Software regiert die Welt

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about
Das Kundenmagazin
von ABB Deutschland
Software regiert die Welt
Digitale Wertschöpfung erlebt Boom | 06
Extrem hohe Rechnerleistungen als Basis
Produkte und Innovationen | 34
Neuheiten aus dem Angebot von ABB
Impulse | 40
Mit Sicherheit Erfolg
Unser Titelbild
Die ganze Welt in Binärcode – dieses
Bild soll zeigen, wie sehr Software
heute unser Leben und Arbeiten auf der
gesamten Erde prägt.
06
about
Neuer Look im Netz
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Mit fortschrittlichen Anwendungen lassen sich
Produktivität, Zuverlässigkeit und Effizienz
steigern.
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Jan-Henning Fabian
Leiter ABB Forschungszentrum
Deutschland
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Software regiert die Welt
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Software ist ein unverzichtbares Element heutiger Technologien – in Alltag und
Industrie. Sie lässt unsere Infrastruktureinrichtungen, den Verkehr oder die soziale
Kommunikation funktionieren. Wie stark
Software mittlerweile die Welt prägt, ist
daran zu erkennen, dass die digitale Welt
die reale Welt in Sachen Wertschöpfung
überrollt. Software vermittelt uns den
Zugang in dieses digitale Universum.
Nahezu jedes technische Gerät benötigt heute für die Zusammenarbeit seiner
Komponenten und des gesamten Systems
eine leistungsfähige Software. Die Wirkung von Software steigert Produktivität,
Zuverlässigkeit und Effizienz. Wichtig ist
der Aspekt, dass verschiedene SoftwareLösungen untereinander kompatibel sein
müssen und kommunizieren können – nur
durch Verknüpfung und Kooperation entsteht Intelligenz.
In dieser Ausgabe der about beschreiben wir ab Seite 6 die Hintergründe des
spektakulären Booms in der digitalen Welt.
Und wir zeigen Ihnen, welche Akzente
ABB in den Feldern Software, Digitalisierung und Industrie 4.0 setzt, um Informationen und Daten in Servicedienste für
unsere Kunden umzuwandeln und deren
Wertschöpfung zu steigern.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei
der Lektüre dieser Ausgabe der about!
Ihr
Per QR-Code direkt zum Digital-Magazin
Die digitale about im frischen Design und mit zusätzlichen Features unter
abb-kundenmagazin.de
Foto Seite 3 rechts: Torsten Pross/Jeibmann Photographik
Fotos Seite 2: Ben van Skyhawk; Foto Seite 3 links: Werbestudio Hild;
Inhalt
Inhalt
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11
Bei Miele sorgen ABB-Roboter mit absoluter
Präzision für hohe Verfügbarkeit und einen
reibungslosen Fertigungsablauf.
Software regiert die Welt
Extrem hohe Rechnerleistungen bringen gewaltigen
Boom für digitale Mehrwertdienste
„Software-Ökosysteme werden kommen“
Prof. Dr. Andreas Dengel im Interview zu intelligenten
Lösungen
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Neue Generation von Leistungshalbleitern
Thyristoren und Transistoren senken Verluste
Smarte Schaltanlagen – in Zukunft digital
Neue Lösungen für Energieversorger
Transformer Intelligence
Risiken aufspüren
Big Data einfach auswerten
Gesundheitscheck für Betriebsmittel
Virtuelle Energie
Erzeuger, Verbraucher und Speicher in Power Pools
Trommelwirbel
Miele produziert neueste Gerätegeneration mit
ABB-Robotern
Universelle Kontrolle
Rekonstruktion für Schaltanlagen der TOTAL Raffinerie
in Leuna
Prozessautomatisierung
Energietechnik
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FEAG setzt bei der Rekonstruktion von
Einschüben für Schaltanlagen auf den neuen
UMC100.3 von ABB.
Trommelwirbel
Fokus
06
UniverseIle Kontrolle
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Mit Luft und Leitsystem
Linde Luftzerleger mit 800xA Version 6.0
Ofen in Hochform
thyssenkrupp und ABB als eingespieltes Team
Leittechnik besser verstehen lernen
Für Prozesse im Idealzustand
Da sein, wenn's brennt
Gasanalysator in Rekordzeit ersetzen
Produkte
34
Neuheiten aus dem Angebot von ABB
Fertigungsautomatisierung
Impulse
20
40
Mit Sicherheit Erfolg
125 Jahre ABB Stotz-Kontakt
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43
Nachrichten
Blickpunkt
Leserservice, Impressum
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Unbegrenzte Möglichkeiten
Industrieroboter amortisieren sich bei Sägeanlagen
von Kasto in neun Monaten
Klimawandel im Klassenzimmer
Neue Gebäudetechnik für Gymnasium
Prüfen statt rechnen
Labor in Bergamo stellt Schaltanlagen auf die Probe
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Nachrichten
Technik, die verbindet
Blick in eine Ventilhalle. Im norddeutschen Bentwisch errichtet ABB die erste HVDC Light Kurzkupplungs-Konverterstation Europas.
Zürich. ABB hat von den Übertragungsnetzbetreibern Energinet.dk in Dänemark
und 50Hertz Transmission in Deutschland
einen Auftrag von rund 140 Millionen USDollar für die Planung, Lieferung und Installation einer Hochspannungs-GleichstromÜbertragung (HGÜ)-Konverter station in
Bentwisch in Norddeutschland erhalten.
Die HVDC Light Kurzkupplungs-Konverterstation (back-to-back), die erste ihrer
Art in Europa, ermöglicht die Verbindung
der asynchronen Drehstromnetze Ostdänemarks und Deutschlands. Mit dem
HGÜ-System liefert ABB eine Schlüsseltechnologie für das Projekt „Kriegers
Flak – Combined Grid Solution“, den weltweit ersten Offshore-Interkonnektor. Dafür
werden die nationalen Netzanschlüsse des
künftigen dänischen Windparks Kriegers
Flak und der bereits in Betrieb befindlichen
deutschen Offshore-Windparks Baltic 1 und
Baltic 2 miteinander verbunden. Der Interkonnektor wird eine Übertragungskapazität von 400 Megawatt (MW) haben, was
dem Energiebedarf von mehr als 400.000
Haushalten entspricht.
Weitere Infos: http://new.abb.com/systems/hvdc
Berlin. Im Auftrag der S-Bahn Berlin
GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der DB Regio AG, modernisiert
ABB bis Ende 2017 die Leistungselektronik
von 70 Fahrzeugen der Baureihe 480. Von
Mai 2016 an werden die Antriebsstromrichter, Bordnetzumformer und Batterieladegeräte der Fahrzeuge erneuert. „Die
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S-Bahn Berlin strebt einen möglichst
zuverlässigen Weiterbetrieb der Fahrzeuge an. Es war eine Lösung gefordert,
die eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit bei optimierten Life-Cycle-Kosten umsetzt. Unser modularer Modernisierungsansatz basiert auf bewährten und
weltweit im Einsatz befindlichen Leistungs-
elektronikbaugruppen“, erklärt Markus
Bernd, ABB-Vertriebsleiter Bahntechnik.
Die Modernisierung der Fahrzeuge ist Teil
eines Projekts, bei dem die S-Bahn Berlin GmbH mit dem Weiterbetrieb der Ringbahn und der südöstlichen Zulaufstrecken
bis zum Jahr 2023 beauftragt wurde.
Foto Seite 5: Special Olympics Deutschland e. V.
Moderne Berliner S-Bahn
Nachrichten
kurz notiert
Harvester ist top
Ein gutes Jahr
In einem weiterhin anspruchsvollen
Marktumfeld verzeichnete die deutsche ABB im Geschäftsjahr 2015 eine
positive Geschäftsentwicklung. Der
Auftragseingang stieg im Vergleich zum
Vorjahr um 14 % auf 3,37 Mrd. Euro.
Der Umsatz erhöhte sich um sechs
Prozent auf 3,40 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Amortisationen (Operatives EBITA)
betrug 234 Mio. Euro und übertraf
damit um 12 % den Wert des Vorjahres
(2014: 210 Mio. Euro).
Weitere Infos: http://bit.ly/21JG6bp
Ausgezeichneter
Lieferant
In der Kategorie „Quality Global“ hat
ABB vom Energieversorger RWE den
Supplier Award 2015 als Lieferant
mit exzellenter Qualität und hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten. „Der Preis zeigt, wie
zufrieden die Kunden mit der Qualität
unserer Produkte für konventionelle
und regenerative Erzeugungsanlagen und für die RWE-Verteilnetze in Europa sind“, sagt Edmund
Müller, Leiter Account Management
und Geschäftsentwicklung bei ABB
Deutschland.
Nach ISO 10002
zertifiziert
Der SensyTemp Energy Harvester funktioniert ohne exerne Stromzufuhr und Batterie.
Mannheim. Bei der Wahl zum Produkt des
Jahres der Fachzeitschrift cav kürten die
Leser den SensyTemp Energy Harvester
von ABB zum besten Produkt im Bereich
Automatisierungstechnik. Der Harvester belegte insgesamt den dritten Platz.
Im August 2015 war der Temperaturfühler bereits Produkt des Monats gewesen.
Der Harvester funktioniert ohne Batterie
und kommt ohne Verkabelung aus. Über
einen mikro-thermoelektrischen Generator (TEG) wird er mit Strom versorgt. Das
senkt den Energieverbrauch und ein Batterieaustausch entfällt. Völlig autark misst
der Energy Harvester die Temperatur und
überträgt den entsprechenden Wert drahtlos an das Prozessleitsystem. „Die Technologie zur autarken Energieversorgung
hat viel Potenzial, um Messtechnik noch
anwenderfreundlicher zu gestalten. Sie
vereinfacht Planung, Installation, Inbetriebnahme und Wartung. ABB arbeitet
daran, die Technologie für weitere Messgrößen bereitzustellen“, sagt Carsten
O’Beirne, Leiter Bereich Mess- und Analysentechnik Europa bei ABB.
Weitere Infos: http://bit.ly/1QRfM7i
Sportlich in
Hannover
Als erstes deutsches Unternehmen
hat ABB Stotz-Kontakt das Zertifikat
„Kundenzufriedenheit – Leitfaden für
die Behandlung von Reklamationen
in Organisationen“ nach DIN ISO
10002 von der DEKRA Certification
GmbH erhalten. Die Norm setzt
einen Standard für die wirksame
und effiziente Bearbeitung von
Reklamationen, um die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Hannover. 150 ABB-Mitarbeiter unterstützen bei den Nationalen Sommerspielen
der Special Olympics vom 6. bis 10. Juni
in Hannover als freiwillige Helfer die Athleten mit geistiger Behinderung. Gemeinsam
mit der Lebenshilfe Mannheim spielt ABB
in diesem Jahr erstmals in einem gemischten Fußballteam mit. Rund 4.800 Athletinnen und Athleten gehen in 19 Sportarten an den Start. ABB ist seit mehr als
15 Jahren Premium-Partner der Special
Olympics.
Weitere Infos: http://bit.ly/1QnmSmY
Weitere Infos: http://bit.ly/1p1prT6
Gemeinsam stark – das Motto der Special
Olympics 2016 in Hannover.
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Fokus
Die Rolle von Software innerhalb der Produktentwicklung wird immer wichtiger. Am Anfang jedes
Entwicklungsprozesses muss eine leistungsfähige,
geeignete Software-Architektur gefunden werden.
Software regiert
die Welt
Foto: Ben van Skyhawk
Angetrieben von extrem hohen Rechnerleistungen, erlebt Software einen
gewaltigen Boom. Künstliche Intelligenz und lernende Maschinen werden für
vielfältige Anwendungen immer wichtiger. Dies nutzt auch ABB und bietet
Software-Lösungen an, die Produktivität, Zuverlässigkeit und Effizienz steigern.
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Fokus
W
as vor wenigen Jahren
noch Zukunftsmusik war,
ist heute nicht nur möglich,
sondern durch geeignete
Software zu alltäglicher Realität geworden. Die moderne Medizin und die Naturwissenschaften nutzen Software in nie
gesehener Weise, Suchmaschinen sind
leistungsstark wie nie zuvor, Roboter
werden zu kollaborativen Partnern der
Menschen und Automobile sind endlich
genau das: selbstbewegend – sie fahren autonom.
Digital überholt real
Unternehmen wie Alphabet – der
neue Name des Google-Konzerns – und
Facebook stecken Hunderte Millionen
Dollar in Forschung zur Künstlichen
Intelligenz. Ihre Anstrengungen sind
deshalb so er folgversprechend, weil
lernende Maschinen, die auf neuronalen Netzen basieren, heute gewaltige
Fortschritte machen. Anfang März hat
die Süddeutsche Zeitung kommentiert,
künstliche Intelligenz werde erwachsen.
Mit ihren Algorithmen sind lernende
Maschinen perfekte Instrumente, um
Menschen mit Buchempfehlungen, Einkaufsvorschlägen oder Idealpartnern zu
bedienen. Doch so erstaunlich manche
dieser von Maschinen ausgegebenen
Ergebnisse auch sein mögen; sie sind
nur ein Zwischenschritt. Viele Forscher
sind sich sicher, dass es nicht mehr
lange dauern wird, bis Maschinen einfach schlauer sind als Menschen.
„Wir leben in einer Welt, die so stark
von Software geprägt ist, dass die reale
Welt von der digitalen Welt überrollt
wird“, sagt Prof. Andreas Dengel, Leiter
des Deutschen Forschungszentrums für
Künstliche Intelligenz in Kaiserlautern
(siehe Interview auf Seite 11). Voraussetzungen für den spektakulären Boom
auf softwaregetriebenen Märkten seien
vor allem extrem hohe Rechnerleistungen,
starke Kommunikationsstrukturen und
große Datenmengen.
Nahezu jedes technische Gerät
benötigt heute für die Zusammenarbeit
seiner Komponenten und des gesamten
Systems eine leistungsfähige Software.
Während vor 20 Jahren Automobile noch
fast ausschließlich aus mechanischen und
elektrischen Komponenten bestanden,
rollen sie 2016 als fahrende Computer
über die Straßen. Die Wirkung von Software steigert Produktivität, Zuverlässigkeit und Effizienz. Wichtig ist der Aspekt,
dass verschiedene Software-Lösungen
untereinander kompatibel sein müssen
und kommunizieren können – nur durch
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Fokus
„Wir haben drei wichtige
Aspekte verfolgt: Sicherheit durch ‚Security by
Design‘, Skalierbarkeit einer Produktionslinie und die mögliche
Rekonfigurierung im
laufenden Betrieb.“
Verknüpfung und Kooperation entsteht
Intelligenz.
Eingebettet in Hardware
Für ABB ist Software ein wichtiges
Geschäftssegment, in das das Unternehmen seine Kompetenz immer stärker
einbringt. Die Produkte lassen sich in eingebettete Software, Systemsoftware und
Unternehmenssoftware unterscheiden.
Eingebettete Software ist ein Teil von
Hardware-Produkten wie Robotern, Schutzgeräten oder Schaltanlagen. Beispiele für
Systemsoftware sind Automatisierungsund Integrationssysteme wie 800xA oder
Symphony Plus. Unternehmenssoftware
dient übergeordneten Zwecken wie der
Ressourcenplanung, der Bestandsverwaltung und der Beschaffung.
FASA ist die Zukunft
Im Segment der Automatisierungssyste me hat ABB eine Machbarkeits studie
zur Plattform FASA (Future Automation
System Architecture) durchgeführt, deren
Ergebnisse in zukünftige Leittechnik einfließen. „Wir haben drei wichtige Aspekte verfolgt: Sicherheit durch ‚Security by
Drei Lösungen für komplexe Jobs
Simplified Robot Programming (SRP)
Die leistungsstarke Software kann durch
Technologien zur Bewegungserfassung
die Fertigkeiten eines Lackierers in
eine Roboterbewegung umrechnen.
SRP ermöglicht die Reduzierung von
Programmierzeiten von Stunden auf
wenige Minuten.
System 800xA, Version 6
In der neuesten Version des Prozessleitsystems 800xA optimieren Advanced
Services die Systemleistung. Schwachstellen werden erkannt und dauerhaft behoben, um die Performance
über die gesamte Laufzeit hinweg zu
verbessern.
Ekip Connect
Die Überwachungs- und Steuerungssoftware erhöht das Potenzial von
elektronischen Auslösern. Ekip Connect
unterstützt die Inbetriebnahme, greift
schnell auf die Diagnose zu und prüft
das Kommunikationsnetz. Die Anzeige
erfolgt auf PC, Tablet oder Smartphone.
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Design‘, Skalierbarkeit einer Produktionslinie von einfach bis aufwendig und die
mögliche Rekonfigurierung im laufenden
Betrieb“, sagt Michael Wahler, Group Leader Software Systems am ABB-Konzernforschungszentrum im schweizerischen
Dättwil.
Jeder Software-Entwicklungsprozess
verlangt am Anfang die Investition in eine
leistungsfähige Software-Architektur; sonst
wird die spätere Wartung unnötig teuer.
Generell wächst die Komplexität von Software schneller als die Komplexität anderer
technischer Entwicklungsaufgaben. Deshalb wird ihre Rolle innerhalb der Produktentwicklung immer wichtiger. „Insbesondere
Industrie 4.0 ist durch die Heterogenität der
beteiligten Geräte und Anwendungen eine
riesige Software-Herausforderung“, sagt
Michael Wahler. „Fast alle ABB-Produkte
tragen Software in sich. Mittlerweile finden
sich in der Software für Steuergeräte einer
einfachen Unterstation Millionen Codezeilen. Damit reicht die Komplexität dieser
Geräte an die eines potenten Leitsystems
wie 800xA, das den Betrieb ganzer Kraftwerke visualisiert, heran.“
Datenanalyse optimiert Prozesse
Die Datenanalyse ist ein großer
Zukunftstrend bei Software. Der Blick von
ABB richtet sich diesbezüglich verstärkt
auf die gesamte Flotte, also auf alle Anlagen oder alle Geräte eines Unternehmens.
„Der Wunsch der Kunden ist es, aus den
Prozess- und Gerätedaten durch Analysen konkrete Handlungsanweisungen
abzuleiten“, sagt Roland Weiss, Global
Research Area Manager für Software bei
ABB. „Dies dient zwei Zielen: der Prävention und der Optimierung.“ Präventiv
sollen Ausfallzeiten oder unnötige Wartungen verhindert werden. „Die Risikominimierung ist für Unternehmen oft ein
guter Einstieg in das Thema Cloud und
Big Data“, sagt Roland Weiss. „Ein wirtschaftlich stärkerer Hebel liegt allerdings
bei der Optimierung von Produktionsprozessen. Wer Prozesse vergleicht und Auffälligkeiten wahrnimmt, kann die Qualität,
die Effizienz und schließlich die Produktivität verbessern.“ Generell bringt ABB
System- und Gerätewissen in die Datenanalyse ein und arbeitet eng mit den Kunden zusammen, die ihre Prozessdaten
beisteuern, um den größtmöglichen Fortschritt zu erzielen. Ein Beispiel ist die
neue Applikation AlarmInsight innerhalb
des ABB-Leitsystems 800xA. Sie nutzt
die Datenanalyse dazu, im Alarmmanagement zwischen wichtigen und unwichti-
Fokus
Sehen Sie im Digitalmagazin zusätzlich
ein Video mit dem YuMi in Aktion.
http://tiny.cc/roboter_yumi
EU-Digital-Kommissar Günther Oettinger (l.) und ABB-Konzernchef Ulrich Spiesshofer lassen sich von Björn Matthias vom ABB-Forschungszentrum in
Ladenburg am Zweiarm-Roboter YuMi das Lead-through-Programming erläutern.
Simulation aus Topologie
Mit dem Prinzip Automation der Automation (Automation of Automation, AoA)
lassen sich Automatisierungslösungen
schnell und effizient erstellen. Dazu
ist es notwendig, dass die Planungsdokumente der Verfahrenstechnik, also
die R&I-Schließschemata, in elektronisch
auswertbarer Form vorliegen. Da dies
häufig nicht der Fall ist, scheitert AoA
in der industriellen Praxis. „Wir beheben
dieses Problem, indem wir erstmalig
aus den Daten der Bedienerschnittstelle
ein vom Computer lesbares Topologiemodell der verfahrenstechnischen Anlage
erstellen und damit Simulationsmodelle
erzeugen“, sagt Mario Hoernicke, Principal
Scientist Operations Management im
ABB-Forschungszen trum Ladenburg.
Der wesentliche Nutzen dieser topologiebasierten Simulationsgenerierung
besteht darin, dass die Werksabnahme
ohne den realen Aufbau in der Simulation
durchgeführt werden kann. Erstmals
zur Anwendung kommt die Innovation
für eine Offshore-Anlage in der Nordsee, deren Verfahren und Steuerung zu
Modernisierungszwecken in Ladenburg
topologiebasiert simuliert wurde.
Neue SCADA-Lösung zenon
SCADA-Systeme überwachen und
steuern in der Fabrikautomation Maschinen und Produktionslinien. Zudem
führen sie Produktionsdaten in einer
zentralen Anlagenhistorie zusammen.
Das SCADA-System fungiert als Bindeglied zwischen der operationalen (OT)
und der Informationsinfrastruktur (IT). „Mit
der neuen ABB zenon SCADA Produkt-
linie bringen wir Flexibilität und Sicherheit in Maschinen und Produktionslinien unserer Kunden“, sagt Christopher
Hausmanns, Global Product Manager
zenon bei ABB. „Besonderen Wert
legen wir auf die Integration von ABBAntrieben, -Steuerungen, -Robotern
und -Bedienpanels.“ Maschinenbauer
und Systemintegratoren erhalten das
optimale Werkzeug, um ihre Produkte in
Internet der Dinge auf dem Vormarsch
16 %
Anteil IoT am weltweiten Datenvolumen.
12 %
Quelle: EMC/IDC, 2014
gen Ereignissen zu unterscheiden und
somit dem Anlagenbediener nur relevante
Informationen zu präsentieren.
8%
4%
0%
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Das weltweit pro Jahr neu geschaffene oder kopierte Datenvolumen verdoppelt sich alle
zwei Jahre. Einen immer größeren Beitrag zu diesem Volumen leisten Geräte, die im Internet der Dinge (IoT) autark funktionieren und kommunizieren.
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9
Fokus
die betriebliche IT ihrer Kunden und das
Internet der Dinge zu integrieren. „Von
der lokalen Überwachung einer Maschine
über ein Bedienpanel bis zur Produktionssteuerung in der Fabrik und zur Integration
in Cloud-Anwendungen ist alles möglich“,
sagt Christopher Hausmanns. Zusätzlich
bietet zenon Werkzeuge für das Energiemanagement und zur Erstellung von
Berichten, etwa für Anwendungen im
Bereich Nahrungsmittel und Getränke.
Roboter einfach an die Hand nehmen
„Bei Robotern folgen wir dem Paradigma, ihre Tätigkeiten so einfach und
so schnell wie möglich programmieren
zu können“, sagt Thomas Reisinger,
Leiter des lokalen Produktmanagments
im Geschäftsbereich Robotics. „Das verringert die Zeit von der Lieferung bis zum
Produktiveinsatz.“ Das sieht beispielsweise mit der Lösung Simplified Robot
Programming für roboterbasierte Lackierprozesse so aus, dass der Programmierer
– ausgestattet mit einem Teach-Handgerät – dem Roboter die Bewegungen
vormacht, die dieser später nachmachen soll. Dazu zeichnet eine Software die Bewegungen auf und rechnet
sie in eine Roboterbahn um. Noch direkter
funktioniert Lead-through-Programming,
das ABB beim Zweiarm-Roboter YuMi
erstmals industriell einsetzt: Der Bediener
„Bei Robotern folgen
wir dem Paradigma, ihre
Tätigkeiten so einfach
und so schnell wie möglich programmieren zu
können.“
führt den Roboter im Programmiermodus
physisch am Arm durch die gewünschten
Bewegungen, die als Bahn gespeichert
werden. RobotStudio ist dagegen ein
CAD-gestütztes Offline-Programmiersystem, das sich durch hohe Genauigkeit und Effizienz auszeichnet.
Ekip Connect verbindet Schaltgeräte
Die Software-Lösung Ekip Connect
verbindet Überstromauslöser und andere
intelligente Schaltgeräte. Die Darstellung
ihrer Betriebszustände erfolgt auf dem
Ekip Control Panel – einem Touchscreen, mit dem sich die Geräte schalten
und überwachen lassen. „Ursprünglich
waren Leistungsschalter und Leisten
unintelligent. Seit ungefähr zehn Jahren
fasst hier Software Fuß“, sagt Jens Kunkel,
Product Marketing Director bei ABB StotzKontakt. „Kunden wünschen heute, dass
selbst einfache Leisten, die nur Trenneigenschaften haben, aufschaltbar auf das
Control Panel sind.“ Auch die Entwicklung
der Kommunikationsmodule läuft rasant:
ABB-Geräte sprechen mittlerweile sieben
Kommmunikationssprachen. Und die Entwicklung geht weiter: Die Diagnose wird
bei Schaltgeräten in Zukunft so einfach
wie die Applikation von Gerätefunktionen
sein.
Weitere Infos: [email protected]
Übermenschliche Rechen-Power
Titan
Oak Ridge, USA
17,59 PFLOPS
Juqueen
Jülich
5,01 PFLOPS
Sequoia
Livermore, USA
17,17 PFLOPS
Die Leistung von Supercomputern wird in Floating
Point Operations Per Second (FLOPS) gemessen;
PFLOPS = PetaFLOPS. Die deutsche Bezeichnung
ist Gleitzahlkomma-Operationen – das sind
Multiplikationen oder Divisionen.
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ABB about 2 | 16
Hazeln Hen, der stärkste Rechner
Deutschlands, hat eine Rechenleistung von 5,64 PFLOPS und liegt
damit weltweit auf Platz 8. Wollten
alle 82 Mio. Deutschen diese Rechenleistung gemeinsam erbringen,
müsste jeder von ihnen pro Sekunde
69 Mio.
Rechenoperationen ausführen.
Hazel Hen
Stuttgart
5,64 PFLOPS
SuperMUC
München
2,89 PFLOPS
Quelle: TOP500
Tianhe-2 (Milchstraße-2)
Guangzhou, CN
33,86 PFLOPS
Fokus
Andreas Dengel im Interview
„Software-Ökosysteme
werden kommen“
Was charakterisiert heute die SoftwareEntwicklung?
Die heutige Zeit prägen vor allem extrem hohe Rechnerleistungen, starke
Kommunikationsstrukturen und große
Datenmengen. Wir erleben cybersoziale
Partnerschaften, in denen Menschen mit
ihren digitalen Identitäten eng verbunden
sind. Hinzu kommt das Internet der Dinge
und Services, das auf diesen Grundlagen
basiert.
Prof. Dr. Andreas Dengel ist Wissenschaftlicher Direktor des Forschungsbereichs Wissenschaftsmanagement und Leiter des Standorts Kaiserslautern des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie Professor an der TU Kaiserslautern.
Welche Bedeutung hat Software heute
im Alltag und in der Industrie?
Software ist in Alltag und Industrie allgegenwärtig, sie steuert alles. Medizin,
Naturwissenschaften oder Landwir tschaft nutzen Software in völlig neuen
Feldern. Suchmaschinen verfügen über
semantische Netze, wir können mit
Systemen sprechen und durch sie Handschriften identifizieren. Roboter spielen
Fußball im Team, Automobile fahren autonom. Wir leben in einer Welt, die so stark
von Software geprägt ist, dass die reale
Welt von der digitalen Welt überrollt wird.
Damit eröffnen sich für Ihr Wissenschaftsfeld aber auch immer größere Chancen,
oder?
Es ist richtig, dass unser Fachgebiet
gerade einem Riesenboom erlebt. Aber
uns ist klar, dass damit auch Risiken verbunden sind – nicht nur in technologischer
Hinsicht. Ein Zeichen dafür ist die Initiative,
die vor Kurzem von Protagonisten wie
Stephen W. Hawking, Steve Wozniak
und Elon Musk begründet wurde. Sie hat
zum Ziel, international gültige, ethischmoralisch begründete Regeln für die weltweite Datennutzung und den SoftwareEinsatz zu schaffen.
Welche Meilensteine hat die SoftwareEntwicklung in den vergangenen Jahrzehnten passiert?
Ein wichtiger Meilenstein war die
Trennung von Algorithmen und Datenstrukturen, die sich in den 1970er-Jahren
durchgesetzt hat. Darauf baute die künstliche Intelligenz mit der Trennung von Logik
und Kontrolle auf. Wichtig war und ist auch
die objektorientierte Programmierung mit
Objekten, die über eine Identität sowie über
Wissen über das eigene Können verfügen
und autark mit anderen kommunizieren.
Ein weiterer Meilenstein sind die lernenden
Systeme: Dahinter steht die Idee, das
menschliche Gehirn über neuronale Netze
auf Rechnern nachzubilden.
Inwiefern gehören Software, Digitalisierung
und Industrie 4.0 zusammen?
Digitalisierung bedeutet, analoge Daten
zu diskreten Werten zu transformieren
– und zwar mit dem Ziel, sie mit Software zu verarbeiten und in Mehrwertdienste umzuwandeln. Die Industrie 4.0
ist ein Ausschnitt dieses Geschehens:
Halbdaumengroße Computer mit eigener
ID wissen, was sie können, und handeln mit
anderen Computern oder Komponenten
aus, wie sie sich selbst konfigurieren,
um einem individuellen Kundenwunsch
gerecht zu werden. Um ein bestimmtes
Material in ein bestimmtes Produkt zu
verwandeln, entsteht eine individuelle
Ad-hoc-Produktionslinie.
Welche Entwicklungen sind softwaregetrieben in Zukunft zu erwarten?
In Zukunft werden Software-Ökosysteme kommen, also offene Plattformen
mit digitaler Infrastruktur, Standardschnittstellen und entsprechender Architektur,
an denen insbesondere auch kleinere
Unternehmen einfach, sicher und fair
partizipieren können. In diesen neuen
Strukturen wird die künstliche Intelligenz
eine wesentliche Rolle spielen, weil
sie Digital Companions schaffen, die
durch maschinelle Lernverfahren, insbesondere Deep Learning, Daten nicht
nur dazu verwenden, objektive, rationale
Aspekte zu kategorisieren, sondern auch
dazu, Emotionen wie Freude oder Stress
wahrzunehmen.
ABB about 2 | 16
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Energietechnik
Neue Generation von
Leistungshalbleitern
Als Komponenten in zahlreichen Produkten und Systemen ermöglichen
Leistungshalbleiter erhebliche Einsparungen beim Energieverbrauch
und Effizienzsteigerungen in der Energieübertragung. Sie sind von zentraler
Bedeutung, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Mit der
Vorstellung einer neuen Generation von Leistungshalbleitern erweitert
ABB das Produktportfolio in diesem Bereich.
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ABB about 2 | 16
Energietechnik
Mit den neuen Low-Loss Thyristoren können
HVDC Classic-Systeme Energie künftig noch
effizienter übertragen.
von einem Blockierzustand, in dem sie
wie ein Isolator wirken, in einen leitenden Zustand umgeschaltet werden. Dieses Umschalten geschieht innerhalb von
Millionstelsekunden.
Im Gegensatz zu mechanischen Schaltern können Leistungshalbleiter daher bei
einem Vielfachen der Netzfrequenz betrieben werden und – bei geeigneter Auslegung – auch über einen Zeitraum von
mehr als 30 Jahren. Bei ABB werden die
hauchdünnen Siliziumchips im schweizerischen Lenzburg unter Reinraumbedingungen gefertigt und kommen in den
Bereichen Traktion, Industrie und Energieversorgung zum Einsatz. „Durch die
Vielfältigkeit ihrer Einsatz gebiete kann
man Leistungshalbleiter als das Rückgrat
der Energiewende bezeichnen“, erläutert
Sven Klaka, Produkt manager bei ABB
Semiconductors in Lenzburg.
D
ie vielfältigen Facetten der Energiewende in Deutschland reichen von einer Umstellung der
Erzeugungsstruktur über den
aus ihr resultierenden Umbau der Übertragungsnetze bis hin zur Senkung des
Energieverbrauchs durch Verbesserung
der Energieeffizienz. Leistungselektronische Systeme und Produkte spielen
hierbei eine zentrale Rolle und sind entscheidende Faktoren für das Gelingen
der Energiewende – beispielsweise durch
Leistungshalbleiter in Form von Thyristoren und Transistoren. Diese funktionieren
– vereinfacht dargestellt – wie Ventile für
den elektrischen Strom und sind für das
Schalten und Steuern hoher elektrischer
Ströme und Spannungen verantwortlich.
Mittels einer Steuerelek trode können sie
Einsatz in der HGÜ-Technologie
Für die Energietechnik sind zwei Arten
von schaltbaren Leistungshalbleitern
von Bedeutung: Thyristoren zeichnen
sich durch höchste Blockierspannungen
von bis 8.500 V bei geringsten Verlusten
im leitenden Zustand (kleiner 1,8 V bei
5.000 A) aus. Diese Bauelemente können
allerdings nach dem Einschalten nur
durch eine Umpolung des Stroms „ausgeschaltet“ werden. Transistoren hingegen können sowohl kontrolliert einals auch jederzeit wieder ausgeschaltet
werden. Allerdings hat diese zusätzliche
Funktionalität höhere Verluste im leitenden
Zustand zur Folge: Bei 4.500 V Blockierfähigkeit muss bei einem Nominalstrom
von 2.000 A mit etwa 2,8 V Spannungsabfall gerechnet werden.
Bereits seit Mitte der 1970er-Jahre werden Thyristoren auch für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ,
bei ABB: HVDC Classic) eingesetzt. Lange
wurde angenommen, dass der Reifegrad
dieser Anlagen seinen Zenit erreicht oder
sogar überschritten hat. Neue Low-Loss
Thyristoren von ABB zeigen nun, dass hier
doch noch eine höhere Effizienz möglich
ist und durch Optimierung der Thyristorstrukturen die Leitverluste der Umformer
um 13 % gesenkt werden können. Neue
HVDC Classic Systeme können damit eine
Leistung von mehr als 10 GW übertragen.
Erweiterte Produktpalette bei ABB
Die Entwicklung der selbstgeführten
HGÜ-Technologie, die ABB 1997 unter
dem Namen HVDC Light eingeführt hat,
war erst durch den Einsatz von Transistoren möglich. Hier kommen abschaltbare Bauelemente wie die IGBTs (Insulated
Gate Bipolar Transistors) zum Einsatz. Vorteile dieser HGÜ-Technologie, zum Beispiel die Schwarzstartfähigkeit, machen
sie zur idealen Technologie für die Anbindung von Offshore-Windparks mit Gleichstrom. Die Möglichkeit, mit den HGÜKonvertern Systemdienstleistungen zu
erbringen, etwa die Kompensation von
Blindleistung, ist einer der Gründe für ihren
Einsatz zur effizienten Übertragung großer
Mengen an Strom von Nord nach Süd in
den geplanten HGÜ-Korridoren.
Auch bei den Transistoren erweitert
ABB die Produktpalette: Durch eine zweistufige Integration von Transistor- und
Diodenfunktion auf einem Chip kann die
Energiedichte um 50 % gesteigert werden.
Dieser neue BiGT (Bimode IGBT) Chip
zeichnet sich zudem durch eine besonders hohe Toleranz von Fehlerströmen
aus. Als Erweiterung der Produktpalette
werden künftig Bauelemente mit bis zu
3.000 A Nominalstrom bei einem maximalen Abschaltstrom von 6.000 A und einer
Blockierspannung von 4.500 V angeboten. Bei einem Durchlassspannungsabfall
von lediglich 2,6 V bei Nominalstrom bleiben die Verluste sehr gering.
Weitere Infos: [email protected]
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Energietechnik
Smarte Schaltanlagen – in
Zukunft digital
Die vierte industrielle Revolution und die
damit einhergehende Digitalisierung ist
in der deutschen Industrie angekommen. Und sie beeinflusst genauso die
Energiewirtschaft. Die Geschäftsmodelle
im Energiesektor verändern sich – neuartige Ansätze und innovative Lösungen
entstehen. Ein Beispiel sind digitale
Schaltanlagen.
D
urch die Energiewende haben
sich die Anforderungen an
Umspannwerke geändert: „In
diesem Bereich müssen Prozesse zukünftig effizienter gestaltet werden, um die Energiewende voranzutreiben. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Schaltanlagen wird dort die Lücke zwischen analoger und digitaler Technologie geschlossen“, sagt Raphael Görner,
Geschäftsbereichsleiter Grid Integration.
Neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung von Anlagen
Ein digitales Umspannwerk ist eine
Schlüsselkomponente für Smart Grids.
Analoge Signale über Kupferkabel werden
durch digitale Kommunikation über Glasfaserkabel ersetzt, wodurch Sicherheit,
Flexibilität und Verfügbarkeit steigen und
gleichzeitig Kosten, Risiken und Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden.
Digitale Umspannwerke enthalten auch
intelligente elektronische Geräte (IEDs) mit
integrierter Informations- und Kommunikationstechnologie. Ein IED ist ein mikroprozessorbasiertes Schutz- und Steuer14
ABB about 2 | 16
gerät für energietechnische Ausrüstung
wie Leistungsschalter, Transformatoren
und Kondensatorbänken.
Die Vernetzung von Technologien
basiert auf Kommunikation – und die
moderne Kommunikation basiert in der
Stationsautomatisierung auf dem internationalen Standard IEC 61850. Über die
Teilnorm IEC 61850-9-2 zum Austausch
von analogen Abtastwerten via Ethernet
ist es heute möglich, Digitalisierung konsequent über das gesamte System hinweg umzusetzen – von der Leitebene bis
zum Wandler.
Schon in den späten 1990ern wurde
ABB vom australischen Energieversorger
Powerlink in Queensland mit dem Bau
der ersten digitalen Schaltanlage beauftragt. Obwohl das System seitdem stetig
weiterentwickelt wurde, war das Grundprinzip schon damals dasselbe: Kupferkabel werden durch Glasfaserkommunikations-Busse ausgetauscht; schwere und
sperrige Spannungs- und Stromsensoren
werden durch kleine und integrierte Sensoren ersetzt. Seitdem werden die digitalen Schaltanlagen stetig weiterentwickelt
und ebnen schrittweise den Weg hin zu
volldigitalen Systemen.
Sicherheit, Effizienz, Kostenersparnis –
gute Gründe für digitale Schaltanlagen
Elektrischen Signale werden heute
bereits direkt an der Quelle digitalisiert.
Die Datenmanagement-Software SDM600
ermöglicht eine automatisierte Erfassung
und Visualisierung der Daten. Dadurch
kann die Netzstabilität kontrolliert, digitale
Diagnosen gestellt sowie schnell und flexibel auf sich ändernde Konditionen im Netz
reagiert werden. Das digitale Zusammenspielen und die Synchronisation der verschiedenen Technologien sichern zudem
eine verlässliche Stromzufuhr.
Eine digitale Schaltanlage ermöglicht
darüber hinaus erhebliche Platz- und
Energietechnik
Eine Lösung in Zeiten der Energiewende bieten digitale Schaltanlagen. Damit lassen sich Kosten sparen und Aufwände reduzieren.
„Im Vergleich zu AISAnlagen werden bei
digitalen Schaltanlagen
bis zu 80 % weniger
Kupferkabel verlegt.“
Kostenersparnisse. Im Vergleich zu einer
konventionellen Schaltanlage werden
bei einer digitalen viele Funktionen, die
vorher von verschiedenen Geräten ausgeführt wurden, nun in einer Einheit untergebracht. Beispielsweise können die bisher separat ausgeführten Stromwandler
durch einen optischen Sensor ersetzt und
direkt in Schaltgeräte integriert werden.
Dadurch kann bis zu 60 % der Grundfläche
eingespart werden.
Durch ein vereinfachtes Design wird
außerdem weniger Material benötigt.
„Im Vergleich zu AIS-Anlagen werden
bei digitalen Schaltanlagen bis zu
80 % weniger Kupferkabel verlegt und
durch Kommunikations-Bus-Systeme
abgelöst“, sagt Marco Becker, Leiter Vertrieb, Geschäftsbereich Grid Integration.
Gleichzeitig ermöglicht das modulare
SAM600-System im Falle einer Störung
einen einfachen Austausch einzelner
Komponenten. Der Zeitaufwand und die
Risiken im Zusammenhang mit Serviceund Wartungstätigkeiten werden beträchtlich reduziert. Zusätzlich verhindern
höchste Sicherheitsstandards potenzielle
Gefahrensituationen für das Personal, wie
Überschläge oder Kurzschlüsse.
Digitale Schaltanlagen eröffnen moderne Energieversorgungsunternehmen bisher nicht da gewesene Möglichkeiten: „Die
Vorteile einer digitalen Lösung sprechen
für sich. Eine Investition, die sich lohnt“,
sagt Marco Becker.
Weitere Infos: [email protected]
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15
Energietechnik
Transformer Intelligence
Risiken aufspüren
A
ls zentrale Elemente von
Stromnetzen spielen Transformatoren eine wichtige Rolle
bei der Energieversorgung.
Für Produktions- und Versorgungsunternehmen ist es daher entscheidend, deren
Verfügbarkeit sicherzustellen. Um mögliche Störungen frühzeitig erkennen und
ihnen gezielt entgegensteuern zu können,
sind Echtzeitinformationen aus dem
Betrieb notwendig. Die neue Gesamt-
lösung Transformer Intelligence von ABB
versorgt Unternehmen kontinuierlich mit
Betriebsdaten. Das ermöglicht es, Ausfallrisiken vorherzusagen und Fehlern effizient
vorzubeugen. So erhöhen Unternehmen
die Leistungsfähigkeit der Anlagen und
schützen ihre Investitionen. „Mit ABB
Transformer Intelligence können unsere
Kunden ihre Transformatoren noch
intelligenter verwalten und ihre Instandhaltungskosten reduzieren. Die Lösung
vereint den Zugriff auf wichtige Daten mit
dem Know-how unserer Experten und
ermöglicht, die Lebensdauer eines Transformators deutlich zu verlängern“, sagt
Matthias Reinhold, Leiter der Geschäftseinheit Transformatoren bei ABB.
Wartungsfrei für 15 Jahre
Die Basis der Lösung bildet der CoreSense-Sensor von ABB, der zuverlässig
Frühwarnparameter wie den Wasserstoffund Feuchtigkeitsgehalt im Öl überwacht.
Einfach und flexibel in allen Transformatoren installierbar, gewährleistet CoreSense
durch sein robustes Design 15 Jahre wartungsfreien Betrieb. Integrierte Intelligenz
stellt die Monitoring-Komponente CoreTec
von ABB bereit, die Transformatoren vorausschauend steuert. Im Zusammenspiel
mit dem übergeordneten Asset-HealthManagement strukturiert sie sowohl aktuelle als auch historische Daten und erstellt
auf dieser Basis aussagekräftige Analysen
zu kritischen Anlagenfunktionen. Simulationen ermöglichen zudem Prognosen
zu den Auswirkungen unterschiedlicher
Betriebsbedingungen. Das modulare System verfügt über eine anwenderfreundliche Web-Schnittstelle und lässt sich ebenfalls 15 Jahre lang wartungsfrei betreiben.
Verborgenes verstehen
Mit diesen Einblicken in verborgene
Details sind Anlagenmanager besser in der
Lage, fundierte Entscheidungen zu treffen.
ABB-Experten unterstützen Unternehmen
dabei, den Nutzen der intelligenten Technologie weiter zu optimieren. Sie bewerten
Daten, prüfen den Anlagenbestand und zeigen Verbesserungspotenziale auf. Dank der
Kombination aus Technologie und Expertise bietet Transformer Intelligence von ABB
einen ganzheitlichen Nutzen.
Geringere Kosten, längere Lebensdauer mit Transformer Intelligence.
16
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Weitere Infos: [email protected]
Energietechnik
Die Energieversorgungswirtschaft ist einem massiven Kosten- und Effizienzdruck ausgesetzt: Das Asset Health Center von ABB zeigt Anwendern deutliche Einsparpotenziale bei Betriebsmitteln auf.
Big Data einfach auswerten
Gesundheitscheck für Betriebsmittel
I
ndustrie 4.0 und das Internet der Dinge, Dienste und Menschen sind Trends,
die auch die Digitalisierung der Energiewirtschaft bestimmen. Effizienzanforderungen sind wesentliche Treiber
für den zunehmenden Einsatz intelligenter Betriebsmittel, die große Datenmengen – oftmals in Echtzeit – zur Verfügung
stellen. Das Asset Health Center von ABB
unterstützt Anwender dabei, diese Daten
zu belastbaren Informationen zusammenzuführen, zu analysieren und zu übersetzen. Es eröffnet signifikante Einsparpotenziale für Betrieb, Instandhaltung und
Investitionsplanung.
Asset Management hat sich etabliert,
um beschränkte Ressourcen so einzusetzen, dass strategische Ziele auf die kostengünstigste Weise und mit maximalem
Return on Assets (RoA) erreicht werden
können. Der im Jahre 2014 veröffentlichte
Asset-Management-Standard ISO55000
empfiehlt, die Betriebsmittel hinsichtlich
ihres Zustands und ihrer Performanz und
unter Berücksichtigung ihres Ausfallrisikos
kontinuierlich zu überwachen.
Ein durch die International Electrotechnical Commission (IEC) bevorzugtes,
in Europa neues Konzept zur Ermittlung
des „Gesundheitszustands“ beliebiger
Betriebsmittel auf der Grundlage von
Zustandsdaten ist das Asset Health
Management. Hierbei werden große Mengen verfügbarer Betriebsmitteldaten konsolidiert und in Algorithmen überführt, um
numerische Werte zur Beschreibung des
Gesundheitszustands, die Asset Health
Indices, zu ermitteln. „Das ermöglicht es,
Betriebsmittel und -klassen konsistent zu
vergleichen, um diese hinsichtlich ihres
Ausfallrisikos und entsprechender Folgemaßnahmen zu priorisieren“, erläutert
Thomas Heckmann, Vertriebsingenieur
bei ABB.
Das Asset Health Center von ABB
geht noch einen Schritt weiter: Anwender können Daten aus beliebigen Onlineund Offline-Datenquellen integrieren und
zusammenführen, etwa aus Betriebsmittelinformationssystemen, SCADA und Sensoren. Für Transformatoren können so verschiedene Parameter wie Alter, Ölanalyse,
Zustand der Durchführung etc. analysiert
und in Kritikalitäts-Matrizen, Dashboards
oder Berichten dargestellt werden. Auch
beliebige andere elektrische und mechanische Betriebsmitteltypen wie Kabel, Masten, Pumpen und Fahrzeuge sowie deren
räumliche Zusammenhänge können entsprechend betrachtet werden.
Welche Betriebsmittel sollten ausgetauscht statt repariert werden und zu welchem Zeitpunkt? Welche Trends zeichnen
sich über mein Portfolio ab? Wie lässt sich
das Instandhaltungsmanagement optimieren? „Die Beantwortung dieser und zahlreicher anderer Fragen unterstützt das
Asset Health Center, indem es Big Data
in belastbare Informationen übersetzt“, so
Heckmann.
Weitere Infos: [email protected]
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Energietechnik
Virtuelle Energie
Die Dezentralisierung der Energielandschaft stellt das Stromversorgungssystem in
Deutschland vor immer komplexere Aufgaben. Erzeugungsanlagen, Verbraucher
und Speicher zu Virtuellen Power Pools zusammenzuschließen, ist eine wichtige
Maßnahme für die Versorgungssicherheit. ABB-Lösungen erfüllen sämtliche Anforderungen für einen optimalen Betrieb von Virtuellen Power Pools.
Auf einen Blick: Dezentrale Anlagen unterschiedlicher Größe sind in der ABB-Energieversorgungslandschaft in einem System vereint.
18
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Energietechnik
O
b Biogas, Biomasse, KraftWärme-Kopplung (KWK),
Mikro-KWK, W ind, Solar,
Power-to-Heat, Wasserkraft,
Dieselmotoren oder fossile Brennstoffe –
nahezu das gesamte technische Spektrum der Stromerzeugung lässt sich in
Virtuelle Power Pools einbinden. Diese
bündeln viele kleine und mittelgroße regenerative Erzeugungsanlagen zu einer großen virtuellen Einheit, damit sie die notwendige Größe und Flexibilität erreichen,
um am Strommarkthandel – insbesondere
an der lukrativen Erbringung von Systemdienstleistungen – teilzunehmen. Das Ziel
der Virtuellen Power Pools ist, die eigene
Produktion und den eigenen Verbrauch
zu optimieren und bessere Preise für die
erzeugte Energie zu erzielen. Zudem bieten sie die Möglichkeit, am Regelenergiemarkt teilzunehmen.
Mehr Möglichkeiten für Betreiber
In Virtuellen Power Pools können verschiedene Energiespeicherlösungen
wie Batterien, Wärme-, Druckluft- oder
Pumpspeicher zum Einsatz kommen. Die
Fähigkeit, Energie über einen kürzeren
oder längeren Zeitraum zu speichern,
erweitert den Spielraum für die Betreiber und bietet ihnen die Möglichkeit,
ihre Dienstleistungen an verschiedenen
Energiemärkten anzubieten. Gleichzeitig verringert sich das Risiko, das normalerweise mit der volatilen Einspeisung
regenerativer Energieträger einhergeht.
Per Software steuern
Um Virtuelle Power Pools effektiv
zu betreiben, bietet ABB mit Optimax
PowerFit ein flexibles und skalierbares
Steuerungs- und Optimierungssystem. Es
verbindet eine Vielzahl dezentraler Anlagen unterschiedlicher Größe und optimiert deren Betrieb und Planung einschließlich der energiewirtschaftlichen
Anforderungen. „Ein klarer Überblick
und eine umfassende Kontrolle über die
Erzeugungsanlagen sind ebenso wichtige Erfolgsfaktoren wie das kommerzielle Management der Einheiten. Für beide
Kriterien liefert Optimax PowerFit die passende Grundlage“, erläutert Dr. Sleman
Saliba aus der Abteilung Plant Optimization im Geschäftsbereich Energietechnik
bei ABB. „Die Software lässt sich nicht
nur in Deutschland einsetzen, sondern ist
auch auf internationale Stromnetze und
Energiemärkte adaptierbar.“
Zudem stehen die Betreiber Virtueller
Power Pools häufig vor der Herausfor-
derung eines wachsenden Anlagenbestands. Sie benötigen daher ein zentrales
Steuerungs- und Optimierungssystem,
das skalierbar, flexibel und zuverlässig
ist. Es muss in kurzer Zeit von einem Pool
mit wenigen Einheiten auf einen mit mehreren Tausend Anlagen mitwachsen können. „Gemeinsam mit einem der größten Betreiber eines Virtuellen Kraftwerks
in Deutschland haben wir innerhalb von
drei Jahren ein Leitsystem von 50 auf
2.800 dezentrale Einheiten ausgebaut.
Alle Soft- und Hardware-Erweiterungen
erfolgten unterbrechungsfrei im laufenden
Betrieb“, berichtet Dr. Rüdiger Franke,
Team Leader Optimization Technology.
In Echtzeit
Das ABB-Leitsystem für Virtuelle
Power Pools realisiert Steuerungsalgorithmen mittels Echtzeit-Optimierung.
Es übernimmt sowohl die optimale Einsatzplanung als auch die koordinierende Anlagensteuerung. Dazu teilt es die
generierten Fahrpläne zusammen mit den
Regelleistungsabrufen und den Störungsabweichungen unter Beachtung der aktuellen Anlagenrestriktionen auf die einsatzbereiten Anlagen bestmöglich auf. Dieses
Vorgehen stellt einen dynamischen Ausgleich von Prognoseabweichungen, Störungen und Regelleistungsabrufen ohne
aufwendige Neuberechnung von Einzelfahrplänen sicher. Die Anlagen arbeiten
somit konstant im idealen Arbeitspunkt.
Um die strengen Anforderungen für
die Bereitstellung von Netzdienstleistungen zu erfüllen, muss das Steuerungssystem hochverfügbar sein. Die durchgehend redundante Systemarchitektur
sichert einen reibungslosen 24/7-Betrieb.
Das zentrale Steuerungs- und Optimierungsprogramm läuft redundant auf Servern, die sich in geografisch verteilten
Rechenzentren befinden. „Unsere Lösung
ermöglicht eine hohe Verfügbarkeit des
Leitsystems in einer hochkritischen Systemumgebung“, sagt Jutta Strohbeck,
Sales Manager Multi Utility Automation.
Die von ABB bereitgestellten standardisierten, offenen Schnittstellen erleichtern die Integration des Leitsystems
in die IT-Landschaft und ermöglichen
die Automatisierung des Informa tionsund Signalflusses von der Feld- auf die
Energiemanagementebene.
Weitere Infos:
[email protected]
[email protected]
[email protected]
„Unsere Lösung ermöglicht eine hohe Verfügbarkeit des Leitsystems
in einer hochkritischen
Systemumgebung.“
OPTIMAX PowerFit
ABB deckt mit seinem Lösungsportfolio das gesamte Spektrum von
Anforderungen, die an den Betrieb
virtueller Kraftwerke gestellt werden,
ab. Als Teil dieses Portfolios übernimmt Optimax PowerFit die koordinierte Steuerung von vernetzten
Erzeugungsanlagen beziehungsweise
von virtuellen Kraftwerken.
Optimax PowerFit ermöglicht zum
Beispiel:
– profitable Netzdienstleistungen und
Direktvermarktung,
– optimale Einsatzplanung und
Anlagensteuerung in einem Schritt,
– automatisierte Kommunikation,
– Skalierbarkeit, Flexibilität,
Verfügbarkeit,
– betriebsbewährte Lösungen,
– maßgeschneidertes
Dienstleistungspaket.
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Fertigungsautomatisierung
Unbegrenzte
Möglichkeiten
20
ABB about 2 | 16
D
ie Kasto Maschinenbau GmbH &
Co. KG in Achern ist mit ihrer
170-jährigen Tradition einer
der ältesten Familienbetriebe
in Europa. „Unsere Wurzeln liegen in der
Zimmerei; über Wasserräder haben wir
uns dem Maschinenbau angenähert“,
erläutert Sönke Krebber, Mitglied der
Geschäftsführung und der Inhaberfamilie.
„Heute sind wir Technologieführer bei
Sägemaschinen. Ein Beispiel: In der Automobilindustrie sägen unsere Kreissägen
ABS-Verteilerköpfe so sauber, dass sie
keine Nachbehandlung benötigen.“ Mit
Foto: Kasto
Die Sägemaschinen von Kasto bestechen durch
höchste Leistung und innovative Konzepte. Der
Anlagenbauer setzt bei der vollautomatischen
Abfuhr, Nachbearbeitung und Palettierung von
gesägten Bauteilen auf Industrieroboter von ABB.
Die Investition in deren Einsatz kann sich bereits
nach neun Monaten amortisieren.
Fertigungsautomatisierung
Einer der ersten IRB 6650S in Europa
Seit 13 Jahren vertraut Kasto als
Anlagenbauer auf ABB-Roboter. „Wir
haben mit einem IRB 4400 begonnen, im
zweiten Jahr mit einem IRB 6600 weitergemacht und den IRB 6650S mit 200 kg
Handhabungskapazität als einer der ersten
in Europa verbaut“, sagt Volker Bühler,
Leiter der Kasto-Robotertechnik. „Als
Shelf-Roboter ist der IRB 6650S besonders
wichtig für uns, da er einen großen Arbeitsbereich nach unten hat und über einer
Sägemaschine platziert werden kann.“
Üblicherweise wird das Rohmaterial
der Säge automatisch, beispielsweise
über Rollenbahnen, zugeführt. Nach dem
Schnitt greift der ABB-Roboter – ausgestattet mit einem von Kasto entwickelten
Greifer – das Bauteil, führt es weiteren
Bearbeitungsschritten zu und setzt es in
einen Behälter. Als zusätzliche Bearbeitungsschritte sind Entgraten, Zentrieren, Wiegen, Längenmessung, Härteprüfung oder optisches Kontrollieren
möglich. „Wichtig ist die Optimierung
des Gesamtsystems aus Greifkompetenz
und ABB-Roboter, egal, ob mit mechanischen Fingern, magnetischen Greifern oder Vakuumsaugern“, sagt Volker
Bühler. Obwohl fast alle Sägen individuell
nach Kundenanforderungen ausgestattet
sind, standardisiert Kasto Baugruppen
und führt sie im Endprodukt zusammen
– das macht die Konstruktion modular
und damit effizienter.
Einfachheit trotz Komplexität
„Unsere Sägeanlagen sind darauf ausgelegt, Bauteile mit einer unbegrenzten
Zahl von Möglichkeiten der Bemaßung
herstellen zu können“, sagt Bühler. „Damit
der Roboter die Bauteile handhaben und
ablegen kann, müssen ihm lediglich
wenige Parameter wie die Bauteilgröße
und die Art der Bearbeitung mitgeteilt
werden.“ Die Eingabeoptionen sind so einfach gehalten, weil bei Stahlhändlern – die
die Hauptabnehmer von Kasto-Anlagen
sind – häufig ungelernte Arbeiter die Säge
bedienen. Diese Mitarbeiter kommen gut
mit Maus und Computer, selten aber
mit einem Joystick zur Bedienung eines
Roboters zurecht. „Unsere Ingenieursleistung besteht darin, den Widerspruch
zwischen der einfachen Eingabe und
dem komplexen Ergebnis aufzulösen“,
erklärt Volker Bühler. Die Ingenieure von
„Der Shelf-Roboter ist
besonders wichtig für
uns, da er einen großen
Arbeitsbereich nach
unten hat.“
Kasto nutzen hierzu seit Jahren die ABBProgrammiersoftware RobotStudio.
Investition rechnet sich nach neun
Monaten
Der Kundennutzen der robotergestützten Lösung ist eine eindeutig
höhere Produktivität bei gleichem
Personaleinsatz. „Wir haben ermittelt,
dass sich die Investition in ein Sägesystem
mit Robotern für unsere Kunden bereits
nach neun Monaten amortisieren kann“,
sagt Bühler. Hinzu kommen ein Plus an
Sicherheit, besserer Geräuschschutz
und eine hohe Packdichte der sauber in
Behälter gestapelten Abschnitte.
Die Vorteile einer robotergestützten
Sägeanlage von Kasto nutzt beispielsweise der Zylinder-Spezialist AHP Merkle
in Gottenheim. Nach dem Schnitt entnimmt ein ABB-Roboter die gesägten
Teile per Vakuumgreifer und übergibt sie
in eine Spannvorrichtung. Dort entfernt ein
zweiter Roboter alle Grate mit einem Fräskopf. Anschließend legt der Roboter die
Teile in einem Behälter ab. Besonderheit: Er
kann die Teile sortenrein in verschiedenen
Behältern stapeln oder je Auftrag in einem
Behälter zusammenstellen. Mit der neuen
Säge- und Lagertechnik von Kasto hat AHP
Merkle seinen Durchsatz vervierfacht.
Weitere Infos: [email protected]
Roboter sorgt für höhere Wirtschaftlichkeit
Sägeanlage mit Roboter (Drei-/Zweischichtbetrieb)
Sägeanlage ohne Roboter (Drei-/Zweischichtbetrieb)
Kosten für Anschaffung und Betrieb
weltweit über 700 Mitarbeitern hat Kasto
im Jahr 2014 einen Umsatz von 117 Mio.
Euro erzielt.
0,82 Jahre
1,26 Jahre
0
1
2
3
4
Jahre
Bereits nach 0,82 Jahren ist die Sägeanlage mit Roboter im Dreischichtbetrieb wegen der geringeren
laufenden Kosten wirtschaftlicher als die Variante ohne Roboter. Im Zweischichtbetrieb hat die
Sägeanlage mit Roboter nach 1,26 Jahren den Punkt größerer Wirtschaftlichkeit erreicht. Zudem
reagieren die Kosten der Sägeanlage mit Roboter nur schwach auf eine geringere Auslastung,
während sich die Kosten der Sägeanlage ohne Roboter im Zwei- und Dreischichtbetrieb stark
unterscheiden.
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Fertigungsautomatisierung
B
ei der Sanierung der Heizungsund Lüftungsanlage des
Gymnasiums Marktoberdorf
beschreitet der Freistaat Bayern
neue Wege. Installation und nachfolgender
Betrieb der gebäudetechnischen Anlagen
werden mit dem sogenannten Erfolgscontracting umgesetzt. Die WISAG Energiemanagement GmbH & Co. KG (kurz: WISAG)
aus Nürnberg wurde nach einer europaweiten Ausschreibung damit beauftragt.
Das Gymnasium Marktoberdorf mit Internat
hat eine Nutzfläche von fast 11.000 m2.
Rund 1.000 Schüler werden an der staatlichen Schule unterrichtet. Mittels baulicher Maßnahmen und energietechnischer
Anlagen soll der Wärmeenergieverbrauch
um 50 % gesenkt werden. Die Gebäude-
technik trägt hierzu einen Großteil bei. Für
das Gesamtsystem wurden Garantiewerte
für den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und die Qualität von Licht, Luft und
Wärme vereinbart. Die Schüler bekommen
damit in den Klassenzimmern ständig
genau die Beleuchtung, Belüftung und
Wärme, die dem Lernen zuträglich sind.
SPS für die Gebäudeautomatisierung
WISAG wurden die Planung und der
Bau der gebäudetechnischen Anlagen,
die Betriebsführung sowie die Wartung
und Instandhaltung übertragen. ABB
lieferte 85 speicherprogrammierbare
Steuerungen AC500, die komplexe
Regelungs- und Steuerungsaufgaben
übernehmen: 74 Zentralen PM573 für
die Einzelraumregelung und elf PM583 als
Kopfstationen auf den Etagen. Die SPSStationen tauschen untereinander Daten
aus und müssen gleichzeitig die eigenen
Steuerungs- und Regelungsaufgaben und
die Visualisierungsanfragen ohne Zeitverlust abarbeiten.
Im Steuerungskonzept der WISAG
schaffen die AC500-Systeme durch
ihre Flexibilität und Funktionalität die
Basis für die gewünschte hohe Energieeffizienz. Den SPSen kommt bei der
Lüftungs-, Heizungs-, Licht- und Jalousieregelung eine wichtige Rolle zu. Des
Weiteren werden auf ihnen die energierelevanten Daten zwischengespeichert
und sie sind das Verbindungsglied zur
Gebäudeleittechnik.
Die AC500 ermöglicht eine Programmierung gemäß IEC 61131-3. Die
Steuerung bietet des Weiteren eine hohe
Flexibilität durch Mehrfachanbindungen,
da jede CPU bis zu vier Bus-Koppelstationen aufnehmen kann. Das weitere
Plus ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was in der Gebäudeautomatisierung
wichtig ist. Ihre hohe Packungsdichte ist
bei den Einzelraumsteuerungen ein Vorteil, da in den kleinen Schaltschränken
für die Elektrotechnik Installationsraum
traditionell knapp ist.
„Durch die Möglichkeit einer frei
programmierbaren Steuerung mit allen
ihren Kopplungsmöglichkeiten konnte ein
hohes Maß der für das Projekt notwendigen
Funktionsanforderungen weit über das
Normalmaß hinaus erfüllt werden“, erklärt
Maik Fähndrich, technischer Leiter bei der
WISAG Energiemanagement.
Weitere Infos: [email protected]
Die Rechnung geht auf: Mit Contracting spart die Schule Energie und sorgt für gutes Klima.
22
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Foto Seite 22: © ig-fotografie.de / fotolia.com; Foto Seite 23: Massimo Mannucci
Klimawandel im Klassenzimmer
Neue Gebäudetechnik für
Gymnasium
Fertigungsautomatisierung
Ein Techniker bereitet die Schaltanlage der Rolf Janssen GmbH für
den Kurzschlusstest vor.
Prüfen statt rechnen
Labor in Bergamo stellt Schaltanlagen
auf die Probe
I
m italienischen Bergamo betreibt
ABB ein zertifiziertes Prüflabor, das
Leistungsschalter und Schaltanlagen
auf Konformität mit der seit November
2014 gültigen DIN EN 61439 testet. Die
Rolf Janssen GmbH hat diesen Service
als erster Schaltanlagenbauer in Anspruch
genommen. Hintergrund des Prüfauftrags:
Die Norm, die die Ausführung und die
Prüfvorgaben für Niederspannungsschaltgerätekombinationen beschreibt, hat
einige Kriterien verschärft; dadurch kann
ihre Einhaltung nur teilweise rechnerisch
erfolgen und verlangt bei Stromstärken ab
1.600 A eine Prüfung.
Auf Herz und Nieren
„Für ein großes Kraftwerkprojekt in
Polen haben wir eine neu entwickelte
Schaltanlage mit dem ABB-Leistungsschalter Emax2 gefertigt“, berichtet Holger Kuhlemann, Projektleiter bei der Rolf
Janssen GmbH. „Mit Unterstützung der
ABB-Experten haben wir die Anlage nach
Bergamo gebracht und dort alle erforder-
lichen Tests durchgeführt.“ Für die Wärmeprüfung haben die Techniker Sensoren an
170 Messpunkten angebracht. „Bei dieser
aufwendigen Prüfung testen wir, ob die
maximal zulässigen Temperaturen an den
Messpunkten eingehalten oder überschritten werden“, erklärt Jens Kunkel, Product
Marketing Director bei ABB Stotz-Kontakt. Die anschließende Kurzschlussprüfung setzt die Schalter extremen Stromspitzen von bis zu 150 kA aus.
Maßstäbe setzen
„Das Prüflabor in Italien hat vorbildlich
gearbeitet; die Kooperation mit ABB war
sehr professionell“, sagt Holger Kuhlemann. Jens Kunkel spielt den Ball zurück:
„Wir haben bereits eine Reihe von Projekten mit der Rolf Janssen GmbH umgesetzt.
Als Vorreiter bei der Überprüfung seiner
Anlagen auf Konformität mit der DIN EN
61439 setzt das Unternehmen wieder einmal neue Maßstäbe im Schaltanlagenbau.“
DIN EN 61439
Die Norm weist den am Bau einer
Schaltgerätekombination Beteiligten klare Verantwortlichkeiten zu:
Der ursprüngliche Hersteller – in der
Regel ein Produzent von Systemkomponenten wie ABB – hat durch
Prüfung, Berechnung oder Konstruktionsregeln den Nachweis zu erbringen, dass die Bauart normkonform
ist; zum Verantwortungsbereich des
Herstellers der Schaltgerätekombination, also des Schaltanlagenbauers, gehört es, die Anlage zu
bemessen und den Bauartnachweis
des ursprünglichen Herstellers einzuhalten. Der Bauartnachweis bestätigt
die einwandfreie Funktion der Komponenten in einer Schaltanlage und
hebt die Unterscheidung zwischen
typgeprüfter und partiell typgeprüfter
Schaltgerätekombination auf.
Weitere Infos: [email protected]
ABB about 2 | 16
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Fertigungsautomatisierung
Impressionen aus der
Aggregatvormontage und
der Gehäusefertigung
http://tiny.cc/about-miele
Die Taktzeit für die Gehäusefertigung der neuesten Waschmaschinengeneration von Miele beträgt 49,5 s.
In Gütersloh fertigt Miele seine neueste Waschmaschinengeneration. Sowohl in der Aggregatvormontage als auch in
der Gehäusefertigung kommen ABB-Roboter zum Einsatz.
Deren wichtigste Aufgaben: absolute Präzision für qualitativ
hochwertige Produkte und hohe Verfügbarkeit für einen
reibungslosen Fertigungsablauf.
24
ABB about 2 | 16
Fotos: Werbestudio Hild
Trommelwirbel
Fertigungsautomatisierung
S
eit mehr als 100 Jahren steht
der Name Miele für Haushaltsgeräte made in Germany.
Für seine neueste Waschmaschinengeneration W1 hat das Unternehmen zwei komplett neue Produktionslinien für die Gehäusefertigung und die
Aggregatvormontage errichtet. Auf beiden
Linien erfüllen die ABB-Roboter vom Typ
IRB 6640, IRB 2600, IRB 140 und IRB
6620LX unterschiedliche Funktionen –
vom Clinchen über das Dosieren bis hin
zu Handlingaufgaben.
Clinchen mit Robotern
Die Anlage für die Gehäusefertigung hat
die Miele-Abteilung Fertigungstechnik in
Eigenregie konzipiert und gebaut. Nach der
manuellen Beladung der Werkstückträger
geht die Produktion vollautomatisch weiter.
Portalroboter vom Typ IRB 6620LX fügen
Seitenwände, Bodenplatte, Haltebleche
und Verbindungsleisten per Clinch-Verfahren zusammen – ohne Verwendung
eines Zusatzwerkstoffs. „Für die Portallösung haben wir uns aus Platzgründen
entschieden“, sagt Edwin Edenfeld, der
bei Miele unter anderem für die Roboterprogrammierung verantwortlich ist. „Die
Verfahreinheiten können sich kreuzen, ohne
dass sie sich gegenseitig behindern.“
Anschließend übernehmen mehrere IRB
6640 das Handling der Gehäuse zwischen
den Arbeitsstationen: Es werden zusätzliche
Clinch-Prozesse ausgeführt; dann trägt ein
IRB 2600 mehrere Heißklebepunkte auf,
bevor die Füße an das Gehäuse geschraubt
werden. Am Ende der Fertigungsstraße legt
ein Roboter die Gehäuse in einen Aufzug,
der sie zur Endmontage befördert. „Pro
Schicht arbeiten wir dort mit einem Vorlauf
von nur 100 Waschmaschinengehäusen“,
erklärt Michael Pofalla, stellvertretender
Leiter Rohbau bei Miele. „Wenn die
Gehäusefertigung länger als 75 Minuten
stillsteht, kommt auch die Endmontage zum
Erliegen. Demnach ist eine hohe Anlagenverfügbarkeit eine unserer wichtigsten
Anforderungen. Die ABB-Roboter erfüllen
sie bravourös.“
Derzeit fertigt Miele die Gehäuse auf
zwei identischen Linien. Die dritte wird
gerade aufgebaut, die Produktion startet
im November. Eine vierte ist bereits in
Planung und soll den Betrieb Mitte 2017
aufnehmen. Dann werden 28 ABB-Roboter
an der Gehäusefertigung beteiligt sein.
Automatisierte Aggregatvormontage
Für die Qualität und Langlebigkeit einer
Waschmaschine spielt das Aggregat eine
entscheidende Rolle. Es besteht hauptsächlich aus der Innentrommel, dem
Laugenbehälter als wasserführendem
Element, einem Antriebsmotor und
schwingenden Teilen. Bei der Aggregatvormontage kommt es auf absolute
Genauigkeit an. Um ein Höchstmaß an
Wäscheschonung zu gewährleisten, ist
zum Beispiel beim Einstellen des Spalts
zwischen Innentrommel und Laugenbehälter lediglich eine Toleranz von
wenigen Zehntelmillimetern erlaubt. Die
65 m lange Fertigungslinie ist auf eine
Jahreskapazität von 1 Mio. Aggregaten
ausgelegt. Auf der Linie sind insgesamt 21
ABB-Roboter im Einsatz, die schrauben,
fügen, montieren und Handhabungsaufgaben übernehmen.
„Eine hohe Anlagenverfügbarkeit ist eine
unserer wichtigsten
Anforderungen.
Die ABB-Roboter
erfüllen sie bravourös.“
Beispiel für Europa
„Aus Gründen der Bedienfreundlichkeit und zur Reduzierung des Schulungsaufwands haben wir uns entschieden, alle
Roboter von einem Hersteller zu beziehen
und möglichst wenige unterschiedliche
Typen einzusetzen“, erklärt Michael Pofalla.
„Dafür nehmen wir auch in Kauf, dass
manche Roboter für ihre Aufgaben eigentlich überdimensioniert sind.“ Aufgrund der
guten Erfahrungen, die Miele in Gütersloh mit ABB-Robotern gemacht hat, wird
die Zusammenarbeit zukünftig auch auf die
anderen europäischen Werke ausgeweitet.
Weitere Infos: [email protected]
Für ein langes Waschmaschinenleben
Wellendichtring fetten
Zu Beginn der Aggregatvormontage entnimmt ein IRB 140 den Wellendichtring
von der Transportpalette, wiegt ihn und
trägt eine genau definierte Fettmenge
auf. Anschließend wiegt er ihn erneut,
um zu prüfen, ob die exakte Menge aufgetragen wurde.
Klemmring verschließen
Für absolute Dichtigkeit muss der
Laugenbehälter exakt zur Laugenbehälterkappe und zum Klemmring
positioniert werden. Diese Aufgabe
übernimmt ein IRB 6640. Nachdem
der Klemmring verschlossen wurde,
führt der Roboter das Aggregat dem
nächsten Bearbeitungsschritt zu.
ABB about 2 | 16
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Fertigungsautomatisierung
Bildergalerie: Rekonstruktion von Einschüben
in Schaltanlagen
http://tiny.cc/about-feag
Universelle
Kontrolle
Die FEAG Sangerhausen GmbH produziert Schaltanlagen für die Nieder- und Mittelspannung. Das Unternehmen steht für flexible Lösungen, die die individuellen
Anforderungen der Kunden erfüllen. Bei einem Großprojekt zur Rekonstruktion von Einschüben in Schaltanlagen der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH
setzt FEAG auf die neuen UMC100.3 von ABB.
1.000 neue Einschübe
Ende 2015 hat FEAG den Zuschlag für
ein Großprojekt der TOTAL Raffi nerie in
Leuna erhalten: Ungefähr 1.000 Einschübe
von Niederspannungsschaltanlagen, die
aus den 1990er-Jahren stammen, werden
mit heutiger Technik rekonstruiert. „Mit den
Ergebnissen eines Entwicklungsprojekts
hat die Raffinerie den Gesamtauftrag
ausgeschrieben, den wir uns dann unter
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ABB about 2 | 16
mehreren Anbietern sichern konnten“,
sagt Heiko Koschmieder. Zusammen mit
TOTAL hat FEAG die Leistung der Einschübe in zwei Varianten festgelegt. Die
kleinere Variante reicht von 7,5 bis 37 kW,
die größere von 22 bis 132 kW.
Der Austausch der Einschübe erfolgt
schrittweise. „Für jeden Projektabschnitt
gibt TOTAL eine Losgröße zwischen 25 und
50 vor“, sagt Andrej Schwertfeger, Projektleiter bei der FEAG. „Die Einschübe werden
von TOTAL gezogen und von uns in deren
Lager abgeholt. Danach demontieren wir
die Einschübe bis in die Einzelteile – nur
der Grundkörper und der Trenner bleiben
erhalten.“ Nach einer kompletten Reinigung
fertigt FEAG neu konstruierte Blechteile.
Parallel zu den Arbeiten am Korpus werden
die elektrischen Komponenten bestellt und
geliefert. „Wenn alle Teile beisammen sind,
montieren wir den Einschub und prüfen
ihn“, sagt Andrej Schwertfeger. Die freigegebenen Einschübe gehen zurück
an TOTAL. Eine Rekonstruktion dauert
ungefähr vier bis sechs Wochen.
Parametrierung um 50 % schneller
„Die Herausforderung besteht darin,
die bisherige Geometrie der Einschübe
beizubehalten und mit neuer Technik zu
bestücken“, sagt Andrej Schwertfeger.
„Die Herausforderung
besteht darin, die bisherige Geometrie
mit neuer Technik zu
bestücken.“
Foto: Torsten Pross/Jeibmann Photographik
S
o flexibel wie ein Chamäleon zu
sein – das ist das Leistungsversprechen der FEAG. „Die
Basis unserer Flexibilität ist
unsere Fertigungstiefe“, sagt Geschäftsführer Heiko Koschmieder. „Wir verfügen
über eine Blechbearbeitung sowie eine
Pulverbeschichtungsanlage zur Farbgebung und machen natürlich Engineering
sowie Konstruktion selbst.“ FEAG fertigt
industrielle Schaltanlagen für Kunden
in den Sektoren Öl & Gas, Automobil,
Kraftwerke, Papier und Stahl; 60 % der
Produktion gehen in den Export. Im Jahr
2014 erzielte FEAG gut 25 Mio. Euro
Umsatz. Anfang 2016 hat das Unternehmen 180 Mitarbeiter. Darunter sind
ausländische Spezialisten – seit 13 Jahren
wirbt FEAG international Ingenieure an,
um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Fertigungsautomatisierung
Mit 180 Mitarbeitern fertigt FEAG in
Sangerhausen industrielle Schaltanlagen;
60 % davon gehen in den Export.
„Kernstück der Einschübe ist der neue
UMC100.3 von ABB mit ATEX-Zulassung,
bei dessen Entwicklung wir uns als Kunde
intensiv mit ABB ausgetauscht haben, um
Funktionen und Baugröße abzustimmen.“
Die Abkürzung UMC steht für Universal
Motor Controller – und dieser Bezeichnung
wird das ABB-Gerät in seiner jüngsten
Variante bestens gerecht: Die Stromversorgung erfolgt direkt mit 230 V, ein Netzteil
ist unnötig. Der UMC besitzt ein modulares
und flexibles Kommunikationssystem auf
Adapterbasis, das mit standardisierten
Steckern und Kabeln arbeitet. „Ob unser
Kunde beispielsweise auf Modbus oder
Profibus setzt, spielt keine Rolle – er kann
seine Standardkomponenten verwenden“,
sagt Matthew Porter, Product Marketing
Specialist für ABB-Niederspannungsprodukte. Die Parametrierung geschieht
über eine USB-Schnittstelle. „Diese
Lösung bedeutet eine Zeitersparnis von
50 % für uns“, sagt Andrej Schwertfeger.
Zudem lässt sich der UMC wegen des
Adapters, der alle Parameter behält und
neu aufspielt, schnell austauschen. Der
Bus wird beim neuen UMC durch Ziehen
der Einschübe nicht mehr unterbrochen
– ein weiterer Beitrag zu Schnelligkeit
und Flexibilität. „Der UMC ist ein Beispiel
unserer guten Zusammenarbeit mit ABB,
die weit über Bestellen und Liefern hinaus-
geht. Wir sind in die strategische Produktentwicklung einbezogen“, sagt Heiko
Koschmieder. „Das ist wichtig, weil die
Aufgaben immer anspruchsvoller werden
und wir jeden Tag darum kämpfen, uns
zu verbessern.“
FEAG zeigt Schaltschränke mit dem
UMC100.3 auf der Hannover Messe in
Halle 13, Stand D63.
Weitere Infos: [email protected]
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Prozessautomatisierung
Die Luftzerlegungsanlagen von Linde Gas trennen die Luft mittels Rektifikation in ihre Bestandteile Stickstoff, Sauerstoff und Argon.
Mit Luft und Leitsystem
Foto: The Linde Group
Die beiden Luftzerlegungsanlagen LZA 4 und LZA 5 am
Standort Bremen steuert die Linde Gases Division mit
dem ABB-System 800xA. 2015 hat sich das Unternehmen
dazu entschieden, das Prozessleitsystem der LZA 4 auf
Version 6.0 upzugraden – als erster Nutzer in Deutschland
überhaupt. Die zweite Anlage folgt im Herbst 2016.
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ABB about 2 | 16
Prozessautomatisierung
M
it einem Umsatz von 17 Mrd.
Euro im Jahr 2014 ist die Linde
Group das größte Gase- und
Engineering-Unternehmen der
Welt. Die technischen Gase des Marktführers
spielen in metallurgischen Prozessen, in
der Chemie- und Pharmaindustrie, in der
Lebensmittelbranche, im Bauwesen sowie
bei der Herstellung und Verarbeitung von
Glas, Metallen und elektronischen Bauteilen
eine wichtige Rolle.
Als Teil der weltweiten Unternehmensgruppe betreibt Linde Gas in Deutschland
22 Luftzerlegungsanlagen (LZAs) an 14
Standorten. LZAs trennen die Luft – ein Gasgemisch aus Stickstoff, Sauerstoff, Argon
und weiteren Edelgasen – mittels Rektifika-
„Wir haben das System
komplett in das technische Netzwerk von
Linde Gas integriert
und auch das Remote
Operation Center in
Leuna angebunden.“
tion in ihre Bestandteile. Dazu wird die Luft
zunächst auf ungefähr sechs Bar verdichtet, gereinigt und dann schrittweise abgekühlt, bis sie sich verflüssigt. Bei der eigentlichen Luftzerlegung kommen dann die
unterschiedlichen Siedepunkte der einzelnen Gase zum Tragen, um Stickstoff, Sauerstoff und Argon zu destillieren und voneinander zu trennen. Die Rektifikation lässt sich
als mehrstufiger Prozess so oft wiederholen,
bis die Gase in der gewünschten Reinheit
vorliegen. Anschließend werden die Gase in
Flüssigtanks gelagert oder per Rohrleitung
direkt an das Stahlwerk des Kunden ArcelorMittal in Bremen geliefert.
Virtuelle Umgebung
Am Linde-Standort Bremen steuert und
überwacht das ABB-Leitsystem 800xA die
beiden Luftzerlegungsanlagen LZA 4 und
LZA 5, die an sieben Tagen in der Woche
rund um die Uhr in Betrieb sind. Als erstes
Unternehmen in Deutschland stellte Linde
Gas im Herbst 2015 bei der LZA 4 auf die
neueste Version 6.0 des Prozessleitsystems
um. „Ein Grund für das Upgrade war die
Einstellung des Supports für Windows XP
und Windows 2003 Server“, erklärt Stephan
Rottenwallner, Leiter Technische Netzwerke
und Automatisierung bei Linde Gas. „Außerdem war unsere Rechnerhardware in Bremen in die Jahre gekommen und bereits
störanfällig, was die Anlagenverfügbarkeit
beeinträchtigte.“
ABB hat die alte Rechnerhardware
abgelöst und das System mit ESXiMaschinen komplett virtualisiert. Der
Engineering-Arbeitsplatz und die vier
Bedienplätze sind jetzt mit Thin Clients ausgestattet, die über ein Remote-DesktopProtokoll auf die 800xA-Bedienoberfläche
des Terminalservers zugreifen. „Wir haben
das System komplett in das Technische
Netzwerk von Linde Gas integriert und
auch das Remote Operation Center in
Leuna angebunden“, sagt ABB-Projektleiter
York Lorek. „Alle Rechner sind von einem
zentralen Ort aus erreichbar, was beim Einspielen von Sicherheitsupdates hilfreich ist
und die Fernwartung per Remote-Zugriff
erlaubt.“
bestehenden Lieferverpflichtungen gegenüber seinen Kunden nachkommen konnte,
hatte ABB im Vorfeld den Anlagenteil „Notversorgung“ separiert. Das Projektteam um
York Lorek hatte den Anlagenteil dafür mit
dem Bedienfeld PP885 der Serie Panel 800
ausgestattet, das unabhängig vom System
800xA direkt mit dem Controller AC800M
kommunizierte.
Das Fazit zum Upgrade fällt positiv
aus. „Mit der Version 6.0 sind wir auf dem
aktuellen Stand der Technik und stellen
eine längere Betriebszeit des Leitsystems
sicher“, sagt Stephan Rottenwallner.
„Zudem ließ sich die neue Version problemlos in das Linde Technical Network einbinden.“ Gemeinsam gehen Linde Gas und
ABB bereits das nächste Projekt an: Das
Upgrade der LZA 5 auf Version 6.0 ist für
Herbst 2016 geplant.
Weitere Infos: [email protected]
Erst Hannover, dann Bremen
Das Projekt musste innerhalb von nur
vier Monaten realisiert werden. Zudem hatte
Linde die Anforderung formuliert, die Stillstandszeit der LZA 4 beim Einspielen des
Upgrades möglichst kurz zu halten. Diese
Rahmenbedingungen beeinflussten den
umfangreichen Factory Acceptance Test
(FAT) bei ABB in Hannover. Drei Tage lang
prüften die verantwortlichen Linde-Mitarbeiter und das ABB-Projektteam die neue
Leittechnikversion auf Herz und Nieren.
Soft-Controller simulierten die sieben
Hardware-Controller vom Typ AC800M, die
bei Linde im Einsatz sind und von denen
sechs redundant arbeiten. Hier zeigte sich
einer der Vorteile der 800xA-Version 6.0:
Während in früheren Versionen nur ein SoftController eingesetzt werden konnte, lassen
sich nun bis zu zehn von ihnen einbinden.
„Beim FAT konnten wir sämtliche Funktionen
des Leitsystems darstellen und zeigen,
dass sich die Steuerungsplattform auch in
der neuesten Version so komfortabel wie
gewohnt bedienen lässt“, sagt York Lorek.
Notversorgung läuft weiter
Für die Abstellung und die geplante
Revision der LZA 4 musste die Luftzerlegungsanlage vor dem Upgrade zunächst
auf Umgebungstemperatur erwärmt und
drucklos gemacht werden. Das eigentliche
Upgrade führte ABB innerhalb eines Tages
durch. Anschließend wurde die LZA 4 wieder
auf die Betriebstemperatur von –196 °C
kaltgefahren und nahm nach insgesamt
fünf Tagen Stillstand den Betrieb wieder
auf. Damit Linde während des Upgrades
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Prozessautomatisierung
ABB-Projektleiter Wilfried Baumann kennt den Hochofen in- und auswendig – beste Basis für die Modernisierung der Steuerungs- und Leittechnik.
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Foto: Rüdiger Fessel/vor-ort-foto.de
Ofen in
Hochform
Prozessautomatisierung
Hochöfen laufen 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr — jahrelang. Jeder Stillstand ist höchst aufwendig und kostet eine Menge Geld. Für eine grundlegende
Modernisierung der Steuerungs- und Leittechnik wären die turnusmäßigen
Abschaltungen zu kurz. Die thyssenkrupp AG und ABB entschieden sich daher
dafür, die Technik des Hochofens 2 in Duisburg-Schwelgern über einen längeren
Zeitraum hinweg im laufenden Betrieb zu erneuern.
M
it einer Tagesproduktion von
bis zu 12.700 t Roheisen ist
der Hochofen 2 von thyssenkrupp in Duisburg-Schwelgern der größte seiner Art in Europa und
einer der größten weltweit. 1993 wurde
er in Betrieb genommen und im vergangenen Jahr von Grund auf modernisiert.
Dies gilt auch für weite Teile der Steuerungs- und Leittechnik. ABB modernisierte sowohl die Hard- als auch die Software
gemäß den Life-Cycle-Empfehlungen und
brachte so den Hochofen wieder auf den
neuesten Stand der Technik.
„Unser Ansatz, die Steuerung des
Ofens in mehreren Schritten während des
laufenden Betriebs zu modernisieren, hat
sich auch diesmal bewährt“, betont Projektleiter Wilfried Baumann. ABB besitze
mit dieser Vorgehensweise in der Branche ein klares Alleinstellungsmerkmal.
Die Produktion laufe weiter, wenn auch
mit verringerten Kapazitäten. Modernisierungsarbeiten während großer Umbaustillstände erfolgten meist unter hohem
Zeitdruck. Stress für alle Beteiligten und
damit verbundene Fehlerquellen ließen
sich dadurch kaum vermeiden. Gestaffelte Modernisierungsumbauten verhindern
diesen Stress. Erneuert werden musste
die gesamte Netzwerk- und Kommunikationstechnik sowie die Stromversorgung.
Zeitfenster mit Zeitpuffern
Für ABB öffneten sich am Hochofen 2
für die Umbaumaßnahmen insgesamt elf
Zeitfenster, jeweils zwischen 16 und 72
Stunden lang. Häufig wurden diese Fenster erst wenige Tage vorher bekannt, zeitliche Flexibilität war also Pflicht.
Sicherheitshalber habe man immer mit
Zeitpuffern gearbeitet, um die geplanten
Produktionszyklen unter allen Umständen
einhalten zu können, so Baumann. Im
Zweischichtbetrieb und eng abgestimmt
mit thyssenkrupp wurde abgeschaltet,
gearbeitet, getestet, wieder zugeschaltet.
Während die Produktion weiterlief, konnten
die ABB-Spezialisten an den technischen
Redundanzen arbeiten. Von drei Winderhitzern beispielsweise, die ein mehr als
1.000 °C heißes Luft-Sauerstoff-Gemisch
in den Hochofen einblasen, waren dann
nur zwei in Betrieb; am dritten konnte
gearbeitet werden. ABB kennt den Hochofen in- und auswendig. „Ihn umzubauen,
während der Betrieb lief, hätte wohl keiner
außer uns geschafft“, so Baumann. Bis zu
acht ABB-Mitarbeiter waren im Einsatz,
dazu etliche mit den Örtlichkeiten und der
Technik vertraute weitere Dienstleister.
In einem ersten Teilprojekt modernisierte ABB die „Remote Input & Output (RIO)“-Ankopplungen in der Leitund Steuerungs technik. Derzeit wird
der Hochofen über das ABB-Leitsystem
Symphony Plus Harmony gesteuert. Die
RIO-Datenübertragung an ungefähr 100
Steuerungsrechnern erfolgt über moderne Lichtwellenleiter. Komplett neu sind
auch die Netzwerke und Kommunikationsbaugruppen. Seit der Inbetriebnahme des Hochofens vor gut 20 Jahren hat
sich besonders im Bereich der Automatisierungstechnik sehr viel verändert —
mit dem Ergebnis, dass der Datendurchsatz in den Kommunikationsnetzwerken
nicht mehr auf dem aktuellen Stand der
Technik war. Die alten MFP-Controller
machten Platz für die aktuelle Baureihe
BRC, die eine größere Speicherkapazität besitzt und deutlich leistungsfähiger
ist. Ein Großteil der 40.000 digitalen und
analogen Ein- und Ausgangssignale muss-
te in der Software neu angebunden werden. Zudem wurden die Ein-/AusgangsModule oder Komponenten ausgetauscht
und angepasst.
Ein eingespieltes Team
Die Spannungsversorgung erfolgt jetzt
mit dem extrem robusten Modular Power
System MPS III. Die Schaltschränke wurden
mit Wärmetauschern ausgerüstet. Sie sind
notwendig, weil die Schränke wegen der
rauen Umgebungsbedingungen mit vielen
Stäuben komplett abgedichtet sind. Die
Abwärme der Elektronik wird jetzt über
die Wärmetauscher nach außen abgeführt.
Diese Lösung entspricht zugleich erhöhten
Anforderungen an den Brandschutz.
Trotz des großen Arbeitsumfangs und
der engen Taktung verlief das Projekt
der eingespielten Teams von thyssenkrupp und ABB absolut stressfrei. „Dies
ist nicht zuletzt damit zu begründen, dass
sich alle Projektbeteiligten schon über 20
Jahre kennen und wissen, wie die anderen
‚ticken‘“, sagt Thorsten Seefeldt, Leiter
E-MSR der Erhaltungsbetriebe Hochofen
1 und 2 bei thyssenkrupp. „Besonders
betont sei hier, dass – bei egal welchen
Schwierigkeiten – alle an einem Strang
gezogen haben, um möglichst rasch eine
Lösung zu finden. Diese Arbeitsweise zog
sich durch das gesamte Projekt und ließ es
deswegen so erfolgreich werden.“
Weitere Infos: [email protected]
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Prozessautomatisierung
Ein Anschauungsobjekt, das seinesgleichen sucht: der
Extended Operator Workplace in
Ladenburg.
Leittechnik besser verstehen lernen
Für Prozesse im Idealzustand
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ABB about 2 | 16
Training, Frankfurt, der den Schulungsbetrieb in Deutschland leitet. „Wir
berücksichtigen die unterschiedlichen
Anforderungen unserer Anwender. Sollte
das gewünschte Format nicht dabei sein,
konzipieren wir ein exakt auf den Bedarf
des Kunden zugeschnittenes Training.“
Ausstattung: State of the Art
Die Standardseminare finden in
Frankfurt, Ladenburg, Ratingen und Burghausen statt, die Expertentrainings zu ausgewählten Spezialthemen in Minden. In
die Ausstattung dieser Standorte hat ABB
kontinuierlich investiert: „Neue Hörsäle in
Frankfurt und Ladenburg und moderne
Seminarräume an den anderen Orten bieten
beste räumliche und technische Voraussetzungen für erfolgreiche Seminare“, ist
Gottfried Kremer überzeugt. „Gerne führen
wir auf Wunsch alle Schulungen auch beim
Kunden vor Ort durch.“ Trainiert wird selten
an den Anlagen selbst, da diese in der
Regel weiterlaufen müssen, sondern an
einer mobilen Schulungsanlage, die der
ABB-Trainer zu diesem Zweck mitbringt.
„Kunden schätzen den hohen Praxisbezug
unserer Seminare und unsere hoch qualifizierten Trainer“, sagt Gottfried Kremer.
Highlight in Ladenburg
Ein sehr sehenswertes Anschauungsobjekt gibt es im Automation Forum in
Ladenburg: Hier präsentiert ABB auf 700
Quadratmetern das komplette Portfolio für
die Prozessautomatisierung. Das Herzstück ist die Leitwarte mit dem Extended
Operator Workplace (EOW). „Der EOW vereint system- und anlagenspezifische sowie
ergonomische Anforderungen wie kein
anderes Leitstandsystem. Die optimal verdichtete grafische Darstellung von Prozessinformationen auf Übersichtsbildschirmen
ist nur eine von vielen Besonderheiten, die
wir unseren Besuchern hier demonstrieren
können. Der EOW ist ein Highlight, das
es bei ABB weltweit nur drei Mal gibt: in
Houston, in Abu Dhabi und in Ladenburg“,
freut sich Gottfried Kremer.
Weitere Infos:
[email protected]
www.abb.de/abbuniversity
Foto Seite 32: Mathias Ernert; Foto Seite 33: EEW Energy from Waste GmbH
W
ie funktionieren Regelkreise? Wie lassen sich
Fremdapplikationen ankop peln? Wo liegen die
Grenzen der Systeme? Wer täglich mit
den Prozessleitsystemen 800xA, Freelance
oder Symphony Plus von ABB arbeitet,
kennt Fragen wie diese. Für Anwender
aus Bedienung, Wartung und Systemengineering bietet ABB spezielle Seminare
zur Prozessautomatisierung an. Diese sind
je nach Vorkenntnissen gestaffelt in die
drei Level Basic, Advanced und Master.
Über 50 Veranstaltungen – von zweistündigen Webinaren bis hin zum fünftägigen Expertentraining – sind den unterschiedlichen Levels zugeordnet und online
leicht zu finden. Beispielsweise soll das
Standardseminar „DE451 — System 800xA
Tipps & Tricks“ für alle Prozessleitsysteme
Praxisfragen beantworten und Know-how
für Speziallösungen vermitteln.
„Ziel ist, dass jeder Kunde von seinem
ABB-Prozessleitsystem maximal profitiert
und mit minimalem Aufwand den Idealzustand aufrechthalten kann“, sagt Gottfried Kremer, Manager Service Control
Prozessautomatisierung
Da sein, wenn’s brennt
Gasanalysator in Rekordzeit
ersetzen
M
it 268.000 MWh Strom aus
525.000 t Abfall pro Jahr
gehört die Thermische Restabfallvorbehandlungsanlage
(TRV) Buschhaus zu den größten ihrer Art
in Deutschland und versorgt rund 78.000
Haushalte im östlichen Niedersachsen mit
Elektrizität. Acht benachbarte Landkreise
liefern ihren Abfall in Helmstedt an. Betreiber der Anlage ist die EEW Energy from
Waste Helmstedt GmbH.
Zwei der drei Verbrennungslinien der TRV
Buschhaus sind mit analytischer Messtechnik von ABB ausgestattet. In einer Abfallverbrennungsanlage kommt den Flammenionisationsdetektoren (FID) besondere
Bedeutung zu. An jedem Kessel messen
sie den Anteil von Kohlenwasserstoffen, der
beim Verbrennungsprozess entsteht und in
die Atmosphäre gelangt. Die Gewerbeaufsicht verlangt einen kontinuierlichen Onlinezugriff auf diese Werte, um zu prüfen, ob die
Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes eingehalten werden.
„Wenn die Gewerbeaufsicht über mehrere Stunden oder Tage hinweg wegen des
Ausfalls eines FID keine Messwerte abrufen
kann, muss die betroffene Verbrennungslinie ihren Betrieb vorübergehend einstellen“, erklärt Markus Bussmann, LeadIngenieur im Service für Analysentechnik
bei ABB. Ein längerer Defekt eines FID
und der daraus resultierende Stillstand der
Anlage bedeuten für den Betreiber einen
erheblichen wirtschaftlichen Schaden.
Bereit zu handeln
Dieser unerwünschte Fall ist am Verbrennungskessel der Linie 3 eingetreten,
die bisher nicht von ABB ausgestattet worden war. Der FID fiel aus, doch der Anbieter, der die dortige Analysentechnik ins-
ABB-Techniker sicherten mit ihrem Eingreifen die Verfügbarkeit der dritten Linie
der TRV Buschhaus.
talliert hatte, war nicht in der Lage, ihn zu
reparieren oder ein Ersatzgerät bereitzustellen. Ein ABB-Serviceteam, das zum
Zeitpunkt des Ausfalls aufgrund eines
Wartungstermins vor Ort war, erfuhr von
der misslichen Situation des Betreibers
und nahm sich des Falles an.
Innerhalb weniger Stunden bauten
die Techniker von ABB gemeinsam mit
dem Repair Center in Frankfurt ein Gerät
der Gasanalyseserie Advance Optima
2000, bestehend aus Elektronik, Gehäuse, Bedieneinheit und Analysemodul,
zusammen und konfigurierten den FID
entsprechend den Kundenbedürfnissen
hinsichtlich Messaufgabe und Gasversorgung. Anschließend erfolgten die Funk-
tionsprüfung mittels elektrischer Tests und
die Endkontrolle mit Prüfgasen.
16 Stunden bis zur Lösung
Bereits am nächsten Morgen konnte
das Serviceteam das FID-Leihgerät in der
betroffenen Verbrennungslinie einbauen.
Parallel erhielt der Kunde ein Angebot für
ein Neugerät. Innerhalb von nur 16 Stunden lieferten die ABB-Mitarbeiter einen auf
die Gegebenheiten vor Ort abgestimmten Gasanalysator. Das schnelle Handeln
bedeutete einen wichtigen Beitrag zur Verfügbarkeit der TRV Buschhaus.
Weitere Infos: [email protected]
ABB about 2 | 16
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Produkte
Neuheiten
ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten.
Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights
unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte
Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.
Antriebstechnik
Quantensprung bei
der Zustandsanalyse
Smarter Sensor für Niederspannungsmotoren ermöglicht neue Geschäftsmodelle für die Wartung
Gezielte Planung
Mithilfe der Industrie 4.0 – dem Internet der Dinge, Dienstleistungen und
Menschen – wird eine innovative,
hochwirtschaftliche Lösung für Millionen
Motoren von ABB möglich. Der smarte
Sensor für Niederspannungsmotoren
erlaubt eine detaillierte, umfassende und
kostengünstige Zustandsanalyse. Mit
seiner Hilfe können Anlagenbetreiber
künftig den Zustand ihrer Motoren per
Smartphone oder PC jederzeit überprüfen. Dank sofort verfügbarer, exakter
Informationen sind sie in der Lage, die
Wartung der Motoren auf der Basis
des tatsächlichen Bedarfs zu planen.
Das Schlüsselelement hierfür ist ein am
Motor angebrachtes Sensor-Tag mit
drahtloser Kommunikationsschnittstelle.
Der smarte Sensor liefert Informationen
zu Betriebsparametern wie Vibrationen,
Temperatur oder Überlastung und ermittelt den Energieverbrauch mit einer
Genauigkeit von ± 10 %. Das Sensor-Tag
sendet die Daten mithilfe von Standardprotokollen an sichere, cloudbasierte
Server von ABB. Tritt ein Problem auf,
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ABB about 2 | 16
sendet das System eine Warnmeldung
an den Bediener. Die Auswertung der
gespeicherten Daten eröffnet neue
Wege, um den Betrieb und die Wartung
von Anlagen zu optimieren, etwa durch
Informationen über den Energieverbrauch der Motoren zur Erstellung
effizienterer Lastprofile. Die smarte
Zustandsanalyse schafft zugleich neue
Geschäftsmodelle auf der Grundlage
internetbasierter Daten. Der Dienst wird
spätestens Ende des Jahres 2016 verfügbar sein.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Motoren melden Wartungsbedarf
selbst
– Stillstandszeiten reduzieren oder
verhindern
– Energieverbrauch optimieren
– Wartungskosten senken
Produkte
Antriebstechnik
Neuer Frequenzumrichter
für HLK-Anwendungen
ACH580 überzeugt mit Zuverlässigkeit und einfacher
Integration
Vorteile
– Verbesserte Effizienz bei allen
Motortypen
– Gleiche Abmessungen in den
Schutzarten IP21 und IP55
– Präzise Anzeige der Systemeffizienz
– Problemlose Integration
Effiziente Klimaregelung
Der neue HLK-Frequenzumrichter ACH580 bietet die bewährte Oberschwingungsdämpfung, ein intuitiv nutzbares Bedienpanel und native BACnet-Kommunikation.
Er eignet sich ideal für den Dauerbetrieb in kritischen Anwendungen wie Krankenhäusern oder Rechenzentren. In Bürogebäuden und Schulen schafft er ein gutes
Klima zum Arbeiten und Lernen. Der ACH580 funktioniert zusammen mit allen
HLK-Motortypen – Asynchron-, Permanentmagnet- und Synchronreluktanzmotoren – und sorgt dabei für niedrige Energieverbräuche. Montagefertig
geliefert, lässt er sich in die gängigen Automatisierungssysteme integrieren und
regelt Motoren bis 250 kW. Das überarbeitete, HLK-spezifische Menü und die
Bedienpanel-Assistenten ermöglichen eine schnelle und einfache Inbetriebnahme.
Merkmale wie der PID-Regler und die Motorheizfunktion gehören zur Standardausstattung.
Weitere Infos: [email protected]
Antriebstechnik
Portfolio erweitert
Neue ACS580- und ACS580MV-Schrankgeräte
für die Nieder- und Mittelspannung
Zuverlässige Energieeffizienz
ABB erweitert mit den neuen ACS580und ACS580MV-Schrankgeräten das
Portfolio an Standardfrequenzumrichtern
der Serie ACS580 um zwei Varianten.
Als erster Hersteller bietet ABB damit
eine Produktfamilie, die die Niederund Mittelspannung mit Leistungen
von wenigen kW bis zu mehreren MW
abdeckt. Der Leistungsbereich des
ACS580-Schrankgeräts für die Niederspannung beträgt 55 bis 500 kW bei
einer Spannung von 380 bis 480 V; der
Leistungsbereich für Mittelspannungsanwendungen reicht von 200 bis
6.300 kW bei 6 bis 11 kV Spannung.
In Kombination mit Synchronreluktanzmotoren erreichen die Geräte höchste
Energieeffizienz. Mithilfe eingebauter
Energierechner kann der Anwender
alle Prozesse im Sinne einer optimalen
Energienutzung genau überwachen und
anpassen.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Einheitliche Antriebsarchitektur
– Problemlose Installation und
Konfiguration
– Schnelle Anpassung an den
Prozess
– Kostengünstiger,
energieeffizienter Betrieb
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Produkte
Robotics
Neue Roboterfamilie
Drei Versionen des IRB 910SC mit unterschiedlichen
Reichweiten konfektionieren Trays, setzen Produkte
um und beladen Maschinen
Hohe Geschwindigkeiten
ABB erweitert sein Roboterportfolio um
den IRB 910SC. Der schnelle SCARARoboter mit minimalem Raumbedarf
bietet eine maximale Handhabungskapazität von 6 kg und ist in drei
Versionen verfügbar: Mit dem IRB
Vorteile
910SC-3/0.45, dem IRB 910SC-3/0.55
– Schutzart IP54
und dem IRB 910SC-3/0.65 deckt die
– Montage auf einem Tisch möglich
Roboterfamilie die Reichweiten von
– Kurze Zykluszeiten durch hohe
450, 550 und 650 mm ab. Der IRB
Geschwindigkeit
910SC lässt sich einfach auf einem
– Einfacher Austausch von Bauteilen Tisch montieren und in Abläufe inte– Extrem genau dank fortschrittlicher grieren. Die standardmäßige Schutzart
Bewegungssteuerung
IP54 schützt ihn vor dem Eindringen
– Zehn Signal- und vier Druckluftvon Staub und Flüssigkeiten. Eine
leitungen
Reinraumversion mit ISO-Klasse 5 ist in
Vorbereitung. Die Z-Achse verfügt über
eine Fügekraft von 250 N. Der SCARARoboter ist vielfältig einsetzbar – von
der Konfektionierung von Trays über
das Umsetzen von Produkten sowie
das Be- und Entladen von Maschinen
bis hin zur Montage. All diese Aufgaben müssen schnell und zuverlässig
ausgeführt werden und verlangen ein
wiederholgenaues Aufnehmen und Ablegen; dieses garantiert der IRB 910SC
dank einer Wiederholgenauigkeit von
± 0,01 mm.
Weitere Infos: [email protected]
Robotics
Im Schnellverfahren
IRBT 2005 ist eine neue
Verfahrachse für die
Roboter IRB 1600, IRB
2600 und IRB 4600
Modular aufgebaut
Die Verfahrachse IRBT 2005 überzeugt mit ihrem kompakten und durchdachten
Aufbau. Viele der einzelnen Komponenten sind integriert und somit gut geschützt.
Die IRBT 2005 gibt es in zwei Varianten – offen oder mit Komplettabdeckung –,
sodass sie sich für unterschiedliche Umgebungen und verschiedene Tätigkeiten,
beispielsweise das Lichtbogenschweißen oder die Maschinenbeschickung,
eignet. Die Verfahrachse ist vielfältig erweiter- und konfigurierbar: Das 1 m lange
Standardmodul lässt sich beliebig um weitere Module verlängern. Die IRBT 2005
kann mit bis zu zwei Verfahrschlitten für Roboter oder mit bis zu drei für Material
genutzt werden. Die Verfahrschlitten für Roboter sind um Trägerplatten für
Applikationsausrüstung wie Schweißstromquellen erweiterbar.
Weitere Infos: [email protected]
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ABB about 2 | 16
Vorteile
– Beste Bahngenauigkeit
ihrer Klasse
– Integrierte und geschützte
Bauteile
– Vielfältig einsetzbar
– Zuverlässig, wartungsarm
und einfach zu reparieren
Produkte
Niederspannung
Niederspannung
Niederspannung
Licht komfor- Schutz durch In explosiver
tabel regeln Verriegelung Umgebung
Universal-Zentraldimmer
STD 6586-500 steuert
Retrofit-LEDs
Sicherheitssensor Eden
OSSD kommuniziert auf
breiter Basis
ATEX-Zulassung für
Motorschutzschalter
MS165
Kein Brummen oder Summen
Der innovative Universal-Zentraldimmer
STD 6586-500 von ABB regelt RetrofitLEDs aus der Elektroverteilung heraus.
Dem Anwender bietet das Gerät darüber
hinaus die Möglichkeit, herkömmliche
Glühlampen, 230-V-Halogenlampen und
Niedervolt-Halogenlampen mit konventionellen induktiven oder elektronischen
Transformatoren zuverlässig anzusteuern. Das kompakte, schmale Gehäuse
lässt sich platzsparend und ohne Werkzeug auf der Hutschiene montieren.
Der Universaldimmer ermöglicht das
Einstellen einer Minimal- und einer Maximalhelligkeit sowie den Mischlastbetrieb
mit unterschiedlichen Leuchtmitteln. Der
Helligkeitsregler ist mit einem Transistor
ausgestattet und arbeitet in jeder Position absolut lautlos und ohne Brummen
oder Summen.
Erhöhte Schwingungstoleranz
Der Eden OSSD ist eine codierte,
berührungslose Verriegelungseinrichtung, die über OSSD-Ausgangssignale
kommuniziert. Somit kann der Sensor
an sämtliche Sicherheitsrelais und
sonstigen Sicherheitsmodule angeschlossen werden, die in der Lage
sind, OSSD-Signale zu verarbeiten.
Dazu gehören aus dem ABB-Sortiment
beispielsweise die Gerätetypen RT6,
RT7, RT9, Pluto und AC500-S. Da der
Eden OSSD ausführliche Informationen
anzeigt, wird die Fehlersuche erleichtert
und Stillstandszeiten werden reduziert.
Der große Schaltabstand erhöht die Toleranz gegenüber Schwingungen sowie
Vibrationen und minimiert das Risiko
unbeabsichtigter Stopps. Dank serienmäßiger Schutzart IP69K und einem
großen Betriebstemperaturbereich lässt
sich Eden OSSD auch in extremen Umgebungen einsetzen.
Komfortabler Schutz von Ex-e-Motoren
Seit Januar 2016 verfügt der Motorschutzschalter MS165 über die
ATEX-Zulassung für den Schutz von
Ex-e-Motoren in explosionsgefährdeten
Bereichen. Sie bezieht sich auf das
Standardgerät und ist an einem Vermerk
auf dem seitlichen Typenschild zu erkennen. Der Motorschutzschalter fungiert
als Schutzvorrichtung für den Hauptstromkreis und integriert die Funktionen
Schützen, Schalten und Trennen. Der
schmelzsicherungslose Schutz schaltet
den Motor im Kurzschlussfall innerhalb
von wenigen Millisekunden ab. Mit dem
MS165 erweitert ABB den Einsatzbereich der Motorschutzschalter für den
Ex-Bereich von 32 auf 65 A. Die geringe
Modulbreite von 55 mm erlaubt es,
kompakte und effiziente Schaltschränke
zu planen und zu realisieren.
Weitere Infos: [email protected]
Weitere Infos: [email protected]
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Zuverlässiges Dimmen von
LED-Leuchtmitteln
– Tastdimmer mit Vor-Ort-Bedienung
– Einstellbare Minimal- und
Maximalhelligkeit
– Flackerfreier Dimmverlauf
– Kompakte Bauweise:
eine Teilungseinheit breit
Vorteile
– Berührungslose Erfassung
– Hohe Kodierungsstufe nach EN
ISO 14119
– Lokale Rückstellfunktion
– Schutzart IP69K
Vorteile
– Schutz von Motoren in explosionsgefährdeten Bereichen bis 30 kW
– Geringe Baubreite von 55 mm
– Gleiches Zubehör und gleiche
Funktionalität wie MS132
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Produkte
Niederspannung
Niederspannung
Kompletter
Schutz
Weltweit anerkannt
Softstarter PSTX jetzt
auch in hohen Leistungsklassen verfügbar
Integrierte Motorbremse
ABB hat die PSTX-Softstarterfamilie um
die Baugrößen 470, 570, 720, 840, 1050
und 1250 erweitert. Die Produktreihe ist
nun von 30 bis 1.250 A erhältlich und
lässt sich somit auch für Applikationen
mit höheren Leistungsanforderungen
einsetzen. Selbst bei Last- und Netzunregelmäßigkeiten arbeiten die Softstarter
zuverlässig. PTC- und PT100-Anschluss,
Rotorblockier- und Unterlastschutz,
Fehlerstrom-, Über- und Unterspannungsschutz sichern den Motor
umfänglicher als je zuvor. Die neuen
Strombegrenzungsvarianten Standard,
Zweifach und Rampe ermöglichen die
volle Kontrolle des Motors während des
Starts und einen sicheren Motorbetrieb
in schwächeren Netzen. Die integrierte
Motorbremse des PSTX hält den Motor
schnell an und erhöht die Prozesssicherheit sowie die -effizienz signifikant.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Erweiterte Einsatz- und
Anwendungsmöglichkeiten
– Einfache Auswahl für jede
Motorapplikation mit dem
Konfigurator ABB prosoft 6.01
– Integrierter Bypass erhöht
Energieeffizienz
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ABB about 2 | 16
UL-/CSA- und IEC-Zulassung
prädestinieren die Produktreihe
Tmax XT für den
internationalen Einsatz
Speziell für den Maschinenbau
Die gesamte Baureihe der Kompaktleistungsschalter Tmax XT mit den
Modellen XT1, XT2, XT3 und XT4
verfügt über zwei der wichtigsten
internationalen Zulassungen: Sie ist
nicht nur gemäß UL 489 und CSA
C22.2 zertifiziert, sondern trägt auch
das IEC-Zeichen. Dass die Geräte
sowohl die strengen nordamerikanischen Regelungen für die Einfuhr von
elektrotechnischen Produkten als auch
die Anforderungen der Internationalen
Elektrotechnischen Kommission (IEC)
erfüllen, macht sie zur idealen Lösung
für Kunden, die auf der Suche nach
einem weltweit anerkannten Produkt
sind. Die Kompaktleistungsschalter
vom Typ Tmax XT sind im Vergleich
zu herkömmlichen Leistungsschaltern um bis zu 37 % kleiner. Die
geringeren Abmessungen und die
großen Stromstärken bis 250 A ermöglichen es Schaltanlagenbauern,
eine hohe Leistungsfähigkeit zu
realisieren und gleichzeitig Kosten
zu sparen. Die Modelle Tmax XT1
und XT3 eignen sich für Anlagen, die
Kaufhäuser, Krankenhäuser und alle
Anwendungen im Dienstleistungsgewerbe versorgen und eine hohe
Zuverlässigkeit erfordern. Der Tmax
XT3 lässt sich darüber hinaus für den
Motorschutz, für Generatoren und
als Lasttrennschalter verwenden. Die
Leistungsschalter Tmax XT2 und XT4
kommen in diversen Anwendungen
zum Einsatz, um beispielsweise
Leistung mit thermomagnetischen und
elektronischen Auslösern zu verteilen
sowie Motoren mit elektronischen
Auslösern und Generatoren mit deduzierten thermomagnetischen und
elektronischen Auslösern zu schützen.
Umfangreiches elektrisches Zubehör
in Push-in-Technik sowie in kabelgebundener oder auch kabelloser
Ausführung bietet vielfältige Optionen
für eine schnelle, leichte und flexible
Installation; zusätzliche Hilfskontakte vergrößern die Vielseitigkeit bei
Hochleistungsanwendungen. Zudem
gibt es vielfältiges mechanisches
Zubehör; beispielsweise lässt sich ein
Leistungsschalter in fester Ausführung
zum beweglichen Teil einer steckbaren
Variante umrüsten.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Erfüllung der wichtigsten
internationalen Normen
– Kompakte Bauform zur
Optimierung von Schaltgerätekombinationen
– Hohe Abschaltleistungen
über den gesamten Einsatzbereich
Produkte
Niederspannung
Sicherheitsbeleuchtung
Befestigungssysteme
Direkt aus
der SPS
Leuchten
voll im Griff
Flexibel
befestigen
Interface-Relais RA4
steuert AF-Schütze bei
niedrigem Signalpegel an
viaFlex senso visualisiert
Sicherheitsbeleuchtung
standortübergreifend
E-Klips FederstahlBefestigungssysteme sind
vielseitig einsetzbar
Einfaches Anstecken
Mithilfe des Interface-Relais RA4 können
AF-Schütze direkt aus einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS)
oder einer anderen Signalquelle mit 24 V
DC auch bei geringer Ausgangsleistung
angesteuert werden. Selbst bei einem
Signalpegel von nur 20 mA werden die
Schützspulen der Typen AF09 bis AF96
sowie der NF-Hilfsschütze mit ausreichend Energie versorgt. Das steckbare
RA4 wird einfach und ohne Werkzeug
gegen die am Schütz vorhandenen
variablen Spulenanschlussklemmen
ausgetauscht. Die Versorgung mit der
24-V-DC-Signalspannung erfolgt über
die Anschlussklemmen des RA4 ebenso
wie eine permanente Versorgungsspannung zwischen 24 und 250 V AC. Durch
das Anstecken an das Schütz ist der
Relaisausgang direkt mit der Schützspule verbunden und spart so weiteren
Verdrahtungsaufwand.
Ein Bildschirm, alle Informationen
viaFlex senso bündelt die Überwachung
der Sicherheitsbeleuchtung an zentraler
Stelle. Die Visualisierungssoftware ist
in der Lage, den Zustand von Anlagenkomponenten standortübergreifend
zu kontrollieren. Bis zu 32 viaFlexZentralbatteriesysteme mit je bis zu
240 Unterstationen und insgesamt
über 600.000 Leuchten können auf
einem Bildschirm überwacht werden.
Durch vollautomatische Erkennung der
viaFlex-Anlage lässt sich die Lösung
einfach einrichten und – basierend auf
der WinGuard-Plattform – um zusätzliche Gebäudemanagementsysteme
erweitern. Vielfältige Visualisierungen
wie Grundrisse, Lagepläne und Karten
liefern umfassende Informationen, die
im Fehlerfall dazu beitragen, Störungen
schnell zu lokalisieren und zu beseitigen.
Automatische Systemtests und die
lückenlose Protokollierung aller Statusund Störmeldungen sparen Zeit und
Kosten.
Ohne Schrauben und Bohren
Die E-Klips Federstahl-Befestigungssysteme ermöglichen flexible und
einfache Befestigungslösungen für eine
Vielzahl von Anwendungen. Ohne den
Gebrauch von Muttern oder Schrauben
lassen sich Befestigungen in kürzester
Zeit realisieren. Für die Installation
reichen Hammer, Schraubendreher,
Schraubschlüssel oder eine Zange. Die
E-Klips-Produktpalette deckt nahezu
alle Befestigungsanwendungen – Kabel,
Rohre, Kabelträger, Beleuchtung und
abgehängte Decken – ab. Die zweifache
Z600+ Verzinkung schützt die E-Klips
vor Korrosion. Die Befestigungssysteme
sind von der Factory Mutual Research
Corporation (FMRC) für den Einsatz in
Gebäuden, die besonderen Brand- und
Umweltschutzbestimmungen unterliegen, zugelassen.
Weitere Infos: [email protected]
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Direkte Schützansteuerung auch
bei niedrigen 24-V-DC-Signalen
– Einfache und schnelle Montage
– Optimale Logistik durch Einsatz bei Schützen AF09 bis AF96
sowie bei NF-Hilfsschützen
Vorteile
– Einfaches Einrichten und
Projektieren
– Schnelle Orientierung im Fehlerfall
– Kosten- und Zeitersparnis
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile
– Schnellere Montagezeiten durch
einfache Installation
– Korrosionsschutz durch
Z600+ Verzinkung
– FMRC-Zulassung
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Impulse
Hugo Stotz vor
seinem Ladengeschäft im
Quadrat P 6,20 in Mannheim.
Mit Sicherheit Erfolg
Mit Mut und Weitblick trat Hugo Stotz vor 125 Jahren an,
die damals aufkommende elektrische Beleuchtung zu revolutionieren – mit dem Ziel, mehr Sicherheit und Komfort zu bieten.
Dieser Pioniergeist prägt ABB Stotz-Kontakt bis heute.
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Impulse
Die Geschichte von ABB
Stotz-Kontakt in Bildern
http://tiny.cc/stotz125
V
om Familienbetrieb zum international tätigen Unternehmen
– die Erfolgsgeschichte von ABB
Stotz-Kontakt begann 1891 in
Mannheim: Hier gründete Hugo Stotz seine
Firma, die sich mit Installationsarbeiten
für elektrische Beleuchtung beschäftigte.
Der Tüftler suchte nach einer Lösung,
um Wohnhäusern sicher und einfach
elektrische Energie zur Verfügung stellen
zu können. 1924 erhielt er das Patent
für den Stotz-Automaten – den ersten
Sicherungsautomaten mit thermischmagnetischer Auslösung, der im Gegensatz zur heute noch bekannten Schmelzsicherung wieder eingeschaltet werden
konnte. 1928 begann die serienmäßige
Produktion des Sicherungsautomaten.
Regional und international zu Hause
Wer heute die Welt bereist, findet überall Stotz-Produkte – in der Mailänder Scala genauso wie in der Ferienhausanlage
auf den Malediven. Stotz ist international
tätig und bietet Lösungen, Applikationen
und Produkte für die gesamte Bandbreite des Maschinenbaus und der Gebäudeausrüstung an. Noch immer ist Stotz in
der Region verwurzelt und produziert an
seinem Hauptsitz in Heidelberg Produkte
„made in Germany“. Der Standort Heidelberg nimmt innerhalb des Unternehmens
eine führende Rolle ein. Hier entwickelt
und testet der zentrale Betriebsmittelbau
globale Fertigungskonzepte und stellt diese beispielsweise Produktionsstandorten
in China, Indien, Argentinien oder Bulgarien zur Verfügung. Und hier liegt zum
Beispiel die globale Entwicklungs- und
Produktmanagement-Verantwortung für
Leitungsschutzschalter.
Bodenständig, aber innovativ
Das 125-jährige Bestehen von Stotz ist
ein Zeichen von Kontinuität, Verlässlichkeit
und Qualität. Das Unternehmen ist bodenständig; nach wie vor ist der Sicherungsautomat ein wichtiges Produkt, das mit
höchster Wertschöpfungstiefe gefertigt
wird. Doch Stotz steht heute für weitaus
mehr: Das Unternehmen entwickelt, fertigt
und vertreibt Produkte für die elektrische
Ausrüstung und Automatisierung von
Gebäuden, Maschinen und Anlagen. Dazu
zählen etwa Schütze, Motor Controller,
Relais, Lasttrenn- und Leistungsschalter,
Installationsgeräte, Gebäudesysteme und
Verbindungstechnik. Durch die aktive Mitwirkung bei der Gestaltung von Normen
und Richtlinien bringt das Unternehmen
sein Know-how auch bei der Erarbeitung
von Standards zum Schutz von Personen
und Anlagen ein – ganz im Sinne des
Firmengründers.
Spezifisch oder von der Stange
Stotz ist heute Gesamtanbieter für ein
breites und innovatives Sortiment. Bereits
Gründer Hugo Stotz setzte auch mit seinem
Namenszug an der Fassade seiner Werkstatt Maßstäbe: Es soll die erste Leuchtreklame Deutschlands gewesen sein. Bis
heute sind Erfindergeist und Kundenorientierung Teil der Unternehmenskultur.
Die Kunden vertrauen nicht nur den
bewährten Standardprodukten von Stotz,
sie schätzen auch die individuell auf ihre
Anforderungen konzipierten und realisierten
Lösungen aus dem Vertriebssortiment
von Stotz, etwa im Bereich Safety. In
der Lebensmittelindustrie, die sich durch
hohe Ansprüche an Anlagenverfügbarkeit,
Hygiene und Arbeitssicherheit auszeichnet,
haben sich Konzepte bewährt, in die der
berührungslose Sicherheitssensor Eden
integriert ist. Einmalig ist auch das fingersichere Stecksockelsystem Smissline TP,
das einen Gerätetausch ohne Schutzausrüstung unter Spannung im laufenden
Betrieb ermöglicht und sich flexibel an die
Bedürfnisse einer Produktionsanlage oder
eines Gebäudes über die gesamte Lebensdauer hinweg anpassen lässt.
Von einfach bis komplex
Vom Sicherungsautomaten bis hin zu
Anwendungen für IoTSP: Auch für die
komplexen Anforderungen unserer Zeit
bietet Stotz Lösungen und vertreibt zahlreiche Komponenten, die zum erfolgreichen Betrieb einer intelligenten Fabrik beitragen. Etwa Emax, den einzigen
Leistungsschalter, der sowohl elektrische
Anlagen schützt als auch den Energieverbrauch basierend auf den Anforderungen
des Benutzers reduziert. Oder das Mehrkanal-Messsystem CMS, das Unternehmen eine exakte Verbrauchsübersicht liefert. Es steigert die Effizienz und
die Verfügbarkeit jeder Installation. „Mit
unserer Erfahrung, unserem Erfindergeist
und unserem Anspruch, immer wieder
innovative Produkte und Lösungen anzubieten, die unseren Kunden in ihrem Alltag und bei ihrer Arbeit helfen, sind wir
bestens gerüstet für die Zukunft“, ist Uwe
Laudenklos, Vorsitzender der Geschäftsführung von ABB Stotz-Kontakt, überzeugt.
Weitere Infos: [email protected]
Mitarbeiter von Stotz-Kontakt im Jahr 1926.
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Blickpunkt
Alles unter
Kontrolle
Elektronische Industrierelais
Überwachungs-, Mess- und Zeitrelais
von ABB sind unverzichtbare Geräte in
jedem Schaltschrank. Sie schützen und
steuern Motoren und Anlagen – damit
diese störungsfrei und wirtschaftlich laufen. Drei stehen hier von links nach rechts
im Fokus: Dreiphasenüberwachungsrelais kontrollieren das Dreiphasennetz,
etwa die Phasenspannungen von bis zu
820 V Wechselstrom und 400 Hz, die
Phasenfolge, die Asymmetrie und das
Vorhandensein aller Phasen sowie den
Neutralleiter. Thermistorrelais verhindern,
dass eine Maschine zu heiß läuft. Sie
überprüfen bei Motoren mit PTC-Sensoren die Betriebstemperatur und melden
Übertemperaturen. Und auch die Zeit
kann eine Rolle spielen: Zeitrelais mit
Zeitsteuerung sorgen dafür, dass die vorgegebene Dauer von Prozessschritten
eingehalten wird.
Foto Seite 42: Matthias Müller
Weitere Infos: [email protected]
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Leserservice
Social-Media-Highlights
Contact Center
Brücken bauen
Die weltweit erste Brücke aus
dem 3-D-Drucker wurde mit
Robotern von ABB realisiert.
Die Bauphase gibt’s im Video.
Ihr Kontakt zu ABB:
Musikalischer Auftritt
Video mit Lady Gaga: Der Popstar spielte bei den Grammys
auf einem Keyboard — von
ABB-Robotern gestützt.
Fachseminar Industrietechnik (NSP 3)
9. bis 10. Mai 2016, Heidelberg
Messen &
Veranstaltungen
Workshop Emax2 / Tmax / Tmax XT /
X1 (NSP 4)
19. Mai und 23. Juni 2016, Heidelberg
Gesamtauflage: 30.000
Hannover Messe, (Halle 11 / A 35)
25. bis 29. April 2016, Hannover
www.hannovermesse.de
Kabelschutztechnik für EMV und
Ex-Bereich (NSP 23)
16. Juni 2016, Heidelberg
Anmeldung: [email protected]
analytica
10. bis 13. Mai 2016, München
Service für Informationen,
Kritik und Anregungen
[email protected]
Adressänderungen und Bestellungen
[email protected]
Tel.: +49 621 33839-38
Mo. – Fr. 9.30 bis 12.00 Uhr und
13.30 bis 16.00 Uhr
www.analytica.de
IFAT
30. Mai bis 3. Juni 2016, München
www.ifat.de
VGB KELI Konferenz
10. bis 12. Mai 2016, Köln
www.vgb.org
T308 – Wartung und Diagnose mit
dem AC 800M
25. bis 29. April 2016, Frankfurt/M.
Herausgeber
ABB AG, Klaus Treichel,
Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim
Realisierung
Publik. Agentur für Kommunikation GmbH,
Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen
Anmeldung: [email protected]
Kabelschutz für die Bahntechnik –
Update zur EN45545
10. Mai 2016, Berlin
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Das Kundenmagazin von ABB Deutschland
Redaktionsleitung
Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5,
60488 Frankfurt am Main
Anmeldung: [email protected]
Aktuelle Normen der Sicherheitsbeleuchtung (Beispiele viaFlex und
Twister)
20. April 2016, Hamburg
7. Juni 2016, Ulm
Wir stehen Ihnen an Werktagen von
8.00 bis 17.00 Uhr persönlich zur
Verfügung.
Impressum
ABB Termine: eine Auswahl
Seminare & Workshops
0621 381 3333
Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen,
nur mit Genehmigung der ABB AG.
Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation
enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw.
Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen.
Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich
die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern.
Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie
bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.
Automatica
21. bis 24. Juni 2016, München
T315C – System 800xA Engineering
AC 800M
30. Mai bis 3. Juni 2016, Frankfurt/M.
www.automatica-munich.de
Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity
www.intersolar.de
Intersolar
22. bis 24. Juni 2016, München
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Hand in Hand in die Zukunft der Automatisierung.
Mensch und Maschine – früher eine oft schwierige Beziehung. Doch jetzt
gibt es YuMi ®. Der weltweit erste kollaborative Roboter von ABB arbeitet
Seite an Seite mit den Menschen zusammen. Zum Einsatz kommt der
Roboter überall dort, wo es um präzise Montage von Kleinteilen geht:
von Computern über Mobiltelefone bis hin zu Elektrogeräten. Außerdem
ist YuMi ® bestens vernetzt: mit dem Internet der Dinge, Dienstleistungen
und Menschen. Damit repräsentiert YuMi ® die vierte industrielle Revolution.
www.abb.de
Sicher.