Freitag, 19. Juni 2015 / Nr. 139 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung NACHRICHTEN Schwächeanfall: Mit Auto in Mauer BUOCHS red. Ein Selbstunfall mit einem Auto hat sich am Mittwochabend um zirka 21.30 Uhr auf der Ennetbürgerstrasse in Buochs ereignet. Verletzt wurde bei der Kollision niemand, wie die Kantonspolizei Nidwalden mitteilt. Am Fahrzeug entstand jedoch ein beträchtlicher Sachschaden. Die Lenkerin des Autos fuhr mit ihrem Fahrzeug von Buochs in Richtung Ennetbürgen. Dabei überquerte sie wegen eines Schwächeanfalls die Gegenfahrbahn und kollidierte vor der Aawasserbrücke mit einer Grundstückmauer. Die Fahrzeuglenkerin wurde aufgrund ihres Schwächeanfalls mit der Ambulanz in das Kantonsspital Nidwalden eingeliefert. Leserbrief Miete reduziert statt erhöht Zum Artikel «Strom und Miete: Geldsorgen plagen das Pub» vom 1. Juni Der besagte Zeitungsartikel erweckt den Eindruck, als müsste Beat Luchsinger, Geschäftsführer des BrünigPubs in Lungern, eine ausserordentlich hohe Miete für das Lokal bezahlen, sodass er das Pub Ende Juni nur noch schliessen könne. Obwohl und gerade weil es immer so gut besucht sei. Überrascht vom Artikel und dieser Aussage war ich als Besitzer der Alpenhof-Immobilie deshalb, weil ich mit Beat Luchsinger kurz zuvor aufgrund mehrerer geschuldeter Monatsmieten eine gewichtige, rückwirkende Mietreduktion vereinbart hatte. Davon hat er im besagten Artikel nichts erzählt. Vielmehr begann nach dem Artikel die Gerüchteküche im Dorf zu brodeln, sodass ich auf der Strasse gar auf Gegenteiliges angesprochen wurde, weshalb denn die Pub-Miete erhöht worden sei usw. Es ist mir deshalb ein Anliegen, klarzustellen, dass eine Mietpreiserhöhung rechtlich gar nicht möglich ist und somit weder «angedroht» noch «umgesetzt» wurde, wie ich das verschiedentlich zu hören bekam. Im Gegenteil habe ich mich stets den Umständen angepasst und sehr viel Geduld und Verständnis gegenüber Herrn Luchsinger und seiner Situation gezeigt. Dass er nun das Pub auf Ende Juni definitiv schliesst, bedaure ich sehr. Das Gastgewerbe ist ein hartes Pflaster. Dies bezeugt auch unser Dorfleben. Drei Betriebe schlossen in den letzten Jahren. Immer weniger Einheimische und Besucher verbringen ihre Zeit als unsere Gäste in Lungern. Wir sollten deshalb unserem schönen Dorf Sorge tragen und alle einander unterstützen, anstelle mit dem Finger aufeinander zu zeigen. PATRICK ROHRER-IMFELD, ALPENHOF IMMOBILIEN AG, LUNGERN AUSGESTELLT Beckenrieder stellt bei Beckenrieder aus SEELISBERG Der Beckenrieder Künstler Mino Tignonsini stellt seine neusten Bilder im Hotel Bellevue in Seelisberg aus. Diese zeigen eine spezielle Sicht seiner vielen Reisen durch die ganze Welt. Die Bilder sind geprägt von einem intensiven, farbigen Energiefluss. Am Sonntag, 21. Juni, lädt der Künstler um 19 Uhr zur Vernissage. Da Erich Amstad vom Hotel Bellevue ein gebürtiger Beckenrieder ist, war die Verbindung schnell hergestellt. Die Bilder sind im ganzen Erdgeschoss des Hotels Bellevue verteilt und können während der Öffnungszeiten des Restaurants besichtigt werden. Mehr Infos: www.minosart.ch Obwalden/Nidwalden 23 Selbst externe Helfer scheitern KERNS Gestern kam die dritte Kündigung. Höchste Zeit, dass bei den Sportbahnen jemand Klartext spricht. Korporations präsident Niklaus Ettlin tut das. ADRIAN VENETZ [email protected] Am Dienstag kam die Meldung, dass Marketing-Chef Thomas Keiser die Sportbahnen Melchsee-Frutt verlässt. Am Mittwoch folgte die Nachricht, dass Petra Gander, Personalchefin der Korporation und Mitglied der SportbahnenGeschäftsleitung, ihre Kündigung eingereicht hat. Und gestern nun wurde bekannt: Auch Korporationsschreiberin Joanne Imfeld hat gekündigt. Da drängt sich der Verdacht auf: Bei den Sportbahnen Melchsee-Frutt und bei der Korporation Kerns hängt der Haussegen enorm schief. Massiver Aderlass Der Eindruck täuscht nicht. Dies zeigte sich gestern an einem Gespräch unserer Zeitung mit Petra Gander, Joanne Imfeld und Korporationspräsident Niklaus Ettlin. Ettlin selbst hatte unsere Zeitung gebeten, mit ihm und den zwei Frauen, die gekündigt haben, an einen Tisch zu sitzen – wohl wissend, dass man eine dritte Kündigung innerhalb von drei Tagen nicht mehr unkommentiert stehen lassen kann. Von einem «massiven Aderlass an Führungskräften und Wissen» spricht ein sichtlich besorgter Ettlin. «Das macht mir echt Angst. Es zerreisst uns fast.» Was ist geschehen? Es herrscht ganz dicke Luft Hinreichend bekannt ist: Die Korporation Kerns – als Besitzerin und Betreiberin der Sportbahnen – hat sich jüngst immer wieder mit der Frage herumschlagen müssen, ob ihre etwas schwerfälligen und nicht mehr ganz zeitgemässen Strukturen weiterhin geeignet sind, um über die strategische Niklaus Ettlin, Präsident der Korporation Kerns. Bild Robert Hess Ausrichtung einer Top-Skidestination zu Sportbahnen-Präsidenten Walter Röthentscheiden. Von der Umwandlung in lin. Offenbar stimmt die Chemie nicht eine Aktiengesellschaft sahen die Kor- zwischen den Kadermitarbeitern und porationsbürger bislang ab. Dies sei aber diesem Führungsduo. Das bestätigt – nicht der Hauptgrund für ihre Kündi- wenn auch mit sehr vorsichtiger Wortgung, versichern Petra Gander und Jo- wahl – Korporationspräsident Niklaus anne Imfeld. Nur vorsichtig und zöger- Ettlin. Es gehe um «sachliche und perlich geben sie gegenüber unserer Zei- sönliche Schwierigkeiten im Umgang tung Auskunft über die Hintergründe mit Christian Dachs». Auch an einem ihrer Kündigung, und zweitägigen Seminar sie betonen stets, unter externer Begleidass es ihnen keinestung schaffte man es «Das macht mir echt falls darum gehe, nicht, die Führungsüber ihren bisherigen riege und die MitAngst. Es zerreisst Arbeitgeber herzuziearbeiter wieder zu uns fast.» hen. Dennoch spürt versöhnen. N I K LAU S E TT L I N , man im Gespräch KO R P O R AT I O N S P R ÄS I D E N T Was sagt der Rat? deutlich: Die beiden Frauen haben die Gleichzeitig betont Nase gestrichen voll. Ettlin aber, dass die «Mehrheit des KorFührungsduo in der Kritik porationsrats hinter Geschäftsführer Erst im Verlauf des Gesprächs zeigt Christian Dachs» stehe. Ob dies auch sich, wo das Problem liegt. Die Kündi- nach der Kündigungswelle der Fall ist, gungen seien «unter anderem» eine lässt Ettlin offen. Der Rat treffe sich am Folge von verschiedenen strategischen Dienstag zu einer Sitzung. Herrscht denn Entscheidungen und von der Führungs- auch innerhalb des Korporationsrats – kultur der beiden Männer an der Spitze. gleichzusetzen mit dem Verwaltungsrat Diese zwei Männer sind Christian eines Unternehmens – dicke Luft und Dachs, seit September 2013 Geschäfts- ist viel Geschirr zerschlagen worden? führer der Sportbahnen, sowie dem Ettlins sofortige Antwort: «Ja.» Korporationspräsident Ettlin ist nicht ins operative Tagesgeschäft der Sportbahnen eingebunden, und im Verlauf des Gesprächs wird auch deutlich, dass er zu den beiden Mitarbeiterinnen ein gutes Verhältnis pflegt. Ihr Groll richtet sich nicht gegen ihn. Dennoch zieht sich Ettlin nicht aus der Verantwortung. «Dass man in so kurzer Zeit so viele gute Leute verliert – das darf einfach nicht sein.» Grundsätzlich trage er die Verantwortung, dass es zu diesen Kündigungen gekommen sei. «Ich habe massive Versäumnisse zu tragen.» Er habe lange gehofft, dass sich das Klima wieder bessere – doch er habe sich getäuscht. Ettlin ist bis 2016 als Präsident gewählt. Erwägt er etwa gar einen vorzeitigen Rücktritt von diesem Amt? «Das ist nun genau die Frage, die ich mir stellen muss. Soll ich es sein lassen, oder soll ich versuchen, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen?» Auf die Frage, ob Sportbahnen-Geschäftsleiter Christian Dachs gegenüber unserer Zeitung ebenfalls seine Meinung darlegen würde, sagt Ettlin: «Ich glaube eher nicht.» Und auf die Frage, ob die Gefahr gross sei, dass weitere Mitarbeiter kündigen, sagt Ettlin: «Ich weiss es nicht.» Eigenkomposition bereichert Maturaarbeit ENNETBÜRGEN Das Jodeln begleitet Andrea Frank seit ihrer Kindheit. Die Matura arbeit der 19-Jährigen zeugt von ihrer Faszination. und manchmal auch solo. «Da diese Leidenschaft ein bedeutender Bestandteil meines Lebens ist, war für mich klar, meine Maturaarbeit diesem Bereich zu widmen.» Produkt Eigenkomposition wahrt werden, erklärt Edi Gasser. Auch den Komponisten Max Lienert lässt Andrea Frank zu Wort kommen. «Der Naturjodel der verschiedenen Stammgebiete des Jodelns in der Schweiz unterscheidet sich nicht nur durch die Art ihrer Melodie und Stegreifgepflogenheiten, sondern noch typischer durch ihren Grundklang, der von der Vokalisation und der Wahl der Jodelsilben herrührt», sagt Lienert. Im Herbst will Andrea Frank an der Pädagogischen Hochschule ein Studium zur Primarlehrerin aufnehmen. Jodeln wird sie weiterhin im Jodelklub Heimelig Buochs. Mit diesem ist Andrea Frank ist auch am Zentralschweizerischen Jodlerfest im Einsatz. Franks Maturaarbeit setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Der praktische besteht aus der Eigenkomposition eines «Jodeln – eine lebendige Tradition» Jodelliedes für ein Duett. Dafür verbetitelt Andrea Frank ihre Maturaarbeit tonte sie einen selbst geschriebenen am Kollegium St. Fidelis. Spannendes Text, um herauszufinden, was es für Forschen über die Entwicklung des eine harmonisch gute Komposition Jodelgesangs in der Heimat und in der braucht. «Ä scheni Zeyt» durfte sie als Schweiz hätten ihre Leidenschaft noch Höhepunkt ihrer Maturaarbeit am diesverstärkt, betont die gebürtige Ennet- jährigen Jahreskonzert des Jodlerklubs bürgerin. «Anfänglich stand ich sprich- Heimelig zusammen mit ihrem Duettwörtlich vor einem riesigen Berg, da ich partner uraufführen. Zur ursprünglichen zur Kenntnis nehmen musste, dass das Geschichte des Jodelliedes heisst es in Thema ‹Jodel› viel weitläufiger ist, als ihrer Maturaarbeit, dass es kurz vor dem ROSMARIE BERLINGER ich angenommen hatte», erzählt die Ersten Weltkrieg erstmals erwähnt [email protected] Maturandin. Das Jowurde. Das Jodeln sei deln begleitet sie seit zum Inbegriff des Na- HINWEIS ihrer Kindheit. Ihre tionalgefühls gewor- Andrea Frank ist am Zentralschweize«Zu Hause sangen Mutter singt aktiv im den wie das Spiel des rischen Jodlerfest mit dem Jodelklub wir vor dem Jodlerklub Heimelig Alphorns. Im zweiten Heimelig Buochs im Einsatz. Der mit dem Flionalp-Juiz von Zubettgehen immer Buochs. So kam sie Teil ihrer Arbeit Wettvortrag Toni Vogler ist am Samstag, 27. Juni, schon früh mit dem beschreibt Andrea um 13.45 Uhr in der Kollegikirche ‹Mi Heimat›.» Frank die verschiede- St. Martin, Sarnen. Jodeln in Berührung. A N D R E A F R A N K, nen Aspekte des Jo«Das Jodelfieber hat M AT U R A N D I N delns und die Untermich von Anfang an schiede des Naturgepackt», gesteht sie. jodels in den verschiedenen Regionen. Vorm Zubettgehen ein Jodellied Ihr Interesse gilt dem Wandel in der «Zu Hause sangen wir vor dem Zu- Jodelszene. So waren am Eidgenössibettgehen immer alle zusammen das- schen Jodlerfest Davos erstmals freie selbe Lied ‹Mi Heimat› von Julius Stock- Vorträge mit zusätzlichen Begleitinstrumann.» Mit neun Jahren ist Andrea menten erlaubt. Dazu hat die MaturanFrank dem Chinderjodlercheerli Brisä- din den Obwaldner Komponisten Edi blick beigetreten. Ihr stiller Traum war Gasser interviewt. Es sei ihm ein es, einmal in den Reihen der Buochser grosses Anliegen, dass nach dem Jodler stehen zu dürfen. Diesen Schritt Vorbild der Vorfahren gejodelt hat sie mit gesanglicher Weiterbildung werde, so Gasser. Die ursprüngliund Hingabe geschafft. Aktuell singt che, lebendige, farbige VokaliAndrea Frank im Jodelklub Heimelig sation, jenes «feine Gewürz, das Andrea Frank. Buochs, im klubeigenen Doppelquartett, den typischen Unterwaldner PD ab und zu im Quartett, in zwei Duetten Naturjuiz ausmacht», solle be-
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