Johannstädter Krippenspiel

Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
Spielen und Gestalten
JOHANNSTÄDTER KRIPPENSPIEL
Matthias Süß
Johannstädter Krippenspiel
Matthias Süß
K 103
Personen
4 Evangelisten: Johannes, Markus, Matthäus, Lukas
Maria und Josef
4 Hirten, davon einer sehr jung
Mann und Frau aus Bethlehem
3 Weise
Engel
2
Spielorte (Blick in Richtung Altarplatz): Evangelisten
Engel auf der Orgelempore
Stahlseil für Stern. Den Stern soll dieses zu Beginn in der Höhe des
Kirchenschiffs halten und während des Spiels wird der Stern daran nach
unten bewegt.
Das Spiel soll in den gesamten Ablauf der Christvesper eingebunden sein.
Die Evangelisten lesen die Weihnachtsstellen aus ihren Evangelien vor, sie
deuten die Unterschiedlichkeit und die Absichten an, mit denen diese
Schriften verfasst wurden. Die Spielszenen „unten“ spielen diese Texte
nach, allerdings immer etwas anders, als im Text vorgegeben. Der
Johannestext ist die „Spielklammer“ mit dem Symbol Licht.
Wenn die Evangelisten sich unterhalten, werden sie angeleuchtet.
1. Szene
Johannes
liest Joh 1,1-5
Matthäus
Johannes, was Du da geschrieben hast, klingt gut, aber
es versteht keiner. Jedenfalls keiner, der das einfach so
hört.
Johannes
Ich gebe ja zu, dass ich das mehr für Insider
aufgeschrieben habe. Für uns war es die Offenbarung
und wir wussten, worum es ging: Das Licht scheint in der
Finsternis...
Matthäus
Das ist alles so abstrakt...
Markus
Matthäus, wenn du damit ein Problem hast, dann sag
doch einfach, welche Dinge für dich wichtig waren.
Matthäus
Ich habe das mit den Weisen aus dem Morgenland sehr
ausführlich aufgeschrieben. Für mich war die Geburt von
Jesus größer, als dass sich die Geschichte nur auf
Bethlehem hätte beschränken können.
3
2. Szene
Orientalische Musik, die Weisen ziehen nach Jerusalem. Sie sind seit Wochen
unterwegs und zweifeln an ihrem Unterfangen. Laufen nach vorn, gereizte Stimmung.
1. Weiser
Ist das heute wieder heiß, es ist nicht zum aushalten.
2. Weiser
Wozu diese sinnlose Anstrengung, die Kamele leiden
fürchterlich.
3. Weiser
Setzt sich, schüttet Mengen von Sand aus seinen Stiefeln.
Ich spüre meine Füße gar nicht mehr. Wochenlang
brennende Sonne, kaum Wasser, nur Schinderei. Was
suchen wir eigentlich? Keinen Schritt gehe ich weiter,
wenn...
1. Weiser
wie erlöst Wenn ich mich nicht irre, sind auf dem Berg am
Horizont die Umrisse von Jerusalem zu sehen
Matthäus
liest Matth 2,1- 9
Weise laufen während des Lesens.
1. Weiser
Absolut frustrierend dieser Empfang bei König Herodes.
2. Weiser
Wieso? Wir sind doch sehr wohlwollend empfangen
worden.
1. Weiser
Nein, den Empfang selber meine ich ja auch nicht, aber
wir sind jetzt schon so lange unterwegs und hatten gehofft
in Jerusalem endlich am Ziel zu sein.
3. Weiser
Wir hatten den von uns beobachteten Stern als Zeichen
und waren uns einig, dass wir diesem Stern
nachforschen. Zeigt in Richtung Stern, der langsam von oben
herunter gleitet.
1. Weiser
frustriert Richtig, wir waren uns einig, dass dieser Stern die
Geburt eines neuen Königs anzeigt, und wir diesen neuen
König suchen, aber da ist kein neuer König. Davon
konnten wir uns in Jerusalem alle drei überzeugen. Wo
bitte soll denn hinter den Jerusalemer Stadtmauern ein
König geboren werden, da sind Bauern und Viehhirten,
mehr nicht.
4