Wien Journal 2016

Wien-Journal
2016
WIENS
MÄRCHENSCHLÖSSER
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TORTENSCHLACHT
IM KAFFEEHAUS
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BEST OF
CONTEMPORARY VIENNA
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Schloss Schönbrunn
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Verbindung von imperial und modern macht Wien einzigartig. Als
Kaiser Franz Joseph 1916 starb, war Wien eine Weltmetropole. 100 Jahre
später ist die Stadt zum modernen Zentrum zeitgenössischer Kunst
avanciert. Und hat dabei den Glanz von einst nicht verloren. Begleiten
Sie uns auf eine Zeitreise durch Wiens „Märchenschlösser“. Wie „Vienna
Gloriosa“ von einst gegenwärtig interpretiert wird, erleben Sie im
Kulturareal des MuseumsQuartiers – als spannendes Miteinander von
Barock und Avantgarde.
Mit „Best of contemporary Vienna“ (Seiten 12/13) laden wir Sie ein,
zeitgenössische Kunst und Musik sowie aktuelles Design zu erkunden.
Der schwedische Illustrator Dennis Eriksson hat das Angebot mit einem
Augenzwinkern für Sie gezeichnet. Eriksson hat u. a. auch schon für
Spotify, Citroën und das schwedische TV gearbeitet. 2014 hat er in Wien
mit einem großen Live-Zeichenevent Aufsehen erregt.
Wie modernes Design in klassischer Umgebung entsteht, verrät Ihnen
unser Artikel über die jüngste Generation von Modemachern. Und
wir zeigen Ihnen, wo Sie umgekehrt klassisches Design in modernen
Ausstellungshallen finden. Dass die Musikstadt Wien weit über ihre
Grenzen hinaus für gute Töne sorgt, beweist die Vienna Symphonic
Library. Für diese gigantische Sound-Datenbank werden seit 15 Jahren
Töne und Tonfolgen klassischer wie seltener Orchesterinstrumente
eingespielt. Hollywoods Filmmusik-Schaffende sind vom Wiener
Wohlklang begeistert – wie uns Grammy-Preisträger James Newton
Howard (u. a. Filmmusik zu „The Dark Knight“) exklusiv verraten hat.
Wer „Party jeden Tag“ zu seinem Lebensmotto erwählt hat, bekommt
von uns die besten Tipps. Beim 60. Eurovision Song Contest im Mai
2015 hat sich Wien als weltoffener und toleranter Gastgeber präsentiert.
Einige Highlights dieses Events haben wir in Bildern festgehalten. Auch
beim Donauinselfest machen drei Millionen Besucher Jahr für Jahr
Party. Darüber und über weitere Festivals zum Flanieren berichten wir
ebenso wie über Flaniermöglichkeiten in den Parks und Gärten, in den
Fußgängerzonen und auf den Straßenmärkten der Stadt. Die sind für
Kostproben ebenso gut wie Wiens Kaffeehäuser, die Sie mit „klassischen“
Tortenkreationen begrüßen. Zu all dem wünsche ich Ihnen: genussvolle
Lektüre ...
Ihr
Norbert Kettner
Wiener Tourismusdirektor
Medieninhaber: WienTourismus, A-1030 Wien, Invalidenstraße 6, www.wien.info · Konzept & Chefredaktion: WienTourismus, Andrea Kostner · Projektkoordination: Paul Daniel · Text: Susanna Burger, Paul Daniel, Elisabeth Freundlinger, Susanne Kapeller,
Andrea Kostner, Angelika Öttl, Martina Polzer, Robert Seydel · Lektorat: Renate Hofbauer · Fotoredaktion: Anna-Elisabeth Menz · Fotorecherche: Elisabeth Freundlinger · Layout: Kreativ · Mag. Evelyne Sacher-Toporek · Kreation: Jung von Matt / Donau ·
Printed in Austria by Berger · 2854/15/105
Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
Bildnachweise
Titelseite: Schönbrunn: © WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 2: Norbert Kettner: © WienTourismus / Peter Rigaud; Illustration Ananasdamast: Miriam Wanzenböck · Seite 3: Details nachfolgender Abbildungen: siehe diese · Seite 4: Schönbrunn: © WienTourismus / Peter Rigaud; Schloss Wilhelminenberg: © Austria Trend
Hotels; Geymüllerschlössel: MAK-Expositur Geymüllerschlössel, Außenansicht © Peter Kainz / MAK; Hermesvilla: © Wien Museum / Hertha Hurnaus; Schloss Neugebäude: Harald Jahn / picturedesk.com · Seite 5: Winterhalter: Franz Xaver Winterhalter, 1865, MD 042822/000, GG.007098 © Bundesmobilienverwaltung /
Foto: Gerald Schedy; Conchita in der Kaisergruft: © www.rainerstudio.com, Denkmal Franz Joseph: © Schaub-Walzer / PID · Seite 6/7: Konzerthaus: © VSL; Heckelphon: © VSL; Glasharmonika: © VSL; James Newton Howard: © Wim Lippens; RSO: © Hollywood in Vienna; Grubinger: © Christian Schneider; Konzerthaus,
Hauptstiege: © Tali Amitai-Tabib; Theater an der Wien: © Rupert Steiner; Mozart: © Mozarthaus Vienna / David Peters; Rathaus: © WienTourismus / Karl Thomas · Seite 8/9: Bradaric Ohmae: © Nicole Maria Winkler; Ferrari-Zöchling: © Severin Koller; Femme Maison: © Femme Maison; Meshit: © Photo: Matthias Aschauer;
Josef Hoffmann: © Peter Kainz / MAK; Küche: SW Küche, Wien um 1960; © Bundesmobilienverwaltung, Foto: Lois Lammerhuber; Miss Lillys Hats: © miss lillys hats, Jürgen Hammerschmid; Mühlbauer: © WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 10/11: Sacher-Torte: © Hotel Sacher Wien; Imperial-Torte: © Hotel Imperial /
imperialvienna.com; Torten: © WienTourismus / Peter Rigaud; Demel: © WienTourismus / Peter Rigaud; Supersense: © Gebhard Sengmüller; Phil: © David Auner; Marco Simonis: © www.photo-simonis.at; Weingut Cobenzl: © Weingut Cobenzl / Golser; Liesenpfenning: © WienWein; WienWein Schönbrunn: © Herbert Lehmann ·
Seite 12/13: Illustration: Dennis Eriksson · Seite 14/15: Riesenrad: © WienTourismus / Christian Stemper; Stadtpark: © WienTourismus / Peter Rigaud; Augarten: © Österreichische Bundesgärten; Oberlaa: © Norbert Stöckl; Bonsai: © Österreichische Bundesgärten; Zitronen: © Österreichische Bundesgärten; Wildschwein:
© MA 49 - Pieper; Donauinsel: © WienTourismus / Christian Stemper · Seite16/17: Donauinselfest: © WienTourismus / Karl Thomas; Gürtel Nightwalk: © WienTourismus / Hertha Hurnaus; Donauinsel: © WienTourismus / Christian Stemper; Muse: © Travis Shinn; Donaukanaltreiben: © WienTourismus / Bernd Preiml; Melody
Gardot: © Universal Music; Besuch der alten Dame: © VBW; Staatsoper: © by Jazz Fest Wien Archiv; Popfest: © Simon Brugner / Theyshootmusic.com; Sigrid Hauser & Ephraim: © Volksoper Wien · Seite 18/19: Markt: © WienTourismus / Peter Rigaud; Standlerin: Brasch Dieter / Gusto / picturedesk.com; Brunnenmarkt 1950:
© MA59-Marktamtsmuseum Wien; Schaufensterbummel: © WienTourismus / Peter Rigaud; Graben: © WienTourismus / Gerhard Weinkirn; Lichterloh: © WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 20: Donautechno: © Benjamin Fehringer; Sass: © David Auner; Volksgarten: © Gregor Lechner · Seite 21: Mans Zelmerlöw: © ORF /
Milenko Badzic; Rathaus: Thomas Unterberger; Ampelpärchen: Thomas Unterberger; Bühnenshow: © ORF / Thomas Ramstorfer; Partystimmung am Rathausplatz: Thomas Unterberger; Umarmung: Thomas Unterberger; Schwedische Fans: Thomas Unterberger; Golden Boys: Thomas Unterberger; Fans vor der Stadthalle: Thomas
Unterberger; Waterloo & Robinson: Thomas Unterberger; Britische Fans: Thomas Unterberger; Conchita: © ORF / Milenko Badzic · Seite 22: Tourist Info Albertinaplatz: © Hertha Hurnaus; Smartphone: © tina vienna · Seite 23: Neujahrskonzert: © WienTourismus / Lois Lammerhuber; Wiener Eistraum: © WienTourismus / Lois
Lammerhuber; Ballsaison: © WienTourismus / Peter Rigaud; Marathon: © WienTourismus / Wolfgang Simlinger; Wiener Festwochen: © Reinhard Werner / Burgtheater; v.l.n.r. Birgit Minichmayr (Gunhild Borkman), Max Rothbart (Erhart Borkman); Life Ball: Life Ball © Harald Klemm; Gallery Weekend: © Feiersinger / Janda;
Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker: © PH / Foto: Richard Schuster; Genussfestival: © PID-Votava; Vienna Pride: Hosi Wien © Dominik Steinmair; ImPulsTanz: © Karolina Miernik; Oper live am Platz: © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn; Wiener Wiesn: © Roland Rudolph; Weihnachtsmärkte: © WienTourismus /
Christian Stemper; Silvesterpfad: © WienTourismus / Karl Thomas
Der „Hofdamast“ – hier zeitgenössisch interpretiert – ist ein imperialer Stoff mit
stilisierter Ananasfrucht. Er wurde ausschließlich am Wiener Hof verwendet.
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27 Schlösser gibt es in Wien – vom
anmutigen
Künstler-Schlösschen
über verträumte Liebesschlösser bis
zum prächtigen Schloss Schönbrunn,
der einstigen Sommerresidenz der
Habsburger. Kaiser Franz Joseph starb
hier vor 100 Jahren. Auch viele andere Wiener Orte erinnern an den legendären Monarchen.
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GRÜN,
GRÜNER,
WIEN
Die Zahlen sprechen für sich:
850 Parks und Grünanlagen,
100.000 Alleebäume und 1,2 Millionen Sommerblumen – so viel öffentliches Grün gibt’s sonst nirgendwo.
Liebhaber schwärmen u. a. vom
Alpengarten und von japanischen
Parks. Die beste Umgebung fürs
Laufen und einschlägige Events vom
Vienna City Marathon bis zum Night
Run.
Grammy-Preisträger James Newton
Howard nützt sie genauso wie mancher Hobby-Komponist. Und Filmmusik made in Hollywood wäre
heute ohne den speziellen Sound der
Vienna Symphonic Library undenkbar. Ein Parade-Exportartikel der
Musikstadt Wien, in der das Konzerthaus Furore macht und einige musikalische Jubiläen ins Haus stehen.
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FESTIVALS
ZUM
FLANIEREN
Die Donauinsel, der Donaukanal und
der Gürtel verwandeln sich alljährlich in Festival-Zonen mit unzähligen Bühnen. Konzerte, DJ-Sets und
Kulinarik locken. Auch bei Europas
größter Gratis-Open-Air-Party, dem
Donauinselfest. Selbstverständlich
bietet Wien auch Jazz-Aficionados
und Musical-Maniacs allerhand.
Eine Generation junger Designer
sorgt nicht nur in der Wiener Modeszene für frischen Wind. Längst
haben die Newcomer internationales
Parkett betreten. Ebenso wie Wiens
kreative Hutmanufakturen. Sie alle
schließen nahtlos an die lange Tradition der Wiener Design-Kunst an, von
der einige hiesige Museen erzählen.
Viele der namhaften Wiener Traditionscafés servieren geniale TortenKreationen, die auch den Namen des
jeweiligen Hauses tragen. Genießer
schätzen die Stadt auch, weil so manches Geschäft hier zugleich ein Lokal
ist. Und weil in Wien der Wein einen
besonderen Stellenwert hat.
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In Wien findet man zeitgenössische
Kunst in vielen Ausprägungen. In
Museen, bei Kunst-Events und im
öffentlichen Raum, in der Musik und
an der Decke von Restaurants. Und
natürlich findet man sie auch im
Wien-Journal, humorvoll illustriert
von Dennis Eriksson.
TORTENBEST OF CONNEUE
SCHLACHT IM TEMPORARY
MODEMACHER KAFFEEHAUS VIENNA
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PARTY
ÜBER WIEN
ES MUSS
INFORMIEREN
NICHT IMMER JEDEN TAG
In Wien kann man jeden Tag abtan- Damit Sie nicht lange suchen müsNASCHMARKT zen
und es gibt viele gute Gründe, sen, wo Sie ein Hotel buchen und
das
Party-Outfit
einzupacken. Beim die Wien-Karte kaufen können, wo
SEIN
Eurovision Song Contest im Mai Sie einen Stadtplan geschenkt be-
Die Wiener Märkte mit ihrem bunten, frischen Angebot bieten pralles
Leben voll genussreicher Entdeckungen. Vom Brunnenmarkt, dem längsten ständigen Straßenmarkt Europas,
bis zu kleinen Delikatess-Märkten.
Auch Wiens Fußgängerzonen mit
ihrem attraktiven Shopping-Angebot
eignen sich bestens zum Flanieren
und Gustieren.
2015 haben Tausende in der Wiener
Stadthalle und in Fan-Zonen wie
dem Eurovision Village am Rathausplatz gefeiert. Unser fotografischer
Rückblick beweist: Die ganze Stadt
war in Party-Stimmung.
kommen und Gratis-WLAN finden,
haben wir die Reise-Basics übersichtlich zusammengestellt. Dazu gibt’s
ein paar Tipps zu noch mehr WienHighlights.
Schönbrunn zählt zu den schönsten
Schlössern Europas. Im Park befindet
sich auch der älteste noch bestehende
Zoo der Welt.
WIENS MÄRCHENSCHLÖSSER
27 Schlösser gibt es in Wien – von den prächtigen HabsburgerResidenzen bis zum versteckten Künstler-Schlösschen.
Die Zeit der Kaiser, Fürsten und Grafen in Wien ist vorbei.
Doch ihre Schlösser gibt es nach wie vor. Zum Pflichtprogramm
jedes Wien-Besuchers zählt Schloss Schönbrunn mit seinen
1.441 Räumen und dem prachtvollen Park, durch den schon Sisi
und Franz Joseph lustwandelten. Oder das Belvedere, damals
Sommerresidenz eines nach Geltung drängenden kleinen
Prinzen (Eugen), heute Heimat einer wertvollen Kunstsammlung.
Nicht zu vergessen die Hofburg, die von einer 55 mal 55 Meter
großen mittelalterlichen Befestigungsanlage bis zum Ende
der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 zu einer der
größten Herrscherresidenzen Europas erweitert wurde. Schloss
Neugebäude hingegen, von Kaiser Maximilian II. (1527–1576) in
Auftrag gegeben, wurde nie ganz fertig gestellt, glänzt aber mit
einem Renaissance-Garten, in dem sich einst auch wilde Tiere
tummelten. Heute gibt’s hier jeden Sommer Open-Air-Kino.
Liebesschlösser
Eine Nummer kleiner, dafür aber fertig gebaut, ist das Schloss
Wilhelminenberg. Heute ein Hotel, bieten Café- und Restaurantterrasse einen perfekten Blick über Wien. Fürst Moritz von
Montléart erwarb das Schloss am Gallitzinberg und schenkte es
1866 seiner Gattin Wilhelmine. Als Draufgabe gab’s die inoffizielle Umbenennung des Berges in Wilhelminenberg. Ein ähnliches Geschenk erhielt auch Sisi: Kaiser Franz Joseph ließ für sie
die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten errichten. Dort sollte die
umtriebige Monarchin ein Zuhause finden. Doch obwohl unter
anderem Gustav Klimt das Privatgemach der exzentrischen Kaiserin gestaltete, verbrachte Sisi nur wenige Tage im Jahr hier.
In der Nähe von Sisis Prunkvilla liegt das 1394 erstmals erwähnte Erzbischöfliche Schloss Ober St. Veit. Kurz gehörte es
Maria Theresia. Die restlichen Jahrhunderte verbrachten die
Wiener Erzbischöfe hier ihre Sommerferien. Sehenswert sind
vor allem die vom Maler Johann Nepomuk Bergl kunstvoll gestalteten Zimmer, wo Landschaften, Tiere und Menschen zu
sehen sind. Während im geistlichen Schloss die Uhren stehen
geblieben sind, ticken sie im weltlichen Geymüllerschlössel
umso lauter: Die Außenstelle des Museums für angewandte
Kunst/Gegenwartskunst – MAK, 1808 als Sommersitz eines
Bankiers errichtet, beheimatet 160 Alt-Wiener Uhren aus der
Zeit zwischen 1760 und der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ebenfalls sehenswert: die Biedermeier-Möbel.
Künstlerschlösser
Auch Künstler wohnten in Wien in Schlössern: So bezog
Hugo von Hofmannsthal 1901 das Maria-Theresien-Schlössl
im heutigen 23. Bezirk. Bis zu seinem Tod 1929 lebte der
Schriftsteller hier. Heute heißt es Hofmannsthal-Schlössl. Gleich
zwei Musiker besaßen dasselbe Barockschloss im 19. Bezirk:
Emanuel Schikaneder, Librettist von Mozarts Oper „Die
Zauberflöte“, von 1802 bis 1812 und der Operettenkomponist
Franz Lehár von 1932 bis 1944. Letzterer schrieb hier sein
Werk „Giuditta“. Der Name des Schlosses lautet – wenig
überraschend – Lehár-Schikaneder-Schlössl.
Der Blick vom Schloss Wilhelminenberg auf
Wien ist großartig.
In direkter Nachbarschaft zu Schönbrunn befindet sich das
Springer-Schlössl. Der Großindustrielle Freiherr von Springer
ließ es 1887 errichten. Das Areal, auf dem es steht, gehörte einst
dem Freiherrn von Hügel. Der war kaiserlicher Oberstgartenmeister in Schönbrunn. Die 170 Naturdenkmäler im riesigen
Park zeugen heute noch von Hügels gärtnerischer Kunstfertigkeit. Der Kaiser und sein Gärtner als Nachbarn – das gibt’s auch
nur in Wien.
Schloss Neugebäude wurde nie ganz fertig gestellt.
Im Geymüllerschlössel (l.)
kann man historische
Uhren bewundern. Die
Hermesvilla (M.) bekam Sisi
von Franz Joseph geschenkt.
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Kaiser Franz Joseph (hier auf einem
Porträt von Franz Xaver Winterhalter
in den Kaiserappartements) regierte
68 Jahre lang.
In der Kaisergruft liegt
Franz Joseph begraben,
links davon seine Frau
Elisabeth. Conchita Wurst
stattete den beiden einen
Besuch ab.
ES WAR SEHR SCHÖN,
ES HAT IHN
SEHR GEFREUT!
Kaiser Franz Joseph starb vor 100 Jahren im Schloss Schönbrunn. Noch heute
erinnern zahlreiche Orte in Wien an den berühmten Habsburger.
Als gutmütiger alter Herr in Uniform mit Backenbart und Gemahl von Kaiserin
„Sisi“ Elisabeth ist Franz Joseph (verklärt) in die Geschichte eingegangen. Vor
100 Jahren, am 21. November 1916, starb der am längsten regierende (68 Jahre!)
Habsburger-Kaiser. Aus diesem Anlass finden im Schloss Schönbrunn sowie
im Hofmobiliendepot, in der Kaiserlichen Wagenburg und im niederösterreichischen Schloss Niederweiden Ausstellungen statt (16.3.–27.11.2016). Sie beleuchten unterschiedliche Aspekte des Monarchen, unter dessen Regentschaft
unter anderem der Bau der Ringstraße, die Rückkehr zum Absolutismus, der
Ausgleich mit Ungarn und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges fielen (siehe
dazu die Zitate zweier prominenter Franz-Joseph-Kenner).
In Wien begegnet man Franz Joseph heute noch. Nicht nur in Form von Inschriften auf zahlreichen Ringstraßen-Gebäuden. Sondern zum Beispiel auch im
Burggarten: Dort steht das einzige Denkmal des Kaisers. Und das erst seit 1957.
Denn bis zu diesem Zeitpunkt stand es versteckt in der Militär-Kadettenschule
in Breitensee. Begraben liegt Franz Joseph, der drei Mal für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, in der Kaisergruft zwischen Sisi und dem gemeinsamen Sohn Rudolph. Die Kaiserappartements in der Hofburg erlauben einen
Einblick in das private Leben des Monarchen, der mehrere uneheliche Kinder
mit seiner Geliebten Anna Nahowski gehabt haben soll. Mit seiner langjährigen
Gefährtin Katharina Schratt verband den Kaiser hingegen lediglich eine innige
Freundschaft.
15 legitime Enkelkinder und 55 Urenkel hatte Franz Joseph. Der Fortbestand der
Dynastie Habsburg-Lothringen schien also gesichert, als der greise Kaiser 1916
im damals biblischen Alter von 86 starb. Zwei Jahre später war die österreischisch-ungarische Doppelmonarchie am Ende, die Erste Republik wurde ausgerufen. Das Bild des liebenswürdigen alten Herrn mit Bart aber blieb.
Franz-Joseph-Denkmal im Burggarten
Aus den Erzählungen von Leuten, die den Kaiser noch
persönlich kannten, ist er mir als humorvoller Mensch
in Erinnerung. Das ist ein Aspekt, der aber in der öffentlichen
Wahrnehmung kaum bekannt ist. Jedenfalls war er eine
Persönlichkeit mit starken Prinzipien und einem hohen Ehrbegriff,
was sich auch in seiner Politik widergespiegelt hat.
Karl Habsburg-Lothringen, Ururgroßneffe Kaiser Franz Josephs
Franz Joseph wurde durch seine Allgegenwärtigkeit in einer langen
Regierungszeit, die persönlichen Schicksalsschläge sowie die
wirtschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Zeit, die man mit
ihm in Verbindung setzte, an denen er aber nur teilweise beteiligt war, zum
Symbol der alten Monarchie. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die
erste Phase seiner Herrschaft vom schlimmen Wüten in Ungarn und der
Durchsetzung eines Absolutismus geprägt war. Zudem blieben die nationalen
und sozialen Probleme weitgehend ungelöst, was wesentlich zum Ende des
Vielvölkerstaates beitrug.
Karl Vocelka, Historiker und Autor („Franz Joseph I. 1830–1916. Kaiser von Österreich und König
von Ungarn. Eine Biographie“)
Text: Robert Seydel
BIBLIOTHEK
DER KLÄNGE
Die Vienna Symphonic Library, eine gigantische Ton-Datenbank, revolutioniert seit Jahren von Wien aus den Musikmarkt, speziell im Bereich der Filmmusik. Musikschaffende –
von Grammy-Preisträgern wie James Newton Howard bis zu
Hobbykomponisten am Heim-PC – nutzen die unendlichen
Möglichkeiten.
Gründer der Vienna Symphonic Library ist ein ausgebildeter
Musiker: Herbert Tucmandl war unter anderem Cellist bei den
Wiener Philharmonikern, später Kameramann, Regisseur und
Komponist. Seit dem Jahr 2000 werden unter seiner Leitung
Einzeltöne, aber auch Tonfolgen aller Orchesterinstrumente
eingespielt, von der Solo-Violine bis zum Kontrabass-Ensemble,
vom Konzertflügel bis zum Heckelphon (eine der Oboe verwandte Instrumentenrarität). Selbst Stimmen oder beispielsweise Pfeifen werden mittlerweile in allen nur erdenklichen Varianten aufgenommen. Derzeit sind zwei Millionen Audio-Samples
als Download erhältlich. Diese mit Abstand größte Sammlung
macht die Vienna Symphonic Library zum Weltmarktführer.
Hollywood, Pop und Song Contest
Am Computer können die einzelnen Samples Schritt für Schritt
zur perfekt klingenden Orchesterpartitur zusammengestellt
werden, was aus der modernen Musik-Produktion nicht mehr
wegzudenken ist. Ob Musik für TV-Serien wie Tatort, The Mentalist oder CSI: Miami, internationale Werbekampagnen oder
Musical-ProduktionenbishinzumgroßenFeldderFilmmusik –
weltweit setzen über 40.000 Musiker, Komponisten, Arrangeure und Produzenten die Produkte der Vienna Symphonic
Library ein.
Hollywood-Filmkomponisten wie Danny Elfman, Alan Silvestri,
James Newton Howard sowie die Oscar-Gewinner Alexandre
Desplat (2015 für The Grand Budapest Hotel) und A. R. Rahman
(2009 für Slumdog Millionär) nützen die Musiksoftware des
Wiener Unternehmens ebenso wie Herbie Hancock, Lenny
Kravitz, Beyoncé, Céline Dion und Massive Attack. Selbst beim
jährlichen Eurovision Song Contest, 2015 fulminant in Wien gefeiert, stammen die opulenten Orchesterklänge von der Vienna
Symphonic Library.
Top-Musiker, oft aus den Reihen
der Wiener Philharmoniker oder
der Wiener Symphoniker, spielen
in monatelanger Arbeit alle nur
erdenklichen Töne und Tonfolgen
für die Vienna Symhonic Library
ein. Auch auf dem Heckelphon.
Filmmusik made in Vienna
Derzeit wird eifrig daran gearbeitet, Wien als zukunftsweisenden
Standort im Bereich der internationalen Filmmusik-Produktion
zu etablieren. Die Vienna Symphonic Library renoviert die
aus den 1940er-Jahren stammende Synchronhalle der Rosenhügelstudios, um diese als „Synchron Stage Vienna“ zu einer
der weltweit führenden Aufnahmeorte für Musikproduktionen
auszubauen, vor allem für sogenannte Hybrid-Produktionen,
bei denen virtuelle Klänge mit Live-Einspielungen verbunden
werden. Aufgrund ihrer herausragenden akustischen Eigenschaften ist die Synchronhalle den gegenwärtig führenden Aufnahmebühnen in Los Angeles, London oder Berlin mindestens
ebenbürtig. Parallel dazu wird ein Filmmusik-Orchester aufgebaut, das den hohen Qualitätsansprüchen der Studios und Filmproduzenten gerecht wird.
Auch die seltensten Instrumente
werden aufgenommen, etwa eine
Glasharmonika.
James Newton Howard über die Vienna Symphonic Library
Er ist einer der angesehensten Hollywood-Komponisten: 2009 gewann James
Newton Howard den Grammy-Award
für die Filmmusik zu „The Dark Knight“
(zusammen mit Hans Zimmer).
Howard vertont verschiedene Filmgenres, von leichter Unterhaltung (French
Kiss, Tage wie dieser) über Actionfilme
(Auf der Flucht, Vertical Limit) und
Thriller (Zwielicht, Die Dolmetscherin)
bis hin zu Dramen (Schnee, der auf
Zedern fällt). Auch das Titelthema zur
Fernsehserie Emergency Room stammt
von ihm.
Howard über die Vienna Symphonic
Library:
„Für mich war Wien immer das Zentrum der
Musikwelt. Die Vienna Symphonic Library
spielt seit vielen Jahren eine Schlüsselrolle
in meiner Komposititonsmethodik. Viele der
Special Editions sind beachtlich und Vienna
Ensemble Pro hat einen großen Beitrag zur
Effizienz meiner Studioarbeit und zu meinen
Kompositionen ganz allgemein geleistet.“
James Newton Howard ist auch Preisträger des Max Steiner Film Music
Achievement Awards 2015. Die Auszeichnung wird bei der jährlichen Film-
musik-Gala „Hollywood in Vienna“ im Wiener
Konzerthaus überreicht – ein glanzvoller
Abend unter Live-Mitwirkung des renommierten Radio-Symphonieorchesters Wien, der via
TV in 35 Länder ausgestrahlt wird.
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AUFBRUCH IM
WIENER KONZERTHAUS
Das Wiener Konzerthaus ist einer der lebendigsten Orte der Stadt. Die Vielfalt
des kulturellen Angebots wächst von Jahr zu Jahr, neue Festivals bereichern
das Programm.
Hier ist die Musik zu Hause, und zwar nicht nur die Klassik. Die mehr als 800 Veranstaltungen pro Saison im Konzerthaus verteilen sich auf alle Genres: Jazz,
World, Wienerlied, Musikkabarett, Filmmusik und Lesungen haben genauso ihren
Fixplatz wie Alte Musik, Orchester-, Vokal- und Kammermusik und Künstlerportraits. Es ist das Konzerthaus, in dem viele faszinierende Musiker aus der ganzen
Welt ihre Virtuosität mit dem Publikum teilen: der junge Liedermacher „Der Nino
aus Wien“ und die Wiener Philharmoniker, Jazztrompeter Wynton Marsalis und
Violonistin Hilary Hahn, Percussion-Genie Martin Grubinger und Bariton Thomas
Hampson, das humoristische Musiker-Duo Igudesman und Joo, die Schauspieler
Cornelius Obonya und Sophie Rois.
Percussionist Martin Grubinger gibt am 25. Juni 2016 im Wiener Konzerthaus
eine „Salsa Party“ mit Musik von James Ellis bis Joe Zawinul.
Die zwei neuen Festivals der Saison 2014/15 finden ihre Fortsetzung. „Gemischter
Satz“ im Mai lädt ein zum Verkosten – nicht nur Musik, sondern auch Literatur, Schauspiel, Bildende Kunst, dazu Kostproben aus den Weingärten Wiens. Das
„Bridges“-Festival im Juni steht für die Idee,
im Europa des 21. Jahrhunderts Brücken zu
bauen – mit zeitgenössischer Musik. Es gibt
auch regelmäßig mehrsprachige Führungen
durch das Haus, ein Jugendstil-Juwel, das am
19. Oktober 1913 in Anwesenheit von Kaiser
Franz Joseph I. eröffnet wurde.
HAPPY BIRTHDAY!
Das Wiener Konzerthaus, ein Ort der Begegnung für
Musikfreunde aller Genres
2016 gibt es mehrfach Grund zum Feiern: Mozarts Geburtstag
wiederholt sich zum 260. Mal und zwei Wiener Musikinstitutionen, das Mozarthaus Vienna und das Theater an der Wien,
feiern ihr Zehnjahres-Jubiläum.
Am 27. Jänner 1756 wurde das Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart geboren.
In seinen produktivsten Wiener Jahren
residierte er in der Domgasse 5. Diese
Wohnung ist heute Teil der Erlebniswelt
Mozarthaus Vienna. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen gibt es ein besonders dichtes
Programm: eine neue Multimedia-Installation zur Oper „Le Nozze di Figaro“, Konzerte u. a. mit Mezzosopranistin Angelika
Kirchschlager und Ausstellungen, auch zu
Falcos Welthit „Rock Me Amadeus“, der
vor 30 Jahren veröffentlicht wurde.
Das Theater an der Wien präsentiert
innovative Inszenierungen vom Barock
über Mozart bis zur Moderne.
Das Theater an der Wien, 1801 im Geiste
Mozarts von seinem Librettisten Emanuel
Schikaneder erbaut, präsentiert sich
heute als innovatives Opernhaus mit
exzellentem Ruf. Seit 2006 hat es mehr
als 80 neue Opernproduktionen gezeigt. Den zehnjährigen
Höhepunkt kennzeichnen die Jubiläumsproduktionen im
Jänner: Den Auftakt macht die Premiere von Kurt Weills „Die
Dreigroschenoper“ in einer Inszenierung von Keith Warner,
top besetzt mit Tobias Moretti, Angelika Kirchschlager, Anne
Sofie von Otter und Florian Boesch. Es folgen in konzertanter
Aufführung Beethovens „Fidelio“, geleitet von Nikolaus
Harnoncourt, und Mozarts „Idomeneo“ mit René Jacobs.
t
Even
Das Mozarthaus Vienna wurde 2006, zu Mozarts 250. Geburtstag, eröffnet,
als Erlebniswelt mit Original-Wohnräumen, Ausstellungen, Installationen und
Veranstaltungsort.
Der Wiener Rathausplatz wird vom
2. Juli bis 4. September 2016 wieder zum
allabendlichen Treffpunkt: Musikliebhaber verfolgen beim Musikfilm-Festival
am Rathausplatz Opern- und Konzertfilme von Klassik bis Pop auf der riesigen
Leinwand. Genießer kosten sich durch das
internationale Angebot der Gastro-Meile.
P
P
I
T
Text: Susanna Burger
Unverwechselbar: die Taschen von
Bradaric Ohmae mit dem Wiener Geflecht.
NEUE
MODEMACHER
Eine neue Generation junger heimischer Designer sorgt in der Wiener Modeszene für frischen
Wind und international für Aufsehen.
Sie sind jung und haben jede Menge kreative Ideen im Kopf. Kaum die Ausbildung abgeschlossen,
gründeten in den vergangenen Jahren einige bemerkenswerte Newcomer ihre eigenen Modelabels
in Wien. Und das mit internationalem Erfolg. Auf Bradaric Ohmae etwa wurden schon Magazine
wie Vogue und Elle aufmerksam. Das Designer-Duo besteht aus Tanja Bradaric und Taro Ohmae. Die
beiden experimentieren mit Traditionen, kokettieren mit Klischees und kombinieren Handwerk mit
innovativen Technologien. Vor allem die Taschen tragen eine unverwechselbare Handschrift. Das
Flechtmuster der Thonet-Stühle (Wiener Geflecht genannt) findet sich hier als zentrales Element
wieder.
Ein bemerkenswertes Designer-Duo ist auch Femme Maison. Hinter dem Label stecken Franziska
FürpassundSiaKermani.DiebeidensindinspiriertvondemBildeinerextravaganten,selbstbewussten
Frau mit Ecken und Kanten, für die sie eine luxuriöse, feminine Mode entwerfen. Die hochwertigen
Materialen sind handverlesen, auch heimischer Loden kommt zum Einsatz. Besondere Prints und
eleganter Minimalismus sorgen für einen unverkennbaren Stil.
Von Wien nach London
Ida Steixner und Lena Krampf landeten mit ihrem Label Meshit gleich zu Beginn ihrer Karriere den
ganz großen Coup. Teile ihrer ersten Kollektion wurden 2011 von der britischen Modekette Topshop
entdeckt und eingekauft. Anfänglich war ihre Mode noch von Pop- und Jugendkulturen beeinflusst.
Mittlerweile sind ihre Kollektionen klassischer geworden, Tragbarkeit steht aber noch immer im Vordergrund. Der Look ist cool und unangestrengt. 2014 eröffnete der Meshit Store im 7. Bezirk.
Sehenswerte Prints
• Bradaric Ohmae:
erhältlich bei Song (Praterstraße 11–13, 1020 Wien)
• Femme Maison:
erhältlich nach Voranmeldung im Atelier von
Femme Maison (Hahngasse 15, 1090 Wien)
• Meshit:
erhältlich im Meshit Store
(Westbahnstraße 25, 1070 Wien),
bei Firis (Bauernmarkt 9, 1010 Wien),
S/GHT (Kirchengasse 24, 1070 Wien),
Glanz & Gloria (Schottenfeldgasse 77, 1070 Wien)
Ein vielversprechendes Modelabel ist GON, 2011 von Christina Steiner gegründet. Lockere, fließende Silhouetten prägen die Entwürfe. Christina Steiner verleiht ihnen mit eigens entwickelten Mustern und Drucken ihre persönliche Handschrift. Für besondere Seidendrucke steht auch die Mode
von Ferrari Zöchling. Das Label wird von Romana Zöchling betrieben. Für ihre Prints, die auf den
cleanen Entwürfen besonders gut zur Geltung kommen, arbeitet die Designerin mit verschiedenen
Künstlern zusammen.
Spannender Modeexport
Nicht nur von Wien aus erobern junge heimische Designer das internationale Modeparkett: Der
Wiener Arthur Arbesser lebt mittlerweile in Mailand, machte sich 2012 mit seiner gleichnamigen
Modelinie selbständig und ist derzeit der neue Liebling der internationalen Modebranche. Marina
Hörmanseder sorgt mit ihrer Korsett- und Ledermode von Berlin aus für Aufsehen. Sogar Lady Gaga
trägt die ausgefallenen Kreationen der aus Wien stammenden Designerin.
• GON:
erhältlich bei Park (Mondscheingasse 20, 1070 Wien)
• Ferrari Zöchling:
erhältlich bei Runway Vienna
(Goldschmiedgasse 10, 1010 Wien)
Die Prints auf den Entwürfen
von Ferrari Zöchling entstehen in
Zusammenarbeit mit Künstlern.
Tolle Silhouetten in der eleganten
Kollektion von Femme Maison.
Die zwei Designerinnen von Meshit
entwerfen unangestrengte Looks.
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DESIGN IM MUSEUM
In Wien hat Design eine lange Tradition. Einen Überblick über Design
der Vergangenheit und Gegenwart geben einige Wiener Museen.
Wer das schöne Backsteingebäude an der Wiener Ringstraße betritt, taucht
ein in eine Welt aus Möbeln, Textilien, Teppichen, Holz- und Metallarbeiten, Glas und Keramik. Das MAK – Österreichisches Museum für
angewandte Kunst/Gegenwartskunst ist die erste Adresse für gesammeltes Design in Wien. Das Museum wurde 1863 als „k. k. Österreichisches
Museum für Kunst und Industrie“ gegründet. Die Sammlung verbindet
bis heute angewandte Kunst, Design, Architektur und Gegenwartskunst.
Die Bandbreite reicht von der Antike bis in die Gegenwart, von Asien
bis zur Wiener Werkstätte, die 1903 von Josef Hoffmann und Koloman
Moser gegründet wurde. Unter allen Museen weltweit hat das MAK die
größte Objektsammlung der Wiener Werkstätte.
Design der Wiener
Werkstätte und ihres
Mitbegründers Josef
Hoffmann ist ein
Schwerpunkt im MAK.
Sehenswert ist auch das neu gestaltete MAK Design Labor, wo Themen
wie Kochen, Essen und Trinken, Sitzen und Schmücken im Wandel
der Zeit präsentiert werden. Eine Themeninsel zeigt Exponate aus dem
Archiv des gebürtigen Österreichers Helmut Lang, der zu den einflussreichsten Mode-Designern der letzten 30 Jahre zählt.
Ausschließlich um Möbel geht es im Hofmobiliendepot Möbel Museum
Wien. Das ehemalige k. k. Hofmobiliendepot hatte die Aufgabe, das
Mobiliar der Habsburger zu verwalten. Mit einem Schwerpunkt auf
Biedermeier und Historismus gibt das Museum einen spannenden
Einblick in die Wohnkultur von damals bis heute. Die Bandbreite reicht
vom kaiserlichen Rollstuhl über Sisis Schlafzimmer in Gödöllö bis zu
den Thonet-Bugholzmöbeln.
Die Geschichte des Wiener Porzellans von seinen Anfängen bis heute illustriert das Porzellanmuseum im Augarten. Im Designforum im
MuseumsQuartier liegt
der Schwerpunkt auf der
Kreativindustrie und zeitgenössischem
Design.
Hier gibt es regelmäßig
Ausstellungen zu GrafikDesign, Multimedia und
Produkt-Design.
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Im Herbst 2016 feiert die
Vienna Design Week ihr
zehnjähriges Jubiläum. Mit
rund 150 Veranstaltungen wird
das Thema Design aus allen
Blickwinkeln betrachtet.
Auch Design des 20. Jahrhunderts hat Platz im Hofmobiliendepot.
GUT BEHÜTET
In den Händen der Wiener Hutmacher entstehen die unterschiedlichsten Kopfbedeckungen. Ein Kurzporträt von drei außergewöhnlichen
Unternehmen.
Wenn ein Weltstar wie Brad Pitt regelmäßig Bestellungen bei der Mühlbauer Hutmanufaktur aufgibt, dann spricht das Bände. Seit über 100 Jahren produziert Mühlbauer in Handarbeit Hüte, Kappen, Haarreifen und
andere schicke Kopfbedeckungen. Das Unternehmen hat sich von einem
alteingesessenen Traditionsbetrieb zu einer angesagten Marke entwickelt – mit stylischen Shops in der Wiener Innenstadt und im 7. Bezirk.
Eine komplett andere Welt eröffnet sich dem Besucher
bei Shmuel Shapira. Der aus Jerusalem stammende
Hutmacher hat vor einigen Jahren den 150 Jahre alten
Betrieb der Szaszi-Hüte samt alter Biedermeier-Werkstatt übernommen. Die Werkstatt in einem Hinterhof
der belebten Mariahilfer Straße gleicht einem Museum,
hier empfängt Meister Shapira seine Kunden und produziert handgemachte Herrenhüte nach Maß.
Besondere Kunstwerke sind Miss Lillys Hats. Designerin Niki Osl verarbeitet hochwertige Vintage-Blüten,
-Knospen und -Blätter aus Samt, Papier, Seide und
Leder zu Hütchen, Kränzen und Spangen. Stars wie
Lana del Ray und Georgia May Jagger wurden schon
mit den edlen Blumenkränzen der Wienerin im Haar
gesehen. Die handgemachten Einzelstücke sind bei
Lena Hoschek, Sisi Vienna, Gössl, im Steffl Department
Store und nach Absprache im Atelier von Miss Lillys
Hats erhältlich.
Weltstars wie Brad Pitt und Madonna tragen die schicken Modelle der
Mühlbauer Hutmanufaktur.
Die kunstvollen Kreationen von
Miss Lillys Hats werden aus
Vintage-Materialien gefertigt.
Text: Susanne Kapeller
Nur wenige Mitarbeiter kennen das Rezept
der Original Sacher-Torte. Chefkonditor
Alfred Buxbaum ist einer von ihnen:
„Ein wesentliches Geheimnis steckt in den
verschiedenen Schokoladen für die Glasur.“
TORTENSCHLACHT
IM KAFFEEHAUS
Wien ist die Hauptstadt der Kaffeehäuser und Zuckerbäcker.
Die berühmtesten Wiener Kaffeehäuser verdanken ihren Ruf
nicht nur ihrem einzigartigen Ambiente, sondern auch den
nach ihnen benannten Torten.
Was ihren Bekanntheitsgrad betrifft, ist die Sacher-Torte unangefochten die Nummer eins. Am besten schmeckt die
bekannteste Torte der Welt dort, wo es das Original gibt: im
noblen Hotel Sacher in Wien. Jährlich werden in Handarbeit
360.000 Original Sacher-Torten produziert. Ein Drittel davon
wird im Hotel und dem dortigen Café Sacher vernascht. Erfunden hat die Torte 1832 der damals erst 16-jährige Küchengehilfe Franz Sacher.
Auch das Hotel Imperial bietet eine Haustorte an. Die ImperialTorte wurde der Legende nach 1873 anlässlich der Hoteleröffnung zu Ehren von Kaiser Franz Joseph I. erfunden. Wobei
die Imperial-Torte streng genommen eigentlich ein Konfekt ist.
Standesgemäß wird die
Torte im Café Imperial
verzehrt.
Die Zuckerbäcker des Kaisers
Beim K. u. K. Hofzuckerbäcker Demel genießen Besucher gerne
eine Demel-Torte. Die Walnuss-Schokoladentorte ist mit kandierten Veilchen bestreut, die wiederum eine Spezialität des
Hauses sind und bevorzugte Nascherei der Kaiserin Elisabeth
waren. Markenzeichen des Kaffeehauses ist das bis heute ausschließlich weibliche Personal in schwarzen Uniformen. Die sogenannten Demelerinnen sprechen die Gäste seit 200 Jahren nur
in der dritten Person an: „Haben schon gewählt?“
Gerstner K. u. K. Hoflieferanten im Palais Todesco auf der
Kärntner Straße haben ihren Ursprung ebenfalls in der
Kaiserzeit. Die Idee für die dort erhältliche Gerstner-Torte nahm
Anton Gerstner von der Weltausstellung 1867 in Paris mit. Kein
Wunder, dass bei der Torte die Pariser Creme eine große Rolle
spielt.
Das Café Central im Palais Ferstel ist alleine schon wegen seiner
Architektur im venezianisch-florentinischen Stil von Heinrich
von Ferstel sehenswert. Um 1900 galt das Café Central als Literatencafé. Franz Kafka, Arthur Schnitzler und Peter Altenberg
waren Stammgäste. In den Genuss der Café-Central-Torte sind
die Literaten damals noch nicht gekommen, denn die Torte gibt
es erst seit dem Jahr 2000. Für den besonderen Geschmack sorgt
die Kombination von Schokolade, Marzipan und zartbitterem
Orangenaroma.
Die Imperial-Torte besteht abwechselnd aus einer Schicht Kakaocreme und
hauchzarten Mandelblättern. Darüber kommt Marzipan und zum Abschluss
Schokoladenglasur.
Ein Inbegriff der Wiener Kaffeehauskultur ist das Café Sperl.
Das Interieur aus dem 19. Jahrhundert samt Billardtischen ist
im Original erhalten. Besucher gönnen sich ein Stück SperlTorte, deren Schokoladen-Mandelmasse köstlich nach Vanille
und Zimt schmeckt. Die Kurkonditorei Oberlaa hat eine weniger
lange Tradition, dafür kann man sich gleich an mehreren Standorten in Wien eine Oberlaa-Kurbad-Torte genehmigen. Die Torte
besteht aus dünnen Schichten Nussmasse und dazwischen
Schokoladen-Oberscreme.
Design trifft Patisserie-Kunst
Auf der Wiener Ringstraße eröffnete 1873 das Café Landtmann.
Heute ist das Landtmann eines der wenigen verbliebenen Kaffeehäuser am Ring und Zeugnis der glanzvollen Ringstraßen-Ära.
Aufgrund der Nähe zu Parlament, Rathaus und Burgtheater gehen Politiker und Schauspieler aus und ein. Beliebte Spezialität
ist Landtmanns feine Torte, die aus einem Haselnussboden mit
Orangen-Marzipan und Nougat besteht. Torten gibt es hier auch
in modernem Design, das zeigt die Landtmann-Kollektion: Die
Anlasstorten-Linie wurde mit dem Wiener Designstudio Lucy.D
entworfen und erhielt den Wallpaper Design Award 2015.
Wien ist die Stadt der
Zuckerbäcker, wie das große
Angebot an Torten zeigt.
Genießen wie zu Kaisers Zeiten im Café
des K. u. K. Hofzuckerbäckers Demel
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Die gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre
im Phil lädt zum Kaffeetrinken und BücherSchmökern ein.
Das Supersense ist ein interessanter Mix aus Café, Handwerk und
Geschäft für Analoges von Sofortbildkameras bis Visitenkarten von
alten Druckerpressen.
ESSEN IM GESCHÄFT
So manches Geschäft in Wien bietet gleichzeitig eine einladende Kulisse für ein Lokal.
Besucher genießen nach dem Einkauf die gute Küche oder kehren auf einen Drink ein.
Wiens exklusivste Supermärkte gönnen sich eigene Restaurants mit exzellentem Ruf: Das
Restaurant im Meinl am Graben zählte einst zu den besten der Stadt und ist derzeit wieder am besten Weg dorthin. Starköchin Kim Sohyi tischt im Merkur am Hohen Markt ihre
ausgezeichnete asiatische Küche auf. Das Restaurant Hansen im Souterrain der Börse teilt
sich die Räumlichkeiten mit der Luxusgärtnerei Lederleitner, deren Blumenarrangements
für ein außergewöhnliches Ambiente sorgen. Marco Simonis Bastei 10 ist Feinkostladen
und Marktplatz für Design, wo man auch gerne auf ein kleines Essen oder ein Glas Wein
einkehrt.
In einem wunderschönen Palais aus dem 19. Jahrhundert lädt Supersense zum Staunen
ein: Eine toll designte Bar bietet Delikatessen von handverlesenen Kleinproduzenten, daneben gibt es Analoges und Handwerk zu entdecken. Im Café das möbel sind die originellen Möbelstücke nicht nur Zierde, sondern können allesamt gekauft werden. Probesitzen
bei Kaffee und Kuchen ist hier angesagt. Auch die Retro-Möbel im gemütlichen Phil gibt
es zu kaufen – ebenso wie die Bücher, Platten und DVDs. Umgeben von Kochbüchern und
Gewürzen sitzt man bei Babette’s.
Bei Addicted to Rock kommen Anhänger von Rockmusik auf ihre Kosten. Hier können
sie sich passend einkleiden und nach dem Einkauf heimische Bierspezialitäten genießen. Burggasse 24 ist eine Mischung aus stylischem Geschäft für Second-Hand-Mode und
Café. Sneak-In kombiniert hippe Streetwear mit einem Szenelokal. Im Radlager bilden
schicke Vintage-Fahrräder die Kulisse für hervorragenden Kaffee, Snacks und Cocktails.
Marco Simonis verwandelte eine alte Druckerei auf der
Dominikanerbastei in ein Café mit Delikatessen- und
Design-Geschäft.
Das Weingut Cobenzl, betrieben von der Stadt Wien,
bietet einen herrlichen Ausblick auf Wien.
STADT DER
WEINGÄRTEN
Wien ist die einzige Metropole weltweit, die innerhalb der Stadtgrenzen
nennenswerten Weinbau betreibt. 700 Hektar Weingärten, darunter ein
paar ganz besondere, prägen das Stadtbild.
Wiens kleinster Weingarten befindet sich mitten in der Stadt am Schwarzenbergplatz 2. Der Bürgermeister erntet jedes Jahr persönlich die Reben
in dem nur ein paar Quadratmeter großen Weingarten. Der Ertrag, rund
50 Flaschen Wiener Gemischter Satz, wird für einen guten Zweck versteigert. Im Schlosspark Schönbrunn gab es schon zu Zeiten Maria Theresias
einen Weingarten. Die Winzer der WienWein-Gruppe nahmen diese Tradition vor einigen Jahren wieder auf und keltern aus den Trauben des historischen Weingartens namens „Liesenpfennig“ einen gleichnamigen Wiener Gemischten Satz. Diese Rarität wird jährlich über eine
Online-Auktion versteigert. Eine Besonderheit in Wien ist, dass
die Stadt ein eigenes Weingut betreibt. Das Weingut Cobenzl
bewirtschaftet rund 60 Hektar Weingärten und zählt zu den
Spitzen
betrieben des Wiener Weinbaus. Auch der WienerSpitzenbetrieben
wald ist eine hervorragende Weinbauregion. 2005 wurde
der Wienerwald von der UNESCO zum Biosphärenpark ernannt – eine Auszeichnung für Gebiete mit
einer besonderen Kultur- und Naturlandschaft.
Die besten Weine dieser Region werden jährlich
mit der Auszeichnung „Biosphärenpark-Wein“
prämiert.
Schon zu Zeiten Maria Theresias
gab es in Schönbrunn einen
Weingarten.
Rarität aus dem Weingarten von Schloss Schönbrunn ist der Wiener
Gemischte Satz DAC Liesenpfennig.
Text: Susanne Kapeller
Seit 2007 hat die KÖR GmbH – KÖR
steht für Kunst im öffentlichen
Raum – insgesamt 36 permanente und
100 temporäre Projekte in Wien
realisiert. Ist man mit den Wiener
Linien unterwegs, begegnen einem
allein 30 zeitgenössische Kunstwerke
und Installationen. Z. B. am Karlsplatz:
Entlang der 2013 neugestalteten Passage
zwischen Oper und Karlsplatz kreierte
der Konzeptkünstler Ernst Caramelle eine
Wandmalerei mit freskohaftem Charakter.
Über je 70 Meter auf beiden Seiten der
Passage erstreckt sich das Kunstwerk.
Im Zwischengeschoß am Karlsplatz
befindet sich eine weitere Installation.
Das computergenerierte Röhrenmotiv von
Peter Kogler symbolisiert das Innenleben
des komplexen Verkehrsnetzes.
Die Wandfläche in der Station
Laurenzgasse hingegen trägt das Motiv
des Efeus. Heimo Zobernig verbindet hier
mit seiner Intervention Natur und Wand.
Aber auch an der frischen Luft begegnet
man in Wien Werken zeitgenössischer
Superstars. Manchmal sind sie auf den
ersten Blick nicht gleich zu erkennen
wie die Gerngrosssäule von Franz
West am Fuße der Rahlstiege bei der
Mariahilfer Straße. Manchmal wirken
sie fast bedrohlich wie das verbogene
Segelboot von Erwin Wurm, das vom Dach
eines Hotels nahe dem Hauptbahnhof zu
rutschen scheint.
Kunst-Events
Museen
Kunst im öffentlichen Raum
Die optimale Verbindung von barocken Gebäuden und moderner
Architektur repräsentiert das MuseumsQuartier Wien (MQ).. Die
ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen wurden vor 15 Jahren zu
einem der zehn größten Kulturareale der Welt umgestaltet. Auch
zwei Museen zeitgenössischer Kunst sind hier beheimatet.
Das mumok – museum moderner kunst stiftung ludwig wien
ist mit rund 10.000 Werken das größte Museum für moderne
und zeitgenössische Kunst in Mitteleuropa. Werke von Claes
Oldenburg, Yoko Ono, Günter Brus und Gerhard Richter sind
hier zu finden. Außerdem besitzt das mumok die weltweit größte
Museumssammlung zum Wiener Aktionismus.
Gleich nebenan zeigt die Kunsthalle Wien ebenfalls
zeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau. Über
themenspezifische Ausstellungen werden die Entwicklungen
und Zusammenhänge von der Moderne zum aktuellen
Kunstgeschehen vermittelt.
Die Dependance Kunsthalle Wien Karlsplatz versteht sich als
flexible experimentelle Außenstelle.
Architektonisch interessant ist auch das 21er Haus, das sich
intensiv mit österreichischer Kunst von 1945 bis heute
beschäftigt. Das Gebäude wurde von Stararchitekt Karl
Schwanzer als Österreich-Pavillon für die Weltausstellung
1958 errichtet und 1962 als Museum für die Kunst des
20. Jahrhunderts in Wien eröffnet. 2011 wurde das Gebäude von
Adolf Krischanitz adapiert und ist seither das 21er Haus.
Im barocken Augarten bietet die Thyssen-Bornemisza Art
Contemporary (TBA21) von Kunstmäzenin Francesca Habsburg
ein außergewöhnliches zeitgenössisches Kunstprogramm mit
wechselnden Ausstellungen und Performances.
Freunden zeitgenössischer Fotografie ist ein Besuch im
Kunst Haus Wien zu empfehlen. Große Namen wie Michel
Comte, Annie Leibovitz und Linda McCartney hatten hier
Einzelausstellungen. 2016 feiert das Museum sein 25-JahrJubiläum.
Der Kunstherbst beginnt für internationale Experten und Sammler
mit der viennacontemporary im September. Die Messe bietet
eine vielfältige Auswahl zeitgenössischer Kunst aus Mittel- und
Osteuropa. Heimische und internationale Galerien zeigen die
Werke aufstrebender Künstler, außerdem gibt es ein umfangreiches
Zusatzprogramm. Der Ort der viennacontemporary ist die Marx
Halle. Die ehemalige Rinderhalle ist ein architektonisches
Baujuwel, wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach den
Plänen des Architekten Rudolf Frey erbaut und war die erste
Schmiedeeisenkonstruktion Wiens.
Weiter geht’s im November mit der Vienna Art Week. Eine Woche
lang ist sie der Magnet für Aficionados zeitgenössischer Kunst.
Ausstellungseröffnungen, Künstlerführungen, von Kuratoren
geführte Rundgänge durch Galerien, Studio Days, Performances,
Touren zu architektonischen Highlights und Kunstwerken im
öffentlichen Raum u. v. m. sind spannende Inhalte des Programms.
Liebhaber österreichischer Zeitgenossen kommen im März bei der
Art Austria auf ihre Rechnung. Rund 50 Aussteller präsentieren
an vier Tagen im Leopold Museum Kunst aus verschiedenen
Epochen. Fans und Sammler von Prachensky, Schmalix,
Hammerstil & Co werden begeistert sein.
Galerien
Wien war nicht nur die Wirkungsstätte von Mozart und Strauss, sondern hat auch eine
lange Tradition der Neuen Musik. Der Komponistenkreis der Wiener Schule, der sich rund
um Arnold Schönberg und seine Schüler Alban Berg und Anton Webern Anfang des
20. Jahrhunderts bildete, hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik.
Die Zwölfton-Technik nahm hier ihren Ausgang.
Es ist daher auch nicht überraschend, dass seit 1988 mit Wien Modern eines der wichtigsten
Festivals für zeitgenössische Musik in Wien stattfindet und die Stadt immer im November zum
Mekka von Fans der musikalischen Avantgarde wird. Werke von Zeitgenossen wie Friedrich
Cerha, Olga Neuwirth oder Georg Friedrich Haas stehen im Mittelpunkt und werden mittels
Porträtkonzerten, Workshops und Gesprächsveranstaltungen vorgestellt.
Im Wiener Konzerthaus haben sich in den letzten Jahren zwei Zyklen etabliert, die aus dem
Programm nicht mehr wegzudenken sind.
Das Ensemble Klangforum, bestehend aus 24 Musikern aus zehn Ländern, hat sich ganz der
zeitgenössischen Musik verschrieben. Und Phace zählt zu den innovativsten und vielfältigsten
österreichischen Ensembles, das auch disziplinübergreifend arbeitet und regelmäßig Musiker
und Gäste aus den verschiedensten Kunstformen zu gemeinsamen Performances einlädt.
Insgesamt 40 Galerien zeigen und verkaufen das
ganze Jahr zeitgenössische Kunst in Wien. Die
meisten davon sind in der Innenstadt sowie in der
Eschenbach- und der Schleifmühlgasse angesiedelt.
Im etwas entlegeneren 10. Bezirk beherbergt eine
ehemalige Brotfabrik allein zehn Institutionen für
zeitgenössische Kunst. Um 1900 erbaut, haben
sich seit 2009 Ateliers, Galerien und Schauräume
angesiedelt. Liebhaber der Fotografie kommen hier in
der Galerie OstLicht auf ihre Kosten. Die Dependance
des etablierten WestLicht zeigt regelmäßig
Sonderausstellungen von interessanten Künstlern
wie Brian Adams oder David LaChapelle.
Im Fotomuseum WestLicht werden wertvolle
historische Fotoapparate und Spezialkameras
sowie herausragende Fotografien gezeigt. Foto- und
Kamera-Auktionen und die jährliche World Press
Photo Ausstellung stehen ebenso auf dem Programm.
Text: Andrea Kostner
Illustration: Dennis Eriksson
Restaurants
Musik
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Gutes Essen in stylischem Ambiente hebt das Erlebnis für
Auge und Gaumen. Im Kussmaul zum Beispiel ist nicht nur
die Karte kreativ. Hier haben die Architekten von BEHF die
Inneneinrichtung mit einem Mix aus geölten Eichentischen,
Nussholzstühlen und Spiegeln mit futuristisch wirkenden
Tischlampen kreiert. Ganz anders ist das moderne Ambiente beim
Nobeljapaner Shiki. Das Restaurant mit authentischer Küche und
europäischen Akzenten wurde 2015 vom Geiger und Dirigenten
Joji Hattori eröffnet. Hier haben BEHF viele individuelle Details
verarbeitet – von der handgeschöpften und handbemalten
japanischen Papierdecke in der Brasserie bis zur mit Klavierlack
gestrichenen Wand im Fine Dining Raum.
Unter einem echten Kunstwerk isst man in Wien im Skopik
& Lohn. Otto Zitkos Deckengemälde verleiht hier dem Wiener
Schnitzel zusätzlichen Genuss. Das Lokal punktet mit der guten
französisch inspirierten Küche.
Einen kosmopolitischen Küchenstil auf höchstem Niveau bietet
Das Loft. Für die Deckengestaltung des Gourmetrestaurants im
18. Stockwerk zeichnet die Medienkünstlerin Pipilotti Rist
verantwortlich. Die Lichtdecke setzt einen leuchtenden Kontrast zum
sonst schlicht gehaltenen Interieur. Außerdem genießt man einen
sensationellen 360-Grad-Blick über Wien.
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Das Riesenrad im Wiener Prater ist eines der markantesten Wahrzeichen Wiens.
Es wurde zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs I. 1897 errichtet.
GRÜN,
GRÜNER,
WIEN
850 Parks und Grünanlagen, 100.000 Alleebäume, 1,2 Millionen Sommerblumen: Wien nimmt im europäischen Vergleich
eine Sonderstellung ein, besitzt doch kaum eine andere Stadt
so viel öffentliches Grün wie die Donaumetropole.
Parkanlagen waren nicht immer öffentlich: Jahrhundertelang
waren viele Erholungsgebiete – damals oft Jagdgebiete – nur
Adeligen vorbehalten. Ein Beispiel für die einstige Zugangspolitik ist der Wiener Prater, ursprünglich ein unberührter Auwald.
Später Jagdrevier des jeweiligen Monarchen am kaiserlichen
Hofe wurde das Betreten für lange Zeit unter Strafe gestellt. Vor
250 Jahren – am 7. April 1766 – gab Kaiser Joseph II. den Prater
endlich als Erholungsgebiet und zur Benutzung für die Allgemeinheit frei. Das wird im Jubiläumsjahr 2016 mit zahlreichen
Veranstaltungen natürlich groß gefeiert. Heute ist er mit dem
„Wurstelprater“ Wiens größtes Vergnügungs- und Naherholungsgebiet.
Barocke Gartenkunst
Im Augarten liegt der geografische Mittelpunkt Wiens. Er beheimatet außerdem die älteste barocke Gartenanlage der Stadt.
Schon Mitte des 17. Jahrhunderts ließ man die Gärten im eindrucksvollen französischen Stil anlegen. Joseph II. wollte diese Pracht der Allgemeinheit nicht vorenthalten, und so wurde
auch der Augarten als erster kaiserlicher Garten am 1. Mai 1775
für alle geöffnet. Heute zählen Kulturinstitutionen wie die Porzellanmanufaktur Augarten und die Wiener Sängerknaben sowie Sportplätze, ein Familienfreibad, Kinderspielplätze und
eine Pflanzenzucht zur Anlage.
Gärten für alle
Wien bleibt grün
Was haben Johann Strauss, Franz Schubert und Anton Bruckner
außer Musik gemeinsam? Ihre Skulpturen stehen im Wiener
Stadtpark. In keinem anderen Park gibt es so viele Denkmäler wie hier. Das bekannteste ist der vergoldete „Walzerkönig“ Johann Strauss (Sohn). Der Stadtpark mit Eröffnung am
21. August 1862 war die erste öffentliche Parkanlage Wiens. Die
auf fast ganzjährige Blüte und große Artenvielfalt ausgerichtete
Bepflanzung des Parks bietet Besuchern eine bunte Ruhe-Oase
mitten in der Stadt. Auch Gourmets kommen im Stadtpark nicht
zu kurz, befinden sich hier doch die erstklassigen Restaurants
Steirereck und Meierei.
Die Erhaltung des Grünanteils ist der Stadt Wien ein großes
Anliegen. Auf 15 Millionen Quadratmetern entstehen in den
kommenden Jahren viele neue Grün- und Erholungsgebiete.
Ein Projekt für urbane Grünraumgestaltung sind die WientalTerrassen – riesige Sonnendecks über dem Wienfluss, die mit
Obstbäumen und Beerensträuchern bepflanzt werden. Fassadenbegrünungen, Gemeinschaftsgärten und Urban Gardening –
der Karlsgarten gilt hierfür als Paradebeispiel – mitten im Stadtzentrum sind weitere alternative Begrünungs-Konzepte, die in
der Stadt bestens funktionieren.
Der Donaupark war ursprünglich Ausstellungsgelände der
Wiener Internationalen Gartenschau (WIG) und wurde für
diesen Anlass im Jahr 1964 gemeinsam mit dem Donauturm
errichtet. Die noch immer bestehende Donauparkbahn (Liliputbahn) und ein Sessellift chauffierten die Besucher über das riesige Areal. Nach dem großen Erfolg der ersten WIG wurde 1974
erneut eine Internationale Gartenschau ausgerichtet. Das damalige Areal ist heute der Kurpark Oberlaa, der aus verschiedenen Themenbereichen besteht: Ein japanischer Garten und ein
Liebes- und Staudengarten erinnern noch an die Gartenschau.
Ein Allergie-Garten, Blumen-Labyrinth und Streichelzoo sind
im Laufe der Jahre dazu gekommen. Der unglaubliche Reichtum
an Pflanzen und exotischen Gehölzen ist allemal einen Besuch
wert.
Die Jugendstil-Anlage beim Stadtpark wurde im Zuge der
Wienfluss-Regulierung errichtet.
In der Porzellanmanufaktur im barocken Schloss Augarten, der zweitältesten
Porzellanmanufaktur Europas, werden exklusive Stücke hergestellt.
Der Kurpark Oberlaa überrascht jedes Jahr aufs Neue mit buntem Blumenschmuck. Die Gartenbau-Denkmäler,
Wegsysteme und künstlichen Bodenformationen stehen unter Denkmalschutz.
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Die Bonsai-Sammlung enthält einige
Exemplare, die über 100 Jahre alt sind.
GARTEN-VIELFALT
Garten-Liebhaber kommen in Wien in verschiedenen Themengärten auf ihre Kosten.
Alpengarten im Belvederegarten
Der älteste Alpengarten Europas besteht seit 1803. Er zeigt die wertvolle historische
Alpenpflanzensammlung der Bundesgärten und wurde 1865 in den Belvederegarten
übersiedelt. Seither können hier mehr als 4.000 Alpen- und Gebirgspflanzen aus Alpingebieten rund um die Welt bestaunt werden. Außerdem gibt es eine Sammlung mit über
100 japanischen Bonsais.
Botanischer Garten der Universität Wien
Im botanischen Garten der ältesten Universität im deutschsprachigen Raum gibt es
11.500 Pflanzenarten und exotische Gewächse aus sechs Kontinenten zu bestaunen. Diese werden für wissenschaftliche Forschung, Artenschutz und zur Erholung kultiviert.
Zitrus-Sammlung im Schlosspark Schönbrunn
Die Sammlung im Schlosspark Schönbrunn umfasst 500 Pflanzen in 100 Arten und Sorten, davon sind ca. 25 historisch. Bereits seit 1647 werden hier Zitruspflanzen gezüchtet.
Die speziellen Früchte mit klingenden Namen wie „Buddhas Hand“ können von Mai bis
September im Kronprinzengarten besichtigt werden.
Japanische Gärten in Wien
Der Setagaya-Park in Döbling versinnbildlicht eine japanische Landschaft und ist reich
an Symbolen wie Steinfiguren, Wasserfall samt Teich und typischen Pflanzen. Der
kleinere Tora-San-Park befindet sich in Floridsdorf. Weitere Gärten im asiatischen Stil
gibt es auch im Schulgarten Kagran oder im Kurpark Oberlaa (Takasaki-Garten).
Vielfältige Rosenpracht
WIEN IM LAUFSCHRITT
Das Rosarium im Volksgarten ist berühmt für seine Rosen: 400 verschiedene Sorten auf
ca. 4.000 Rosenstöcken wachsen entlang der Ringstraße und sind vor allem während der
Blütezeit eine Augenweide.
Laufen in Wien boomt. Das zeigen nicht nur Groß-Events wie der Vienna
City Marathon, sondern auch viele andere Laufbewerbe wie Frauenlauf
und Vienna Night Run, die jährliche Fixpunkte sind. Trainingsmöglichkeiten bieten sich viele.
Ein Klassiker zum Laufen ist die Prater Hauptallee, wo man neben vielen
Gleichgesinnten auch Kilometer-Markierungen findet – ein Pluspunkt für
eine der schönsten Laufstrecken in Wien. Für Abwechslung sorgen zahlreiche
Waldwege und das Heustadlwasser. Möchte man seine Läufe ausdehnen, bietet sich die nahe gelegene Donauinsel an, die mit einer Länge von 21 Kilometern perfekt dafür ist. Bevorzugt man urbanes Gebiet, eignet
sich der Donaukanal, da man die Strecke je nach Lust und
Laune in beide Richtungen ausweiten kann.
Die Donauinsel ist Teil des Wiener Hochwasserschutzes und bewahrt die Stadt
vor Überschwemmungen. Außerdem ist sie ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Wer Sport und Kultur miteinander verbinden möchte, dreht
am besten eine Runde um den Ring. Aufgefädelt wie Perlen
auf einer Kette reiht sich hier ein Prachtbau an den nächsten: Universität, Rathaus, Parlament und Oper sind nur einige Beispiele. Auch hier sind Abstecher ins Grüne möglich,
denn man passiert unterwegs Volks- und Burggarten sowie
den Stadtpark. Imperiales Sight-Running erlebt man auch
im Schlosspark Schönbrunn. Wer die Steigung zur Gloriette
überwindet, wird mit einem tollen Ausblick belohnt.
Eine längere Anreise muss man in Kauf nehmen, wenn
man durch die Lobau, einen Teil des Nationalparks DonauAuen, laufen will. Doch es lohnt sich: Mehr als 800 Pflanzenarten, Biber, Seeadler und viele andere Tiere sind in der
beeindruckenden Aulandschaft beheimatet. Abwechslungsreiche Routen durch den urtümlichen Wienerwald lassen
das Läuferherz im Lainzer Tiergarten am westlichen Stadtrand höher schlagen. Vor allem in der Dämmerung steigt
die Chance, auf Hirsche, Rehe oder sogar Wildschweine zu
treffen.
Text: Angelika Öttl
Das Donauinselfest: eine
dreitägige Mega-Party mit über
600 Stunden Programm
FESTIVALS ZUM FLANIEREN
Die Donauinsel, der Donaukanal und der Gürtel werden jedes Jahr zu Festival-Arealen mit unzähligen Bühnen. Urbane
Festivals bieten Konzerte, DJ-Sets und Kulinarik, und das alles
inklusive der Gelegenheit, dazu ein Stück Wien zu genießen.
Unter den Musikfestivals, die sich über große Gebiete Wiens erstrecken, ist das Donauinselfest das legendärste und imposanteste. Jeden Juni steigt ein Wochenende lang das größte OpenAir-Festival Europas mit freiem Eintritt. Bei der 33. Auflage 2016
werden wieder rund drei Millionen Besucher auf der Donauinsel erwartet. Etwa 1.500 Künstler bieten über 600 Stunden
Programm auf rund einem Dutzend Bühnen, die parallel mit
Konzerten aller Genres bespielt werden: Rock, Pop, Electronic,
Indie/Alternative, House, Hip Hop, Rap, Wienerlied, Schlager
und Volkstümliches bis hin zu Jazz, Blues und Kabarett. Reif für
die Insel, das sind stets viele Stars mit klingenden Namen. Udo
Jürgens spielte 1992 vor 220.000 Zuschauern, 1993 fand das
nicht zuletzt durch ein Unwetter samt Stromausfall unvergessliche Konzert Falcos mit mehr als 150.000 Fans statt. Und im
Vorjahr traten die österreichischen Evergreens Opus, Rockröhre
Anastacia, die Dance-Stars AronChupa und Rene Rodrigezz sowie Rapper Nazar auf.
Party auf der Insel
Die Donauinsel ist eine bis zu 250 Meter breite künstliche Insel,
Teil des Wiener Hochwasserschutzes und das beliebteste Naherholungsgebiet der Wiener. Hier lässt sich viel unternehmen:
Wandern, Laufen, Radfahren, Skaten, Surfen, Schwimmen, Bootfahren – und eben am Jahreshighlight, dem Donauinselfest, teilnehmen. Das Festgelände umfasst 4,5 Kilometer der 21,1 Kilometer langen Insel. Rund 20 verschiedene Themeninseln bieten
neben dem dichten Musikprogramm auch Angebote für Kinder
sowie Action- und Sportbegeisterte. Für das leibliche Wohl sorgen über 200 Gastronomie- und Verkaufsstände. Egal, ob man
sich einfach treiben lässt oder bestimmte Programmpunkte ansteuert: Die Mega-Party auf der Donauinsel ist beeindruckend.
Apropos Donauinsel: Hier fand im Juni 2015 eine Premiere statt.
Das erste Festival Rock in Vienna brachte die besten Rockbands
der Welt auf zwei Open-Air-Bühnen: Metallica, Kiss, Muse und
29 weitere Acts sorgten für heiße Frühsommernächte. Fortsetzung folgt 2016.
Promenieren am Donaukanal
Ende Mai lockt das dreitägige Musik- und Kulturfestival Donaukanaltreiben rund 30.000 Stadtflaneure an den Wiener Donaukanal. Die innerstädtische Wasserader ist nun bereits zum zehnten Mal Schauplatz für zahlreiche Live-Konzerte vorwiegend
österreichischer Indie-Bands. Bei freiem Eintritt gibt es an rund
einem Dutzend Standorten – darunter die Summer Stage und
die Strandbar Herrmann – ein überaus buntes Programm. Für
Urlaubsfeeling beim Donaukanaltreiben sorgen zusätzlich DJSets, Tanz-Workshops, Fashion-Shows, Sport-Angebote sowie
kulinarische Köstlichkeiten. Das gelbe Wiener Bootstaxi bringt
die Besucher gratis zu den einzelnen Locations. Spät abends
starten indoor Aftershow-Partys.
Nationale und internationale Music-Acts treten beim
Gürtel Nightwalk sowohl in den Lokalen als auch auf
Freiluftbühnen bei freiem Eintritt auf.
Nachtspaziergang
Live-Musik lauschen, wo sonst eine der Hauptverkehrsadern
Wiens vorbeizieht: An einem Samstag jedes Jahr im August wird
der Wiener Gürtel beim Gürtel Nightwalk zur längsten Musikmeile der Stadt. In den revitalisierten Stadtbahnbögen hat sich eine
junge, dynamische Lokalszene angesiedelt, ein fixer Treffpunkt
für die szene-affinen Nachtschwärmer der Stadt. Live-Bands,
DJs und Performances füllen 17 Lokale, die den Gürtel von der
Hauptbibliothek am Urban-Loritz-Platz bis zum B72 säumen.
POP BIS ELEKTRO
Die Donauinsel ist zugleich
Freizeitparadies und Party-Gelände.
Weitere Wiener Festivals 2016 im Überblick
• Internationales Akkordeon-Festival
Ein Festival für ein Instrument,
vom 20. Februar bis 20. März.
• Vienna Blues Spring
Wien hat vom 20. März bis 30. April den Blues.
• sound:frame
Um Visualisierung elektronischer Musik geht es im April.
Das Konzert von Muse war
für zehntausende Rockfans
ein Höhepunkt des ersten
Festivals Rock in Vienna.
Beim Donaukanaltreiben präsentiert sich die
Lokalszene am Donaukanal, dazu gibt es Konzerte
und Kulinarik.
• Electric Spring
Die Elektronikmusik-Szene trifft sich im April im
MuseumsQuartier.
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17
Bei der Abschlussvorstellung von „Der Besuch der alten Dame“ verwandelte sich
der Zuschauerraum des Ronacher in ein Meer von roten Knicklichtern.
Melody Gardot zeigt sich von der kulturellen Vielfalt Wiens
begeistert. Ihr Auftritt beim Jazz Fest Wien 2015 stellte für
sie ein besonderes Highlight dar.
EIN ORT FÜR
MUSICAL-MANIACS
Es gibt sie natürlich auch in Wien: Jene Musical-Fans, die ihren Stars nachreisen,
zigmal dieselbe Produktion besuchen oder zur Abschlussvorstellung Lieder in FanVersionen umdichten.
Die Musical-Stadt Wien macht es den Fans mit einem äußerst vielfältigen Angebot leicht.
Das ganze Jahr über steht in mehreren Häusern laufend Musical auf dem Programm.
WIEN FÜR
JAZZ-AFICIONADOS
Im Ronacher folgt 2016 auf die charmante Story über das Kindermädchen Mary Poppins
im März die Premiere von Evita, ab Herbst poltern die Haudegen Don Camillo &
Peppone über die Bühne. Das Raimund Theater bringt zunächst Mozart!, dann Emanuel
& Eleonore. Dieses neue, sehr wienerische Musical handelt von der großen Liebe des
Emanuel Schikaneder, seines Zeichens Schauspieler, Theaterdirektor und Textdichter
von Mozarts Oper Die Zauberflöte.
Live-Musik, Live-Konzerte: davon lebt der Jazz. In den zahlreichen Wiener Clubs stehen so gut wie täglich Live-Sessions
auf dem Programm, zwei große Festivals sind Jahres-Höhepunkte.
Die Volksoper zeigt Oper, Operette, Ballett und eben Musical, mit dem Schwerpunkt auf
den Musical-Wochen. Von Jänner bis Juni hat man dann die Auswahl zwischen sechs
Musical-Klassikern, darunter My Fair Lady, Anatevka, Der Zauberer von Oz und The
Sound of Music.
Die Donaumetropole verfügt über eine lebendige Szene. Bei den
jährlichen Festivals ist Wien Treffpunkt internationaler Stars.
Das Jazz Fest Wien bietet mehr als den namensgebenden coolen
Sound. Auch Soul, Funk, Pop, Electronic oder Ethno-Klänge
kann man genießen – und all das an Top-Spielorten wie der
Wiener Staatsoper oder dem Arkadenhof des Rathauses.
Hier an der Volksoper schrieb einmal ein Bär Geschichte – besser gesagt Geschichten,
und zwar in einem Blog für die Fans des Hauses. Der Bär war aus Stoff und wurde vom
Ensemble der Volksopern-Produktion Hello, Dolly im Wiener Prater bei einem Vergnügungsstand als Preis erstanden. Benannt wurde Herr Bär nach dem verstorbenen Mann
der Dolly im Stück, Ephraim Levi. Er folgte fortan als Eingeweihter den Musical-Darstellern. Seine Erlebnisse bei Proben, Vorstellungen, auf Reisen, im Theater, im Konzert,
auf See und wohin sonst es ihn auch verschlug, teilte er in seinem Bären-Blog mit vielen
Musical-Fans.
Der November gehört ganz dem Jazz. Dann feiern die Jazz-Clubs
der Stadt beim Vienna Jazz Floor Festival den „Month of Jazz
and Blues“. Das dichte
Programm lockt etwa ins
Jazzland, ins Porgy & Bess
oder in die Sargfabrik.
Ephraims Tipps für Musical-Fans
Nicht Pfeifen! Das ist im Theater verboten, es bringt Unglück. Die Erklärung: Früher
wurde das Theater noch mit Gaslampen beleuchtet und ein Pfeifen war ein sehr
schlechtes Zeichen.
Ein „Toi, Toi, Toi“ wird über die linke Schulter gespuckt. Nicht wundern: Ein Künstler wird sich dafür oder für andere Glückwünsche zum bevorstehenden Auftritt nie
bedanken, aus Angst davor, es könnte Unglück bringen.
Blumen zur Premiere bitte unbedingt auch erst nach der Vorstellung überreichen!
Auch Musiker wie Louie Austen und Thomas Quasthoff
bringen beim Jazz Fest Wien ungewohnte Klänge in die
Wiener Staatsoper.
Beim Popfest Wien trifft sich die
innovative heimische Pop-Szene.
Bär Ephraim und seine
Bühnenpartnerin, die Schauspielerin
Sigrid Hauser, im Musical „Hello,
Dolly“.
• Popfest Wien
Ende Juli wird der Karlsplatz zur Bühne für rund
50 heimische Pop-Acts.
• Vienna Summer Break
Hunderte DJs legen im August in 60 Locations auf.
• Waves Vienna
Acts von Alternative über Rock bis Clubmusik im Oktober.
• KlezMore Festival
Jüdische Klezmer-Musik begeistert im November.
• Voice Mania
Gegen Jahresende zeigt das Festival die Vielfalt der
menschlichen Stimme.
Text: Susanna Burger
Frisches Obst und Gemüse aus dem
Wiener Umland – 300.000 Tonnen
davon kommen Jahr für Jahr auf die
Wiener Märkte.
ES MUSS
NICHT IMMER
NASCHMARKT
SEIN
Der exotische Naschmarkt ist aus keinem Reiseführer mehr wegzudenken. Dabei bieten auch die
übrigen rund 20 Wiener Märkte buntes, pralles Leben voll genussreicher Entdeckungen.
Mit seinen 160 Marktbuden ist der Brunnenmarkt der längste ständige Straßenmarkt Europas. Hier
drängt sich multikulturelles Publikum zwischen den Ständen, die alles führen, was der Alltag eben
erfordert. So gesellen sich zum bunten, frischen Obst und Gemüse, zur Fleisch- und Käsevielfalt, zu
den Gewürzen, Nüssen und getrockneten Früchten aus aller Welt auch Plastikspielzeug und Haushaltswaren.
Hinter den Ständen servieren kleine Cafés auf die Gasse hinaus, und orientalische Bäckereien
bieten ofenwarmes Fladenbrot sowie mit Honig gesüßtes „Baklava“. Am Ende des Markts, auf dem
weitläufigen, bis spät in die Nacht belebten Yppenplatz stellt ein Dutzend Cafés und Restaurants
beinahe ganzjährig die Tische im Freien auf – u. a. das Fischrestaurant An-Do und neuerdings auch
das kreative Bierlokal „Yppenplatz 4“.
Nur wenige Minuten vom Donaukanal entfernt breiten sich die gemauerten Marktstände des
Karmelitermarkts auf einem von Gründerzeit-Häusern gesäumten Platz aus. Hier serviert das „Tewa
am Markt“ feine Bio-Küche. Ganz dem Slow-Food-Gedanken – frisch, gesund, bewusst und genussvoll – entspricht das Angebot auf dem Bauernmarkt hier. Der versorgt an Freitagen und Samstagen
eine unübersehbare Menschenmenge mit vielfach bio-zertifiziertem Obst und Gemüse, mit hausgemachten Mehlspeisen und jeder Menge Blumen aus dem Wiener Umland.
Der Kutschkermarkt nahe der Volksoper gilt als Feinkostabteilung der Wiener Märkte. Hier findet
man – vor allem samstags – neben regionalem Obst und Gemüse, österreichischem Käse und BioFleisch auch Spezialitäten wie Würste vom Mangalitza-Schwein und pannonische Teigwaren. Und
an den Tischen des Feinkosthändlers Pöhl frühstückt man allerlei hausgemachte Delikatessen mitten
am Markt.
Auf dem Viktor-Adler-Markt im Arbeiterbezirk Favoriten ist Bio hingegen kein großes Thema. Mit
seinem reichen Angebot von Fleisch über Textilien und Konserven bis zu Fisch wirkt er wie ein
viel bevölkerter, überdimensionaler Open-Air-Supermarkt. Unüberhörbar ist der angegliederte Bauernmarkt mit den lautesten Marktschreiern Wiens. Wie auf allen hiesigen Märkten beziehen auch
diese Standler einen guten Teil ihrer Ware vom Großmarkt im Süden Wiens, der jährlich an die
300.000 Tonnen Lebensmittel in die Stadt pumpt.
Der Meiselmarkt ist heute der einzige Wiener Indoor-Markt. Die Läden, vorwiegend Fleischereien,
sind in den Gewölben eines ehemaligen Wasserspeichers untergebracht und versorgen vor allem
Wiens türkische Community mit Lamm, Kalb und Rind aus Halal-Schlachtung, mit Schaf- und
Ziegenkäse, Sarma-Kraut aus dem Fass, mit Konserven und Trockenprodukten vom Bosporus.
Auch am Hannovermarkt findet man vorwiegend türkischstämmige Händler – dementsprechend
setzen sich Angebot und Klientel zusammen. Da wirken die paar Flohmarktstände am Rand fast
ein wenig verloren. Was auffällt: Hier nimmt man sich für alles Zeit. Außer am Samstag, wenn der
Bauernmarkt auf gleich 700 Quadratmetern die Angebotspalette um Frisches aus der Region ergänzt.
Genießer schätzen übrigens auch den geruhsamen Rochusmarkt, den kleinen Nepomuk-VogelMarkt mit seinem strikt auf Regionalität ausgerichteten „Kaufmannsladen“ und den Meidlinger
Markt mit den angesagten Lokalen „Milchbart“ und „Purple Eat“.
Die Feinkostläden auf den Märkten bieten
mitunter rare Delikatessen – wie etwa das
La Salvia auf dem Yppenplatz.
Der Brunnenmarkt anno 1950. Die
Geschichte der Wiener Märkte
reicht bis ins Jahr 1150 zurück. Im
Marktamtsmuseum wird sie lebendig
(Floridsdorfer Markt, für Gruppen
auf Anfrage).
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19
Noble Labels und elegante Schaufenster: Einkaufen im Goldenen Quartier
Die Fußgängerzone am Graben
wird an Spitzentagen von über
65.000 Passanten frequentiert.
FLANIEREN UND GUSTIEREN
Sie sind Shopping-Meile und Begegnungszone, Genusspfad und Laufsteg – Wiens Fußgängerzonen zeigen
viele Gesichter ...
Der Stephansplatz, das Zentrum der Altstadt. Unablässig strömen Fußgänger aus dem U-Bahn-Aufgang – einzeln, zu zweit, in kleinen wie in großen Gruppen. Menschengewühl, Laute in Dutzenden Sprachen, alles ist in
Bewegung. Nur wer auf einer der vielen Bänke Platz findet, hat Muße. Etwa, um die alten Palais rundum, den
gotischen Stephansdom oder das postmoderne Haas-Haus zu bewundern: Alltag im „Goldenen U“, wie man
den Straßenzug Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt nennt – Wiens größte und belebteste Fußgängerzone.
An einem Samstag flanieren hier 65.000 Passanten. Vorwiegend zum Shopping. Denn im Goldenen U mit
seinen zahlreichen Straßencafés findet man nicht nur ehemalige k. u. k. Hoflieferanten wie den Maßschneider Knize oder die Edel-Glaswerkstätte J. & L. Lobmeyr, sondern auch die Geschäfte gediegener Marken wie
Cartier, Chanel, Dior, Gucci, Hermès, Jil Sander und Tiffany. Modeketten wie Zara oder Peek & Cloppenburg
präsentieren die neuesten Trends. Und im Goldenen Quartier am Ende des Kohlmarkts versprechen noble
Labels wie Saint Laurent, Prada, Louis Vuitton, Brioni, Alexander McQueen und Miu Miu Luxus pur.
Insgesamt verfügt Wien über 90 Fußgängerzonen mit 337.000 m² Fläche. Die jüngste wurde 2014 eingerichtet – auf der Mariahilfer Straße. Die breite Einkaufsmeile ist beiderseits von hochstämmigen Bäumen gesäumt,
möbliert mit Bänken und Blumentrögen. Bis zu 60.000 Passanten zählt man pro Tag, darunter zahlreiche Radler, denn in der „MaHü“ ist Radfahren erlaubt. Auch hier ist Shopping „das“ Thema. Große Kaufhäuser, etwa
Gerngross, sowie vor allem Geschäfte internationaler Modeketten – von Benetton über Diesel, Desigual und
Mango bis zu New Yorker – finden sich hier, dazu Foto- und Elektronikhändler, Drogerien und Parfümerien,
Läden für allerlei Accessoires, Bars und stylishe Cafés. Und in den Seitengassen wie der Neubau-, der Lindenund der Kirchengasse locken kreative, kleine Läden zum Trendshopping.
Fast geruhsam geht es dagegen auf der Meidlinger Hauptstraße mit den vielen preisgünstigen Juwelieren zu.
Wochentags genießen rund 20.000 Passanten in dieser geräumigen Fußgängerzone die Schanigärten, von denen
sich einer an den nächsten fügt. Auf der Favoritenstraße ist hingegen Zielstrebigkeit angesagt: 38.000 Besucher
täglich, von denen es die einen in die großen Kaufhäuser wie das Columbus-Center mit dem riesigen Ei in
der Glasfassade zieht. Während die anderen die Läden mit Diskont-Textilien, Handy-Zubehör oder Fast Food
frequentieren. Dennoch sind die Bänke in der einen Kilometer langen Einkaufsstraße immer gut besetzt – etwa
am Reumannplatz mit dem Amalienbad im Art-Deco-Stil und dem berühmten Eissalon „Tichy“. Dessen ebenso bekannter Mitbewerber, der „Zanoni“ in der Altstadt, punktet mit einem Gastgarten in Wiens kürzester
Fußgängerzone, dem 21 Meter kurzen Lugeck.
GEFÜHRTE GENUSS-TOUREN
Faszinierendes Design bei „Lichterloh“ nahe
der Shoppingmeile Mariahilfer Straße
• Das Team von GTOUR deckt eine breite Themenpalette ab – vom Karmeliter- bis zum
Naschmarkt, vom süßen Wien bis zur „Tour d’amour“. www.gtour.at
• Peter Nowak gilt als Experte für exotische Genüsse. Dementsprechend stecken Peters
Naschmarkt-Spaziergänge voll sinnlicher Überraschungen. www.theagency.at
• Schmackhafte Eindrücke vermittelt die Wiener Sinnestour auf dem Kutschker- und dem
Hannovermarkt. www.wienersinnestour.com
Die Touren werden auf Deutsch und Englisch angeboten, weitere Fremdsprachen jeweils
auf Anfrage.
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Kostbares und Kurioses findet man
auf dem Flohmarkt beim Naschmarkt (U4: Kettenbrückengasse) –
jeden Samstag ein Eldorado für
Jäger und Sammlerinnen ...
Text: Paul Daniel
Donnerstag – Donau-Tag! In der
versteckten Techno-Bar gibt’s
aber auch an den restlichen
Tagen der Woche Minimal,
House oder Dubstep von
Underground-DJs zu hören.
PARTY
JEDEN TAG
In Wien kann man jeden Tag feiern und es gibt viele gute
Argumente, um Party-Outfits und Tanzschuhe einzupacken.
Montag
Das Cabaret Fledermaus, seit den 30er-Jahren fixer Bestandteil
des Wiener Nachtlebens und wohl eine der originellsten und
musikalisch vielfältigsten Event-Locations der Stadt, ist am
Montag der perfekte Start in die Party-Woche. Wer’s davor gemütlicher angehen möchte, nimmt einen Martini in der sympathischen Loos American Bar, die sich ums Eck befindet.
Dienstag
Am Dienstag geht’s ins legendäre Flex, einen der ältesten Clubs
der Stadt. Das Flex bereichert Anhänger der elektronischen
Musik inzwischen seit Jahren mit Techno und House. Die wohl
immer noch beste Soundanlage der Stadt lässt einen den Bass
nicht nur hören, sondern auch ordentlich spüren. Viele international renommierte DJs aus der Szene haben hier bereits die
Regler heiß laufen lassen. Apropos Dienstag: Von Mai bis September unbedingt im Volksgarten Pavillon vorbeischauen –
das Techno Café lädt bei feinen Sounds zum Barbecue ein.
Mittwoch
Ein paar Drinks in der Mitte der Woche gönnt man sich am
besten in gemütlicher Atmosphäre. Das Elektro Gönner, ein
beliebter Szenetreff mit minimalistischer Einrichtung, bietet ein
tägliches DJ-Line-Up von Elektro, Techno und Hip Hop bis hin
zu Jazz und Avantgarde-Musik. Auch im Futuregarden erfreuen exzellente DJ-Sets die Ohren der Besucher. Hin und wieder
gibt’s nebenan auch Vernissagen.
Donnerstag
Der Donnerstag läutet das lange Party-Wochenende so richtig
ein. Wer den unscheinbaren Eingang findet, wird sich im Donau
bestimmt sofort wohlfühlen. Tolle Cocktails, elektronische
Tanzmusik in all ihren Facetten und eine riesige Dia-Projektion,
die den gesamten Raum ausleuchtet, sind das Erfolgskonzept
der Techno-Bar. Wer dann Lust auf den Dancefloor hat, geht
ins Sass am Karlsplatz, wo Clubmusik in stilvollem Ambiente
aufgelegt wird.
Der Sound im Sass Music Club
geht zu 100% ins Ohr. Und auch
fürs Auge wartet der Club mit viel
Blattgold und 100 Kristalllustern auf.
Text: Angelika Öttl
Freitag
Am Freitag gibt’s für Nachschwärmer rund um den Praterstern
einiges zu erleben. Die Pratersauna bespielt mehrere Floors mit
Techno, Electro und House. Im Sommer werden die Partys auch
nach draußen auf den Garten und die Terrassen ausgeweitet.
Nachmittags lädt der Pool zum Plantschen ein. Wer mehr auf
Hip-Hop-Beats steht, sollte im Vie i Pee vorbeischauen. Der Club,
der durch Street-Art-Kunstwerke glänzt, liegt direkt neben der
Pratersauna und setzt auf Hip-Hop, Rap, Soul, Funk, Jazz und
R’n’B. Direkt am Praterstern findet man das Fluc und die Fluc
Wanne. Oben gibt’s oft gratis Partys und Konzerte, unten kann’s
auch schon mal lauter und wilder zugehen. Auf alle Fälle gehört
das Fluc definitiv zu den Fixpunkten der Wiener Party-Szene,
auf alternative Musik legt man hier viel Wert. Für die RockGemeinde bietet sich freitags die altbewährte U4 Discothek an.
In den legendären Kellergewölben haben es auch schon Falco,
Prince und Johnny Depp krachen lassen.
Samstag
Wer von den Strapazen der Freitagnacht noch nicht zu erledigt
ist, feiert am Samstag entlang des Donaukanals weiter. Einfach
den Fisch-Symbolen folgen, dann ist man auf dem richtigen
Weg zur Grellen Forelle, wo es bekannte Namen der Underground House-, Techno- und Minimal-Szene zu hören gibt und
internationale DJs für gut gefüllte Dancefloors sorgen. Die extra
für den Club entworfenen Soundsysteme und das Lichtkonzept des Wiener Visualisten-Kollektivs Neon Golden verleihen
der Grellen Forelle ein ganz spezielles Flair. An der Spittelauer
Lände wartet auch das Werk auf Tanzwütige: Der Club setzt auf
improvisiertes, industrielles Ambiente und DJs aus der Wiener
Underground-Szene.
Sonntag
Die wirklich Hartgesottenen können dann noch zur After-Hour
in den Queen Club oder ins Sass und die letzten Reserven aus
sich raus holen. In diesem Sinne: eine schöne Party-Woche in
Wien!
Nicht nur im Volksgarten Pavillon wird gefeiert, auch in der benachbarten Volksgarten
Disco und in der Säulenhalle wird seit Jahren Wiener Party-Kultur gelebt.
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Das Wiener Rathaus erstrahlte beim
Public Viewing in allen Farben.
Måns Zelmerlöw gewann mit dem Song
„Heroes“ für Schweden.
Gleichgeschlechtliche
Ampelmännchen vor der
Stadthalle
DAS WAR DER
60.EUROVISION
SONG CONTEST
IN WIEN
Was für ein Fest! Von 18. bis 23. Mai 2015 ging der 60. Eurovision Song Contest in Wien
über die Bühne. Rund 100.000 Fans verfolgten die bombastischen Shows in der Wiener
Stadthalle. 25.000 Menschen aus aller Welt feierten das große Finale und den Sieg
des Schweden Måns Zelmerlöw mit seinem Song „Heroes“ im Eurovision Village am
Rathausplatz. Die ganze Stadt war im Song-Contest-Fieber und zelebrierte ein riesiges
Fest der Toleranz und Musik. Dafür gibt’s 12 Punkte!
Schwedische Fans in Party-Stimmung
Gratis Umarmung vor der Stadthalle
Die Bühnenshow war gigantisch.
25.000 Fans verfolgten
das Finale am
Rathausplatz.
Israels „Golden Boys“
Conchita eröffnete
fliegend das Finale.
Fans vor der Stadthalle
Waterloo & Robinson live im Euro Fan Café Vienna
Britische Fans
Text: Robert Seydel
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Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr
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Konzept des Architekturbüros Delugan Meissl Associated
Architects (DMAA) in einen zeitgemäßen Info-Point
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im Einklang mit Funktionalität und Komfort. Indirekte LEDLeuchten illuminieren eine Messingwand, die als ProspektDispenser dient, und tauchen den Raum in goldenes Licht.
Neben einem bequemen Sitzmöbel stehen Serviceplätze zur
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kann mit einem Rollstuhl unterfahren werden. Bei einem
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finden Sie Tipps und Live-Feeds von Facebook, Twitter,
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J
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Wi
2016
SMARTE
TECHNOLOGIE
FÜR ALLE
Kostenloses WLAN gibt es in Wien schon an vielen öffentlichen Plätzen (z. B. Tourist-Info Albertinaplatz, Rathausplatz,
Stephansplatz, MuseumsQuartier, Naschmarkt, Prater, Donauinsel, Westbahnhof). Bis Ende 2016 werden rund 400 neue
Access-Points errichtet, die nicht nur einen kostenlosen Zugang
zum Internet, sondern auch standortbezogene Informationen
bieten. Infos auf: www.wien.at/stadtplan (unter Kommunikation
und Wirtschaft – WLAN Standort). Welche Restaurants, Cafés,
Hotels und andere Einrichtungen WLAN anbieten, finden Sie
auf www.freewave.at
Besuchen Sie uns auch auf
Text: Martina Polzer
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EVENT-HIGHLIGHTS 2016
Das traditionelle Neujahrskonzert gehört am Jahresbeginn einfach dazu. Egal, ob
live im Musikverein oder
vor dem Fernsehgerät. Am
Vormittag des 1. Jänner 2016
spielen die Philharmoniker
unter Dirigent Mariss
Jansons.
Ob im Walzertakt oder zu
Discohits – beim Wiener
Eistraum vor dem Rathaus
ziehen Schlittschuhläufer
von Mitte Jänner bis Anfang
März ihre Schwünge über
die Eisfläche.
Alles Walzer … heißt es
im Jänner und Februar in
den festlich geschmückten
Ballsälen, und ganz Wien
schwingt im Dreivierteltakt.
Die Ballsaison ist eröffnet!
Am 10. April um 9 Uhr
fällt der Startschuss zum
33. Vienna City Marathon.
Zehntausende Laufbegeisterte passieren die schönsten Sehenswürdigkeiten
der Stadt.
Vom 13. Mai bis 19. Juni
begeistern die Wiener Festwochen mit einem exquisiten Kulturprogramm. Die
feierliche Eröffnung findet
auf dem Wiener Rathausplatz statt.
Schrill und zugleich
besinnlich – so präsentiert sich im Mai Europas
größter Aids-Charity-Event
im Zeichen von Toleranz
und Solidarität, der Wiener
Life Ball.
Im Mai laden Wiens
führende Galerien der
Gegenwartskunst zum
Vienna Gallery Weekend
und bieten ein dichtes
Programm für alle Sammler
und Kunstinteressierten.
Ein Muss für Musikbegeisterte ist das Sommernachtskonzert der Wiener
Philharmoniker am 26. Mai
vor dem Schloss Schönbrunn. Es dirigiert Semyon
Bychkov.
Im Wiener Stadtpark werden beim jährlich stattfindenden Genussfestival im
Mai traditionelle österreichische Spezialitäten und
regionale Köstlichkeiten
aufgetischt.
Die Vienna Pride der
Lesben-, Schwulen- und
Transgenderszene verwandelt vom 14. bis 18. Juni
den Rathausplatz in eine
bunte, lebensfrohe Zeltstadt. Höhepunkt ist die
Regenbogenparade, die am
18. Juni über die Ringstraße
führt.
Im Juli und August geht
Europas größtes Tanzfestival, ImPulsTanz, mit vielen
spannenden Choreographien, Performances und
Workshops über die zahlreichen Bühnen.
Musikgenuss unter freiem
Himmel gibt es im April,
Mai, Juni und September,
wenn ausgewählte Opernübertragungen bei Oper live
am Platz direkt ins Freie
übertragen werden.
Zünftig wird‘s beim Wiener
Wiesn-Fest im Prater. Vom
22. September bis 10. Oktober rücken bunte Trachten,
Volksmusik und herzhafte
Schmankerl in den Mittelpunkt.
Zahlreiche Weihnachtsmärkte – etwa der Christkindlmarkt am Wiener
Rathausplatz oder jener vor
dem Schloss Schönbrunn –
zaubern feierliche Adventstimmung.
Silvester in Wien: Die Korken knallen, und auf den
Straßen wird Walzer getanzt. Zahlreiche Live-Acts
sorgen beim Silvesterpfad
für Party-Stimmung in der
Innenstadt.
Text: Elisabeth Freundlinger
10 JAHRE OPERNHAUS
SAISON 2015–16
UNSERE OPERNWELT
ENTDECKEN
Eröffnung am 10. September 2015:
Frid
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK
Leo Hussain | Reto Nickler | Wiener Virtuosen | Juliane Banse
Marschner
Britten
Händel
Constantin Trinks | Roland Geyer
RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor
Angela Denoke, Michael Nagy,
Katerina Tretyakova,
Stephanie Houtzeel, Peter Sonn
Premiere: 13. September 2015
Cornelius Meister | Christof Loy | RSO Wien
Arnold Schoenberg Chor | Kurt Streit,
Agneta Eichenholz, Hanna Schwarz,
Rosalind Plowright, Andrew Foster-Williams,
Andreas Conrad
Premiere: 12. Dezember 2015
Thomas Hengelbrock | Robert Carsen
Balthasar-Neumann-Ensemble
Patricia Bardon, Danielle de Niese,
Jake Arditti, Mika Kares,
Filippo Mineccia
Premiere: 18. März 2016
Monteverdi
Weill
Strauss
Jean-Christophe Spinosi | Claus Guth
Ensemble Matheus | Alex Penda, Jennifer Larmore,
Franz-Josef Selig, Valer Sabadus, Christophe Dumaux,
Marcel Beekman
Premiere: 12. Oktober 2015
Johannes Kalitzke | Keith Warner
Klangforum Wien | Arnold Schoenberg Chor
Angelika Kirchschlager, Anne Sofie von Otter,
Tobias Moretti, Florian Boesch, Markus Butter
Premiere: 13. Jänner 2016
Bertrand de Billy | Tatjana Gürbaca
Wiener Symphoniker | Maria Bengtsson,
Daniel Schmutzhard, Lars Woldt, Daniel
Behle, Andrè Schuen, Tanja A. Baumgartner
Premiere: 18. April 2016
Wagner
Rossini
Neumeier – Mozart – Tippett – Vivaldi
Marc Minkowski | Olivier Py
Les Musiciens du Louvre Grenoble
Arnold Schoenberg Chor | Samuel Youn, Lars Woldt,
Bernard Richter, Ingela Brimberg, Ann-Beth Solvang
Premiere: 12. November 2015
Antonello Manacorda | Damiano Michieletto
Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor
John Osborn, Nino Machaidze, Vladimir Dmitruk,
Maxim Mironov, Gaia Petrone
Premiere: 19. Februar 2016
Simon Hewett | John Neumeier
Wiener KammerOrchester
Hamburg Ballett
Premiere: 9. Mai 2016
HANS HEILING
PETER GRIMES
L’INCORONAZIONE DI POPPEA DIE DREIGROSCHENOPER
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
OTELLO
AGRIPPINA
CAPRICCIO
SHAKESPEARE DANCES
Hauptsponsor
Theater an der Wien
Ein Unternehmen der Wien Holding
Tageskasse: Mo - Sa 10 -18 Uhr
Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien
www.theater-wien.at