Wiese vom Ablauf sicher einfacher wäre. Wir sind das älteste aktive Unternehmen hier in Rösrath, die letzte regionale Kornbrennerei im Bergischen Land und fühlen uns hier wohl. Tino Müllenbach, Inhaber und Geschäftsführer Hoffer Alter GmbH in Rösrath Bereitet das Gewerbe umringt von Wohnhäusern keine Probleme? Schon seit den Anfängen im Jahr 1890 haben wir Kontakt zum Dorf aufgenommen, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Im Schnitt kommen heute zwei Lkw täglich und dann ist die Dorfstraße schon einmal blockiert. Ein Blick in die Spirituosenabteilung im Supermarkt zeugt von der großen Auswahl an Produkten und bekannten Platzhirschen. Wie behauptet man sich dagegen als kleine Brennerei? Wir verstehen unsere Arbeit als Handwerk und Industrie zugleich: Die Alkoholherstellung ist in unserem Hause ein Handwerk, das viel Fingerspitzengefühl verlangt, und kein Industrieprodukt. Und doch arbeiten wir als mittelständisches Unternehmen industriell, wenn man dies nach der Größe und den Prozessen festmachen will. Unsere 42 Produkte gehen nicht nur in unseren Hofladen, sondern insbesondere an den Getränkefachhandel, C&C-Märkte Und was sagen dann die Nachbarn? Wir pflegen die offene Kommunikation, damit Probleme erst gar nicht entstehen, und das schafft Verständnis und zahlt sich aus. Heute stehen die Nachbarn hinter uns und es ist schön, das zu spüren. sowie an andere Industrieunternehmen bundesweit. Wie überzeugen Sie Kunden, zum Handwerks- statt zum Industrieerzeugnis zu greifen? Nur mit erstklassiger Qualität! Ein Beispiel: Unser Ursprungsprodukt war der Korn, also ein Getreideschnaps. Dieser hat sich von 1880 bis heute ständig weiterentwickelt, wird im Holzfass gereift, aber auch mal im Cognac-Fass – die Unterschiede schmeckt man. Gleiches gilt für unsere Liköre und Brände von dem Quittenlikör „Hermännche“ bis zur Maracuja-Frucht. Damit Kunden unsere Produkte kennenlernen, setzen wir auf Empfehlungen begeisterter Kunden, aber auch auf konsequente Öffentlichkeitsarbeit über unsere Auszeichnungen. Gerät man nicht in ein Spannungsfeld, wenn man Alkohol „bewirbt“? Wir bieten keine Alltagsprodukte, sondern echte Genussmomente. Bei unseren Brennereibesichtigungen setzen wir ganz offen auf Sensibilisierung und Aufklä- Die Rahmenbedingungen vor Ort stimmen Sie zufrieden, gilt das auch für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region? Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Rösrath konnten alle bisherigen Projekte umgesetzt werden, die Erweiterungen in der Zukunft ermöglichen. Zugleich haben wir uns vor einem Jahr mit einer Holzhackschnitzel-Heizung energetisch bei der benötigten Prozess- und Gebäudewärme neu und nachhaltig aufgestellt. Auch bei den Mitarbeitern, die wir selbst einarbeiten, erfreuen wir uns großer Nachfrage. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZ-OFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT November 2015 www.GLVerlag.de GL KOMPAKT November 2015 Manchmal ist weniger einfach mehr. Insbesondere dann, wenn die Qualität dafür umso besser wird und das Unternehmen flexibel und innovativ bleibt. Mit dieser Maxime behauptet sich die Brennerei Hoffer Alter in den Höhenlagen von Rösrath gegen Mitbewerber. „Wenngleich es die Brennerei seit 1880 gibt, wird es nie einen Stillstand geben“, sagt Tino Müllenbach, der das Familienunternehmen in fünfter Generation führt. Hoffer Alter GmbH, RösratH Seit dem Jahr 1880 wird im Hof der Familie Müllenbach Korn gebrannt. Aus dem einstigen Nebenerwerb des landwirtschaftlichen Hofes wurde eine Vollerwerbsbrennerei, die insbesondere regionale Produkte verarbeitet. Allen Widrigkeiten zum Trotz hat die Brennerei nicht nur im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern „überlebt“, sondern steht heute auf gesundem, festen Boden. 42 Qualitätserzeugnisse werden im kleinen Hofferhof auf den Rösrather Höhenlagen gebrannt. In Spitzenzeiten können bis zu 30.000 Flaschen pro Tag abgefüllt werden. Kunden des Betriebes mit fünf Mitarbeitern und der engagierten Familie Müllenbach sind Endverbraucher, Getränkefachhandel, C&C-Großmärkte sowie die Industrie. Im Gespräch mit Ulrich Kläsener: Bernd Supe-Dienes, Geschäftsführer der Dienes Werke für Maschinenteile GmbH & Co. KG Im Bilde (v. l.): Rudolf Supe-Dienes, Bernd Supe-Dienes, Josef Nelles (Techn. Leiter), Dietmar Fritz (Vertriebsleiter). Echt scharf - Teil 17 - Die Geschäftsführung liegt in den Händen von Bernd Supe-Dienes (58/Bild oben) und Rudolf Supe-Dienes (55). Seit 1995 ziehen die Brüder die Fäden im Unternehmen, das 1913 von Großvater Karl Rudolf Dienes in Remscheid gegründet wurde. Mit welchem Erfolg? Wir verzeichnen ebenso wie unsere Branche Wachstum im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. Das Rezessionsjahr 2009 noch im Hinterkopf, stellt sich die Frage nach der Konjunkturabhängigkeit Ihres Unternehmens. Wir sind nur bedingt konjunktursensitiv aufgestellt. Industrielle Messer werden immer nachgefragt … Es ist das Top-Thema der deutschen Wirtschaft schlechthin: die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Machbar und möglich auch für die Dienes-Werke? Ja, wir stehen bereits mit der IHK und der Agentur für Arbeit in Kontakt. Denkbar wäre, bei entsprechenden Voraussetzungen Jugendliche als Auszubildende einzustellen. Die Diskussion um kulturelle Differenzen hat an Fahrt aufgenommen. Ein Problem für Sie als Arbeitgeber? Wir haben aktuell 15 Nationen im Betrieb, das ist alles handelbar. Wünschenswert wäre natürlich das zügige Erlernen der deutschen Sprache. Haben Sie überhaupt Probleme, Nachwuchskräfte zu akquirieren? Weniger. Wir regten bereits vor 20 Jahren Jobbörsen an, um uns als Arbeitgeber sicht- und greifbar zu machen und standen schon früh in Kontakt mit Schulen, zumal wir ein gutes Standing hier vor Ort haben: 190 Mitarbeiter samt Familien stehen hinter uns. Eine gute Reputation als verlässlicher Arbeitgeber ist das eine. Dafür braucht es zum anderen Wettbewerbsfähigkeit im rauen Weltmarkt. Wie ist Dienes aufgestellt? Weltweit gibt es etwa ein Dutzend Wettbewerber, allesamt mittelständische Unternehmen. Wir versuchen, unsere Position in der technologischen Spitze zu verteidigen. Was wie gelingt? Indem wir Erfahrungswissen mit branchenspezifischem Know-how verbinden. Es gibt Anwender, die verstehen, dass geringere Prozesskosten weit größere Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit haben als höhere Produktkosten: unsere Kunden. Sie wissen, dass wir größten Wert auf Haltbarkeit unserer Messer, im Prinzip aller Produkte legen. dienes werke Die Dienes Werke für Maschinenteile GmbH & Co. KG haben ihren Stammsitz in Overath-Vilkerath. Das 400-Mitarbeiter-Unternehmen erwirtschaftete 2015 ca. 50 Mio. Euro Umsatz. Dienes entwickelt, konstruiert, fertigt und vertreibt Messer, Messerhalter, Schneidsysteme sowie Ventile für industrielle Anwendungen. Beliefert werden u. a. die Segmente Papier, Druck, Folien, Verpackungen, Health Care, Maschinenbau, Automotive und Luftfahrt. Am Standort Vilkerath (20.000 m² Betriebsfläche) arbeiten 190 Mitarbeiter, 180 am zweiten Fertigungsstandort Ungarn sowie 45 in Remscheid, weitere in den USA und Polen. … weil Klopapier eben auch in schlechten Zeiten immer geschnitten werden muss … … zum Beispiel. In der Investitionsgüterindustrie dagegen bekommen wir die Auswirkungen solcher Krisen durchaus zu spüren. Das Vorkrisenniveau von 2008 erreichten wir erst 2014 wieder. Im Regelfall macht kontinuierlicher Erfolg einen – zumal: deutschen und inhabergeführten – Mittelständler zum potenziellen Übernahmekandidaten. Jedes Quartal landen drei, vier Anfragen bei mir auf dem Schreibtisch. Das prüfen wir gar nicht. Ihnen ist demnach gelegen, das Unternehmen als Familienbetrieb weiterzuführen? Falls möglich: ja. DIE INDUSTRIEAKZEPTANZOFFENSIVE Die Industrieakzeptanz-Offensive „InDUstrie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ trat 2013 mit dem Ziel an, ein faires, realistisches Bild des Wirtschaftszweiges zu zeichnen. Über 160 Unternehmen des Großraums Köln wollen die Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Arbeitsplätze stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. www.industrie-koeln.de www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Februar 2016 Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Februar 2016 Messer – nicht für Küche, sondern für die Industrie. Das ist Kernkompetenz des Overather Familienunternehmens Dienes. Vom Stammsitz Vilkerath aus managt das 400-Mitarbeiter-Unternehmen das weltweite Geschäft mit Messern, Messerhaltern und Schneidsystemen für die präzise Bearbeitung von Papier oder Aluminium, NE-Metallen, Film und Folien, Etiketten und Klebeband, Nonwoven und Textil, Gummi und Kunststoffen. Was sich hinter der Erfolgsstory des Unternehmens verbirgt, erläutert Geschäftsführer Bernd Supe-Dienes im Interview.
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