TARE LSE AUF 63 28.03.2008 28.03.08 09:04:40 63 Tages-Anzeiger · Freitag, 28. März 2008 ZÜRICHSEE LINKES UFER UND SIHLTAL Endspurt: Triathlet Ruedi Wild braucht gute Ergebnisse, um sich für Peking zu qualifizieren. 67 REDAKTION TAGES-ANZEIGER · SEESTRASSE 104 · 8820 WÄDENSWIL · TELEFON: 044 783 85 00 · FAX: 044 783 85 01 · HORGEN@TAGES–ANZEIGER.CH Sie sorgt für Sternschnuppen unter der Kuppel Die Mosaik-Künstlerin Monika Maria Leithner aus Adliswil gestaltete den Meditationsraum im neuen Zürcher Luxus-Hotel Dolder Grand. Ihr Spiegelmosaik funkelt wie Gold. Von Nicola Brusa Adliswil/Zürich. – 440 Millionen Franken investierte der Financier Urs E. Schwarzenbach, Thalwiler Bürger, in den Umbau des Hotels The Dolder Grand. Mit dem Briten Sir Norman Foster zeichnet einer der bekanntesten Architekten für die Architektur verantwortlich. Und es scheint, als wäre der Meditationsraum im neuen Spa etwas vom Kostbarsten, was die Umbauarbeiten hervorgebracht haben: Kein Besucher an den Tagen der offenen Tür darf den Raum betreten, kein Fotograf durfte auf dem Presserrundgang den Raum fotografieren, auf der Internetseite des Fünf-Sterne-Hotels fehlen Bilder des verspiegelten Raums. Abertausenden Spiegelsplittern der Mosaikwände – goldige Sternschnuppen regnen über die Kuppel und die Wände, wenn man den Kopf nur leicht bewegt. Gewaltig. Ein Schneckenhaus flach gemacht Die Sternschnuppen regnen über Spiegelwände, welche Monika Maria Leithner entworfen hat. Leithner, die sich in Italien in Mosaik-Kunst ausbilden liess, setzte sich gegen grosse Konkurrenten wie Villeroy & Boch aus Deutschland durch. Und obschon sie über jahrelange Erfahrung verfügt, betrat sie mit dem Spiegelmosaik Neuland – die künstlerische Gestaltung sei sehr anspruchsvoll gewesen, sagt Leithner. Als sie das erste Mal den Bau hoch über Zürich besichtigte, war der Meditationsraum noch quadratisch, mit rohen Kalksandsteinmauern. Die Kuppel gleicht einem Schneckenhaus, das Gewölbe ist unregelmässig und mit Brüchen – alleine mit Hilfe von Plänen kaum vorstellbar. Leithner entschloss sich, zusammen mit einer Architektin, die Abwicklung der Kuppel zu zeichnen und diese – siebzig Quadratmeter gross – 1 zu 1 auszulegen. Die Papierspickel brauchten die ganze Länge ihres Ateliers. Leithner begann zu rechen und die Flächen zu unterteilen, machte sich auf die Suche nach dem passenden Spiegelglas, testete verschiedene Kleber und liess eigens ein feinmaschiges selbstklebendes Glasfasernetz als Träger der Mosaiksteine fabrizieren. Den Zementkleber probierte sie an Musterwänden aus, der Hersteller machte Labortests, um sicher zu gehen, dass die Spiegel nicht erblinden. Schliesslich bestellte sie eine halbe Tonne Spiegelglas, drei Millimeter dick, beste Qualität, in handbreite Streifen geschnitten. Rund eine Million Spiegelteilchen kleiden den Raum. Die handbreiten Streifen wurden mit speziellen Zangen in Mosaik- Tausend Stunden, 100 000 Franken Monika Maria Leithner und ihre Helfer brachen während Wochen die Spiegel, klebten sie auf das Trägernetz und arbeiteten schliesslich Tag und Nacht im Dolder, setzten zum Schluss die Spiegelstücke einzeln bis in den Scheitel der Kuppel. Gegen tausend Arbeitsstunden stecken in der Kuppel. Der Zeitdruck sei gewaltig gewesen, sagt die Mosaik-Künstlerin. Gestern Nachmittag sah Leithner ihr 100 000-Franken-Werk das erste Mal ganz fertig, mit den Sitzbänken, den Kissen und im warmen Schein der Kerzen. Stolz begutachtete sie ihr Werk. Tage der offenen Tür im Dolder Grand: Heute 9–20 Uhr, morgen 9-17 Uhr. Eine Million Lichter in der Kuppel Ein gemütlicher Treffpunkt BILDER SILVIA LUCKNER/PD 1 000 000 Spiegelstücke klebte Monika Maria Leithner auf. Ihr Spiegelmosaik kleidet den Meditationsraum im Fünf-Sterne-Hotel The Dolder Grand. Auf dem Bild sieht man vom Eingangsbereich in Richtung Canyon. Deltaflieger haben Kampf verloren Hütten/Menzingen. – Seit 2005 kämpft der Hüttner Deltafluglehrer Thomas Kehren gegen das Forstamt des Kantons Zug (der TA berichtete). Kehren, der seit 1974 von seiner Deltaflugschule Condor lebt und der den Aussichtspunkt Bellevue auf dem Gottschalkenberg als Schulungsstartplatz genutzt hat, verlangt von den Zugern aus seiner Sicht wenig: Die Förster sollen ein paar Bäume fällen, damit seine Flugschüler wieder gefahrlos abheben können. Jetzt sind die Bäume auf dem 1150 Meter über Meer gelegenen Startplatz zu hoch und verursachen Turbulenzen, die von Anfängern nicht zu meistern sind. Das Gelände auf dem Grenzberg zwischen den Kantonen Zürich und Zug ist für den ehemaligen Segelflieger wichtig, weil es sich in der Nähe seines Geschäfts befindet. Der Deltaflieger wird sich aber wohl oder übel an längere Autofahrten gewöhnen müssen. Für den Zuger Kantonsförster Martin Winkler nämlich ist es mit der Deltafliegerei vom Bellevue aus vorbei. Aus zwei Gründen. Erstens müssten seiner Ansicht nach zu viele Bäume gefällt werden, um den Sportlern eine gefahrlose Neues Café im ehemaligen Lindenhof Horgen. – Im Ortsbild gilt sie nicht gerade als Zierde: die alte Wohnliegenschaft an der Ecke Schärbächli-/Seestrasse am Rande des Neudorf-Quartiers. Die Fassaden wirken heruntergekommen, und im ehemaligen Restaurant Lindenhof im Parterre des Gebäudes, wo einst Pizza, Pasta und andere italienische Spezialitäten aufgetischt wurden, sind die letzten Gäste vor vielen Jahren schon abgezogen. Seither steht die Beiz leer. In gut anderthalb Monaten aber soll der ehemalige Lindenhof zu neuem Leben erwachen – und zur «Bar Split» werden. Seit Wochen schon ist der 52-jährige Bauhandwerker und neue Pächter des Gastrolokals, Nediljko Dujmovic, daran, die ehemalige Wirtshausstube samt Nebenräumen komplett umzubauen und frisch zu streichen. Einen neuen Farbanstrich bekommen soll auch die Fassade des Lokals. «Es gibt einige Räume und Details, die sollen den Gästen vorbehalten bleiben», sagt Vanessa Flack, verantwortlich für die Medienarbeit beim Dolder Grand. Einer dieser Räume ist der Meditationsraum, ausgekleidet mit einer Million Spiegelstücken, kunstvoll zusammengefügt zu einem Spiegelmosaik. Das Mosaik gestaltet und ausgeführt hat die Adliswiler Mosaik-Künstlerin Monika Maria Leithner. Das Werk sei umwerfend, sagt Flack über Leithners Arbeit, «die Stimmung in diesem Raum kann man nicht einfangen, die muss man erleben.» Der Kanton Zug wird auf dem Gottschalkenberg, wo früher Deltaflieger abhoben, Bäume fällen. Das wünschten sich die Piloten, nützt ihnen aber nichts. XH664-T stücke gebrochen. Bei Hunderten Stücken, die eine runde Säule verkleiden, mussten zusätzlich die Kanten geschliffen werden, damit sich niemand daran schneidet. Eine Million Spiegel im runden Raum Lautlos gleitet der Lift ins Untergeschoss des einen Hotelflügels. Geschoss L Stern, Wellnessbereich. Der Meditationsraum ist Teil des neuen, 4000 Quadratmeter grossen Wellnessbereichs des Hotels. Geplant und realisiert wurde dieser von der Amerikanerin Sylvia Sepielli. Der Gast schreitet über den schwarzen, auf Hochglanz polierten Steinboden in einen immer enger werdenden runden Canyon mit Wänden aus gelbem Jurakalk – der Canyon windet sich ähnlich einem Schneckenhaus um den runden Kuppelraum. Schliesslich steht der Gast vor einem weissen Vorhang. Der Kuppelraum liegt im Dunkeln. Schwaches Licht spiegelt sich immer und immer wieder in den Tausenden und REKLAME Ausübung ihres Hobbys zu ermöglichen. Winkler geht von einer zu rodenden Waldfläche aus, die 60auf 60 Meter gross ist. Zweitens hätten Hängegleiterpiloten neben der vorgesehenen Aussichtsplattform für Ausflügler keinen Platz. Paradox: Damit die Touristen eine bessere Sicht Richtung Osten, also nach Rapperswil, geniessen können, lässt Winkler in diesem Frühling rund 30 Bäume fällen. Das sei zu verantworten, sagt der Zuger Chefbeamte. Jeder dritte Laden verkauft illegal Alkohol Bei Testkäufen bekommen Minderjährige in einem von drei Fällen Alkohol. Die Suchtpräventionsstelle Samowar sprach am Mittwochabend über ihre Erfahrungen. Der Grossteil dieser Tests wird vom Blauen Kreuz Zürich durchgeführt. Im letzten Jahr überprüfte die Organisation knapp eintausend Verkaufsstellen in den Kantonen Zürich und Zug. Die genaue Ausgestaltung der Tests liegt bei den Gemeinden. Sie können bestimmen, an welchen Orten sie durchgeführt werden und welche Art von Alkohol die Jugendlichen kaufen sollen. Von Andreas Kurz Fluglehrer kämpft weiter Markus Kehren hofft nun auf die Dachorganisation der Deltapiloten, den Schweizerischen Hängegleiterverband (SHV). Dieser soll sich bei den Zugern für eine Rodung stark machen und eine Wiederaufforstung an einem anderen Ort vorschlagen. Damit würde der SHV jedoch keinen Erfolg haben. «Eine Rodungsbewilligung könnte ich nur erteilen, wenn ein übergeordnetes öffentliches Interesse nachweisbar wäre. Und das ist hier nicht der Fall», sagt Winkler. Auch einen Kahlschlag – laut Waldgesetz ein weniger starker Eingriff als eine Rodung, kahl geschlagene Flächen gelten laut Gesetz weiterhin als Wald – könnte Winkler nicht bejahen. «Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild wären enorm. Das gäbe einen Riesenaufstand.» Thomas Kehren kämpft trotzdem weiter. «Ich gebe nie auf.» (nus) «Es soll ein Café und Bistro mit Lounge und Bar und ein gemütlicher Treffpunkt für breite Bevölkerungskreise werden», sagt der gebürtige Kroate, der seit neun Jahren in der Schweiz lebt. Er hatte früher ein Café in seiner alten Heimat in Split geführt. «Normale Restaurants gibt es in Horgen schon genug – ein Café-Bistro aber entspricht hier sicher einem Bedürfnis», ist der Split-Pächter überzeugt. Bewirten will er seine Gäste mit Tee, Limonaden, Kaffee, Gipfeli, Sandwichs, Kleingebäck und Snacks. Erhältlich sein werden auch alkoholische Getränke. Das neue CaféBistro wird 45 Sitzplätze aufweisen. (asc) Dreissig Prozent verkauften illegal Bezirk. – Die Zahl der Jugendlichen (zwischen 10 und 23 Jahren) mit Alkoholvergiftungen hat sich seit 2003 verdoppelt. Jeden Tag müssen in der Schweiz drei bis fünf Jugendliche wegen exzessiven Alkoholkonsums ins Spital gebracht werden. Es sind vor allem die Minderjährigen, die an den Wochenenden über ihre Grenzen trinken. Den Alkohol bekommen sie oft in Gastbetrieben und Geschäften (vor allem an Takeaways). Diesen illegalen Verkauf von Alkohol versucht die Samowar Suchtpräventionsstelle für den Bezirk Horgen in Kooperation mit allen Bezirksgemeinden so gut wie möglich zu verhindern. Blaues Kreuz organisiert Testkäufe Das Mittel dazu sind regelmässige Testkäufe mit Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren. Damit will man überprüfen, wo Minderjährige illegal zu Alkohol kommen. 2007 wurden im Bezirk rund 150 Verkaufsstellen getestet. Dreissig Prozent der Verkaufsstellen verkauften illegal Alkohol. Das liegt im nationalen Durchschnitt. Für Hanspeter Kofel, Projektverantwortlicher Samowar Suchtpräventionsstelle, ein «gutes Resultat auf hohem Niveau.» Das heisst: Zwar konnte man einen starken Rückgang der illegalen Verkäufe verzeichnen, das erstrebte Ziel ist aber laut Kofel noch lange nicht erreicht. In Richterswil beispielsweise konnte der Prozentsatz von knapp neunzig Prozent im Jahr 2003 auf heute dreissig Prozent gesenkt werden. Dies ist vor allem den jährlich wiederkehrenden Testkäufen und ergänzenden, präventiven Massnahmen zu verdanken. Die Vision des Projektverantwortlichen Hanspeter Kofel ist allerdings eine ganz andere. Bis zum Jahr 2010 will er nur noch in zehn Prozent der Verkaufsstellen illegal Alkohol beziehen können. Dorffeste sind keine Tabus mehr Am runden Tisch mit den Vertretern der zwölf Bezirksgemeinden wurde klar, dass man sich Alkoholtestkäufe künftig auch an Festivitäten (Chilbi, Chränzli, Fasnacht) vorstellen könne. «Das war bisher ein Tabu», sagte Hanspeter Kofel. Mindestens eine Gemeinde will schon dieses Jahr Testkäufe an solchen Anlässen durchführen. Ein Indiz dafür, dass diese Methode breite Akzeptanz findet. So stiessen die Tester selbst bei fehlbaren Ladeninhabern oder Verkäufern selten auf negative Reaktionen. «Die meisten entschuldigten sich mit einer Ausrede», berichtete ein Gemeindevertreter. Nur einige Gemeinden büssen Oftmals werden die Tests gemeinsam mit der Gemeindepolizei durchgeführt, was bei Verstössen Geldbussen zur Folge hat. Diese belaufen sich auf bis zu 500 Franken, zum Beispiel in Adliswil oder Richterswil. In den Berggemeinden verzichtet man vorläufig auf Verzeigungen, sondern belässt es bei einem klärenden Gespräch. Die Problematik ist in den kleinen Gemeinden weniger gravierend, da dort die soziale Kontrolle besser greift.
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