Schmuck und Tracht zur Römerzeit

Schmuck und Tracht
zur Römerzeit
Schmuck und Tracht zur Römerzeit
Schmuck u n d Tracht sind e n g miteinander v e r b u n d e n . O f t muss man
sich fragen: was ist nun «reiner»
Schmuck u n d was g e h ö r t zu einer
Tracht? H e u t e , im Zeitalter einer von
Europa bis A m e r i k a jährlich zweimal
w e c h s e l n d e n M o d e d e n k e n wir b e i m
W o r t «Tracht» an altes, b o d e n s t ä n d i ges Brauchtum, an die Bernertracht,
an die Appenzeller- o d e r N e u e n b u r g e r t r a c h t usw., wie man sie - u n d
nicht nur in d e n Städten - fast nur
n o c h an Festumzügen zu Gesicht
b e k o m m t . A b e r auch die scheinbar
b e s t ä n d i g e Tracht u n d ihr Schmuck
waren u n d sind das Resultat von
Einflüssen, Entwicklungen u n d wechselnder M o d e . In der Neuzeit standen
sie unter d e m Einfluss der t o n a n g e b e n d e n Fürstenhöfe, w o G o l d - u n d
Silberschmiede u n d Schneider miteinander w e t t e i f e r t e n . Über die städtische K l e i d u n g g e l a n g t e n Elemente
der höfischen G e w ä n d e r - meist mit
beträchtlicher Verspätung - zur konservativen, insbesondere der an Festt a g e n g e t r a g e n e n Tracht. Die Alltagsk l e i d u n g h i n g e g e n war eher praktisch,
d e m Klima u n d der Tätigkeit angepasst u n d ä n d e r t e sich nur langsam;
bestimmte
Handwerker,
z.B.
die
Schmiede u n d Bäcker, t r u g e n und trag e n noch heute eine eigene Arbeitstracht.
1
Mit einigen Abweichungen gelt e n diese Feststellungen auch für
Schmuck u n d Tracht der Römerzeit. Im
riesigen Imperium Romanum, das zu
seiner Blütezeit im 2. J a h r h u n d e r t v o m
mittleren O s t e n u n d von Ä g y p t e n bis
nach Portugal u n d England reichte,
lebten zahllose Völkerschaften, deren
Trachten noch zur Römerzeit, je nach
G e b i e t u n d sozialer Stellung mehr
oder weniger stark romanisiert, weiterlebten. Hier interessieren uns von d e n
G e b i e t e n nördlich der A l p e n vor allem
M i t t e l - u n d N o r d g a l l i e n (Teile des heut i g e n Frankreichs, der Schweiz u n d
Belgiens) und die
Rheinprovinzen
(Deutschlar i d links des Rheins), am
Rande noch Noricum u n d
Pannonien
Schmuck bei uns zur Römerzeit ausgesehen haben? Die wichtigste u n d
wertvollste Q u e l l e zur Kenntnis der
Tracht sind die Grabreliefs, die in d e n
e b e n g e n a n n t e n G e b i e t e n recht zahlreich
bekannt
sind.
Auf
diesen
Grabreliefs, die nicht selten bereits zu
Lebzeiten in A u f t r a g g e g e b e n u n d
gearbeitet w u r d e n , sind die Vers t o r b e n e n , vielfach m i t ihrer Familie, in
der Blüte ihres Lebens dargestellt. Es
sind sozusagen Familienfotos meist
wohlhabender, g u t situierter Provinzialrömer des Mittelstandes (Handwerker, Kaufleute, Beamte usw.), die
nicht nur wertvolle Hinweise über d e n
sozialen Stand, s o n d e r n auch zu Tracht
u n d Schmuck g e b e n .
Abb.
1
Goldener
Fingerring
das Umschlagbild).
Andere
bildliche
Darstellungen,
z.B. die v o m Staat errichteten Statuen,
die vielen Bronzestatuetten aus der
römischen G ö t t e r w e l t u n d d e m Bereich der Religion u n d oft auch die
Mosaiken u n d W a n d m a l e r e i e n liefern
nur spärliche Belege der damaligen
einheimischen M o d e und Tracht, da
man einerseits die offizielle, stadtrömische Kleidung w i e d e r g a b , andererseits verschiedene Vorbilder
und
M o d e l l b ü c h e r benützte, deren Figuren in der Regel eine klassische, zuweilen die griechische u n d e b e n nicht die
einheimische Tracht zeigten.
Eine zweite F u n d g a t t u n g zu Tracht
u n d Schmuck d e r G a l l o r ö m e r sind die
aus Äugst
M.
(vergleiche
2:1.
Gräber selbst und ihre B e i g a b e n ,
allerdings nur in beschränktem Mass,
da nördlich der A l p e n v o m 1. bis ins 3.
Jahrhundert die Toten in der Regel
kremiert u n d die Asche nach ganz verschiedenen Riten beigesetzt w u r d e n .
Zwar blieben von d e n b e k l e i d e t verbrannten Verstorbenen o f t die metallenen Teile der Kleidung - z.B. Fibeln,
die in der Funktion von Sicherheitsnadeln Teile des Gewandes zusammenhielten - o d e r auch Schmuck
erhalten und kamen mit der Asche ins
Grab.
Manches
aber
blieb
im
Krematorium zurück, das man b e i m
Auslesen der Asche übersah o d e r
nicht auflesen wollte. So sind diese ins
2
G r a b g e l a n g t e n D o k u m e n t e der unvergänglichen Trachtbestandteile und
des Schmucks eines einzelnen M e n schen o f t nur unvollständig. Trotzdem
k ö n n e n sie dank ihrer charakteristischen Form o d e r Konstruktion, zuweilen auch durch ihre Anzahl uns angeb e n , wann in w e l c h e m G e b i e t welche
Fibelformen u n d welches Trachtzubehör gekauft u n d g e t r a g e n wurden,
d.h. in M o d e waren. Unter den seltenen K ö r p e r g r ä b e r n jener Zeit finden
sich glücklicherweise einige, in denen
durch
günstige
Bodenverhältnisse
auch Stoff, Holz u n d Leder von der Bekleidung u n d d e n Beigaben der Bestatteten erhalten blieben (Abb. 5 und
6). Seit spätrömischer Zeit, d.h. seit
etwa 300, w u r d e n die Verstorbenen
fast ausschliesslich unverbrannt beigesetzt. N u n m e h r finden wir Schmuck
u n d Trachtbestandteile im Grab in
s o g e n a n n t e r Trachtlage und können
aus ihrer Lage am Skelett Rückschlüsse auf die z u g e h ö r i g e Kleidung
u n d Tragweise des Schmuckes, des
Gürtels usw. ziehen (Abb. 28 und 29).
Eine dritte wichtige
Kategorie,
die insbesondere die Kenntnis des
Schmucks der Römerzeit bereichert,
b i l d e n die Versteckfunde. In unsicheren Zeiten, bei Katastrophen oder
Kriegen, v e r g r u b manche
Familie
ihren Besitz an Bargeld und versteckte
o f t auch d e n Schmuck der Frau. Nicht
allen war es v e r g ö n n t , ihren Besitz wied e r zu h e b e n . So sind auch in Pompeji
b e i m katastrophalen Vesuvausbruch
des Jahres 79 n.Chr. in mehreren
Häusern Familiensilber, G e l d
und
Schmuck versteckt, aber - einmal mitsamt d e m treuen Bewacher - v o m
Aschenregen verschüttet u n d erst von
d e n A r c h ä o l o g e n unserer Zeit wieder
gefunden worden.
In d e n Provinzen nördlich der A l p e n
wurde Schmuck besonders in den
unsicheren Zeiten v o m späten 2. bis
ins späte 3. J a h r h u n d e r t d e m Boden
anvertraut (Abb. 2), oft zusammen mit
Münzen o d e r auch mit Gerätschaften
und Bronzegeschirr.
Eine vierte Q u e l l e n g a t t u n g sind die
Siedlungsfunde, d.h. die in Städten,
Dörfern u n d Villen verloren g e g a n g e nen o d e r w e g g e w o r f e n e n Tracht- und
Schmuckstücke. A u c h hier sind fast
nur diejenigen G e g e n s t ä n d e erhalten
g e b l i e b e n die im Boden nicht vergehen: Fibeln, vielfach unvollständige
Schmuckteile v o n A r m r i n g e n , Halsketten, A n h ä n g e r n u n d A m u l e t t e n ,
seltener von Gürteln. Recht häufig find e n sich auch Fingerringe u n d im speziellen ihre Glassteine u n d G e m m e n ,
die aus der Ringfassung herausgefallen und u n b e m e r k t verloren g e g a n gen waren.
Begreiflicherweise
ist
kostbarer
Schmuck unter d e n Siedlungsfunden
selten, d e n n eine g o l d e n e Kette,
Silberschmuck o d e r einen kostbaren
Fingerring sucht jeder, d e r solches
verliert, gründlich. Z u s a m m e n mit d e n
O b j e k t e n aus d e n Grab- u n d Schatzf u n d e n verraten aber gerade Funde
aus Siedlungen wie Ä u g s t einiges zu
Tracht u n d Schmuck, durch ihr zahlenmässiges V o r k o m m e n (wieviele Stücke
einer Form o d e r eines Typs sind vorhanden?), ihre Zeitstellung (zu welcher
Zeit w u r d e n sie g e t r a g e n und g e braucht?) u n d Herkunft (wo w u r d e n
b e s t i m m t e Tracht- u n d
Schmuckstücke g e f e r t i g t u n d getragen?).
Betrachten wir nun einige dieser
«Familienfotos» auf Grabreliefs u n d
ihre
Informationen
über
Tracht,
Schmuck u n d Frisur etwas näher!
Sogleich fällt unter a n d e r e m auf: die
Männer t r a g e n keine Hosen. Bis in
späte Zeit galten Hosen auch in d e n
römischen Provinzen nördlich der
A l p e n als ausgesprochen barbarisch,
o b w o h l sie in Gallien vor der Römerzeit bekannt waren. Lange Wollhosen
t r u g e n damals nur die G e r m a n e n u n d
einige östliche Reitervölker. In spätrömischer Zeit j e d o c h w u r d e n lange
Barbarenhosen (bracae) in Rom M o d e ;
man gab sich auch sonst germanisch
u n d färbte sich etwa die Haare rot
oder g a b d e n Kindern germanische
N a m e n . G e g e n diese Germanisierung
schritt dann Kaiser Honorius (393-423)
durch Verbote ein. A b e r diese M o d e n
hatten nie grossen Einfluss auf die
antike M ä n n e r k l e i d u n g , zu d e r auch
die gallorömische M ä n n e r t r a c h t g e Abb.2
Die
goldenen
Schatzfund
M . 1:2.
Schmuckstücke
von Obfelden-Lunnern
aus
ZH.
dem
hört u n d die sich v o m 1. bis ins 4. Jahrh u n d e r t nur w e n i g veränderte.
Das erste Bild, ein Grabstein etwa
der M i t t e des 1. Jahrhunderts aus
Mainz wird viel zitiert, da er zu den besten Darstellungen der einheimischen
Tracht gehört. Unsere A b b i l d u n g 7
zeigt eine (anhand von Farbresten und
nach
Vergleichsstücken)
kolorierte
Kopie des Steines, der einst wie alle
römischen Grabsteine, über einer feinen G r u n d i e r u n g , b u n t bemalt war!
Der Schiffer Blussus sitzt mit seiner
Frau M e n i m a n e auf einem zweiplätzig e n Sofa mit Lehne; dahinter steht der
j u g e n d l i c h e (älteste) Sohn, von d e m
nur O b e r k ö r p e r und rechte Hand
sichtbar sind. Blussus trägt unter d e m
Mantel das wichtigste und verbreitetste antike Kleidungsstück, ein langärmliges, einer Tunika (s.u.) ähnliches
H e m d , das bis über die Knie reicht.
A u f g r u n d anderer Denkmäler wissen
wir, dass es in Gallien und den Rheinprovinzen damals in der Regel nicht
g e g ü r t e t w u r d e , sondern lose am
Körper hing. Dieses H e m d war entweder aus e i n e m einzigen Stück Wollstoff
g e a r b e i t e t o d e r besass angesetzte
Ä r m e l ; der Kopfausschnitt wurde als
Schlitz eingeschnitten. Es entspricht
der Tunika ( A b b . 15), die im Süden
häufig g e g ü r t e t u n d , jedenfalls von
d e n M ä n n e r n , d e m wärmeren Klima
e n t s p r e c h e n d zunächst ärmellos get r a g e n w u r d e . Der Kaiserbiograph
Sueton überliefert, dass Kaiser Augus-
tus (27 v . C h r . - 1 4 n.Chr.) im W i n t e r bis
zu vier Tuniken übereinander g e t r a g e n
habe. Möglicherweise hat auch Blussus unter d e m W o l l h e m d ein feineres
(Leinen)hemd g e t r a g e n , wie z.B. der
Knabe (Abb. 12) einer Votivstatue aus
Ostfrankreich.
Über d e m tunikaartigen
Hemd
trägt Blussus wie die meisten Gallier
einen weiten Mantel mit Kapuze, d e n
gallischen cucullus.
Dieser besteht
aus einem h a l b m o n d f ö r m i g e n Stück
Wollstoff mit daran angenähter Kapuze. Meistens war er vorne zugenäht,
konnte also nur über d e n Kopf an- und
ausgezogen w e r d e n . A u c h der Mantel
des Blussus ist vorne zugenäht; die
Kapuze hängt lose am Rücken.
Zu den frühesten bildlichen Belegen des gallischen Kapuzenmantels
zählt eine vor einigen Jahren in
Eschenz e n t d e c k t e Statue aus Eichenholz von 70 cm Höhe ( A b b . 8). Sie stellt
einen Mann dar, der noch nach keltischer Sitte lange Haare trägt. Er ist
ganz eingehüllt in einen offensichtlich
zusammengenähten Kapuzenmantel,
dessen Kapuze lose am Rücken hängt.
Den linken A r m hält er gestreckt; der
rechte
steckt, etwas
angehoben,
ebenfalls unter d e m M a n t e l . Die ursprünglich wohl in e i n e m Heiligtum
aufgestellte Statue w u r d e bereits in
tiberischer Zeit (etwa zwischen 20 und
30 n.Chr.) aus u n b e k a n n t e n G r ü n d e n
in einem Wasserkanal versteckt und
blieb d o r t dank der f e u c h t e n Lage-
rung erhalten. Einen ähnlichen Kapuzenmantel (die paenula) kannte man
übrigens auch in Italien. Beide, der
gallische u n d d e r südliche Mantel sind
Bestandteile einer älteren, traditionellen M ä n n e r k l e i d u n g . In Gallien und in
d e n Rheinprovinzen hielt sich der
Cucullus, n e b e n anderen mit einer
Fibel verschlossenen Mänteln (vgl.
A b b . 14), insbesondere bei der Landb e v ö l k e r u n g bis in spätrömische Zeit,
d o c h scheint er im Laufe der Zeit kürzer g e w o r d e n zu sein.
Im Halsausschnitt des Kapuzenmantels hat Blussus ein Halstuch drapiert, eine M o d e , die er vielleicht von
d e n römischen Legionären u n d Offizieren ü b e r n o m m e n hat.
W e l c h e r A r t die Schuhe sind, die
Blussus trägt, ist nicht klar zu sehen. Im
S o m m e r g i n g er sicher - nackten
Fusses - in Holz- o d e r Lederschuhen,
im W i n t e r wird er zusätzlich genähte,
wollene Socken o d e r Kniestrümpfe
a n g e z o g e n h a b e n . Das Schuhwerk der
Männer u n d Frauen unterschied sich
nur w e n i g ( A b b . 6). Die Sohlen der
ledernen Strassenschuhe wurden oft
genagelt, u m ihnen eine längere
Lebensdauer zu g e b e n ; es wurden
also nicht nur wie heute schwere Bergschuhe g e n a g e l t . Schuhnägel sind
übrigens o f t das einzige, was in d e n
Gräbern v o n d e n d e m Toten m i t g e g e b e n e n bzw. a n g e z o g e n e n Schuhen
erhalten b l i e b . Blussus ist rasiert u n d
t r ä g t wie sein Sohn kurzes, in die Stirn
gekämmtes Haar nach d e r M o d e der
julisch-claudischen Kaiser (erste Hälfte
1. Jahrhundert n.Chr.).
Die offizielle, stadtrömische M ä n nertracht bestand aus der g e g ü r t e t e n
Tunika u n d der nur d e m römischen
Bürger zustehenden Toga u n d war
natürlich auch in d e n Provinzen, nicht
zuletzt durch Kaiserstatuen und O p f e r reliefs, wohl bekannt ( A b b . 9). Hier
zogen hohe städtische Beamte u n d
reiche römische Bürger zumindest an
Festtagen o d e r bei A m t s h a n d l u n g e n
den vertrauten cucullus aus u n d hüllten sich in die nach vielen Vorschriften
zu wickelnde u n b e q u e m e und auch in
Rom zur Kaiserzeit gar nicht mehr
geschätzte Toga, ähnlich wie noch
heute bei offiziellen u n d privaten
Festanlässen der Frack g e t r a g e n w i r d .
Allerdings ist dieser Vergleich nicht
ganz vollständig: die Toga war nicht
nur ein Statussymbol, sondern e b e n
auch ein Zeichen der Z u g e h ö r i g k e i t zu
Rom, was in den b e i d e n ersten Jahrhunderten n.Chr. eine b e s o n d e r e Auszeichnung und Ehre war. D e n n o c h ist
zweifelhaft, ob die gallorömischen
Herren, die sich auf ihren G r a b d e n k mälern in der Toga o d e r im griechischen Philosophenmantel, d e m pallium, verewigen Hessen, dieses r ö m i sche bzw. südliche G e w a n d auch
täglich getragen haben. O f t wird es
eine Demonstration ihres römischen
Bürgertums u n d der Romanisierung
für die Nachwelt gewesen sein, u n d
7
w e r d e n im täglichen Leben die betreff e n d e n d e n Cucullus über der Ä r m e l tunika g e t r a g e n haben wie die grosse
M e h r h e i t ihrer nicht so hoch gestiegenen Landsleute. O b der Sohn des
Blussus u n d der M e n i m a n e wie der
Vater d e n Kapuzenmantel o d e r nur
das tunikaartige H e m d trägt, sieht
man nicht g e n a u . Grab- u n d Votivsteine von Kindern zeigen jedenfalls,
dass es keine eigentliche Kindertracht
g a b . Kinder tragen die verkleinerte
Tracht der Erwachsenen (Abb. 11 und
12). Säuglinge wickelte man in feine
Tücher, die mit b u n t e n Bändern kreuzweise
zusammengehalten
wurden
( A b b . 10), so wie dies bis vor w e n i g e n
G e n e r a t i o n e n auch bei uns noch
üblich war.
Weitaus reicher
und
prächtiger als Blussus ist
seine Gattin M e n i m a n e
gekleidet, die breit u n d
b e h ä b i g mit d e m Schossh ü n d c h e n auf d e n Knien
n e b e n ihrem M a n n sitzt. In
der linken Hand hält sie
jenes Instrument, das für
viele der damals getrag e n e n Kleider u n a b d i n g bar war: eine w o h l g e f ü l l t e
Kunkel auf kurzem Stock
und eine Spindel
mit
bereits g e s p o n n e n e m Fad e n - sicher W o l l e . Ihre
Kleidung ist in d e r provinzialrömischen A r c h ä o l o g i e
als «Tracht der M e n i m a n e » z u m festen
Begriff für eine gallorömische Frauentracht des 1. bis frühen 2. Jahrhunderts
g e w o r d e n , die anhand von Grabfund e n in einem a u s g e d e h n t e n G e b i e t
v o m M i t t e l - u n d O b e r r h e i n bis weit
nach Nordfrankreich hinein b e z e u g t
ist (Abb. 3), vielleicht j e d o c h auch in
angrenzenden Landschaften heimisch
war. D e m Ursprung nach ist diese
Kleidung
einheimisch-keltisch
und
schon vor der Römerzeit g e t r a g e n
worden.
Abb.
3
Verbreitung
aufgrund
der
von
sog.
Grabfunden
«Menimane-Tracht»
und
Denkmälern.
Stern:
Gräber
aus Allschwil
BL.
bildlichen
Die römische Frauenkleidung d a g e g e n war mehrheitlich nur genäht
und u m g e l e g t .
M e n i m a n e und ihre Zeitgenossinnen t r u g e n ein aus feiner W o l l e o d e r
Leinen(?) genähtes Unterkleid, d.h. ein
m i t langen, eingesetzten Ä r m e l n versehenes H e m d , dessen Länge auf
d e m Relief nicht feststellbar ist. A n a log zur v e r w a n d t e n norisch-pannonischen Frauentracht (Abb. 17) wird es
wohl bis zu d e n W a d e n o d e r weiter
hinab gereicht h a b e n . Um den Hals ist
dieses Unterkleid bei M e n i m a n e g e fältelt, vorne war es bis zur Brust offen
u n d w u r d e mit einer bis drei Fibeln
z u s a m m e n g e h a l t e n . Bei M e n i m a n e ist
es nur eine Fibel, quer unter einer
grossen Schmuckscheibe, auf die wir
noch zu sprechen k o m m e n .
Über d i e s e m H e m d t r ä g t unsere
Dame ein bis zu den Knöcheln reichendes, loses G e w a n d . Dieses besteht aus e i n e m wahrscheinlich rechteckigen, an d e r Schmalseite zusam-
m e n g e n ä h t e n Stück Stoff. W i e b e i m
griechischen Peplos sind zwei Zipfel
über d e n Schultern z u s a m m e n g e h a l t e n , hier mit je einer Distelfibel (vgl.
A b b . 21). M i t einer d r i t t e n Fibel ist
dieser peplosartige Rock auf der Brust
am Untergewand befestigt; d e n n d e r
Oberteil war weit u n d lose u n d wäre
ohne diese zusätzliche Fixierung nach
unten gerutscht. Bei M e n i m a n e u n d
bei einer anderen Frau aus Ingelheim
am Rhein ist d e n n auch der eine
Schulter«träger» auf d e n O b e r a r m
herabgeglitten, was aber sicher nicht
als unmodisch o d e r u n g e p f l e g t e m p funden wurde, sonst wären die D a m e n
nicht so portraitiert w o r d e n ; d e r a n d e re Schulterteil b l e i b t unter
dem
Mantel v e r b o r g e n . A u f anderen Grabsteinen ist deutlich zu sehen, dass der
peplosartige Rock mit e i n e m einfachen W o l l - oder L e d e r b a n d g e g ü r t e t
war, so höchstwahrscheinlich auch bei
Menimane.
Den Mantel über H e m d u n d Rock
hat M e n i m a n e über der rechten Schulter mit einer Fibel verschlossen; d a m i t
kamen zwei Fibeln übereinander zu
liegen, was vielleicht nicht sehr a n g e nehm war. Die nur w e n i g später mit
einer Grabstatue verewigte Frau aus
Ingelheim sowie eine D a m e aus
Abb.
4
Haarnadeln
aus
aus Kaiseraugst.
Bein
M.
mit
1:1.
weiblicher
Büste
8
Nickenich t r a g e n d e n n auch einen
gewickelten u n d geschlungenen Mantel über ihrem «Menimane-Kostüm»,
was bereits eine Konzession an die
römische M o d e darstellt.
Das Haar der M e n i m a n e wird offenbar von einer Haube gehalten; nur ein
Teil des Schopfes fällt in d e n Nacken,
ganz ähnlich wie bei der damaligen
stadtrömischen Haartracht. So traditionell die Kleidung in vielem blieb, so
schnell haben die meisten Provinzialen
anscheinend von Rom die jeweilige
Haartracht ü b e r n o m m e n . Durch die
offiziellen, in j e d e r Stadt stehenden
Kaiserstatuen und -denkmäler, den
streng ü b e r w a c h t e n Kult für das
Kaiserhaus sowie durch die Münzen,
d e r e n Vorderseite immer den Kopf
des Kaisers, seiner Gemahlin oder
eines A n g e h ö r i g e n seiner nächsten
Familie zeigte ( A b b . 13), wurde die
m o d i s c h e Frisur fast augenblicklich bis
in die hintersten Winkel des Reiches
g e t r a g e n u n d v o n der Provinzialbevölkerung - Männer, Frauen und Kinder kopiert. Deshalb sind übrigens die
Frisuren eine ausgezeichnete Hilfe bei
der D a t i e r u n g der Grabreliefs.
M e n i m a n e t r ä g t also eine einheimische Tracht, die mit fünf Fibeln verschlossen ist. Lässt man den Mantel
beiseite, so waren dazu mindestens
vier Fibeln n o t w e n d i g : eine für den
Ausschnitt a m U n t e r g e w a n d , zwei weitere, u m d e n Rock auf den Schultern
zusammenzuheften und eine vierte,
u m ihn am U n t e r g e w a n d zu befestigen. Diese Kleidung ist nicht nur
anhand von G r a b d e n k m ä l e r n nachzuweisen. Frauengräber mit mehreren
(vor allem vier u n d mehr) Fibeln lassen
darauf schliessen, dass diese Tracht im
1. Jahrhundert auch in der G e g e n d
von Ä u g s t g e t r a g e n w u r d e , o b w o h l
bildliche Darstellungen bis jetzt fehlen. So kamen beispielsweise im
frührömischen G r ä b e r f e l d v o n Allschwil bei Basel zwei Frauengräber mit
vier und mehrere mit zwei bis drei
Fibeln (Distelfibeln und andere Typen
des 1. Jahrhunderts) zutage. Sollten
die Distelfibeln selbst als Typ jeweils
mit dieser Kleidung k o m b i n i e r t gewesen sein, was m ö g l i c h ist, so wurde
diese in einem noch grösseren Raum
g e t r a g e n , von Nordgallien bis zum
Rhein und nach Süden bis ins Wallis.
Im ü b r i g e n gallischen G e b i e t trugen die Frauen jedenfalls nicht die
Tracht der M e n i m a n e , s o n d e r n andere
einheimische K l e i d u n g e n : z.B. ein
langes, unter die Knie reichendes
(gegürtetes) Ä r m e l h e m d (eine A r t
Tunika wie die Männer) u n d darüber
oft einen verschiedenartig gewickelten Wollmantel (Abb. 14). Ein derartiges W o l l h e m d mit einfachem W o l l gürtel, bis über die Knie reichende,
genähte W o l l s t r ü m p f e u n d Lederschuhe mit g e n a g e l t e n Sohlen (Abb.
6) an den Füssen t r u g eine Frau, die im
2. Jahrhundert n.Chr. in Les Martresde-Veyre (Dép. Puy-de-Dôme) aus-
t'y*
Abb.
5
(oben)
Wollhemd
und
Frauengrab
von Les Martres-de-Veyre
Puy-de-Dôme).
Abb.
6
Sandalen
mit
Wollstrümpfe
2. Jahrhundert
aus
n.
einem
(Dép.
Chr.
(rechts)
mit
genagelten
Holzsohlen
und
Sohlen
aus Les
Lederschuhe
Martres-de-
Veyre.
nahmsweise unverbrannt beigesetzt
w o r d e n war u n d deren Kleider uns
dank ausserordentlichen Bodenverhältnissen erhalten sind (Abb. 5). In
e i n e m M ä d c h e n g r a b desselben Friedhofes lagen übrigens eine Kunkel u n d
eine Spindel mit W o l l f a d e n , ein
Zeichen, dass das Spinnen der W o l l e
eine w i c h t i g e u n d geachtete A u f g a b e
der Frau war u n d dass auch M e n i m a n e
die b e i d e n Geräte nicht nur zur Zierde
hält.
Diese Frauenkleidung mit tunikaartigem H e m d u n d gewickeltem M a n tel hat sich nach d e m Verschwinden
der Menimane-Tracht mit Variationen
bis in die Spätantike g e h a l t e n . Dass
die an Fibeln reiche Frauenkleidung
Galliens u n d der Rheinprovinzen im 2.
Jahrhundert in weiten Teilen a u f g e g e ben wurde, g e h t nicht nur aus Grabreliefs u n d G r a b b e i g a b e n
hervor.
Auch bei den Siedlungsfunden fällt
auf, dass Fibeln im Vergleich zur grossen Zahl u n d d e m Formenreichtum
des 1. Jahrhunderts im 273. Jahrhundert sehr viel spärlicher w e r d e n . In
Ä u g s t g e h ö r e n von d e n über 1800 hier
g e f u n d e n e n Fibeln etwa 9 0 % ins 1.
und nur etwa 1 0 % ins 2 7 3 . Jahrhundert! Dieselbe B e o b a c h t u n g ist
auch in anderen zivilen Siedlungen zu 10
m a c h e n . Diese späteren Fibeln, z.B.
emaillierte Scheibenfibeln (Abb. 24,
10-14.17) u n d andere Formen von
G e w a n d h a f t e n , w u r d e n von d e n Frauen in b e s t i m m t e n G e b i e t e n nach wie
vor zum Verschliessen der Kleider benützt, öfters wohl auch nur als Schmuckbroschen g e t r a g e n . In spätrömischer
Zeit, nach 300, v e r w e n d e t die provinzialrömische Frauentracht keine Fibeln
mehr, d.h. die Kleidung war gänzlich
g e n ä h t u n d geschlungen, was bildliche Darstellungen bestätigen.
H i n g e g e n g i b t es gerade in spätrömischer Zeit eine charakteristische
M ä n n e r f i b e l , die s o g . Zwiebelknopffibel ( A b b . 29), welche auf der rechten
Schulter einen mehr o d e r weniger lang e n M a n t e l , die chlamys, zusammenhielt ( A b b . 16). Bezeichnenderweise
g e h ö r t diese Fibel nicht zur zivilen,
einheimischen Tracht, sondern wird
von d e n Militärs u n d Beamten getrag e n , wie ü b e r h a u p t die militärische
M ä n n e r k l e i d u n g sich von A n f a n g an in
vielem von der zivilen zu unterscheid e n p f l e g t e . Zwar t r u g e n schon vor
300 gallorömische Männer ausser d e m
Kapuzenmantel einen auf der rechten
Schulter mit einer Fibel verschlossenen M a n t e l , wohl das sagum fibulatorium ( A b b . 14). Die chlamys hingegen
w u r d e v o m Kaiser und seinen W ü r d e n t r ä g e r n u n d Beamten über der nunmehr g e g ü r t e t e n Ärmeltunika (Abb.
15) g e t r a g e n u n d stellte - wie auch ein
o f t reich beschlagener Gürtel - ein
Statussymbol u n d Rangabzeichen dar.
Je nach Stand und Funktion war diese
Tracht kostbar o d e r einfach gearbeitet: die Zwiebelknopffibeln d e r hohen
W ü r d e n t r ä g e r b e s t a n d e n aus purem
G o l d ; aus d e m spätrömischen Kastell
Kaiseraugst und seiner N e k r o p o l e
sind wenigstens einige v e r g o l d e t e
Stücke bekannt.
Auch in den anschliessenden Grenzprovinzen im O s t e n , in Rätien, Noricum und Pannonien, sind dank Grabfunden und Grabdenkmälern ebenfalls
zahlreiche Trachtzeugnisse überliefert.
Die norisch-pannonische Frauentracht
ist verwandt mit d e m Kleid der
Menimane; beiden muss ein gleicher
Ursprung zugrunde liegen. Auch hier
wird über einem langen Unterkleid ein
peplosartiger Rock mit zwei mitunter
mächtigen Fibeln, meist den sog.
norisch-pannonischen Flügelfibeln, an
den Schultern zusammengehalten. A u f
d e m Grabrelief eines Mädchens (Abb.
17), das in der rechten Hand ein
Schmuckkästchen und in der linken
einen Spiegel hält, sieht man diese
Fibel deutlich. Derartige norisch-pannonische Fibeln sind in Ä u g s t nur
durch wenige Stücke vertreten, die
sicherlich mit ihren Trägerinnen in die
Koloniestadt am Hochrhein gelangt
sind. Der Rock selbst ist bei d e m
Mädchen A b b i l d u n g 17 mit einem
Stoff- oder Ledergurt g e g ü r t e t und
unten zur grösseren
Bewegungsfreiheit etwas hochgesteckt.
Abb.
7 (oben
links)
Grabstein
des
Menimane
aus Mainz,
n. Chr. Farbig
Abb.
aus
Figur
mantel.
Abb.
trägt
Höhe
und
70
nur
Eschenz
gallischen
(TG).
Kapuzen-
cm.
rechts)
aus Pompeji.
römischen
der
Frau
Jahrhundert
Kopie.
aus
einen
9 (oben
stehenden
seiner
1.
links)
Eichenholz
Bronzestatue
ziellen,
und
Mitte
rekonstruierte
8 (unten
Statue
Die
Blussus
dem
Toga.
Mann
Männertracht
römischen
in der
mit
Bürger
offiTunika
zu12
Abb.
10
Votivfigur
wickelte
ten
ten
Abb.
(links)
(Wickelkind)
man
Bändern
wurden.
in feine
kreuzweise
aus Stein.
Tücher,
die
Säuglinge
mit
bun-
zusammengehal-
Kinder
11 und
tragen
Erwachsenen.
12 (mitte
die
und
rechts)
verkleinerte
Votivfiguren
aus
Tracht
Stein.
der
u m Chr. Geburt
210 n.Chr.
Abb.
Carneo
240 n.Chr.
320 n. Chr.
13
der
Livia
und
Münzbilder
späterer
Kaiserinnen,
mit
der jeweils
modischen
Frisur.
14
Abb.
14
(oben)
Sandsteinrelief
paars;
Abb.
des
aus
15
sog.
Ehe-
Kaiseraugst.
(unten)
Spätrömische
Ärmeltunika
aus
Trier.
Abb.
16 (Seite
Diptychon
Elfenbein
und
seiner
rechts)
(Schreibtafel)
mit
Bild
Familie;
aus
des
Stilicho
aus
Monza.
Abb.
17
Junges
(links)
Mädchen
kästchen
und
mit
Spiegel.
norisch-pannonische
gegürtete
tern
Rock
von
wird
einem
SchmuckEs trägt
die
Tracht:
Der
an den
grossen
SchulFibelpaar
zusammengehalten.
Relief
aus
Klagenfurt,
Abb.
18
Grabrelief
der
Abb.
Haube;
(unten)
der
Umma
aus
der
Scheibe
mit
auffallen-
Wien.
19 (Seite
rechts)
Zierscheibe
Halskette;
Österreich,
n.Chr.
1. Jahrhundert
an
aus
10
einer
Bonn.
cm.
silbernen
Durchmesser
Abb.
20 (ganz
Bronzearmring
mit
Silberrädchen
Äugst
M.
aus
21
Sog.
«Distelfibel»
1:1.
eingelegtem
einem
Grab
1:1.
Abb.
M.
unten)
(unten)
aus
Äugst.
in
Abb.
22
Detail
von
einem
Nickenich/BRD
Die
Dame
römischem
19
einheimische
Familiengrabmal
(späteres
(links)
Vorbild
trägt
1.
unter
aus
Jahrhundert).
einem
nach
umgelegten
Mantel
die
Menimane-Tracht
und
rei-
chen
Schmuck:
goldenes?
schmückt
linke
ein
mehrere
Gemmen
An den
Handgelenken
- Armringpaar.
sicher
Die
rechte
Schlangenfingerring,
Fingerringe
qualitätvoller
mit
ein
-
Hand
die
Platten
Arbeit.
oder
Abb.
Fibeln
23
aus Äugst
und
Kaiseraugst;
M. 2:3 (5 = Detail
von 4,
vergrössert).
Diese Tracht w u r d e im norisch-pannonischen G e b i e t lange beibehalten,
w e n n auch die Fibeltypen sich mit der
Zeit v e r ä n d e r t e n . Charakteristisch für
diesen Raum sind auch Hüte und Haub e n , wie sie beispielsweise U m m a ,
eine W i e n e r i n des 2. Jahrhunderts
t r ä g t ( A b b . 18). M i t Fibeln zusammengesteckte o d e r nach südlicher M o d e
g e s c h l u n g e n e Mäntel waren aber in
d i e s e m G e b i e t offensichtlich bei den
Frauen nie besonders beliebt.
W i e zu Beginn bereits erwähnt, ist
die Frage, w o Schmuck aufhört und
w o Tracht b e g i n n t , oft gar nicht einfach zu entscheiden, sind d o c h die
Grenzen in vielem gar nicht deutlich.
W i r wissen aus Schriftquellen, dank
Bemalungsresten an Grabdenkmälern
u n d von Textilfunden selbst, dass die
Kleidung b u n t eingefärbt, bestickt
u n d verziert war. D i o d o r überliefert im
1. J a h r h u n d e r t v.Chr., dass die Gallier
eine b e s o n d e r e Vorliebe für KaroMuster g e h a b t hätten.
A u c h sekundäre Trachtbestandteile
wie die Fibeln waren nicht etwa reine
Z w e c k o b j e k t e wie ihre heutigen Nachfahren, die Sicherheitsnadeln, sondern
meistens verziert u n d d a m i t gleichzeit i g Schmuckstücke (Abb. 23 und 24). In
der v o r a n g e g a n g e n e n Spätlatenezeit
(1. J a h r h u n d e r t v.Chr.) kannte man entw e d e r aus e i n e m Stück g e f o r m t e einfache
Drahtfibeln
oder
blechige
G e w a n d h a f t e n (u.a. sog. Nauheimer21 typ A b b . 23,1), zu d e n e n in den letzten
Jahrzehnten v.Chr. Fibelformen mit
g e g i t t e r t e m Fuss hinzukamen. Alle
diese Fibeln besassen einen Verschluss mit Spiralfederung. M i t der
Romanisierung im frühen 1. Jahrhundert n.Chr. erschienen - w o h l als südliche Erfindung - die Scharnierfibeln
(Abb. 23,4ff. u n d A b b . 24), eine zweiteilige Konstruktion, die unter anderem eine Reparatur wesentlich vereinfachte. Die gallischen Produzenten
fertigten zwar damals eine gewisse
Zeit lang auch noch Spiralfibeln an,
versteckten aber die nicht mehr zeitgemässe Spirale unter einer Kappe
oder in einer Hülse ( A b b . 23,2.3).
Bereits im späteren 1. Jahrhundert
hatte in unserem G e b i e t die alte, einheimische Spiralkonstruktion fast ganz
ausgedient und d e n Scharnierfibeln
Platz gemacht. Unter d e n nicht mehr
zahlreichen Scharnierfibeln des 2. und
3. Jahrhunderts sind auch aus Ä u g s t
einige prächtige Stücke
bekannt,
deren Schmuckcharakter offensichtlich ist (Abb. 24).
A u f Grabreliefs wie d e n bereits
erwähnten lernen wir nicht nur die provinzialrömische Tracht, sondern auch
einige Schmucksachen kennen, die
wie der heutige Schmuck in erster
Linie v o m weiblichen Geschlecht getragen w u r d e n . Für die Kenntnis des
römischen Schmucks im allgemeinen
sind auch andere Bilddenkmäler, insbesondere Mosaiken, W a n d g e m ä l d e
und Werke der Kleinkunst wie Bronze-
Statuetten, Elfenbeinschnitzereien usw.
von B e d e u t u n g .
Die Männer t r u g e n in unseren
G e g e n d e n offenbar höchstens einen
Siegelring. D a m i t konnte man gleichzeitig seine Schreibkenntnisse zeigen
u n d d o k u m e n t i e r e n , dass man die
b e k a n n t e n Schreibtäfelchen mit den
inseitig in eine Wachsschicht eingeritzt e n Briefen zu versiegeln hatte. Auch
Blussus t r ä g t einen Siegelring.
Fingerringe w u r d e n von Männern,
Frauen u n d Kindern g e t r a g e n (Abb. 25
u n d 28). Die zahllosen auch in Äugst
gefundenen
eisernen
Ringe
(neu
sahen sie aus wie Silber!) mit meist
einfachen Glaspasten als Einlagen repräsentieren die einfachste Form des
Siegelrings. D a n e b e n gab es andere
Ringformen aus Bronze, seltener aus
Edelmetall: spiralig gewundene Schlangenfingerringe, Ringe mit Schlüsselbart (für das Schmuckkästchen) oder
auch nur einfache Reife. Silberne
23 Fingerringe sind in unseren G e g e n -
d e n hauptsächlich im 3. Jahrhundert
belegt. Aus der schmuckfreudigen
Spätzeit sind auch aus Ä u g s t und
Kaiseraugst einige hübsche Ringe zu
nennen, darunter auch Freundschaftsund wohl Eheringe, die mehrheitlich
von Frauen g e t r a g e n w u r d e n . Einige
Ringe tragen eine eingravierte W i d m u n g , waren also ein Geschenk.
A b g e s e h e n von den sehr häufigen
Fingerringen ist aber eigentlich w e n i g
über den Schmuck der provinzialrömischen Frauen des 1. bis 3. Jahrhunderts bekannt. Man p f l e g t e zu dieser Zeit kaum Schmuck ins Grab zu
g e b e n , und in den Siedlungsfunden
fassen wir fast ausschliesslich den in
der Regel f r a g m e n t i e r t e n Schmuck
der einfachen Leute, d e n n selbstverständlich suchte man verlorengegang e n e n Edelmetallschmuck gründlich
Abb. 25
Goldene
Äugst
Fingerringe
M. 1:1 (Gemmen
und
3:1).
Gemmen
aus
bzw. liess ihn u m a r b e i t e n , wenn er zerb r o c h e n o d e r veraltet war.
M e n i m a n e u n d ähnlich w o h l h a b e n d e Frauen t r u g e n eine grosse verzierte
(Silber)scheibe an einer Kette u m d e n
Hals ( A b b . 19), ein einheimisches
Schmuckstück, das v o m 1. bis ins 3.
J a h r h u n d e r t b e l i e b t war. Auch in
Ä u g s t kam das Fragment einer einfachen d e r a r t i g e n Schmuckscheibe zum
Vorschein.
v o r a n g e h e n d e n Latènezeit u n d früher
beliebt waren, Ringe mit Zierstück
(Abb. 20) oder auch z.B. offene A r m ringe mit T i e r k o p f e n d e n . M e n i m a n e
trägt an j e d e m H a n d g e l e n k einen einfachen Armreif nicht
erkennbarer
Form. In Schatzfunden und Gräbern
des 3. Jahrhunderts sind bisweilen
b a n d f ö r m i g e Silber- u n d Bronzearmbänder mit e i n g e p u n z t e n u n d eingeschnittenen Verzierungen enthalten.
O h r r i n g e w u r d e n im 1./2. Jahrhund e r t von d e n gallorömischen Frauen
offenbar nur selten g e t r a g e n und erst
in spätrömischer Zeit etwas häufiger;
im Süden waren sie zu allen Zeiten ein
b e l i e b t e r Frauenschmuck.
Aus d e n Siedlungsfunden und aus
d e n spärlichen Schmuckbeigaben in
d e n G r ä b e r n unseres Gebietes ist ausserdem zu erschliessen, dass die Frauen im 1. bis 3. J a h r h u n d e r t A r m r i n g e
t r u g e n - paarweise u n d wohl auch einzeln. Es f i n d e n sich einfache, verschlaufte Ringe, wie sie schon in der
Zuweilen finden sich in den Siedlungen gerippte bläuliche bis blaugrüne M e l o n e n p e r l e n ; gleiche Stücke
aus Frauen- und Kindergräbern zeigen,
dass sie öfters als einzelne Perle, vielleicht auch als einzelne Glasperle an
einer Kette mit nicht erhalten gebliebenen Holz- oder Samenperlen, als
Schmuck und A m u l e t t getragen wurAbb.
26
Bärenzahnanhänger
nenperlen,
aus Äugst
in Goldfassung,
Lunulaanhänger
M. 1:2
aus
MeloBronze;
( B ä r e n z a h n ! 2 4
d e n . Blau galt seit alter Zeit als unheila b w e h r e n d e Farbe. Auch durchbohrte
Münzen u n d seltener Zahnanhänger
sowie die zahlreichen lunulae (mondsic h e l f ö r m i g e Anhänger), Phallusanhänger u n d Rädchen sind e b e n s o g u t
A m u l e t t e wie Schmuck (Abb. 26).
Ganz anders präsentiert sich der
Schmuck der reichen D a m e n aus der
viel stärker romanisierten sozialen
O b e r s c h i c h t in Gallien und den Rheinprovinzen o d e r natürlich der Schmuck
der reichen Römerinnen selbst. Diese
G e s c h m e i d e sind viel weniger an eine
Tracht o d e r eine Region g e b u n d e n ,
s o n d e r n orientieren sich an den
Spitzenstücken der damaligen G o l d schmiedekunst.
So etwa sind die offenbar (aus
25 Gold) g e f l o c h t e n e n , mit Stift ver-
schlossenen A r m b ä n d e r der D a m e auf
einem Familiengrabmal v o n Nickenich
(Abb. 22) w e n i g o d e r gar nicht v o m
traditionellen gallischen Geschmack
g e p r ä g t , o b w o h l ihre Besitzerin unter
einem nach römischem Vorbild u m g e legten Mantel die einheimische M e n i mane-Tracht trägt. Ihre rechte Hand
schmückt ein Schlangenfingerring, die
linke mehrere Fingerringe mit Platten
oder G e m m e n sicher qualitätvoller
Arbeit. - Das Grabmal von Nickenich
datiert ins spätere 1. Jahrhundert.
Eines der schönsten u n d reichsten
Schmuckensembles aus Gallien und
Germanien bilden die u m 197 verA b b . 27
Einige
Schmuckstücke
aus Lyon.
M.
1:2.
aus dem
Schatzfund
steckten G e s c h m e i d e einer Dame aus
Lyon, v o n d e n e n A b b i l d u n g 27 nur
einen Teil w i e d e r g i b t . Nebst einigen
einheimischen Formen - natürlich in
G o l d - sind darin auch Ohrringe,
Halsketten, A r m - u n d
Fingerringe
des «internationalen», reichsrömischen
Schmucks vertreten.
Aus d e m 3. u n d 4. Jahrhundert sind
aus d e n Provinzen nördlich der A l p e n
mehrere Schatzfunde mit teilweise
w e r t v o l l e m Schmuck bekannt, so z.B.
in der Schweiz der G o l d f u n d von
Lunnern (Kt. Zürich) ( A b b . 2). Der
Schatz v o n Isny (Kastell Vemania) in
Rätien barg einen reichen Frauenschmuck des 4. Jahrhunderts.
Seit d e m späten 3. Jahrhundert vermehren in einigen G e b i e t e n reiche,
auch mit Edelmetallschmuck ausge-
stattete M ä d c h e n - u n d Frauengräber
unsere Kenntnis d e r spätrömischen
Schmuckformen; allgemein wird nun
für
einige
Jahrzehnte
weiblicher
Schmuck ins Grab m i t g e g e b e n . In diese Zeit gehören einige Schmuckensembles aus spätrömischen Gräbern von Augst-Rheinstrasse u n d Kaiseraugst (Abb. 28). Nach wie vor tragen viele Frauen A r m r i n g p a a r e u n d
gerne Fingerringe; dazu k o m m e n jetzt
nach südlicher M o d e häufiger Ohrringe. Im Haar steckten Haarnadeln
aus Bein, Bronze u n d Silber. Die Halsketten bestehen zunächst noch aus
kleinen, mit Bronze- o d e r G o l d d r a h t
Abb.
28
Grabskizze
1078 von
und
Beigaben
Kaiseraugst.
des
Frauengrabes
M. 1:2 (Beigaben).
26
v e r b u n d e n e n grünen o d e r blauen
Glasperlen. Inn Laufe der Zeit verdräng e n die Perlen das Metall immer mehr,
bis schliesslich nur noch bunte Perlenschnüre g e t r a g e n w e r d e n . Auch A r m b ä n d e r aus Perlen sind beliebt.
Serena, die Gattin des im Reichsdienst zu höchsten W ü r d e n aufgestieg e n e n G e r m a n e n Stilicho zeigt, wie
eine reiche römische Dame am Ende
27 des 4. Jahrhunderts gekleidet und
geschmückt war (Abb. 16). Zu dieser
Zeit versiegen in unserem G e b i e t die
Quellen zur Geschichte von Tracht u n d
Schmuck der Römerzeit.
Abb. 29
Grabskizze
nergrabes
M. 2:3
und Zwiebelknopffibel
38 von
(Fibel).
des
Kaiseraugst-Stalden.
Män-
Literaturhinweise:
Fingerrings,
Roman
Durch den Herausgeber 1992 ergänzt.
1967:
M . Bieber,
Entwicklungsge2
Kilcher,
Müller-Vogel
A . B ö h m e , Das frühkaiser-
Brandgrab
von Rohrbach
Zeugnis
der
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Archäologisches
keltischen
1985:
«Menimane»-
1970:
n.Chr.
1970).
Zentralmuseum.
Katalo-
vor- u n d frühgeschichtlicher
1986, 71ff.
Römischer
in d e r S c h w e i z .
Handbuch
der
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datierten
1987:
G.
Gemmen
Gold-
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B. P f e i l e r ,
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Platz-Horster
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Ettlinger
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Deppert-Lippitz,
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Pfe/7er
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A.
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Staatl.
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Römisch-Ger-
m a n i s c h e F o r s c h u n g e n 4 3 (Mainz 1985).
Wild
Greifenhagen
Barbaricum.
Phase
im mitteleu-
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West
Provinces o f t h e R o m a n
Empire.
B o n n e r J a h r b ü c h e r 168, 1968, 166ff.
Preus-
sischer K u l t u r b e s i t z (Berlin 1970).
Greifenhagen
1975:
Schmuckarbeiten
Einzelstücke.
A.
Greifenhagen,
in E d e l m e t a l l . B d . II.
Staatl.
Museen
Preussi-
s c h e r K u l t u r b e s i t z (Berlin 1975).
Henkel
1913:
Fingerringe
F. H e n k e l ,
der
Die
Rheinlande
Schmuck,
römischer
Tracht
u n d K ö r p e r p f l e g e in Ä u g s t :
römischen
und der
b e n a c h b a r t e n G e b i e t e (Berlin 1913).
Marshall
Zu römischem
1907: F . - H . M a r s h a l l , C a t a l o g u e o f
Riha
1979: S i e h e o b e n .
Riha
1986: E. R i h a , R ö m i s c h e s
und
medizinische
Toilettgerät
Instrumente
aus
Ä u g s t u n d K a i s e r a u g s t . F o r s c h u n g e n in
1990,
Ä u g s t 6 ( Ä u g s t 1986).
u n d 1 6 1 , Taf. 4 0 u n d 84).
Riha
1990:
Janietz
Zwei
Abb.
Siehe o b e n .
Schwarz
1991:
neue
B. J a n i e t z
Goldfunde
Raurica. Jahresberichte
Schwarz,
aus
Augusta
aus Ä u g s t
und
5: U m g e z e i c h n e t
1976/1991:
M.
Abb.
6: N a c h
à
R.
7: N a c h B ö h m e 1 9 7 4 , A b b . 3 4 .
8: N a c h
J.
Holzstatue
Steiger,
R.
Abb.
Eine
römische
aus Eschenz T G .
Archäolo-
9: N a c h
Gemmen
und
Bürgi,
Th.
Kraus,
L.
von
Abb.
Steiger,
Äugst.
10-12:
Nach
L'art d e
Kameo
Jahresbericht
mit
1967,
Abb.
Bourgogne
13: M ü n z b i l d e r
nach
Martin-Kilcher/
Z a u g g 1 9 8 3 , A b b . S. 1 1 8 .
Abb.
14: F o t o
Römermuseum
Martin-Kilcher/Zaugg
T. T o m a s e v i c ,
la
r o m a i n e . K a t a l o g D i j o n (1973).
Äugst
1983,
und
Abb.
15: N a c h B i e b e r 1 9 6 7 .
Abb.
16: N a c h M a r t i n - K i l c h e r / Z a u g g
1975:
M. Martin, Bibliographie
von
S.
121).
Goldfunde
1967-1969. Römerhaus
(vgl.
Abb.
M u s e u m Ä u g s t . J a h r e s b e r i c h t 1 9 6 8 , 5ff.
Martin
Matt,
145.
aus
Museum
27ff.
aus Ä u g s t
de
g i e d e r S c h w e i z 1 , 1 9 7 8 , 14ff., A b b . 1 5 .
(Band
Brustbild des Caracalla. Römerhaus und
1968:
tombes
Abb.
Ä u g s t . J a h r e s b e r i c h t 1963, 20ff.
Tomasevic
Les
inhumation
P o m p e j i u n d H e r c u l a n e u m (1977) A b b .
1963. R ö m e r h a u s
Museum
Audollent,
Abb.
d i n g e n 1991).
1967:
1968,
spät-
Das
5B: D e r e n d i n g e n 1976; B a n d 5A: D e r e n -
Steiger
Wild
Gräberfeld
Martin,
t r ä g e zur Ur- u n d F r ü h g e s c h i c h t e
1963:
A.
gallo-romaines
v o n K a i s e r a u g s t , Kt. A a r g a u . Basler Bei-
Äugst
nach
98
M a r t r e s - d e - V e y r e (1923) Taf. 9.
römisch-frühmittelalterliche
Steiger
1363-1364,
A b b . 2 , 1.3.
K a i s e r a u g s t 12, 1 9 9 1 , 283ff.
Martin
Katalognummern
1983,
A b b . S. 1 5 3 .
in:
Abb.
17: N a c h B ö h m e 1 9 7 4 , A b b . 3 6 .
B e i t r ä g e u n d B i b l i o g r a p h i e zur A u g s t e r
Abb.
18: N a c h G a r b s c h 1 9 6 5 , Taf. 1 2 , 8.
Forschung
Abb.
19: N a c h B ö h m e 1 9 7 4 , A b b . 3 0 .
Abb.
20: F o t o
Äugst
und
Kaiseraugst
(Basel
1975)
1911-1970,
359f.
(Zusam-
m e n s t e l l u n g der Literatur).
Römermuseum
Äugst
(vgl.
Riha 1990, K a t a l o g n u m m e r 2 9 4 1 , 59 u n d
1 9 0 , Taf. 7 5 u n d 8 6 ) .
Abb.
21: F o t o
Römermuseum
Äugst
(vgl.
R i h a 1 9 7 9 , K a t a l o g n u m m e r 5 3 6 , 1 0 3 , Taf.
20).
Abb.
22: N a c h W i l d 1 9 6 8 , A b b . 2 2 .
Abb.
23-24:
Z e i c h n u n g e n O . G a r r a u x (vgl.
Riha 1979).
Abb.
25-26:
Z e i c h n u n g e n O . G a r r a u x (vgl.
R i h a 1 9 9 0 , Taf. 4 , 4 6 ; 1 2 , 2 0 4 ; 2 , 2 8 ; 3 0 , 7 0 2 ;
Abbildungsnachweis:
Umschlagbild:
Abb.
33,758ff.).
Zeichnung O. Garraux.
1: Z e i c h n u n g
O.
Garraux
(vgl.
Riha
1990, K a t a l o g n u m m e r 166, 38f. u n d 133,
Abb.
27: N a c h B ö h m e 1 9 7 4 , A b b . 1 9 .
Abb.
28: N a c h
Abb.
2: N a c h
Mitteilungen
der
3: U m g e z e i c h n e t
nach
Wild
Abb.
4: Z e i c h n u n g
29: F i b e l
nach
Riha
1979,
Katalog-
Garraux
(vgl.
Riha
Römerhaus
1 9 8 1 , 19872), A b b . 8 1 .
1
Abb.
O.
1078,
Äugst. Augster Museumshefte 4 (Äugst
1968,
A b b . 25.
29
Grab
Martin, Römermuseum und
Antiquari-
s c h e n G e s e l l s c h a f t Z ü r i c h 3, 1 8 4 7 , 5 5 f f .
Abb.
1976,
n u m m e r 1 4 8 2 , 1 7 5 , Taf. 5 5 ; P l a n n a c h M .
Taf. 9, 8 9 u n d 9 0 ) .
Abb.
Martin
84f.,Taf. 65, G u n d 105.
30: R ö m e r m u s e u m
Äugst,
748. Z e i c h n u n g O . Garraux.
Inv.
1937.
Abb.
Tonlämpchen
mit
Bildfeld:
Venus
bei
der
30
Toilette
i
Augster Blätter zur Rome
Römermuseum Äugst
Text: Max und Stefanie Martin-Kilcher 1979
Redaktion der zweiten Auflage: Alex R. Furger, Silvia Huck und Geneviève Lüscher
Satz und Gestaltung der zweiten Auflage: Mirjam Wey, Nuglar
Verlag und Bestelladresse: Römermuseum, CH-4302 Äugst
Druck: Schul- und Büromaterialverwaltung BL
2. Auflage 1992 (1. Auflage 1979)
O 1992 Römermuseum Auast