Ausgabe 48 Juli/August/September 2015 Das Gesundheitsmagazin für Schleswig-Holstein und Hamburg • kostenlos zum Mitnehmen Gesund und munter durch den Sommer Neues aus den Kliniken und Arztpraxen So lernt ein kleines Kind essen wie die Großen Special: Schadstoffe in Alltagsprodukten Thema: Epilepsie Schulterschmerzen behandeln Morbus Parkinson – eine nicht rundum erforschte Erkrankung editorial/impressum Erfolgreich gegen den Darmkrebs Darmkrebszentrum des WKK Heide mit Zertifikat Im Heider Darmkrebszentrum arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen, speziell ausgebildetes Pflegepersonal und Therapeuten eng zusammen. Zu den Experten zählen zum Beispiel Onkologen, Gastroenterologen, Viszeralchirurgen, Radiologen, Strahlenmediziner und Pathologen ebenso wie ErnährungsberaLiebe Leserin, lieber Leser, terinnen und Stomatherapeutinnen. Auch ein Psychoonkologe und Sozialarbeiterinnen sind Teil unseres multiprofessionellen Teams. Bei uns erhalten Sie alles aus einer Hand - von Informationen und Durchführung der Vorsorge bis hin zur kompletten Diagnostik und zum gesamten Therapiespektrum. Impressum Wöchentlich kommen spezialisierte Ärzte in einer Tumorkonferenz zusammen, um für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept zu erarbeiten: Früheste Krebsformen können allein im Rahmen einer Dickdarmspiegelung abgetragen werden. Bei fortgeschrittenen Mastdarmtumoren ist dagegen eine Vorbehandlung mittels Strahlen- und Chemotherapie sinnvoll. „Wie geht´s“ erscheint 5 x im Jahr und liegt kostenlos in Kliniken, bei Gesundheitsanbietern in Schleswig-Holstein und Hamburg und in den Zügen der AKN Eisenbahn AG zum Lesen und zur Mitnahme aus. Redaktion: Wie geht´s Schleswig-Holstein, Fincke-Werbung, www.wiegehts-sh.de, [email protected] Redaktionsleitung: Fincke-Werbung (v.i.s.d.P.) Bei den Operationen werden, soweit möglich, für den Patienten schonende minimal-invasive Verfahren Redaktionelle Mitarbeit: fiw, Experten siehe Seite 5, Kliniken, Pressedienste angewandt. Titelbild: © goodluz-Fotolia.com Bei einigen Patienten erfolgt eine medikamentöse Nachbehandlung. Bildmaterial: Dank an Stock.XCHNG und pixelio Gestaltung und Layout: Jennifer Adam Die Nachsorge wird gemeinsam mit niedergelassenen Kollegen gestaltet, um ggf. auftretende Absiedelungen in anderen Organen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Unser Engagement und die hohe Qualität der Betreuung wurde nun mit zwei Zertifikaten bestätigt. Unsere Hotline für Krebspatienten: 0481 / 785 1010 Mehr Informationen unter: Darmkrebszentrum am Westküstenklinikum Heide, Leitung: Dr. Thomas Eibisch, Stellvertretung: Chefarzt Prof. Dr. Dr. h. c. Fritz Sixtus Keck , Esmarchstraße 50, 25746 Heide, Telefon: 0481 / 785 1501 oder unter: www.westkuestenklinikum.de Herausgeber: Fincke Werbung GmbH & Co. KG Gerichtsstand: Meldorf Anzeigen: Wie geht´s, Fincke-Werbung, E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Anna Meister Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015 Leistung und Gewährleistung: Wie geht´s übernimmt keine Gewährleistung hinsichtlich der Ergebnisse, die durch die Nutzung der Informationen erzielt werden können, insbesondere in Bezug auf die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit. Aussagen und Angaben über gesetzliche, rechtliche, medizinische o.ä. Informationen sind unverbindlich. Besondere Informationen von einzelnen Autoren sind als solche gekennzeichnet und spiegeln lediglich die persönliche Ansicht des entsprechenden Autors wider. Auch hier wird für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr übernommen. Soweit Informationen einen medizinisch relevanten Inhalt haben sollten, ist es erforderlich, dass Sie diese Informationen vor Ihrer Verwendung - in welcher Art auch immer - überprüfen und dazu Ihren Arzt und/oder Apotheker um Rat fragen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr. unsere Gesundheit ist uns wichtig. Sie ist der Grundstein für Lebensfreude und Arbeitskraft. Sie ist ein entscheidender Schlüssel für unser Lebensglück. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer bringt diese Gedanken genau auf den Punkt: „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Und was kann man für seine Gesundheit tun? Worauf ist zu achten? Welche Erkrankungen gibt es? Wann und wo muss man sich Hilfe holen? Mit diesen und anderen Gesundheitsfragen beschäftigt sich die WIE GEHT’S und informiert Sie auch in der Sommerausgabe über verschiedene Gesundheits- und Medizinthemen. Wir haben wieder wissenswerte und spannende Beiträge zusammengestellt und berichten unter anderem über Erkrankungen wie Epilepsie und Morbus Parkinson, geben Ihnen saisonale Tipps und Informationen, z.B. zu Sonnenschutz oder Gartenarbeit. Im Special „Schadstoffe im Alltag“ erfahren Sie anhand von Kinderprodukten, wo und wie bedenkliche Stoffe zu finden sind. Zudem informieren wir die jungen Familien, wie Kinder am besten essen lernen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und neue Erkenntnisse für Ihr Wohlbefinden. Bleiben Sie schön gesund! Ihre (Eike Boyens) Druck: Draeger+Wullenwever print+media, Lübeck 3 inhalt special 28 | Schadstoffe in Alltagsprodukten 30 | Wäsche wechseln aktuelles aus den kliniken Städtisches Krankenhaus Kiel 37 | aktuelles aus den kliniken 34 | Patienten-Infotag zum Thema „Krebs“ 35 | F amiliale Pflege – Neue kostenlose Kurse für pflegende Angehörige im Juli und August WKK Westküstenklinikum 36 | D r. Meike Reh wird neue Chefärztin am Klinikum Heide 36 | Gemeinsam gegen Brustkrebs 37 | Innovationen umsetzen, Vorreiter sein Regio Klinik 38 | Regio Kliniken: Ausgezeichnet babyfreundlich 39 | Intensivstation in Wedel erweitert Helios Klinikum Schleswig 28 | special 41 | Unfallchirurgie für Senioren Klinikum Nordfriesland 50 | berufe im gesundheitswesen berufe im gesundheitswesen Inhaltsverzeichnis 50 | Study Nurse 52 | reise und erholung editorial/impressum thema service 6 | Epilepsie – Über die Erkrankung und erste Hilfe 62 | Sudoku/Bestell-Coupon medizin | | | | Schulterschmerzen Behandlung von Rückenleiden Fettabsaugung Morbus Parkinson – eine nicht rundum erforschte Erkrankung 22 | Kinder und Schlaganfall 6 | thema 14 | medizin Experten informieren: gesund leben 24 | Im Job mit Rheuma 32 | S timmt’s oder stimmt’s nicht? – 8 Aussagen rund ums Wassertrinken 46 | Sonnenschutz 56 | Zahngesunde Ernährung 60 | Metabolisch-balancierte Lunchbox für Büro und Schule junge familie 26 | So lernt ein kleines Kind essen wie die Großen info 40 | W ohnung für Angehörige von Krebspatienten in Kiel feiert 5-jähriges Bestehen 42 | Kampf gegen Ärztemangel 43 | Landesweite Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’ 48 | Seelisch kranke Menschen erreichen 58 | Garten und Balkon im Sommer 62 | Spaß & Sparen mit der AKN 4 reise und erholung 52 | Die Hohwachter Bucht 54 | W as tun bei Gewitter oder wie schützt man sich vor Zecken? 3 | Editorial/Impressum 10 14 16 18 44 | Gefäßchirurgische Sprechstunde 45 | N eues Lebensgefühl nach Magenbypass-Operation 46 | gesund leben r. Jörg Beardi D Leitender Arzt der Klinik für Chirurgie, Gefäß- und Unfallchirurgie sowie Durchgangsarzt, Schön Klinik Neustadt Dr. Sven Michaelsen Oberarzt der Klinik für Orthopädie, Schön Klinik Neustadt Prof. Dr. Josef Hoch Chefarzt der Klinik für Hand-, Brust-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Schön Klinik Neustadt Joachim Flack Facharzt für Neurochirurgie, Neurochirurgie Hoheluft PD Dr. Dr. Lars Marquardt Chefarzt Neurologie, Asklepios Klinik Wandsbek PD Dr. Patrick Diemert Chefarzt der Medizinischen Klinik 2, Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Westküstenklinikum Frank Jordan Facharzt für Innere Medizin, Leitender Oberarzt, Westküstenklinikum © Fotolia - yanlev Weitere Experten: Susanne Meyerrose Assistenzärztin der Klinik für Orthopädische Rehabilitation, Schön Klinik Neustadt thema thema Epilepsie – Was sind epileptische Anfälle? Über die Erkrankung und erste Hilfe Epilepsien sind häufige neurologische Erkrankungen – etwa 500.000 Menschen in Deutschland sind daran erkrankt. Damit sind die Epilepsien nach der Migräne und dem Schlaganfall die dritthäufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems. Von einer Epilepsie wird gesprochen, wenn es wiederholt zum Auftreten von epileptischen Anfällen kommt oder wenn nach einem ersten epileptischen Anfall ein erhöhtes Risiko besteht, dass weitere epileptische Anfälle auftreten. Epilepsien sind äußerst vielfältige Erkrankungen mit äußerst vielfältigen Erscheinungsformen. 6 Epileptische Anfälle sind Funktionsstörungen, die durch vorrübergehende synchrone Entladungen größerer Nervenzellverbände an der Hirnoberfläche hervorgerufen werden. Während eines epileptischen Anfalls ist die Kommunikation der Nervenzellen untereinander gestört. Dies hat zur Folge, dass auch die Funktionen, für die diese Nervenzellen zuständig sind (z.B. Sprache, Bewegungen), gestört sind. Ist der epileptische Anfall vorbei – was in der Regel einige Minuten dauert – kehrt das Gehirn von selbst wieder zu seiner ursprünglichen Funktionsweise zurück. Epileptische Anfälle haben unterschiedliche Erscheinungsformen. Einige Anfälle spielen sich ausschließlich im subjektiven Erleben ab – ein Außenstehender bemerkt diese als Auren bezeichneten Anfälle nicht. Bei der als Absence bekannten Anfallsform kommt es zu kurzen „Aussetzern“ des Bewusstseins, die sowohl vom anfallskranken Menschen selbst, als auch von seiner Umwelt schwer zu erkennen sind und oft als Unaufmerksamkeit oder Verträumtheit verkannt werden. Andere Anfälle zeigen sich in einem Zucken einzelner Gliedmaßen oder einer Körperhälfte. Die Stärke der Zuckungen kann sehr unterschiedlich sein und z.B. einen Sturz, aber auch ein „Wegwerfen“ der in den Händen gehaltenen Gegenstände zur Folge haben. Wieder andere Anfälle sind mit keinerlei Zuckungen verbunden – stattdessen verhalten sich die Betreffenden auffällig: Sie sind nicht ansprechbar, laufen unruhig umher, machen stereotype Bewegungen oder zeigen ein Verhalten, was eindeutig nicht der Situation angemessen ist. Der als Grand mal bekannte tonisch-klonisch generalisierte Anfall bietet dagegen einen eher dramatischen Anblick: Es kommt zu einem unkontrollierten Sturz in Folge einer Verkrampfung des ganzen Körpers (tonische Phase), der mit einem kurzen Atemstillstand verbunden ist. Dem folgt eine Phase mit starken Zuckungen am ganzen Körper (klonische Phase), wobei die Betreffenden sich unter Umständen auf die Zunge beißen oder auch einnässen. Epilepsie kann jeden treffen – in jedem Alter Epilepsien können in jedem Lebensalter auftreten, unterscheiden sich erheblich in Bezug auf den Erkrankungsbeginn, wie sowohl hinsichtlich ihrer Erscheinungsformen, ihrer Behandelbarkeit und ihrer Auswirkungen auf das Alltagsund Berufsleben. Kindes- und Jugendalter Tritt eine Epilepsie im Kindesund Jugendalter auf, kann es sich um eine eigenständige Erkrankung handeln – eine Epilepsie kann sich aber auch im Rahmen einer anderen neurologischen, genetisch bedingten oder entzündlichen Erkrankung entwickeln. Im Kindesalter treten viele seltene neurologische Erkrankungen auf, die mit epileptischen Anfällen einhergehen und die eine umfangreiche diagnostische Abklärung erforderlich machen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es viele Arten epileptischer Anfälle gibt, die – gerade bei kleinen Kindern – kaum wahrnehmbar sind und häufig übersehen werden. Treten im Kindes- und Jugendalter Epilepsien oder andere neurologische Erkrankungen auf, die mit epileptischen Anfällen einhergehen, kann es zu Entwicklungsstörungen und zu kognitiven Beeinträchtigungen kommen (z.B. der Aufmerksamkeit oder des Gedächtnisses). Daher ist es notwendig, eine umfangreiche (neuro-)psychologische Testung durchzuführen, um frühzeitig mögliche Entwicklungsverzögerungen festzustellen und sie in Therapie und Förderung entsprechend berücksichtigen zu können. Die meisten Kinder und Jugendlichen mit einer Epilepsie entwickeln sich altersgerecht, so dass eine Epilepsie niemals gegen den Besuch einer Regelschule oder eines Regelkindergartens spricht – auch dann nicht, wenn es krankheitsbedingt zu Einschränkungen kommt. Aller- 7 thema thema - Anzeige - dings fühlen sich Erzieher/innen und Lehrer/-innen oft unsicher im Umgang mit einem anfallskranken Kind/ Jugendlichen, so dass diesen häufig Einschränkungen auferlegt werden, die objektiv betrachtet, nicht notwendig wären. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Betreuungspersonen entsprechend informiert werden und sich auch die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen gut informieren. Erwachsene im erwerbsfähigen Alter Tritt bei Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter erstmalig ein epileptischer Anfall auf, ist es besonders wichtig zu klären, ob es sich – voraussichtlich – um ein einmaliges Ereignis handelt oder um eine (beginnende) Epilepsie. Ein einmalig auftretendes Ereignis hat vollkommen andere Auswirkungen zum Beispiel auf die Fahrtauglichkeit und berufliche Tätigkeit, als dies bei einer beginnenden Epilepsie der Fall ist. Ist bei einem einmalig auftretenden Ereignis die Fahrtauglichkeit „nur“ für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten nicht gegeben, besteht sie bei einer beginnenden Epilepsie für die Zeit von einem Jahr nicht. Nur bei wenigen Berufen ist es so, dass deren Ausübung nach einem erstmalig auftretenden Anfall – auch wenn wenig für eine beginnende Epilepsie spricht – schwierig wird; etwa dann, wenn es sich um Berufskraftfahrer handelt oder um Tätigkeiten, die (ungesichert) in Höhen von mehr als drei Meter ausgeübt werden müssen. Menschen im höheren Lebensalter Bei Menschen im höheren Lebensalter steigt der Anteil derjenigen, die an einer Epilepsie erkranken: In einer älter werdenden Gesellschaft ist dies also ein immer wichtiger werdendes Thema. Gründe für das häufigere Auftreten der Epilepsie in dieser Altersgruppe sind die mit dem Alter zunehmenden Erkrankungen, in deren Folge sich eine Epilepsie entwickeln kann. Dazu zählen vor allem sogenannte zerebrovaskuläre Erkrankungen wie zum Beispiel der Schlaganfall, aber auch neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer-Demenz. Epilepsien im höheren Lebensalter gehen häufig mit komplex-fokalen Anfällen einher – also mit epileptischen Anfällen, bei denen es zu unkontrollierten Bewegungsautomatismen (z.B. Nesteln) kommt. Diese sind oft schwer zu erkennen. Tritt in Folge eines akuten Ereignisses – z.B. eines Schlaganfalls oder einer Hirnblutung – ein erster epileptischer Anfall auf, ist zudem zu prüfen, ob es sich um ein voraussichtlich einmalig auftretendes Ereignis handelt (ein akut symptomatischer Anfall) oder eine beginnende Epilepsie. Eine dauerhafte Behandlung mit einem Medikament gegen die epileptischen Anfälle (Antiepileptikum), die dann meistens lebenslang erfolgt, ist in der Regel erst dann notwendig, wenn es sich tatsächlich um eine Epilepsie handelt. Dies gilt im Übrigen bei allen anderen Altersgruppen auch. In der Regel sind Epilepsien, die im höheren Lebensalter auftreten, gut behandelbar – bei über 80 Prozent der Betroffenen kann mit dem ersten Medikament Anfallsfreiheit erreicht werden. Vorausgesetzt natürlich, dass das richtige Medikament ausgewählt und richtig eindosiert wurde. Gerade bei dieser Altersgruppe sollte mit möglichst niedrigen Dosen des Antiepileptikums begonnen werden, die dann nur langsam gesteigert werden sollten. Was ist bei einem epileptischen Anfall zu tun? In der Regel erfordert ein einzelner epileptischer Anfall keine medizinische Hilfe und ist kein Notfall: Er schädigt das Gehirn nicht und hört in aller Regel von selbst wieder auf. Wird ein epileptischer Anfall miterlebt, sollte seine Dauer mit Hilfe einer Uhr festgehalten werden. Beim Auftreten eines epileptischen Anfalls geht es vor allem darum, anfallsbedingte Verletzungen zu vermeiden. Das bedeutet beim Grand mal ● die Vermeidung von Verletzungen, die durch den Sturz und das heftige Schlagen bedingt sind. Scharfkantige Gegenstände sollten aus dem Umfeld entfernt werden. Falls möglich, sollten gefährliche Gegenstände den Betreffenden aus der Hand genommen werden. Dies sollte keinesfalls mit Gewalt geschehen: Halten die Betreffenden z.B. eine brennende Zigarette in der Hand, sollte diese abgebrochen werden. ●Beengende Kleidungsstücke sollten gelockert und die Betreffenden nach dem Anfall in eine stabile Seitenlage gebracht werden. Oft kommt es nach einem Grand mal zu einer vorübergehenden Verwirrtheit: Die Betreffenden sollten nicht allein gelassen werden, solange sie nicht wieder voll orientiert sind. Bei Anfällen, die mit unkontrollierten Bewegungen einherge- hen oder bei denen die Betreffenden Dinge tun, die der Situation nicht angemessen sind, bedeutet das, die Betreffenden während des Anfalls nicht alleine zu lassen. Es sollte versucht werden, sie aus der Gefahrensituation herauszuführen, z.B. indem sich bei Ihnen eingehackt wird und sie in eine Richtung geführt werden, in der sie nicht gefährdet sind. Auf keinen Fall sollte versucht werden, ● den Kiefer zu öffnen und dabei gewaltsam Gegenstände zwischen die Zähne zu schieben; dabei können den Betreffenden schwere Verletzungen (bis hin zu Kieferbrüchen) zugefügt werden. ●festgehaltene Gegenstände gewaltsam zu entfernen. Eher sollten diese ungefährlich gemacht werden, z.B. durch Umwickeln des in der Hand gehaltenen Messers mit einem Tuch. ● die krampfartigen Bewegungen gewaltsam zu unterbinden. Knochenbrüche könnten die Folge sein. Ein Notarzt (Telefon: 112) sollte erst in folgenden Situationen gerufen werden: ● Wenn der Anfall länger als fünf Minuten dauert. Es könnte sich um einen status epilepticus handeln, der nicht von selbst endet und medikamentös unterbrochen werden muss. ● Wenn sich der Anfall im Abstand von weniger als einer Stunde wiederholt oder das Bewusstsein nicht wieder erlangt wird. Es könnte sich um eine Anfallsserie handeln, die ebenfalls medikamentös unterbrochen werden muss. ●Wenn Unsicherheiten bestehen oder äußere und innere Verletzungen und Knochenbrüche nicht auszuschließen sind. ●Wenn nicht bekannt ist, ob es sich um einen epileptischen Anfall handelt oder wenn der Anfall bei bekannter Epilepsie anders als gewöhnlich aussieht. Auch Menschen mit Epilepsie können z.B. einen Herzanfall bekommen. ●Wenn es sich um einen erstmalig auftretenden Anfall handelt. Dieser kann Symptom einer anderen Krankheit sein (z.B. eines Infarktes, eines Tumors), die unter Umständen schnell zu behandeln ist. Wenn der Notarzt gerufen wird, sollte unbedingt Ruhe bewahrt werden. Insbesondere ist der Ort, an dem sich der Anfall ereignet, genau zu beschreiben und der Notarzt darauf hinzuweisen, dass es sich vermutlich um einen epileptischen Anfall handelt. D as Norddeutsche Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche in Raisdorf ist eine Klinik, die auf die Behandlung von Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr spezialisiert ist, unabhängig von ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Die Behandlung der Kinder und Jugendlichen in der Klinik erfolgt möglichst alltagsnah mit einem ganzheitlichen Behandlungsansatz, der die individuelle Lebenssituation jedes betroffenen jungen Menschen erfasst und therapeutisch berücksichtigt. Klinische Schwerpunkte sind die epilepsiespezifische Diagnostik einschließlich EEG, Video-EEG-Monitoring, Neuropsychologie, Schul- und Sozialberatung sowie die Therapieplanung und -einleitung. Die Dokumentation erfolgt über den elektronischen Behandlungskalender EPI-Vista®, der während und nach dem stationären Aufenthalt alle behandlungsrelevanten Daten erfasst. EPI-Vista® ist ein wichtiges Instrument für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen betroffenen Patienten, Eltern, zuweisenden Ärzten und dem Norddeutschen Epilepsiezentrum und erleichtert die Nachsorge erheblich. Sie benötigen weitere Informationen oder haben Fragen? Auskunft und weitere Informationen zur Epilepsie und zum Leben mit Epilepsie bietet die Deutsche Epilepsievereinigung (www.epilepsie-vereinigung.de). Darüber hinaus steht Ihnen das Beratungstelefon (Epilepsie-Hotline) zur Verfügung, dass jeweils Dienstag und Donnerstag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr besetzt und unter der Nummer 0180 – 1 42 42 42 zu erreichen ist. 8 Kontakt: DRK-Landesverband Schleswig-Holstein Norddeutsches Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche Henry-Dunant-Str. 6 – 10 24223 Schwentinental Tel: 0 43 07 / 9 09 - 02 [email protected] www.drk-epilepsiezentrum.de 9 medizin medizin Schulterschmerzen dingt auf. Zunächst empfindet der Patient Kraftlosigkeit im Arm und Schmerzen bei verschiedenen Bewegungen. Eine Schonhaltung entsteht. Ursachen – Therapie – Endoprothesen – Nachbehandlung r. Jörg Beardi, Leitender Arzt D der Klinik für Chirurgie, Gefäßund Unfallchirurgie sowie Durchgangsarzt Unfallbedingte Ruptur r. Sven Michaelsen, D Oberarzt der Klinik für Orthopädie Ist der Riss unfallbedingt, treten plötzliche Schmerzen auf. Bei einer Totalruptur ist eine Außenrotation oder die Abspreizung nicht oder nur schwer möglich. In häufigen Fällen, vor allem im höheren Alter, liegt jedoch eine Kombination aus beidem vor, so dass trotz eines plötzlichen Schmerzes deutliche Veränderungen an der Rotatorenmanschettenmuskulatur vorliegen. Druckschmerzen im Bereich der Supraspinatussehne sind dabei in beiden Fällen typisch. Dabei können die Schmerzen über den Oberarm hinweg bis in die Hand ausstrahlen. usanne Meyerrose, Assistenz S ärztin der Klinik für Orthopädische Rehabilitation Die Rotatoren manschettenruptur „Die innere Muskelschicht der Schulter, die so genannte Rotatorenmanschette, bildet die muskuläre Umhüllung des Schultergelenkes und setzt sich aus vier Muskeln und deren Sehnen zusammen, die vom Schulterblatt zu zwei knöchernen Vorsprüngen des Oberarmknochenkopfes ziehen“, führt der Ltd. Arzt der Klinik für Chirurgie, Gefäß- und Unfallchirurgie, Dr. Jörg Beardi, in dieses medizinische Thema ein. Die Rotatorenmanschette stabilisiert die Schulter und ist für die Innen- und Außenrotation sowie für das seitliche Abspreizen des Armes verantwortlich. Schmerzen der Schulter können mehrere Ursachen haben Bei einer Verengung im Schultergelenk spricht man von einem Impingement-Syndrom (Einklemmungssyndrom), Abb. 1. Prinzipiell muss zwischen diesem und einem zusätzlichen Riss der Rotatorenmanschet- 1. Impingement-Syndrom 10 te unterschieden werden: Das Auslösen des schmerzhaften Bogens hilft zur Diagnosestellung. Hierzu wird der Arm passiv über die Seite angehoben. Zwischen 60° und 120° passiert der Bogen im Falle eines Einklemmungssyndroms eine Verschmälerung, bedingt durch eine Verengung im Bereich des Schultereckgelenkes, die verschiedene Ursachen haben kann (Schleimbeutelreizung, Arthrose der Gelenkverbindung zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt). Diese lösen dann Schmerzen aus. So können Beschwerden, die durch die Enge unter dem Schulterdach ausgelöst werden, diagnostiziert werden. Für den Fall, dass die Schmerzen so stark sind, dass eine selbständige Bewegung des Armes nicht möglich ist, kann ein Betäubungsmittel in den Schleimbeutel injiziert werden. Reißt der Sehnenmantel der Rotatorenmuskeln, so ist meistens die Supraspinatussehne betroffen (Abb. 2). Ein solcher Riss entsteht entweder durch eine Verletzung, wie beispielsweise ein Sturz auf den ausgestreckten Arm, oder in Folge einer Abnutzung der geschwächten Sehne oder aus einer Kombination von beidem. Diagnostik In der Regel wird mit einer Schultergelenksuntersuchung begonnen. Zusätzlich stehen bildgebende Verfahren wie Röntgenbildaufnahmen, Ultraschalluntersuchung oder Magnetresonanztomographie, gegebenenfalls als spezielles Arthro-MRT zur Verfügung. Durch eine Schultergelenksspiegelung (Arthroskopie) kann schlussendlich eine sichere Diagnose hinsichtlich des Ausmaßes einer Teil- oder Totalruptur gestellt werden (Abb. 3 und 4). Je nach zugrunde liegender Ursache sind die Symptome unterschiedlich. Verschleißbedingter Riss Am häufigsten tritt eine solche Verletzung verschleißbe- Konservative Therapie Sowohl beim Einklemmungssyndrom als auch bei den degenerativen Rissbildungen erfolgt die Behandlung zuerst konservativ, wobei Therapiemaßnahmen wie Schonung, Ruhigstellung, Mobilisierung durch Physiotherapie, Gabe entzündungshemmender Medikamente, Kryotherapie (Kälteanwendungen), krankengymnastische schmerzfreie Bewegungen, darunter auch Dehnund Kräftigungs übungen zur Vermeidung einer Gelenkeinsteifung, empfohlen sind. Durch diese Behandlungsmaßnahmen kann sich die Schulterbeweglichkeit verbessern und der normale Alltagsgebrauch wieder möglich werden. Operative Behandlungsmöglichkeiten Liegt eine komplette Ruptur vor, wird individuell entschieden. In der Regel wer- den Patienten, die tolerable Schmerzen aufweisen und bei denen eine nicht frische Ruptur vorliegt, eher den nicht- operativen Behandlungsweg wählen. Andererseits wird die Operation bei starken Schmerzen in Kombination mit beruflichen oder sportlichen Aktivitäten empfohlen, bei einem Riss der Rotatorenmanschette am dominanten Arm, Therapieresistenz oder degenerativen Veränderungen des Schultergelenkes. Ob eine Operation mittels Schultergelenksspiegelung erfolgt oder offen (durch einen größeren Hautschnitt mit Freilegung der Rotatorenmanschette), ist von der Art und Größe des Risses abhängig sowie von zu erwartenden oder bekannten Begleitverletzungen. Je kleiner der Riss, desto besser kann er arthroskopisch versorgt werden. Liegen Begleitverletzungen im Schultergelenk vor – ein Abriss der langen Bizepssehne oder des Labrums an der Gelenkfläche – können diese ebenfalls besser durch die Arthroskopie behandelt werden. Der Vorteil der offenen Verfahren liegt in einer schnelleren und bei sehr großen Rissen sehr sicheren und anatomischen Versorgung. Prinzipiell gibt es verschiedene Operationsmethoden, die oft zusammen kombiniert werden, wie beispielsweise • die alleinige Erweiterung des so genannten Subacromialraumes durch Abschleifen des Acromions (knöcherner Teil des Schulterblattes) und Entfernung des entzündeten Schleimbeutels (Bursektomie) zwischen Rotatorenmanschette und Acromions • oder auch die alleinige Bursektomie sowie • die Entfernung des oft arthrotisch entzündeten und mit Knochenwucherungen verdickten Gelenkes zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein, das so genannte AC-Gelenk und deswegen als AC-Gelenksresektion bezeichnet. Die Nähte der betroffenen Sehnen erfolgen entweder arthroskopisch mit speziellen Ankersystemen oder aber offen chirurgisch, entweder ebenfalls in Nahtankertechnik oder mit Fäden direkt durch den Knochen geführt und verknotet (Abb. 5). Individuelle OP-Verfahren Für den Fall, dass es sich um eine nicht mehr zu reparierende Rissform handelt, gibt es die Möglichkeit der Implantation eines „Platzhalters“ unter das Schulterdach. Dies ist eine Lösung, die den Schmerz signifikant reduziert, ohne die Rotatorenmanschette komplett wiederherzustellen. Der InSpaceTM-Ballon ist ein solcher Lösungsansatz, der zwischen Acromion und Humeruskopf implantiert wird und zwischen den knöchernen Strukturen einen Abstand schafft. Hierdurch kann es wieder zu einem geschmeidigen, reibungsfreien Gleiten kommen. Der Ballon ermöglicht bei chronischen, massiven, nicht-reparierbaren Defekten der Rotatorenmanschette die Kompensation der Rotatorenmanschettenfunktion durch andere Muskeln. Er kann arthroskopisch oder als offen chirurgisches Verfahren mit einem möglichst kleinen Schnitt implantiert werden. Komplikationen nach den genannten Operationsverfahren sind recht selten. Hauptkomplikationen stellen einerseits die Bewegungseinschränkung dar, die durch Verklebungen hervorgerufen wird, zum anderen kann es bei der Naht der Rotatorenmanschette in bis zu 20 Prozent der Fälle zu einem Versagen der Naht und einem erneuten Riss kommen. 2. Der Riss der Supraspinatussehne 3. Riss der Supraspinatussehne im Kernspin (MRT) 4. Riss der Supraspinatussehne in der arthroskopischen Ansicht Behandlungsdauer Nach der Operation können die Hautfäden nach acht bis 5. Arthroskopische Nahttechniken 11 medizin medizin zehn Tagen entfernt werden. Die operierte Schulter wird für sechs Wochen in einer Abduktionsschiene geschont, physiotherapeutisch aber frühfunktionell beübt. In der Regel braucht eine gerissene Sehne bis zur Heilung rund acht Wochen. Solange sollte der operierte Arm nicht übermäßig aktiv bewegt werden. Wenige Tage nach der Operation wird mit einer geführten krankengymnastischen Übungsbehandlung begonnen. Ein Muskeltraining ist erst später erlaubt. Insgesamt ist mit einer Behandlungsdauer von sechs bis zwölf Monaten je nach Rissgröße zu rechnen. Arthrose des Schultergelenkes Oberarzt Dr. Sven Michaelsen aus der Klinik für Orthopädie beschreibt das Schultergelenk als großes und gleichzeitig beweglichstes Gelenk des Körpers, „das im Laufe unseres Lebens enormen Belastungen sowohl im Alltag als auch während der Arbeit und im Sport insbesondere bei Überkopf-Bewegungen ausgesetzt ist. Dabei kann es zu Schädigungen des Gelenkknorpels kommen, die man als Arthrose bezeichnet.“ Der Orthopäde spricht bei einer Arthrose des Schultergelenkes auch von einer so genann- ten Omarthrose. Gründe dafür können Verletzungen mit Bruch des Oberarmkopfes, Instabilitäten, Rheumaerkrankungen oder jahrelange berufliche oder sportliche Überbelastung sein. In vielen Fällen tritt die Arthrose am Schultergelenk ohne erkennbare Ursache als Folge eines natürlichen altersbedingten Verschleißprozesses auf. wird durch Röntgenaufnahmen oder durch die Kernspintomographie nachgewiesen. Ist der Knorpel vollständig abgerieben, ist der Gelenkspalt nicht mehr erkennbar. Es reibt dann Knochen an Knochen. Zusätzlich können sich bei schon länger bestehender Arthrose knöcherne Ausziehungen, am Rand der Gelenkpfanne und des Oberarmkopfes ausbilden. Ursache Knorpelabnutzung Konservative Behandlung Bei der Arthrose entstehen zunächst oberflächliche Einrisse und eine Erweichung der Knorpelschicht. Im weiteren Verlauf wird dann der Gelenkknorpel bis auf den Knochen abgenutzt, so dass der Knochen ohne die schützende Knorpelschicht freiliegt und verhärtet. Es kommt zur Sklerose, die als weiße Struktur auf dem Röntgenbild gut zu erkennen ist. Es kann dann ein Reiben bei Bewegungen im Gelenk getastet oder gefühlt werden. Zur exakten Beurteilung der Ausdehnung des Knorpelschadens und auch der umgebenen Muskulatur wird eine Kernspintomographie empfohlen. Diese Untersuchung ist vor allem dann erforderlich, wenn eine operative Behandlung mit einem künstlichen Gelenk vorgesehen ist. Konservative Behandlungsmethoden können anfangs die Beschwerden lindern, die Funktion erhalten und das Fortschreiten der Knorpelabnutzung verzögern. Eine Operation lässt sich dann möglicherweise hinausschieben. Dies kommt hauptsächlich für jüngere Patienten unterhalb des 60. Lebensjahres infrage. Durch gezielte Krankengymnastik können die Muskeln, die für die Funktion der Schulter bedeutsam sind, trainiert werden. Besonders bewährt haben sich Bewegungsübungen im warmen Wasser oder Pendelübungen mit geringen Gewichten. Eine medikamentöse Behandlung hat das Ziel, Entzündungsreaktionen, die meist von der Gelenkschleimhaut ausgehen, zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Anfangsstadium Zunächst treten bei einer Omarthrose Schmerzen beim Liegen auf der Schulter und bei Belastung des Armes auf. Mit zunehmender Verschlimmerung des Knorpelschadens kommt es zu einer Bewegungseinschränkung der Schulter. Eine Arthrose der Schulter Gelenkverschleiß? Machen Sie den Online-Selbsttest! Je früher eine Gelenkarthrose festgestellt wird, desto mehr Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung. Unser Arthrose-Test gibt Auskunft, ob Sie bereits Gelenkverschleiß im Knie-, Hüft-, Sprung- oder Schultergelenk haben. Den Test finden Sie im Internet unter www.schoen-kliniken.de/arthrose-test Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser. 12 Das künstliche Schultergelenk „Ziel einer operativen Versorgung mit einer Schulterprothese ist die Verbesserung der Beweglichkeit des Schultergelenkes und Verringerung der Schmerzen. Dadurch können Lebensqualität und Mobilität im Alltag sowie in der Freizeit und während der Arbeit gesteigert werden“, sagt Dr. Sven Michaelsen. „Durch eine Schulterendoprothese kann der verschlissene Knorpel am Oberarmkopf und – sofern erforderlich – auch an der Gelenkpfanne ersetzt werden. Wird nur der defekte Knorpel am Oberarmkopf ersetzt, spricht man von einer Schulterhemiprothese, bei zusätzlichem Ersatz der Gelenkpfanne von einer Schultertotalendoprothese. Die Haltbarkeit eines künstlichen Schultergelenkes wird heute mit durchschnittlich 10 bis 15 Jahren angegeben.“ Arten der Endoprothesen Welcher Typ einer Endoprothese und welche Form der Verankerung im Knochen (zementiert oder zementfrei, Schaftverankerung oder schaftfrei) am besten ist, muss individuell entschieden werden. Dies ist abhängig vom Alter des Patienten, von der Qualität des Knochens, Ausprägung der Arthrose und zusätzlicher Schädigung der Muskelmanschette. In den Fällen, bei denen hauptsächlich der Oberarmkopf von der Arthrose betroffen ist und die Gelenkpfanne noch einen Knorpelüberzug und keine wesentliche Deformierung aufweist, ist es ausreichend, eine Oberflächenersatzprothese zu verwenden. Hierbei wird lediglich die Oberfläche des Oberarmkopfes abgeschliffen und dann der Kopf mit einer Metallkappe, einem so genannten Oberflächenersatz, überzogen. Diese Methode weist erhebliche Vorteile auf: Durch die verkürzte Operationszeit kommt es zu einem geringen Blutverlust und der Knochen im Schaftbereich bleibt erhalten. Daher wird in der Schön Klinik Neustadt, wenn es die Knochenqualität erlaubt, in vielen Fällen dieses Verfahren verwendet. Ist nicht nur der Oberarmkopf, sondern auch die Gelenkpfanne verschlissen, sollte zusätzlich zum Oberarmkopf auch die Gelenkpfanne ersetzt werden. Man spricht dann von einer Schultertotal endoprothese. Besteht neben dem Knorpelschaden des Schultergelenkes eine ausgedehnte Schädigung der Muskelmanschette der Schulter, kann das Einsetzen einer speziellen Schulterprothese erforderlich sein, die für die Bewegung des Gelenkes nicht auf die innere Muskelmanschette der Schulter angewiesen ist. Dieser Prothesentyp wird auch als inverse (umgekehrte) Prothese bezeichnet. Die inverse Prothese sollte möglichst nicht vor dem 65. Lebensjahr eingesetzt werden. Operationsmethode Die Schulteroperationen werden in halbsitzender Lagerung durchgeführt. Der Patient liegt dabei in einer bequemen Position ähnlich wie in einem Liegestuhl auf dem Operationstisch. Das Schultergelenk wird über einen etwa 10 bis 12 cm langen Hautschnitt an der Vorderseite der Schulter freigelegt. Die zerstörten Gelenkflächen werden entfernt, ebenso verschlissene Reste von Sehnen- und Schleimbeutelgewebe sowie die gereizte Gelenkschleimhaut. Während der Operation wird endgültig entschieden, ob nur der Oberarmkopf oder auch die Gelenkpfanne ersetzt werden müssen. Mit einem Probe-Implantat kontrolliert der Operateur den korrekten Sitz, Größe, Stabilität und Bewegungsausmaß der Schulter. Anschließend werden die Originalimplantate eingesetzt. Noch am Tag der Operation stehen die Patienten bereits auf. Um das Gelenk vor unkontrollierten Bewegungen zu schützen, wird der Arm für einige Wochen in einer speziellen Schlinge gelagert. Bewegungen des Ellbogens und der Hand sind sofort nach der Operation wieder erlaubt. Mit ersten Bewegungen des künstlichen Schultergelenkes wird einen Tag nach der Operation begonnen. Die Reha nach der Schulterendoprothese „Der Implantation einer Schulterendoprothese schließt sich eine medizinische Nachbehandlung an. Diese kann je nach Einschränkung und Möglichkeiten des Patienten stationär oder ambulant erfolgen“, so Assistenzärztin Susanne Meyerrose aus der Klinik für Orthopädische Rehabilitation, die nachfolgend die Rehabilitationsmaßnahme veranschau licht: Um eine optimale Heilung der Muskulatur zu erreichen, wird gleich nach der Operation der betroffene Arm für wenige Wochen in einer ruhigstellenden Schlinge gelagert. Trotzdem erfolgt bereits ab dem ersten postoperativen Tag aus diesem Verband heraus eine vorsichtige Krankengymnastik, um eine Einsteifung der Schulter zu vermeiden. Zwischen den Therapiesitzungen wird die Schulter durch Tragen des Armes in der Schlinge geschützt. Mit der Zeit steigt stetig die Anzahl der möglichen Bewegungen und Übungen, an denen der Patient selbst mitwirken kann. Ab wann welche Übungen für welchen Patienten möglich sind, legt in der Regel der Operateur in Form eines Nachbehandlungsschemas in seinem Operationsbericht fest. Anhand des festgelegten Nachbehandlungsschemas und der ärztlich erhobenen Befunde in der Aufnahmeuntersuchung erhält der Patient zu Beginn der Rehabilitation einen Therapieplan. Hierzu gehören zum Beispiel tägliche Krankengymnastik im Trockenen sowie spätestens nach Abschluss der Wundheilung auch im Bewegungsbad, außerdem Ergotherapie Empfehlenswerter Sport mit Schulterprothese Nordic Walking, Aerobic, gemäßigtes Krafttraining, Jogging, Skilanglauf, Tanzen, Wandern, Schwimmen, Radfahren (nicht Mountainbike). Günstige Bewegungen: Kontinuierlich und fließend. Ungünstige Bewegungen: Ruckartige und von plötzlichen Belas tungsspitzen begleitet, dazu gehören Sportarten wie Fußball, Tennis und die meisten Ballsportarten. und Lymphdrainage. Ergänzend kommen Wärmeanwendungen und Massagen hinzu. Außerdem werden realistische Ziele definiert, die am Ende der Rehabilitation erreicht werden sollen. Hauptziel ist es, den Patienten schmerzfrei in die eigenständige Versorgung zu Hause zurückzubringen. Das beinhaltet einfache Alltagsverrichtungen, wie das eigenständige Kämmen der Haare oder Putzen der Zähne. Für viele Patienten war dies vor der Operation aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit nicht mehr möglich. Aber auch „endlich mal wieder Durchschlafen“ ist ein Ziel, das häufig im Aufnahmegespräch genannt wird. Denn vor der OP werden viele Patienten nachts vor Schmerzen wach. Nicht alle diese Ziele müssen und können noch während des stationären Aufenthaltes erreicht werden, weil der Heilungs- und Nachbehandlungsprozess insgesamt mehrere Monate umfasst. Gemeinsam mit den Physiotherapeuten werden Übungen erlernt, die regelmäßig, täglich und mit ganz einfachen Hilfsmitteln zu Hause durchgeführt werden können. Auch die Kollegen in der Ergotherapie geben Tipps für einfache Alltagsverrichtungen bei eingeschränkter Beweglichkeit. Kontakt Schön Klinik Neustadt Telefon: 04561 54 - 45 45 45 13 medizin medizin Joachim Flack ist seit 2007 Facharzt für Neurochirurgie. Seit April 2010 war der studierte Humanmediziner zunächst niedergelassen in einer fachübergreifenden Gemeinschaftspraxis mit Orthopäden und Chirurgen. 2012 hat er sich in seiner Einzelpraxis in Hamburg-Hoheluft niedergelassen (Neurochirurgie-Hoheluft). Zu seinen Schwerpunkten gehört u.a. die interventionelle Schmerztherapie mit Schwerpunkt der minimalinvasiven Behandlung an der Wirbelsäule. Im Interview mit WIE GEHT’S berichtet Joachim Flack über seinen Alltag und über die größten Leiden der Deutschen, die Rückenleiden. Therapieverfahren nachgedacht werden. Es ist ein hilfreiches Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation oder in Fällen, in denen von einer Operation abgesehen wird, für die medikamentöse Schmerztherapie. Sie sagen: „Nicht jedes Röntgenbild muss operiert werden“. Hätten Sie ein Beispiel aus der Praxis? 14 str La nd tzstraße fer or nd pe Lenhar Ep g Le hm we ße tra ers rtn Joachim Flack Facharzt für Neurochirurgie Gä e Eine gründliche, körperliche Untersuchung ist unabdingbar. Durch gezieltes Befragen lassen sich bereits mögliche Ursachen der Beschwerden sse Wie gehen Sie dabei vor? au „Ich habe Rücken, ich habe Bandscheibe, ich habe es im Kreuz“ sind alltägliche Aussagen in meiner Praxis. Oft wurde bereits eine bildgebende Untersuchung (Röntgen) veranlasst, z.B. über den Hausarzt oder Orthopäden. Leider mit Diagnosen, die der Patient nur teilweise versteht, und der Aussage, dass da wohl noch etwas gemacht werden muss. tch Wie kommen Patienten zu Ihnen? Neurochirurgie Hoheluft luf Rückenschmerzen gehören mittlerweile zu den sogenannten Volkskrankheiten. Oft werden diese im Volksmund als „Hexenschuss“, „Ischias“, „Nackenschmerzen“ bezeich- Schmerzausstrahlung in Arme oder Beine, z.B. durch einen Bandscheibenvorfall. Eine andere Ursache ist ein „knöcherner“ meist eher lokal begrenzter Schmerz der Wirbelsäule bei Wirbelkörperbruch im Rahmen einer Osteo porose oder Tumorerkrankung. he „Rückenschmerzen“ sind Ihr Schwerpunkt. Wieso haben wir Rückenschmerzen? net. Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig. Sie können statischer Natur sein, z.B. bei Beckenschiefstellungen, unterschiedlichen Beinlängen oder Verkrümmungen, Fehlstellungen der Wirbelsäule oder permanenten Fehlhaltungen. Hierbei sind die Rückenschmerzen meist muskulärer Ursache durch die einseitige Beanspruchung, Überlastung der Rückenmuskulatur. Der Rückenschmerz wird dann durch verhärtete, überbeanspruchte Muskelgruppen ausgelöst. Hier können Krankengymnastik und Reha-Sport viel bewirken. Eine andere Ursache können „gedrückte“ Nerven sein, meist mit e Hierbei istrwerden Ct-gesteuerte aß n e rti a aß oderM C-Bogengestützte (DurchStr r de fel P leuchtung) Infiltrationen an der en t i e Br PWirbelsäule durchgeführt. Die Ep Eppendorfer pe nd U Baum Art der minimalinvasiven or fer au Behandlung hängt von Bder m Diagnose ab. Es gibt unterschiedliche Spritztechniken (Infiltratio nen), z.B. an die schmerzende U Hoheluftbrücke Nervenwurzel – die sogenannte PRT, an schmerzhafte Wirbelgelenke die Verödung der Wirbelgelenke, bei Facettensyndrom, Verödung mittels Sonde Welche Behandlungsmöglich- einer schmerzhaften Bandscheibenvorwölbung usw. keiten gibt es? Neben dem therapeutischen Nicht jeder Bandscheibenvor- Wert ist der diagnostische Wert fall, jede Verengung an der dieser Verfahren zur Ermittlung Wirbelsäule muss operiert der „Schmerzauslöser“ sehr werden. Die Behandlungs- hilfreich. Es wird erstmals eine möglichkeiten reichen von rein „Testblockade“ mit einem lokakonservativen Therapien, wie len Betäubungsmittel, z.B. an z.B. Schmerzmitteln und Kran- einer schmerzhaften NervenSCHWERPUNKTE kengymnastik, über bildge- wurzel, durchgeführt. Erst wenn • Erkrankungen Verfahder Wirbelsäule es unter dieser Testblockade zu stützte minimalinvasive (Stenosen, Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten) wenn auch ren, wie z.B. bildgesteuerte einer deutlichen, • Minimalinvasive (Rücken-)Schmerztherapie unter der Spritzen und Verödungsver- erstmal kurzen Besserung Durchleuchtung (PRT, Denervationen, Infiltrationen, fahren, bis hin zur offenen Schmerzen kommt, kann KortiNucleoplastie, Radiofrequenztherapie) Operation, wenn dies die ein- son oder Ortokin (kortisonfreies • Mit- und Weiterbehandlung von Tumoren des ZNS zige medizinisch verbleibende Ersatzpräparat) zur lokalen und (nicht operativ) Option ist, oder zur Anbindung nachhaltigen Wirkung gespritzt an einen speziellen Schmerz- werden. Sollten die Spritzen therapeuten bei chronischen keine nachhaltige Linderung erbringen, muss über andere Schmerzsyndromen. Ho Die meisten Menschen wissen leider noch nichts mit einem Neurochirurgen anzufangen. Dabei ist die Neurochirurgie eines der jüngsten Fächer in der Medizin. Es behandelt operativ Erkrankungen des Nervensystems. Historisch ergab sich somit auch ein Schwerpunkt in der operativen Behandlung der Wirbelsäule. Obwohl die Neurochirurgen zahlenmäßig die kleinste Fachgruppe in der Medizin sind, stellen diese ca. 50% der Mitglieder der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft. Während meiner 11-jährigen klinischen Tätigkeit galt mein Interesse zunehmend der Behandlung der sogenannten Rückenleiden, dabei nicht nur der rein operativen Therapie, sondern auch konservativ und minimalinvasiv. Somit fasste ich den Entschluss, in eigener Praxis Patienten mit meinem Fachwissen zu behandeln. Wie könnte eine minimalinvasive Behandlung von Universitätskrankenhaus Rückenschmerzen aussehen? Eppendorf haussee Was ist die Aufgabe eines Neurochirurgen? Hoheluftc Behandlung von Rückenleiden gut eingrenzen. Doch eine körperliche Untersuchung ist ein notwendiger Bestandteil der Diagnosestellung. Erst wenn der Untersuchungsbefund und die bildgebende Diagnostik die Beschwerden hine raß reichend medizinisch erklären, zst wit o l p kannNeurochirurgie eine Diagnose und TheTro Hoheluft rapie gestellt beziehungsweise veranlasst werden. Daher gilt bei uns der ärztliche Grundsatz: Erst die Anamnese und die körperliche Untersuchung, dann die Bildbetrachtungen und danach die Diagnose. aß e Facharzt für Neurochirurgie im Interview zum Thema Ein Fallbeispiel einer Patientin mit einem sogenannten Gleitwirbel, die von mir eine zweite Meinung einholen wollte. Bei Betrachtung ihrer Röntgenbilder war das eigentlich ein lehrbuchhaftes Beispiel für eine Versteifungs-OP. Doch nach der Untersuchung bestanden keine neurologischen Ausfälle. Auf Nachfrage kam Sie mit einer leichten Schmerzmedikation gut zurecht. Somit bestand nur anhand der Bilder eine OPIndikation. In einem anderen Beispiel konnte ein Patient aufgrund einer massiven Verengung des Wirbelkanals maximal zehn Meter am Stück gehen. Die Arme und Beine gehorchten nicht mehr. Es bestand eine klare OP-Indikation. Nach einer gründlichen Aufklärung und Information zu heutigen modernen OP-Verfahren, konnten Ängste des Patienten bezüglich der anstehenden Operation relativiert werden. Auch dies gehört zu unserem Alltag: Notwendiges so verständlich wie möglich zu erklären. SCHWERPUNKTE JOACH • Erkrankungen der Wirbelsäule (Stenosen, Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten) • Minimalinvasive (Rücken-)Schmerztherapie unter Durchleuchtung (PRT, Denervationen, Infiltrationen, Nucleoplastie, Radiofrequenztherapie) • Mit- und Weiterbehandlung von Tumoren des ZNS (nicht operativ) JOACHIM FLACK Facharzt für Neurochirurgie Breitenfelder Straße 17 20251 Hamburg Tel Fax E-Mail Web Mo Di Mi Do Fr 040 46776702 040 46776703 [email protected] www.neurochirurgie-hoheluft.de 08:00 – 12:30 Uhr und 14:00 – 18:30 Uhr 08:00 – 13:00 Uhr keine Sprechstunde 08:00 – 12:00 Uhr und 15:00 – 18:00 Uhr 08:00 – 12:00 Uhr und nach Vereinbarung 15 medizin medizin Fettabsaugung Fotos/Grafiken* (Fotos: Roswitha Bauer) *Die graphischen Abbildungen sind aus „Ästhetische Chirurgie“ von Lemperle (Ecomed-Verlag) entnommen, ein Lehrund Handbuch, das durch Beiträge von mehreren Autoren ständig aktualisiert wird. Prof. Dr. J. Hoch, Chefarzt der Klinik für Hand-, Brust-, Plastische und Ästhetische Chirurgie und Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, zählt zu den Autoren dieses Lehrbuches der Ästhetischen Chirurgie. Häufigster Eingriff in der Schönheitschirurgie in Deutschland Prof. Dr. Josef Hoch, Chefarzt der Klinik für Hand-, Brust-, Plastische und Ästhetische Chirurgie der Schön Klinik Neustadt Der Wunsch nach Schönheit und gutem Aussehen ist so alt wie die Menschheit und wird in unserer heutigen Gesellschaft durch jährliche Zuwachsraten in der Kosmetikindustrie und in der Schönheitschirurgie bestätigt. Die Fettabsaugung ist zurzeit der in Deutschland am häufigsten durchgeführte operative Eingriff im Bereich der figur- und formverbessernden Operationen in der Ästhetischen Chirurgie. Wie funktioniert die Fettabsaugung? Wenn durch konservative Maßnahmen wie Diät oder Fitnesstraining Figurprobleme nicht gelöst werden können, gilt es, mit dem Skalpell die Körperform an den betroffenen Problemzonen zu verbessern. Als anerkannte Methode hat sich seit Jahren die Fettabsaugung, auch Liposuction genannt, etab liert; die Anzahl dieser Eingriffe verdreifachte sich innerhalb der letzten fünf Jahre. Durch weibliche Hormone (Östrogene) gesteuert, sitzen bei Frauen die Fettpolster verstärkt am Gesäß und Bauch sowie an den Oberschenkeln (Reithosendeformität). Bei Männern sammeln sich die ausgedehnten Fettpolster überwiegend am Bauch oder den Flanken an (Rettungsring). Diese ins Auge fallenden Fettdepots (Abb. 1) sind vom normalen Fettspeicherungs- und Abbauprozess weitgehend ausgenommen. Deshalb können sie nicht mit Diäten oder Sport abgehungert oder wegtrainiert werden. Mit der Fettabsaugung kann das überschüssige Fett punktuell bis flächenförmig entfernt werden. Das Prinzip der Fettabsaugung besteht darin, mit Spezialkanülen, die einen Durchmesser zwischen 2 bis 5 mm und eine Länge bis zu 50 cm haben, mit fächerförmigen Bewegungen das überschüssige Fettgewebe zu zerstören und durch den in der Absaugkanüle bestehenden Unterdruck abzusaugen (Abb. 2 und 3). Dazu werden nur ein paar kleine, ca. 3 mm lange Hauteinstiche außerhalb der Fettabsaugzonen benötigt. Prinzipiell unterscheidet man in „trockener“ und „feuchter“ Absaugung. Bei letzterer werden die Fettdepots mit einer speziellen, im Vergleich zu den Fettzellen salzärmeren Lösung, der ein Betäubungsmittel und andere Medikamente beigesetzt werden können, unterspritzt. Nach entsprechend langer Einwirkungszeit „platzen“ die mit Flüssigkeit gefüllten Fettzellen und es bildet sich ein lockerer absaugbarer Gewebebrei unter der Hautoberfläche. Technisch weiter entwickelte Geräte – die Klinik für Hand-, Brust-, Plastische und Ästhetische Chirurgie in der Schön Klinik Neustadt hat vor Kurzem ein derartiges neues Instrumentarium erworben – arbeiten mit einem integrierten Wasserstrahl, durch den das Fettgewebe aus den Bindegewebsstrukturen zusätzlich herausgelöst und gleichzeitig abgesaugt wird. Unabhängig von der gewählten Prozedur wird die Struktur des bearbeitenden Fettgewebes ähnlich einem Schweizer Käse durchlöchert. Die Gefäße und Nerven bleiben weitgehend erhalten (Abb. 4). Für das spätere Endergebnis sind neben der technischen Fähigkeit des Plastischen Chirurgen die individuelle Elastizität und das Retraktionsvermögen der Haut über dem abgesaugten Areal entscheidend. Durch die Absaugung des Fettgewebes entsteht ein Volumenverlust, die Haut steht nicht mehr unter der Spannung und kann sich ähnlich wie nach einer Schwangerschaft wieder selbst straffen, die abgesaugten Fettzellen können sich nicht erneuern und werden an dieser Stelle auch nicht ersetzt. Anatomisch werden eine oberflächliche und eine tiefe Schicht des Fettgewebes unter der Haut unterschieden, wobei die tiefe Fettschicht, die Zone der Reservefettpolster, bei übergewichtigen Menschen deutlich zunimmt. Diese Fettpolster sind geschlechtsspezifisch und individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt. Während früher nur in der tiefen Schicht die Fettabsaugung durchgeführt worden ist, werden heutzutage durch die Weiterentwicklung feiner gerundeter Spezialkanülen auch die fettpolsteroberflächennahen Regionen des Unterhautfettgewebes mit der Tunnellierungsmethode entfernt. Unter der gelockerten 4. Gewebestruktur nach der Fettabsaugung Haut bildet sich eine neue Bindegewebsschicht, deren Vernarbung zusätzlich neben der Hautretraktion eine Straffung bewirkt und die Körperkontur insgesamt verbessert. Dieses neue Verfahren der Fettabsaugung „direkt unter der Haut“ kann auch zur erfolgreichen Behandlung von übermäßigem Schwitzen durch Absaugung der schweißproduzierenden Zellen, zum Beispiel in den Achselhöhlen, eingesetzt werden. Wer für eine Fettabsaugung geeignet ist Bei der mit modernen sanften Operationsmethoden durchgeführten Fettabsaugung gibt es fast keine Einschränkung mehr hinsichtlich des Alters. Dennoch ist nicht jeder Patient für diese Korrektur der Körperform geeignet: Zuckerkrankheit, Gefäßerkrankungen, ernste Vorerkrankungen des zentralen Nervensystems, Störungen der Blutgerinnung und auch sehr starker Nikotinkonsum sind zu berücksichtigende Faktoren. Bei massivem Übergewicht infolge Adipositas (Bodymaßindex > 30) ist erst nach einer Gewichtsreduktion durch Sport und Ernährungsumstellung eine Fettabsaugung sinnvoll. Behandlungsablauf 1. Fettdepots am Körper 16 2. Absaugkanülen 3. Erzeugung des Unterdrucks mit einer Spezialspritze Nach Anmeldung im Sekretariat der Klinik für Hand-, Brust-, Plastische und Ästhetische Chirurgie wird ein persönlicher Beratungstermin vereinbart. Bei diesem ersten Gespräch wird durch eine sorgfältige Unter- 5. Professor Hoch bei der präoperativen Anzeichnung der Absaugareale suchung überprüft und abgeklärt, ob eine Fettabsaugung im Bereich der gewünschten Körperregionen sinnvoll ist oder ob gegebenenfalls nur in Kombination mit einer Hautstraffung die Figur verbessert werden kann. Nach Festlegung des Operationstermins werden einen Tag vor der Operation die Absaugbezirke mit wasserfester Tinte markiert und der Befund fotografisch dokumentiert (Abb. 5). Erfolgt die Behandlung in Narkose, ist eine stationäre Nachbehandlung nach der Operation von einem Tag erforderlich. Die kleinen Hautschnitte werden mit auflösbarem Nahtmaterial verschlossen, so dass später keine Fäden entfernt werden müssen. Bereits auf dem Operationstisch wird nach der Fettabsaugung eine vorher angepasste Kompressionshose oder ein Kompressionsmieder angelegt, so dass sich auftretende Hämatome und Serome gleichmäßig in der entstandenen Gewebelücke zwischen Haut und Muskelfaszie verteilen. Durch den auf die Körperoberfläche ausgeübten Druck der Kompressionsbekleidung verklebt in den ersten Tagen die Haut und das Subkutangewebe mit der darunter liegenden Faszie der Muskulatur. Schmerzmittel sind in der Regel postoperativ nicht erforderlich. Hautpflegende Salben und eigentätig durchgeführte manuelle Massagen der Haut fördern die Heilungsphase. Während in den ersten Tagen nach der Operation übermäßige körperliche Anstrengungen vermieden werden sollen, kann bereits spätestens ab der zweiten Woche die berufliche Tätigkeit wieder aufgenommen und im weiteren Verlauf durch gezielte Bewegungstherapien die Durchblutung der unter Kompression stehenden Hautbezirke verbessert werden. Der luftdurchlässige, elastische Kompressionsanzug muss konsequent ca. sechs Wochen getragen werden, damit durch den äußeren Druck einer unregelmäßigen Narbenbildung unter der Haut vorgebeugt wird und die überschüssige, erschlaffte Haut besser mit dem Unterhautgewebe verwächst. Kontakt und Anmeldung: Sekretariat der Klinik für Hand-, Brust-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Frau Ilka Prüß-Blöhs, Telefon: 04561 - 7184691, E-Mail: [email protected] Der Eintritt ist kostenfrei! GesundheitsGespräche 2015 Rückenschmerz und Ischias Konservative und operative Behandlungsvorschläge bei Spinalkanalstenose und Bandscheibenvorfall Donnerstag, 16. Juli 2015, 19.30 Uhr Gesteigerte Lebensqualität durch künstlichen Gelenkersatz Moderne Therapien der Endoprothetik mit dem Schön Klinik Endo Aktiv-Programm Donnerstag, 30. Juli 2015, 19.30 Uhr Ich habe Rücken! Behandlungspfad ohne Operation Donnerstag, 13. August 2015, 19.30 Uhr Die schwache Bauchwand Moderne Behandlungsmöglichkeiten von Bauchwand- und Leistenbrüchen Donnerstag, 27. August 2015, 19.30 Uhr Der Rücken wird krummer und steifer Was tun bei Rückenschmerzen und neurologischer Begleiterkrankung wie Morbus Parkinson Donnerstag, 10. September 2015, 19.30 Uhr Gewichtsverlust – und dann? Möglichkeiten der plastischen Chirurgie nach drastischer Gewichtsabnahme Donnerstag, 24. September 2015, 19.30 Uhr Die Parkgebühren werden erstattet. Wir laden alle Besucher zu einem kleinen, gesunden, jahreszeitlich abgestimmten Snack ein. Veranstaltungsort: Schön Klinik Neustadt, Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt in Holstein, Telefon 04561 54-0 Weitere Infos: www.schoen-kliniken.de Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser. 17 medizin medizin © Fotolia-Andrey Kuzmin Die Diagnose Parkinson führt bei Betroffenen und Angehörigen häufig zu viel Verunsicherung und Angst. Mut kann jedoch machen, dass das Leiden langsam fortschreitet und sich in der Regel gut behandeln lässt. Je früher die Therapie beginnt, desto besser ist die Prognose. Morbus Parkinson – eine nicht rundum erforschte Erkrankung E twa 300.000 Bundesbürger leiden derzeit an der neurologischen Erkrankung. Sie zählt zu den häufigsten und bekanntesten Bewegungsstörungen. Das Statistische Bundesamt hat dazu herausgegeben, dass zirka 1 Prozent der 60jährigen, 2 Prozent der 70jährigen und 3 Prozent der 80jährigen Männer wie Frauen betroffen sind. Etwa 15.000 Menschen – meist sind es Ältere – erfahren jährlich, dass sie die Krankheit haben, die der Volksmund Schüttellähmung nennt. James Parkinson beschrieb als erster die Schüttellähmung PD Dr. Dr. Lars Marquardt, Chefarzt Neurologie, Asklepios Klinik Wandsbek 18 Ob Zittern oder verlangsam ter Gang, der Name spielt auf Bewegungsstörungen an, unter denen Parkinsonkranke leiden. Erstmals wurde die Schüttellähmung als Krankheit 1817 beschrieben. James Parkinson veröffentlichte einen Aufsatz darüber. Infolge wurde die Erkrankung mit seinem Namen verbunden. 50 Jahre später begann man mit Behandlungsversuchen, indem Tollkirschen-Extrakt gegen die Erkrankung gegeben wurde. 1919 haben Wissenschaftler dann dokumentiert, dass die Erkrankung mit Veränderungen beziehungsweise Absterben bestimmter Zellen im Gehirn, insbesondere im Bereich der sogenannten Substantia nigra, zusammenhängt. Auswirkungen der Erkrankung auf die Beweglichkeit (Zittern und Steifheit) treten auch Stimmungsschwankungen, geis_ tige Beeinträchtigungen, Störungen der Sexualfunktionen und der Verdauung auf. Medikamentöse Hilfe bei ParkinsonSymptomen Es gibt eine Substanz, aus welcher der Körper den fehlenden Botenstoff Dopamin herstellen kann, nämlich das Levodopa. Was geschieht Seitdem dieses seit Anfang der 60er Jahre therapeutisch verbei der Parkinsonabreicht wird, kann vielen an Erkrankung? Parkinson erkrankten Menschen Es sterben vor allem Nerven- über einen langen Zeitraum zellen ab, die den Botenstoff geholfen werden, indem die Dopamin produzieren. Dieser Symptome zurückgedrängt und Botenstoff ist für viele Hirn- das Fortschreiten der Erkranfunktionen, vor allem jedoch kung verlangsamt werden. für die Steuerung von Bewe- Außerdem stehen eine Reihe gungsabläufen zuständig. In - von anderen Medikamenten folge des entstehenden Man- mit unterschiedlicher Wirkweise gels sind alle Hirnfunktionen zur Verfügung, die z.B. ähnlich gestört, bei denen Dopamin wirken wie Dopamin (Dopamineine Rolle spielt. Neben den Antagonisten) oder dessen inzwischen recht bekannten Abbau im Körper verlangsamen. © Fotolia-vege Bei wem tritt Parkinson in welcher Form auf? Es kann leider nicht immer geklärt werden, warum die Parkinson-Erkrankung auftritt. Meist gibt es keine erkennbare Ursache oder erkennbaren Auslöser. In diesen Fällen spricht man von der klassischen Parkinson-Krankheit oder auch dem sogenannten Idiopathischen ParkinsonSyndrom. Zu Parkinson kann es aber auch aufgrund einer anderen Erkrankung kommen. Hier sind vor allem Schädel-Hirnverletzungen, Schlaganfälle, Hirntumore und Vergiftungen mit Kohlenmonoxid zu nennen. Des Weiteren gibt es einige neurologische Erkrankungen, die mit Symptomen der ParkinsonKrankheit behaftet sind. Diese Erscheinungsformen bezeichnet man als sogenannte untypische Parkinson-Syndrome, welche leider häufig sehr schlecht auf Medikamente ansprechen. Frühanzeichen für möglicherweise beginnenden Parkinson •Diffuse Rücken- und Nackenschmerzen • Geruchsstörung • Sprache wird leiser • Schrift wird kleiner • Depressive Verstimmung • Gang wird kleinschrittiger •Fehlendes Mitschwingen der Arme beim Gehen • Zittern der Hände • Schlafstörungen Die Hauptsymptome bei Parkinson 1. Bewegungsarmut (Akinese) Sie zeigt sich im Alltag in einer Einschränkung der Feinmotorik, beispielsweise beim Zuknöpfen von Kleidungsstücken und Anlegen einer Uhr. Es kommt zu Startschwierigkeiten beim Gehen, kleinschrittigem Gang, vornübergebeugter Haltung, Tippeln bei Kehrtwendungen und einer starren Mimik. 2. Zittern (Tremor) Oft zittern die Hände und dies überwiegend in Ruhe, so dass beispielsweise nicht mühelos ein Glas zum Mund geführt werden kann. Zu nennen sind hier sicher vier Auffälligkeiten: - Bewegungsarmut - Muskelsteifigkeit - Zittern - Haltungsinstabilität mit Sturzneigung 3. Muskelsteifigkeit (Rigor) Bei Bewegungen zeigt sich ruckartig ein Bewegungswiederstand, so dass die Bewegungen wie von einem Zahnrad beeinflusst ablaufen. Parkinson-Symptome im Einzelnen: Nicht alle nachstehend genannten Symptome müssen auftreten, sind aber typisch für die Erkrankung. 4. Haltungsinstabilität Es fällt zunehmend schwerer, die Balance zu halten, weshalb es vermehrt zu Stürzen kommen kann. 5. Nicht motorische Symptome a. Magen-Darm-Störungen mit Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Verstopfung und übermäßige Speichelproduktion. Möglich sind ebenso Blasen- und Sexualfunktionsstörungen, Schweißausbrüche und eine vermehrte Talgproduktion. b. Schlafstörungen, heftige Bewegungen in Traumphasen, schmerzhafte Missempfindungen, unruhige Beine (Restless Legs Syndrom) und häufiges Wasserlassen. c. Psychische Veränderungen, die sich in Depressionen und/oder Trugwahrnehmungen (Halluzinationen) und Verwirrtheit niederschlagen können. Zudem treten auch Verlangsamung und Schwerfälligkeit des Denkens auf. Hirnorganische Leistungsstörungen, woraus sich Demenzzeichen ergeben, zeigen sich bei von Parkinson Betroffenen häufiger als bei Nichtbetroffenen. 19 medizin medizin bessern. Auch pflegen logopädisch unterstützte Schluckund Atemübungen spürbare Wirkung zu zeigen. Bei abnehmender Feinmotorik und Geschicklichkeit leisten Ergo- und Physiotherapie einen entscheidenden Beitrag, Fähigkeiten des Alltags zu fördern und zu erhalten, um möglichst unabhängig von fremder Hilfe zu bleiben. Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern …für die Beweglichkeit gibt es ein großes Angebot an Gehstöcken, Rollatoren und Rollstühlen, auch akustische Gehhilfen. Wie erfolgt der Nachweis einer ParkinsonErkrankung? Für die Parkinson-Diagnostik gibt es bisher keine einfache objektive Nachweismethode. Die Diagnose wird zunächst anhand der Symptome gestellt. So wird unter anderem bei der klinischen Untersuchung geprüft, wie Fingerklopfen auf den Tisch und ein rascher Pinzettengriff, das Drehen beider Hände und Kreisen mit einem Finger möglich sind. Auch soll der Untersuchte zeigen, wie er mit der Ferse nach Heben des Fußes auf den Boden klopfen kann. Der untersuchende Arzt kann dann den sogenannten L-Dopa-Test durchführen: Der Patient erhält die Substanz L-Dopa, um zu sehen, ob die Parkinson-Symptome dadurch zurückgehen, weil der Körper aus dem L-Dopa eigenständig wieder mehr Dopamin entwi20 ckelt. Allerdings sind wie bei Gibt es weitere Theraallen Medikamenten Neben - piemöglichkeiten? wirkungen in Betracht zu ziehen. Neben der medikamentösen Therapie gibt es viele weitere Was ist bei der EinMöglichkeiten, Menschen mit der Parkinson-Erkrankung zu nahme von Medikahelfen. menten gegen Parkinson zu bedenken? Die medikamentöse Therapie gehört definitiv in die Hände eines erfahrenen Neurologen, da einige Neben- und Wechselwirkungen bedacht werden müssen. Vor allem bei der Behandlung mit Levodopa und Dopamin-Antagonisten muss die richtige Dosis gefunden werden, da bei falscher Dosierung Probleme auftreten können. Häufige Nebenwirkungen bei falscher Dosierung sind Übelkeit und Durchfall sowie Kreislaufstörungen im Sinne von Schwindel und Ohnmachtsgefühlen. Wer Dopamin-Antagonisten erhält, kann unter Alpträumen und Halluzinationen, erhöhter Tagesmüdigkeit und Impulskontrollstörungen leiden. Ziel ist hier stets eine individuelle Therapie des einzelnen Patienten. Die Ausprägung der Erkrankung ist unterschiedlich und macht daher eine maßgeschneiderte Therapie nötig. Die Behandlung mit Medikamenten umfasst nicht nur die Strategie, den fehlenden Botenstoff Dopamin zu ersetzen oder dessen Abbau zu verlangsamen. Sie beinhaltet auch andere Ansätze, um die Symptome zu lindern oder verschwinden zu lassen. Für einige Patienten, bei denen die Medikamente in Tablettenform nicht oder nicht mehr ausreichend wirken, können entsprechende Wirkstoffe auch durch eine spezielle Medika- menten-Pumpe kontinuierlich verabreicht werden. Damit lassen sich Schwankungen in der Wirkung vermeiden. Wie lassen sich Probleme im Verlauf der Erkrankung begegnen? Eine weitere Möglichkeit der Behandlung stellt das Implantieren eines sogenannten Hirnschrittmachers durch eine kleine Operation dar. Er kann die Symptome durch elektrische Stimulation bestimmter Regionen des Gehirns verbessern. Bei Bewegungsproblemen Für die Therapieeinstellung ist es hilfreich, wenn Betroffene Protokoll über ihre Bewegungen und sonst Auffälliges führen und das recht genau. Differenzieren lässt sich beispielsweise zwischen ganz, teilweise, normal beweglich und beweglich, überbeweglich und Tremor. Der Tag kann beurteilt werden als sehr gut, gut, befriedigend, schlecht und sehr schlecht. Unter Bemerkungen wird eingetragen gut oder schlecht geschlafen. Unter jedem Tagesprotokoll steht, welche Medikation erfolgt ist. So ist eine individuelle und maßgeschneiderte Therapie durchführbar. Spezielle Probleme im späteren Verlauf der Parkinson-Erkrankung Möglich ist, dass die Medikamentenwirkung vorzeitig nachlässt. Es tritt das sogenannte On-Off-Phänomen auf. Darunter ist zu verstehen, dass das Ausmaß der Be weglichkeit plötzlich schwankt. Es kann sich eine sogenannte Überbewegung, aber auch eine Bewegungserstarrung entwickeln. Schwierigkeiten beim Sprechen und Schluckstörungen liegen im Bereich des Möglichen. Bei Sprech- und Schluckproblemen kann eine logopädische Behandlung helfen, die Stimme und das Sprechen zu ver- langsamer, die Muskeln steifer, häufig zittern in Ruhe die Glieder. Im fortgeschrittenen Stadium können Symptome wie Depressionen oder Denkstörungen hinzukommen. Niemand sollte sich aufgrund der Diagnose in Zukunftsängs te flüchten. Ein wichtiges Standbein in der Therapie sind Medikamente, die in den Hirnstoffwechsel eingreifen, um ihn wieder ins Lot zu bringen. Der Verlauf der Krankheit ist bei jedem Patienten anders, weshalb die Therapie immer für den individuellen Patienten maßgeschneidert sein muss. Es sollte abgewogen werden: Welche Beschwerden hat der Kranke? Wie spricht er auf die Arznei an? Was sind seine persönlichen Wünsche? Jemand, der gern malt, möchte das Zittern unterdrücken. Der Hobbygärtner will vor allem seine Beweglichkeit verbessern. Insgesamt sollte das Therapiekonzept vielschichtig sein und neben Medikamenten auch spezielle Bewegungstherapie beinhalten. In besonders schweren Fällen kann auch die Implantation eines sogenannten Hirnschrittmachers erwogen werden. ...für Handgriffe im Alltag sind praktische Hilfsmittel im Handel. Rutschfeste Trageboards garantieren einen sicheren Transport beispielsweise eines Glases. Erleichterung bringen verstellbare Rückenbürsten, Greif- und auch Knopfhilfen. © Fotolia-majivecka …für das Essen und Trinken haben sich Becher mit Trinkhalm, Schnabeltassen, Tellerranderhöhungen, ergonomisches Essbesteck und spezielle Schneidebecher sehr bewährt. Ihr Schwerpunktkrankenhaus Expertenstimme Was sagt PD Dr. Dr. Lars Marquardt, Chefarzt Neurologie und Neurogeriatrie in der Askle pios Klinik Wandsbek zum Thema Parkinson? Zusammenfassend kann ich nach heutigem Wissensstand und meiner Erfahrung sagen: Die Ursache liegt im Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn, die mithilfe von Botenstoffen die Bewegungen steuern. Schreitet der Zelltod fort, prägen sich die typischen Anzeichen der neurologischen Krankheit weiter aus: Die Bewegungen werden Medizinische Kompetenz im Osten Hamburgs konservativ und chirurgisch Asklepios Klinik Wandsbek Alphonsstraße 14 22043 Hamburg Tel.: (0 40) 18 18-83 0 www.asklepios.com/wandsbek 21 medizin medizin Kinder und Schlaganfall Der Schlaganfall ist keine reine „Alterskrankheit“. Er kann Menschen jeden Alters treffen – bereits ungeborene Kinder im Mutterleib. Schätzungen von Experten gehen davon aus, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 300 Kinder einen Schlaganfall erleiden. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher, da nicht alle Schlaganfälle (rechtzeitig) erkannt werden. B isher ist es der Öffentlichkeit und auch der medizinischen Fachwelt nur wenig bekannt, dass auch Kinder einen Schlaganfall erleiden können. Betroffene Eltern sind nach der Diagnose schockiert, fallen häufig in ein tiefes Loch. Was sind die Ursachen für einen kindlichen Schlaganfall? Ebenso wie bei Erwachsenen resultiert ein kindlicher Schlaganfall aus einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Jedoch unterscheiden sich die Ursachen bzw. Risikofaktoren wesentlich. Zu den kindlichen Risikofaktoren gehören vor allem: Blutgerinnungsstörungen, Herzerkrankungen (z.B. angeborene Herzfehler) und Gefäßerkrankungen (z.B. Verengungen der Hirnarterien). Darüber hinaus kommen zahlreiche andere Ursachen, wie z.B. Probleme im Zusammenhang mit der Geburt oder Infektionserkrankungen in Frage. Wie zeigt sich ein kindlicher Schlaganfall? Das häufigste Symptom im Neugeborenenalter sind Krampfanfälle. Dazu kommen uncharakteristische Symptome, wie Atemstörungen, Muskelschwäche und Bewegungsarmut sowie Bewusstseinsstörungen. Je älter die Kinder werden, desto mehr treten „klassische“ Symptome für einen Schlaganfall in den Vordergrund. Am häufigsten findet sich die Lähmung einer Körperhälfte, auch kombiniert mit einer Lähmung der Gesichtsmuskulatur oder Sprachproblemen. Vor allem bei jüngeren Kindern ist die Diagnose eines Schlaganfalls schwierig. Zum einen, weil die Symptome eher „untypisch“ sind, zum anderen, weil die Kinder nicht erkennen und mitteilen können, ob sie Beschwerden haben. Zudem können Neugeborene noch keine willkürlichen Bewegungen ausführen. So entdecken Eltern oft erst nach vier bis fünf Monaten, dass ihr Kind z.B. nur mit links greift. 22 In welchem Alter treten kindliche Schlaganfälle auf? Schlaganfälle können prinzipiell in jedem Alter auftreten. Fast ein Drittel der betroffenen Kinder sind Neugeborene. Was sind die langfristigen Folgen eines Schlaganfalls? Ein kindlicher Schlaganfall kann – abhängig vom individuellen Krankheitsverlauf – die unterschiedlichsten Auswirkungen haben. Obwohl die Prognose bei Kindern deutlich günstiger als bei Erwachsenen eingeschätzt wird, können die betroffenen Kinder langfristig sowohl unter körperlichen als auch unter seelisch-geistigen Einschränkungen leiden. Die Kinder leiden häufig unter Depressionen, Aggressionen, Angstzuständen, Gedächtnis- sowie Aufmerksamkeitsstörungen. Diese „Symp tome“ sorgen für Probleme der Kinder und auch der Familie. Dazu gehören z.B. Probleme im Zusammenleben der Familie oder Probleme im Schulalltag. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Klassische medikamentöse Therapien, wie z.B. die „Lyse“, sind für Kinder noch nicht getestet und offiziell zugelassen. Daher ist die Früherkennung von Risikofaktoren und die individuelle Prophylaxe sehr wichtig. In der Rehabilitation des kindlichen Schlaganfalls werden vielfältige Therapieverfahren eingesetzt, die von verschiedenen Berufsgruppen angewandt werden. So gibt es beispielsweise: die Physiotherapie für die Diagnostik und Therapie von Bewegungsstörungen (z.B. mithilfe des sogenannten Bobath-Konzeptes), die Ergotherapie für die Diagnostik und Therapie von Störungen im Bereich der Selbsthilfefähigkeit (z.B. Ankleiden, Essen etc.), die Logopädie für die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprechund Schluckstörungen, die Neuropsychologie für die Diagnostik und Therapie von kognitiven und psychischen Störungen. Wie hoch ist das Schlaganfall-Risiko eines weiteren Kindes? Gerinnungsstörungen können „vererbt“ werden. Betroffene Eltern, die Sorge haben, dass auch ihr nächstes Kind einen Schlaganfall erleidet, haben im Vorfeld die Möglichkeit, durch Bluttests eigene Gerinnungsstörungen ermitteln und das Risiko einschätzen zu lassen. Projekt „Kinder und Schlaganfall“ der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung innerhalb eines Projektes zum Thema Kinder und Schlaganfall. So entwickelte sich die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe. Die Ziele dabei sind: betroffene Eltern zu unterstützen, regionale Selbsthilfenetzwerke zu ermöglichen, die Forschung voranzutreiben und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Weitere Informationen dazu finden Interessierte unter www.schlaganfall-hilfe.de 23 gesund leben gesund leben Das raten die Experten der Deutschen Rheuma-Liga: Im Job mit Rheuma 7 Tipps für berufstätige Rheumakranke M it einer chronischen Rheumaerkrankung brauchen Sie eine gute Strategie, um in ihrem Job klarzukommen. Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus und profitieren Sie von deren Erfahrungen, etwa bei der Deutschen Rheuma-Liga. Die Erkrankung zu verheimlichen, kann belasten. Unter Umständen kann Sie ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder Kollegen erleichtern: Versteckspielen macht zusätzlichen Stress – Offenheit dagegen ermöglicht erst Verständnis. So anstrengend der berufliche Alltag auch ist: Planen Sie Pausen ein. Suchen Sie Kraftquellen, etwa Bewegung und Entspannung. Nutzen Sie psychologische Beratung, Patientenschulung oder Selbstmanagementkurse. Gegen Schmerz und Erschöpfung bei entzündlichen Erkrankungen helfen vor allem gute Diagnostik und effiziente Therapie. Planen Sie regelmäßige Kontroll-Termine beim Facharzt ein. Schaffen Sie sich Erleichterungen am Arbeitsplatz: Ein höhenverstellbarer Tisch, ergonomische Computertastatur, ein rückengerechter Stuhl – es ist Ihr gutes Recht, solche Anpassungen einzufordern. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten zur Rehabilitation und, falls Sie krankheitsbedingt länger ausfallen, über berufliche Wiedereingliederungshilfen. Im Job mit einer rheumatischen Erkrankung Foto: Michael Bause; Deutsche Rheuma-Liga Das Heft kann gegen Portokosten kostenlos bei den Verbänden der Deutschen RheumaLiga bestellt werden. Landesverbände im Norden: Deutsche Rheuma-Liga Schleswig-Holstein e.V. Telefon 0431 – 5 35 49 - 0 eMail: [email protected] www.rlsh.de Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Hamburg e.V. Telefon 040 – 6 69 07 65 - 0 eMail: [email protected] www.rheuma-liga-hamburg.de - Anzeige - Immer mehr Rheumaerkrankte schaffen es, trotz ihrer Beschwerden im Beruf zu bleiben. Wie das gelingen kann, zeigt der neue Ratgeber der Deutschen Rheuma-Liga „Im Job mit Rheuma“. D ie Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Zahl der Erwerbsminderungsrenten bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen sind seit 1997 stetig gesunken. Das zeigt eine Studie von Professor Dr. Wilfried Mau, Direktor des Instituts für Rehabilitationsmedizin der Universität Halle-Wittenberg. „Trotzdem bleibt es für jeden Betroffenen eine Herausforderung, Berufsleben und Erkrankung zu vereinbaren“, betont Marion Rink, Vizepräsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Deshalb hat der Verband eine neue Broschüre herausgegeben: Im Job mit Rheuma – Wegweiser durch das Arbeitsleben. Auf 48 Seiten erfährt der Leser, welche Unterstützungen es gibt, warum die Reha zur rechten Zeit sehr 24 sinnvoll ist, wie man mit Stresssituationen, Erschöpfung und Bewegungseinschränkungen klar kommt. Neben vielen handfesten Informationen schildern Betroffene, welche Lösungen sie für sich gefunden haben: Stufenweise Wiedereingliederung, Umschulung oder auch der Weg in die Erwerbsminderungsrente. „Von Fall zu Fall kann es nötig sein, dass man sich als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin sein Recht auf Beschäftigung oder Anpassung des Arbeitsbereiches erkämpfen muss. In dieser Broschüre finden Sie Rechtshilfen und Perspektiven“, betont Marion Rink, die unter anderem das Vorwort für die Broschüre verfasst hat. „Von der Baustelle ins Büro“ (Fallbeispiel aus der Broschüre) Klaus-Peter Jakubek war 57 Jahre alt, als er an entzündlichem Rheuma erkrankte. „Ich war Bauleiter im Tiefbau und habe täglich zehn bis zwölf Stunden gearbeitet. Dann wurde bei mir das Sjögren-Syndrom festgestellt. Ich fühlte mich unendlich müde, kämpfte mit Gelenkschmerzen, sollte nicht mehr schwer tragen und auch nicht mehr ans Sonnenlicht gehen – für die Baustellen, die bislang mein hauptsächlicher Einsatzort waren, war ich nicht mehr zu gebrauchen. Ich war erstmal lange krankgeschrieben und ging anschließend in die Reha. Dann stand ich vor der Frage, wie es beruflich weiter gehen sollte.“ Klaus-Peter Jakubek suchte das Gespräch mit dem Chef des mittelständischen Familienunternehmens. Gemeinsam fand man eine Lösung. „Jetzt arbeite ich schon seit fünf Jahren in Teilzeit, vier Stunden am Tag, und zwar im Innendienst. Ich mache Dinge wie Abrechnungen, Materialbestellungen oder Kalkulation. Es ist anstrengend, aber es ist eine Anstrengung, die mir gefällt. Und vor allem: Die Stundenreduzierung macht es mir möglich, mich tagsüber öfter auszuruhen und auch andere Dinge zu machen, die mir guttun, zum Beispiel Zeit mit meiner Familie und meinen Enkelkindern zu verbringen, lange Spaziergänge mit meinem Hund zu machen oder Fahrrad zu fahren. Daraus schöpfe ich viel Kraft für den Alltag. Außerdem ist die Bewegung gut für meine Gelenke und hilft mir, Stress und Spannungen abzubauen.“ ALS ANGEHÖRIGE VON MENSCHEN MIT DEMENZ BRAUCHEN SIE BESTMÖGLICHE UNTERSTÜTZUNG Haben Sie Fragen zur Bewältigung dieser besonderen Anforderung im Alltag? Die BARMER GEK bietet auch ein 4-Tage-Kompaktseminar speziell für Angehörige von Menschen mit einer demenziellen Erkrankung im Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg an. Damit Sie in Ruhe an dem Seminar teilnehmen können, besteht die Möglichkeit, Ihren zu pflegenden Angehörigen mitzubringen (bis Pflegestufe 0). Die BARMER GEK unterstützt Sie in dieser Lebenssituation gern mit gesonderten Angeboten. Damit Sie auch schwierige Zeiten besser meistern können. Sprechen Sie uns an! Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. NEUE TERMINE: 21. – 24. September 2015 12. – 15. Oktober 2015 16. – 19. November 2015 Information und Anmeldung: Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg Tel. 04541 133450 [email protected] EIN ANGEBOT DER BARMER GEK PFLEGEKASSE. Informationen zu Pflegekursen www.barmer-gek.de/138539 – Pflegekasse – 25 junge familie junge familie So lernt ein kleines Kind essen wie die Großen Die Stiftung Kindergesundheit informiert über die richtige Kost für Ein- bis Dreijährige und gibt wichtige Tipps für die gemeinsamen Mahlzeiten der Familie. Für die richtige Ernährung eines kleinen Kindes gibt es viele, nicht selten widersprüchliche Empfehlungen, die junge Eltern häufig verunsichern. Damit sollte es jetzt vorbei sein, vermeldet erfreut die Stiftung Kindergesundheit. Die für die Gesundheit von Kindern maßgeblichen Gruppen von Kinderärzten, Ernährungsexperten, Pädagogen und Sportwissenschaftlern haben für das "Netzwerk Gesund ins Leben" wichtige Denkanstöße und Handlungsempfehlungen entwickelt, um Familien mit kleinen Kindern dabei zu unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln. „Gerade im Alter zwischen einem und drei Jahren ist es enorm wichtig, dass Kinder die Vielfalt von Lebensmitteln erkunden und den Geschmack unterschiedlicher Speisen mit allen Sinnen erfahren“, sagt Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Berthold Koletzko. Der Stoffwechselspezialist der Universitäts-Kinderklinik München bedauert: „Viele Eltern lassen den richtigen Moment für das gemeinsame Essen ungenutzt verstreichen und verpassen damit die beste Phase, gute Essgewohnheiten zu etablieren“. Zurzeit werden in Deutschland 80 bis 95 Prozent der Kinder in Deutschland im Alter von zwölf Monaten noch mit Flaschenkost und Breien ernährt. Selbst im Alter von 24 Monaten sind es immer noch 23 bis 33 Prozent. „Dabei brauchen Kinder spätestens nach dem ersten Geburtstag keine speziellen Produkte mehr“, unterstreicht Professor Koletzko. „Sie können mit dem Ende des Säuglings alters fast alles essen und sollten das auch tun. Eine Ausnahme sind Nüsse und andere harte Lebensmittel in ‚Erdnussgröße’, an denen sich kleine Kinder leicht verschlucken können“. Die nun erarbeiteten Empfehlungen entstanden im Auftrag des bundesweiten Kommunikationsnetzwerks „Gesund ins Leben - Netzwerk Junge Familie“. Die neuen Em pfehlungen sind nach den Ratschlägen zur Ernährung in der Schwangerschaft und zur Ernährung von Säuglingen bereits die dritten bundesweiten Standards des Netzwerks. 26 Warum gemeinsames Essen für Kinder so wichtig ist Kleinkinder sollten ihre Mahlzeiten in einem regelmäßigen Rhythmus bekommen (z. B. drei Hauptmahlzeiten und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten). Mahlzeiten wechseln sich mit essensfreien Zeiten ab. Regelmäßige Mahlzeiten, die eindeutig begonnen und beendet werden, geben dem Tagesablauf des Kindes eine wichtige Struktur. Essenszeiten und Spielzeiten müssen für das Kind verständlich und klar getrennt sein. Es lernt, dass nicht jedes Essbedürfnis sofort befriedigt werden muss, und dass es zugunsten der Mahlzeiten aufgeschoben werden kann. In den Essenspausen zwischen den Mahlzeiten sollten für zwei bis drei Stunden weder Snacks, zuckerhaltige Getränke, noch Milch angeboten werden. Wasser aber kann und sollte das Kind zu jeder Zeit zu sich nehmen können, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme. Die Familie sollte mindestens einmal am Tag gemeinsam essen und sich dabei genügend Zeit und Ruhe gönnen. „Deshalb bitte keine Handygespräche und auch kein Fernsehen beim Essen“, betont Professor Koletzko mit großem Nachdruck: „Das gemeinsame Essen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme, es ist auch Futter für die Seele. Die Familienmahlzeit bietet die beste Gelegenheit dafür, entspannt miteinander zu reden. Man beschäftigt sich mit den Kindern, man kann ihnen Zuwendung geben, man erlebt Familienleben in des Wortes wahrer Bedeutung. Eine freundliche Atmosphäre bei den Mahlzeiten macht das Essen zu einem positiven Erlebnis“. Nicht ablenken, nicht nötigen Für das Kind ist es ein wichtiger Lernprozess, bei Mahlzeiten sitzen zu bleiben und sich für das Essen und Sattwerden Zeit zu nehmen. Im Schnitt dauern Mittag- und Abendessen in Deutschland 20 Minuten. Länger als 30 Minuten sollte eine Hauptmahlzeit für Kleinkinder nicht dauern. Regeln für eine ausgewogene Familienernährung Vollwertiges Essen und Trinken beinhaltet eine abwechslungsreiche Auswahl, angemessene Menge und Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. Sie enthält • reichlich Getränke: am besten Wasser oder andere ungesüßte und zuckerfreie Getränke; • reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln; • mäßig tierische Lebensmittel, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier; • sparsam Zucker und Süßigkeiten, Salz und Fette mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren sowie Snackprodukte. Zur ausgewogenen Ernährung gesunder Kleinkinder werden keine speziellen Produkte und so genannte Kinderlebensmittel benötigt! Viele derartiger Kinderlebensmittel enthalten übermäßig Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren oder Salz und sollten deshalb im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung höchstens gelegentlich Verwendung finden, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit. Eltern sollten ihrem Kind ermöglichen, sich auf das Essen zu konzentrieren. Sie sollten Ablenkungen vermeiden und das Kind auch nicht mit Tricks, Überzeugungsszenarien, Versprechungen oder Spielen zum Essen animieren. Essen sollte nicht zur Belohnung oder zur Bestrafung eingesetzt werden. Nutzen Eltern Lebensmittel regelmäßig, um ihr Kind zu trösten oder zu belohnen, kann dies zu einem ungesunden Essverhalten des Kindes oder zu Übergewicht beitragen. Essen ist keine Leistung. Eltern sollten das Kind nicht übermäßig für das, was und wie viel es isst, loben. Durch das Vorsetzen großer Essensmengen fühlen sich kleine Kinder oft überfordert. Deshalb sollte zunächst eine kleine Portion auf den Teller gegeben und etwas nachgegeben werden, wenn das Kind es möchte. Viele Eltern sorgen sich, dass ihr Kind nicht genug isst. Die verzehrte Nahrungsmenge ist jedoch interindividuell sehr unterschiedlich. Ist das Kind gesund, aktiv und zufrieden, können Eltern davon ausgehen, dass es ausreichende Mengen isst, unterstreicht die Stiftung Kindergesundheit. Neugier unterstützen, Genussfähigkeit fördern Ein gesundes Essverhalten, regelmäßige Bewegung und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Medien sind besonders wichtig in einer Gesellschaft, in der Lebensmittel fast überall und jederzeit zur Verfügung stehen, Bildschirmmedien den Alltag bestimmen und ausreichende körperliche Aktivität nicht mehr selbstverständlich ist. Vater und Mutter sind die ersten Vorbilder, die die Lebensgewohnheiten ihres Kindes prägen. Ihr tägliches Beispiel kann für viele Jahrzehnte das Essverhalten beeinflussen. Kleinkinder sind bis zu etwa zwei Jahren noch für neue Geschmackserfahrungen offen. Deshalb sollten sie schon im Laufe des zweiten Lebenshalbjahres stufenweise an den Geschmack von Lebensmitteln gewöhnt werden, die zur gesunden, gemischten Kost gehören. Die Eltern sollten das Kind ermutigen, neue Lebensmittel und Speisen zu probieren und zu entdecken, wie sie aussehen, wie sie riechen und sich anfühlen und welchen Geschmack sie haben. Das erleichtert den Tipps gegen Bananenregen und Karottenfluten Essen lernen heißt auch, Fertigkeiten im Umgang mit Besteck, Geschirr und Trinkgefäßen zu entwickeln. Eltern brauchen deshalb beim gemeinsamen Essen viel Geduld, denn das Üben geht nun einmal nicht ohne Kleckern, Matschen und Schmieren. Der Essplatz sollte leicht zu reinigen sein. Eine Plastikfolie schützt den Teppichboden vor Breiregen und Krümeln. Das Lätzchen sollte möglichst groß sein und vielleicht auch lange Ärmchen haben. Sonst wird nach jeder Mahlzeit auch ein frisches Hemdchen fällig. Kleinere Gabeln und Löffel können beim Erlernen des selbständigen Essens hilfreich sein. Für den Anfang empfehlen sich Teller und Becher aus Kunststoff. Spezielle Esslernbestecke (z. B. Schieber, spezielle Trinklernbecher) sind nicht notwendig. Übergang zum Familienessen und stellt die Weichen für eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung im späteren Leben. Eltern wecken die Neugier des Kindes, wenn sie Speisen appetitlich und kindgerecht anrichten, selbst genussvoll mitessen und Kinder an der Gestaltung von Essenssituationen aktiv beteiligen, beispielsweise bei der Vorbereitung und beim Abräumen des Tisches. Wenn möglich, sollten die Kinder auch sich selbst bedienen dürfen. Weitere Informationen für Eltern erhält die handliche Broschüre "Was Kleinkinder brauchen" des Netzwerks "Gesund ins Leben". Sie kann aus dem Internet kostenlos heruntergeladen werden unter: www.gesund-ins-leben.de 27 special special Schadstoffe in Alltagsprodukten Nicht nur verkehrsbedingte Luftschadstoffe, wie Abgase oder Fein- und Feinststäube (z.B. Ruß), können sich auf die menschliche Gesundheit auswirken, viele Alltagsprodukte enthalten gefährliche Stoffe, die sich jedoch oftmals auf den ersten Blick nicht erkennen lassen. Selbst in den eigenen vier Wänden finden sich verschiedene Schadstoffquellen z.B. in Lacken, Farben, Textilien, Reinigungsmitteln, Kosmetika oder Kunststoffen und können krankmachen – ob in Form von allergischen Reaktionen oder anderen Krankheitssymptomen. Doch was manche Verbraucher nicht unbedingt wissen, ist, dass Ihnen heutzutage das Recht zusteht, zu erfahren, ob schädliche Substanzen in bestimmen Artikeln vorhanden sind. Durch die Europäische Chemikaliengesetzgebung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) sind Anbieter und Hersteller von Alltagsprodukten gesetzlich verpflichtet, auf Anfrage über Inhaltsstoffe und Chemikalien in ihren Artikeln zu informieren. Ein Formular auf der BUNDInternetseite www.bund.net/giftfrage ermöglicht Verbrauchern, kostenfrei eine Anfrage zum Produkt zu stellen. Infolgedessen landet die Anfrage automatisch beim Hersteller, der verpflichtet ist, innerhalb von 45 Tagen mitzuteilen, ob der angefragte Artikel besonders gefährliche Stoffe enthält. Aktuell stehen ungefähr 160 Stoffe auf der sogenannten Kandidatenliste von REACH. Diese Stoffe gelten damit als “besonders besorgniserregend”, d. h. sie können beispielsweise Krebs verursachen, das Erbgut schädigen oder die Fruchtbarkeit einschränken. 28 Chemikalien im Haus Einfluss auf die Kindergesundheit Chemie-Team vom Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) S tudien zeigen, dass bestimmte Chemikalien eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen. Babys und Kleinkinder sind am stärksten gefährdet. Denn sie wachsen schnell und nehmen deshalb viel mehr Chemikalien auf als Erwachsene in der gleichen Zeit. Im Alter von ein bis fünf Jahren essen Kinder fast viermal so viel und nehmen fünfmal so viel Flüssigkeit zu sich wie Erwachsene (pro Kilo Körpergewicht). Auch der für Kleinkinder typische Drang, Gegenstände in den Mund zu nehmen, begünstigt die Aufnahme von Chemikalien. Blutanalysen haben ergeben: Kinder sind oft stärker mit Industriechemikalien belastet als ihre Mütter. Chemikalien, die unser Hormonsystem beeinflussen, wirken bereits in extrem winzigen Mengen unterhalb vorhandener Grenzwerte. Dabei ist besonders tückisch, dass sie schon im Mutterleib in empfindliche Stoffwechsel- und Entwicklungsvorgänge eingreifen und zu weitreichenden gesundheitlichen Schäden im späteren Leben führen können. In der BUND-Studie „Gesundheitsschäden durch eine verfehlte Chemikalienpolitik – Kinder besser schützen” ist das Fazit eindeutig: Kinder leiden an immer mehr Krankheiten, die in Verbindung mit der Schadstoffbelastung stehen. Wo lauern Gefahren für Kinder? Lebensmittelkontaktmaterialien bestehen oft aus dem Kunststoff Polycarbonat. Schädlich ist das darin enthaltene Bisphenol A. Es löst sich vor allem beim Erhitzen aus dem Material und geht in die Nahrung über. Babyflaschen dürfen nicht mehr aus diesem Kunststoff sein. Das ist ein großer Erfolg, für den sich der BUND stark gemacht hat. Bisphenol A gehört zu den hormonellen Schadstoffen, die bereits in winzigen Mengen in unseren Hormonhaushalt eingreifen können. Reinigungs- und Desinfektionsmittel enthalten oft problematische Substanzen, z.B. Biozide, die zu Antibiotika-Resis tenzen führen können. Auch Nanomaterialien werden verwendet. Sie können neue Gefahren für Gesundheit und Umwelt mit sich bringen: Ein breiter Einsatz kann die Resistenzbildung von Keimen, beispielsweise gegenüber Nano-Silber, zur Folge haben. Gerade Spielzeug ist leider häufig mit giftigen Chemikalien belastet. Säuglinge oder Kleinkinder, die am Spielzeug lutschen oder kauen, können sie über den Speichel aufnehmen. Bei Spielzeug aus Weich-PVC sind vor allem die hormonell wirksamen Weichmacher problematisch. Lebensmittel, die nicht aus biologischem Anbau stammen, können Pestizide enthalten. In fettreichen, tierischen Lebensmitteln kann sich außerdem eine ganze Palette von Schadstoffen über die Nahrungskette oder über den Kontakt mit diversen Kunststoffmaterialien anreichern. Auch Kinderkleidung ist oft hoch belas tet. Wenn Kleidung direkt auf der Haut getragen wird, können die Substanzen über den Körperkontakt aufgenommen werden. Bunte Shirts können giftige Schwermetalle enthalten, Schuhe werden mit allergie- und krebsauslösenden Chromsalzen behandelt, in Kunstledersohlen finden sich 30 bis 40 Prozent Weichmacher. Kleidung mit der Kennzeichnung „antimikrobiell“ oder „Schmutz abweisend“ wird oft mit gefährlichen Bioziden behandelt. Auch werden hier häufig Nano-Silberpartikel eingesetzt, die eine keimtötende Wirkung entfalten, deren Sicherheit für Umwelt und Gesundheit aber bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Duftstoffe in Parfüms, Raum-Deos, Reinigungsmitteln, aber auch Körperlotionen und Badezusätzen enthalten häufig künstliche Moschusduftstoffe, die die Haut reizen und Allergien verursachen können. Wenn Artikel einen angenehmen Duft verbreiten, liegt das häufig an diesen synthetischen Duftstoffen. Sie können über Haut und Atemwege aufgenommen werden, Allergien auslösen und sich negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken. Wie können die Eltern ihr Kind schützen? Einige Produkte mit gefährlichen Inhaltsstoffen sind durch Gefahrensymbole gekennzeichnet, z.B. Xi für reizend oder Xn für gesundheitsgefährlich – meiden Sie diese. Unabhängige Forschungsunternehmen führen Produkttests durch (z.B. Stiftung Warentest, Ökotest). Das Umweltbundesamt vergibt den blauen Engel für umweltverträgliche Merkmale. • Reinigungs- und Desinfektionsmittel enthalten oft einen Cocktail problematischer Substanzen. Nehmen Sie im Haushalt, besonders im Kinderzimmer, milde Allzweckreiniger, Schmierseife oder Spiritus. Verzichten Sie auf Nano-Reinigungsmittel, um neue Gefahren für Gesundheit und Umwelt zu verhindern. • Vermeiden Sie vor allem in der Schwangerschaft organische Lösungsmittel: Halten Sie sich nach Möglichkeit nicht lange in frisch renovierten Räumen auf. Arbeiten Sie mit Klebstoffen, Farben und Lacken auf Wasserbasis. Oder versuchen Sie während der Schwangerschaft auf Renovierungen komplett zu verzichten. • Kaufen Sie bei Kleidung keine billige Importware und waschen Sie sie gründlich vor dem ersten Tragen. Vorsicht bei Angaben wie „antimikrobiell“ oder „Schmutz abweisend“, da dies oft auf gefähliche Biozide oder Nano-Silber partikel hindeutet. • Auf Spielzeug aus Weich-PVC sollte möglichst ganz verzichtet werden, verlegen Sie statt PVC-Boden lieber Kork, Linoleum oder Holz und verzichten Sie in Küche und Bad (z.B. Duschvorhang) ebenfalls auf Produkte aus WeichPVC. Achten Sie bei Kunststoff auf die Kennzeichnung Polyethylen „PE“ oder Polypropylen „PP“, diese sind unbedenklicher. • Lebensmittel sollten möglichst aus biologischem Anbau stammen und Obst und Gemüse sollten regional und saisonal sein. Wichtig: gründlich waschen. • Produkte, die mit Kleinkindern in Kontakt kommen, sollten nicht aus dem Kunststoff Polycarbonat sein. Bei Lebensmittelkontaktmaterialien sind z.B. Gefäße aus Glas die bessere Wahl. • Duftstoffe in parfümierten Produkten können die Haut reizen und Allergien verursachen. Achten Sie auf Produkte für Allergiker, kaufen Sie für Ihr Baby Pflegemittel aus einer Ökoserie. • Auch in Kosmetik werden Stoffe eingesetzt, die in das Hormonsystem des Menschen eingreifen können. Um diese zu meiden, können Sie den Kosmetikcheck mit der BUND-App ToxFox machen (www.bund.net/toxFox). Übrigens: Naturkosmetik ist frei von hormonell wirksamen Chemikalien. Der Bund für Umwelt und Naturschutz informiert in mehreren Publikationen Eltern über gefährliche Chemikalien und gibt verschiedene praktische Tipps. Unter www.bund.net/chemie-publikationen können die Broschüren bestellt werden. Hormone im Duschgel? Jetzt mit der ToxFox-App den Kosmetik-Check machen! JETZT KO STEN LOS IM GOOG LE PLAY STORE! Und wie gehabt im iTunes App-Store! www.bund.net/toxfox 29 special special Wäsche wechseln Besser leben – nur wie? Tun Sie es einer stetig wachsenden Zahl von Menschen gleich: Achten Sie darauf, wie hergestellt wurde, was Ihnen am nächsten ist: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Wer gut angezogen sein will, hat einige Hürden zu überwinden. Vor allem, wenn „gut“ auch meint: gesund und sozialökologisch verantwortlich. Wer schadstofffreie, fair gehandelte und dazu noch passende, schöne Kleider tragen will, muss meist aus Katalogen oder im Internet bestellen. Zudem gibt es kein einheitliches Siegel, sondern eine Vielzahl verschiedener Qualitätszeichen. Doch der Aufwand lohnt. K leider machen Leute. Und Leute machen Kleider – oft in trostlosen Verhältnissen. Immer mehr Hosen, T-Shirts oder Schuhe kommen heute aus Billiglohn-Ländern, nur noch zehn Prozent werden im Inland gefertigt. Je niedriger der Preis, desto wahrscheinlicher ist: Bei der Herstellung des Kleidungsstückes wurden ökologische und vor allem soziale Standards – wie Mindestlöhne, der Schutz vor Chemikalien oder der Verzicht auf Kinderarbeit – missachtet. (Der Umkehrschluss gilt übrigens nicht: Bei teurer Kleidung zahlen wir in aller Regel für Mode und Marke.) Gerade in Asien, wo heute über die Hälfte aller bei uns verkauften Textilien fabriziert werden, sind unmenschliche Arbeitsbedingungen und immense Umweltzerstörung eher die Regel als die Ausnahme. Wichtige Gütezeichen Die Kluft könnte kaum größer sein: Auf der einen Seite präsentieren uns die gro ßen Markenkonzerne ihre neuesten Kollektionen, effektvoll um schöne Körper 30 drapiert. Auf der anderen Seite kämpfen unzählige Näher und Färberinnen mit einem oft riesigen Arbeitspensum um ihren Lebensunterhalt – und bezahlen dies nicht selten mit ihrer Gesundheit. Aber auch die eigene Gesundheit kann leiden, wenn Farbstoffe Verwendung finden, die Allergien auslösen oder gar erbgutverändernd wirken. Etwa jeder zehnte synthetische Farbstoff erwies sich in der Untersuchung eines Freiburger Labors für Ökotoxikologie als problematisch. Legen Sie Wert auf die Garantie, ein Hemd oder einen Strampelanzug ohne Schadstoffe zu kaufen? Oder möchten Sie vor allem die traurige Situation in vielen Herkunftsländern nicht länger mitverschulden? Je nachdem werden Sie beim Einkauf mehr auf das eine oder andere Label achten. Das Kürzel „kbA“ bedeutet „kontrolliert biologischer Anbau“ und kennzeichnet vor allem (Bio-)Baumwolle, die völlig ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel angebaut wurde. Das schont die Gesundheit der Menschen, die auf den Plantagen arbeiten. Zudem gelangen keine Pestizide in die Umwelt. Das Label „Öko-Tex Standard 100“ besagt (nur), dass bestimmte Schadstoffgrenzen im Produkt nicht überschritten werden. Erst „Öko-Tex 100plus“ verweist darauf, dass bei der Herstellung auch Umwelt- und Sozialstandards berücksichtigt wurden. Das strengste Siegel ist „NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST“. Es garantiert neben 100 Prozent Naturfasern aus kontrolliert biologischer Erzeugung strenge Schadstoffkontrollen und die Einhaltung von Sozial- und Umweltnormen bei der Herstellung. Ähnliche Kriterien hat das internationale GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard). Es umfasst zwei Stufen, wobei die niedrigere einen gewissen Anteil nicht biologisch erzeugter Fasern zulässt. Weitere Label sind bluedesign und die „EU-Umweltblume“. Beide machen Vor- Ihre Kleidung. gaben zu gesundheitsschädlichen Chemikalien und berücksichtigen ökologische Kriterien in der Produktion. Nicht ausgeschlossen ist jedoch gentechnisch veränderte Baumwolle. Die Siegel Fairtrade Certified Cotton, Fair Wear Foundation und Cotton Made in Africa stellen soziale Aspekte in den Vordergrund. Meist werden aber auch ökologische Kriterien berücksichtigt. Um Ihnen den Einkauf zu erleichtern, hat das Öko-Institut e.V. Hersteller recherchiert, die nicht nur Einzelstücke, sondern ganze Sortimente aus Biorohstoffen anbieten – schadstoffgeprüft und z.T. fair produziert. Damit noch mehr Textilfirmen ihre Verantwortung wahrnehmen und umweltfreundlich und sozial fair produzieren, sind wir alle gefragt. Indem wir freundlich-beharrlich bei unserem Lieblingshändler nach schöner und zugleich gut produzierter Kleidung fragen. Und das so lange, bis der seine Partner auf vertretbare Qualitätskriterien festlegt. Beispiel Baumwolle Baumwolle ist der wichtigste textile Rohstoff der Welt. Konventionell angebaut zählt sie zu den am stärksten mit Pestiziden behandelten Kulturpflanzen. Oft ist auch Bewässerung nötig. Beides kann zu großen Umweltschäden und zur Naturzerstörung führen. Dass zum Schutz vor Schädlingen immer mehr Gentech-Baumwolle angebaut wird, macht die Umweltbilanz nicht besser: Erfahrungen aus China und den USA legen nahe, dass die Probleme mit resistenten Schädlingen schon nach wenigen Jahren eskalieren. Dann aber ist die gentechnische Veränderung nicht mehr völlig aus der Welt zu schaffen, und die Bauern sind abhängig von den Saatgutkonzernen geworden. Eine umweltfreundliche und attraktive Alternative sind Textilien aus Hanf oder Leinen. Hanf etwa muss weniger gedüngt und überhaupt nicht mit Pestiziden behandelt werden. 31 gesund leben gesund leben Stimmt’s oder stimmt’s nicht? 8 Aussagen rund ums Wassertrinken Wir sollten Wasser sparen © lassedesignen - Fotolia.com Stimmt nicht! – Schauspieler Leonardo DiCaprio soll sich aus Sorge um die globalen Wasserreserven nur sehr selten duschen. Von den Auswirkungen für seine Mitmenschen einmal abgesehen: Leider hilft dieses Engagement den trinkwasserarmen Regionen dieser Welt nicht. Während Hilfsmaßnahmen vor Ort unbedingt gefördert werden sollten, gibt es in unseren Breitengraden keinen Grund, Wasser zu sparen. Insbesondere Deutschland ist ein wasserreiches Land: Das jährlich nutzbare Wasserangebot beträgt hierzulande insgesamt circa 188 Milliarden Kubikmeter. Über 80 Prozent des Rohwassers bleibt ungenutzt, nur drei Prozent dienen unserer öffentlichen Wasserversorgung. Zum Verschwenden ist Trinkwasser trotzdem zu schade. Schließlich ist es ein hochwertiges Produkt, das heißt ein bewusster Umgang sollte selbstverständlich sein. Wir tun es jeden Tag, bereits am Morgen direkt nach dem Aufstehen, zum Essen, unterwegs und manchmal auch nachts: Trinken. Zwei Drittel der Deutschen nutzen dafür täglich Trinkwasser aus der Leitung. Rund ums Wassertrinken gibt es unzählige Behauptungen, Ratschläge und Mythen. Das Forum Trinkwasser klärt auf: Stimmt’s oder stimmt’s nicht? T rinkwasser in Deutschland ist ein Qualitätsprodukt, auf das wir stolz sein können, das bestätigte jüngst der Trinkwasserbericht des Umweltbundesamtes, der dem deutschen Leitungswasser Bestnoten vergab. Aber was wissen wir übers Wassertrinken und unser Lebensmittel Nr. 1: Welche Aussagen stimmen und welche nicht? © EpicStockMedia 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag – das gilt für jeden und immer Stimmt nur zum Teil! – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, täglich etwa 1,5 Liter Flüssigkeit und Kindern je nach Alter zwischen einem und 1,5 Litern zu trinken. Dies sind aber nur Richtwerte. Wie viel Flüssigkeit jeder einzelne tatsächlich benötigt, hängt von Körpergröße und Gewicht, ebenso wie von äußeren Umständen und der Ernährung ab. Etwa ein Drittel unseres WasserDer Flüssigwird über Lebensmittel wie Obst und Gemüse keitsbedarf kann auch bedarfs oder Speisen wie Suppen und Soßen gedeckt. Der mit Obst statt Wasserbedarf kann sich bei starker körperlicher Anstrengung und großer Hitze sogar um bis Wasser gedeckt werden zu einem Liter Flüssigkeit pro Stunde erhöhen. Stimmt nur zum Teil! – Wasserreiche Obst- und Gemü- sesorten können Trinkmuffeln helfen, ihren Flüssigkeitshaushalt aufzupolieren. Das sind zum Beispiel Melonen, Orangen, Nektarinen, Ananas und Erdbeeren sowie Gurken, Tomaten und Zucchini. Ganz ersetzt werden kann der Wasserbedarf des Körpers mit dieser gesunden Mischung aber nicht. Am besten immer auf den Durst hören. 32 Forum Trinkwasser e.V. Zugesetztes Fluorid im Trinkwasser schwächt unsere Willenskraft Stimmt nicht! – Verschwörungstheoretiker vermuten, dass deutschem Trinkwasser aus der Leitung Fluorid zugefügt wird. Schon das ist falsch, denn unserem Trinkwasser wird kein Fluorid zugesetzt, dies ist sogar verboten. Fluorid ist natürlicherweise im Wasser vorhanden, die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) legt hierfür einen Grenzwert von 1,5 Im Restaurant mg/Liter fest. Das sehen Verschwörungstheoretiker ganz anders. Ihrer Leitungswasser Meinung nach erfolgt klangheimlich eine „Zwangs-Fluoridierung“ zum Beispiel zu Gunsten der Zuckerlobby, denn da Fluorid gegen Karies bestellen ist unhöflich wirkt, sollen mehr Menschen ohne Bedenken Süßigkeiten essen können. Großangelegte Verschwörungstheorien behaupten sogar, dass Stimmt nicht! – Trinkwasser aus der Leitung ist ein die Zwangsmedikation mit Fluorid unsere Willensstärke idealer Durstlöscher – auch im Restaurant. Hier gehört es schwächen soll. Fakt ist, dass der aktuelle Trinkwasserbeaber in Deutschland – anders als in vielen Urlaubsregionen richt 2013 in über 2.000 Wasserversorgungsgebieten – selten zum Getränkeangebot. Eine TNS Emnid-Umfrage keine einzige Überschreitung des in der Trinkunter Gastronomen im Auftrag des Forum Trinkwasser zeigt: wV festgelegten Fluorid-Grenzwertes Viele Gäste scheuen beim Restaurantbesuch davor zurück, ermittelt hat. Trinkwasser zu bestellen – entsprechend selten bieten Gastronomen es von sich aus an. 83 Prozent der befragten Wirte sind aber gerne bereit, Trinkwasser zu servieren. Man kann also Mein davon ausgehen, dass sie eine Bestellung nicht als unhöflich empfinden. Am einfachsten wäre es, wenn TrinkUrin sagt mir, wasser zu einem vernünftigen Preis auf die Karte ob ich genug zu den vorhandenen Getränkeangeboten © Eliza Snow – Lightstyle gesetzt würde, empfiehlt das Forum getrunken habe Photography - iStockphoto Trinkwasser. Stimmt! – An der Farbe des Urins kann man erkennen, ob man genug getrunken hat: Ist der Urin dunkelgelb, und riecht intensiv, deutet dies auf eine unzureichende Versorgung hin, also ruhig mal wieder zum Wasserglas greifen. Ist der Urin klar, hellgelb und nahezu geruchsfrei, ist die Wasserversorgung des Körpers gut. Hartes Trinkwasser ist ungesund Stimmt nicht! – Im Gegenteil: Wasser wird dann als „hart“ bezeichnet, wenn es viel Calcium und Magnesium enthält. Beide Mineralstoffe sind lebensnotwendig. Calcium dient zum Beispiel dem Aufbau von Knochen und Zähnen. Magnesium wird bei der Muskelanspannung gebraucht. Auch die Annahme, kalkreiches (also hartes) Wasser erhöhe das Risiko für Arteriosklerose oder Nierensteine, ist falsch. Hartes Wasser erfordert aber zum Beispiel eine höhere Dosierung von Waschmitteln und führt längerfristig zur Verkalkung von Haushaltsgeräten. Wassertrinken hilft beim Abnehmen Stimmt! – Der häufige Konsum von Limos, mit Zucker gesüßten Erfrischungsgetränken oder zuckerhaltigen Fruchtsäften geht erwiesenermaßen vielfach mit einem höheren Körpergewicht einher. Der Tipp für Abnehmwillige: Ersetzt man wenigstens die Hälfte der am Tag zu sich genommenen Getränke durch Trinkwasser aus der Leitung lassen sich schon viele Kalorien einsparen. Ein Liter Wasser pro Tag statt Cola oder Orangen-Limonade spart bis zu 110 Gramm Zucker und 430 Kilokalorien. „Doch nicht nur das: Studien der Berliner Charité im Auftrag des Forum Trinkwasser zeigen, dass Wasser sogar den Kalorienverbrauch ankurbelt“, weiß Iris Löhlein, Ernährungswissenschaftlerin vom Forum Trinkwasser. „Das Trinken von einem halben Liter Wasser am Morgen erhöht den täglichen Energieumsatz von normalgewichtigen Menschen um circa 50 Kilokalorien.“ 33 aktuelles aus den kliniken aktuelles aus den kliniken Familiale Pflege - Neue kostenlose Kurse für pflegende Angehörige im Juli und August Dr. Markus Kuther Prof. Dr. Ilka Vogel Städtisches Krankenhaus Kiel: Patienten-Infotag zum Thema „Krebs“ am 11. Juli von 13 bis 15 Uhr im Bildungszentrum Das Darmkrebszentrum und das Gynäkologische Krebszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel bieten Patienten, Angehörigen und Interessierten am 11. Juli von 13 bis 15 Uhr, im Bildungszentrum, Hasseldieksdammer Weg 30, kompakte Informationen rund um das Thema „Krebs“. I n einer Begrüßung um 13 Uhr werden sich die Organkrebszentren zunächst einmal kurz vorstellen. Die Chefärztin der Chirurgischen Klinik und Leiterin des Darmkrebszentrums (DKZ) Prof. Dr. Ilka Vogel und der Chefarzt der Frauenklig ta nik sowie fo n -I n te Patien „Kreb1s5 “Uh,r, bis 11. Juli, 13 iel, nkenhaus K ra K es h sc ti Städ eltrum, Hass Bildungszen 0 3 er Weg , dieksdamm 24116 Kiel Leiter des Gynäkologischen Krebszentrums (GKZ), Dr. Markus Kuther, werden über ihre Zentren informieren. Beide Zentren gewährleisten Patienten eine optimale Therapie und eine hochindividuelle Versorgung in enger klinikübergreifender Zusammenarbeit mit allen beteiligten Behandlungspartnern. rund um das Thema „Künstlicher Darmausgang“. Alle Interessierten erhalten ab 13.15 Uhr Gelegenheit, sich in einem Vortrag über operative Möglichkeiten der Plastischen Chirurgie im Rahmen der Behandlung von Tumorerkrankungen zu informieren. Referent ist Dr. Andreas Häring, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Alle Spezialisten der Krebszentren werden auch für individuelle Fragen gerne zur Verfügung stehen. Auch eine Psychoonkologin wird vor Ort sein und Fragen beantworten. Darüber hinaus werden sich die mit den Zentren kooperierenden Selbsthilfegruppen vorstellen. Hier haben Sie ebenfalls die Gelegenheit zum Informationsaustausch und bei Bedarf die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen. Ergänzt wird der Tag durch zahlreiche weitere Informationsstände weitere Kooperationspartner. Um die Möglichkeiten und Einsatzgebiete von Antikörpern als moderne Therapien in der Onkologie geht es dann in einem Vortrag von Dr. Marek Struck. Ab 14.15 Uhr steht Katja Boyens, Stomatherapeutin im Darmkrebszentrum, interessierten Besuchern Frage und Antwort Die Ambulanz für Physiotherapie wird die verschiedenen Sportangebote für Patienten mit einer Krebserkrankung aufzeigen, die in Kooperation mit der „Stiftung Leben mit Krebs“ kostenlos im Städtischen Krankenhaus angeboten werden. Einen Angehörigen nach einem Krankenhausaufenthalt zu Hause zu pflegen und zu versorgen ist eine große Verantwortung, unabhängig davon, ob alleine oder mit Unterstützung eines Pflegedienstes. Das Städtische Krankenhaus Kiel bietet regelmäßig kostenlose Pflegekurse für pflegende Angehörigen an. Ein Kurs ist in drei Module zu jeweils dreieinhalb Stunden aufgeteilt: Modul 1: E inführung und Kennenlernen, Mobilisation und Bewegung, Sturzprophylaxe Modul 2: U mgang mit Inkontinenz und den Versorgungssystemen Modul 3: T echnik der Lagerung, Allgemeine Prophylaxen Kurs Juli: 14.7, 16.7. und 21.7., jeweils von 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr Kurs August: 12.8., 19.8. und 26.8., jeweils von 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr Veranstaltungsort: Tagesklinik für Geriatrie, Eingang Metzstraße, 24116 Kiel Eine telefonische Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an die Pflegetrainerinnen Hanna van Bruinehsen (Juli-Kurs), Tel.: 0172 – 100 8948 und/oder Kerstin Rosenkranz (AugustKurs), Tel.: 0172-100 4627. – Anzeige – Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Chemnitzstraße 33 • 24116 Kiel Telefon 0431 1697-0 Fax 0431 1697-4131 Internet: www.krankenhaus-kiel.de E-Mail: [email protected] Unsere Kliniken 1. Medizinische Klinik Chefarzt Prof. Dr. Jörg Strotmann Kardiologie/Herzkatheterlabor Herzschrittmacher-Ambulanz Pulmologie, Intensivmedizin Nephrologie mit Dialyse Infektiologie 2. Medizinische Klinik Chefarzt Prof. Dr. Dr. Michael Kneba Hämatologie Hämatologisch-onkologische Poliklinik Onkologie, Infektions-Ambulanz 3. Medizinische Klinik Chefarzt Prof. Dr. Wolf B. Schwerk Gastroenterologie Diabetologie/Diabetikerschulung Sono- u. Dopplersonographie Endokrinologie, Endoskopie Schlaganfallstation Geriatrische Klinik Chefärztin Dr. Martina Thieves Fachübergreifende Altersmedizin Frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung, Geriatrische Tagesklinik Alterstraumatologie Spezialstation für kognitiv unterstützungsbedürftige Menschen Chirurgische Klinik Chefärztin Prof. Dr. Ilka Vogel Allgem. u. Unfallchirurgie Viszeralchirurgie Endokrine Chirurgie Onkologische Chirurgie Minimal-invasive Chirurgie Ambulante Operationen Interdisziplinäre Tumorambulanz Frauenklinik Chefarzt Dr. Markus Kuther Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin Pränataldiagnostik und 3-D-Ultraschall Alternative Entbindungsmethoden Spezielle operative Gynäkologie mit minimal-invasiver Chirurgie Gynäkologische Onkologie mit plastischer Mammachirurgie Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Chefarzt PD Dr. Andreas Claaß Mukoviszidose Pädiatrische Intensivmedizin Diabetologie und Gastroenterologie Neonatologie Neuropädiatrie Klinik für Urologie PD Dr. Jan Lehmann Dr. Nils Nürnberg PD Dr. Christof van der Horst Sebastian Bach Hana Massad Prostatakarzinom, operative und Brachytherapie Harninkontinenz Nierensteine, operative und extrakorporale Therapie Anästhesie und operative Intensivmedizin Chefarzt Dr. Andreas Hückstädt Allgemeine Anästhesie Regionalanästhesie Operative Intensivmeditin Schmerztherapie Zentrallaboratorium Chefärztin Dr. Simone Schulze Pathologisches Institut im MVZ Chefarzt Dr. Michael Ebsen Praxis für Physiotherapie Leitung: Thomas Wessolowski Krankengymnastik Bewegungsbad physikalische Therapie Massagen Lymphdrainage med. Bäder Krebszentren Darmkrebszentrum Gynäkologisches Krebszentrum Hämatoonkologisches Krebszentrum Prostatakrebszentrum Radiologie Chefärztin Prof. Dr. Beate Stöckelhuber digital verwaltetes, klassisches Röntgen Mehrschichtcomputertomogarphie Magnetresonanztomographie Mammogaraphie und Mammasonographie Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Kiel 34 35 aktuelles aus den kliniken aktuelles aus den kliniken Westküstenklinikum Heide: Neue minimalinvasive Herz-OP mit MitraClip erfolgreich im WKK durchgeführt Dr. Meike Reh wird neue Chefärztin am Klinikum Heide Innovationen umsetzen, Vorreiter sein D ie Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie am Westküstenklinikum (WKK) Heide erhält eine neue medizinische Leitung. Mit Dr. Meike Reh konnte eine ausgewiesene Expertin für Geriatrie neu auf den Posten der Chefärztin berufen werden. Die erfahrene Medizinerin war zuletzt leitende Oberärztin der Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie am Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster. Dr. Reh ist insbesondere auf das Thema Demenz spezialisiert. So hat sie eine der ersten Stationen von Demenzkranken in einem Akutkrankenhaus aufgebaut. Neben der Demenzerkrankung setzt die neue Chefärztin ihre Schwerpunkte in der Alters-Traumatologie und der Multimedikation. „Hier in Heide kann ich meine Schwerpunkte hervorragend verwirklichen“, freut sich Dr. Reh auf ihre neue Aufgabe am WKK. Insbesondere bei der Multimedikation oder Polypharmazie will sie dort neue Wege gehen: „Wir hinterfragen gerade bei älteren Patienten kritisch die Gabe von zu vielen unterschiedlichen Medikamenten. Hier verfolge ich den Ansatz ‚braucht der Patient das wirklich‘ und das Ziel ‚weniger ist mehr‘“, so Dr. Reh. Die erfahrene Ärztin setzt dabei stets auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit im eigenen Team, mit anderen Klinikbereichen, Neuropsychologen, Therapeuten und speziell der Pflege. Auch der intensive Patientenkontakt ist für sie wichtig. „Ich habe mich für die Geriatrie entschieden, weil mir der Umgang mit älteren Menschen viel Spaß macht. Man hat es mit sehr dankbaren Patienten zu tun, die man nicht nur medizinisch betreut, sondern für die auch das Soziale wichtig ist“, erklärt Dr. Reh. Dr. med. Meike Reh, Chefärztin der Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie am Westküstenklinikum Heide. (Foto: WKK/Büttner) Gemeinsam gegen Brustkrebs – Holsteinisches Brustzentrum bereits zum zehnten Mal zertifiziert R und 65.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs, die häufigste Krebserkrankung bei Frauen überhaupt. Die Ursachen der Erkrankung sind bisher nicht genau geklärt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben allerdings bestimmte Risikofaktoren ausgemacht, die diese Art von Krebs begünstigen. Hierzu zählen beispielswiese Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, Hormonbehandlung, eine familiäre Vorbelastung aber auch das Alter einer Frau. Mit einer gezielten Vorsorge ist ein erster wichtiger Schritt getan, um schon im frühen Stadium ein Mammakarzinom zu erkennen. Das Holsteinische Brustzentrum (HBZ) mit seinen vier zusammengeschlossenen Kliniken Westküstenklinikum Heide, imland Klinik Rendsburg, Klinikum Itzehoe und Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster ist mittlerweile das größte dezentrale Brustzentrum Deutschlands. Bereits zum zehnten Mal hintereinander hat das HBZ nun das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft erhalten. Hierzu hat sich der Klinikverbund zum wiederholten Male einer genauen Prüfung nach dem umfangreichen Kriterienkatalog der Deutschen Krebsgesellschaft gestellt. Die Prüfer lobten vor allem die gute Vernetzung untereinander, die intensive Zusammenarbeit und die harte Arbeit, mit der alle Beteiligten sich für das Wohl der Patienten einsetzen. Die Vorteile des Zentrums liegen vor allem in der interdisziplinären Fallbesprechung. Daneben gilt eine regelmäßige Erfolgs- und Ergebnisqualität als ein weiterer Basisbaustein für eine erfolgreiche Zertifizierung. „Wichtig ist aber auch, dass wir uns um unsere Patientinnen kümmern, auch wenn sie längst nicht mehr bei und in Behandlung sind“, so Dr. Thomas Kunz. „Denn hiermit können wir auch noch nach Jahren festhalten, wie es der Patientin heute geht und ob es noch Entwicklungsmöglichkeiten für uns gibt.“ Glück gehabt – Das kann man zumindest im Fall von Rudolf Brauer (68) sagen. Seit einigen Monaten leidet Rudolf Brauer immer wieder an Luftnot sowie an Wasseransammlungen in den Beinen, typische Zeichen der Herzmuskelschwäche. „Nur noch die Jogginghose hat gepasst“, versichert Brauer. „Ich konnte keine normale Jeans mehr anziehen und mit so einer Jogginghose geht man nicht gerne vor die Tür“, erzählt er weiter. Nach mehreren Untersuchungen wird bei ihm eine Herzmuskelschwäche festgestellt. B ei der Katheteruntersuchung und beim Herzultraschall wird festgestellt, dass die Mitralklappe (verbindet die linke Herzkammer mit dem Vorhof) undicht ist. Bei jedem Herzschlag fließt Blut in die falsche Richtung: statt nach vorne in die Hauptschlagader fließt Blut zurück in die Lunge und in das rechte Herz und die Venen. Somit kommt es zu Luftnot und zur Schwellung der Beine. „Die Mitralklappeninsuffizienz ist eine sehr häufige Herzerkrankung“, erläutert PD Dr. Patrick Diemert, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 im WKK Heide. „Eine geringe Insuffizienz der Klappe kann das Herz tolerieren. Ist die Insuffizienz und damit die Undichtigkeit der Klappe zu groß, muss das Herz deutlich mehr arbeiten. Dies kann zu Luftnot, Müdigkeit und fehlender Belastbarkeit führen“, so Diemert weiter. Dr. med. Thomas Kunz, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des HBZ am Westküstenklinikum Heide, im Gespräch mit einer Patientin. (Foto: WKK) Zur Behebung einer Mitralklappeninsuffizienz bietet die Medizinische Klinik 2 ein neues minimalinvasives Verfahren an. Das PD Dr. Patrick Diemert, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2, Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, und Frank Jordan, leitender Oberarzt der Klinik, im Fachgespräch (v.l.). (Foto: WKK) neue Verfahren erfolgt ohne Operation und Öffnung des Brustkorbes. Über die Vene in der Leiste wird ein Katheter ins rechte Herz und mittels Punktion der Herzscheidewand (Herzseptum) in die linke Vorkammer des Herzens geschoben. An der Katheterspitze befindet sich der sogenannte Mitralklappen-Clip. Dieser wird unter ständiger Röntgen- und Ultraschallkontrolle an den Segeln der Mitralklappe platziert, wodurch die Undichtigkeit in vielen Fällen beseitigt oder stark reduziert werden kann. „In den meisten Fällen kommt es hierdurch zu einer deutlichen Verminderung der Mitral- klappeninsuffizienz und einer besseren Belastbarkeit der Patienten“, erklärt Chefarzt PD Dr. Diemert. Nach Platzierung von einem oder mehreren Clips wird der Katheter entfernt. Größere Schnitte sind für diese Herzoperation nicht erforderlich. „Man muss sich das so ähnlich vorstellen, wie diese Schiffe, die in die Flasche kommen“, erklärt Rudolf Brauer. Die Patienten können in der Regel nach zwei Tagen die Klinik verlassen. „Ich habe das Gefühl, dass die Atmung auf der linken Seite schon leichter geworden ist“, erzählt Rudolf Brauer kurz nach dem Eingriff. Westküstenklinikum Heide Esmarchstraße 50 · 25746 Heide · Tel. 0481 785 · [email protected] Westküstenklinikum Brunsbüttel Delbrückstraße 2 · 25541 Brunsbüttel · Tel. 04852 980 - 0 · [email protected] www.westkuestenklinikum.de 36 37 aktuelles aus den kliniken Das Geburtszen- trum der Regio Kli- Intensivstation in Wedel erweitert nik in Pinneberg ist Regio Kliniken investieren 300.000 Euro in zusätzliche Kapazitäten mit dem internatio nalen Qualitäts- siegel der WHO/ UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ als „Babyfreundliche Geburtsklinik“ ausgezeichnet worden. Das Team des Geburtszentrums der Regio Klinik hat im April das Qualitätssiegel „Babyfreundlich“ von „Babyfreundlich“-Geschäftsführerin Gisela Meese (3.v.l.) erhalten. Kreispräsident Burkhard E. Tiemann (r.) und Klinik-Geschäftsführerin Angela Bartels (l.) gratulierten. Regio Kliniken: Ausgezeichnet babyfreundlich Geburtszentrum in Pinneberg erhält Qualitätssiegel von WHO/UNICEF-Initiative M it dem Qualitätssiegel bescheinigt die von der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF getragene Initiative „Babyfreundlich“, dass die Geburtshelfer der Regio Klinik nach den international anerkannten B.E.St®-Kriterien arbeiten. B.E.St® steht für „Bindung“, „Entwicklung“ und „Stillen“. „Die Mitarbeiter der Geburtshilfe sind umfassend geschult und verfügen über ein hervorragendes theoretisches und praktisches Wissen im Stillmanagement. Auch erhalten Neugeborene ausschließlich Muttermilch, weder Flüssigkeiten noch sonstige Nahrung, sofern eine Zufütterung nicht medizinisch notwendig ist“, erklärt die Leitende Hebamme des Zentrums, Monika Stein. „Diese Kriterien sind wissenschaftlich fundiert und ermöglichen die effektive Förderung der Bindung zwischen Mutter und Kind, der kindlichen Entwicklung und des Stillens“, erläuterte die Geschäftsführerin der WHO/UNICEF-Initiative, Gisela Meese, bei der Übergabe des Auszeichnungszertifikats an das Geburtshilfliche Team der Regio Klinik und sie betonte: „Babyfreundliche Geburtskliniken bieten eine ganzheitliche Betreuung von der Vorsorge für Schwangere bis zu den Beratungsangeboten nach der Entlassung. Deshalb entscheiden sich immer mehr werdende Eltern für „Babyfreundlich“. „Wir haben ein hervorragendes Team und erfüllen viele der Vorgaben bereits seit Jahren. Dennoch ist eine Zertifizierung immer auch ein Kraftakt“, wie der Chefarzt des Zentrums, Dr. Stefan Geist, betont. Entsprechend stolz sind er und sein Chefarzt-Kollege, Dr. Peter Paluchowski auf das internationale Qualitätssiegel. „Mit der Auszeichnung werden die besonderen Leistungen unserer babyfreundlichen Geburtshilfe bei der Betreuung von Mutter und Kind gewürdigt“, betonen die beiden Chefärzte. Der Zertifikats-Übergabe ging ein rund dreijähriger Vorbereitungsprozess voraus, an dessen Ende die Mitarbeiter des Geburtszentrums nachweisen mussten, dass sie die B.E.St®-Kriterien in der alltäglichen Routine der Klinik auch umsetzen. Dazu gehören regelmäßige Schulungen aller Mitarbeiter beispielsweise im Stillmanagement. Die Stillquote liegt im Pinneberger Geburtszentrum mit 95 Prozent zehn Punkte über dem Durchschnitt. 38 Mit dem Umbau des Geburtszentrums vor rund drei Jahren haben die Regio Kliniken auch die baulichen Voraussetzungen für die Zertifizierung geschaffen. Für 1,5 Millionen Euro wurde die Zahl der Kreißsäle von drei auf vier erhöht, die räumliche Nähe zur Kinderstation verbessert sowie Familienund Stillzimmer geschaffen. „In unseren Familienzimmern können Vater, Mutter und das Neugeborene rund um die Uhr zusammen sein. Gerade in den ersten Tagen verstärkt dieser ständige Kontakt, auch Rooming-In genannt, die Mutter-Kind-Bindung“, sagt die Leiterin der Wochenstation, Marion Wirsching. Das Urteil von Gisela Meese ist daher eindeutig. „Die Regio Kliniken erfüllen die Anforderungen an eine babyfreundliche Geburtsklinik auf hervorragende Weise. Die Eltern seien sehr zufrieden mit der Betreuung und fühlen sich vom Team unterstützt“, unterstreicht die Geschäftsführerin der Initiative „Babyfreundlich“. Die Vorsitzende der Regio Klinik-Geschäftsführung, Angela Bartels, lobt ebenfalls die gute Arbeit der Geburtsklinik. „Sie haben früh damit begonnen, den Fokus ihrer Arbeit auf die Qualität der Behandlung und Betreuung der werdenden Eltern zu legen. Das zahlt sich aus. Gestiegene Geburtenzahlen und die jetzt erfolgte Zertifizierung sind die Belohnung dafür.“ Im Geburtszentrum der Regio Kliniken arbeiten mehr als 50 Mitarbeiter unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie begleiten jedes Jahr rund 1200 Frauen bei der Geburt. Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ setzt sich für die Verbreitung des Qualitätssiegels „Babyfreundlich“ in Deutschland ein und zertifiziert Geburtsund Kinderkliniken. Zertifizierte Einrichtungen sind an der Auszeichnungsurkunde von WHO und UNICEF mit dem PicassoMotiv „Maternité“ zu erkennen. In Deutschland sind bereits 133 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 89 davon sind als „Babyfreundlich“ zertifiziert. Die Regio Kliniken haben die Intensivstation am Regio Klinikum Wedel erweitert. Insgesamt rund 300.000 Euro flossen in den Ausbau der Spezialabteilung von bislang sechs auf nun zehn intensivmedizinische Behandlungsplätze. D ie Pneumologie am Regio Klinikum Wedel wird gut angenommen. Seit der Gründung der Fachabteilung vor rund einem Jahr hat das Team um Chefarzt Dr. Tahsin Balli schon mehr als 500 Patienten behandelt. Aufgrund der guten Entwicklung der neuen Fachabteilung stößt das Klinikum jedoch an seine Kapazitätsgrenzen. Daher haben Ende vergangenen Jahres die Arbeiten für die Erweiterung der Intensivstation begonnen. Für rund 300.000 Euro wurde die Spezialabteilung um vier zusätzliche Betten aufgerüstet. Ab sofort stehen zehn Bettplätze für die Behandlung und Überwachung von Patienten zur Verfügung, die beatmet werden müssen oder beispielsweise nach einer Operation einer intensivmedizinischen Betreuung bedürfen. „Unsere Fachabteilung für Pneumologie verzeichnet seit Monaten eine ständig steigende Zahl von Patienten, die zum Teil über längere Zeit beatmet werden müssen. Mit der Schaffung zusätzlicher Behandlungskapazitäten kommen wir dieser steigenden Nachfrage nach“, erzählt die Vorsitzende der Regio Kliniken Geschäftsführung, Angela Bartels. Zusätzlich zur Intensivstation wurde der Aufwachraum erweitert. Hier werden Patienten auf eine Operation vorbereitet und nach einem Eingriff vor der Verlegung auf eine andere Station überwacht. Dafür stehen jetzt sechs statt der bislang vier Betten zur Verfügung. Mit dieser Erweiterung des Aufwachraumes wurden die Möglichkeiten für das sogenannte Pre-Warming Pneumologie-Chefarzt Dr. Tahsin Balli mit Anästhesie-Oberärztin Dr. Hasima White und die stellvertretende Stationsleiterin Nicole Froehlich-Janßen unterhalten sich mit Norbert Graff. Er ist einer der ersten Patienten auf der erweiterten Intensivstation. verbessert. Dabei werden Patienten vor der Operation gewärmt, um ein starkes Auskühlen während der Operation zu verhindern. Durch das Pre-Warming sinkt das Risiko für eine Wundinfektion und die Patienten fühlen sich nach einem Eingriff deutlich besser. „Die Erweiterung von Intensivstation und Aufwachraum ist somit eine gezielte Inves tition in die weitere Optimierung der Patientensicherheit und den Ausbau unserer neuen medizinischen Angebote“, sagt Angela Bartels abschließend. Sana OrthoMed Nord Kompetenz von Kopf bis Fuß Für mehr Bewegungsfreude: Unser Expertenteam für Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenke ist für Sie da – ganz in Ihrer Nähe. Regio Kliniken GmbH Elmshorn | Pinneberg | Wedel SANA_1500_PP_007 Anzeige OrthoMed 180 x 125 mm 4c.indd 1 www.regiokliniken.de 11.02.15 14:39 39 aktuelles aus den kliniken - Anzeige - Mit ihren Angehörigen wohnungen in Kiel und Lübeck stellt die Schleswig-Holsteinische Krebs gesellschaft Angehörigen und Freunden von Krebs patienten kostenfreien Wohnraum für die Zeit der stationären Behandlung zur Verfügung. Die 4-ZimmerWohnung befindet sich in der Annenstraße 74, in zentraler Lage zu den Kieler Kliniken. Sie verfügt über zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer, Gemeinschaftsküche, Wohnbereich mit Fernseher und Telefon sowie ein Gemeinschaftsbad. feiert 5-jähriges Bestehen A 40 Ärzte verschiedener Fachrichtungen arbeiten eng zusammen In den letzten hundert Jahren ist die Lebenserwartung der Bevölkerung ständig gestiegen. Der Fortschritt der Medizin hat dazu geführt, dass viele Senioren gesünder und aktiver leben können. Bedingt durch diese Entwicklung stieg die Zahl der Unfallverletzten im Seniorenalter ständig an. So wird sich beispielsweise der Anteil der 80 bis 100-Jährigen mit hüftgelenknahen Knochenbrüchen in den nächsten 30 Jahren mehr als verdoppeln. In diesem Alter leiden die Menschen oft an mehreren Krankheiten, die bei der Behandlung einer Knochenverletzung berücksichtigt werden müssen. m 16. Juni feierte die Kieler Wohnung jetzt ihr 5-jähriges Jubiläum. Prof. Dr. Frank Gieseler, Vorsitzender und Harriet Heise, Schirmherrin der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, würdigten bei diesem Anlass neben den zahlreichen lokalen Unterstützern besonders auch die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich um die Betreuung der Wohnung kümmern. „Das ehrenamtliche Team kümmert sich aber nicht nur um die An- und Abreise, sondern nimmt sich auch immer Zeit für die Fragen und Sorgen der Bewohner“, erklärt Heise. Prof. Dr. Frank Gieseler, Vorsitzender und Harriet Heise, Schirmherrin des Vereins Unfallchirurgie für Senioren Wohnung für Angehörige von Krebspatienten in Kiel Die Gäste der Kieler Angehörigenwohnung kommen aus ganz Schleswig-Holstein, z.T. sogar aus ganz Deutschland. Im letzten Jahr verzeichnete die Wohnung 297 Übernachtungen, 2013 waren es sogar 382. „Wir sind froh, dass die Wohnung in Kiel so gut angenommen wird und wir dadurch in den letzten fünf Jahren so vielen Angehörigen und Freunden durch eine wirklich schwierige Zeit hindurch helfen konnten“, betont Gieseler. Dies bestätigt auch Hans-Christian Sander aus Schleswig, dessen Frau während seiner Krebstherapie in Kiel in der Angehörigenwohnung lebte. „Meine Frau war immer dann da, wenn ich sie gebraucht habe und das ist wirklich nur möglich, wenn man hier wohnt“. Sollten Sie an einer Übernachtung interessiert sein, erreichen Sie die Wohnungen unter: Kiel: Tel. 0431-800 10 87 (Mo-Fr 15.00-16.00 Uhr, außerhalb dieser Zeit bitte auf den AB sprechen) Lübeck: [email protected], Tel. 0451-592 141 51 (Mo-Fr 15.00-16.00 Uhr, außerhalb dieser Zeit bitte auf den AB sprechen) Alter Markt 1-2 • 24103 Kiel Tel. 0431-8001080 [email protected] Informationen im Internet: www.krebsgesellschaft-sh.de D ie Unfallchirurgie im HELIOS Klinikum Schleswig unter der Leitung von Chefarzt Dr. Volker Stein hat sich darauf eingerichtet. Ziel ist es, den Senioren nach einer Erkrankung oder einer Unfallverletzung den Weg in ein weitgehend selbständiges Leben in der gewohnten, häuslichen Umgebung so früh wie möglich zu ebnen. Ärzte der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am HELIOS Klinikum Schleswig und Fachärzte für Geriatrie, aus der geriatrischen Tagesklinik des Flensburger Malteser Krankenhauses in Schleswig arbeiten eng zusammen. Besonders die gemeinsame Arbeit von Krankenpflege, Medizinern, Physiotherapie und dem Sozialdienst während des Aufenthaltes im Krankenhaus und im Anschluss in der Rehabilitation ist eine wichtige Voraussetzung, dass den Patienten schnellstmöglich ein autonomes Leben wieder gelingen kann. Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 111 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 50 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, zwölf Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. HELIOS versorgt jährlich rund 4,5 Millionen Patienten, davon 1,2 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 34.000 Betten und beschäftigt rund 68.000 Mitarbeiter. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius. Chefarzt Dr. Volker Stein mit Patientin Christa Maria Rüther (85) HELIOS Klinikum Schleswig Wir sind für Sie da: Klinik Lutherstr. 22, 24837 Schleswig Telefon (04621) 812-0 Fachklinik St.Jürgener-Str.5, 24837 Schleswig Telefon (04621) 83-0 www.helios-kliniken.de/schleswig 41 info info - Anzeige - Landesweite Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’ Jeder Tritt in die Pedale ist für Berufstätige ein Gewinn Kampf gegen Ärztemangel Erste kommunale Arztpraxis in Büsum Die 4.700-Einwohner-Gemeinde Büsum geht aktiv gegen den Ärztemangel vor und hat die erste Gemeindepraxis Deutschlands aufgebaut. Inzwischen interessieren sich bundesweit viele Bürgermeis ter und Landräte für das bisher einmalige Projekt Büsum. A ktuell gibt es in Büsum fünf Hausärzte. Das Durchschnittsalter liegt bei 63 Jahren. Nachfolger waren bis vor kurzem nicht in Sicht, denn für junge Ärztinnen und Ärzte scheint das platte Land kein attraktiver Standort zu sein. Zu den 4.700 Einwohnern kommen in den Sommermonaten noch bis zu 20.000 Touristen hinzu, so dass die Gemeinde Büsum unbedingt die hausärztliche Versorgung im Ort sicherstellen wollte. Daraufhin wurde dieses Jahr eine gemeinnützige GmbH gegründet. Die Gemeinde betreibt nun selbst eine Praxis und stellt Hausärzte ein. Die Kassenärztliche Vereinigung in Schleswig-Holstein (KVSH) unterstützt das Projekt finanziell und organisatorisch. Die Gemeinde trägt dabei das wirtschaftliche Risiko. „Das Projekt Büsumer Ärzte haus findet bundesweite Anerkennung“, Neubau des Ärztezentrums Büsum 42 sagt Harald Stender, Koordinator für ambulante Versorgung des Kreises Dithmarschen. So interessieren sich immer mehr Bürgermeister und Landräte aus ganz Deutschland dafür. Bereits seit April arbeiten schon vier der fünf niedergelassenen Hausärzte als Angestellte der Gemeinde Büsum. Im Verlaufe des Jahres wird die erste kommunale Gemeinschaftspraxis umgebaut. Ungefähr 1,6 Millionen Euro fließen in die Modernisierungsarbeiten des Hauses. Der erste Umbauabschnitt wird Anfang Juli fertig gestellt sein. Die endgültige Fertigstellung ist für den 01. Februar 2016 geplant. Das neue Ärztezentrum soll am 01. April 2016 planmäßig seinen Betrieb aufnehmen, kündigte Stender an. Ebenfalls sollen in den Räumlichkeiten eine Apotheke, eine Physiopraxis, ein Pflegeüberleitungsbüro und eine Praxis für Osteopathie angesiedelt werden. Die Gründung der Gemeindepraxis zielt darauf ab, Berufseinsteigern den Standort attraktiver zu machen, z.B. durch feste Arbeitszeiten, ein geregeltes Einkommen, die mögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten. „Wir versuchen, junge Ärztinnen und Ärzte in das Projekt Büsum zu integrieren. Die Gewinnung von Nachwuchskräften läuft sehr vielversprechend, weil sich viele für das bundesweit einmalige Projekt interessieren“, so Harald Stender. Bereits einer der älteren Ärzte kann durch eine junge Kollegin ersetzt werden und zwei Weiterbildungsassistenten wurden unter Vertrag genommen. „Weitere Bewerbungen liegen uns vor. Es gibt eine Reihe von Initiativbewerbungen, die das Modell interessant finden“, so Stender. Bei schönem Wetter macht es am meisten Spaß: Das Fahrrad aus dem Keller oder der Garage holen und los geht es. „Wer regelmäßig zur Arbeit radelt, fördert nachhaltig seine Gesundheit und Fitness, schont die Umwelt und seinen eigenen Geldbeutel“, erklärte AOK-Landesdirektor Thomas Haeger anlässlich der Auftaktveranstaltung am 1. Juni zur landesweiten Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘. D en offiziellen Startschuss dafür gab Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer als Schirmherr der Aktion auf dem Gelände der Stadtwerke in Neumünster. Bereits zum zwölften Mal rufen die Initiatoren von AOK NORDWEST und vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) zwischen dem 1. Juni und 31. August wieder alle ‚Nordlichter‘ auf, das Auto stehen zu lassen und an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Ein Fahrrad kann viel mehr sein als ein reines Freizeitobjekt: Immer mehr Beschäftigte fahren in Schleswig-Holstein damit zur Arbeit, mittlerweile etwa jeder vierte Nach dem offiziellen Startschuss der Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ radelten die Akteure über das Firmengeländer der Stadtwerke in Neumünster, von links: AOK-Landesdirektor Thomas Haeger, AOK-Regionaldirektor Maik Vonau, Landes-Verkehrsminister Reinhard Meyer und SWN-Geschäftsführer Matthias Trunk. Foto: AOK/hfr. Erwerbstätige. „Das ist ganz in unserem Sinne. Es wäre klasse, wenn in Zukunft noch mehr Beschäftigte diesem Beispiel folgen würden“, erklärte AOK-Landesdirektor Thomas Haeger. Mit dazu beitragen wollen die AOK NORDWEST und der ADFC mit ihrer gemeinsamen Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘. Dafür interessierten sich allein im vergangen Jahr rund 20.000 ‚Nordlichter‘. „Für uns geht es vor allem darum, bei den Menschen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es möglich ist, auch mit dem Rad direkt oder in der Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Arbeitsplatz zu kommen“, betont ADFC-Landesvorsitzender Heinz-Jürgen Heidemann. Teilnehmen an der Aktion können sowohl Einzelfahrer als auch Radler-Teams mit bis zu vier Personen. Landes-Verkehrsminister Reinhard Meyer ist Schirmherr der Aktion. Mit Blick auf die monatelange Diskussion des vergangenen Jahres um geführte Radtouren, die bei vielen Vereinen Verunsicherung ausgelöst habe, machte er nochmals deutlich, dass Schleswig-Holstein mit seinem rund 6.000 Kilometer langen Radwegenetz ein überaus fahrradfreundliches Land sei. „Das Radfahren spielt bei uns nicht nur im Tourismus, sondern auch im Alltags- und Freizeitbereich eine große Rolle. Das Fahrrad wird von immer mehr Menschen als Verkehrsmittel neu oder wieder entdeckt. Wir gehen fest davon aus, dass dieser Trend auch in den kommenden Jahren anhält“, so Meyer. Deshalb werde die Landesregierung das bestehende Radverkehrsnetz weiter verbessern. Meyer appellierte in diesem Zusammenhang auch an Städte und Kommunen, ähnliche Anstrengungen zu unternehmen. Nach dem Startschuss schwang sich der Minister auf sein Fahrrad und radelte gemeinsam mit den Offiziellen von AOK, ADFC, Stadtwerke und deren Beschäftigten über das Firmengelände der Stadtwerke. ‚Fahrradaktivste Unternehmen‘ gesucht Neben mehr Gesundheit und Umweltschutz warten auch attraktive Preise, die von Drittfirmen gespendet wurden, auf die Teilnehmer. In Schleswig-Holstein wird als Sonderwettbewerb auch in diesem Jahr erneut das „fahrradaktivste Unternehmen“ im Land zwischen den Meeren gesucht: Wer es seinen Beschäftigten leicht macht, das Rad für den Weg zur Arbeit zu nutzen, erhält einen Extra-Preis in Höhe von 500 Euro für eine fahrradfreundliche Investition wie zum Beispiel einen sicheren und überdachten FahrradAbstellplatz. Ab sofort sind die Teilnahmeunterlagen in jedem AOK-Kundencenter, in den Geschäftsstellen des ADFC oder im Internet unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de abrufbar. AOK NORDWEST Service-Hotline Kostenfreies 24-Stunden-Telefon: 0800 265 500 0 43 aktuelles aus den kliniken Neues Lebensgefühl nach Magenbypass-Operation Das Team der Gefäßchirurgischen Sprechstunde an der Klinik Husum (v.l.): Gefäßassistentin Anika Schmidt, Oberarzt Dr. Christian Klaproth, Oberarzt Dr. Benjamin Hofbauer, Assistenzarzt Jan Imgenberg, Ltd. Oberarzt Dr. Klaus Haug, Assistenzärztin Melanie Becker und medizinische Fachangestellte Jasmin Stäwen (Bild: Sonja Wenzel) Ltd. Oberarzt Dr. Klaus Haug bei der Ultraschall-Untersuchung eines Patienten (Bild: Sonja Wenzel) I Klinik Husum: Gefäßchirurgische Sprechstunde Würde man alle Blut gefäße im menschlichen Körper hintereinander legen, so ergäben diese eine Strecke von weit mehr als 100.000 Kilometer. Damit bieten die Arterien und Venen – die den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen – ein erhebliches Erkrankungspotential, das oft unterschätzt wird. Dabei sind zahlreiche Beschwerden auf Erkrankungen der Blutgefäße zurückzuführen. Bei einem entsprechenden Verdacht hat der Hausarzt die Möglichkeit, den Patienten an die Facharzt-Sprechstunde „Gefäßchirurgie“ in der Klinik Husum zu überweisen. Nach telefonischer Terminvereinbarung führen dort die Spezialisten Dr. Klaus Haug und Dr. Christian Klaproth ambulante Untersuchungen durch. 44 E in sehr wichtiges Hilfsmittel bei der Diagnosestellung ist eine spezielle Ultraschall-Untersuchung – die sog. Duplex-Sonographie, ein völlig schmerz- und strahlungsfreies Verfahren. Sie bietet die Option, beide Gefäßsysteme sichtbar zu machen: die pulsierenden Arterien und die Venen, in denen nur ein behäbiger Blutfluss vorherrscht. Dabei kann das Verfahren genau diese unterschiedlichen „Strömungsarten“ und etwaige „Hindernisse“ in den Blutgefäßen sehr gut darstellen. Die Grunderkrankung, die die Gefäße bedroht, ist die „Arte rienverkalkung“ oder fachmännisch die Arteriosklerose. Dabei kommt es zur Ablagerung von Blutfetten und Kalk, die unter Umständen Gefäßwände dicker macht, so dass an einigen Stellen weniger Blut fließen kann. Einige mögliche Auswirkungen der Arterienverkalkung seien an Beispielen kurz erläutert: Bei Durchblutungsstörungen der Beine – auch als „Schaufensterkrankheit“ oder früher als „Raucherbein“ bezeichnet – wird in der Gefäßsprechstun- de die genaue Lage der Verengung oder des Verschlusses der Arterie erkannt (Becken oder Oberschenkel / Unterschenkel) und wenn notwendig, ein therapeutischer Eingriff – sei es eine Weitung der Arterie mittels eines in das Gefäß eingeführten Ballons oder eine Gefäß-Operation – vorbereitet. Gefährlich kann die Arteriosklerose auch an der Halsschlagader – der „Karotis“ – werden, denn eine dortige Einengung kann einen Schlaganfall auslösen. Führt die Arteriosklerose nicht zu einer Verengung der Arterien, sondern zu einer Erweiterung („Aussackung“), spricht man von einem Aneurysma. Dieses tritt häufig im Bereich der Bauchschlagader (der „Aorta“) auf. Karotis-Verengungen und Aorten-Erweiterungen bedürfen, wenn sie nicht sehr ausgeprägt sind, in der Gefäßsprechstunde einer regelmäßigen ambulanten Kontrolle. Sollte die Erkrankung weiter fortschreiten und kritische Werte erreichen, werden Termine für weitere Untersuchungen vereinbart und der erforderliche Eingriff geplant. Füllig war Silke Dietrich schon immer. „Mit meinem Gewicht habe ich dauernd gekämpft“, sagt die 42-Jährige, die in Westerland einen kleinen Teeladen betreibt, mit einer sympathischen dunklen Stimme. Immer wieder sagte sie ihren überflüssigen Pfunden mit Diäten den Kampf an: „Oftmals habe ich bis zu 30 Kilogramm abgenommen – aber das Gewicht war „Dank“ des Jo-Jo-Effektes schnell wieder drauf.“ Bei Erkrankungen der Venen sind Krampfadern der häufigste Befund. Nach einer eingehenden Untersuchung in der Gefäßsprechstunde erfolgt die Vorplanung einer – meist ambulanten – Operation, die dann bereits am Folgetermin erfolgen kann. Beide Erkrankungen, sowohl die Arteriosklerose in den Arterien als auch Venenerkrankungen, können im Endstadium zu chronischen Wunden – den sog. „offenen Beinen“ führen: Auch in diesen Fällen dient die Gefäßsprechstunde als Anlaufstelle für die Betroffenen. Nicht selten ist direkt in der Gefäßsprechstunde eine Behandlung möglich: So können Aussackungen der Leis tenarterie, die manchmal nach Herzkatheter-Untersuchungen entstehen, durch eine ultraschallgesteuerte Injektion eines Blutgerinnungsfaktors sofort verschlossen werden. Termine für die Gefäßsprechstunde von Dr. Klaus Haug und Dr. Christian Klaproth können unter Tel. 04841 660-1761 vereinbart werden; eine Überweisung durch den Hausarzt ist erforderlich. n Folge eines Todesfalls in ihrer Familie stieg ihr Gewicht kontinuierlich an – bis die Waage ein Höchstgewicht von 170 Kilogramm bei einer Größe von 1,63 Metern anzeigte. Eine anderthalbjährige therapeutische Maßnahme mit einer Ernährungsberatung half nichts. So reifte nach und nach die Idee heran, „Nägel mit Köpfen“ zu machen: „Ich habe mich im Internet über verschiedene Möglichkeiten informiert und bin schnell auf das Adipositas-Zentrum in Tönning gestoßen.“ Sie habe sich überwunden und eine Mail dorthin geschrieben – und alsbald seien ihr Fürsorge und Sachkunde entgegengebracht worden: „Dort wird man so angenommen, wie man ist, es geht menschlich zu und Patienten sind dort keine Nummer.“ – Anzeige – Vom Erstkontakt bis zur Magenbypass-Operation sei es sehr schnell gegangen: „Das erste Gespräch fand im November 2012 statt, die Operation bereits im April 2013.“ Silke Dietrich bezeichnet sich als „Traumpatientin“. „Nach einem 90 Minuten dauernden Eingriff hatte ich keinerlei Schmerzen, konnte am nächsten Tag aufstehen und umhergehen. Mittwochs wurde ich operiert und am darauffolgenden Montag konnte ich schon nach Hause.“ Heute könne sie sich weitgehend normal ernähren. Allerdings alles im wesentlich geringeren Umfang als früher: „Das war damals teilweise so viel, dass ich es selbst schon als unangenehm empfand. Essen war zur Sucht geworden.“ Doch das habe sie überwunden: „Das ist ein tolles Gefühl.“ Nach der Operation hat sie stetig abgenommen und wiegt jetzt nur noch 97 Kilo. „Ich habe jetzt einen BMI von 36 gegenüber 63 vor dem Eingriff. Mein Ziel war es, 99 Kilo zu wiegen – das habe ich sogar unterschritten. Wenn es mir gelingt, nochmals zehn Kilo zu verlieren, freue ich mich, aber ich fühle mich jetzt schon pudelwohl.“ Es sei überhaupt ein ganz neues Selbstbewusstsein: „Ich bin in der Bewegung nicht mehr eingeschränkt, gehe schwimmen und spazieren. Früher war so etwas kaum noch möglich und es kostete mich Überwindung, mich überhaupt irgendwo zu zeigen.“ Heute seien Bedenken, ob der Stuhl im Café breit genug oder ob der Gurt im Auto lang genug sei, überflüssig: „Das macht mich sehr glücklich.“ Auch ihr Ehemann, den sie kurz nach der Operation heiratete, freut sich über die neue Lebensqualität und das neue Gefühl der Leichtigkeit: „Unternehmungen fallen einfach (wieder) leichter.“ 45 gesund leben gesund leben Sonnenschutz Die Hauttypen Hauttyp 1 Wie war das noch mit der UV-Strahlung? Und welcher Hauttyp bin ich eigentlich? UV-Index Eigenschutz der Haut Viele Menschen schätzen die Intensität der UV-Strahlung falsch ein. So mancher denkt nicht daran, dass auch bei bewölktem Himmel Schutzmaßnahmen notwendig sind, oder dass in den Bergen die Strahlung stärker ist als in Höhe des Meeresbodens. Mit welcher Intensität die Strahlen auf die Erdoberfläche auftreffen, hängt von vielen Faktoren ab. So spielt der Einfallswinkel der Strahlen eine Rolle. Je steiler die Sonne am Himmel steht, desto größer die UV-Belastung. Folglich wächst sie je näher man dem Äquator kommt, ist in unserer Region im Sommer stärker als im Winter und erreicht in der Mittagszeit ihren Höhepunkt. Es gibt keine allgemeine Formel nach der sich berechnen ließe, ab welcher Strahlen intensität und Bestrahlungsdauer die Haut Rötungen zeigt und sich ein Sonnenbrand entwickelt. Das kann bei dem einen bereits nach wenigen Minuten, bei dem anderen auch erst nach einer halben Stunde der Fall sein. Das liegt daran, dass die hauteigenen Schutzmechanismen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Entscheidend ist außerdem, wie stark die Strahlen abgeschirmt werden können. Das wird zum einen durch die Dichte der Bewölkung beeinflusst aber auch durch die Höhenlage. Da in den Bergen die Luftschicht dünner ist, nimmt die UV-Intensität in 1.000 Höhenmetern um etwa 10 bis 15 Prozent zu. Neben der geographischen Lage, Jahres-, Tageszeit sowie Wetterlage gibt es einen weiteren wichtigen Faktor: Streuung und Reflexion der Strahlen. Dadurch kann am Wasser und im Schnee eine um über 80 Prozent höhere UVStrahlung erreicht werden. Auch heller Sand kann, wenn auch nicht so stark wie Wasser, Sonnenstrahlen reflektieren und die UV-Belastung erhöhen. Wie gefährlich der sorglose Umgang mit der Sonne ist, zeigen die aktuellen Zahlen zu den Hautkrebsneuerkrankungen in Deutschland. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 224.000 Menschen neu an Hautkrebs, davon 198.000 an weißem Hautkrebs (Basalzell- oder Stachelzellkrebs) und 26.000 Menschen an dem besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom). Die einzige Möglichkeit, sich und seine Kinder vor einer Hautkrebserkrankung zu schützen, besteht in konsequentem Sonnenschutz. 46 Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. Wer all dies bei seiner Sonnenschutzplanung berücksichtigen will, muss schon ein Strahlenexperte sein. Hilfe bietet der international einheitliche UV-Index. Auf Grundlage von regelmäßigen UV-Strahlenmessungen an verschiedenen Messstationen gibt der UV-Index unter Berücksichtigung von der geographischen Lage, der Tagesund Jahreszeit sowie der Dicke der Ozonschicht den Tagesspitzenwert der erwarteten UV-Strahlung an. Die Werteskala reicht von 0 bis 12, von niedriger bis extrem hoher Belastung. Kennt man diesen Wert, so kann man sich rechtzeitig auf den richtigen UV-Schutz vorbereiten. Ein wichtiger Schutz ist der Hautfarbstoff Melanin, der von den Pigmentzellen gebildet wird und für die Hautbräune verantwortlich ist. Als Sofortschutz sorgen UVA-Strahlen dafür, dass die vorhandenen Pigmente in die äußeren Hautschichten transportiert werden. Die Haut zeigt unmittelbar nach der Bestrahlung eine leichte Bräune. Eine anhaltendere Erhöhung des Eigenschutz wird durch UV-BStrahlen bewirkt. Sie regen zum einen die Melaninproduktion an. Auch dies führt zur Bräunung der Haut, was aber erst nach ein paar Tagen sichtbar wird. Zum ande- © Fotolia - yanlev ren kommt es durch anhaltende UV-BStrahlung zu einer Verdickung der obers ten Hautschicht (Hornschicht). Es entwickelt sich eine sogenannte Lichtschwiele, durch die die UV-Strahlen weniger leicht eindringen können. Bis sich eine Lichtschwiele ausgebildet hat, die den Eigenschutz nennenswert verbessert, dauert es allerdings etwa zwei Wochen. Wie empfindlich der Einzelne auf die UVStrahlung reagiert, hängt also sowohl von der Sonnengewöhnung als auch von der hauteigenen Pigmentierung ab. Hauttypen Menschen mit einer hellen Haut, hellen Haaren und Augen besitzen insgesamt weniger Melanin als Menschen mit dunklerem Teint und entwickeln folglich schneller einen Sonnenbrand. Um die eigene Sonnenempfindlichkeit ungefähr einschätzen zu können, kann man sich an der nebenstehenden Einteilung der Hauttypen orientieren. Die Übergänge sind dabei fließend. Baby- und Kinderhaut Für Kinder gibt es eine solche Einteilung nicht. Die Eigenschutzmechanismen der menschlichen Haut entwickeln sich erst nach und nach. Die Lichtschwiele ist noch nicht ausgeprägt und bis die Haut die vollständige Fähigkeit zur Bräunung erreicht, dauert es bis zum Teenageralter. Baby- und Kinderhaut muss deshalb durch äußere Maßnahmen vor den Strahlen geschützt werden. In Australien, Vorreiterland in Sachen Sonnenschutz, lernen Kinder mit einem einfachen Slogan, wie vernünftiger Sonnenschutz aussehen sollte: „Slip, slop, slap, seek shadow and slide!“ „Slip“ dir ein T-Shirt an, „slop“ dir Sonnencreme auf die Haut, „slap“ dir einen Hut auf, suche Schatten und „slide“ dir die Sonnenbrille vor die Augen. Weitere Informationen zum Thema Haut und Sonne finden Sie unter www.dha-sonnenschutz.de. Merkmale sehr helle Haut, Sommersprossen, helle Augen, rotblonde Haare Reaktion auf Sonne Haut bräunt nicht, bekommt schnell Sonnenbrand Eigenschutzzeit weniger als 10 Minuten Hauttyp 2 Merkmale helle Haut, häufig Sommersprossen, helle Augen, helle Haare Reaktion auf Sonne Haut bräunt nur langsam, bekommt oft Sonnenbrand Eigenschutzzeit zwischen 10 und 20 Minuten Hauttyp 3 Merkmale mittelhelle Haut, helle oder braune Augen, braune Haare Reaktion auf Sonne Haut bräunt langsam, bekommt manchmal Sonnenbrand Eigenschutzzeit zwischen 20 und 30 Minuten Hauttyp 4 Merkmale braune Haut, braune Augen, dunkelbraune bis schwarze Haare Reaktion auf Sonne Haut bräunt schnell und tief, bekommt selten Sonnenbrand Eigenschutzzeit mehr als 30 Minuten Hauttyp 5 Merkmale dunkle Haut, braune Augen, dunkelbraune bis schwarze Haare Reaktion auf Sonne Haut bräunt schnell und tief, bekommt selten Sonnenbrand Eigenschutzzeit mehr als 60 Minuten Hauttyp 6 Merkmale sehr dunkle Haut, braune Augen, schwarze Haare Reaktion auf Sonne bekommt sehr selten Sonnenbrand Eigenschutzzeit mehr als 90 Minuten 47 info info Seelisch kranke Menschen erreichen Teil IX Bin ich seelisch krank? Oder einfach nur traurig, müde, unsicher? Was tun, wenn die Seele aus dem Lot ist? Wo finde ich Hilfe? Diese und viele andere Fragen beantwortet die neue Broschüre „Verletzbare Seelen - Ratgeber für mehr Gesundheit und Wohlbefinden“, die das Expertennetzwerk aus Hamburgischer Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG), Psychotherapeutenkammer Hamburg, psychenet – Hamburger Netz psychische Gesundheit, Universitäts klinikum Hamburg Eppendorf (UKE) und Hamburger Bezirksämtern herausgegeben haben. 48 Hamburger Expertennetzwerk gibt kostenlosen Ratgeber heraus I n leicht verständlicher Sprache, veranschaulicht durch einfühlsame und humorvolle Illustrationen, erklärt der Ratgeber, wie sich seelische Erkrankungen äußern, was man für sich tun kann und wo man in Hamburg Hilfe findet. Die Herausgeber möchten Menschen dazu ermutigen, aufmerksam auf die eigene und die seelische Gesundheit ihrer Angehörigen, Freundinnen und Freunde zu achten und sich in der Not Hilfe zu suchen. Kleines Wörterbuch Angststörungen Bei den Angststörungen unterscheidet man generalisierte Angststörungen, die oft schleichend nach einem einschneidenden Lebensereignis oder einer großen Belas tung entstehen. Sie drücken sich aus in großer Sorge oder großen Befürchtungen in vielen Lebensbereichen. Die Panikstörung wiederum kann wie aus heiterem Himmel auftreten und äußert sich als meist kurzandauernde Attacke mit starken körperlichen Reaktionen. Betroffene meinen oft, sterben zu müssen. Bei der Platzangst hat der Betroffene Angst, sich in die Öffentlichkeit zu begeben oder in Situationen zu geraten, aus denen eine Flucht unmöglich erscheint. Dazu können Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln, ein Gang in den Supermarkt oder Besuche von öffentlichen Veranstaltungen zählen. Eine der schlimmsten Befürchtungen ist es, in aller Öffentlichkeit die Kontrolle zu verlieren, in Ohnmacht zu fallen oder hilflos zu sein. Die soziale Phobie ist gekennzeichnet durch eine krankhafte Schüchternheit und die ausgeprägte Angst der prüfenden Beobachtung anderer Menschen ausgeliefert zu sein. Es besteht die Befürchtung kritisiert oder lächerlich gemacht zu werden, sich zu blamieren. Bei den spezifischen Phobien bezieht sich die Angst auf Konkretes, so beispielsweise auf bestimmte Tiere wie Spinnen, Hunde oder Schlangen oder aber auch auf bestimmte Situationen wie die Angst vorm Fliegen. Burnout Burnout bedeutet „Ausgebranntsein“. Betroffene leiden unter absoluter Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit, innerer Leere, Hilflosigkeit, depressiven Stimmungsschwankungen oder vermehrter Reizbarkeit. Darüber hinaus kann sich der Zustand auch körperlich äußern, typischerweise als Schlafstörung, Kopf- und Muskelschmerzen, als hoher Blutdruck oder Herzrasen. Das Gefühl der totalen Überlastung wird durch extreme, berufliche und/oder familiäre Überarbeitung hervorgerufen. Besonders gefährdet sind Menschen, die äußerst engagiert sind und ihren Selbstwert vor allem aus der Arbeit ziehen oder familiär und sozial sehr eingebunden sind. Depression Die Depression (auf Deutsch: „Niedergeschlagenheit“) äußert sich in verzweifelter Stimmung, Mut- und Antriebslosigkeit, Gefühlen der Wert- und Sinnlosigkeit. Der Schlaf ist meistens erheblich gestört mit zerhacktem Schlaf oder Früherwachen. Der Appetit ist oft gestört und führt häufig zu deutlichen Gewichtsveränderungen. Depressive Menschen sind von Selbstzweifeln beherrscht. Sie haben das Gefühl, dass ihnen nichts mehr gelingt und sie haben keine Energie mehr, gewohnten Tätigkeiten nachzugehen. Viele Betroffene haben Gedanken an den Tod oder daran, sich selbst das Leben zu nehmen. Esstörungen Zu den Esstörungen gehören die Magersucht (Anorexie) und die Ess-BrechSucht (Bulimie). Magersucht und Bulimie treten bei Frauen zehn Mal häufiger auf als bei Männern, im Jugendalter zwischen 12 und 18 Jahren ist die Gefahr am höchsten. Magersucht- und BulimiePatientinnen und Patienten leben in ständiger Angst, dass sie zunehmen könnten. Sie halten daher strenge Diät, treiben sehr viel Sport und nehmen Abführmittel, Entwässerungsmittel oder andere Medikamente ein, um jede Gewichtszunahme zu verhindern. Die Magersucht kann zu lebensgefährlichem Untergewicht und körperlichen Störungen führen. Bulimikerinnen und Bulimiker steuern den Auswirkungen eines „Fressanfalls“ gegen, indem sie sich erbrechen. Bei der Fettleibigkeit handelt es sich um eine Ernährungs- und unter Umständen um eine Stoffwechselkrankheit. Die Menschen leiden unter starkem Übergewicht, das Körper und Seele massiv belasten kann. Psychose Patientinnen und Patienten mit einer Psychose verlieren den Bezug zur Realität. Sie leiden unter Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Störungen des Denkens und Störungen der Gefühle. Betroffene erkennen nicht, dass sie krank sind und ihre Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen, ist oft erheblich beeinträchtigt. Psychosen äußern sich als Schizophrenie, als schwere Manie im Rahmen einer manisch-depressiven Erkrankung, als wahnhaft depressive Erkrankung oder als Psychose bei körperlichen Erkrankungen. Darüber hinaus können Psychosen auch im Zusammenhang mit einem Alkoholund Medikamentenentzug oder bei Gebrauch unterschiedlichster Drogen auftreten. Psychosomatische Störungen Zwischen Körper und Seele besteht eine enge Wechselwirkung. Psychosomatische Störungen bezeichnen seelische Erkrankungen, die sich durch körperliche Beschwerden bemerkbar machen, für die aber keine körperliche Ursache gefunden werden kann. Grundsätzlich können diese Beschwerden in allen Variationen auftreten und durchaus wie eine tatsächliche körperliche Erkrankung erscheinen. Patienten leiden unter verschiedenen Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfälle, Beklemmungsgefühlen mit Luftnot oder wechselhafter Schmerzsymptomatik. Sucht Suchtkranke Menschen sind entweder von einer bestimmten Substanz oder einem bestimmten Verhalten abhängig. Zu den Substanz-Süchten gehören vor allem die Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- und Nikotinsucht, zu den VerhaltensSüchten beispielsweise die Spiel- und Internetsucht. Traumafolgestörungen Menschen, die ein traumatisches, ihre Seele zutiefst erschütterndes Erlebnis erfahren mussten – eine Gewalttat oder einen Unfall mit Todesangst beispielsweise – leiden häufig unter Traumafolgestörungen. Diese können sich in einer hohen Schreckhaftigkeit und schweren Träumen äußern. Die Patientinnen und Patienten versuchen, über Vermeidungsstrategien sich vor bestimmten Situationen oder Menschen zu schützen. Es treten auch sogenannte „Flashbacks“ auf. Dabei fühlen sich Betroffene so, als ob sie die traumatische Situation erneut erleben. Ein Flashback kann spontan und willkürlich oder durch bestimmte Erinnerungen, wie einen Geruch, eine Melodie oder eine Stimme ausgelöst werden. eine Handlung wie Händewaschen ständig wiederholt. Dadurch entsteht ein hoher Leidensdruck für die Betroffenen, die nicht mehr in der Lage sind, ihr Verhalten zu unterdrücken ohne massive Angst oder Unruhe zu erleben. Dabei sind sich die Patienten der Unsinnigkeit der Gedanken und Handlungen meist bewusst und empfinden diese selbst als merkwürdig. Dies führt häufig dazu, dass sie sich schämen, sich als peinlich empfinden und sich eher verstecken als Hilfe zu suchen. Zwang Zwanghaftes Verhalten äußert sich in unkontrollierbaren Gedanken oder Handlungsabläufen. Ein Gedanke wird hundert Mal hintereinander am Tag gedacht, D er Ratgeber liegt in allen Hamburger Beratungsstellen wie den bezirklichen Beratungsstellen oder den regionalen Bildungs- und Beratungsstellen kostenlos aus. Darüber hinaus kann die DIN A5 große Broschüre gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro plus Versandpauschale bestellt werden bei: Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) Repsoldstraße 4, 20097 Hamburg oder als Download herunterladen: www.hag-gesundheit.de/magazin/veroeffentlichungen/broschueren Weitere Informationen unter: www.hag-gesundheit.de 49 berufe im gesundheitswesen BUVEBA - Bundesverband der Study Nurses/Studienassistenten in der Klinischen Forschung e.V. Study Nurse [email protected] www.buveba.de Reserche Assistant Reserche Nurse Studienkoordinator/in Clinical Reserche Coordinator Clinical Reserche Administrator Es gibt eine Menge Tätigkeiten der Bezeichnungen für die Study Nurse Tätigkeit der Study Die Study Nurse ist die SchnittNurse. Mit diesem Bei- stelle zwischen Patienten, Prüfärzten, Monitoren von Auftragstrag stellen wir Ihnen forschungsinstituten (CROs, diesen Tätigkeitsbereich Contract Research Organisation) und der Pharmazeutischen im Gesundheitswesen Industrie sowie der Universigenauer vor, der heut- tätskliniken oder Studiengrupzutage in der klinischen pen als Auftraggeber (Sponsor) einer klinischen Studie. Die Forschung nicht mehr Tätigkeit der Study Nurse wegzudenken ist. erfolgt auf der Grundlage der Guten Klinischen Praxis (GCP, Good Clinical Practice) sowie dem deutschen Arzneimittelgesetz (AMG). Obwohl die Berufsbezeichnung der Study Nurse in keinem dieser Schriftstücke erwähnt wird, hat sich der Begriff Study Nurse bei den direkt an der Studie Beteiligten durchgesetzt. 50 Study Nurses sind wichtige Ansprechpartner für Prüfarzt, Kollegen, Monitor, Sponsor, Labore, Studienzentrale, nachsorgende Ärzte und einige andere. Sie müssen in diesem Beruf viel kommunizieren. Dabei ist es wichtig, dass alle Informationen, die ihnen zugetragen werden, an alle an der Studie beteiligten Personen weitergeleitet werden. Dies sorgt besonders im Team des Prüfzentrums für einen reibungslosen Ablauf und verhindert Fehler. Sie arbeiten in Bezug auf die Vorbereitung und Begleitung von Monitorbesuchen, Audits und Behördeninspektionen eng mit dem Prüfarzt und dem Monitor zusammen. Dies ist eine ver antwortungsvolle Aufgabe, die zur Qualitätssicherung der Studie und des Prüfzentrums beiträgt. Nicht zuletzt spielt die Study Nurse für den Patienten und deren Angehörige eine sehr wichtige und zentrale Rolle bei der reibungslosen Durchführung von Studien, denn sie ist sozusagen das “Bindeglied”. Bei ihr laufen alle wichtigen Informationen im Zusammenhang mit der Studie zusammen. bilder Medizinischer Dokumentar und Medizinischer Dokumentationsassistent erfüllen diese Kriterien, in der Ausbildung wird auch die Planung und Durchführung von klinischen Studien vermittelt. Zur Vorstellung neuer Studienprotokolle ist die Teilnahme an nationalen und internationalen Studientreffen erforderlich. Es gibt in Deutschland verschiedene Institutionen, die eine Weiterbildung zur Study Nurse sowohl in Form von Kursen, Seminaren oder als berufsbegleitende Ausbildung anbieten. Der Bundesverband für Study Nurses / Studienassistenten hat einige auf seiner Website www.buveba.de zusammengefasst. Die Ausbildung Study Nurse ist keine geschützte Berufsbezeichnung, es gibt für die Weiterbildung keine einheitliche Regelung. Eine medizinische Grundausbildung, wie z.B. Arzthelfer oder Krankenpfleger sowie regelmäßige Weiterbildungen sind hilfreich, Englisch- und EDV-Kenntnisse werden benötigt. Die Berufs- BUVEBA – Bundesverband der Study Nurses / Studienassistenten in der klinischen Forschung e.V. Der Bundesverband der Study Nurses / Studienassistenten in der klinischen Forschung e.V. hat sich 2011 gegründet mit dem Ziel, deutschlandweit eine einheitliche Ausbildung und Anerkennung für diesen Berufszweig zu erkämpfen. Einmal jährlich findet der Bundeskongress der Studienassistenten statt, dieses Jahr am 17. und 18. September in Regensburg. Bis zu 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich zu einem Austausch. Neben Vorträgen aus verschiedenen Bereichen werden ebenfalls Neuerungen aus der Klinischen Forschung vorgestellt. Nicht vergessen! Bundeskongress für Studienassistenen BuKo 2015 am 17. und 18.09.2015 Alle Infos auf www.buveba.de 51 reise und erholung – Anzeige – Veranstaltungshighlights Juli–September: Die Hohwachter Bucht Ferien- und Ausflugsziel an der Ostseeküste Bei manchen gilt die Hohwachter Bucht noch als Geheimtipp, bei anderen ist sie längst zum persönlichen Urlaubsfavoriten avanciert. Dafür sorgt zum einen ihre besondere Lage, ihre Abgeschiedenheit von lärmendem Trubel, die Unberührtheit ihrer Landschaft und letztendlich ihre adlige Tradition – noch heute unschwer zu erkennen an den zahlreichen Gütern und Herrenhäusern in der Region. Verstreut liegen, eingerahmt von mehreren Naturschutzgebieten, beschauliche Orte inmitten einer hügeligen Endmoränenlandschaft. D ie Ostseeküste zeigt sich in unterschiedlich geformten Stränden, mal kilometerlang gesäumt von einem Dünengürtel, mal geschützt durch Steilküsten. Doch genauso wie die Badestellen rund um den Selenter See haben sie alle eines gemeinsam: sie präsentieren sich natürlich schön – ohne künstliche Zusatzstoffe! Auf der Landkarte erstreckt sich der Namenszug „Hohwachter Bucht“ von Kiel bis Fehmarn und bis zu den Ausläufern der Holsteinischen Schweiz. Die Gemeinden Hohwacht, Blekendorf, Behrensdorf, Panker, Hohenfelde, die Stadt Lütjenburg und die Ferienregion Selenter See fühlen sich dieser Gemeinschaft zugehörig. Das gemütliche Fischerdorf Hohwacht hat der Bucht ihren Namen gegeben, die historische Kleinstadt Lütjenburg wiederum ist beschauliche Einkaufsstadt. Prächtige Schlösser- und Gutsanlagen liegen im „Grafenwinkel“ rund um Panker. Inmitten der Ferienregion Selenter See trifft man auf den zweitgrößten See Schleswig-Holsteins. Die Ferienorte Blekendorf, Behrensdorf und Hohenfelde trumpfen mit ihrer Natürlichkeit auf, in der Bauernhof-Fans sowie Reiterfreunde voll auf ihre Kosten kommen. 52 Die Hohwachter Bucht ist ein Ziel für Familien und Paare, für sportliche Leute, für Entdecker und Genießer. Beeindruckende Steilufer bieten einen weiten Blick über das Meer und über die flachen feinsandigen Badestrände und Buchten. Kinder mögen es hier besonders gern, denn sie können gefahrlos planschen. Ebbe und Flut sind kaum merklich, denn das „Badewasser“ läuft niemals ab. Im milden Reizklima einer maritimen Bilderbuchlandschaft mit Seen, Wäldern, Rapsfeldern und sattgrünen Wiesen erholen sich kleine wie große Leute besonders wirkungsvoll. 10.-12.07. Stadtfest Lütjenburg 13.07.-24.08. 12. Boogie-, Blues- & Folknächte Hohwacht 19.07.+16.08. Leuchtturmtage Behrensdorf 19.07. Alpen-Lauf-Hohwacht 25.07. Sommerfest am Sehlendorfer Strand 08.08. Piratentag Behrensdorf 16.08. Fischerfrühschoppen Hohwacht 05.+06.09. Lütjenburger Aufbruch Turmhügelburg 25.09. Herbstzauber Lütjenburg lendorfer Strand gehören zu den Highlights bei einem Strandurlaub in der Hohwachter Bucht. Ob bei langen Strandspaziergängen oder bei einem sonnigen Strand- und Badetag. Von der „Hohwachter Flunder“ aus, direkt am Hauptbadestrand, lassen sich übrigens die begehrten „Wunschsteine“, entworfen von der Keramikerin Hendrike Weber, weit hinaus ins Meer werfen! Wer gerne „kurabgabefrei“ in die Fluten der Ostsee springen möchte, dem seien die Strände von Hohenfelde und Behrensdorf empfohlen. Rund um den Selenter See wiederum findet man jede Menge idyllische See-Badestellen. der Seilbahn oder an den vielen interessanten Spielgeräten. Ein beliebtes Ziel für Kinder ist das lustige „Piratenlager“ in Hohwacht. Nur wenige Meter vom Strand entfernt, entstand im letzten Jahr im Rahmen des Leitprojektes „Spielerlebniswelten“ ein liebevoll und aufwändig gestalteter Abenteuerspielplatz. Dieser wurde über die Aktivregion gefördert und gilt als Leuchtturmprojekt. Auf diesem Gelände lassen sich jede Menge ideenreiche Geschichten erfinden: sei es rund um das gestrandete Schiff, vom Leuchtturm aus, während der Fahrt mit Zahlreiche Veranstaltungen unterschiedlicher Genre sind unterhaltsame Anlaufpunkte für jede Menge Abwechslung. So finden in der Hohwachter Bucht das ganze Jahr über hochkarätige Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Farbenspiele statt. Bei Fragen zur Region, zu Ausflugstipps und Veranstaltungen: Hohwachter Bucht Touristik 0 43 81 / 90 55 0 www.hohwachterbucht.de Aber nicht nur aus regenerativer, sondern auch aus sportlicher Sicht kann sich die Hohwachter Bucht jederzeit sehen und erleben lassen. Surfreviere mit Segel- und Surfschulen in Hohwacht und am Sehlendorfer Strand sowie der beschauliche Yachthafen in Lippe locken die Wassersport-Fans. Daneben sprechen markierte Wander-, Rad- und Reitwege durch die zahlreichen Vogelschutz- und Naturschutzgebiete inmitten der hügeligen Landschaft für einen Aktiv-Urlaub in der Hohwachter Bucht. Der breite Strand von Hohwacht, geschützt von der bewaldeten Steilküste, oder der feinsandige, kilometerlange Seh53 reise und erholung Was tun bei Gewitter oder wie schützt man sich vor Zecken? Tipps für einen entspannten Deutschland-Urlaub Wandern in den Bergen, Strandurlaub an der Nord- und Ostsee oder einfach ein paar Tage im Wellnesshotel relaxen – laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsum (GfK) plant 2015 fast jeder vierte Deutsche einen Urlaub im eigenen Land. Damit es auch die schönste Zeit des Jahres wird, gibt Florian Kulik, Experte für Deutschlandreisen von der ERV (Europäische Reiseversicherung), einige Tipps. Richtiges Verhalten bei Gewitter Wenn plötzlich ein Gewitter in den Bergen aufzieht und es keine Möglichkeit zum Unterstellen gibt, sollten sich Wanderer auf einer isolierenden Unterlage, beispielsweise einem Rucksack oder einem Kletterseil, möglichst klein machen und Metallgegenstände wie Stöcke, Eispickel oder Steigeisen beiseitelegen. Grundsätzlich bieten Hütten, Autos oder Höhlen den besten Schutz. Wichtig: Das Zelt reicht nicht aus und auf keinen Fall sollte man sich unter einen Baum stellen. Ebbe und Flut verstehen Wanderer, die im Wattenmeer unterwegs sind, sollten einen Gezeitenkalender mitführen und sich nur tagsüber bei schönem Wetter und guten Sichtverhältnissen „ins Watt“ begeben. Um keine bösen 54 Überraschungen zu erleben, bietet es sich an, auf einen örtlichen Führer zurückzugreifen, der sich bestens mit Ebbe und Flut auskennt und Wissenswertes rund um das Wattenmeer erzählt. schenscheu. Taucht dennoch ein Wildschwein auf, sollte man Ruhe bewahren, hastige Bewegungen vermeiden und langsam den Rückzug antreten. So weiß das Tier, dass keine Gefahr besteht. Schutz in Zeckengebieten Besser Vorsicht als Nachsicht In Deutschland ist die Zeckensaison von März bis Oktober. In dieser Zeit sind lange Ärmel und Hosenbeine ratsam, wenn man im hohen Gras oder im Unterholz unterwegs ist. Vor allem Kinder sollten nach einem Ausflug in die Natur noch einmal gründlich abgesucht werden. Außerdem empfiehlt es sich, im Vorfeld mit dem Kinderarzt abzusprechen, ob eine Impfung gegen das FSME Virus sinnvoll ist. Auch beim Urlaub im eigenen Land können hohe Kosten aufkommen. Wenn beispielsweise die Reise abgesagt werden muss, weil das Kind zu Hause plötzlich erkrankt ist, sind viele gegen die anfallenden Stornogebühren wie etwa für das gebuchte Hotel oder die Ferienwohnung nicht versichert. Speziell für den Deutschlandurlaub bietet die ERV die Stornoversicherung und StornoPlus-Versicherung an. Die beiden Versicherungen inkludieren seit kurzem auch neue Leistungen wie einen Mobiliar- und SchlüsselSchutz, erweiterte Rücktrittsgründe und einen verbesserten Autoreiseschutz. Im Kontakt mit Wildschweinen Wildschweine halten sich eher im Dickicht oder Unterholz auf und sind sehr men- „Bring deine Fitness ins Rollen.“ Britta Heidemann, Olympiasiegerin im Degenfechten gesund leben gesund leben Zahngesunde Ernährung Kinder, Berufstätige und Senioren Initiative proDente e.V. Kinder lieben Süßes, für Berufstätige muss Vieles im Alltag schnell gehen, und Ältere haben häufig Probleme mit der Mundgesundheit. Wie sich diese drei Personengruppen dennoch zahnfreundlich ernähren können, erfahren Sie hier: Tipps für Berufstätige: Tipps für Kinder: -Süßes zu den Hauptmahlzeiten ist erlaubt, wenn dafür süße Zwischenmahlzeiten wegfallen. - Es gibt auch zahnfreundliche Süßigkeiten (Zahnmännchen mit dem Schirm) als Alternative. -Auf Softdrinks, verdünnte Säfte, gesüßte Tees zwischen den Hauptmahlzeiten verzichten. Das beste Getränk für die Zähne ist immer noch Wasser. -Keine süßen oder säurehaltigen Getränke in Nuckelflaschen zum Durstlöschen oder Dauergebrauch geben: Nuckelflaschenkaries droht! -Vorsicht bei Produkten, die speziell für Kinder beworben werden! Sie enthalten häufig deutlich mehr Zucker als herkömmliche Produkte. - Für gesunde Zähne und stabile Knochen ist eine kalziumreiche Ernährung mit Milch und Milchprodukten sowie kauaktive Nahrung mit rohem Obst und Gemüse wichtig. 56 - Auch in stressigen Zeiten am Arbeitsplatz gilt: Zwischenmahlzeiten mit Obst und Gemüse vermeiden Leistungstiefs und Hunger als zuckerhaltige Lebensmittel. -Essen Sie nicht nebenbei. Wer sich bewusst Zeit zum Essen nimmt, behält den Überblick und greift nicht so schnell zu Fastfood oder Süßem. -Mitgebrachtes kann eine gute Alternative zur Imbissbude um die Ecke sein. Einfach beim Kochen zu Hause eine Portion für die Arbeit abfüllen oder für später einfrieren. -Belegte Brote (z.B. Käse) schmecken mit Salatblatt, Gurkenscheibe oder Gemüse nicht nur besser, sondern liefern auch zahngesundes Kalzium und Vitamine. -Zuckerfreie Kaugummis nach den Mahlzeiten regen den Speichelfluss an und stärken damit Reinigung und Abwehr in der Mundhöhle. Tipps für Senioren: -Da das Durstempfinden im Alter abnimmt, sollten ältere Menschen bewusst eine Tages-Trinkmenge von mindestens 2 Liter festlegen. So kann Mundtrockenheit vorgebeugt und genügend Speichel produziert werden. Dieser unterstützt die Reinigung der Zähne, neutralisiert zahnschädigende Säuren und hilft, Mineralverluste im Zahnschmelz auszugleichen. -Getränke (vorzugsweise Wasser) sichtbar, trinkbereit und ungekühlt hinstellen. -Zuckerfreies Kaugummi kauen. Die Kautätigkeit verstärkt den Speichelfluss. -Regelmäßig Obst, Gemüse und andere Lebensmittel mit einem hohen Wasseranteil essen. -Da sich im Alter das Zahnfleisch zurückbildet, sind die Zahnhälse verstärkt dem Angriff von Karies bakterien ausgesetzt. Sie haben keinen schützenden Zahnschmelz. Daher sollte Zucker, insbesondere als Zwischenmahlzeit, möglichst gemieden werden. -Auch wenn das Kauen manchmal Probleme bereitet, sollten ältere Menschen nicht ausschließlich zu weichen Speisen greifen. -Besonders empfehlenswert, gerade auch für Ältere, ist der regelmäßige Verzehr von Milch- und Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse. 57 info info Grüner wird's nicht Garten und Balkon im Sommer Wichtig bei Kübel- und Topfpflanzen ist die richtige Dosierung von Nährstoffen und Wasser. Foto: djd/bayergarten.de 58 djd/pt Die meisten Bundesbürger finden kaum irgendwo sonst eine so intensive Entspannung vom stressigen Alltag wie im eigenen Garten oder auf dem heimischen Balkon. Gartenbesitzer spüren die Erde zwischen ihren Fingern, riechen den würzigen Duft der sprießenden Kräuter und können die farbenreiche Blütenpracht der Blumen bewundern. Für viele Stadtbewohner ist der Balkon eine solche Oase der Ruhe. Dieser Beitrag beinhaltet einige Tipps rund um Garten und Balkon im Sommer – der Jahreszeit, in der sie besonders intensiv genutzt werden. verfügen, steht der Gestaltung des Grüns nichts mehr im Wege. Dem Grün Struktur geben Platz für Grün ist überall Mit der Gestaltung des Gartens lässt sich der Charakter einer Immobilie unterstreichen und sorgt für Akzente. Immergrüne Hecken oder Solitärgehölze etwa setzen Blickfänge und verleihen dem Grün Struktur. Dafür sollten sie jedoch regelmäßig in Form gebracht werden. Am besten geht das mit einer Hecken- oder Strauchschere, wobei sich insbesondere für dichter besiedelte Wohngebiete leise Akku-Geräte anbieten. Sie sind kabellos und daher besonders wendig. Und wenn sie – wie etwa die Geräte aus dem AkkuSystem von Stihl – über lange Laufzeiten Nicht immer steht Gartenfreunden viel Platz zur Verfügung: Auch auf Balkonien kann man sich ein blühendes Paradies schaffen. Den Kübelpflanzen steht dabei anders als einer Bepflanzung im Gartenbeet allerdings nur sehr wenig Erdreich zur Verfügung. Damit das Grün dennoch so viel Feuchtigkeit und Nährstoffe bekommt, wie es für ein kräftiges und gesundes Wachstum benötigt, sollte man beim Wässern und Düngen genau dosieren. Denn eine Überversorgung ist ebenso ungesund für die Pflanzen wie Mangelerscheinungen. Besonders einfach fällt die Düngung mit Für kleine Gartenflächen eignen sich kompakte Bewässerungssysteme. Foto: djd/www.takagi-eu.de Humus selbst erzeugen Schnittgut aus dem eigenen Garten sowie Obst- und Gemüsereste aus der Küche sind kein Abfall, sondern wertvolle Rohstoffe. Seit 2015 hat der Gesetzgeber daher die "Biotonnenpflicht" eingeführt. Das heißt, alle Kommunen müssen den Bürgern Biotonnen zur Sammlung pflanzlicher Abfälle zur Verfügung stellen. Wer einen Garten hat, kann Bioabfälle aber auch selbst verwerten – für üppig blühende Blumen oder eine ertragreiche Ernte von selbst angebautem Obst und Gemüse gibt es kaum etwas Besseres als Kompost. Wer sich die Arbeit nicht unnötig schwer machen möchte, kann Komposter wie den "Thermo-King" von Garantia verwenden. Der praktische Thermokomposter besitzt eine große Deckelöffnung und eine Klappe unten, durch die sich der fertige Kompost ohne Umsetzen einfach entnehmen lässt. Filigrane Metall-Pavillons zaubern ein stilvolles Ambiente in jeden Garten. Foto: djd/gartenpavillon-noller.de einer eigens darauf abgestimmten Pflanzenpflege wie etwa "Top Blüte Balkonpflanzen" von Bayer Garten. Sie enthält passend dosiert die benötigten Nährstoffe und zusätzlich wertvolle biologische Aktivstoffe. Verbrauchte Reserven im Pflanzenkübel werden schnell wieder aufgefüllt. Erhältlich ist die Pflanzenpflege in Gartencentern, Baumärkten, im Landhandel und in weiteren Fachgeschäften. Platzsparende Bewässerungssysteme Neben genügend Sonnenlicht und der passenden Nährstoffzufuhr benötigen Pflanzen vor allem ausreichend Feuchtigkeit. Gerade an sonnigen und heißen Tagen kommt es dabei auf ein regelmäßiges und gut dosiertes Wässern an. Wer für ein umfassendes Bewässerungssys tem keinen Bedarf hat, aber dennoch auf das mühsame Tragen von Gießkannen verzichten will, kann heute auf kompakte Wasserspender-Lösungen setzen. Sie beanspruchen wenig Platz und sind mobil einsetzbar. Die Kompakt-Produkte von Takagi beispielsweise sind sehr gut für das Gärtnern in der Stadt geeignet – ob auf der Terrasse oder Dachterrasse, dem Balkon oder in kleineren Gärten. Unter www.takagi-eu.de gibt es Informationen und Bezugsquellen im Fachhandel. Dekorativer Blickfang Einen Hauch von Romantik kann man dem Garten mit einem sogenannten Rank-Pavillon aus Metall verleihen. Das nostalgische Schmuckstück ist nicht nur eine elegante Kletterhilfe für Clematis, Geißblatt, Kletterrosen und Co., sondern Perfekt in Form geschnittene Ziergehölze setzen Akzente im Garten. Foto: djd/STIHL auch der ideale Platz, um zur Ruhe zu kommen. Runde, filigrane Formen, wie sie die offenen Metall-Pavillons von "Garten & Design" bieten, passen in jeden Garten und sind ein dekorativer Blickfang. Mit viel Liebe zum Detail werden die hochwertigen Einzelstücke nach historischen Vorbildern in Handarbeit erstellt und in Deutschland produziert. Alle Informationen sowie Bestellmöglichkeiten gibt es unter www.gartenpavillon-noller.de. Der robuste Pavillon kann problemlos selbst aufgebaut werden. Nach der Montage benötigt das Schmuckstück weder Pflege noch Wartung, da alle MetallElemente verzinkt und pulverbeschichtet sind. Sanftes und kristallklares Wasser Wer neben dem Garten auch noch einen Pool besitzt, will auf das erfrischende Badevergnügen nicht mehr verzichten. Für sanftes und kristallklares Wasser im Pool kann nun ein neuartiges Wasseraufbereitungssystem namens "MagnaPool" sorgen. Das in sich geschlossene Verfahren basiert auf der Verwendung von Magnesium. Wasser, das mit Magnesium angereichert wurde, hat eine entspannende Wirkung. Der Mineralstoff kann schmerzlindernd wirken, die Haut pflegen und die Muskulatur lockern. Das neue System nutzt eine Kombination der natürlichen Mineralien Magnesium und Kalium insbesondere auch, um das Poolwasser zu desinfizieren. Viele weitere Informationen findet man unter www.zodiacpoolcare.de und beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Bei YouTube gibt es zudem ein informatives Video. Mit einem Komposter hat man immer besten Humus zur Verfügung. Foto: djd/Otto Graf 59 gesund leben – Anzeige – Weitere Informationen unter www.metabolic-balance.com r Genuss, Leichte en l ang ein leb Kräuter-L achs -Snack iOS Zutaten für 1 Portion: 1 Scheibe Roggenvollkornbrot 100 g geräucherter Lachs (in Scheiben) ½ Tomate ½ rote Zwiebel frische Kräuter (Rucola , Dill, Kresse) Android Zubere itung: nhälfte in 1.Tomate und Kräuter kurz abspülen und trocknen. Die Tomate Scheiben schneiden, die Kräuter kleinzupfen. Zwiebelhälfte schälen und in ganz feine Scheiben schneiden oder hobeln. mit 2.Das Roggenvollkornbrot leicht anrösten und abwechselnd en restlich den Mit . belegen Lachs und n Tomaten, Zwiebeln, Kräuter ren. dekorie n Kräuter Chicken-Sandwich Pflanzerl Zutaten für 1 Portion: 1 kleine Karotte 100 g Sellerie (oder Liebling sgemüse aus ® dem individuellen Metabolic Balance -Plan) 140 g Hackfleisch Gemüsebrühe Thymian, Majoran (frisch oder getrock net) Meersalz, weißer Pfeffer, Öl metabolisch-balancierte Lunchbox für Büro und Schule Essen in Fast-Food-Restaurants und SchnellImbissen macht uns oft müde und schlapp. Ernähren Sie sich bewusst und entgehen Sie dem Mittagstief: Ob in Büro, Schule oder in der Freizeit. Selbstgemachte To-Go-Snacks sind nicht nur gesund, sie sind auch ausgesprochen lecker. Wie wäre es zum Beispiel mit den folgenden Inspirationen von Metabolic Balance ®? Das Ernährungskonzept steht für maßgeschneiderte Ernährungspläne und jede Menge Genuss. Probieren Sie es aus! 60 Zutaten für 1 Portion: 2 Scheiben Roggenvollkor nbrot 140 g Hähnchenbrustfilet 100 g rote Papr ika (oder Gemüse je nach individuellem Metabolic Balance® -Plan) 2 Blät ter grüner Salat (Sor te je nach indiv iduellem Metabolic Balance ® -Plan) Senf, Meersalz , Pfeffer, Öl frische Kräuter (Rucola, Schnittla uch, Kresse) Zube reitung: 1.P aprika und Salat waschen und putzen. Die Papr ika in Streifen schneiden. Hähnchenflei sch abw aschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeff er würzen. 2.Öl in der Pfanne erhitzen und das Hähnchenfilet rundum braten. Anschließend aus der Pfanne nehmen, abkühlen lassen und in Scheiben schneiden. 3.Brotscheiben mit Senf best reich en und mit Salatblät tern, Papr ika, dem Hähnchenbru stfilet und den Kräutern belegen. Mit der zweiten Brot scheibe deckeln und das Sandwich fest in einen Brot beutel oder ein Frühstückspapier einwickeln. Zubere itung: garen. An1.K arotte und Sellerie putzen, würfeln und in Gemüsebrühe brot Roggen Das iten. verarbe Mus zu tab schließend mit einem Püriers kräftig tung erarbei Weiterv der vor und hen einweic Wasser in warmem ausdrücken. würzen, 2.Das Hackfleisch mit den restlichen Zutaten vermischen, kräftig aten. Frikadellen formen und in etwas Öl durchbr Kräuterbrot Zutaten für 1 Portion: Roggenvollkornbrot oder Roggenvollkornknäcke (Menge nach individuellem Metabolic Balance® -Plan) 130 g frischer Bärlauch (oder frische Kräuter der Saison) 170 g Frischkäse oder Quark Gekörnte Gemüsebrühe Meersalz, Pfeffer Zubereitung: 1.Die Bärlauchblätter oder Kräuter der Saison putzen, kurz abbrausen und trocken tupfen. Bärlauch oder Kräuter fein kleinschneiden und mit dem Frischkäse oder Quark mischen. Wer mag, kann ein paar Blätter oder Kräuterzweige für die Dekoration zur Seite legen. 2.A bschließend je nach Geschmack mit gekörnter Gemüsebrühe oder Meersalz und Pfeffer abschmecken. Metabolic Balance GmbH & Co. KG Bgm.-Hallwachs-Str. 8 | 84424 Isen E-Mail: team@metabolic-balance. com Tipp: Kräuterbrote schmecken der ganzen Familie und können für die Reise oder unterwegs einfach vorbereitet werden! Fotos »Laptop-Park:«: ©pixabay.com/Picography; »Chicken-Sandwich«: ©pixabay.com/strecosa; »Kräuter-Lachs«: ©pixabay.com/Unsplash; »Pflanzerl«: ©pixabay.com/bluedge; »Kräuterbrot«: ©pixabay.com/EME 61 Spaß & Sparen mit der AKN service/info - Anzeige - Sudoku Die Aufgabe besteht darin, in die nicht ausgefüllten Felder die jeweils richtige Ziffer zwischen 1 und 9 einzutragen. Dabei gibt es folgende Regeln: • Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Zeile auftauchen. • Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Spalte auftauchen. • Jede Ziffer darf nur genau einmal im Unterquadrat vorhanden sein. 4 5 3 8 5 6 7 7 3 2 2 3 ren h a f N K A - n i E m a und n! e r a p s t trit % 5 5 9 4 2 9 6 2 3 5 1 8 Unsere Sparangebote 5 1 1 9 4 2 8 3 2 9 Freunde der Kammermusik Quickborn e.V. Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € Hochseilgarten Feinklettern, Hademarschen Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € 4 Musik am Nachmittag, Quickborn Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € Boulder-Point, Kaltenkirchen Rabatt pro Eintrittskarte: 1,50 € Theater des Kurhauses e.V., Bad Bramstedt Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € Büsum bietet so viel Meer. NEU! Kulturverein Pfiff e.V., Barmstedt Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € NEU! Hof Lübbe e.V., Boostedt Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € Bestell-Service Bitte senden Sie einfach diesen Coupon ausgefüllt an uns zurück (die Wie Geht’s erscheint 5 x im Jahr). Wie Geht’s Bestell-Coupon Ja, ich möchte die Wie Geht’s immer nach Hause geschickt bekommen. Ich erhalte die nächsten 5 Ausgaben für jeweils € 2,20/Ausgabe (Porto u. Versandkos ten) ins Haus und kann jederzeit davon wieder zurücktreten. Erfolgt von mir kein Widerruf, verlängert sich mein Abo der Wie Geht’s automatisch. 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Steinzeitpark Dithmarschen (AÖZA), Albersdorf Rabatt pro Eintrittskarte: 1,50 € Albersdorfer Museum für Archäologie und Ökologie Dithmarschens Rabatt pro Eintrittskarte: 1 € Weitere Informationen erhalten Sie an unserem Servicetelefon: 04191/933 933 Freier Strandeintritt Reederei Rahder* Rabatt pro Eintrittskarte: –10 %* De Büsumer Wattenlöpers Rabatt pro Eintrittskarte: –10 % Sturmflutenwelt Blanker Hans Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € Tierisch gut. Wildpark Eekholt Rabatt pro Eintrittskarte: 1 € + Futtertüte für 1 € Tierpark Neumünster Rabatt pro Eintrittskarte: 2 € Noctalis – Welt der Fledermäuse, Bad Segeberg* Rabatt pro Eintrittskarte: 2 €* Von ulkig bis kultig. 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