Füreinander: „Vernetzung der Freiwilligenarbeit.“ „Sie packen an, statt zu jammern. Vom Schüler bis zum Rentner, quer durch die Republik. Ob aus christlicher Nächstenliebe, politischer Gesinnung, Mitleid oder weil im eigenen Viertel Chaos herrscht“ (Spiegel 43/2014) Freiwilligenarbeit in der Flüchtlingsarbeit a. Möglichkeiten sich zu engagieren Das Thema Flüchtlinge begegnet uns heutzutage fast täglich: in der Zeitung, im Fernsehen, in der Nachbarschaft oder am Stammtisch. Viele Menschen sehen, dass es hier etwas zu tun gibt. Viele engagieren sich deshalb im Helferkreis vor Ort. Möglichkeiten für bürgerschaftlich Engagierte in Helferkreisen: - Freiwillig engagierte Menschen leisten einen großen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge in die Gemeinde oder den Stadtteil. o Sie können Angeboten leisten, die die Ressourcen der professionellen Sozialen Arbeit übersteigen. o Sie können aus ganz anderer Perspektive für Toleranz in ihrem sozialen Umfeld werben. - Mögliche Angebote: o Bildungsangebote, wie zum Beispiel Sprachkurse oder Hausaufgabenbetreuung, o praktische Lebenshilfe, wie beispielsweise die Begleitung bei Arztbesuchen oder Behördengängen, o Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Feste oder gemeinsames Kochen, Basteln etc., o Organisation verschiedener Freizeitaktivitäten, vor allem Sportangebote und Vernetzung mit Sportvereinen vor Ort, o Öffentlichkeitsarbeit, wie beispielsweise Artikel im Gemeindeblatt, o Verwaltungstätigkeiten, so zum Beispiel Übersetzungstätigkeiten oder Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 b. Organisation von Freiwilligen Es ist wichtig, diese Freiwilligenarbeit in irgendeiner Weise zu organisieren, um Ressourcen besser einsetzen zu können und Konflikte zu minimieren. Oft gibt es eine/n oder mehrere freiwillige Koordinator/inn/en, die sehr viel Zeit investieren, um die Freiwilligen zu koordinieren. An manchen Standorten gibt es aber auch Koordinator/inn/en der Wohlfahrtsverbände, die sich darum kümmern. Vorteile und Herausforderungen der Vernetzung der Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit Wurden gemeinsam mit dem Plenum erarbeitet Erfolgsbausteine der Netzwerkarbeit Prof. Dr. Egon Endres, Katholische Stiftungsfachhochschule München – Professor für Sozialwissenschaften mit den Forschungsgebieten Netzwerkmanagement, Interorganisationsentwicklung und Evaluation hat folgende sieben Erfolgsbausteine der Netzwerkarbeit entwickelt: "Gemeinsame Ziele und Visionen" "Bereitschaft und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel" "Es darf nur Gewinner geben" "Sich auf Neues einlassen" "Gemeinsame Kommunikation" "Gegenseitiges Vertrauen" "Regelmäßige Kontaktpflege" Diese Erfolgsbausteine können mit einigen Ergänzungen sehr gut für die Netzwerkarbeit mit Helferkreisen in der Flüchtlingsarbeit verwendet werden. 1. Gemeinsame Ziele und Visionen sind eine grundlegende Voraussetzung für ein erfolgreiches Netzwerk, da Gemeinsamkeiten in der Motivation und der Gesinnung den Aufbau konkreter Netzwerkbeziehungen fördern (Endres / Thiess 2012, S. 173). Dafür ist es wichtig, dass sich die einzelnen Mitglieder zuerst über ihre eigenen Ziele klar werden, damit dann die Gemeinsamkeiten in den individuellen Interessen gefunden werden können. Daraus ist es schließlich möglich, gemeinsame Ziele zu formulieren Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 (Endres 2012, S. 50). In einem Netzwerk der Helferkreise in der Flüchtlingsarbeit sollte es kein Problem darstellen, gemeinsame Ziele und Visionen zu finden, da alle Helferkreise in etwa die gleiche Arbeit leisten und dadurch meist auch ähnliche Ziele verfolgen. Die Definition gemeinsamer Ziele sollte in der Netzwerkarbeit einen hohen Stellenwert einnehmen und möglichst bei einem der ersten Treffen erfolgen. Wenn es sich um ein Netzwerk mit vielen Mitgliedern handelt, kann es auch von Vorteil sein, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die die Ziele mitsamt Teilzielen und Meilensteinen vorbereitet und bei einem nächsten Treffen zur Diskussion stellt (Quilling u. a. 2013, S. 49). Diese vereinbarten Ziele sollten am besten schriftlich festgehalten werden und alle Netzwerkmitglieder sollten sich damit identifizieren können (ebd., S. 13). 2. Die Bereitschaft und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel ist ein weiterer wichtiger Baustein für den Erfolg eines Netzwerkes, damit es nicht zu schwerwiegenden Konflikten kommt. Es kommt darauf an, sich in die Situation der Kooperationspartnerin/des Kooperationspartners hineinzuversetzen, um zu verstehen, warum eine Person in einer Situation so und nicht anders reagiert. Hier ist zum Beispiel zu berücksichtigen, welche organisationsinternen Probleme und Vorgaben die Person hat oder wie die Rahmenbedingungen dort sind (Endres 2012, S. 50). Für die Netzwerkarbeit mit Helferkreisen ist das Verständnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür wichtig, dass in den einzelnen Helferkreisen vor Ort ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen herrschen und deshalb überall verschieden gearbeitet wird. Außerdem sollten sich die Teilnehmer/innen aus den Helferkreisen auch in die teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes hineinversetzen können und beachten, durch welche organisationsinternen Umstände diese bei ihrer täglichen Arbeit beeinflusst werden. 3. Sich auf etwas Neues einzulassen ist zu Beginn eines Netzwerkbildungsprozesses wohl ein ganz entscheidender Erfolgsbaustein. Eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung eines Netzwerkes ist die, dass zuerst einmal verschiedene Ressourcen eingesetzt werden müssen, ohne davor zu wissen, ob das Netzwerk Erfolg hat oder nicht. Es ist also ein gewisses Stück an Risikobereitschaft, aber auch an Veränderungswillen vonnöten, damit ein erfolgreiches Netzwerk entstehen kann (Endres 2012, S. 51). Für die bürgerschaftlich Engagierten in der Flüchtlingsarbeit bedeutet dies, dass sie wertvolle Zeit, die dadurch an anderer Stelle fehlt, investieren Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 müssen, ohne vorher zu wissen, ob das Netzwerk den versprochenen Gewinn einbringt. Der Wille, sich auf Neues einzulassen, ist also die Grundvoraussetzung für alle Helferkreiskoordinatorinnen und -koordinatoren, um überhaupt an einem Netzwerk teilnehmen zu können. 4. In der Netzwerkarbeit ist auch gegenseitiges Vertrauen sehr wichtig. „Vertrauen meint [hier aber] weniger den Aufbau einer intensiven persönlichen Beziehung als die Verlässlichkeit, dass eigene Vorleistungen durch die andere Seite nicht ausgenutzt werden“ (Endres 2012, S. 51). Immerhin muss ein/e Akteur/in mit ihrem/seinem eigenen Vertrauen in Vorleistung gehen. So müssen teilweise Einblicke in die eigene Organisation gewährt und kritische Bereiche offengelegt werden, ohne zu wissen, ob den anderen Netzwerkteilnehmer/innen vertraut werden kann (ebd., S. 51). Natürlich ist gegenseitiges Vertrauen auch für die Netzwerktreffen der freiwilligen Flüchtlingsarbeit unerlässlich, denn es kann auch hier immer wieder schwierige und konfliktreiche Situationen geben, in denen trotzdem dieses gegenseitige Vertrauen vorhanden sein muss, dass sich die Zusammenarbeit letztendlich lohnt (Endres / Thiess 2012, S. 174). Dieses kann jedoch nicht gemessen werden und ein Bestehen von Anfang an kann auch nicht erwartet werden. Vertrauen muss im Laufe der Zeit wachsen und kann vor allem durch die Festigung der Netzwerkstrukturen gefördert werden. 5. Um das Netzwerk auch langfristig zu sichern, ist es wichtig, dass es nur Gewinner geben darf. Kein/e Netzwerkteilnehmer/in darf das Gefühl haben, ihr/e oder sein/e Kooperationspartner/in sei nur auf den eigenen Gewinn aus ist. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer muss einen ungefähr gleich großen Gewinn erzielen, wobei es sehr unterschiedlich und subjektiv ist, wie die einzelnen Organisationen im Netzwerk ihren Gewinn bewerten (Endres 2012, S. 51 f.). Jede/r Teilnehmer/in sollte das Gefühl haben, vom Netzwerk zu profitieren und zwar im gleichen Umfang wie die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 6. Ein ganz besonderer Erfolgsbaustein, der bei einem Netzwerk immer im Mittelpunkt stehen sollte, ist die gemeinsame Kommunikation. Jede Organisation hat ihre ‚eigene Sprache‘, ihre eigene Form der Kommunikation. In den unterschiedlichen Organisationen werden Begriffe und Bezeichnungen unterschiedlich wahrgenommen und wenn diese miteinander kooperieren kommt es schnell zu Missverständnissen. Nur Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 wenn es den Netzwerkteilnehmerinnen und Netzwerkteilnehmern möglich ist, eine gemeinsame Form der Kommunikation zu finden, kann ein Netzwerk erfolgreich entstehen (Endres 2012, S. 52). Während den Treffen kann die/der Moderator/in bei Missverständnissen und Konflikten vermitteln und so die Entstehung einer gemeinsamen Kommunikationsform Kommunikation impliziert aber fördern. auch das Die gemeinsame Finden eines Form der geeigneten Kommunikationsmediums außerhalb der Netzwerktreffen, mit dem alle Akteurinnen und Akteure gleich schnell und mit demselben Informationsgehalt erreicht werden können. 7. Letztendlich ist auch eine regelmäßige Kontaktpflege für ein gelingendes Netzwerk unerlässlich. Diese Kommunikation sollte vor allem außerhalb des Arbeitsalltages stattfinden, da hier Kritik besser angenommen werden kann und Veränderungsfreiräume leichter erkannt werden können. Außerdem wird durch diese persönlichen Kontakte ein einfacherer Zugang zu relevanten Informationen gewährt, die sonst nur durch großen Aufwand einsehbar wären (Endres 2012, S. 52). Auch aus systemtheoretischer Sicht ist eine regelmäßige Kontaktpflege essentiell für das Fortbestehen eines Netzwerkes. Durch regelmäßigen Kontakt zu anderen Helferkreisen funktionieren sowohl der formelle Austausch bei Netzwerktreffen, als auch der informelle Austausch untereinander besser. Vor allem Letzterer ist wichtig, wenn in der täglichen Arbeit mit den Flüchtlingen oder mit dem Helferkreis besondere Fragestellungen auftauchen, für die Rat und/oder Unterstützung von anderen Helferkreisen vonnöten sind. Diese Erfolgsbausteine der Netzwerkarbeit sollten bei der Arbeit mit Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit unbedingt erweitert werden. Damit ein Netzwerk aller Helferkreise eines Landkreises oder einer Stadt funktionieren kann, sind zusätzlich folgende zwei Bausteine notwendig: - Die einzelnen Helferkreise in den Gemeinden oder Stadtteilen müssen bereits gut strukturiert und organisiert sein und als eigenständige Organisation funktionieren. Erst wenn diese Voraussetzung gegeben ist, können die einzelnen Helferkreise miteinander vernetzt werden. Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 - Damit ein Netzwerkt der Helferkreise langfristig funktioniert und Früchte tragen kann, braucht es eine/n hauptamtliche/n Koordinator/in, die sämtliche organisatorische Aufgaben sowie die Moderation während der Netzwerktreffen übernimmt. Durch eine bürgerschaftlich engagierte Person ist diese Aufgabe kaum zu bewältigen und die eigentliche Aufgabe, Flüchtlinge zu betreuen, kann nicht mehr erfüllt werden. Handlungsempfehlungen Im Rahmen meiner Bachelorarbeit beim Landratsamt Ravensburg habe ich folgende Handlungsempfehlungen ausgesprochen, um das bestehende Netzwerk zu optimieren: 1. Teilnehmer/innenkreis festlegen Zur optimalen Gestaltung der Netzwerkstrukturen ist es wichtig, den Kreis der Teilnehmer/innen genau festzulegen. Da sich durch das Netzwerk die Soziale Arbeit und das bürgerschaftliche Engagement in der Flüchtlingsarbeit in Zukunft besser ergänzen sollen, ist es wichtig, dass sich Sozialarbeiter/innen und Koordinator/inn/en gut untereinander absprechen können und Zuständigkeiten festgelegt werden. Eine Handlungsempfehlung hierfür ist, dass die Sozialbetreuerinnen und Sozialbetreuer zu einzelnen Netzwerktreffen eingeladen werden, um diese Tätigkeitsabgrenzung zu erarbeiten. Für eine dauerhafte Beteiligung kann auch eine weitere Strukturebene gebildet werden, indem die Sozialbetreuer/innen eine/n Sprecher/in wählen, die/der stellvertretend an den Netzwerktreffen teilnimmt und so die Meinungen und Interessen der Sozialbetreuung vertritt. Von einer festen Beteiligung aller Sozialbetreuer/innen im Netzwerk ist jedoch abzuraten. 2. Gemeinsame Ziele und Visionen erarbeiten Eine grundlegende Voraussetzung für ein Netzwerk ist das Bewusstsein und die gemeinsame zielgeführte Arbeit zur Erreichung der Netzwerkziele für alle Teilnehmer/innen. Da es bisher noch keine gemeinsame Erarbeitung von Zielen gegeben hat, besteht hier noch ein großer Handlungsbedarf. Hierzu ist es wichtig, dass in einem der nächsten Treffen über die gemeinsamen Ziele gesprochen und diskutiert wird. Gemeinsame Ziele können die politische Lobbyarbeit sein, durch die beispielsweise für bessere Arbeitsmarktchancen gekämpft wird, Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 oder die gemeinsame Interessensvertretung gegenüber der öffentlichen Verwaltung. Das Ziel des Netzwerkes kann auch das Erlangen gewisser Qualifikationen aller Koordinator/inn/en oder die Möglichkeit des Austausches untereinander sein. Wichtig ist, dass alle Mitglieder sich mit den Zielen identifizieren können, bereit sind, dafür Zeit zu investieren und diese konkreten Ziele schriftlich festgehalten werden. Nur durch gemeinsame Ziele können die Teilnehmer/innen letztendlich für ihre Arbeit mit den Flüchtlingen vom Netzwerk profitieren. 3. Netzwerktreffen gemeinsam gestalten Nach Endres (2012) „zeichnen sich [erfolgreiche Kooperationen] durch wechselseitige Vertrauensverhältnisse“ (ebd., S. 51) aus. Dieses Vertrauen wird gefördert, indem die Netzwerkstrukturen gefestigt werden. Es muss also allen klar sein, welche Personen zum Netzwerk gehören und welche nicht, was die Netzwerkziele sind, in welchem Turnus die Treffen stattfinden und wer für die Organisation und Moderation zuständig ist. Außerdem sollte sich auch innerhalb der Treffen eine gewisse Gruppendynamik entwickeln, damit der Zusammenhalt gefördert wird, denn „in der Netzwerkarbeit stellt ein kooperatives Miteinander einen zentralen Erfolgsfaktor für die gemeinsame Arbeit dar“ (Quilling u. a. 2013, S. 71). Dafür ist eine entsprechende Gestaltung und Moderation der Treffen wichtig. Die Gestaltung betrifft die Form, in der das Treffen stattfindet. Die Moderation ist wichtig, damit alle Beteiligten in die Prozesse eingebunden werden und Konflikte gelöst werden können (Quilling u. a. 2013, S. 71). Wenn erreicht werden soll, dass alle freiwilligen Helferinnen und Helfer von den Netzwerktreffen profitieren können, sollten diese beiden Aspekte in Zukunft noch stärker beachtet und in einem gemeinsamen Prozess erarbeitet werden. 4. Netzwerktreffen regelmäßig durchführen Damit sich das Netzwerk zu einem verlässlichen Bestandteil in der freiwilligen Flüchtlingsarbeit entwickelt, ist es wichtig, dass die Treffen regelmäßig stattfinden und die Termine rechtzeitig bekannt gegeben werden. Eine Empfehlung wäre hier, zu Beginn des Jahres alle Termine bekannt zu geben, damit eine gewisse Planbarkeit möglich ist. Da der Bereich der Flüchtlingshilfe sehr unbeständig ist und es aktuell sehr oft Veränderungen, vor allem im rechtlichen Bereich, gibt, muss es dem Netzwerk trotzdem möglich sein, sich auch außerplanmäßig zu treffen, um aktuelle Entwicklungen zu besprechen. Hier gilt es rechtzeitig zu reagieren und trotzdem eine gewisse Konstanz zu wahren, damit die Koordinatorinnen und Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 Koordinatoren der Helferkreise regelmäßig an den Treffen teilnehmen können und so den größtmöglichen Nutzen davon haben. 5. Internetplattform als gemeinsame Kommunikationsform Eine gemeinsame Kommunikationsform ist in einem Netzwerk die grundlegende Basis. Viele bisherige Teilnehmer/innen sehen den Austausch mit anderen Akteurinnen und Akteuren als essentiell an und deshalb sollte dieser auch außerhalb der Netzwerktreffen funktionieren. Hier ist die Empfehlung, ein Internetforum einzurichten, in dem zum einen wichtige Dokumente und die Protokolle der Treffen abrufbar sind und zum anderen Fragen gestellt werden können, die sowohl von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreissozialamtes als auch von den anderen Helferkreiskoordinatorinnen und -koordinatoren gelesen und beantwortet werden können. Außerdem können die Forumsmitglieder eigene Profile anlegen, durch die sie zueinander Kontakt aufnehmen und sich über helferkreisübergreifende Aktionen und interessante Veranstaltungen austauschen können. Durch ein solches Forum können die Netzwerkteilnehmer/innen nicht nur drei bis vier Mal pro Jahr von der Vernetzung profitieren, sondern durchweg und völlig transparent. Außerdem können hierdurch auch Zuständigkeiten geklärt werden, wodurch die gegenseitige Ergänzung von Sozialer Arbeit und bürgerschaftlichem Engagement gefördert wird. Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015 Literatur: Bartsch, Matthias / Deggerich, Markus / Neumann, Conny / Piltz, Christopher / Popp, Maximilian / Schmid, Barbara (2014): Anpacken statt jammern. In: Der Spiegel (43), S. 30 – 32 Endres, Egon (2012): Erfolgsbausteine des Netzwerkmanagements. Wann gelingen Netzwerke? In: Politische Studien 63 (445), S. 48 – 59 Endres, Egon / Thiess, Michael (2012): Corporate Citizenship. Neue Formen der Vernetzung zwischen Unternehmen und Gemeinwohlorganisationen. In: Doris Rosenkranz / Angelika Weber (Hrsg.): Freiwilligenarbeit. Einführung in das Management von Ehrenamtlichen in der Sozialen Arbeit, 2. Auflage. Weinheim: Beltz Juventa, S. 169 – 179 Quilling, Eike / Nicolini, Hans J. / Graf, Christine / Starke, Dagmar (2013): Praxiswissen Netzwerkarbeit. Gemeinnützige Netzwerke erfolgreich gestalten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit Workshop: Füreinander: Vernetzung der Freiwilligenarbeit 19. Juni 2015
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