Rundbrief Juni 2015

Adresse bis 20. Juli 2015:
Debora Wartenweiler
c/o Fam. Süess
Gustackerstrasse 68
4103 Bottmingen
Handy: 076 497 37 79 (salt)
[email protected]
Liebe Freunde Juni 2015
Dass ich so lange nichts mehr von mir hören liess, liegt nicht
daran, dass ich mir im Skiurlaub, von dem ich letztes Mal
schrieb, ein Bein gebrochen habe...  Im Gegenteil, ich hatte
ganz tolle Skiferien im Februar und staune noch heute darüber, was für eine tolle Bergwelt Gott doch
geschaffen hat! Auch
staunte ich, dass ich,
trotz mehreren Jahren nicht mehr auf den
Brettern, gut die Hänge runter kam und das
erhebende Gefühl von
Schnelligkeit, ohne Unfall geniessen konnte.
Es lag eher daran, dass ich viel unterwegs war und das Schreiben des Rundbriefes hinauszögerte. Oft war ich eingeladen
für Vorträge über unsere Arbeit bei ProVIDA und ich merkte,
dass mir dies viel Freude macht. Sehr gerne zeige ich die Powerpoint und erzähle von unserem Alltag mit den benachteiligten Kindern in Belém. Bereits durfte ich bei unterschiedlichen Anlässen und vor buntgemischtem Publikum sprechen.
So war ich schon in Schulklassen im Religionsunterricht, bei
Konfirmanden, an einem Frauenabend, bei verschiedenen
Seniorennachmittagen und in einigen Gebetskreisen. Dort
berührt es mich immer sehr, wenn ich die Leute persönlich
kennenlernen kann, welche die Arbeit von
ProVIDA im Gebet unterstützen. Das ist so
wertvoll!
Bei meinen Reisen ist auch immer mein violettes Rollköfferchen mit dabei, darin transportiere ich die verschiedenen Dinge, die ich aus
Brasilien mitgenommen habe um meine Vorträge zu veranschaulichen. Es hat schon viele
Lasten für mich getragen und ist mir ein treuer Begleiter, auch wenn ich befürchten muss,
dass es nicht mehr lange mitmacht. 
Ein besonderer Höhepunkt war das SAM-Fest
im April, an dem ich endlich mal wieder dabei sein konnte und viele liebe Menschen traf.
Anwesend waren auch Stefanie Rauscher, die
Leiterin von ProVIDA, die gerade im Heimataufenthalt in Deutschland ist und Keylla Cia-
ne de Sousa Martins, unsere brasilianische Mitarbeiterin, die
auch meine direkte Vorgesetzte und Freundin ist. Es tat gut,
Zeit miteinander zu verbringen, auszutauschen und das Portugiesisch hervorzukramen, damit es nicht einrostet. Was ich
von Brasilien hörte, brachte mich ins Nachdenken. Das Land
scheint in einer Krise zu sein, die Benzinpreise, z.B. sind in sieben Monaten extrem gestiegen, von 1.90 auf 3.50...
Kindergarten in Bottmingen
Wie ich im letzen Rundbrief schrieb, wollte ich unbedingt in
einen Schweizer Kindergarten, um zuzusehen und viele neue
Ideen und Eindrücke zu kriegen für unsere Arbeit mit den PePes (Vorschulprogramme) in Belém. In Bottmingen verbrachte ich eine solche Woche und ich habe fleissig
aufgeschrieben und fotografiert und hoffe,
vieles davon bei den Schulungen der Freiwilligen der PePe-Arbeit umzusetzen. Es war eine
sehr spannende Erfahrung!
Eigentlich wollte ich auch eine 1. Klasse besuchen, doch nach wenigen Tagen im Kindsgi stellte ich fest, dass es sich erübrigt, denn
unsere Kinder in Belém werden trotz PePe
niemals soweit kommen wie die Schweizer
Kinder, die auch zu Hause gefördert werden
und eine grosse Selbständigkeit erlangen im
Gegensatz zu den vernachlässigten Kindern in
den Armenvierteln. In jenen Tagen kamen mir
manchmal ganz überraschend die Tränen, z.B.
wenn ich all die Spielsachen und tollen Materialien sah, welche im Kindergarten so selbst-
Zugfenster aus beobachten. Gerade eben, bei der Durchsicht
meiner Fotos staune ich, wieviele Blumenbilder ich habe. Der
Frühling war aber auch super schön! In Beléms Tropenklima
sind niemals soviele Farben und Blumen auf einem Fleck zu
sehen, wie hier in der Schweiz auf den Wiesen! Das hab ich in
den letzten vier Jahren schon ein bisschen vermisst. Gar nicht
vermisst hab ich den Heuschnupfen, der sich nun, nach vierjähriger Pause, leider wieder zurückgemeldet hat. Aber zum
Glück ist er nicht allzu schlimm.
Religionsunterricht
verständlich zur Verfügung stehen oder das gute Selbstbewusstsein der Kindergärtler beobachten konnte, das den
PePe-Kindern fehlt. So wurde mir ganz neu bewusst, WIE
wichtig die Arbeit der PePes ist und welch wertvollen Einsatz
die vielen Freiwilligen in den 12 verschiedenen PePe-Kirchen
in Belém leisten, um den benachteiligten Kindern Bildung
und den Glauben an Gott zu vermitteln. Ich merke, wie es
mich wieder zurück in diese Arbeit zieht.
Doch bevor es soweit ist und ich am 12. September nach
Belém zurückfliege, liegen noch ein paar Weiterbildungswochenenden von ICL vor mir. Es ist sehr spannend, was ich
da alles lerne, auch über mich selbst. Die Kurse helfen, mich
besser kennen zu lernen und an mir zu arbeiten. Dabei hilft
mir auch ein Coaching, das ich in Weinfelden besuche und
von dem ich sehr profitiere,um gewisse negative Verhaltensmuster, die sich über die Jahre eingeschliffen haben, zu verändern.
Gegen Ende Juli werde ich Familie Süess in Bottmingen verlassen und wieder bei meiner Schwester wohnen, bis ich
ausreise. Bei Süess‘ wohne ich seit November (obwohl ich
nicht so oft anwesend bin) und fühle mich sehr wohl. Hätte
nie gedacht, dass ich im Heimataufenthalt so viel unterwegs
bin, sondern stellte mir vor, sesshafter zu sein in der Region
Basel...
Da es mein 1. Heimataufenthalt ist, kann ich nun falsche Vorstellungen korrigieren. Weil ich viel unterwegs bin, konnte ich
die Schweiz während den verschiedenen Jahreszeiten vom
Vom 8. – 15. August findet die SAM-Ferienwoche statt in
Seewis, Graubünden. Ich freue mich sehr, dort dabei zu sein,
zusammen mit anderen SAM-Mitarbeitenden, die im Heimataufenthalt sind. Es gibt noch freie Plätze – der Anmeldeschluss ist aber bereits der 15. Juni 2015! Das ist nochmals
eine gute Gelegenheit, um Zeit miteinander zu verbringen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dort ein paar bekannte
Gesichter begrüssen dürfte! Darum lege ich diesem Rundbrief gleich noch einen Flyer bei, da kann man sich noch besser informieren oder anmelden 
So verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal oder Mail
(der nächste Rundbrief kommt dann wieder elektronisch, per
E-Mail).
Ganz herzlich möchte ich danken für alle Unterstützung: finanziell, im Gebet, durch persönliche Begegnungen und Gespräche und Ermutigungen! Liebe Grüsse,
Debora Wartenweiler
Am 12. September 2015 fliege ich wieder zurück nach Brasilien!
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