Avionik_Kommentar

Bild 1 Workshop: Umgang mit Avionik
Die Erfahrung zeigt, dass der durchschnittliche Gruppenpilot mit der Avionik schnell überfordert ist,
weil die nötigen minimalen Grundkenntnisse fehlen.
Bild 2: Ziel
Bild 3 Probleme und Risiken
- Mangelhafte Kenntnisse, unergonomische oder unzweckmässige Bedienungselemente,
unterschiedliche Geräte: Flugsicherung ist am Funk nicht erreichbar weil das Funkgerät falsch
bedient wird, Bandbreite der Gruppenpiloten
- Fehlbedienung des Transponders (mangelhafte Kenntnisse des Gerätes und/oder der
Benutzungsregeln)
- Veraltete Datenbanken, fehlende Updates: im Navigationsrechner ist keine oder eine falsche
Luftraumdatenbank aktiv
- Manipulationen im Flug, Ablenkung, Head-down etc.
- Der Rechner ist völlig «verkonfiguriert» (falsches Flugzeug, falsche Gewichte etc.; die
Einstellungen sind dem Piloten nicht bekannt (Reservehöhe oder nicht?, woher kommt der
Wind in die Rechnung etc.)
- Was kann der Rechner überhaupt?? Die Angaben des Rechners werden nicht kritisch
hinterfragt
- Diese Aufzählung könnte beliebig erweitert werden
Bild 4 Erkenntnisse
Die vielfältige Avionik soll als Hilfsmittel dienen und darf uns nicht vom Fliegen ablenken. Die Piloten
sollen ihre Avionik so gut im Griff haben, dass die Bedienung im Flug sicher und minimalistisch
erfolgt. So sollen eine kontinuierliche Luftraumüberwachung sichergestellt und gravierende Fehler
wie Luftraumverletzungen und Kommunikationsprobleme mit der Flugsicherung vermieden werden.
Wir können nicht davon ausgehen, dass jeder Pilot alle Handbücher liest.
Es geht darum, möglichst einfache, minimale Kenntnisse zu definieren, die ein Segelflieger haben
muss, um dieser Anforderung gerecht zu werden. Die Ausbildung soll stufengerecht erfolgen, nicht
alles auf einmal. Definierte Übungen an den Geräten machen, Doppelsitzer nutzen. Wenn jemand
mit seinem Rechner einen Endanflug machen will, muss er wissen, welche Parameter diesen
beeinflussen, aber erweiterte Kenntnisse über die Rechnerbedienung für Wettbewerbe etc. gehören
nicht dazu!
Bei Neuinstrumentierungen ist die Nachschulung der Piloten wichtig. Kurzanleitungen und
Checklisten ja, aber damit muss geübt werden. Eine fundierte Ausbildung braucht Zeit. Vorgegebene
Übungsaufgaben mit Funk, Transponder und Rechner auf Checkflügen einbauen.
Simulatoren, z.B. LX-Sim für die LX8xxx und 9xxx-Serien können auch sehr sinnvoll eingesetzt werden.
Im LX-Sim kann eine IGC-Datei abgespielt werden und damit praktisch alle Funktionen, die auf einem
Streckenflug benutzt werden, ausprobiert werden.
Eine zuverlässige Stromversorgung – wenn möglich mit Backup-Batterie - ist wichtig, wenn mit
Flugsicherungsstellen kommuniziert werden muss. Der Ladezustand von LiFePo-Batterien kann ev.
nicht genau beurteilt werden, deshalb darauf achten, dass die Akkus vor dem Flug geladen sind.
Welche Geräte muss ein Pilot bedienen können, welches sind die minimalen Kompetenzen, die
verlangt werden müssen?
Bild 5: FLARM
Sicher ein Gerät, dass ab Beginn der Grundausbildung einbezogen werden muss.
Minimale Kompetenzen: Es muss aktiv in die Luftraumüberwachung integriert werden. Warnungen
interpretieren lernen: Unterschiede auf verschiedenen Anzeigen, Lagebezug zum natürlichen
Horizont, nicht zur Flugzeugebene, Unterschied Verkehr – Hindernis
Bild 6: Funk
Das Funkgerät gehört heute auch überall in die Grundausbildung.
Minimalkompetenzen: Einschalten, Lautstärke einstellen (kontrollieren!); Frequenzen einstellen
(Speicherplatz abrufen, manuelle Einstellung), aktuelle Frequenztabelle für den geplanten Flug zur
Hand haben! Spezialitäten eines Gerätes, die zu Fehlern führen könnten, kennen.
Bild 7: Transponder
Minimalkompetenzen: Einschalten: STDBY > ON >ALT; Code einstellen; Funktion des IDENT-Knopfes;
Spezialcodes kennen: 7600, 7700. Wer nicht weiss, wie der Transponder und wie die Verfahren
funktionieren, benutzt ihn nicht!
Bild 8: ELT
Minimalkompetenzen: Position, Funktionsweise, Bedienung (Armierung, Fernsteuerung falls
vorhanden)
Bild 9: E-Varios, Rechner: Technik
Je nach Schulungs-Standort ist ein Rechner mit Movingmap bereits im Schulflugzeug ein
Sicherheitsgewinn
Möglichst einheitliche Ausrüstung in Gruppenflugzeugen
Gute Platzierung, Bedienbarkeit(Remote-Knüppel)
Einheitliche Konfiguration
Zentral organisierte Updates, (Basisdatenbank)
Gruppenprofil (=Defaultprofil), möglichst gesichert
Bei Bedarf individuelle Pilotenprofile
E-Varios, Rechner: Ausbildung
Idealerweise ist ein Schulflugzeug mit einem gleichen Rechner ausgerüstet wie die nachfolgenden
Typen. In den Ausbildungsschritten der Grundausbildung ist die Avionik stufengerecht integriert!
Minimalkompetenzen zur Benützung des Rechners
Bild 10: Flugvorbereitung:
1. Aufstarten
2. QNH / Platzhöhe einstellen
3. Sicherheitshöhe kennen / eingeben
4. Kontrolle der aktiven Konfiguration / Luftraumdaten aktuell?
Bild 11: Benutzung im Flug:
1. Von Beginn weg darauf achten, dass nie zu lange mit Head-down
geflogen wird!!! Prioritäten setzen lernen! Systematik
2. Flugseite kennen
3. Luftraumseite kennen
4. Nearest Airport-Seite kennen, benutzen können
5. Warnungen kennen, interpretieren können (LR, FLARM, Fahrwerk
etc.)
6. Einflüsse auf Gleitwegberechnung kennen (Wind, Sicherheitshöhe,
Höhe des Flugplatzes / Landefeldes, Hindernisse etc.)
7. Spezialitäten am Anfang weglassen