Gute Noten für Nierentransplantationszentrum Zahl der

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM150908_UKJ_Transplantationen.pdf
Gute Noten für Nierentransplantationszentrum
Zahl der Organspenden und Transplantationen in Thüringen wieder
angestiegen
Beste Ergebnisse für das Jenaer Nierentransplantationszentrum: Beim Vergleich von 28 deutschen
Kliniken, an denen Nieren transplantiert werden, erreicht das Universitätsklinikum Jena (UKJ)
vordere Plätze. Das gilt vor allem für den Aspekt, ob das eingesetzte Organ sofort wie gewünscht
funktioniert und wie gut die Niere bei der Entlassung des Patienten sowie in den Jahren nach der
Transplantation arbeitet. Die Ergebnisse beruhen auf einer Auswertung des unabhängigen Instituts
für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, Aqua. Jedes
Transplantationszentrum in Deutschland ist verpflichtet, pro Transplantation eine Reihe
festgelegter Daten - beispielsweise zu aufgetretenen Komplikationen - zu liefern, die in einem
jährlichen Bericht im Vergleich dargestellt werden.
"Wir freuen uns über die guten Ergebnisse und sehen sie zugleich als Ansporn, uns noch weiter zu
verbessern", so Prof. Marc-Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie. Zusammen mit dem
Direktor der Klinik für Innere Medizin III, Prof. Gunter Wolf, MHBA, leitet er das 1991 gegründete
Nierentransplantationszentrum am UKJ. Nach Lebendorganspenden hat die Niere in allen Fällen
sofort ihre Funktion aufgenommen. Das bundesweit zweitbeste Ergebnis 2014 erreichte das Team
bei der sofortigen Funktionsaufnahme nach Transplantationen, bei denen Nieren von Verstorbenen
eingesetzt wurden. Dies trat bei 92 Prozent der Patienten ein. Im bundesweiten Vergleich konnte
das Jenaer Zentrum die meisten Patienten mit mäßiger beziehungsweise guter Nierenfunktion
nach der Transplantation eines Organs von Verstorbenen vorweisen. Auch bei den
Lebendspenden gehörte das Team bei der Betrachtung der Nierenfunktion zur Spitzengruppe.
Zwei Jahre nach der Transplantation arbeitete die Niere bei allen Patienten, für die
Nachsorgedaten vorlagen, noch immer mit hoher Qualität. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
"Neben der chirurgischen Expertise spielt die sorgfältige Auswahl der angebotenen Organe eine
entscheidende Rolle", so Prof. Wolf. Bei der Beurteilung des Organs sei immer sowohl ein Urologe
als auch ein Nephrologe beteiligt. Auch die interdisziplinäre Vorbereitung sowie die regelmäßige
Überwachung der Patienten, die auf ein Organ warten, seien Gründe für die gute Funktion. Die
längerfristig gute Organfunktion sei besonders erfreulich, da sie die gute interdisziplinäre
Nachbetreuung der Patienten zusammen mit den niedergelassenen Hausärzten und Nephrologen
aufzeige, so Prof. Wolf.
Doch nicht nur das gute Abschneiden bei den ausgewerteten Qualitätsdaten freut die Mitarbeiter
des Transplantationsteams. Positiv stimmt auch, dass die Zahl der zur Verfügung stehenden
Organe und damit der Transplantationen wieder steigt. "Erstmals seit dem deutlichen Einbruch
nach 2011 kehrt sich der Trend wieder um", so Oberärztin Dr. Susan Foller von der Klinik für
Urologie. Bereits jetzt hat das Expertenteam mit 39 Transplantationen seit Jahresbeginn die Zahl
aus dem gesamten Vorjahr übertroffen. Wie die Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO)
bestätigt, trifft dies auch für andere Regionen beziehungsweise für weitere Organe zu. Während im
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Zeitraum Januar bis Juli 2014 in Thüringen 51 Organe gespendet wurden, waren es in diesem Jahr
bereits 79.
Kontakt:
Prof. Marc-Oliver Grimm
Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Jena
Lessingstraße 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 935206
Prof. Gunter Wolf
Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena
Erlanger Alllee 101, 07740 Jena
Tel.: 03641 / 9324300
Meldung vom: 08.09.2015 13:30 Uhr
Zahl der Organspenden und Transplantationen in Thüringen wiederangestiegen
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