Ansprechpartner: Norbert Schmieglitz Pressewesen und Statistik Dr.-Pfleger-Straße 15 92637 Weiden Telefon 09 61 / 81-13 01 Fax 09 61 / 81-10 19 [email protected] Pressemitteilung der Stadt Weiden i.d.OPf. vom 27.04.2015 Sicherheitsgespräch Stadt Weiden – Polizeipräsidium Oberpfalz WEIDEN I. D. OPF. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß empfing im Weidener Rathaus zum alljährlichen Sicherheitsgespräch Polizeipräsident Gerold Mahlmeister und Polizeivizepräsident Michael Liegl. Die beiden Führungskräfte des Polizeipräsidiums Oberpfalz waren in Begleitung der Dienststellenleiter der in Weiden ansässigen Polizeidienststellen gekommen. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß hob hervor, wie wichtig ihm dieser Termin im Jahr ist. Weiden i.d.OPf. ist Oberzentrum der nördlichen Oberpfalz und seit Wegfall des Eisernen Vorhanges im Zentrum Europas, mit allen positiven und weniger positiven Begleiterscheinungen, wenn man z.B. an Crystal Speed denkt. Polizeipräsident Mahlmeister stellte die Kriminalitätslage für die Stadt Weiden vor. 3652 Anzeigen registrierte die Polizei in Weiden für das Jahr 2014. Das waren gegenüber dem Vorjahr 2,2% mehr. Im Zehn-Jahres-Vergleich stellt dies einen durchschnittlichen Wert dar, so Mahlmeister. Die Aufklärungsquote lag mit 64,4% genau im bayernweiten Durchschnitt. Besonders positiv bewertete der Polizeipräsident einen Rückgang der Gewaltkriminalität um knapp 10 % auf 121 Delikte. Hierbei handelt es sich überwiegend um gefährliche und schwere Körperverletzungen, also schwerwiegende Straftaten. Obwohl die Straßenkriminalität (alle Delikte, die im öffentlichen Raum begangen werden) um 20 Fälle auf 723 Delikte anstieg, stellt sie im Zehn-Jahres-Vergleich immer noch einen niedrigen Wert dar. Gar die geringsten Fallzahlen der letzten Dekade waren bei den Diebstahlsdelikten mit 1070 Taten und einem Minus von 9,1 % festzustellen. Besonderes Augenmerk legt die Polizei auf die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität. Sowohl in Bayern als auch in der Oberpfalz mussten die Bürgerinnen und Bürger hier deutliche Steigerungen hinnehmen. Mit acht Fällen mehr gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 44 Einbrüche ist dieser Negativtrend auch in der Stadt Weiden festzustellen. PP Mahlmeister appellierte an die Bevölkerung, bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die „110“ zu wählen. Nur in einer engen Kooperation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei ist eine wirksame Bekämpfung dieser die Sicherheit besonders beeinträchtigenden Kriminalitätsform möglich. Außerdem sollte man es vermeiden, Tatanreize zu schaffen, so z. B. durch gekippte Fenster oder unverschlossene Türen. Auch große Bargeldsummen oder Wertgegenstände müssten adäquat gesichert, also in sicheren Tresoren oder direkt bei der Bank verwahrt werden. Gerade bei diesem Phänomenbereich ist Prävention ein wichtiger Bestandteil. Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der 2015-04-27 Seite 2 KPI Weiden bietet allen Bürgerinnen und Bürgern den Service, sich kostenlos von Experten in Sachen technische und verhaltensorientierte Prävention beraten zu lassen. Hier gibt es wertvolle und auf individuelle Bedürfnisse angepasste Tipps, um eben kein Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden. Zusammenfassend zog PP Mahlmeister ein positives Resümee, was die Sicherheitslage in der Stadt Weiden betrifft. Durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden, wie der Stadt Weiden und der Polizei, können die Weidener in ihrer Heimat gut und sicher leben. Polizeivizepräsident Michael Liegl informierte über die Verkehrslage für das Stadtgebiet Weiden. Wenn man von der Verkehrslage spreche, so PVP Liegl, sei die erste Frage immer die nach den Verkehrstoten. Wie schon im Jahr 2013 kam auch im vergangenen Jahr in Weiden glücklicherweise kein Mensch durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Ähnlich positiv lässt sich die gesamte Verkehrsunfallentwicklung für das Jahr 2014 darstellen. Mit 1566 Verkehrsunfällen blieb die Zahl gegenüber 2013 nahezu unverändert (minus zwei Unfälle) und im Zehn-Jahres-Vergleich auf niedrigem Niveau. 331 Verkehrsteilnehmer wurden dabei verletzt, 12 mehr, als dies 2013 noch der Fall war. Unfälle unter Alkoholeinfluss nahmen leicht zu, von 26 auf 30. Deutlicher war der Anstieg bei den Geschwindigkeitsunfällen, wo 15 Unfälle mehr als noch im Jahr 2013 registriert wurden, insgesamt waren es demnach 35 Verkehrsunfälle, bei denen die aufnehmenden Polizeibeamten zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit als unfallursächlich bewerteten. 29 Personen wurde hierdurch verletzt. Sehr erfreulich dagegen die Schulwegunfälle, wo mit nur einem Unfall der tiefste Stand der letzten zehn Jahre vorlag. Auch Unfälle mit Radfahrern wiesen mit 61 den niedrigsten Stand der letzten Dekade auf. Allerdings wurden bei diesen 61 Verkehrsunfällen 53 Radfahrer, das waren sieben mehr als das Jahr vorher, verletzt. Wie zuvor PP Mahlmeister für die Kriminalitätslage, so konnte PVP Liegl auch für die Verkehrslage ein positives Gesamtfazit ziehen. Im Anschluss erläuterten die Weidener Polizeichefs die Sicherheitslage 2014 für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Der Leiter der Polizeiinspektion Weiden (PI), Polizeioberrat Klaus Müller, führte aus, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu täglich durchschnittlich 21 Einsätzen im Stadtgebiet gerufen worden seien. Besonderes Augenmerk legte Müller auf den Bereich der Innenstadt. Hier registrierte die Dienststelle 141 Verstöße. Schwerpunkt seien dabei die Örtlichkeiten bei den Diskotheken gewesen. In diesem Zusammenhang hätte man jedes zweite Wo- 2015-04-27 Seite 3 chenende eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen. Aber auch andere Delikte, wie Sachbeschädigungen, Diebstähle, Beleidigungen und Ruhestörungen sorgten für viele polizeiliche Einsätze im Umfeld der Diskotheken. Ein weiterer polizeilicher Kontrollpunkt war der Parkplatz Naabwiesen. Hier zählten die Ordnungshüter 83 Verstöße gegen die „Parkplatzsatzung Naabwiesen“. Die sog. „Tuningszene“ trifft sich seitdem vermehrt lieber in städtischen Randbereichen, wodurch die Naabwiesen-Anlieger jetzt mehr Ruhe hätten. Auch auf dem Gebiet der Prävention waren die Beamten der PI Weiden sehr aktiv. Mit Informationsveranstaltungen zu den Themen „Wohnungssicherheit“ und „Diebstahlsschutz für Fahrräder“ konnten sich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Weiden im City-Center umfänglich über Sicherungsmaßnahmen informieren. Mit der Bundespolizeiinspektion Waidhaus konnten bei „senSiwen“ (Programm „Senioren wohnen und leben sicher in Weiden“) 115 Teilnehmer für sicheres Verhalten in Bus, Bahn, zu Hause und im Verkehr umfassend informiert werden. Das Thema Verkehrssicherheit steht bei der PI Weiden auch wieder bei der Veranstaltung „Boxxenstopp 2015“ am 17. Mai auf dem Parkplatz Naabwiesen auf dem Programm. Kriminaloberrat Thomas Bauer, Chef der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) Weiden, sprach zwei Bereiche an, die ihm und den örtlichen Polizeidienststellen besonders am Herzen liegen. Zum einen das Phänomen Wohnungseinbruchsdiebstahl. Hier sei die Zahl der im Jahr 2014 erfassten Delikte um acht Fälle von 36 auf 44 gestiegen, informierte KOR Bauer. Trotz dieser zahlenmäßig moderaten Steigerung hätten sich die drei Polizeidienststellen in Weiden die Bekämpfung dieser Kriminalitätsform ganz besonders auf die Fahnen geschrieben. Neben umfangreichen überregionalen Kontrollaktionen, wie z. B. am 25. März dieses Jahres, läge ein besonderer Schwerpunkt auch auf der Beratung der Bevölkerung, so Bauer weiter. Hierzu könne man sich bei der Kriminalpolizei kostenlos über Sicherungsmaßnahmen an Wohnungen und Häusern informieren. Sinnvoll sei das bereits in der Planungsphase von Bauprojekten, betonte der Kripo-Chef. Erreichbar sei der Fachberater der Kriminalpolizei, Dieter Melzner unter der Tel. Nr. 0961/401-258. Der zweite Schwerpunkt der Kripo sei Bauers Worten zufolge die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. Hier sei in der Stadt Weiden im Jahr 2014 ein sehr deutlicher Anstieg der erfassten Delikte von 199 auf 296 Fälle festzustellen gewesen. „Sicherlich“, so Bauer, „spiegelt sich in dieser Zunahme auch die verstärkte Kontrolltätigkeit der Polizei wieder. Dennoch ist dies auch ein Beleg dafür, dass die Rauschgiftkriminalität und hier insbesondere die Thematik Crystal Speed in der Stadt und der Region nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Regionale, Behörden- und Institutionenübergreifende Präventionsprojekte, wie Need NO Speed, sind daher von besonderer Wichtigkeit.“ Dies findet auch in einer aktuellen Studie 2015-04-27 Seite 4 des Masterstudienganges „Politische Geographie an der Universität Bayreuth Bestätigung. „Gerade für junge Menschen ist eine frühzeitige, koordinierte und übergreifende Prävention das A und O“, erläuterte der Kripo-Leiter. „Besonders wichtig ist daher nicht die Präventionsarbeit der Polizei alleine, sondern ganz besonders die intensive und aktive Mitarbeit der Suchtberatungsstellen und vor allem der Jungendringe. Jeder Cent, der hier investiert wird, ist mehr als gut angelegt.“ Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) Werner Ochantel, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Weiden, erläuterte zunächst die Verkehrsunfallentwicklung auf den Autobahnen in der Oberpfalz. So hätte die Polizei im Jahr 2014 im Regierungsbezirk insgesamt 2665 Verkehrsunfälle aufgenommen, was einer Zunahme von 3,6 % entspricht (Vorjahr 2573). Die Gesamtzahl der Verletzten sei jedoch von fünf auf 18 gestiegen, führte EPHK Ochantel aus. Ein Todesopfer sei nicht zu beklagen gewesen. Die VPI Weiden sei für 57 Streckenkilometer auf der BAB A 93 zuständig. In diesem Abschnitt hätten die Beamten 368 Unfälle (+5,4 %) aufgenommen. Im Bereich der Stadt Weiden hätte sich die Zahl der Verkehrsunfälle auf der A 93 von 81 auf 68 (- 16 %) verringert. Mögliche Gründe seien die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 120 km/h und das Überholverbot für Lkw, so der VPI-Chef weiter. Außer der Unfallaufnahme auf der Autobahn seien die Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen ein weiteres großes Tätigkeitsfeld der VPI. Bei 165 Geschwindigkeitsmessungen seien 201.755 Fahrzeuge gemessen und dabei 3.085 Fahrzeugführer beanstandet (Beanstandungsquote 1,53 %) worden. Laut Ochantel hätten seine Mitarbeiter 2.190 Verwarnungen ausgestellt und 895 Anzeigen aufgenommen. 49 Mal sei ein Fahrverbot die Folge gewesen. Der schnellste Raser auf der A 93 sei mit 215 km/h bei erlaubten 120 km/h unterwegs gewesen, im Stadtgebiet bei erlaubten 50 km/h mit 107 km/h. Ochantel informierte weiter, dass 16 Abstandsmessungen mit dem neuen digitalen Abstandsmessgerät (seit Juli 2014 in Betrieb) durchgeführt worden seien. 587 Abstandsverstöße seien dabei geahndet worden. Mobile Videofahrzeugstreifen hätten laut EPHK Ochantel 70 mobile Messungen mit dem Messsystem ProVida durchgeführt und dabei 122 Verkehrsteilnehmer beanstandet (insbes. Geschwindigkeit, Überholen, Gurt, Handy). Zur Überwachung des Schwerverkehrs, der der VPI Weiden in den Landkreisen Neustadt a. d. WN, Tirschenreuth und im Stadtgebiet Weiden obliegt, erklärte Ochantel, dass seine Mitarbeiter 1210 Schwerlastfahrzeuge kontrolliert hätten, wovon 47 % beanstandet worden seien. 2015-04-27 Seite 5 Bildbeschreibung: Vorne links: PD Uwe Landgrebe, OB Kurt Seggewiß, PP Gerold Mahlmeister Mitte v.l.n.r.: EPHK Werner Ochantel, POR Klaus Müller, KOR Thomas Bauer, PVP Michael Liegl Hinten v. l. n. r.: POR Robert Fuchs, Nicole Hammerl, Reinhold Gailer, Markus Dippold, alle Stadt Weiden i. d. OPf.
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