Er ist überall einsetzbar FRUTIGEN Millionen Menschen sind auf der Flucht. Viele müssen sich in der fremde eine neue Existenz aufbauen. Eine Arbeit zu haben, hilft diesen Menschen bei der Integration. Deshalb ist Mohammad Hamed Ha kimi froh, in Frutigen eine Stelle gefunden zu haben. SANDRA BUOL Mohammad Hamed Hakimi hat in Af ghanistan, wo er herkommt, schon in vielen Bereichen gearbeitet, aber noch nie mit Holz, denn Holz ist im südasiati schen Land sehr teuer. Seit gut einem Monat aber ist Holz ein wichtiger Teil von Hakimis Leben. Bei der Allenbach Holzbau und Solartechnik AG in Fruti gen hat er eine - vorläufig befristete Anstellung gefunden. «Seit ich dort ar beiten kann, schlafe ich sehr gut und habe keinen Stress mehr», freut er sich. Das war nicht immer so. Hakirni ist seit über drei Jahren in der Schweiz. In dieser Zeit hat er ein sechsmonatiges Praktikum in einem Restaurant ge macht, war ansonsten aber von der So zialhilfe abhängig. «Dabei wollte ich immer arbeiten», sagt der vierfache Vater, der mit seiner Familie in Frutigen Mohammad Hamed Hakimi arbeitet zum ersten Mal in seinem Leben mit Holz und freut sich, in Frutigen eine Erwerbschance lebt und dessen Kinder dort auch die erhalten zu haben. BILD SANDRA BUOL Schule besuchen. Kein Lehrling, aber auch noch kein müssen Flüchtlinge vor dem Ausnützen aufgehoben und er gälte als normaler schmerzen.» Hilfsarbeiter geschützt werden. Andererseits wird Hilfsarbeiter. Denn: «Die Einsatzmög Schweizern hilft ihm aber auch. die Spra Der enge Kontakt mit Obwohl Asylsuchende, vorläufig Aufge kaum ein Arbeitgeber bereit sein, einem lichkeiten sind nicht eingeschränkt. Wir che schneller und besser zu lernen. nommene und anerkannte Flüchtlinge ungelernten,. oft branchenfernen Flücht können Hamed für alles brauchen», so Trotzdem: Alles versteht er noch nicht. arbeiten dürfen, findet die Mehrheit von ling von Anfang an den Mindestlohn zu Allenbach. Es brauche halt einfach seine «Manchmal lachen alle, dann lache ich ihnen keine Stelle und bleibt dauerhaft zahlen. Allenbach muss'.e die Mindest Zeit zum Erklären. einfach mit», erzählt er vergnügt. von der Sozialhilfe abhängig. Dafür gibt lohnunterschreitung zuerst vom Berufs Win-win für alle es viele Gründe: mangelnde Sprach verband der Holzbauer absegnen lassen, Im Zweifelsfall mitlachen kenntnisse, keineAusbildung und Vorur bevor auch das Amt für Migration und Eine Umfrage des «Frutigländers» zeigte, Für Hakimi ist klar. dass er gerne beiAl teile, aber auch administrative Hürden das beco Berner Wirtschaft die Zustim dass es noch immer viele Vorurteile ge lenbachs bleiben möchte. Er ist sehr er für die Arbeitgeber. Mit diesen wurde mung erteilten. «Zusätzlich zur Bewilli genüber Flüchtlingen gibt. Viele sind der leichtert, dass er nicht mehr aufs Amt auch Marc Allenbach, Geschäftsführer gung habe ich ein mehrseitiges Doku Meinung, diese hätten eine lasche Ar muss, und ihn freut, dass er im Dorf ment mit Vorgaben erhalten, an die ich beitsmoral und würden Aufgaben unzu auch mal gegrüsst wird, wenn er einen mich als Arbeitgeber unter Androhung verlässig erledigen. MarcAllenbach hatte Arbeitskollegen sieht. Hakimi zum ersten Mal iiber eineAnstel von Strafe zu halten habe», erklärt Al jedoch keine Bedenken. Bevor er einen lung sprachen. Der Kontakt kam nicht lenbach das Prozedere. Das Ganze sei Entscheid fällte, hat er alle Mitarbeiter und Chef von Hakimi, konfrontiert . Es war Anfang Jahr, alsAllenbach und Auch Allenbach sieht die Zusammen arbeit mit Habmi als Chance für den Be über eine offizielle Stelle zustande. Viel tatsächlich wenig motivierend für den gefragt, was sie davon halten. «Die Idee trieb. «Gerade weil viele unserer Mitar mehr wurdeAllenbach von Herrn Hans Arbeitgeber. «Ich sehe, dass Missbrauch ist gut angekommen», erzählt er und fügt beiter schon so lange dabei sind, gibt es eine gewisse Betriebsblindheit. Deshalb ruedi Baschung aus Frutigen, einem Be verhindert ich hinzu: «Es ist aber so. dass nicht alle un kannten Hakimis. auf die Möglichkeit glaube, dass hier zu viele Köche am eingeschränkt Freude daran haben, und tut es allen gut, mal etwas anders zu aufmerksam gemacht, einem Flüchtling Werk sind», sagt er. es gibt auch Reibereien.» Die meisten sehen und· etwas anderes zu machen», werden muss. Aber Arbeit zu geben. «Ich habe vorher nicht Nun ist Hakimi als Hilfsarbeiter mit Mitarbeiter seien schon sehr lange dabei, erklärt er. Die meisten hier würden das gewusst, dass das möglich ist. habe mich Sonderstatus angestellt- vorerst bis Ok und das mache es für einen Aussenste Thema Migration und Flüchtlinge nur aber auch nie darum gekümmert», sagt tober. «Sollte es gut laufen- und bis jetzt henden nicht ganz einfach, aufgenom aus dem Fernsehen kennen, deshalb sei Allenbach. Bereits nach dem ersten Tref sieht es gut aus -. sind wir daran inte men zu werden- schon gar nicht, wenn es für die Mitarbeiter gut, direkt damit fen war für ihn klar: « Das machen wir!» ressiert, Hamed weiter zu beschäftigen», es noch sprachliche Barrieren zu über konfrontiert zu werden. «Denn wir dür Bis Hakimi dann aber seinen ersten sagtAllenbach. Der Sonderstatus bedeu winden gibt. Und diese gibt es: So erzählt fen nicht vergessen: Es geht dabei um Arbeitstag bei den Holzbauern hatte, tet, dass Hakimi weniger Lohn bekommt Hakimi, der Hochdeutsch versteht, dass Schicksale, es stehen Menschen hinter sind noch einmal mehrere Monate ver als ein Hilfarbeiter, aber mehr als ein die ersten Tage besonders schwierig den Nachrichten». schliesst Allenbach gangen. Es galt die verschiedensten Sa Lehrling. Sollte er länger bei der Allen waren: «Alle sprechen Schweizerdeutsch und Hakimi nickt . Ob er irgendwann chen zu regeln. was wiederum eine bach AG bleiben und seine Erfahrungen durcheinander und vor lauter Anstren nach Afghanistan zurückkann. weiss er Menge Papierkram bedeutet. Einerseits vertiefen, würde dieser Sonderstatus gung, ihnen zu folgen, hatte ich Kopf- nicht. Wünschen tut er es.
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