Menschen auf der Flucht Auf der Flucht vor Hunger, Tod und unermeßlichem Leid nehmen sie jede Qual auf sich. Die Gesichter sind gezeichnet von Schmerz und Trauer. Nur die Hoffnung ist ihr Begleiter. „Dein Nächster ist jeder Mensch“ Krippe in der Liebfrauenkirche 2015 Szenen Der Abschied von dem Zurückbleibenden, von Mutter oder Vater. Flucht - auf dem Landweg oder im Zug - eingequetscht, verloren. Eingegraben in einem Kindergesicht der Schmerz des Flüchtens. • Rettung aus dem Meer. Ein Junge im Schlepptau eines Helfers. Im • Boot eine Mutter mit ihrem Baby. Es könnte Maria mit ihrem Sohn sein. • • Hetty Krist Die Frankfurter Künstlerin Hetty Krist schuf aus aktuellem Anlass den Bildfries „Dein Nächster ist jeder Mensch“. Die jüngsten politischen Ereignisse (Flüchtlingsfrage, Terroranschläge, rechte Gewalt - aber auch Gebete und Kerzen weltweit, Aufruf zum Frieden statt zum Krieg, Bereitschaft zu Versöhnung und Dialog) inspirierten Hetty Krist, Gesichter aus ihren bisherigen Kunstwerken zusammenzufügen zu einer neuen Komposition, die eigens für die diesjährige Krippe in der Liebfrauenkirche geschaffen wurde. Die Krippe von Liebfrauen ist eine Stationskrippe mit wechselnden Motiven vom 1. Advent bis zum Fest der Taufe Jesu. Detailausschnitte des Bildes von Hetty Krist finden sich unter: www.liebfrauen.net Impuls zur 2. Adventswoche Leg ab das Kleid deiner Trauer Leg ab, Jerusalem, das Kleid deiner Trauer und deines Elends. Steh auf, Jerusalem, und steig auf die Höhe! (Bar 5,1+5, aus der Lesung des 2. Adventssonntags) Allmächtiger und barmherziger Gott, deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg. Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern, deinem Sohn entgegenzugehen. Führe uns durch dein Wort und deine Gnade zur Gemeinschaft mit ihm, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Am 2. Adventssonntag wird im Gottesdienst ein Text aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Baruch gelesen. Dieser Prophet wendet sich (wie es aktueller kaum sein könnte!) an Menschen, die als Minderheiten in der Fremde leben. Damals richteten sich seine Worte an das Volk Israel. Heute könnten diese Worte allen gelten, die sich fremd, verlassen, traurig oder am Ende fühlen. In der Stationskrippe von Liebfrauen kommen jede Woche neue Figuren hinzu. In der 2. Adventswoche sind auch „Fremde“ dabei. Menschen aus anderen Nationen, Kulturen und Religionen. Sie haben ihre Heimat verlassen - in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Seit Monaten ist auch unser Land Zufluchtsort für Menschen aus zahlreichen Krisengebieten dieser Erde geworden. Und ich bin stolz auf Deutschland. Wir haben ein neues Wort erfunden: Willkommenskultur. Wir sind der Überzeugung, dass wir es schaffen können. Dass die Hoffnung stärker ist als die Verzweiflung. Dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit. Und dass das Leben stärker ist als der Tod. Die gottesdienstlichen Texte der Adventszeit haben wenig mit Romantik und Weihnachtsmarktstimmung zu tun. Es sind vielmehr Texte, die die Wirklichkeit des Menschen sowie die Wirklichkeit der Welt nüchtern in den Blick nehmen - aber aus einer ganz klaren Perspektive heraus. Und die heißt: „Richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn eure Erlösung ist nahe!“ Tagesgebet vom 2. Adventssonntag In diesem Sinne: Eine gesegnete 2. Adventswoche! Br. Christophorus Goedereis OFMCap
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