Cover KuS 01-2014_Kus-Titel 2013 06.02.14 11:19 Seite 1 24. Jahrgang • € 9,00 • 19183 • ISSN 1862-3131 Kommunikation & Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Seminar 1 Februar 2014 Kommunikation & Seminar 1/2014 w w w. k s m a g a z i n . d e Coaching • Mediation • Pädagogik • Gesundheit Gewinnen Sie einen ersten Eindruck 1minütigen Videotrailer ansehen Werden Sie Experte für Emotionen in Coaching und Training: Die Eilert-Akademie bietet Ihnen das Know-how dafür. Als Emotionscoach punktgenau Blockaden lösen und Ressourcen stärken Als Trainer Wahrnehmung und nonverbale Kommunikation trainieren Trübe Aussicht 4-tägige Ausbildung zum wingwave®-Coach in Berlin, Dortmund, Düsseldorf und im Raum Frankfurt (Wiesbaden). 8-tägige Ausbildung zum Mimikresonanz®-Trainer in Berlin, Österreich und der Schweiz. Depression als Phänomen in Training und Coaching Für eine flexible Methodenkompetenz können Sie zusätzlich verschiedene wingwave®Vertiefungsseminare besuchen. Ausbildung zum wingwave®-Coach wingwave®-Coaching - die Profibox (Dirk W. Eilert, Cora Besser-Siegmund) Kombinieren Sie NLP-Formate und andere Interventionen mit wingwave. Ausbildung zum Mimikresonanz®-Trainer Ich sehe, was du fühlst… Das Buch über Mimikresonanz® Das reich bebilderte Buch unterstützt Leserinnen und Leser darin, Aufschluss über die deutlich sichtbare – aber manchmal auch sehr subtile – Mimik ihrer Mitmenschen zu erlangen. Erschienen im Junfermann Verlag 230 Seiten, Kartoniert Format: 17.0 x 24.0 cm ISBN: 978-3-87387-961-4 Weitere Informationen und aktuelle Seminartermine finden Sie unter: Wille zum Sinn Ohne Scheu NLP und Klavier? Depression und Logotherapie Umgang mit Suizidgefährdeten NLP und Klavier! www.eilert-akademie.de Junfermann V e r l a g Maßgeschneiderte Interventionen durch flexible Methodenkompetenz. Bauen Sie Expertenwissen und -fähigkeiten im Bereich Emotionserkennung und Mikroexpressionen auf, so dass Sie eigenständig Seminare dazu durchführen können. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 11:41 Seite 3 Editorial Regine Rachow Chefredakteurin Da sein und spüren ch bin 95, depressiv, gehunfähig, müde, habe Schmerzen und nichts, worauf ich mich freuen kann. Ich werde „ sowieso bald sterben. Was können Sie denn überhaupt tun, um mir zu helfen?“ So alt zu sein und depressiv – das klingt wie doppelt verurteilt. Tatsächlich verlässt viele Therapeuten beim Gedanken an die Arbeit mit älteren Klienten der Mut, sagt Marc E. Agronin, geriatrischer Psychiater in Florida. Seine Klienten sind hochbetagt, körperlich, nicht selten auch kognitiv eingeschränkt, belastet durch eine verstörende Kriegs- und Nachkriegszeit. Sie hadern mit ihrem Schicksal und halten damit nicht hinterm Berg. In seinem Buch bezeichnet Agronin seine Begegnung mit jenem alten Mann, von dem das Anfangszitat stammt, als herausfordernden Moment. „Möglicherweise“, sagt er, „stimmen wir sogar mit der Empfindung des Klienten überein und geben die Hoffnung auf ...“ I irgendwo tritt die Depression so häufig auf wie unter Hochbetagten, in Altenheimen sind nach epidemiologischen Erhebungen bis zu 45 Prozent der Bewohner depressiv. Sie treffen zuweilen auf „Ärzte, die verschwinden“, wie Agronin den Vorwurf der langjährigen Gesundheits-Kolumnistin der New York Times Jane Brody zitiert. Sie verschwinden genau in diesen herausfordernden Momenten – „aus Angst vor dem Tod und ihrem eigenen Scheitern in dessen Angesicht“. Es betrifft ja nicht nur Ärzte. Wenn wir wollten, können wir jederzeit alten und sehr alten Menschen begegnen: in der Familie, in der Nachbarschaft, in Verwaltungsstuben, Kaufhallen, in Bus oder Straßenbahn, im Park. Im Altenheim am Ende der Straße. Doch wir wenden uns eher ab als zu. N lter und Depression können Menschen extrem isolieren und in ihnen das existenzielle Gefühl der Verlorenheit allmächtig werden lassen. Etliche von Agronins „Gegenmitteln“ liegen jenseits ärztlicher Kunst und therapeutischer Routine. Da ist höchster Respekt vor dem alten Menschen, seiner Lebensgeschichte und davor, wie er seinen Alltag bewältigt. Da ist empathisches Zuhören ohne übermäßig nachzufragen, da ist Ermutigung. Seine Klienten seien immer wieder überrascht und fühlten sich dadurch „belohnt“, dass da jemand „einfach nur auf freundliche Art und Weise zuhören möchte“. Jemand, der ihnen eine „überzeugende Botschaft der Fürsorge“ vermittelt: Er ist da, wenn sie Hilfe brauchen. Nur selten seien Tod und Sterben die zentrale Sorge, vielmehr gehe es um die Lösung „sehr irdischer Probleme“. A ie sinnvoll kann das Leben für einen 95-jährigen Menschen mit Depression sein? Es ist nicht an uns, das zu entscheiden. Es ist an uns: zu spüren. Zu spüren, was der andere mit seiner existenziellen Verletzlichkeit und Verzweiflung in uns berührt. Spüren wir Angst? Sind wir entsetzt über das unerbittliche Zerstörungswerk von Krankheit und Alter? Panisch bei dem Gedanken an die eigene Endlichkeit? Traurig, weil wir nicht „helfen“ können? Ja, vielleicht all das. Und wenn wir es wahrgenommen und gewürdigt haben, dürfen wir staunen, was da noch ist in uns. Ein mitfühlendes Herz, welches das Verlorensein unseres Gegenübers erfasst und erkennt, worauf es jetzt ankommt. W Ich wünsche Ihnen Freude bei der Lektüre dieser neuen Ausgabe des KS-Magazins! 1 Marc E. Agronin (2013): Psychotherapie mit älteren Menschen. Paderborn: Junfermann 1/2014 Kommunikation & Seminar 3 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:58 Seite 4 1/2014 In diesem Heft 41 55 26 Gute Mutter? Therapie mit Hochbetagten Sinn des Symptoms Klopfen allein hilft nicht TITEL 8 TITEL & THEMEN „Ich bin nicht okay, andere schon“ Volkskrankheit Depression: Symptome, Diagnostik, Abgrenzung zum Burnout – und ein Weg zur Linderung über die Positive Psychologie. Von Daniela Blickhan 16 Wingwave und Gesundheitscoaching: Emotionsmanagement bei Depressionen. Von Cora Besser-Siegmund 26 Ich will eine gute Mutter sein Depression im Alter und ihre Behandlung: eine Fallgeschichte. Von Marc E. Agronin 31 Vom Sinn des Symptoms Klopfen allein hilft nicht. Über Meridiane, Energie und Umkehrungen des Energieflusses. Von Inke Jochims DER NLP-COACH: Black Dog Wo die Zukunft liegt. Und was sie bringt. Von Gabriele Lönne 50 WECKERT LIEST Wenn die Suchmaschine vibriert ... Entdecke die Passat-Winde – Columbus-Strategie für die Optimierung der Website. Von Al Weckert Wieso halte ich mich für einen Versager? Glaubenssätze und depressive Verstimmungen. Eine NLP-Intervention. Von Susanne Päpper 4 Krankheit als innerer Lehrmeister Erfahrungen in der Arbeit mit Symptomaufstellungen. Von Peter Klein und Sigrid Limberg-Strohmaier 46 Sprung ins kalte Wasser Ohne falsche Scheu Vom Umgang mit suizidgefährdeten Menschen. Von Lee H. Coleman 41 Entscheide du für mich! Wie kann ich sicher sein, dass es richtig ist? Coaching bei Menschen mit Depressionen. Von Horst Lempart 22 34 37 Unser Wille zum Sinn Das geistige Unbehagen als Kraftquelle und Alarmsignal. Depression und Logotherapie. Von Cornelia Schenk 20 Herzenssache Sofortprogramm gegen Stress Kommunikation & Seminar 1/2014 52 Sie wollen nur spielen Klavier und NLP? Klavier und NLP! Von Joachim Wagenhäuser KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 5 46 50 58 Gute Frage! Wichtigstes Arbeitsinstrument für Coaches Black Dog Frischer Wind für die Website! Rubriken 55 Herzenssache Herz-Resonanz kann als Sofortprogramm Stress abbauen helfen. Und jeder kann es trainieren. Von Regine Herbig 58 Gute Frage! Eine kleine Systematik zum wichtigsten Arbeitsinstrument eines Coaches. Von Sabine Prohaska 64 Mythos der Allzuständigkeit NLP und „Managementesoterik“: Martina Schmidt-Tanger und Sebastian Mauritz besuchten Viktor Lau, den Autor der Schmähschrift über CoachingMethoden. 1/2014 3 Editorial 6 Pinnwand 7 Nachgefragt bei ... 62 Bücher 65 News 78 Vorschau 78 Impressum Diese Rubriken finden Sie im Service-Teil am Ende des Hefts: 66 Trainer-Porträts 70 Seminarkalender Kommunikation & Seminar 5 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 11:31 Seite 6 „Zwei Nachmittage gelernt für eine Vier in Englisch? Offenkundig stimmt die Rendite nicht, deshalb nehmen wir die Vier persönlich.“ Spiegel-Autor Hauke Goos über „Mittelklasse-Eltern“ und ihr Projekt Kind. SPIEGEL vom 30.12.2013 „Mit zunehmenden Alter r muss man mit sich selbe nal rdi Ka – “ barmherzig sein. iew. erv Int Walter Kasper, 85, im 13 DIE ZEIT vom 12.12.20 Foto: © David Shankbone „Er hätte sich entschu ldigen müssen. Ich ha be das mehrmals in meinem Le ben getan. Und ich kann nur sagen: Der Schmerz hält nic ht lange an.“ John McCain, republikan ischer Ex-Präsidentschaft skandidat über Obamas Verantw ortung in der NSA-Affäre: Interview im SPIEGEL vom 11. 11.2013 A L L E S P S Y C H O ? „Ich finde es lästig, all das erst filmen zu müssen, was ich auf dem Papier und in meinem Kopf längst akribisch geplant habe. Sie ahnen ja gar nicht, was dabei alles schiefgehen kann!“ Filmregisseur Martin Scorsese über seine Abneigung zu Dreharbeiten. Interview in der FAZ vom 11.01.2014 „Es ist ja sowieso so, dass man manchmal das halbe Leben damit verbringt, etwas Schlechtes zu verhindern, und gar nicht dazu kommt, etwas Gutes zu machen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einem Kongress des Handelsverbandes HDE im November 2013. Zitiert in der FAZ vom 22.11.2013. Foto: © CDU / Dominik Butzmann TERMINE 25. bis 29. März, Stuttgart: didacta – Die Bildungsmesse. [email protected] 26. bis 29. März, Berlin: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie. [email protected] Ab 6. April, Lindau: 64. Lindauer Psychotherapiewochen. 6.–11. April: Gefühlte Zeit. 13.–18. April: Schicksal. 2. bis 6. Mai: VT in Gruppen. [email protected] 30. März bis 2. April, Gießen: Tagung experimentell arbeitender Psychologen. [email protected] 22. bis 25. Mai, San Francisco, USA: 26th Annual Convention of the Association of Psychological Sciences. [email protected] 4. und 5. April, Trier: Mach Bildung! Positive Psychologie und Lernen. [email protected] 29. und 30. Mai, München: 2014 NeuroPsychoEconomics Conference. [email protected] KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 7 Nachgefragt bei ... Foto: Sören Münzer Christopher Rauen Was bringt Sie in gute Stimmung? Schöne Musik, eine anregende Unterhaltung, ein gutes Buch, echte Freunde. In welcher Landschaft halten Sie sich am liebsten auf ? Im Urlaub am Meer, ansonsten gerne in der Eifel. Allerdings komme ich selten dazu. Was würden Sie gern beherrschen, das Sie noch nicht können? Den Skorpion im Yoga. Körperbeherrschung fasziniert mich. Womit kann man Sie verwirren? Wirre, zusammenhangslose Gedanken machen mir Mühe. Ansonsten bin ich recht schwer zu verwirren. Wie finden Sie da wieder raus? In dem ich mich auf das konzentriere, was ich verstehe. Oder mich mit etwas anderem beschäftige. Ich muss nicht alles verstehen, das entspannt mich. „Grundkonzepte der Psychotherapie“ von Jürgen Kriz. Ein Buch in dem unglaublich viel Arbeit steckt und das man jedem Berater, der mit Menschen arbeitet, nur empfehlen kann. Ihr Klient (Patient, Coachee, Seminarteilnehmer) nervt. Was tun Sie? Ich gehe nach innen und versuche seine Perspektive zu verstehen und mich von meiner zu lösen. Meistens hilft das. Welcher Versuchung geben Sie gern nach? Stracciatella-Eis, Schwarzwälderkirsch-Torte, Tiramisu, Mohnbrötchen. Das geht immer :-) Ihr Lebensmotto? „Ich glaube nicht an ausweglose Situationen.“ Und nun die Wunderfrage: Sie wachen morgen auf und alles ist so, wie Sie es sich schon immer wünschten. Woran würden Sie es merken? Ich wäre wieder 25 mit dem Wissen und der Erfahrung von heute. Foto: Wolfgang D. Schott Ihr Idol in Kindertagen? Ein Idol hatte ich nie, auch nicht als Kind. Welches Buch oder welcher Film hat Sie im zurückliegenden Jahr am meisten berührt? Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger. Welches Werk würden Sie heute einem Eleven der Beratungszunft als Lektüre empfehlen? 1/2014 Kommunikation & Seminar 7 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 8 TITEL „Ich bin nicht okay, andere schon“ „Ich bin nicht okay, andere schon“ Von Daniela Blickhan 8 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 9 Volkskrankheit Depression: Symptome, Diagnostik, Abgrenzung zum Burnout – und ein Weg zur Linderung über die Positive Psychologie. er Verbrauch von Antidepressiva hat sich in Deutschland zwischen 2007 und 2011 verdoppelt.1 Im Zeitraum von einem Jahr leiden in Deutschland 12 Prozent aller Erwachsenen unter einer Depression. Das bedeutet, dass in den letzten 12 Monaten hierzulande fünf bis sechs Millionen Menschen an einer Depression erkrankt sind.2 Diese Zahlen sind als konservative Schätzung anzusehen, die weder Kinder und Jugendliche noch ältere Menschen berücksichtigen. Das Erkrankungsrisiko für Depression liegt bei Jugendlichen ähnlich hoch wie bei Erwachsenen. D Die Wahrscheinlichkeit, irgendwann im Laufe des Lebens eine Depression zu entwickeln, liegt für Frauen bei 25 Prozent und für Männer bei 12 Prozent. Zieht man in Betracht, dass sich depressive Symptome bei Männern anders äußern (z. B. in Aggressivität und Suchtverhalten3), gleichen sich die Zahlen der Männer denen der Frauen an. Alleinerziehende und Alleinstehende sind besonders häufig von einer Depression betroffen. Studien zeigen Geschlechterunterschiede für die Faktoren, die eine Depression begünstigen4: Bei Männern im Erwerbsalter findet sich ein stärkerer Zusammenhang zwischen niedrigem Sozialstatus und der Diagnose Depression, bei Frauen zeigt sich der Zusammenhang zwischen geringer sozialer Unterstützung und Depression. Seit sich zunehmend auch Prominente und Sportler „geoutet“ haben, erscheint Depression nicht mehr als das Tabuthema, das es lange Zeit war. Weil es so viele Menschen betrifft und vor allem weil Depression, wenn sie nicht behandelt wird, einen zyklischen Verlauf annimmt und regelmäßig wiederkehren kann, sind Kenntnisse über Symptome und Hintergründe auch für Coaches und Trainer wichtig, die ständig mit Menschen umgehen und sie oft auch in Übergangsphasen begleiten. Zur Diagnostik psychischer Störungen verwenden Ärzte und Psychotherapeuten entweder das DSM5 (Diagnostisches und statistisches Handbuch psychischer Störungen) oder das ICD6 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme). Diagnosekriterien für Depression nach ICD-10 Das ICD unterscheidet depressive Episoden von rezidivierenden depressiven Störungen. Der wesentliche Unterschied ist dabei, ob die Depression einmalig auftritt oder wiederholt (rezidivierend). „Bei den typischen leichten, mittelgradigen oder schweren Episoden leidet der betroffene Patient unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität. Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit vermindert. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt. Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor. Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von sogenannten somatischen Symptomen begleitet werden wie Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust. Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen.“7 Nach dem derzeit gültigen ICD-10 wird eine leichte depressive Episode bei zwei oder drei der oben angegebenen Symptome diagnostiziert. Es besteht zwar eine subjektive Beeinträchtigung, doch das normale Alltagsleben kann weitgehend fortgeführt werden. Eine mittelgradige depressive Episode wird bei vier oder mehr der oben angegebenen Symptome diagnostiziert. In diesem Fall hat der Betroffene meist große Schwierigkeiten, seine alltäglichen Aktivitäten fortzusetzen. 1 OECD (2013). Health at a Glance 2013: OECD Indicators 2 Alle Zahlen in diesem Abschnitt nach Müters, S., Hoebel, J., & Lange, C. (2013): Diagnose Depression: Unterschiede bei Frauen und Männern. GBE kompakt, Robert Koch-Institut, 4(2) 3 Real, Terrence: Mir geht’s doch gut. Männliche Depressionen, Scherz 1999 4 Müters, S., Hoebel, J., & Lange, C. (2013): Diagnose Depression: Unterschiede bei Frauen und Männern. GBE kompakt, Robert Koch-Institut, 4(2) 5 American Psychiatric Association. DSM-5. American Psychiatric Association, 2013 6 World Health Organization (1993): The ICD-10 classification of mental and behavioural disorders: diagnostic criteria for research. World Health Organization 7 Quelle: DIMDI Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/kodesuche/onlinefassungen/htmlgm2014/block-f30-f39.htm 1/2014 Kommunikation & Seminar 9 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:30 Seite 10 TITEL „Ich bin nicht okay, andere schon“ Eine schwere depressive Episode umfasst mehrere der Symptome in quälender Form, verbunden mit Gefühlen von Wertlosigkeit, Schuld und oft weiteren körperlichen Symptomen. Es bestehen Suizidtendenzen, entweder gedanklich oder auch in konkreten Handlungen. Das ICD differenziert weiter in Depression mit psychotischen Symptomen oder ohne, das meint eine zusätzliche Störung der Wahrnehmung und des Denkens, oft verbunden mit Realitätsverlust. Bei einer rezidivierenden depressiven Störung treten wiederholte depressive Episoden auf – allerdings ohne unabhängige Phasen von deutlich gehobener Stimmung und übersteigertem Antrieb (das wäre eine Manie). „Kurze Episoden von leicht gehobener Stimmung und Überaktivität (Hypomanie) können allerdings unmittelbar nach einer depressiven Episode, manchmal durch eine antidepressive Behandlung mitbedingt, aufgetreten sein. ... Bei Auftreten einer manischen Episode ist die Diagnose in bipolare affektive Störung zu ändern.“8 Diagnosekriterien nach DSM Seit 1980 gibt es das DSM-III, und zwar mit einer klaren Definition sämtlicher psychischer Störungen anhand einer ausschließlich symptombezogenen Diagnostik. Eine jede Diagnose setzt die Einschätzung zu fünf „Achsen“ voraus: Achse I: Klinische Störungen, z. B. Schizophrenie, Angststörungen, Depression Achse II: Persönlichkeitsstörungen, z. B. Borderline oder andere Persönlichkeitsstörungen Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren (körperliche Probleme, die bedeutsam für die psychische Störung sein können) Achse IV: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus Das DSM ist also eine reine Symptom-Checkliste geworden, bei der erfasst wird, an welchen Symptomen der Patient leidet und seit wann. In seiner neuen Fassung von 2013 unterscheidet das DSM-5 die einzelnen Formen der affektiven Störungen nach ihrer Dauer, nach dem Zeitpunkt des Auftretens und den vermuteten Ursachen: • Bei Kindern bis zu 12 Jahren kann seit 2013 eine Disruptive Mood Dysregulation Disorder (DMDD) diagnos- tiziert werden. DMDD ist die diagnostische Einordnung für hoch impulsive und emotional dysregulierte – also extrem schwierige – Kinder. Die Symptome schwanken stark zwischen schweren Wutausbrüchen und depressivem Rückzug. Laut DSM-5 entwickelt sich daraus im weiteren Lebensverlauf meist eine Depression oder Angststörung. • Die schwere depressive Störung (Major Depressive Disorder) ist die klassische Diagnose. • Wenn die affektive Störung länger als zwei Jahre (bei Kindern ein Jahr) andauert, wird sie als Dysthymie (Persistent Depressive Disorder) diagnostiziert. Für diese Diagnose wurden zwei Kategorien aus dem DSM-IV zusammengefasst: Chronische Depression oder Dysthymie. • Schließlich wurde noch die Prämenstruelle dysphorische Störung neu als Diagnosekategorie aufgenommen. Eine Depression ist gekennzeichnet durch eine generell traurige, leere oder gereizte Stimmung, die mit körperlichen und kognitiven Veränderungen einhergeht, die den Betroffenen in seiner Leistungsfähigkeit signifikant einschränken. Kurz gesagt ändert sich mit der gedrückten Stimmung auch das Denken und diese Veränderung hat körperliche Begleiterscheinungen. Für die Diagnose einer schweren Depression müssen folgende Symptome fast täglich und dauerhaft bestehen: 1. Gedrückte, depressive Stimmung 2. Vermindertes Interesse und keine Freude an Alltagsaktivitäten 3. Erhebliche Gewichtszunahme oder -abnahme (mindestens 5 Prozent, bei Kindern Stillstand des Körpergewichts) 4. Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen 5. Psychomotorische Ruhelosigkeit oder Verlangsamung, die auch von außen beobachtbar ist 6, Müdigkeit und Energieverlust 7. Gefühle der Wertlosigkeit oder starker Schuld 8. Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten bei Entscheidungsprozessen 9. Wiederkehrende Suizidgedanken oder -handlungen Die ersten beiden Symptome sind notwendige Bedingung für eine solche Diagnose. Mindestens drei weitere Symptome müssen vorhanden sein, die nicht auf andere medizinische Gründe (z. B. Substanzmissbrauch, körperliche Krankheit) zurückzuführen sind. Zusätzlich muss das Leben in sozialen, beruflichen oder in anderen Bereichen deutlich eingeschränkt sein.9 8 Quelle: DIMDI Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/kodesuche/onlinefassungen/htmlgm2014/block-f30-f39.htm 9 Quelle: DSM-5. American Psychiatric Association, 2013 10 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 11 Positiver Tagesrückblick Schreiben Sie eine Woche lang jeden Abend drei positive Dinge auf: – Was war heute positiv? – Warum war das positiv? – Wie habe ich dazu beigetragen? Beobachten Sie, wie sich Ihre Stimmung dadurch ändert. Auf Youtube können Sie in einer Reihe von Videos mehr über diese und weitere Übungen der Positiven Psychologie erfahren: www.positivepsychologie.eu/Uebungen/10-Wegezum-Glueck-mit-Daniela-Blickhan In der Neuausgabe des DSM (2013) kann die Diagnose Depression bereits nach zwei Wochen gestellt werden. Das bedeutet: Wer sich zwei Wochen lang durchgehend schlecht fühlt, wäre ein Kandidat für Psychopharmaka. Und die Krankenkasse müsste die bezahlen. Damit erweitert sich die Gruppe möglicher Patienten um ein Vielfaches. Da außerdem die Ausschlussklausel für Trauer entfiel, wird dieser natürliche Prozess, der in der Regel ein Jahr dauert, pathologisiert. Das DSM-5 differenziert immerhin, dass bei Trauer das Gefühl von Leere und Verlust vorherrscht, positive Emotionen aber auch erlebt werden. Diese Stimmungsschwankungen sind typisch für den Anfang eines Trauerprozesses. Depression ist dagegen von stetiger gedrückter Stimmung gekennzeichnet. Kritik am DSM Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie hat denn auch erhebliche Bedenken bei der Neuauflage des DSM.10 Das gilt insbesondere für die Einführung neuer Krankheitsdiagnosen und für die Verschiebung von diagnostischen Grenzen zwischen „krank“ und „gesund“ (im Sinne einer Ausweitung psychischen Krankseins). Die Gesellschaft befürchtet, dass durch die Zunahme „leichter, bisher nicht als behandlungsbedürftig angesehener, neuer Diagnosen“ weniger Behandlungsmöglichkeiten „für die schwer psychisch Kranken zur Verfügung stehen werden, jedenfalls solange die verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen nicht erweitert werden ...“ (ibid., S. 4). Der Spiegel schrieb in seiner Ausgabe 4/2013, dass 70 Prozent der aktuellen DSM-Autoren als bezahlte Berater für die Pharmaindustrie arbeiten. Die Pharmaindustrie betrachtet Depression als chemisches Ungleichgewicht im Gehirn, das mit Medikamenten behandelbar ist. Substanzen, die in den Serotonin-Haushalt eingreifen, verschaffen Linderung bei Depressionen. Daher erklärte die Pharmaindustrie Depression als Serotonin-Stoffwechselstörung und produziert entsprechende Medikamente, die einen erklecklichen Profit abwerfen. Zudem sind Medikamente wesentlich schneller und leichter einsetzbar als Psychotherapie – Tabletten gibt es in unbegrenzter Anzahl, Therapeuten nicht. 10 Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Wann wird seelisches Leiden zur Krankheit? Zur Diskussion um das angekündigte Diagnosesystem DSM-V 1/2014 Kommunikation & Seminar 11 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 12 TITEL „Ich bin nicht okay, andere schon“ Die zugrunde liegende Hypothese, dass Depression oder andere seelische Krankheiten nur auf einem Ungleichgewicht im Gehirn beruhen, ist allerdings nicht bewiesen. Wie der Spiegel in seiner Ausgabe 49/2013 schreibt: „Der gleichen Logik folgend könnte man aus der Tatsache, dass Alkohol soziale Hemmungen lindert, schlussfolgern, dass Schüchternheit eine Folge von Alkoholmangel wäre“ (S. 142). Burnout und Depression Kernsymptome im Burnout sind nach Matthias Burisch11 emotionale Erschöpfung, subjektiver Leistungsabfall und die sogenannte Dehumanisierung, d. h. eine negative, aggressive Einstellung zu Mitarbeitern, Kunden, Kollegen und anderen Menschen. Die Symptome von emotionaler Erschöpfung und subjektivem Leistungsabfall finden sich im Burnout und in der Depression. Bei einer Depression jedoch herrschen Gefühle von eigener Wertlosigkeit, Schuld und Leere vor, die oft in starkem Kontrast zur neutralen oder positiven Wahrnehmung anderer stehen: „Obwohl ich gar nichts mehr zustande bringe, hält mein Mann zu mir. Ich habe das nicht verdient. Er ist einfach ein guter Mensch.“ Die Dehumanisierung im Burnout macht sich dagegen in Sarkasmus, Zynismus und in der Abwertung anderer Menschen bemerkbar: „Was für ein Idiot. Auf niemand kann man sich verlassen.“ Frei nach Eric Berne (Transaktionsanalyse, „Spiele der Erwachsenen“12) könnte man sagen: Depression heißt „Ich bin nicht okay – andere Menschen schon“, Burnout bedeutet oft „Ich bin nicht okay – du bist aber auch nicht okay“. Burnout ist ein Prozess, der in Phasen verläuft. Niemand wacht morgens auf und hat plötzlich Burnout. Matthias Burisch beschreibt folgende Phasen: 1. Anfangsphase: Engagement, überhöhter Energieeinsatz, Erschöpfung 2. Reduziertes Engagement: für Kunden, Kollegen, für andere Menschen, für die Arbeit. Innere Kündigung 3. Suche nach Schuldigen: niedergeschlagene, reizbare Stimmung 4. Abbau der Motivation: Dienst nach Vorschrift. Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit. Abbau der Kreativität und des differenzierten Denkens 5. Emotionale und geistige Verflachung: emotionale Leere, sozialer Rückzug 6. Psychosomatische Reaktionen: Herz-Kreislauf, MagenDarm, Muskelverspannungen, Schmerzen, geschwächtes Immunsystem 7. Existenzielle Verzweiflung: Hoffnungslosigkeit, Depression, Suizidgedanken. In der letzten Stufe des Burnout-Prozesses finden wir also explizit die Depression wieder. Für Betroffene ist das allerdings irrelevant – sie leiden subjektiv sehr, und es wird ihnen egal sein, ob das unter dem Etikett Depression oder Burnout stattfindet. Es gibt allerdings einen entscheidenden politischen Aspekt: Anders als Depression gilt Burnout nicht als Krankheit, d. h. als klassifizierbare psychische Störung nach DSM oder ICD. Wenn Burnout als psychische Störung gelten würde, hätte das wahrscheinlich bemerkenswerte berufspolitische und volkswirtschaftliche Auswirkungen. Woher kommt Depression? Nachdem depressive Patienten jahrzehntelang entweder mit Psychopharmaka, Elektroschocks oder langwierigen und oft wenig wirksamen Psychotherapien behandelt wurden, gab es in den 70er-Jahren einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Depression. Martin Seligman, amerikanischer Psychologieprofessor, entwickelte die Theorie der erlernten Hilflosigkeit und leitete daraus ein wirksames Konzept zur Behandlung der Depression ab, das heute breit angewendet wird. Grundlage waren Seligmans Tierversuche. Hunde, die wiederholt schmerzhaften Reizen ausgesetzt waren, denen sie nicht entfliehen konnten (die Tiere waren im Käfig eingesperrt) gaben schließlich ihre Fluchtversuche auf und verhielten sich ab dann passiv und hilflos. Das Tragische daran war, dass selbst, wenn die Tür des Käfigs später offen stand, die Tiere nicht mehr reagierten. Sie blieben im Käfig.13 Seligman übertrug dieses Modell der erlernten Hilflosigkeit14 auf den Menschen, der eine Depression entwickelt. Wenn ein Mensch wiederholt die Erfahrung macht, dass das, was er tut, nichts bewirkt, dann kann er eine Haltung der Hilflosigkeit entwickeln. Entscheidend ist dabei die sogenannte interne Attribution, d.h. was der Betreffende über die Ursachen für das erlebte Problem glaubt. 11 Burisch, M. (2009): Das Burnout-Syndrom: Theorie der inneren Erschöpfung (4. Auflage). Heidelberg: Springer 12 Berne, E., & Wagemuth, W. (2011): Spiele der Erwachsenen: Psychologie der menschlichen Beziehungen (12. Aufl.). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch-Verlag 13 Heute würden ethische Richtlinien solche Versuchsanordnungen übrigens einschränken bzw. verhindern 14 Martin E. P. Seligman (1979): Erlernte Hilflosigkeit. München, Wien, Baltimore: Urban und Schwarzenberg 12 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 13 Nehmen wir das Beispiel, dass sich jemand an der Kasse vordrängelt und man selbst momentan so perplex ist, dass man nicht reagieren kann. Person A erklärt sich das damit, dass sie eben von anderen immer übersehen wird, dass niemand sie wahrnimmt und dass sie das auch nicht ändern kann. Person B denkt dagegen: „Nun ja, vielleicht hatte der andere es sehr eilig und hat gar nicht gemerkt, dass er sich vordrängelt. Ich übersehe ja manchmal auch Dinge in der Alltagshektik.“ Das sind zwei fundamental unterschiedliche Attributionen. Die zweite schützt eher vor depressiven Verstimmungen. Für die Ursachenzuschreibung gibt es drei Dimensionen: internal – external, generell – spezifisch, permanent – zeitlich variabel. Erlernte Hilflosigkeit ist mit einem spezifischen Attributionsstil bei problematischen Erfahrungen verbunden: internal: Man sieht das Problem in oder bei sich selbst und nicht in den äußeren Umständen. generell: Man sieht das Problem als allgegenwärtig und nicht auf bestimmte Situationen begrenzt. permanent: Man sieht das Problem als unveränderlich und nicht als vorübergehend. Die kognitive Verhaltenstherapie als nachweislich wirksame Form der Behandlung von Depression zielt darauf ab, diese negativen Ursachenzuschreibungen und destruktiven Gedankenschleifen zu identifizieren und zu verändern und generell inneren Abstand zu den eigenen Gefühlen aufzubauen. Dafür lassen sich viele Techniken aus dem NLP nutzen, z. B. Reframing, Sleight of Mouth, inneren Abstand gewinnen durch Meta-Perspektive, Dissoziationstechniken usw. Dankbarkeit Nehmen Sie sich einmal in der Woche Zeit für die Frage: Wofür bin ich in meinem Leben dankbar? Schreiben Sie Ihre Gedanken auf. Im Unterschied zum positiven Tagesrückblick, der als tägliches Ritual empfohlen wird, wirkt diese Übung am besten, wenn sie einmal pro Woche durchgeführt wird. Ansatz der Positiven Psychologie Nach vielen Jahren der Depressionsforschung und -behandlung sagte Martin Seligman, dass nicht mehr depressiv zu sein nicht gleichzusetzen sei mit Glück.15 Ebenso wie Gesundheit mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit, ist psychisches Wohlbefinden mehr als die Abwesenheit von Depression. Kurz vor der Jahrtausendwende rief Seligman die Positive Psychologie als neues Forschungsgebiet der akademischen Psychologie aus: In seiner Ansprache16 zu Beginn seiner Amtszeit als Vorsitzender der Amerikanischen Vereinigung der Psychologen forderte er, dass sich die Psychologie wieder auf ihr Geburtsrecht besinnen und erforschen sollte, was Menschen glücklich macht und was zu positiven Beziehungen, persönlicher Leistungsfähigkeit, innerem Wachstum und gesellschaftlicher Entwicklung beiträgt. Durch seine Bekanntheit und seinen Einfluss trug er dazu bei, dass sich seither ein neues Forschungsfeld entwickelt hat. Es liefert starke wissenschaftliche Belege dafür, warum es sinnvoll ist, positive Emotionen zu fördern, persönliche Stärken zu erkennen und zu nutzen und positive Kommunikation in Familie, Schule und Beruf zu unterstützen. Die Positive Psychologie liefert dafür überzeugende Modelle, 15 Seligman, M. E. P. (2011) Flourish – Wie Menschen aufblühen: Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens 16 Seligman, M. E. P. (1998). The president’s address. American Psychologist, (54), 559–562 1/2014 Kommunikation & Seminar 13 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 14 TITEL „Ich bin nicht okay, andere schon“ Jemandem helfen („Acts of Kindness“) Kurzfristig steigert es das Wohlbefinden am meisten, wenn man einem anderen Menschen hilft. Die Pfadfinderweisheit „Jeden Tag eine gute Tat“ hält langfristig psychisch gesund! Sei es, dass man an der Kasse jemandem mit Kleingeld aushilft, einem Kind Lernstoff erklärt oder einer alten Dame beim Einkaufen hilft. Also: Finden Sie eine neue und für Sie ungewöhnliche Sache, wie Sie morgen nett zu jemandem sein können oder jemandem helfen können. Beobachten Sie, wie sich Ihre Stimmung dadurch ändert. Konzepte und vor allem wirksame Interventionen, die ideal mit anderen Methoden der humanistischen Psychologie vereinbar sind. Die Positive Psychologie ist in den USA, in England und Australien bereits weit verbreitet und wird auch in Psychotherapie, Coaching, Schule und Wirtschaft eingesetzt. Im deutschsprachigen Raum bekommt diese erfreuliche Entwicklung zunehmend Rückenwind. In meiner Dissertation an der Freien Universität Berlin untersuche ich aktuell die langfristige Auswirkung von Kursen mit Methoden der Positiven Psychologie auf Depressivität und Burnout-Risiko einerseits und auf Lebensfreude und Lebenszufriedenheit andererseits. Dabei zeigt sich schon jetzt ein deutlicher Effekt. Seligman war 2010 und 2011 schon in Deutschland und wird in diesem Sommer zu einer Kongressreihe zusammen mit anderen weltbekannten Forschern der Positiven Psy- chologie in Berlin, Rosenheim und in Graz zu hören sein. Um den Nutzen der Methoden der Positiven Psychologie vor allem auch im angewandten Bereich bei Coaches, Therapeuten und Führungskräften bekannt zu machen, wurde 2013 der Deutschsprachige Dachverband für Positive Psychologie (DACH-PP e.V.17) gegründet18. Aufblühen statt verkümmern Bereits 1948 definierte die WHO Gesundheit als vollständiges physisches, geistiges und soziales Wohlbefinden. Die Positive Psychologie liefert nun wissenschaftlich begründete Erkenntnisse, die zeigen, warum eine eindimensionale Diagnose Depression nicht sinnvoll ist. Das DSM und das ICD beschreiben Symptome psychischer Störungen und sehen dabei nur die Achse „gesund vs. krank“. Wesentlich sinnvoller ist es, noch eine zweite Achse 17 www.dach-pp.eu 18 Siehe auch den Newsteil dieser Ausgabe des KS-Magazins, S. 65 19 Keyes, C. L. M., & Haidt, J. (Eds., 2003). Flourishing: Positive psychology and the life well-lived (1. ed.). Washington, DC: American Psychological Association 14 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 15 zu betrachten: „verkümmern vs. aufblühen“. Dieses zweidimensionale Modell psychischer Gesundheit wurde von Corey Keyes19 formuliert und es harmoniert sehr gut mit lang bewährten zentralen Modellen im Bereich des psychischen Wohlbefindens, z. B. mit dem Konzept der fully functioning person nach Carl Rogers und der Selbstaktualisierung nach Maslow. Psychisch gesunde und leistungsfähige Personen zeichnen sich nach Keyes aus durch • emotionales Wohlbefinden: positive Gefühle und Lebenszufriedenheit, • psychologisches Wohlbefinden: Selbstakzeptanz, positive Beziehungen, Selbstbestimmtheit, Selbstwirksamkeit, relevante persönliche Ziele und persönliches Wachstum, • funktionales soziales Wohlbefinden: soziale Akzeptanz, Beitrag zur Gemeinschaft, soziale Integration. Nach einer Studie von Keyes mit über 3000 Amerikanern zwischen 25 und 75 Jahren (2002) lebten nur etwa 17 Prozent in einem Zustand des „Aufblühens“ (Flourishing), in dem sie weitestgehend ihr volles Potenzial verwirklichen. Etwa 60 Prozent der Stichprobe lagen im Mittelfeld („moderate psychische Gesundheit“). 12 Prozent fanden sich am anderen Ende des Kontinuums in einem Zustand des „Verkümmerns“ (Languishing) und zeigten sehr geringes Wohlbefinden. Das bedeutet, dass von zehn Erwachsenen nur zwei auf einem Level der optimalen psychologischen Leistungsfähigkeit leben (Aufblühen). Von den verbleibenden acht Erwachsenen sind im Schnitt zwei klinisch depressiv und sechs mehr oder weniger zufrieden in ihrem täglichen Leben, bewegen sich aber auf einem deutlich niedrigeren „Flourishing“-Niveau, als sie es könnten. Das Risiko für eine schwere Depression lag bei Personen im Zustand des „Verkümmerns“ doppelt so hoch wie bei den moderat psychisch gesunden und sechsmal so hoch wie bei den Personen im Flourishing. Auch unter klinisch diagnostizierten depressiven Patienten gibt es Flourishing, allerdings in geringerem Umfang als bei nicht-depressiven Erwachsenen. Weltweit stehen Depressionen in Ländern mit mittlerem oder hohem Einkommen an erster Stelle der Krankheitslast (WHO 2008). Sowohl individuell als auch gesellschaftlich betrachtet stehen wir deshalb heute vor der Aufgabe, wirksame Methoden zu entwickeln und flächendeckend einzusetzen, damit mehr Menschen in einem Zustand des psychologischen Wohlbefindens leben können. Das wäre nicht nur subjektiv ein Fortschritt (im Sinne des Aufblühens des Einzelnen), sondern würde sich über ein Wachstum an Motivation und Leistungsfähigkeit auch ganz konkret in der Arbeitswelt auswirken. Es wäre wünschenswert, dass Politik und Wirtschaft sich dieser Einstellung anschließen. Übungen zur Linderung von Depression Zahlreiche Studien der Positiven Psychologie belegen, wie einfache, alltagsnahe Übungen helfen, das persönliche Wohlbefinden zu steigern. Diese Interventionen nutzen Gesunden und Patienten mit depressiver Symptomatik gleichermaßen. Die Interventionen der Positiven Psychologie zeichnen sich durch ihre Einfachheit, Kürze und Alltagstauglichkeit aus. Es geht dabei letztlich darum, neue Denkund Erlebens-Gewohnheiten aufzubauen, die dann langfristig helfen, mehr positive Emotionen wahrzunehmen. Das lindert einerseits bestehende depressive Symptome und schützt andererseits vor dem Auftreten einer Depression. Stark depressive Patienten sollten täglich auf einer Website drei positive Dinge eintragen, die an diesem Tag geschehen waren (z. B. „Meine Freundin hat mich angerufen“, „Ich habe ein Kapitel eines Buches gelesen“, „Die Sonne schien“). Patienten, die aufgrund ihrer depressiven Symptomatik das Bett nicht verlassen hatten, führten diese Übung zwei Wochen lang durch. Danach erlebten 94 Prozent von ihnen eine deutliche Linderung ihrer Symptomatik. Dieser Unterschied zwischen der Gruppe und einer Kontrollgruppe war noch sechs Monate später nachweisbar. Evolutionär gesehen haben (laut Seligman) die Vorsichtigen und Ängstlichen unter unseren Vorfahren überlebt, denn sie sind in der Höhle geblieben. Sie wurden nicht vom Säbelzahntiger beim Gänseblümchen-Bewundern erwischt und konnten so ihre Gene weitergeben. Vielleicht ist uns Vermeidung, Vorsicht und Pessimismus genetisch in die Wiege gelegt und deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns mental bewusst umstellen, um die positiven Erfahrungen in unserem Leben wahrzunehmen. Literaturempfehlung: Sven Nordqvist (1988): Armer Pettersson. Hamburg: Oetinger Daniela Blickhan, Diplom-Psychologin, studiert seit 2012 Positive Psychologie in London und promoviert derzeit an der FU Berlin. Sie ist Erste Vorsitzende des deutschsprachigen Dachverbands für Positive Psychologie DACH-PP e.V. Zusammen mit ihrem Mann leitet sie das Inntal Institut mit verschiedenen Standorten in Deutschland. 1/2014 Kommunikation & Seminar 15 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 16 TITEL Unser Wille zum Sinn Unser Wille zum Sinn Von Cornelia Schenk Das geistige Unbehagen gehört zum Leben: als Kraftquelle und als Alarmsignal. Vom Umgang mit Depressionen in der Logotherapie. eit ihrem 15. Lebensjahr kämpft Frau F. mit depressiven Phasen, die immer wieder stationäre Aufenthalte und Pharmakotherapien erfordern. Ich lerne Frau F. mit 53 Jahren kennen. Seither vergingen einige Jahre, in denen sie immer wieder für einige Stunden zu mir kommt, weil sie sich eine logotherapeutische Unterstützung wünscht.1 S Was vermag die Logotherapie bei der Behandlung von Depressionen an Zusatzwert zu bieten? Möglicherweise spricht die Betroffenen das konsequente Konzept der menschlichen Ganzheit und Einheit an, das sich am Geistigen orientiert und auch eine klare Vorstellung vom menschlichen Geist bereithält. Psychologie und Biologie können mit dem Begriff „Geist“ wenig anfangen oder sie sehen ihn in kognitiv-mentalen Gehirnbereichen verankert. In der Logotherapie interpretiert man Geist dagegen als 1 16 jene spezifisch humane Daseinsqualität, in der die Einmaligkeit, die Einzigartigkeit und die Würde des menschlichen Seins und Daseins begründet liegt. Stärkste Ausdrucksform unserer Geistigkeit ist unser Wille zum Sinn, unser Streben nach dem, was wir als sinnvoll und wertvoll für unser Leben erachten. Zahlreiche empirische Untersuchungen zeigen, dass uns ein sinnerfülltes Leben glücklich und gesund macht. Wozu bin ich gut? Aus den Krankheitsbefunden von Frau F. erkenne ich eine existenzielle Sinnkrise, die sich durch die vielen depressiven Episoden zieht. Wie Hintergrundmusik ist sie immer da, und sie wird wenig beachtet. Wozu bin ich gut? Was kann ich? Was mache ich aus meinem Leben? Was bleibt Namens-Initial und alle persönlichen Angaben sind stark verfremdet Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 17 von mir? Was kann ich jetzt noch verändern? Was will und soll ich verändern? Ist mein Leben ein Misserfolg? Wie erreiche ich meine Ziele? Was hat für mich eine Bedeutung? Die Behandlungsberichte, die mir Frau F. zeigt, beziehen sich auf alle möglichen Therapien vom Reiten bis zum autogenen Training. Frau F. hat daran auch Freude, sie stärken ihr Wohlbefinden körperlich und psychisch. Aber es fehlt jene Ebene, auf die wir Logotherapeuten großen Wert legen. Es geht auf dieser Ebene um existenzielle Fragestellungen, um eine geistige Auseinandersetzung mit der Frage, wozu soll die Wiederherstellung meiner Gesundheit gut sein? Wie gehe ich mit Versäumnissen und Scheitern um? Wozu fordert mich die Krankheit heraus? Frei nach Nietzsche könnte man Frankl so verstehen: Wer ein Wozu zu leben hat, findet auch ein Wie. Frau F. fehlte sowohl das Wozu als auch das Wie. Jedes Mal, wenn sie als gesund entlassen wurde, ging sie zurück in ein Leben, das ihr nicht gefällt und für das sie sich verurteilt. Wenn hier keine Klärung erfolgt, dann sind Körper und Seele schnell bereit, immer wieder zu schwächeln. Die typischen Zutaten einer Depression wie Selbstanklagen, Selbstverachtung, mangelndes Selbstwertgefühl, Einsamkeits- und Wertlosigkeitsgefühle wuchern wie Krebsgeschwüre in dieses existenzielle Vakuum hinein. So gipfelt bei Frau F. alles in dem Schmerz: Ich habe nichts aus meinem Leben gemacht. Und in der Unruhe: Was hätte ich erreichen können, wenn ich nicht so ängstlich und unsicher gewesen wäre? Sie sieht sich als Lebensversagerin, und wie soll sie da nicht in Depressionen aller Art versinken? Entgleisung sind. Dieses geistige Unbehagen, das oft in der Frage aufbricht „Soll das denn schon alles gewesen sein?“, und das oft jene am stärksten heimsucht, die alles erreicht haben, kann als kreative Kraftquelle zur Veränderung oder auch als Alarmsignal wahrgenommen werden. Wenn es nicht gelingt, dieses Signal zu entschlüsseln, und dann noch Stress, Druck, Erschöpfung, ein sensibles vegetatives Nervenkostüm und Dysfunktionen im Gehirnstoffwechsel dazukommen, können Menschen in ein existenzielles Vakuum rutschen. Damit ist einer Depression, die in der Logotherapie als „noogene Depression“ bezeichnet wird, Tür und Tor geöffnet. Heute würde ich treffender von Stressdepression und Burnout-Syndrom sprechen. In all diesen Situationen kann die Logotherapie ihren spezifischen Beitrag leisten, denn es handelt sich um Auslöser, die im Werte- und Sinnbereich zu suchen sind. Depressionen können auf der psychophysischen Ebene medikamentös und psychotherapeutisch behandelt werden, aber nach all dem Gesagten sollten wir auch das psychotherapeutische Credo Frankls im Auge haben: Seiner Meinung nach hat jeder Mensch die dem menschlichen Geist zugestandene Fähigkeit, sich unter allen Bedingungen und Umständen von den Zuständen des Körpers und der Psyche zu distanzieren. Keine Frage, dass nach diesem Konzept zu handeln den in Depressionen gefangenen Menschen kaum möglich erscheint. So sind wir Menschen nun einmal. Aber eben nicht nur so! Was heißt das praktisch für Frau F.? In der Logotherapie fragen wir uns, ob Gewissensängste, Selbstvorwürfe und Schuldgefühle mehr als die typischen Krankheitszutaten einer Depression sind, nämlich Ausdruck einer geistigen Not des Menschen. Nehmen wir die Idee von unserer ganzheitlichen Daseinsweise ernst und nicht nur als Werbeslogan für Wellnesshotels, dann spiegelt uns die Depression ein Dilemma. Unser Dasein ist auf Sinnverwirklichungen angelegt und dieses Sinnbedürfnis, unser Wille zum Sinn, wird durch das Krankheitsgeschehen frustriert. Wir spüren eine Spannung zwischen unserem kranken Dasein und dem, was wir sollen, was wir als unsere Lebensaufgabe ansehen. Diese Diskrepanz beschert uns bittere Wertlosigkeitsgefühle und sie scheint ein rein menschliches Phänomen zu sein. Dass ein Tier depressiv werden kann, ist vorstellbar. Dass aber Gewissensbisse und Selbstvorwürfe zur Erkrankung eines Tieres gehören, wohl kaum, so sagte es Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie. Auch wenn Frau F.s Schuldvorwürfe sich zunächst anhören wie eine Schallplatte mit Sprung, finden wir schnell heraus, dass sich hinter den Selbstanklagen eine starke Eigenverantwortung verbirgt. Da haben wir einen dicken Wert an der Angel. Frau F. hatte die Empfehlung auf Verrentung, die ihr die Ärzte bereits mit 20 Jahren gaben, zurückgewiesen. Auch die drohende Aussicht, dass sie mit so einer schweren Depression nie arbeitsfähig sein werde, hielt sie nicht davon ab, einen Beruf zu erlernen. Noch heute arbeitet Frau F. und ist damit finanziell unabhängig. Somit haben wir ein ganzes Bündel an Werten, die ihre Stärken stützen: Verantwortung für ihr Leben, die sie bis heute nicht aus der Hand gegeben hat, Mut zu Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, Widerspruchsgeist gegen die Empfehlungen der Ärzte, Durchsetzungskraft, um einen Beruf zu erlernen und auch auszuüben. So sind wir Menschen. Doch nicht nur so! Erfreuliche Bilanz des Lebens Die Logotherapie geht zunächst davon aus, dass eine gewisse existenzielle Unruhe und damit verbundene Fragen zum normalen menschlichen Leben gehören und keine krankhafte Mit dieser erfreulichen Bilanz aus Lebenstüchtigkeit komplimentieren wir das Bild eines angeblich verpfuschten Lebens aus unseren Treffen hinaus, es steht nicht länger im 1/2014 Kommunikation & Seminar 17 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 09:59 Seite 18 TITEL Unser Wille zum Sinn Mittelpunkt, sondern stattdessen der neugierige Blick in Freiräume. Frau F. versteht es glänzend, ihren Blick zunehmend auf Ziele zu richten. Jetzt, nachdem außer Frage steht, dass sie Verantwortung, Durchhaltewillen, Mut, Widerspruchsgeist und noch einiges mehr zur Verfügung hat, bringt sie diese Fähigkeiten ganz bewusst in Stellung: Sie nimmt eine schwere Prüfung zur beruflichen Weiterqualifikation in Angriff, sie trägt auch Sorge, sich dabei nicht wieder zu überfordern. Als Gegenprogramm nimmt sie Tanzen und Bergwandern in ihren Zielkatalog auf. Nach ihrem letzten Klinikaufenthalt kommt Frau F. sehr beschwingt zu mir, sie war in ihrer Therapiegruppe der gute Geist, der die Mitpatienten motiviert mit ihrer Erfahrung im Umgang mit verzweifelten Tagen, der gute Geist, der Hoffnung geben kann. Sie strahlt: Ich war die Gesündeste und die Stärkste von allen. Ich bin wie ein Motor für die Gruppe gewesen. Was für eine Sinnerfahrung der Extraklasse in Sachen Psychohygiene! Frau F.s ganze Erfahrung als Patientin und im Umgang mit ihrer Krankheit verwandelte sich von einem Defizit spürbar in eine Ressource. Wir näherten uns der 100-Punkte-Frage: Wozu soll das alles gut sein? Frau F. kann die Antwort mit Händen greifen. Zu ihrem Kummer hatte sie seinerzeit keine Ausbildung zur Sozialpädagogin geschafft. Und hier winkt das Leben mit einem Zaunpfahl. Sie hatte einst als Sozialpädagogin mit Menschen arbeiten und Menschen helfen wollen. Jetzt kann es auch ohne Sozialpädagogik gelingen, ihren Herzenswert zu verwirklichen. Wer, wenn nicht ich, kennt die Ängste und Gedanken der Betroffenen so gut, fragt sie sich. Wenn Frau F. jetzt zu mir kommt, zeigt sie mir Konzepte und Briefe, die sie an ihre ehemalige Gruppe schickt. Sie organisiert ein Netzwerk von Mitpatienten und entwirft gemeinsame Veranstaltungen. In Frau F.s Leben setzt sich eine positive Dynamik in Gang wie ein rollender Schneeball, der immer noch mehr Schnee anzieht. Sie hat für sich das wichtigste Konzept aller Glücksforscher erschlossen: eine Aufgabe in der Welt zu entdecken und zu erkennen, an welcher Stelle sie selbst gefragt ist. Damit hat sie eine weitere der Gesundheit förder- 18 Kommunikation & Seminar 1/2014 liche Fähigkeit aktiviert, die zur Selbsttranszendenz. In diesem Modus erfahren wir die altmodisch klingende Weisheit „Geben ist seliger denn Nehmen“ als Möglichkeit, sich von Depressionen zu distanzieren. Fazit Frau F. ist Expertin für ihre Krankheit. Sie hat gelernt mit ihr umzugehen. Die psychosomatische Seite ihrer Verstimmungen lässt sie klinisch behandeln, sucht sich aber für die geistige Auseinandersetzung mit der Frage „Wozu fordert mich mein Lebensschicksal heraus?“ logotherapeutische Unterstützung. Das psychotherapeutische Credo Viktor Frankls habe ich nie erwähnt, es zeigt sich einfach als existent. Frau F. lässt sich nicht in den Sog der Krankheit ziehen, sondern rückt mehr als deutlich von ihr ab. Sie übernimmt Verantwortung für ihr Leben und somit bekommt ihre Depression den Stempel aufgeprägt: Du lebst nicht mich, sondern ich dich. Frau F. kommt jetzt immer seltener zu mir. Sie kennt ihre Fähigkeiten, sie kennt ihre Fallen. Sie kann schwarze Stunden ertragen und sie kann gegensteuern. Ihre Ziele sind ihr klar und die Umsetzung gelingt ihr immer besser, weil es Sinn macht. Die letzte Nachricht kam von einem Skiausflug. Frau F. steht ganz oben am Gipfel in der Sonne, ihre Gruppe ein wenig hinter ihr. Auf diesem Bild genießt sie jenes Gefühl in vollen Zügen, das uns die Depression raubt: Lebensfreude. Cornelia Schenk, Logotherapeutin und Orientierungscoach, Buchautorin („Vom Sinn der Krankheit“, 2012). Website: www.corneliaschenk.de KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 19 -HW]WEXFKHQ Tickets für das ERLEBEN SIE U.A. DIESE KEYNOTE SPEAKER LIVE: Gipfeltreffen der Weiter- Dr. Bernd Schmid, systemischer Berater bildung erhalten Sie schon ab 328,- Euro inklusive MwSt. und Tagesverpflegung an beiden Kongress- Boris Grundl, Selbstführungsexperte tagen. Das Programm und alle Infos finden Sie hier: www.petersberger-trainertage.de Frank Kohl-Boas, Personalleiter Nordeuropa bei Google Hans-Uwe L. Köhler, Experte für emotionale Kommunikation Adrienne Morgan Hammond und Bettina Dölken, Teamentwicklerinnen 0RWWR 7HUPLQQRWLHUHQ KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 20 TITEL Entscheide du für mich! Entscheide du für mich! Von Horst Lempart Wie kann ich sicher sein, dass es richtig ist? Coaching bei Menschen mit Depressionen. n meiner Praxis besucht mich Herr K., 43 Jahre alt. Er kommt mit dem Anliegen, mehr Klarheit in seine Beziehung zu bringen, um anstehende Entscheidungen zu treffen. Konkret geht es um den ausdrücklichen Wunsch seiner Partnerin S., 32 Jahre alt, endlich eine Familie zu gründen. Herr K. kann sich mit diesem Gedanken nur schwer anfreunden. Nur durch einen operativen Eingriff wäre die Entnahme von Samenzellen möglich. Eine natürliche Befruchtung hat ihm die Natur versagt. Mit einem fremden Samenspender oder einer Adoption käme er gar nicht zurecht. Außerdem hatte er auch nicht mehr wirklich damit gerechnet, mit über vierzig noch eine Familie zu gründen. Seine Partnerin sieht das anders. I Innerhalb der Anamnese kommt heraus, dass er sich vor einigen Jahren einmal wegen depressiver Symptome in einer psychotherapeutischen Behandlung befand. Auch litt seine inzwischen verstorbene Mutter offenbar an regelmäßigen, massiven Stimmungsschwankungen. In der zweiten und dritten Stunde manifestiert sich die Niedergeschlagenheit von Herrn K. noch. „Ich bin an der Misere meiner Freundin schuld. Das ist auch bei allen anderen so, ich mache nur Probleme. Das hat doch alles keinen Sinn mehr.“ S. hat K. ganz unmissverständlich die Pistole auf die Brust gesetzt und erwartet bis Weihnachten von ihm eine Entscheidung. Er müsse damit rechnen, dass sie bei seinem „Nein“ zum Kind andere Pläne für ihre Zukunft schmiedet und womöglich sogar die Partnerschaft beendet. Ich rate Herrn K. psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, vorzugsweise im Rahmen einer Gruppentherapie, weil dort die Interaktion mit anderen Menschen ein großes Gewicht bekommt. Einzelsitzungen könnten ihn vorab darauf vorbereiten. Mir schienen die Diagnosekriterien gedrückte Stimmung, verminderter Antrieb und Freudlosigkeit hinreichend erfüllt zu sein, um von einer depressiven Episode zu sprechen. Herr K. wirkt verzweifelt. In der ersten Stunde geht es ihm nur darum, sich einfach einmal alles von der Seele zu reden. Herr K. lehnt den Weg zum Psychotherapeuten konsequent ab. Er wolle ganz praktische Maßnahmen ergreifen, um die 20 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 21 aktuelle Situation zu klären. Erschwerend käme hinzu, dass ihm die Wohnung gekündigt wurde und er nun zu allem Überfluss auch noch eine neue Bleibe suche. Da er mit seiner Partnerin eine Fernbeziehung führt, stellt sich die Frage: Eine Wohnung für sich alleine oder mit ihr zusammen oder sogar eine familientaugliche? Der Klient fühlt sich machtlos, ausgeliefert, unter Druck gesetzt. Auch von mir. Wenn ich ihn darum bitte, seine Handlungsfähigkeit einzuschätzen und zu skalieren, dann fühlt er sich, als stehe er mit dem Rücken zur Wand. „Ich sage halt etwas, damit Sie nicht weiter nachfragen.“ Im Verlauf des Prozesses gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass ich Herrn K. mit Gesprächen, Körperübungen oder psychodramatischen Methoden (Rollentausch etc.) nicht erreichen kann. Vielmehr betont er mehrfach, dass er ein „Werkzeug“ braucht, um seine Situation besser zu verstehen. Also leite ich einen Perspektivenwechsel ein, indem ich Herrn K. ein gutes Stück „ver-rücke“: Er soll seine eingenommene Sitzhaltung („sitzt“ er seine Entscheidung aus?) aufgeben und sich in den Raum stellen. Auf den Boden stelle ich drei Bücher und erkläre Herrn K., dass sie drei Türen symbolisieren, durch die er gehen kann. Jede dieser drei Türen stellt eine Option für ihn dar. Ein „Ausprobieren“ ist nicht erlaubt – wenn er eine Tür aufgemacht hat, dann bleiben alle anderen verschlossen. Herr K. verstummt. Er kann das Risiko nicht abschätzen. Was erwartet ihn hinter der einen Tür? Er möchte lieber stehenbleiben und warten, bis jemand ihn abholt oder aus der Türe herauskommt. „Genau das ist mein Problem. Ich möchte einfach die absolute Sicherheit haben, richtig zu entscheiden!“ Schutz, absolute Sicherheit und ein Angewiesensein darauf, dass andere die Entscheidungen treffen – das sind Bedürfnisse, die in einem frühkindlichen Stadium oberste Priorität haben. Greift Herr K. hier auf Verhaltensweisen zurück, die einmal überlebenswichtig für ihn waren, heute jedoch nicht mehr passen? Übernimmt er in der Beziehung zu S. nicht nur die Rolle des Partners, sondern auch die des fiktiven Kindes? Da die Beziehung zu seiner Partnerin ein wichtiges Thema ist, stelle ich die Interaktionen anhand der Transaktionsanalyse (TA) vor. Die TA macht modellhaft deutlich, wie sich kommunikative Abläufe zu Problemen manifestieren können. In einer vereinfachten und leicht zugänglichen Form können Klienten erkennen, welche Persönlichkeitsanteile („Ich-Zustände“ genannt) im jeweiligen Kontext gerade wirksam sind. Da sich Herr K. offenbar oft als Opfer fühlt, hilflos schien und Entscheidungen vor sich herschob, suchen wir nach eben diesen Verhaltensmerkmalen im Modell. Herr K. findet durch verschiedene Übungen heraus, dass er sich in der Rolle des „angepassten Kind-Ichs“ besonders gut auskennt. „Ich möchte geliebt und beschützt werden.“ „Ich möchte die Verantwortung dafür nicht übernehmen.“ „Was mir wichtig ist, spielt keine Rolle.“ Ihm fällt auf, dass er diese Überzeugungen schon ganz lange in sich herumträgt. Obwohl er bisher kaum in der Lage war, seine Gefühle wahrzunehmen und zu benennen, bemerkt er nun eine deutliche Unruhe in sich aufsteigen. Er kann sie nicht konkret benennen, spürt aber, dass er hier an einem ganz wichtigen Punkt angekommen ist. In der Folgestunde arbeiten Herr K. und ich weiter am Modell der Transaktionsanalyse. Wir schauen uns an, wie die Interaktionen zwischen seiner Partnerin und ihm gewohnheitsmäßig laufen. Durch komplementäres Verhalten (sie im „Eltern-Ich“, er im „Kind-Ich“) stabilisieren sie das Problem immer wieder. In Konfliktlösungsmodellen könnte man sagen: Sie streiten um Positionen und nicht um Bedürfnisse. Herrn K. wird zunehmend klar, welche Rolle er in diesem System spielt und welchen Nutzen er auch aus dieser Rolle zieht. Immerhin würde seine Freundin die Verantwortung für eine Trennung übernehmen, wenn er das Ultimatum verstreichen lässt. Herr K. ist noch immer bei mir im Coaching. Er hat nun die vierte Stunde hinter sich und möchte auf jeden Fall weitermachen. Er ist davon überzeugt, dass ihm dieses Modell weiterhelfen wird, zu mehr Klarheit zu kommen und eine eigene Entscheidung zu treffen. Inzwischen stellt er sich auch die Frage, ob es überhaupt um das Thema Familienplanung geht oder um das grundsätzliche Thema Beziehungsqualität. Auch diese neue Erkenntnis hätte ihm viel gebracht. Schließlich würde er dann ein anderes Ziel verfolgen. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Herrn K. eine Psychotherapie helfen würde. Trotzdem bestätigt mir der Klient, dass ihm das Coaching, meine Interventionen, besonders das strukturierte Vorgehen im Modell, sehr geholfen haben. Wenn das Coaching als Stabilisierungshilfe wirkt, die anschließend in eine Therapie mündet, dann ist das ein gutes Ergebnis. Horst Lempart, Betriebswirt, Personalmanager in der Werbe- und Verpackungsbranche, Businesscoach in eigener Praxis. Website: www.spectrumcoaching.de 1/2014 Kommunikation & Seminar 21 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 22 TITEL Sprung ins kalte Wasser Sprung ins kalte Wasser Von Cora Besser-Siegmund Wingwave und Gesundheitscoaching: Emotionsmanagement bei Depressionen er Diplom-Psychologe Marco Rathschlag hat im vergangenen Jahr zum Thema wingwave-Coaching promoviert. Im Rahmen der Grundlagenforschung wollte er zunächst nachweisen, dass die Fingerkraft bei sogenannten ne- D gativen Emotionen wie Trauer tatsächlich niedriger ausfällt als bei positiven Emotionen wie Freude. Die Hand- und Fingerkraft lässt sich mit dem sogenannten Myostatiktest nachweisen. Diesen Test benutzen wingwave-Coaches, um Fingertest und Test mit Maschine. Myostatiktest nach Besser-Siegmund 22 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 23 Stressthemen ihrer Coachees zu finden oder um festzustellen, ob die Intervention zu einem guten Ergebnis geführt hat. Die Intervention besteht dann aus dem Einsatz schneller Augenbewegungen – auch „wache REM-Phasen“ genannt (Rapid Eye Movement) – in Verbindung mit bewährten Veränderungsstrategien aus dem NLP und der Verhaltenstherapie. Interessanterweise sind die Zusammenhänge von Emotionen und deren Auswirkung auf die physische Kraft bisher noch nicht erforscht worden. Das Ergebnis der objektiven Kraftmessung ergab: Bei Ängsten und bei Trauer ist die physische Kraft am geringsten, bei Freude am stärksten – das gilt nicht nur für die Fingerkraft, sondern zum Beispiel im Sport auch für die Sprungkraft und die Laufgeschwindigkeit eines Menschen. Emotions-Männchen – Hilflosigkeit, Verzweiflung, Last. Zeichnungen: Lola Siegmund macht verständlich, warum Klienten nach einem wingwaveCoaching nicht nur über die Linderung des Stresserlebens, sondern auch über eine Zunahme an positiven Emotionen wie Freude, Zuversicht und Entschlossenheit berichten. Und auch hier weiß unsere Sprache, wie ein starker Muskeltonus sich auf das seelische und körperliche Wohlbefinden auswirkt – und zwar beim Ausruhen und in der Aktion: • • • • • • • Emotion und Fingerkraft Die Ergebnisse sind auch für das Verständnis von Depressionen äußerst interessant, da die meisten Betroffenen über eine Mischung aus Ängsten, Trauer und Lustlosigkeit klagen – also über die Abwesenheit von Freude. Auf der neurolinguistischen Ebene beschreiben Menschen seit jeher depressive Symptome mit Metaphern, die auf eine gesunkene Aktivität des gesunden Muskeltonus hinweisen: • • • • • „Mir fällt alles schwer.“ „Das zieht mich herunter.“ „Den Kopf hängen lassen.“ „Ich kann das nicht verkraften.“ „Ich schleppe mich durchs Leben.“ Ein erfolgreiches wingwave-Coaching geht immer mit einer Zunahme der physischen Muskelkraft einher – gemessen an der Fingerkraft. Der Befund aus der Grundlagenforschung von Marco Rathschlag zeigt, dass diese Kraftantwort repräsentativ für das gesamte Körpererleben ist. Er „Das fällt mir leicht.“ „Das geht leicht.“ „Mir ist ganz leicht ums Herz.“ Mit „Tatkraft“ oder „beschwingt“ bei der Sache sein. „Die Arbeit geht leicht von der Hand.“ „Es war ein aufbauendes Gespräch.“ Nicht zu vergessen natürlich der „Freudensprung“. Da mit wingwave nicht nur das mentale Erleben, sondern auch die physische Kraft positiv verstärkt werden kann, wird das Verfahren schon seit Jahren im Gesundheitscoaching eingesetzt: zur Stressreduktion und zur Anhebung des subjektiven Wohlgefühls, des individuellen Leistungsvermögens und der allgemeinen Lebensfreude. In diesem Jahr befassen sich alle wingwave-Coaches verstärkt mit dem Thema „Gesundheitscoaching“ – es ist auch das Thema des diesjährigen internationalen Kongresses für KurzzeitCoaching im November für alle wingwave-Coaches. Dort wird auch die Depression eine Rolle spielen. Interventionsrahmen bei Depressionen Die Depression gilt als Erkrankung und als klinisches Symptom. Entsprechend kann wingwave-Coaching hier keine Langzeit-Therapie mit entsprechender seelischer Begleitung ersetzen, welche für die Betroffenen oft sehr wichtig ist. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass Psychopharmaka nur dann nachhaltig wirken, wenn sie in Kombination mit einer begleitenden Psychotherapie angeboten werden. Beim Einsatz von wingwave-Coaching sollte mit einem mitbehandelnden Psychiater geklärt werden, ob die 1/2014 Kommunikation & Seminar 23 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 24 TITEL Sprung ins kalte Wasser eingesetzten Antidepressiva den sogenannten „REMSchlaf“ unterdrücken: wingwave-Coaching wirkt am besten, wenn der REM-Schlaf erhalten bleibt, da wir die neurobiologische „Tatkraft“ der Traumphase als nutzbringend für die Wirkkraft unserer Methode erachten. Wingwave kann im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit gezielt eingesetzt werden, um emotionale Blockaden aufzulösen, die den Therapieprozess oft unnötig verlangsamen. Manchmal sind die wingwave-Coaches – je nach Ausbildungshintergrund – Coach und Psychotherapeut in Personalunion. Oft empfehlen Psychotherapeuten ein paar gezielt eingesetzte Stunden beim wingwave-Coach parallel zur Psychotherapie. Informationen über das Ausbildungsprofil von wingwave-Coaches liefert übrigens der Coachfinder auf der wingwave-Homepage. Nachdem emotionale Knoten durch wingwave gelöst wurden, nimmt der Psychotherapeut den Therapiefaden wieder auf, um die Ergebnisse gemeinsam mit dem Klienten zu verwerten. Denn oft zeigt erst der Myostatiktest nach Besser-Siegmund wesentliche „Trigger“ im Stressgedächtnis der Patienten an, welche die Depression mit unterhalten. Hierzu ein Fallbeispiel: Joachim ist 38 Jahre alt, ein erfahrener Personalreferent. Er hatte schon lange geplant, seine Angestelltentätigkeit aufzugeben und sich mit einer kleinen Personalagentur selbstständig zu machen. Obwohl sein Unternehmen erfolgreich startete, stellten sich bei ihm nach ein paar Monaten typische depressive Symptome ein: ängstliches Grübeln, frühes Aufwachen, Konzentrationsstörungen, Katastrophenfantasien, Zukunftsängste usw. Er begab sich in eine Gesprächstherapie, die ihn zwar stabilisierte, aber das „ungute Grundgefühl“, wie er sagt, blieb: „Auf mich wirkte alles unheimlich und bedrohlich, was mit meiner neuen Firma zu tun hatte.“ Seine Therapeutin empfahl ihm wingwave-Coaching an unserem Institut, und dabei kamen wir durch den Myostatiktest auf die Emotionen Angst und Trauer. Und zwar im Zusammenhang mit der Lebensgeschichte seines Großvaters mütterlicherseits, als dieser zwischen 15 und 18 Jahre alt war. Mein Klient hatte kaum Erinnerungen an diesen Großvater, aber ihm fiel sofort eine sehr tragische Geschichte ein, die in der Familie erzählt wurde. Als 18-Jähriger hatte der Großvater an einem heißen Sommertag mit seinem jüngeren Bruder in einem See gebadet. Der jüngere Bruder machte vom Steg aus einen übermütigen Kopfsprung ins kühle Wasser – und tauchte nie wieder auf. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie hysterisch meine Mutter immer war, wenn meine Geschwister und ich im Sommer ins Schwimmbad gingen“, sagte Joachim. „Wir 24 Kommunikation & Seminar 1/2014 sollten niemals überhitzt in den Pool springen – und immer an die Geschichte des armen Bruders vom Opa denken.“ Plötzlich ging ein Ruck durch Joachim und er sah mich schockiert an: „Oh Gott, wissen Sie, was ich meiner Familie und meinen Freunden immer erzählte, als ich die Selbstständigkeit geplant hatte? – Ich habe immer und immer wieder gesagt: ‚Na ja, es ist natürlich ein Sprung ins kalte Wasser ... aber es wird schon klappen!‘“ Mit den wachen Augenbewegungen stabilisierten wir die Emotionen „Schock“, „Angst“, „Trauer“ und ebenso „schlechtes Gewissen“, die Joachim stellvertretend für den Großvater und auch für den verunglückten jungen Mann mit der tragischen Geschichte des „mutigen Springers“ verbunden hatte. Das Testen und die Intervention nahmen nur zwei Stunden wingwave-Coaching in Anspruch. Danach setzte Joachim die Behandlung bei seiner Therapeutin unverzüglich fort. Die Kollegin berichtete mir, dass die kognitiven Therapiemaßnahmen zum Thema „Gedankenmanagement und positive Motivation“ viel besser funktionierten und die depressiven Symptome recht schnell und nachhaltig abklangen. Wichtig ist auch die Erkenntnis aus zahlreichen von wingwave-Coaches durchgeführten Tests, dass viele depressive Menschen einen schwachen Muskeltest selbst bei ressourcevollen Momenten und Wunschvorstellungen in ihrem Leben aufweisen: Erinnerungen an geliebte Menschen, sportliche Siege, Zusammensein mit Freunden, schöne, aber unerfüllte Zukunfts- und Lebensträume etc. Hier kann das Wort „Wehmut“ den Zustand gut beschreiben. Beispielsweise mag es schmerzen, bei einem heftigen Liebeskummer die Musik zu hören, der man zusammen mit dem „Verflossenen“ gelauscht hat – auch, wenn es sich um eine sehr schöne Musik handelt. Hier lassen wir die Klienten an das positive Erlebnis denken und bewinken das „schmerzliche Trennungsgefühl“ angesichts eines schönen Moments. In diesem Zusammenhang raten wir zur Vorsicht beim Thema „Ressourcen-Arbeit“: Oft wirken ressourcevolle Erlebnisse wirklich erbaulich. Doch manchmal kann die bewusste Wahrnehmung von schönen Lebensmomenten auch in ein emotionales Tief führen, wenn sie zur „schmerzlichen Erinnerung“ oder zum „verlorenen Traum“ geworden sind. Beim lösungsorientierten Coaching oder auch bei der Formulierung von positiven Zielvorstellungen fragen Coaches ihre Klienten oft nach ressourcevollen Erlebnissen in ihrem Lebenslauf. Das Hineinversetzen in das schöne Erlebnis mit allen Sinnen kann dann ab und zu dazu führen, dass der Klient emotional „abstürzt“ anstatt sich durch die Fokussierung auf das Positive besser zu fühlen – das passiert, wenn „Wehmut“ im Spiel ist. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 25 Auditives Stimmungsbarometer Zum einen kann wingwave-Coaching – vor allem durch den Einsatz des gut erforschten Myostatiktests in der Durchführung nach Besser-Siegmund – für eine schnelle und genaue „Einkreisung“ von Stress-Erinnerungen sorgen, welche die Depression eines Menschen unterhalten und sein emotionales „Heruntergezogen-Sein“ anhaltend triggern könnten. Weiterhin gibt es verschiedene wingwave-Interventionen, die sprichwörtlich die „Stimmung“ von depressiven Menschen günstig beeinflussen können, indem sich das Coaching auf den „inneren Dialog“ des depressiven Klienten fokussiert. Das ist sehr wichtig, denn es gibt zahlreiche Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen Depressions-Symptomen und der Selbstansprache eines Menschen deutlich machen. Da geht es nicht nur um limitierende Glaubenssätze wie: „Freu dich nicht zu früh – das dicke Ende kommt bestimmt!“, sondern es geht auch um die emotionale Qualität des inneren Dialogs. Oft ist die innere Stimme vom Klang her sehr unangenehm und fördert dadurch die Depression: schimpfend, anklagend, jammernd, verächtlich. Wir lassen die Klienten die unangenehme „Berührung“ durch die herunterziehende Stimme mit dem Verfahren des „Bodyscan“ spüren und „bewinken“ dann diese negative Resonanz. In der Regel verliert dabei die innere Stimme ihre negative Energie und wird von allein freundlich, unterstützend, aufmunternd oder gar positiv mitreißend, was auch sofort mit einem deutlich verbesserten Körpergefühl einhergeht. Hat sich die Tonalität verbessert, fällt es auch depressiven Menschen leicht, sich auf erlaubende und bestärkende Sätze zu besinnen: „Es darf mir gut gehen.“ Oder: „Ich verdiene Anerkennung“. Die Wirkung dieser wingwave-Intervention zur inneren Stimme beruht auf der Tatsache, dass unser Gehirn über zwei Hörkortexe verfügt, die sich jeweils in einer Hirnhälfte befinden und verschiedene Aufgaben erfüllen. Der eine Kortex entschlüsselt das Was einer Wortbotschaft und der andere Hörkortex widmet sich der emotionalen Bewertung der Nachricht: Welches Gefühl, welche Stimmung wird als Emotions-Welle durch das Gehörte ausgelöst? An dieses auditive „Stimmungsbarometer“ richten sich die gezielten wingwave-Interventionen bei depressiven Menschen, und sie sorgen so für eine Anhebung der Stimmungslage. Auch die speziell komponierte wingwave-Musik wirkt bei vielen Menschen antidepressiv, vor allem wenn die Klienten die Musik gleich morgens hören – wenn sie noch im Bett liegen. Das vertreibt das typische Morgentief, das fast immer mit der Depression einhergeht. Viele Depressive schätzen auch die ausgleichende Wirkung der wingwaveMusik beim Einschlafen: „Dann gleite ich mit einem guten Gefühl in die Träume und schlafe ruhiger und leichter“, beschrieb eine unserer Klientinnen die Wirkung. Die wingwave-Musik1 wirkt über einen abwechselnden Links-rechtsTakt, der im Ruhe-Rhythmus des Herzens den Gehörsinn und damit das ganzes Nervensystem mit angenehmen Melodien und Emotionen auditiv „berührt“. Literatur: Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund (2010): WingwaveCoaching – Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Paderborn: Junfermann Marco Rathschlag (2013): Self generated emotions and their influence on physical performance. Approved thesis submitted for the degree „Doktor der Philosophie“. Deutsche Sporthochschule, Köln Cora Besser-Siegmund, Psychologin, Psychotherapeutin, Trainerin und Coach. Gemeinsam mit ihrem Mann Harry Siegmund entwickelte sie wingwave. Website: www.wingwave.com 1 Mit der wingwave-App lassen sich alle Melodien zur Probe hören, und es lässt sich auch die Demo-Melodie „Feelwave“ kostenlos downloaden 1/2014 Kommunikation & Seminar 25 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 26 TITEL Ich will eine gute Mutter sein Depressive Phasen im Alter und Möglichkeiten ihrer Behandlung. Eine Fallgeschichte. Ich will eine gute Mutter sein Von Marc E. Agronin arah war eine 77 Jahre alte Frau, die zur Therapie kam und über eine Depression, Schmerzen und körperliche Behinderung sowie über einen Konflikt mit ihren beiden Töchtern klagte. Drei Monate vor dem Termin war sie nach einem längeren Krankenhausaufenthalt und einer sich daran anschließenden Rehabilitation in einem nahe gelegenen Altenheim in eine Einrichtung zum betreuten Wohnen verlegt worden. Davor hatte sie bei ihrer jüngsten Tochter Rebecca gelebt, die nun mit Nachdruck darauf beharrte, dass sie ihre Mutter nicht mehr zu Hause betreuen könne. Sarah bat selbst um Therapie, weil sie es als schwierig empfand, sich an ihre neue Umgebung anzupassen. schwere Rückenschmerzen. Sarah war leicht übergewichtig und hatte aufgrund ihres Diabetes sowohl eine Sehbeeinträchtigung als auch Nervenschmerzen in den Beinen und Füßen. Kürzlich hatte sich bei ihr eine extreme Kurzatmigkeit und Schwäche entwickelt. Danach unterzog sie sich einer Operation zur Ersetzung einer Herzklappe und bekam eine postoperative Lungenentzündung. Während ihrer Rehabilitation versuchte sie tapfer, ihre ursprüngliche Stärke wiederzuerlangen; doch nach fast acht Wochen Physiotherapie war sie immer noch nicht in der Lage, sicher zu gehen. Ihre medizinische Vorgeschichte war kompliziert; sie umfasste eine atherosklerotische Herzkrankheit, Brustkrebs, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus, Anämie und In Bezug auf ihre psychiatrische Vorgeschichte gab Sarah mehrere depressive Phasen an, bat aber nie um irgendeine Behandlung und wurde auch nicht therapiert. Man hatte in S 26 Kommunikation & Seminar 1/2014 Verlassen. Betrogen. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 27 der Rehabilitationseinrichtung begonnen, ihr sowohl ein Antidepressivum als auch ein Schlafmittel zu geben, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass eines der Medikamente viel änderte. Sarah wurde als das älteste von zwei Mädchen in einer Kleinstadt in Pennsylvania geboren. Ihr Vater war Bergarbeiter im Kohlenbergbau und ihre Mutter machte Heimarbeit. Als sie sechs Jahre alt war, verließ ihre Mutter die Familie und nahm nahezu fünf Jahre lang keinen Kontakt mit ihr auf. Ihr Vater war ein hart arbeitender und fürsorglicher Mann, aber bei der Erziehung seiner zwei Mädchen verließ er sich auf die Hilfe mehrerer seiner Schwestern. Als Sarah elf Jahre alt war, kehrte ihre Mutter unerklärlicherweise zurück, um wieder zusammen mit der Familie zu leben. Sarah machte ihren Abschluss an der Highschool und war im Alter von 18 Jahren verheiratet. Ihr Mann ging jedoch zum Militär und wurde sofort nach Korea geschickt, um dort im Krieg zu kämpfen. Nach seiner Rückkehr bekam sie ein kleines Mädchen, wurde jedoch innerhalb von zwei Jahren geschieden. Während dieser Zeit arbeitete Sarah als Kellnerin und später als Bankangestellte. Im Alter von 36 Jahren heiratete sie wieder und bekam eine weitere Tochter. Sie und ihr Mann machten mit einigem Erfolg eine Bäckerei auf, die sie für die nächsten 20 Jahre führten. Sarah entdeckte dann, dass ihr Mann sie betrog, und sie wurden geschieden. Ein Jahr später bekam sie die Diagnose Brustkrebs und sie unterzog sich einer radikalen Mastektomie, woran sich Bestrahlung und Chemotherapie anschlossen. Infolge ihrer Scheidung und ihrer Krankheit geriet der Betrieb in Schwierigkeiten; Sarah und ihr Ehemann verkauften ihn am Ende mit Verlust. Allein, krank und jetzt im Alter von 58 Jahren verarmt machte Sarah ihre erste depressive Phase durch. Sie weigerte sich jedoch, irgendeine Hilfe anzunehmen, und konnte sich selbst daraus befreien, indem sie wieder arbeiten ging. Im Alter von 70 Jahren zeichneten sich bei Sarah immer größere gesundheitliche Probleme ab; dazu gehörten Diabetes und damit zusammenhängend eine schmerzvolle Neuropathie am Fuß. Sie hatte auch einen erneut auftretenden Brustkrebs und musste sich einer Lumpektomie und Bestrahlungen unterziehen. Je mehr sich Sarahs Gesundheitszustand verschlechterte, desto depressiver und isolierter fühlte sie sich. Zudem hatte sie häufig Auseinandersetzungen mit ihrer Tochter Rebecca, die mit ihrem zweiten Kind schwanger war. Sarah beschrieb diese Zeit als die schlimmste ihres Lebens. Nach Sarahs Einweisung ins Krankenhaus lehnte Rebecca es ab, ihr die Rückkehr nach Hause zu gestatten. Sarah fühlte sich betrogen und verärgert und wurde immer depressiver. Bei ihrer ersten Sitzung empfand der Therapeut Sarah als eine gut gekleidete und gepflegte, leicht übergewichtige Frau im Rollstuhl. Sie war freundlich und vermittelte anfangs den Eindruck, fröhlich zu sein. Die scheinbar fröhliche Stimmung ging jedoch schnell in ein Schluchzen über, als sie begann, über ihre kürzlich erlittenen Verluste zu sprechen. Sarah wies Suizidgedanken von sich, gab aber an, dass es ihr gleichgültig sei, wenn sie nie wieder aufwachen würde: „Ich wäre von all diesen Schmerzen befreit“, merkte sie an. Sarah machte einen vollständig klaren Eindruck, sie konnte sich gut artikulieren und hatte ein intaktes Kurzzeitund Langzeitgedächtnis. Es gab keine Hinweise auf eine Psychose. Sie beklagte sich darüber, dass ihre Tochter nicht häufig genug anrief und ihre Anrufe nicht immer erwiderte. Sie beschwerte sich auch über ihre Mitbewohnerin; nach eigener Aussage versuche Sarah, ihr zu helfen, aber sie hatte auch das Gefühl, von ihr ausgenutzt zu werden. Psychodynamischer Ansatz In seiner klassischen Arbeit über Psychotherapie bei älteren Menschen schrieb George Pollack: „Es ist offensichtlich geworden, dass ein ganz entscheidendes Element für erfolgreiches Altern die Fähigkeit ist, frühere Zustände des Selbst zu betrauern. Wenn man das Altern und die damit verbundenen Veränderungen akzeptieren und die Vergangenheit betrauern kann, kann das Ergebnis eine Befreiung sein, eine Freisetzung von Energie für das momentane Leben, einschließlich der ‚Planung für die Zukunft‘.“1 In dieser Beschreibung ist alles Wesentliche im Prozess der psychodynamischen Psychotherapie mit älteren Klienten enthalten; dazu gehört, dass man die Vergangenheit und ihre Wirkung auf die Gegenwart aktiv erörtert und dass man die Veränderung verfolgt, die sich ereignet, wenn die psychische Energie freigesetzt wird, die vorher durch einen innerseelischen Konflikt gebunden war. Eine Form der psychodynamischen Therapie, die bei älteren Menschen entwickelt und genutzt wurde, ist die psychodynamische Kurztherapie (Gallagher-Thompson & Steffen, 1994; Lazarus et al., 1987). Verglichen mit der herkömmlichen psychodynamischen und psychoanalytischen Therapie sind bei der psychodynamischen Kurztherapie weniger Sitzungen (weniger als 24), ein kürzerer Zeitrahmen (weniger als 6 Monate), ein aktiverer Therapeut, eine schnellere Entwicklung des therapeutischen Bündnisses und ein engerer Problemfokus erforderlich. Sarah war eine ausgezeichnete Kandidatin für die psychodynamische Kurztherapie, weil sie kognitiv nicht beein- 1 Übersetzt aus Pollack, G.H. (1987) 1/2014 Kommunikation & Seminar 27 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 28 TITEL Ich will eine gute Mutter sein trächtigt, artikuliert, kontaktfreudig und für Veränderungen motiviert war. Die anfängliche diagnostische Beurteilung konzentrierte sich unmittelbar auf Sarahs chronische Gefühle der Unsicherheit in Beziehungen, die darauf zurückgehen, dass ihre Mutter sie als Kind verlassen hatte und dann mehrere Jahre später ohne eine Erklärung wieder aufgetaucht war. Sarah ließ ihrem ersten Ehemann nach seiner Rückkehr aus Korea mit ihrer klammernden Liebe keine Luft zum Atmen, indem sie aufgebracht verlangte, immer darüber informiert zu werden, wo er gerade war. Dies geschah aus Furcht davor, dass er sie entweder betrügen oder Pläne schmieden würde, sie zu verlassen. Ihr zweiter Ehemann war ein relativ passiver Mensch, den sie im Auge behalten konnte, weil sie jeden Tag mit ihm zusammenarbeitete. Aber mit zunehmender Dauer ihrer Ehe belasteten ihn die Zudringlichkeit und die Forderungen seiner Frau immer mehr. Sarah ertappte ihn dabei, wie er eine Affäre mit einer viel jüngeren Mitarbeiterin in der Bäckerei hatte, die sie als das Gegenteil ihrer eigenen Person beschrieb: Sie sei passiv und voller Bewunderung für ihren Ehemann, stelle nie Forderungen an ihn und sei mit all seinen Marotten einverstanden. Zuletzt hatte Sarah die Forderung an ihre Tochter gestellt, mehr Zeit mit ihr zu verbringen, und dies auch, als Rebecca schwanger war und versuchte, ihrem Ehemann zu gefallen und sich um ein kleines Kind zu kümmern. Internalisierte Mutterfigur Die psychodynamische Fallbeschreibung postulierte, dass Sarahs chronische Depression mit ihrer Ambivalenz gegenüber ihrer Mutter zusammenhing. Zum einen hatte sie sich immer nach einer sicheren Bindung zu einer liebevollen Mutter gesehnt. Zum anderen empfand sie tiefen Ärger gegenüber ihrer Mutter, weil diese sie verlassen hatte. Aber Sarah war nie imstande gewesen, diesen Ärger der Mutter gegenüber zu deren Lebzeiten zum Ausdruck zu bringen. Stattdessen richtete sie ihn nach innen, was zu einer chronischen Dysphorie führte. In gewisser Weise lieferte Sarahs Haltung bei den Beziehungen gegenüber ihren Männern und ihren Töchtern eine unbewusste Belohnung, weil sie wieder eine internalisierte Mutterfigur erschuf. Auf Grundlage dieser Fallbeschreibung begannen Sarah und ihr Therapeut, sich über eine Spanne von vier Monaten wöchentlich zu treffen. Jeder Schritt auf diesem Weg, der auf dem theoretischen Rahmen von Dewan et al. (2009) basierte, wird nun beschrieben. Auf der Grundlage der Fallbeschreibung teilte der Therapeut Sarah Folgendes mit: „Sie waren schon immer eine sehr liebevolle Ehefrau und Mutter, obwohl Sie Ihre eigene Mutter vor vielen Jahren in der Kindheit verloren haben. 28 Kommunikation & Seminar 1/2014 Doch Sie stellen bei sich selbst fest, dass Sie schnell depressiv werden, wenn Sie so sehr versuchen, sich um andere zu kümmern, während Sie das Gefühl haben, das die anderen sich im Gegenzug nicht um Sie kümmern.“ Der Fokus der Therapie, mit dem Sarah einverstanden war, lag in der Folgezeit auf dieser Diskrepanz zwischen dem, was sie von Beziehungen erwartete, und dem, was sie ihrem Gefühl nach tatsächlich zurückbekam. Die relativ kurze Dauer der Therapie erfordert, dass der Therapeut schnell vorgeht und Aspekte der Beziehung zu analysieren beginnt. Im Hinblick auf ihre Beziehung bemerkte der Therapeut, dass sich Sarah sehr besorgt äußerte, als der Therapeut mehrere Male während einer Sitzung nieste. Sarah begann den Therapeuten nach allen möglichen anderen Symptomen auszufragen, die einen Hinweis auf eine zugrunde liegende Krankheit sein könnten, und wurde dann sichtbar ärgerlich: Sarah: Gesundheit! Haben Sie schon den ganzen Tag geniest? Haben Sie einen rauen Hals? Ich weiß, dass hier eine Grippe grassiert – vielleicht sollten Sie einmal zu einem Arzt gehen. Therapeut: Es hört sich so an, als machten Sie sich Sorgen um mich. Sarah: Natürlich! Warum sollte ich das nicht tun? Sie sind eine wichtige Person für mich! Warum fragen Sie mich überhaupt so etwas? Therapeut: Sind Sie verärgert wegen mir? Sarah: Nein, überhaupt nicht! Ich sage ja nur, dass ich mir Sorgen um Sie mache! Therapeut: Ich frage mich, ob die Art und Weise, wie Sie sich jetzt fühlen, dieselbe ist, die Sie empfinden, wenn Sie mit Ihrer Tochter Rebecca zusammen sind. Sie versuchen, sich um sie zu kümmern, aber sie scheint sich dagegen zu wehren. Sarah: Das stimmt. Alles, was ich will, ist, eine gute Mutter für sie zu sein, für sie da zu sein, und dass sie das würdigt. Therapeut: War es das, was Sie von Ihrer eigenen Mutter gewollt haben? Die Übertragung auf den Therapeuten war eine Wiederholung von Sarahs Beziehung zu ihrer eigenen Tochter, die wiederum eine Reaktion auf Sarahs eigene Erfahrung mit einer gefühllosen und einer sie vernachlässigenden Mutter darstellte. „Vielleicht versuche ich ja dasselbe bei Ihnen“ In der nächsten Sitzung fragte Sarah den Therapeuten erneut, wie er sich fühle und ob er je krank gewesen sei. Dann zeigte sie auf ein Foto in der Praxis mit den Kindern des Therapeuten und fragte, ob diese in der letzten Woche krank KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 29 gewesen seien. Der Therapeut fühlte sich durch diese Fragerei belästigt und sein unmittelbarer Impuls bestand darin, Sarah zu sagen, dass sie hier zusammen seien, um über sie zu sprechen, nicht über ihn (den Therapeuten). Stattdessen ergriff er die Gelegenheit, Sarah einen wichtigen Aspekt ihres zwischenmenschlichen Interaktionsstils mitzuteilen, aber auf weniger aufdringliche Weise, indem er es in seinen eigenen Worten formulierte. Wir verbinden Professionalität und Menschlichkeit hren seit über 20 Ja DIE FORTBILDUNGSREIHE Therapeut: Ich weiß, dass es für Sie wichtig ist, Ihre Sorge um mich und meine Familie zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht weiß ich nicht recht, wie ich darauf reagieren soll. Passiert Ihnen dasselbe bei Ihrer Tochter? Sarah: Meine Tochter – das kann man wohl sagen! Obwohl Sie in diesen Situationen sehr viel netter sind. Sie schreit mich einfach an und sagt mir, dass ich aufhören soll, so neugierig zu sein. Therapeut: Neugierig? Sarah: Ja – ich schätze, sie meint, ich würde auf kleine Anlässe überreagieren und dann versuchen, ihr zu sagen, was sie zu tun habe, als wäre sie ein kleines Kind. Therapeut: Ihre Tochter glaubt also, Sie würden sie wie ein kleines Kind behandeln? Sarah: Ja, das macht sie. Und sie ist doch eine erwachsene Frau mit zwei eigenen kleinen Kindern. Ich schätze, ich behandele sie wirklich wie einen Säugling. Vielleicht versuche ich ja dasselbe bei Ihnen. Obwohl Sarahs frühere Beziehungen für ihren momentanen Krankheitszustand bedeutsam sind, konnte man ihren Symptomen am besten näherkommen, indem man den Schwerpunkt auf das legte, was sie momentan belastete. Besonders relevant ist dies bei älteren Klienten, die in letzter Zeit mit vielen Verlusten konfrontiert waren. Über mehrere Sitzungen hinweg trug Sarah immer wieder eine Litanei verletzter Gefühle vor, die sie in ihrer ersten Ehe durchgemacht hatte. Der Therapeut versuchte, sie auf ihren momentanen Konflikt zu lenken. Auf diese Weise wurde das Ziel anvisiert, praktische Veränderungsmöglichkeiten zu entwickeln. Sarah: Dieser nichtsnutzige Dreckskerl versprach, für uns zu sorgen, wenn er aus Korea zurückkäme; aber für ihn war es wichtiger, mit seinen Kumpels einen draufzumachen. Ich war mit meiner Tochter allein zu Hause und er konnte gar nicht verstehen, warum ich ihn anschrie, wenn er irgendwann nachts heimkam. Therapeut: Empfinden Sie heute noch Ärger wegen ihm? Sarah: Heute noch? Nein – ich habe bis jetzt jahrelang nicht an ihn gedacht. Therapeut: Aber Sie empfinden jetzt Ärger wegen ihm? Sarah: Im Moment, ja. Ich bin verärgert und depressiv, KommunikationsBeratung und Training für Personalentwickler, Trainerinnen, Coaches, Klärungshelferinnen und Teamentwickler von und mit Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun Besuchen Sie unsere neue Website mit dem aktuellen Angebot und lassen Sie sich gern auch persönlich beraten vom neuen Veranstalter in Hamburg: Dipl.-Psych. Johannes Ruppel [email protected] Tel. +49 40 870 65 83 www.kbt-seminare.de weil ich hier lebe. Ich meine, es ist kein schrecklicher Ort, aber ich möchte wieder mit meiner Tochter zusammenleben. Um schnellere therapeutische Fortschritte anzustoßen, kann der Therapeut dem Klienten gegenüber Hypothesen in den Raum stellen, um zu erklären, was möglicherweise auf unbewusstem Niveau in der Therapie vor sich geht. Nach mehreren therapeutischen Sitzungen beklagte sich Sarah darüber, dass ihre Tochter Rebecca sie nicht zurückruft. Sarah: Ich rufe an und hinterlasse eine Nachricht, aber sie braucht Tage, um sich bei mir zu melden. Sie ist eine verwöhnte, rücksichtslose Zicke. Ich ärgere mich so, dass ich mich umbringen könnte. Therapeut: Sie würden sich umbringen? Sarah: Na ja, nein. Ich meine, ich ärgere mich über Rebecca, aber ich würde mich nicht umbringen – vergessen Sie den Gedanken! Ich bin einfach nur so wütend auf sie und weiß nicht, wie ich die Wut im Zaum halten soll. Ich halte es nicht aus, wenn sie mich zurückweist! 1/2014 Kommunikation & Seminar 29 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 30 TITEL Ich will eine gute Mutter sein Therapeut: Vielleicht hat dieser Ärger einen anderen Grund und hängt damit zusammen, dass Ihre Mutter Sie verlassen hat, als Sie ein kleines Mädchen waren. Ich frage mich, ob es leichter ist, Ärger gegenüber Rebecca zu empfinden, als sich von Ihrer eigenen Mutter verletzt und zurückgewiesen zu fühlen. dem Therapeuten zu zeigen.) Übrigens, haben Sie schon das Neueste gehört? Therapeut: Nein, sagen Sie es mir. Sarah: Ich bin gerade zur Vorsitzenden des Bewohnerbeirats gewählt worden. Es gibt eine Reihe von Dingen, die ich hier ändern möchte. Insgesamt fühlte sich Sarah wesentlich weniger depressiv. Sie hatte in der Einrichtung zum betreuten Wohnen viele neue Beziehungen aufgebaut und kam mit ihrer Tochter gut zurecht. Ihr grundlegender Wunsch, andere zu bemuttern, war in adaptivere und kreativere Bestrebungen im Bewohnerbeirat kanalisiert worden; hier handelte es sich um den gesünderen Abwehrmechanismus der Sublimierung. Zum guten Schluss Nach vier Monaten Behandlung verstand Sarah besser, wie ihre frühen Gefühle des Verlassenseins sie dazu gebracht hatten, für ihre Tochter Rebecca zu einer zu sehr dominierenden Mutter zu werden. Sie fühlte sich in der Lage, viel von ihrem Ärger, der ihre verletzten Gefühle verschleierte, herauszulassen. Sie fühlte sich dem Therapeuten nahe, ohne ihn bemuttern zu müssen; infolgedessen mischte sie sich auch weniger in die Angelegenheiten ihrer eigenen Tochter ein. In der letzten Sitzung sprach Sarah über ihre momentane Situation. Sarah: Ich habe schließlich einen Vertrag für ein Jahr mit einer Einrichtung zum betreuten Wohnen unterschrieben – das ist jetzt mein Zuhause. Therapeut: Welches Gefühl empfinden Sie dabei? Sarah: Ich bin traurig, dass ich meinen Traum von meiner Rückkehr zu Rebecca, um mit ihr zusammenzuleben, aufgeben muss. Aber sie muss sich auf ihre Familie konzentrieren, ohne sich jeden Tag um mich zu kümmern. Ich weiß, dass es zu viel für sie war. Therapeut: Sie hören sich nicht verärgert an. Sarah: Ich bin glücklich mit der Zeit, die ich mit ihr und den Mädchen verbringen kann. Die Kleinen sind wirklich Schätzchen. (Sarah holt neuere Fotos heraus, um sie 30 Kommunikation & Seminar 1/2014 Literaturliste Pollack, G.H. (1987): The mourning-libaration process: Ideas on the inner life of the older adult. In J. Sadavoy & M. Leszcz (Eds.), Treating the elderly with psychotherapy: The scope for change in late life (pp. 3-30). Madison, CT: International Universities Press Fonagy, P. & Target, M. (2009): Theoretical models of psychodynamic psychotherapy. In G.O. Gabbard (Ed.), Textbook of psychotherapeutic treatments (pp 3-42) Gallagher-Thompson, D. & Steffen, A. (1994): Comparative effects of cognitive-behavioral and brief psychodynamic therapies for depressed family caregivers. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 62, 543-549 Lazarus, L.W. et al. (1987): Brief psychotherapy with elderly: A study of process and outcome. In J. Sadavoy & M. Leszcz (Eds.), Treating the elderly with psychotherapy: The scope for change in late life (pp. 265-293). Madison, CT: International Universities Press Dewan, M. et al. (2009): Techniques of brief psychodynamic psychotherapy. In G.O. Gabbard (Ed.), Textbook of psychotherapeutic treatments (pp 69-96) Neugeboren, J. (2006): Meds alone couldn’t bring Robert back. Newsweek, Febr. 6, p.17 Marc E. Agronin, Arzt, leitet die Abteilung Mental Health and Clinical Research einer Alten- und Krankenpflegeorganisation in Florida. Der Text ist ein gekürzter Auszug aus seinem Buch „Psychotherapie mit älteren Menschen“ (Junfermann, 2013) KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 31 Wieso halte ich mich für einen Versager? Von Susanne Päpper Glaubenssätze und depressive Verstimmungen. Eine Intervention mit NLP. s gibt viele Ereignisse im persönlichen oder beruflichen Umfeld, die eine Depression auslösen können. Dazu zählen finanzielle Not und Verluste aller Art etwa durch Tod eines nahen Angehörigen, durch Scheidung oder Kündigung des Arbeitsplatzes. Gründe für Depressionen lassen sich auch weiter zurück verfolgen, bis in die Kindheit – etwa eine Ablehnung durch die Eltern oder bestimmte einschränkende Glaubenssätze in der Ursprungsfamilie. Die Frage lautet: Liegt immer eine Depression vor, wenn jemand, auch über mehrere Wochen hinweg, müde, lustlos und demotiviert ist? E Im NLP gehen wir davon aus, dass Menschen nicht aus heiterem Himmel in einen bestimmten Zustand kommen und uns Gefühle und Gedanken nicht einfach so passieren, sondern dass wir Zustände durch unser Verhalten herbeiführen. Das geschieht nicht bewusst, sondern durch Muster, die sich allmählich aufbauen. Kürzlich arbeitete ich mit einer Klientin, Anfang 30, die zu mir kam, weil sie meinte, sie wäre vollkommen mit ihrem Leben überfordert. Sie würde „nichts auf die Reihe kriegen“ und wäre seit ein paar Wochen stark depressiv. Gern würde sie in eine Therapie gehen, aber es wäre schwierig, einen Therapieplatz zu bekommen. Daher wollte sie es mit einem Coaching versuchen. 1/2014 Kommunikation & Seminar 31 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 32 TITEL Wieso halte ich mich für einen Versager? Bei unserem Telefonat fragte ich nach ihren Lebensumständen und sie erzählte, sie sei seit zwei Jahren geschieden und würde in einer neuen Beziehung leben. Die aber sei sehr unbefriedigend, weil der Partner selten zu Hause wäre. Ihr Exmann kümmere sich kaum um ihre fünfjährige Tochter, sie würde sie praktisch allein erziehen. Als sie zu unserem Termin kam, war ihre Haltung leicht gebeugt, der Kopf eher gesenkt und sie sprach sehr leise und vorsichtig. Sie wirkte ein wenig verschreckt. Ihre Tochter, weil Sie es nicht allein schaffen?“ Sie schaute mich skeptisch an und schüttelte den Kopf. „Im Job machen Ihre Kollegen immer die ganze Arbeit und nehmen Ihnen alles ab und Sie sitzen nur rum?“ Wieder ein kritischer Blick und ein Kopfschütten. „Und seien Sie mal ehrlich, Ihre Abschlussprüfung hat auch jemand anders für Sie geschrieben?“ Sie überlegte einen Moment, schaute mich zweifelnd an, doch jetzt merkte sie, worauf ich hinauswollte, und lächelte sogar. „Nein, das mache ich alles allein.“ Ich begann mit der Frage, wieso sie der Meinung wäre, an einer Depression zu leiden. Sie erzählte, dass sie nichts allein schaffen würde, sich ständig überfordert fühle, was ihr Partner ihr auch immer wieder bestätige. Sie habe einen 30Stunden-Job im Groß- und Außenhandel und kürzlich eine zusätzliche betriebswirtschaftliche Qualifikation abgeschlossen. Zum Glück sei in der Firma ein Kollege, der immer an ihrer Seite wäre. Ich fragte, ob sie denn Probleme hätte, wenn der Kollege mal nicht da wäre, was sie verneinte; sie würde dann nur „anders“ arbeiten. Schon dieser Satz bewirkte eine Veränderung in ihrer Physiologie. Sie setzte sich sofort ein wenig aufrechter hin und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Ein wenig ungläubig spürte sie ihrem letzten Satz noch einmal nach. „Ja, tatsächlich, das mache ich und ich kann und schaffe es auch. Mein Partner ist ja fast nie zu Hause, und wenn er kommt, ist er müde und oft schlecht gelaunt. Ich komme in meinem Job sogar sehr gut zurecht, wie auch mein Kollege mir immer wieder bestätigt, er wollte mir schon mehr Verantwortung übertragen. Meine Tochter versorge ich absolut allein, denn mein Exmann kümmert sich nur sehr unregelmäßig um sie.“ Sie war über sich selbst und ihre neue Erkenntnis vollkommen überrascht. Weitere Fragen zeigten, dass in ihrer Herkunftsfamilie die Großmutter mütterlicherseits eine starke Rolle hatte. Diese Oma hatte immer wieder betont, dass eine Frau ohne Mann nichts wert, nicht lebenstüchtig wäre. Eine Einstellung, die auch von ihrer Mutter so weitergetragen wurde. Wir unterhielten uns eine Weile über das Scheitern der Ehe und ihren Tagesablauf. Dabei kam heraus, dass es sich um eine sehr fleißige, eigenständige Frau handelt, die ihren Beruf erfolgreich ausübt, sich außerdem um ihre Tochter kümmert und den Haushalt erledigt. Der Partner kommt spät von der Arbeit, lässt sich bekochen und kritisiert, was sie alles nicht geschafft hätte, rührt selbst aber keinen Finger. Als ich sie darauf aufmerksam machte, fing sie sofort an, ihn zu verteidigen. Sie müsse es ihm ja zu Hause schön machen und er wäre für diese Dinge nicht verantwortlich, das wäre ihre Aufgabe als Frau, nur sie wäre einfach vollkommen überfordert damit, wie auch schon in ihrer gescheiterten Ehe. Diese Worte machten deutlich, welch innerer Glauben ihrem Verhalten zugrunde lag. Ihre eigene Leistung konnte sie nicht sehen, auch nicht, dass sie verschiedene Rollen ausfüllte und somit sehr viel Verantwortung trug. Für diese junge Frau war es offenbar wichtig, einen dominanten Mann an der Seite zu haben, der sie klein erscheinen ließ, vielleicht, um ihren Glaubenssatz großmütterlicherseits zu verwirklichen. Ihr Partner bestätigte diesen Glaubenssatz offenkundig durch seine Kritik, sodass sie trotz ihrer Bemühungen, die Dinge allein hinzubekommen, das Gefühl hatte, auf ganzer Linie zu versagen. Ich fing daher an, sie ein wenig zu provozieren und fragte: „Okay, ich verstehe, dann versorgt also Ihr Partner immer 32 Kommunikation & Seminar 1/2014 „Wenn ich so darüber nachdenke, mache ich sehr viel. Ich gehe arbeiten und bin auch gut darin. Ich kümmere mich um meine Tochter, ganz allein, und ich erledige auch zu Hause alles. Aber wieso halte ich mich dann für einen Versager?“ Sie war sprachlos. Wir wandten uns daher noch einmal der Großmutter zu und wie deren Einstellung von der Mutter gesehen wurde. Auch sie schien dem Glaubenssatz zu folgen. Ihre Mutter hatte sich dem Ehemann untergeordnet und hatte keine eigene „Wertigkeit“ gelebt. Sie definierte ihren Wert als Frau immer durch den Mann, den Vater meiner Klientin, egal ob der etwas beitrug oder einfach nur da war. Wir wollten nun den Glaubenssatz, der von der Oma mitgegeben worden war, etwas genauer betrachten. Das war nicht so einfach, da der Klientin auf einmal ganz viele unterschiedliche Dinge bewusst wurden, die sie erst einmal für sich sortieren wollte. So schauten wir uns zunächst anhand von Energiekreisen an, wohin ihre Kraft verschwindet und woher sie sich momentan Energie holt, um weiter durchzuhalten. Dabei merkte sie, wie viel Kraft sie ihre Aktivitäten für ihren Partner kosten, ohne dass sie von ihm in dieser Energie-Bilanz etwas zurückerhält. Ihr Kraftquell ist allein die Anerkennung auf der Arbeit und durch ihre Tochter. Meine Klientin meinte nun, dass sie dies im Lauf der Woche genauer beobachten wolle. Hiermit schlossen wir die erste Sitzung. Eine Woche später rief sie an, um ihren Termin abzusagen, weil sie an diesem Tag einen neuen Mietvertrag unterschreiben wollte. Sie sei zu dem Schluss gekommen, dass eine KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 33 Tagungen im Odenwald-Institut Trennung, an die sie schon ab und zu gedacht hatte, vor der sie jedoch immer Angst hatte, der richtige Schritt wäre. Sie hatte also eine Wohnung gesucht und bereits gefunden. Wir verschoben den Termin, bei dem wir dann an den behindernden Glaubenssätzen arbeiten wollten. Aus dem Hamsterrad aussteigen Methoden zu Achtsamkeit und Entspannung im Beruf und Alltag Als sie zur nächsten Sitzung kam, war sie stark verändert. Sie ging aufrechter als vorher, zeigte viel Energie und lächelte. Sie erzählte, sie würde schon in der neuen Wohnung wohnen und hätte die Beziehung vorerst „auf Eis gelegt“. Sie war wie verwandelt. Ich fragte nach ihrer Depression, doch sie meinte, dazu hätte sie momentan gar keine Zeit. Ich nahm es als ein Zeichen dafür, dass es sich nicht um eine Depression gehandelt hatte, sondern lediglich um eine depressive Verstimmung. Verursacht womöglich dadurch, dass sie zu stark ihre Abhängigkeit und auch den Glaubenssatz ihrer Oma lebte. Weiterhin spürte sie ein schlechtes Gewissen und auch Zweifel, dass sie das wirklich schaffen würde. Wir gingen noch einmal auf ihr Erleben in der bisherigen Situation ein und welche Rolle dabei ihre Vorstellung und Einstellung gespielt hatte. Schnell kamen wir darauf, dass es unterschiedliche Werte in Bezug auf Jungen und Mädchen in ihrer Familie gab. Schon sehr früh hatte sie das zu spüren bekommen. Sie entwickelte einerseits Zurückhaltung und fehlendes Selbstvertrauen und andererseits ein immer wiederkehrendes Gefühl von Widerstand gegen diese Einstellung. Diese innere Zerrissenheit kostete sie ebenfalls sehr viel Energie. Wir fanden nach einigem Ausprobieren und Hineinspüren den Satz, mit dem sie arbeiten wollte: „Männer sind wertvoller als Frauen und Frauen haben keine Anerkennung verdient.“ 9. – 11. Mai 2013 Seminar 4024 Was können wir tun, um aus dem Hamsterrad auszusteigen? Welche Wege und Methoden sind geeignet, um Achtsamkeit und Entspannung Raum zu geben – in Beruf und Alltag? Fachvortrag Resilienz - Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-Out Fachvortrag von Dr. Christina Berndt, (Redakteurin Süddeutsche Zeitung, Ressort Wissen) Fachimpulse, Workshops, Entspannung, Transfer Hypnosystemisches Körpercoaching ... Gesundheitsmanagement ... Progressive Muskelentspannung ... Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) ... Feldenkrais... PrEssenz ... Arbeit und Leben im Einklang ... Schon durch ihre neuen Aktivitäten und den Erfolg bei der Wohnungssuche konnte sie diesen Satz recht schnell infrage stellen und im „Museum der Glaubenssätze“ (ein Format aus dem NLP) ablegen. Die Gestaltung des neuen Glaubenssatzes benötigte wieder ein bisschen Zeit, doch dann hatte sie den Satz: „Ich bin genauso wertvoll wie jeder Mann und ich gestalte mein Leben aktiv selbst und darf dafür auch Anerkennung annehmen.“ Sofort nach Ende dieser Intervention fühlte sie sich freier, noch aufrechter als vorher und konnte auch besser durchatmen. Als ich sie dann bat, noch einmal die Schritte kurz durchzugehen, um die Intervention zu vertiefen, konnte sie sich bereits nicht mehr an den ursprünglichen Glaubenssatz erinnern. Das zeigte mir, dass der Satz abgelegt worden war. Frauentagung Frauen-Werte, Frauen-Worte Gelebte Weiblichkeit in einer fordernden Zeit 10. – 12.10.2014 Entscheidend für den Erfolg des Coachings erscheint mir, dass die Klientin bereit war, sich auf die – teilweise auch ungewöhnlichen – Methoden einzulassen und aktiv mitzuarbeiten. Weiterhin war es gut, dass sie sich recht früh mit ihrem Problem auseinandergesetzt hat, sodass sich herausstellte, dass die empfundene depressive Verstimmung tatsächlich einen anderen Hintergrund hatte und sich so nicht zu einer Depression entwickeln konnte. Seminar 4124 Fachvorträge ... Impulse ... Workshops ... World-Café ... Tanzen ... Genießen ... Weibliche Vorbilder ... Lebensfreude ... Typisch Frau, typisch Mann ... Klartext ... Faires Streiten Stimme als Weg zum Selbst-bewußt-sein ... CXGCFSLEÏlÏ#GECLNPMÍJÏlÏ,CRXUCPICLÏÏ"GCÏ Schamanin ...Intuition ... Kreativität ... Weibliche Macht ... Susanne Päpper, Heilpraktikerin Psychotherapie, Trainerin (DVNLP) und Business Trainerin (BDVT) in Winsen/Luhe. Spezialität: systemische Beratung und NLP. Websites: www.trapro.de, www.heilpraktiker-winsen.de Tromm 25 . 69483 Wald-Michelbach Tel. 06207 605-0 . Fax 06207 605-111 [email protected] www.odenwaldinstitut.de 1/2014 Kommunikation & Seminar 33 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 34 TITEL Ohne falsche Scheu Ohne falsche Scheu Von Lee H. Coleman s gibt ein Symptom der Depression, das ganz besondere Aufmerksamkeit erfordert: Gedanken an Selbsttötung. Über die Gefahr eines Suizids zu sprechen, mag etwas Beängstigendes oder Beklemmendes haben, ist aber unumgänglich. E Menschen mit Depressionen haben Suizidgedanken. Wie begegnen wir diesen Menschen und ihren Gedanken? Am besten: einfach, aufrichtig und direkt. 34 Kommunikation & Seminar 1/2014 Suizid ist bei Menschen mit einer Depression leider ein ganz reales Risiko. Natürlich nehmen die meisten depressiven Menschen sich nicht das Leben, aber die meisten Suizidopfer litten zum Zeitpunkt ihres Todes an einer psychischen Krankheit – meistens an einer Depression. Wie hängen Depression und Suizid zusammen? Warum kann diese Krankheit einen Menschen so weit in die Verzweiflung treiben, dass er gegen seinen elementarsten Instinkt handelt, den Überlebenstrieb? Zum großen Teil liegt es daran, dass Depression uns in tiefste Hoffnungslosigkeit stürzen und uns glauben machen kann, dass unsere Lage sich nie mehr bessern wird (Beck, 1986). Wenn wir uns vorstellen, dass zu dieser letztgenannten Überzeugung dann noch Schuldgefühle, unerbittliche Selbstkritik und zunehmende Isolation hinzukommen und die Fähigkeit verloren geht, sich an Dingen zu erfreuen, wird verständlicher, warum manche Men- KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 35 schen zum Schluss kommen, dass das Leben für sie nicht mehr lebenswert ist. Es geht dabei weniger um eine Sehnsucht nach dem Tod als darum, dass sie allen Mut verlieren und keinen anderen Weg mehr sehen, ihrer Qual ein Ende zu setzen (Jobes, 2006). Zum Glück legen sich die Gedanken und Empfindungen allmählich, wenn die Depression abklingt. Es ist also äußerst wichtig, sich in Behandlung zu begeben, um das Suizidrisiko zu mindern. Hinweise für Freunde und Angehörige Zu den falschen Vorstellungen von Suizidalität, die am meisten Schaden anrichten, zählt die Befürchtung, wenn man einen Menschen nach seinen Suizidgedanken frage, steige die Gefahr, dass er sich tatsächlich umbringe. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt. Wenn Sie ihn ganz direkt fragen, ob er mit Suizidgedanken ringt, zeigen Sie ihm damit, dass Sie ihn ernst nehmen und er Ihnen wichtig ist, denn sonst würden Sie diese Frage nicht stellen. Er kommt durch Ihr Fragen keineswegs auf Ideen, die er nicht ohnehin schon hatte, und höchstwahrscheinlich ist er erleichtert, dass jemand ihn ernst genug nimmt, um ihm die unangenehmen Fragen zuzumuten. Wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie immer nachfragen. Sie machen die Situation dadurch nicht schlimmer, sondern helfen möglicherweise, das Leben eines Menschen zu retten, an dem Ihnen viel liegt. Welche akuten Warnsignale können einen Suizid ankündigen? Einige der häufigsten sind in der folgenden Liste aufgeführt. Wenn Ihnen einer der genannten Punkte auffällt, sollten Sie das zum Anlass nehmen, die Person sofort zu fragen, ob sie an Suizid denke. • Die Person spricht die Themen Tod, Sterben oder Suizid an, und sei es auch indirekt. • Sie schreibt einen Abschiedsbrief, trennt sich von Besitztümern oder aktualisiert ohne offenkundigen Anlass ihr Testament. • Ihre Stimmung verbessert sich dramatisch, nachdem sie zuvor depressiv war. Dass dies ein Warnzeichen sein soll, mag zunächst widersinnig erscheinen. Bei einer Depression stellt sich eine Besserung aber normalerweise ganz allmählich ein. Hellt sich die Stimmung sehr schnell auf, kann dies daher rühren, dass die Person sich entschlossen hat, sich umzubringen, und deshalb jetzt Erleichterung verspürt. • Alkohol- oder Drogenkonsum ist ein Alarmzeichen, weil er in impulsives Handeln münden kann. • Im üblichen Verhalten der Person tritt eine plötzliche, markante Veränderung ein. Anlass zur Sorge besteht zum Beispiel, wenn sie bei der Arbeit oder in der Schule mit einem Mal nicht mehr zurechtkommt oder wenn bei der Körperpflege oder im äußeren Erscheinungsbild plötzlich etwas auffällig anders ist. • Die Person hat vor kurzem einen Verlust erlebt, beispielsweise eine Trennung, den Tod eines Freundes, eines Angehörigen oder eines Haustiers oder den Verlust des Arbeitsplatzes. Einfach da sein Wenn Sie einem Freund, der suizidal ist, helfen möchten, müssen Sie sich über Ihre Rolle und deren Begrenzungen im Klaren sein. Ihre Aufgabe ist nicht, die suizidale Person zu therapieren, sondern sie zu unterstützen und ihr Mut zu machen. Sie können keine Lösung herbeizaubern, aber Sie können der Person helfen, das Suizidrisiko einzudämmen. Im Folgenden sind einige Dinge genannt, die Sie tun können. Scheuen Sie sich nicht, die Person direkt auf das Thema Suizid anzusprechen. Machen Sie sich klar, dass Sie sie dadurch nicht auf neue, gefährliche Ideen bringen werden. Sind Sie nicht sicher, was Sie sagen sollen? Versuchen Sie einfach, aufrichtig und direkt zu sein, beispielsweise wie folgt: „Ich mache mir wirklich Sorgen, wenn ich dich so reden höre. Ich frage mich, ob es dir mittlerweile so schlecht geht, dass du daran denkst, deinem Leben ein Ende zu setzen. Ist das denn so?“ Fragen Sie nach, wie ausgeprägt und bedrängend die Suizidgedanken sind. Je intensiver und bedrängender die Gedanken, desto ernster ist die Situation und desto schneller sollten Sie den Rettungsdienst oder die Polizei rufen oder dafür sorgen, dass die Person in eine Klinik kommt. Falls die Situation weniger gravierend ist – die Person sagt, dass sie derzeit nicht vorhat, ihre Gedanken in die Tat umzusetzen, und macht glaubhaft, dass sie aktiv versucht, die Gedanken unter Kontrolle zu halten –, haben Sie mehr Zeit, und es stehen mehr Optionen offen. Sie könnten die Person zum Beispiel fragen, ob es in Ordnung sei, wenn Sie sich an ihren Arzt, Psychiater oder Therapeuten wenden. Einfach für die Person da zu sein, in einer offenen, zugewandten und nicht wertenden Haltung, ist äußerst hilfreich und kann das Suizidrisiko deutlich verringern. Hören Sie sich aufmerksam an, was sie zu sagen hat, selbst wenn Sie die Dinge anders sehen. Es ist nicht notwendig, dass Sie genau die richtigen Worte finden. Seien Sie einfach Sie selbst, und bringen Sie zum Ausdruck, dass Ihnen viel an Wohlergehen und Sicherheit des anderen liegt. Versuchen Sie, Zuversicht und Optimismus auszustrahlen, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren. Unterlassen Sie vage Beteuerungen, dass alles wieder gut werde, und heben Sie stattdessen zum Beispiel hervor, dass es der suizidalen Person jetzt so gehe, weil sie unter einer Depression 1/2014 Kommunikation & Seminar 35 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 36 TITEL Ohne falsche Scheu leide, und dass diese Depression behandelbar sei. Unterstützen Sie sie dabei, aktiv an der Behandlung und an ihrer Genesung mitzuwirken. Am Ball bleiben ist Ihre Besorgnis entweder übertrieben oder er braucht eine intensivere Betreuung als die derzeitige. Prüfen Sie im Gespräch mit der depressiven Person, ob Ihre Besorgnis berechtigt ist, und klären Sie mit ihr, ob es sinnvoll wäre, dass Sie mit dem Arzt oder Therapeuten über eine engmaschigere Betreuung sprechen. Versuchen Sie, beruhigend auf die suizidale Person einzuwirken. Das Suizidrisiko ist höher, wenn jemand unruhig und ängstlich ist, weil er dann eher zu impulsivem Handeln neigt, um sich von seinen Qualen zu befreien. Schlagen Sie der Person zum Beispiel vor, zusammen einen Spaziergang zu einem ruhigen Ort zu machen, wo Sie in entspannter Atmosphäre reden können, oder bieten Sie ihr an, wenn sie gerade einer belastenden Situation ausgesetzt ist, mit ihr woanders hinzugehen. Sie können ihr auch vorschlagen, gemeinsam etwas zu unternehmen, damit sie sich eine Weile von ihren Qualen ablenken kann. Dabei sollten natürlich kein Alkohol und keine Drogen im Spiel sein. Um Angst und innere Unruhe vorübergehend zu lindern, kann Ablenkung durchaus eine geeignete Strategie sein. Verlieren Sie das eigene Wohlergehen nicht aus dem Blick. Sich um jemanden zu kümmern, der suizidal ist, kann mühselig sein und an die Substanz gehen. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichenden Rückhalt in Ihrem Umfeld und Möglichkeiten zur Entspannung haben und dass Ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen. Wenn Sie sehr viel Zeit opfern, um jemanden zu stützen, der suizidal ist, oder wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die Rolle, die er Ihnen in seinem Leben zuweist, zu viel abverlangt, sollten Sie sich mit ihm darauf verständigen, dass Sie in seinem Notfallplan eine weniger zentrale Rolle einnehmen werden. Vielleicht ist ihm gar nicht bewusst, dass seine Erwartungen an Sie zu hoch sind. Versuchen Sie nicht, das Problem für die Person zu lösen. Die beste Unterstützung leisten Sie, indem Sie zugewandt und einfühlsam zuhören. Wenn Sie einen suizidalen Menschen mit endlosen Fragen der Art „Hast du denn schon einmal versucht ...?“ bombardieren, entmutigt ihn das vermutlich nur. Helfen Sie ihm stattdessen, sich Strategien zu überlegen, mit denen er die innere Not für den Moment ein wenig lindern, sein Leben möglichst aktiv gestalten und bei seiner Behandlung engagiert mitarbeiten kann. Bleiben Sie am Ball! Jemanden zu stützen, der sich mit suizidalen Gedanken trägt, ist eine längerfristige Aufgabe. Sie sollten, nachdem seine akute Krise vorüber ist, von Zeit zu Zeit nachhaken, um sich zu vergewissern, dass er die kontinuierliche Hilfe und Behandlung bekommt, die er braucht. Lassen Sie sich allerdings nicht zum „Überbehüten“ verleiten. Wenn Sie sich so große Sorgen machen, dass Sie meinen, Sie müssten jemanden ständig im Auge behalten, 36 Kommunikation & Seminar 1/2014 Literatur: Aaron T. Beck (1986): Hopelessness as a predictor of eventual suicide. Annals of New York Academy of Science 487: 90-96. Vorabdruck aus: Lee H. Coleman: Depression. Ein Wegweiser für Betroffene. Junfermann, Paderborn 2014. Lee H. Coleman, klinischer Psychologe, arbeitet als Psychotherapeut, Berater und Supervisor. Er ist derzeit Direktor und Ausbildungsleiter am California Institute of Technology. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 37 Krankheit als innerer Lehrmeister Von Peter Klein und Sigrid Limberg-Strohmaier Erfahrungen in der Arbeit mit Symptomaufstellungen. Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines jeden von uns liegt. Hippokrates (460 v. Chr. – etwa 377 v. Chr.) ichael leidet an Bluthochdruck. Seit einem halben Jahr macht ihm zusätzlich ein nervöses Augenzucken zu schaffen. Bei mehreren Schulmedizinern hat er sich durchchecken lassen. Die verschriebenen Medikamente brachten keine wesentliche Linderung. Michael befürchtet außerdem die Nebenwirkungen der Medikamente. Ihm wird es ganz übel, wenn er die möglichen Auswirkungen auf dem Beipackzettel liest. M In einer Symptomaufstellung möchte er sich dem Thema nun aus einer anderen, einer inneren Perspektive nähern. Michael vermutet einen Zusammenhang zwischen seinem Symptom Bluthochdruck und einer unterdrückten Wut aus der Kindheit. Er neigt zur Überverantwortlichkeit, besonders gegenüber seiner Mutter. Sein Vater war früh gestorben. Mit einem kinesiologischen Test ermitteln wir für die Aufstellung die Polarität „Willenskraft – Wut“. Für die Aufstellung werden folgende Stellvertreter ausgewählt: „Michael“, „Bluthochdruck“, „Mutter“, „Vater“, „Verantwortung“. Blick aufs Symptom Die Perspektive der Schulmedizin richtet sich auf das Außen – das Symptom. Unserer Meinung nach braucht es jedoch verschiedene Perspektiven, um dem Menschen und den komplexen Zuständen, die wir als Gesundheit und Krankheit bezeichnen, gerecht zu werden. Nur so gewinnen wir eine ganzheitliche Sicht. Wir nennen es die integrale Perspektive. Der Begriff Symptom ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie eine vorübergehende Eigenschaft, also etwas, was einem Menschen vorübergehend zu „eigen“ ist. Oft wird dieser Begriff reduziert auf ein sichtbares 1/2014 Kommunikation & Seminar 37 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 38 THEMEN Krankheit als innerer Lehrmeister Merkmal. So versteht man im medizinischen Sprachgebrauch ein Symptom als ein messbares Anzeichen für eine bestimmte Krankheit. Symptome bilden zusammen mit sonstigen Befunden die Grundlage für Diagnose und Behandlung. Bluthochdruck verursacht über lange Zeit kaum Symptome und wird deshalb oft erst spät bemerkt. Dann zeigen sich Merkmale wie Schwindel, Zittern, Gereiztheit, Nervosität, Schweißausbrüche, Herzrasen, Engegefühl in der Brust und rote Gesichtsfarbe. Bluthochdruck lässt sich üblicherweise mit exakten Messgeräten sicher ermitteln und diagnostizieren. Die Behandlung beschränkt sich auf Medikamente und zielt allein auf die Messwerte. Das Symptom als Signal Wir verstehen ein Krankheitssymptom als Signal, das Aufmerksamkeit, Interesse und Energie auf sich lenkt und damit die übliche Routine unterbricht. Dies empfinden Menschen in der Regel als Störung. Ihr Ziel ist: das Störende wieder loszuwerden. Sie kämpfen gegen das Symptom. Die klassische Schulmedizin versäumt die ausreichende Klärung der Ursachen vor allem dann, wenn die auf der seelischen Ebene zu liegen scheinen. Das Symptom verliert seine eigentliche Funktion: Signal zu sein. Gewöhnlich fragt der Arzt den Patienten: „Was fehlt Ihnen?“ Gewöhnlich bekommt er die Antwort: „Ich habe Schmerzen.“ Doch die richtige Frage dazu lautet: „Was haben Sie?“ Eine Frage nach dem Symptom. Wenn der Arzt bei seiner Suche dort stehen bleibt, verschreibt er ein Schmerzmittel. Die Frage „Was fehlt Ihnen?“ zielt auf Ursachen. Und auf Lösungsansätze, und zwar innen und außen. Das könnte den Blick für verschiedene Perspektiven öffnen. Und für die Unterscheidung zwischen Symptom (außen) und Ursache (innen und außen). Die Definition der World Health Organisation (WHO) von Gesundheit ist: Ein Mensch ist dann gesund, wenn er körperlich, emotional, mental, sozial und spirituell/geistig in einer Balance ist und an die Zukunft glauben kann. Krankheit bedeutet fehlende Balance, eine Infragestellung der harmonischen Ordnung. Wenn wir davon ausgehen, dass innere Prozesse des Bewusstseins (und zwar individuell und kollektiv) auch außen dringen, also zum Beispiel in Form von Symptomen sichtbar werden, gelangen wir zu einer umfassenderen Sicht von Krankheit und Gesundheit. Am Lehrstuhl für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Fried- 38 Kommunikation & Seminar 1/2014 rich Schiller Universität Jena haben Nachwuchsforscher in einer Meta-Analyse den Zusammenhang von emotionaler Verdrängung und körperlichen Erkrankungen quantitativ untersucht (DOI: 10.1037/a0026257). Dabei ging es um Krankheiten wie Krebs, Herz-, Kreislauferkrankungen, Asthma und Diabetes. Sie kamen zu dem Schluss: Wer permanent unangenehme Gefühle unterdrückt, wird über kurz oder lang krank. Unter anderem fanden sie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen verdrängten Gefühlen und Bluthochdruck. Dynamik im System Familie Nach unserer Erfahrung wiederholen sich bestimmte Verhaltens- oder emotionale Muster innerhalb von Familien. In der Familienaufstellung sehen wir oft Klienten, die selbst keinerlei traumatisierenden Erfahrungen machten. Und doch an „Symptomen“ leiden. Wurde zum Beispiel in früheren Generationen ein Familienmitglied ausgeschlossen, lassen sich die schmerzhaften Gefühle eines solchen Zustands – wie Trauer und Depression – oft auch in einem Nachfahren erkennen. Er fühlt sich einsam, verlassen und sehnt sich nach Nähe und Zugehörigkeit. Diese Gefühle treten ohne erkennbaren Auslöser auf. Stirbt z. B. der Vater früh, dann kann es sein, dass sein Sohn unbewusst in seine Rolle schlüpft. Damit gerät er in eine dauernde Überforderung auf Kosten seiner eigenen kindlichen Bedürfnisse. Diese „Überbelastung“ schafft eine Imbalance, die sich selbst im Erwachsenenalter noch als Tendenz zur Selbstüberforderung mit letzendlich körperlichen Konsequenzen zeigen kann. Einige Beispiele für systemische Zusammenhänge in unseren Symptomaufstellungen • Depression: unterdrückte Trauer oder Wut im Familienoder Gesellschaftssystem • Brustkrebs: als unterdrückte Weiblichkeit der Frauen im System, Bindung des Partners über Krankheit • Panikattacken: Ausdruck von verschwiegenen Kriegsund Fluchterfahrungen • Gewichtsprobleme: Klientin fühlte sich verhungerten Verwandten in Stalingrad verbunden, die sie nicht kannte Michaels Bluthochdruck Die Stellvertreter in der Symptomaufstellung für Michael offenbarten ihm Bilder und Dialoge, die er aus seiner Kindheit kennt. Er hatte noch als junger Mann versucht, seiner Mutter den Vater zu ersetzten. Er war immer da, wenn sie nach ihm rief, hörte sich ihre Sorgen an, spürte ihre Depression und fühlte sich unter Druck, da er der Mutter nicht helfen konnte. Diese Überverantwortung für die Mutter KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 39 übertrug er später auf seine Partnerinnen. In der Aufstellung steht Michaels Stellvertreter dann frei für seine eigene Verantwortung. Er gibt die Verantwortung mit einem Ritual in zwei Phasen an die Mutter zurück: Phase 1: Michael vermag erstmals seine ohnmächtige Wut zu fühlen und auszudrücken. Im Rahmen der Aufstellung wird ihm der „Preis“, den er „als Kind bezahlt hat“, bewusst und dass es ein hoffnungsloses Anliegen war, an die Stelle seines Vaters treten zu wollen. Zugleich nimmt er wahr, dass diese „Rolle“ sowohl mit Überforderungsdruck als auch mit der Einschränkung seiner kindlichen Bedürfnisse z. B. nach Zärtlichkeit verbunden war. Aufgrund der Depression der Mutter musste Michael oft auf Zuwendung verzichten. All dies bringt eine lang unterdrückte Wut in ihm zum Überkochen. Sein Stellvertreter verleiht dem Ausdruck, indem er ein Kissen mit Wucht auf den Boden donnert – der „Mutter“ vor die Füße. Phase 2: Michael erkennt: Er kann nur Verantwortung für sich selbst tragen. Die einst übernommene Verantwortung und die damit verbundenen Gefühle lässt „Michael“ gedanklich in einen schweren Gegenstand fließen. Sein Stellvertreter sagt zur „Mutter“: „Ich lasse die Verantwortung für dich bei dir. Ich übernehme die Verantwortung für mein eigenes Leben. Ich werde achtsam mit meinen Bedürfnissen, Grenzen und mit meiner Kraft umgehen.“ Während „Michael“ die Verantwortung der „Mutter“ symbolisch mit einem schweren Gegenstand sanft, aber bestimmt zurückgibt, blickt er ihr in die Augen. In diesem Moment kann er spüren, dass er aus Liebe zur Mutter gehandelt hat und zwischen den beiden entsteht eine neue, zarte Verbindung. Diese Sanftheit hat ihm gefehlt und sie wirkt jetzt heilend in ihm nach. Michael wiederholt nun persönlich die Rituale, die er bei seinem Stellvertreter gesehen hat. Dabei erkennt er die Bedeutung seiner Symptome: Der Bluthochdruck signalisiert ihm, dass er zu viel Verantwortung für andere übernimmt und das Augenzucken hat es ihm ermöglicht klarer zu sehen, worum es geht. Er macht nicht mehr aus Rücksicht auf andere die Augen zu, sondern setzt klarere Grenzen, wenn ihm etwas zu viel wird. Das Gefühl der Wut, das er jetzt deutlicher wahrnehmen kann, weist ihn darauf hin, dass etwas gegen seinen Willen läuft, und gibt ihm zugleich die Kraft zur Abgrenzung. Der Stellvertreter des Bluthochdrucks sagt: „Jetzt kann ich mich zurückziehen. Doch wenn du nicht auf dich selbst achtest, komme ich wieder, um dich aufmerksam zu machen.“ Michael erkennt in dem Symptom ein Signal bzw. eine Art inneren Lehrmeister, der ihn auf Veränderungsbedarf aufmerksam macht. Familienaufstellungen dienen dazu, Beziehungsgeflechte im System Familie zu visualisieren, die aus der Balance geraten sind. Meist werden dabei Fragen der Zugehörigkeit, der Bindung und Lösung thematisiert. Aus der Position der Repräsentanten und ihren Wahrnehmungen können Schlüsse für die Lösung des familiären Problems gezogen werden. Der Leiter lässt z. B. die Repräsentanten Sätze mit einer lösenden Wirkung sprechen, die helfen, Verdrängtes aufzuarbeiten und die bisher leidvolle Beziehungen neu zu bewerten. Ablauf einer Symptomaufstellung Wer sein Symptom aufstellen möchte, kann sehen, hören und fühlen, was es ihm mitzuteilen hat. Er bekommen oft klare Hinweise, was zu tun ist, um innerlich wieder in Balance zu gelangen. Dabei kann es sich um unterdrückte Gefühle, nicht gelebtes Potential oder übernommene Rollen aus dem Familiensystem handeln. Problemanalyse und Zielsetzung. Bei einer Aufstellung geht es darum, dass der Klient ein inneres Bild über Wirkungszusammenhänge entwickelt, das ihm neue Informationen für die Lösung der von ihm definierten Problematik vermittelt. In einer Krankheitssymptomaufstellung suchen wir nach Einflussgrößen, die die Balance im System des Klienten empfindlich stören, z. B. kraftraubende emotionale Beziehungen. Und wir suchen nach Wegen, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Das Vorinterview. Der Klient präzisiert mit dem Coach gemeinsam das Thema. Wie schränkt das Symptom die Lebensqualität des Klienten ein? Gibt es eine Funktion der Krankheit? Worauf zielt die Veränderungsarbeit? Welche Personen, z. B. aus der Familie, könnten an der Problematik beteiligt sein? Über das Körperfeedback des Klienten, ermittelt im kinesiologischem Muskeltest, können weitere Informationen erkundet sowie Arbeitshypothesen überprüft werden. Vermiedene Emotionen werden auf einem „Entwicklungskompass“ (einer Landkarte für Emotionen) erfahrbar gemacht. Energiebalancen der Kinesiologie. Der Körper des Klienten wird achtsam auf das Aufstellungsgeschehen eingestimmt; Stress wird gelöst und eine entspannte Arbeitsatmosphäre geschaffen, manchmal auch für die gesamte Gruppe. Die Aufstellung. Der Klient wählt unter den Seminarteilnehmern Stellvertreter für die relevanten Personen seines Systems (z. B. Großeltern, Eltern, Geschwister, Kinder) und für seine Symptome aus und stellt sie im Raum so auf, wie es seinem aktuellen inneren Bild entspricht. Die Darsteller melden ihm ihr Befinden zurück, Informationen über die Bezie- 1/2014 Kommunikation & Seminar 39 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 40 THEMEN Krankheit als innerer Lehrmeister hung der Personen zueinander, über ihre Emotionen und bisher unbewusste oder nicht ausgesprochene Dynamiken. kraftvolles Bild kann Selbstheilungskräfte beim Klienten aktivieren. Neues inneres Bild. Im zweiten Teil der Aufstellung geht es darum, Lösungen zu finden und ein neues inneres Bild zu entstehen zu lassen, das kann z. B. über Rituale der Aussöhnung geschehen. Ziel ist eine neue innere Haltung des Klienten zur Situation. Der Klient verinnerlicht das Lösungsbild und der Coach klärt mit ihm, wie sich die neuen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen lassen. Ein Nachbetreuung. Die Integration der neuen Erfahrungen in einer persönlichen Einzelarbeit nach der Aufstellung wird von unseren Klienten gemeinhin als sehr wohltuend erlebt. In einem interdisziplinären Team arbeiten wir dann in einer „systemischen Medizin“ mit Ärzten und Apotheken an der körperlichen Integration, z. B. in Verbindung mit der Homöopathie. Peter Klein und Sigrid Limberg-Strohmaier, Entwickler des Integral-Systemic-Coachings Innere Form, Buchautoren. Medizinische Systemik, in Kooperation mit Ärzten und Apotheken. Website: www.integral-systemics.com POSITIVE PSYCHOLOGIE drei Kongresse im Sommer 2014 – einmalig in Europa! Berlin | 12.–13. Juli 2014 Erleben Sie die Begründer der Positiven Psychologie live! Rosenheim | 5.–6. Juli 2014 Martin Seligman (Flourish) Mihály Csíkszentmihályi (Flow) Barbara Fredrickson u.v.m. persönliche Stärken nutzen Burnout vorbeugen dieWork-Life-Balance finden Flow erleben konstruktive Beziehungen langfristige Lebensfreude … für diese Themen bietet die Positive Psychologie wirksame und praxisnahe Ansätze. Graz | 27.–29. Juni 2014 Der Schwerpunkt »klassisch«-psychologischer Forschung war bisher die Diagnose und Behandlung von Störungen. Doch genauso wie Gesundheit mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit, ist seelische Gesundheit mehr als die Abwesenheit psychischer Störungen. Die Positive Psychologie als neues Gebiet der akademischen Psychologie erforscht auf der Grundlage moderner Neurowissenschaft, was das Leben lebenswert macht und wie wir glücklich, aktiv und produktiv leben können. www.positivepsychologie.eu/kongress-2014 | www.seligmaneurope.com | www.inntal-institut.de | Telefon 08031 50601 40 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 41 Vom Sinn des Symptoms Von Inke Jochims Klopfen alleine hilft nicht. Über Meridiane, Energie und Umkehrungen des Energieflusses. Und warum östliche Konzepte im Westen nur bedingt tauglich sind. or rund zehn Jahren kam Fred Gallo nach Deutschland und brachte die Energetische Therapie mit. Ich gehörte zu denen, die ihn willkommen hießen. Damals habe ich meine Webseite als kostenlose Werbeplattform für ihn zur Verfügung gestellt. Und ich schrieb in diesem Magazin einen Artikel, um zu helfen, Fred Gallo und der Energetischen Therapie in Deutschland den Weg zu bereiten. Ich schrieb damals, das wäre die Zukunft. Ich selbst absolvierte die Ausbildung bei ihm bis Level V und war mehrfach sein „Demo-Objekt“. V Die wichtigste Grundannahme Michael Bohne schreibt in seinem Buch „Klopfen mit PEP“: „Irgendwann, als ich realisierte, wie viele ansonsten gut ausgebildete und erfahrene Kollegen die Erklärungen der Energetischen Psychologie nicht verstanden und die Klopftechniken nicht gut in ihre Arbeit integriert bekamen, stellte ich also nach und nach die Erklärungsmodelle, die Begrifflichkeiten, ja das gesamte Konzept der Energetischen Psychologie infrage“ (Bohne, 2013). Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Und heute? Zehn Jahre später habe ich mich von dem Konzept der Energetischen Therapie gelöst. Ich glaube nach wie vor, dass das Klopfen eine hochwirksame Technik ist, aber das Konzept von Fred Gallo hat mehrere problematische Schwachstellen. Da dieses Konzept sehr viele Therapeuten in ihrem Handeln beeinflusst, lohnt es sich, diese Schwachstellen einmal genau anzuschauen und Alternativen aufzuzeigen. Zuerst: Ich glaube, dass man therapeutische Methoden, unabhängig von ihren inhaltlichen Aussagen, grob (und verallgemeinernd) in zwei Gruppen einteilen kann. Solche, deren Verfechter glauben, dass Gedanken Gefühle verursachen und dass man daher „Gedanken“ verändern muss, und solche, deren Verfechter annehmen, dass die Gefühle das Verhalten bestimmen und Gedanken nur eine Folge von emotionalen Zuständen sind. In diesem Falle gehe es dann 1/2014 Kommunikation & Seminar 41 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 42 THEMEN Vom Sinn des Symptoms darum, die Verbindung zwischen innerem Bild, Ton, Körperempfindung und emotionalem Zustand aufzulösen. Eine zweite wichtige Frage, an welcher sich die Methoden scheiden, lautet, ob man noch einmal in das alte Problem emotional hineingehen muss, um die Verbindung aufzulösen, oder ob man gleich in sogenannte „ressourcenorientierte“ Zustände gehen und Probleme am besten mithilfe von Ressourcen lösen kann. Zumindest die erste Frage, was wovon beeinflusst wird, ist neurowissenschaftlich inzwischen relativ gut geklärt. Die Wahrnehmung eines Reizes wird im Gehirn eingeschätzt hinsichtlich: sicher, gefährlich und lebensgefährlich (Porges, 2011). Und je nach Einschätzung wird das autonome Nervensystem aktiviert. Vereinfacht ausgedrückt: Stress/ Gefühle sind eine Reaktion des Körpers auf Wahrnehmung. Neuere Methoden der zurückliegenden Jahre, wie EMDR, Tapping, Brainspotting, EMI, Mace-Energy-Methode, arbeiten letztlich nach folgendem Prinzip: Damit ein Reiz neu eingeschätzt werden kann, lassen Therapeuten einen Klienten die Erinnerung wiederfinden, wiedererfahren, um dann die Verbindung von Bild, Ton und Gefühl aufzulösen. So ist der Reiz nach der Behandlung nicht mehr negativ eingefärbt, sondern wird neutral erinnert. Man findet eine traumatische Erinnerung, geht noch einmal in die Erfahrung hinein, sieht, hört, fühlt, was gesehen, gehört und gefühlt wurde, spürt im Körper nach und tut dann etwas, was die Stressreaktion unterbricht. Sei es Winken, sei es Klopfen, sei es das achtsame Betrachten eines inneren Bildes. Denn Stress erzwingt geradezu, dass das Gehirn auf schon bekannte Muster zurückgreift. Neues kann es nur erlernen, wenn es sich „sicher“ fühlt, d.h. die Stressreaktion nicht abläuft. Roger Callahan entdeckte das Klopfen an dem Tag, an dem seine Patientin Mary ihre Wasserphobie loswurde, nachdem sie auf dem Endpunkt des Magenmeridians unter dem Auge herumgeklopft hatte. Das furchtbare Gefühl, das diese Patientin jahrelang gequält hatte, wenn sie Wasser nur sah, war weg. 20 Jahre Therapie hatten nichts genutzt, jetzt war sie geheilt, und dies wohl auch nachhaltig. Das hätte im Rahmen damaliger Grundannahmen der Psychotherapie nicht geschehen dürfen, und so suchte Callahan ein Erklärungsmodell. Er fand eins im Meridiansystem. Meridiane sind Basis der traditionellen chinesischen Medizin, sie werden in der Akupunktur genutzt. Gedacht sind sie als Energiekanäle, welche die Lebensenergie (Qi) zu den Organen und anderen Systemen des Körpers transportieren. Jeder Meridian hat einen Endpunkt an der Hautoberfläche, von welchem aus man den Energiekanal manipulieren und so den ungestörten Energiefluss wiederherstellen kann. Entweder mit Nadeln oder mit Klopfen. Das Klopfen soll helfen, weil es den Energiefluss der Meridiane wieder ausbalanciert, die Energie also wieder frei fließen kann. Die wichtigste Grundannahme der Energetischen Psychotherapie lautet nun aber folgendermaßen: Die grundlegenden Ursachen (...) sind innerhalb eines subtilen Energiefeldes zu suchen und sind nicht Störungen der Wahrnehmung oder durch Umweltfaktoren, Konditionierungen, chemische Dysbalancen oder andere anscheinend eher substantielle Faktoren hervorgerufene Störungen (Gallo, 2000, Hervorhebung durch die Autorin). Nach Callahan liegen psychischen Problemen Unterbrechungen im Gedankenfeld des Individuums zugrunde, von ihm als Störungen im Gedankenfeld bezeichnet (Gallo, 2000). Mentale und emotionale Phänomene Mir scheint hier die Erklärung von Callahan sehr unklar zu sein. Einerseits sollen die Ursachen aller Probleme im Energiefeld, andererseits im Gedankenfeld liegen, also letztlich im falschen Denken. Das Modell lässt völlig außer Acht, wie Erinnerung, Wahrnehmung und körperliche Reaktion zusammenwirken, und blendet damit praktisch alles aus, was sich die Stressforschung und die moderne Psychologie erarbeitet haben. Das Modell sagt uns auch absolut nichts darüber, wie es denn nun zu den „Störungen im Gedankenfeld“ kommt. Aber es suggeriert, dass Probleme vor allem durch Denken entstehen und weniger durch Fühlen, dass es also letztlich das falsche Denken ist, was unser Handeln bestimmt. Und genau diesen Glaubenssatz halte ich für falsch. Ich glaube, dass Menschen Probleme haben, weil sie etwas in der Außenwelt wahrnehmen, was sie innen mit Erinnerungen vergleichen und bewerten, also mit einer Bedeutung versehen. Alles, was wir erleben, wird emotional bewertet, und das bestimmt das Handeln. Mit anderen Worten: Das Fühlen entscheidet in einem bestimmten Maße das Denken und Verhalten, was wir im Westen, nach der Aufklärung, nicht gerne akzeptieren. Fühlen bestimmt wesentlich mehr und wesentlich deutlicher das 42 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 43 Denken als das Denken das Fühlen. Auch dann, wenn wir es gerne andersherum hätten. Ich glaube also, dass die Idee eines Meridiansystems im Grunde ein kulturelles und kein neurologisches Konzept ist. Klopfen wirkt, da bin ich mir sicher, und ich vermute, dass es deshalb wirkt, weil die östlichen Mediziner durch lange Beobachtung genau jene Nervenbahnen fanden, die stimuliert werden müssen, damit die Stressreaktion des menschlichen Körpers, die Sympathikusaktivierung, unterbrochen wird. Anders formuliert: Lange bevor der Westen die Stressreaktion und das autonome Nervensystem entdeckte, hat der Osten gewusst, wie man es regulieren kann, er wusste aber nicht, wie man es anatomisch beschreibt. Nun hat der Westen die östlichen Philosophien nur bruchstückhaft rezipiert, was nach Ansicht des spirituellen Lehrers Shai Tubali „zu einer entsetzlichen Verflachung des östlichen Gedankenguts geführt hat“ (Tubali, 2013). Die Vorstellung eines Energiesystems sowie die Existenz von Meridianen ist in der östlichen Vorstellungswelt eingebunden in ein umfassendes, ganzheitliches Menschenbild, das viele Jahre trainiert wird und dem Suchenden sehr viel abverlangt. Ein Wissen wie dieses, wenn es denn wirklich befreiend wirken soll, lässt sich keinesfalls an einem Wochenende mal eben lehren und lernen. Aber genau das versuchen wir. Ich halte es dagegen für angemessen, Modelle zu verwenden, die dem westlichen Denken entsprechen, oder eben jahrelang die Zeit zu investieren. Mythos Selbstsabotage Ein weiterer, für meinen Geschmack sehr problematischer Begriff ist der Begriff der „psychologischen Umkehrung“. Er geht ebenfalls auf Callahan zurück, der ihn 1985 entwickelte und unter anderem in seinem Buch „Leben ohne Phobie“ vorstellte. Callahan hatte damals bemerkt, dass einige Menschen mit Phobien nicht auf die übliche Behandlung ansprechen. Und dass überhaupt viele Menschen zwar bewusst ein Ziel erreichen wollen, aber faktisch alles dafür tun, es zu sabotieren. Therapeuten kennen das Phänomen, es wird in der Fachliteratur als „Selbstsabotage“ bezeichnet. Callahan versuchte, dieses Phänomen energetisch zu erklären. Menschen würden ihre Ziele sabotieren, weil sie energetisch „umgedreht“ seien, weil die Energie in ihrem Körper und in ihren Zellen in die falsche Richtung flösse. Callahan fand beim Muskeltest heraus, dass der Muskel bei Menschen in dem Moment, wo sie sagen: „Ich will meine Phobie loswerden“, schwach reagiert. Das interpretierte er als Zeichen für eine „Verdrehung“, für eine falsch fließende Energie. Dieses Konzept der psychologischen Umkehrung hielt er für seine größte Entdeckung. Ich halte es für ein kaum noch haltbares Konstrukt. Wer ernsthaft annimmt, dass es „Selbstsabotage“ gibt, ignoriert zentrale Grundannahmen der systemischen Psychotherapie, des NLP und der Hypnotherapie, die besagen, dass jedes Verhalten in irgendeinem emotionalen oder sozialen Kontext sinnvoll ist. Oder, wie die Polyvagal-Theorie von Stephen Porges es beschreiben würde: Wenn sich angeblich jemand selbst sabotiert, dann deshalb, weil das bewusst gewollte Ziel für den Organismus oder für die Seele oder für beides einfach nicht sicher ist. Am Beispiel der Phobie: Porges zeigte unter anderem, dass Phobien schwer traumatisierten Menschen helfen, nicht erneut in den potenziell tödlichen, zumindest aber schwer schädigenden Trauma-State zu geraten. Damit ist auch erklärt, warum einige Leute ihre Phobien offenbar behalten wollen: Weil nämlich diese Phobie sie am Leben erhält ... Es handelt sich also um das genaue Gegenteil von „Selbstsabotage“. Wenig hilfreiche Metapher Die Vorstellung einer „Selbstsabotage“ suggeriert unterschwellig, man könne Verhalten in „gut“ und „schlecht“ einteilen, anstatt kontextbezogen in adaptiv und nicht adaptiv. Die Psychotherapieforschung der letzten Jahre demonstrierte nun wirklich hinreichend, dass eine solche Vorstellung hilfreiche Interventionen behindert. Ich glaube, dass ich mit einer Haltung, die nach dem Sinn eines Symptoms fragt oder, wie die Polyvagal-Theorie, annimmt, dass Menschen sich sicher fühlen müssen, um etwas zu erreichen, wesentlich wirksamer intervenieren kann. Und im Übrigen auch menschlicher und empathischer. Ich glaube auch, dass „psychologische Umkehrungen“ im Grunde nichts anderes sind als einschränkende Glaubenssätze, die auf der Basis belastender Erinnerungen und entsprechender emotionaler Erfahrungen entstanden. Es kann sinnvoll sein, nach typischen einschränkenden Glaubenssätzen zu suchen, aber dafür braucht man nicht das Konzept von umgedrehter Energie. Es macht für mich mehr Sinn, nach der Emotion zu suchen und mitfühlend zu be- 1/2014 Kommunikation & Seminar 43 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 44 THEMEN Vom Sinn des Symptoms gleiten, als zu versuchen, eine imaginäre Energie umzudrehen. Was bleibt also von meinem Ausflug in die „Energetische Therapie“? Das Klopfen. Das bleibt. Die neurowissenschaftliche Forschung ist jetzt zehn Jahre weiter und es waren entscheidende zehn Jahre. Noch nie hat die Menschheit einen solchen Sprung in ihrem Wissen über das Gehirn und das Nervensystem gemacht. Ideen und Grundannahmen, die im Jahre 2000 noch gültig schienen, müssen heute im Lichte der Neurowissenschaft überprüft werden. Die Welt wandelt sich. Callahans große Leistung war nicht sein Begründungszusammenhang, der ist heute sehr zweifelhaft. Er verwirrt mehr, als dass er klärt. Aber Callahan hat das Klopfen populär gemacht und damit tatsächlich etwas entdeckt, was meiner Meinung nach sehr hilfreich sein kann. Er hat es ent- deckt und kommuniziert. Mary wurde gesund, Callahan versuchte das zu erklären, aber die Stress- und Traumaforschung war noch nicht so weit. Deshalb griff er auf ein Metaphernsystem zurück, das ihm ermöglichte, seine Entdekkung zu kommunizieren. Das Erbe ist das Klopfen. Nicht die Energetische Therapie. Ich hatte das Klopfen vor fünf Jahren aufgegeben, weil ich das Konzept von Fred Gallo nicht mehr mittragen konnte. Wiedergewonnen habe ich es erst, als ich Robert G. Smith und sein Faster-EFT kennenlernte. Meine Klienten sind – genau wie ich – über die Wirkung begeistert. Die internationale Klopfgemeinde sieht das ähnlich. Nick Ortner, Robert G. Smith, Jack Canfield und viele andere haben längst auf mystifizierende Metaphern wie „psycho- 44 Kommunikation & Seminar 1/2014 logische Umkehrung“, „neurologische Desorganisation“, „Überenergie“ oder „energetische Toxine“ verzichtet. Ronald A. Ruden hat eine differenzierte Überprüfung der Wirkung des Klopfens auf der Basis neuester neurowissenschaftlicher Erkenntnisse angeregt. All diese Autoren nehmen letztlich an, dass die negativen Gefühle (mithin das Problem) direkt angesprochen werden müssen, während man klopft, und das Klopfen ist dann die Ressource. Kurzum, es braucht die Fähigkeit zur Empathie beim Behandler. Denn Klopfen alleine hilft nicht. Literatur: Bohne, Michael: Klopfen mit PEP. Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie in Therapie und Coaching. Heidelberg: Carl Auer Verlag, 2013 Canfield Jack & Brunner, Pamela: Tapping Into Ultimate Success. Hay House, 2012 Gallo, Fred: Energetische Psychologie. Freiburg: VAK, 2000 McLaren, Karla: The Language of Emotions: What Your Feelings Are Trying To Tell You. Boulder, Colorado: Sounds True, 2010 Ortner, Nicolas: The Tapping Solution: A Revolutionary System For Stress-Free Living. Hay House, 2013 Porges, Stephen W.: Neurophysiologie der Selbstregulation. Die Polyvagal-Theorie. Emotionen, Bindung, Kommunikation und ihre Entstehung. DVD 2011 Porges, Stephen W.: Die Polyvagal-Theorie. Paderborn, Junfermann 2010 Tubali, Shai: The Missing Revolution: A manifesto of future spirituality. Crusader eBooks, 2013 Ruden, Ronald A.: When The Past Is Always Present: Emotional Traumatization, Causes, and Cures. Routledge, 2011; Deutsche Version: Ruden, Ronald A.: Wenn Vergangenes nicht vergeht: Seelische Traumatisierung – Ursachen und Behandlung. Tübingen: dgvt-Verlag, 2012 Webseiten: Webseite von Robert G. Smith: www.fasterEFT.com Robert G. Smith hat ca. 700 Videos auf Youtube eingestellt. Webseite von Shai Tubali: www.thewhitelight.de Webseite von Inke Jochims: www.inke-jochims.de Inke Jochims, Trainerin, Coach, Therapeutin. Demnächst erscheint von ihr im Hedwig-Verlag das Buch „Achtsame Klopftherapie: Stress lösen, Trauma heilen“ KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 45 Resilienz-Training: Ein Film für Ihre Widerstandskraft flowk, fotolia.com Neu Vor der traumhaften Kulisse des Starnberger Sees trainieren sechs Erwachsene gemeinsam mit der Resilienz-Trainerin Sylvia Kéré Wellensiek ihre eigene Widerstandskraft. Sylvia Kéré Wellensiek erläutert den Trainingspfad der zehn Schritte zu persönlicher Resilienz und nimmt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit auf die Entdeckungsreise zu ihren eigenen Ressourcen, Wünschen und Bedürfnissen. Ein umfangreiches Booklet liefert die nötigen Infos zu Übungsablauf, Ziel und Material. Auch für Trainerinnen und Trainer geeignet. Teilnehmerstimme: »Mich hat fasziniert, dass sich bei vielen Übungen herausgestellt hat, dass ich nicht alle Probleme mit dem Verstand bewältigen kann, sondern mir mein Körper durch verschiedene Reaktionen gezeigt hat, dass ich viel mehr in mich hineinhören muss.« Peter Massinger 2014. DVD, Laufzeit 50 Min. Ausführliches Booklet mit 16 Seiten. Ƚ%t*4#/ Sylvia Kéré Wellensiek, Dipl.-Ing., Coach, Trainerin und Autorin, leitet ein Trainingsund Ausbildungsinstitut am Ammersee. www.whtraining.de Das Trainingsprogramm zur Entwicklung von Resilienz mit Hintergrundwissen praktischen Erfahrungen Übungen 2012. 142 Seiten. Broschiert. € 19,95 D ISBN 978-3-407-36511-8 Trailer ansehen auf www.beltz.de/resilienz KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 46 DER NLP-COACH Black Dog Black Dog von Gabriele Lönne Wo die Zukunft liegt. Und was sie bringt. ilvie sei „schwer depressiv“, sagen ihre Eltern. Sie liegt bis mittags im Bett, hat kein Interesse, an nichts. Dem behandelnden Psychiater ist sie beim ersten Termin aus der Praxis geflüchtet. „Da geh’ ich nie wieder hin!“ Die Eltern sind verzweifelt und haben mich um Hilfe gebeten. Heute ist Coaching-Termin. S Es schellt und ich öffne. Vor der Tür wartet eine attraktive junge Frau. Vollständig sehen kann ich sie nicht, weil sie den Kopf gesenkt hält und keinen Ton sagt. Dann sitzen wir uns gegenüber. Sie schaut mich nicht an und sitzt da wie eine Statue. 46 Kommunikation & Seminar 1/2014 C: Sie sind nicht freiwillig hier? Keine Reaktion. C: Ihre Eltern haben Sie geschickt – oder? Schulterzucken. C: Hm, Sie wollen nicht, nehme ich an. Das ist okay. Ihre Eltern haben mich beauftragt und wollen in eine Leistung investieren, die ich jedoch nicht erbringen kann. Was mache ich denn jetzt? Schulterzucken. C: Ein Vorschlag zur Güte – wir unterhalten uns einfach ein bisschen, dann haben wir wenigstens irgendwas getan. Okay? Schon wieder Schulterzucken. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 47 C: Also, eines weiß ich jetzt schon, Sie sind alles, aber nicht depressiv! Der Kopf der Klientin schnellt hoch. Die Mundwinkel zucken. Endlich schaut sie mich voll an. In ihren Augen sehe ich Fragezeichen. C: Das ist ganz einfach. So knackig, wie Sie aussehen, mit perfektem Make up, Topfigur und heißen Klamotten, also das passt nun gar nicht zu Depression. Wer ist denn auf die Idee mit dieser Diagnose gekommen? S mit Empörung in der Stimme: Der Psychiater! C: Wie kam der denn auf die Idee? Schulterzucken. C: Ich habe gehört, weil Sie den ganzen Tag im Bett liegen? S schüttelt den Kopf. C: Stimmt nicht? Wie lang liegen Sie denn immer im Bett? S: Nur bis mittags! C: Und was tun Sie dann? S kurz und bündig: Nachhilfe. C: Wo? S: Schule – Praktikum im sozialen Jahr. C: Und – wie gefällt Ihnen das? S: Das macht Spaß! Die Gesichtszüge werden offener, weicher ... C: Wie lang dauert das noch? S: Zwei Wochen. C: Und dann? Schulterzucken. C: Sie haben noch keinen Plan? Ausbildungsplatz, Studienplatz oder Ähnliches ... Schulterzucken. C: Sie haben in diesem Jahr Ihr Abi gemacht? S nickt mit dem Kopf. C: Und in der Schule haben Sie sicher über die Zeit danach gesprochen? Schulterzucken. C: Okay, ich habe eine Idee. Ich wende mich dem Flipchart zu, zeichne eine Linie und erkläre sie. C. Schau'n Sie mal, das ist der Anfang unseres Lebens und das ist das offene Ende – ich glaube, nach neuester Statistik liegt die aktuelle Lebenserwartung der Frauen um die 87 Jahre. Jetzt zeichne ich im Verhältnis zur Gesamtlänge der Linie den heutigen Zeitpunkt mit Ihrem Alter ein. Okay? S nickt. Sie ist neugierig geworden. C: Dann geht’s weiter. Jetzt zeichnen wir das Ende der Schulzeit ein, Anfangs- und Endpunkt einer Ausbildung – welcher auch immer – und wahrscheinliche Lebensarbeitszeit mit folgender Rentenperiode. S ist aufmerksam. C: Schau'n Sie mal, in welch kurzer Zeit Sie die entscheidenden Schritte für so viel lange Berufszeit danach machen. S runzelt die Stirn. C zeigt auf die lange Linie der Berufstätigkeit und betont: Das ist Ihre Zukunft! Toll was? S wirkt irritiert, sagt aber: Ja. In diesem Augenblick entdecke ich etwas Ungewöhnliches an den Augen von Silvie. Die Augenbewegung wirkt ungewöhnlich. Also noch ein Versuch: C: Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft denn so vor? S hilflos: Weiß ich auch nicht. Und ihre Augen bewegen sich wieder nach links oben. C: Okay, machen wir hier einen Schnitt. Wie war eigentlich die Schulzeit? Ich habe gehört, Sie haben ein gutes Abi gemacht? S rollt die Augen wieder nach links oben und strahlt dabei: Ja, das war klasse! Null Probleme. Aber jetzt! Sie seufzt. C: Was war denn besonders toll? S: Mit den anderen unterwegs zu sein, was zu unternehmen ...! C: Sind Sie auch in einem Verein? S nickt eifrig: Ja, das macht richtig Spaß. Ich trainiere die Jüngsten ... und sie gewinnen sogar manchmal! C: Okay, machen wir hier noch einmal einen Schnitt. Ich nehme ein langes Seil und sage: Kommen Sie doch bitte einmal mit in den Flur! S wirkt verunsichert und folgt zögernd. Ich lege das Seil komplett der Länge nach aus und bitte die Klientin, gemeinsam mit mir auf eine Seite zu kommen, so dass wir nebeneinander stehen. Das Seil liegt vor uns. C: Sagen Sie, wir haben doch eben über Lebenszeit gesprochen. Wie würden Sie entscheiden, wenn Sie auf dem Seil Zeitspannen verteilen könnten: Wo wäre die Vergangenheit? S zeigt spontan nach links. C: Und die Gegenwart? S weist auf das Stück Tau direkt vor sich. C: Und die Zukunft? S wendet sich kurz nach rechts und dann wieder zurück. Sie scheint sich nicht ganz sicher zu sein. C: Sie sind Rechtshänderin? Das ist doch richtig? S nickt. C: Schau'n Sie – da ist ihre Vergangenheit, vor Ihnen steht die Gegenwart, und wenn Sie jetzt an Ihre Zukunft denken, wo müsste sie sein? S blickt nach rechts, doch die Augenbewegung führt nach links. Sie fühlt sich offenbar sehr unwohl ... C: Wissen Sie was, wir haben gerade etwas Faszinierendes entdeckt. Lassen Sie uns wieder Platz nehmen. Ich möchte Ihnen für das bessere Verständnis etwas zeigen. Ich male auf dem Flipchart große Augenpaare mit den unterschiedlichen Bewegungsmustern auf, erkläre die Zusammenhänge und die Konsequenzen. Silvie erfährt auch, 1/2014 Kommunikation & Seminar 47 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 48 DER NLP-COACH Black Dog dass sie mit fleißigem Augentraining ganz schnell wieder „in die Spur“ kommen kann. Sie soll ihre Augen immer nach rechts oben drehen, wenn sie oder jemand in ihrer Gesellschaft irgendetwas denkt oder sagt, was mit der Zukunft zu tun hat. C: Wissen Sie was? Wir üben zwei- bis dreimal gemeinsam, dann verstehen Sie, wie es am besten funktioniert. Wenn ich ein Wort sage, dass in die Zukunft weist, dann bewegen Sie Ihre Augen nach rechts oben. Morgen! S schaut langsam nach rechts oben. C: In 14 Tagen! S: blickt wieder nach rechts oben. C: Gestern! S ist kurz irritiert, lächelt und schaut dann nach links oben. C: Ich sehe, Sie haben es verstanden, es ist nur noch eine Sache der Übung! – Jetzt möchte ich Ihnen das Training noch besonders schmackhaft machen. Was ist Ihre absolute Lieblingsspeise? S strahlt: Grünkohl! Ach, Grünkohl! Ich freu’ mich immer, wenn es frischen Grünkohl gibt! C: Schließen Sie die Augen, wenn Sie mögen. S schließt die Augen. C: Stellen Sie sich den Ort vor, an dem Sie Grünkohl am allerliebsten essen würden. S schmunzelt. 1 http://www.youtube.com/watch?v=XiCrniLQGYc. 48 Kommunikation & Seminar 1/2014 C: Sehen Sie diesen herrlichen Grünkohl, schnuppern Sie den köstlichen Duft, und, als Höhepunkt, schmecken Sie ihn, wie Sie ihn so gerne mögen. S lässt komplett locker, ist vollkommen kongruent. C: Vielleicht mögen Sie das, was Sie sehen, riechen, schmecken, in einem schönen Bild festhalten? S lächelt nach einer Weile. C: Schreiben Sie jetzt in Ihrer Lieblingsschrift „Zukunft“ in dieses Bild, mit einer Drehung der Augen nach rechts, und genießen Sie es! Ihre Zukunft sieht wunderbar aus. Sie duftet so toll und schmeckt so gut ... C: Sie können jetzt gern wieder die Augen öffnen. S hat rote „Bäckchen“. C: Ich habe noch etwas für Sie zum Mitnehmen – falls noch einmal jemand etwas von Depression erwähnt. Und zwar einen Link1: „The Black Dog“ – mehr verrate ich jetzt nicht. Wenn Sie Fragen dazu haben, rufen Sie mich an. Gabriele Lönne, Master Coach DVNLP, Hypnose, wingwave, Heilpraktikerin (Psych), Lehrbeauftragte European Medical School Oldenburg-Groningen. www.loenne.info KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 49 ! ! "! "! $ $ " " # # ĞƌƟĮŬĂƚƐůĞŚƌŐćŶŐĞĂŶĚĞƌ ^ƚĞŝŶďĞŝƐͲ,ŽĐŚƐĐŚƵůĞĞƌůŝŶ AŬĂĚĞŵŝĞĨƺƌ^ŽnjŝĂůĞƐƵŶĚZĞĐŚƚĂŶĚĞƌ^ƚĞŝŶďĞŝƐͲ,ŽĐŚƐĐŚƵůĞĞƌůŝŶ;^,Ϳ ĞƌƟĮŬĂƚƐůĞŚƌŐćŶŐĞ Unsere Qualitätsstandards ഩdƌĞŶŶƵŶŐƐͲƵŶĚ^ĐŚĞŝĚƵŶŐƐďĞƌĂƚĞƌŶĂĐŚ&Ăŵ&'ͲϰDŽĚƵůĞ ab27.03.14 in Leipzig ;ഩ,ŽĐŚƐĐŚƵůnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚ ;ഩWƌŽĨĞƐƐŝŽŶĞůůĞdƌĂŝŶĞƌ ;ഩ<ůĞŝŶŐƌƵƉƉĞŶ ഩtŝƌƚƐĐŚĂŌƐŵĞĚŝĂƚŽƌͲϲDŽĚƵůĞ ab 03.04.2014 & 06.11.2014 in Leipzig ab 22.05.2014 &ϭϭ͘ϭϮ͘ϮϬϭϰŝŶ^ƚƵƩŐĂƌƚ ;ഩ/ŶŬů͘ƌĞĚŝƚƉŽŝŶƚƐŶĂĐŚd^ &ĂĐŚŵĞĚŝĂƚŽƌ/ŵŵŽďŝůŝĞŶƵŶĚĂƵǁŝƌƚƐĐŚĂŌͲϱDŽĚƵůĞ ĂďϮϳ͘Ϭϲ͘ϭϰũĞǁĞŝůƐŝŶ&ƌĂŶŬĨƵƌƚͬD͕͘>ĞŝƉnjŝŐƵŶĚ^ƚƵƩŐĂƌƚ ;ഩWƌĂdžŝƐƌĞůĞǀĂŶƚĞ/ŶŚĂůƚĞ ;ഩƌďĞŝƚƐĨƌĞƵŶĚůŝĐŚĞ^ĞŵŝŶĂƌnjĞŝƚĞŶ ;ഩŬŬƌĞĚŝƟĞƌƚĞƐƵƐďŝůĚƵŶŐƐŝŶƐƟƚƵƚ ;ĞƵƚƐĐŚĞƐ&ŽƌƵŵĨƺƌDĞĚŝĂƟŽŶͲ &ĂŵŝůŝĞŶŵĞĚŝĂƚŽƌͲϴDŽĚƵůĞ ab 11.12.14 in Leipzig &ĨDĞ͘s͘Ϳ /Ŷ<ŽŽƉĞƌĂƟŽŶŵŝƚIKOMEΠ;ǁǁǁ͘ŝŬŽŵĞ͘ĚĞͿ ഩ ƵƐďŝůĚƵŶŐnjƵŵZĞĐŚƚůŝĐŚĞŶĞƚƌĞƵĞƌ www.akasor.de ŶĞďĞŶďĞƌƵŇŝĐŚĂďϯϬ͘Ϭϴ͘ϭϰͬsŽůůnjĞŝƚĂďϮϯ͘Ϭϵ͘ϭϰŝŶ>ĞŝƉnjŝŐ 1/2014 Kommunikation & Seminar 49 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 50 WECKERT LIEST Wenn die Suchmaschine vibriert ... Wenn die Suchmaschine vibriert … Von Al Weckert Entdecke die Passat-Winde – Columbus-Strategie für die Optimierung der Website. ies ist die Geschichte meiner Website. Obwohl ich bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht hatte, dümpelte sie noch vor kurzem in einer schaurig-öden Flaute vor sich hin. Ungeliebt von den Suchmaschinen. Ignoriert von den Usern. Ohne Nutzen für mich als Unternehmer. Ein Ärgernis. D Also griff ich zur Columbus-Strategie. Über den Entdecker Amerikas weiß man, dass seine Erfolge in erster Linie mit der Entdeckung der Passat-Winde zusammen hängen. Er durchforstete komplette Bibliotheken, um herauszufinden, dass ihn ein geheimnisvoller afrikanischer Westwind zu neuen Kontinenten führen kann. Wo war mein Westwind? Welche Bücher könnten mir helfen? Ich fand das komplette Wissen über Suchmaschinenoptimierung in dem 780 Seiten dicken Buch „Website Boosting“ von Mario Fischer. Ich habe es verschlungen und mir dabei (wie einstmals Columbus) seitenweise Randnotizen gemacht. Es ist das Buch der unendlichen Möglichkeiten – jedenfalls dann, wenn Sie genügend Zeit und auch ein paar liquide Mittel zur Verfügungen haben. Suchmaschinenoptimierung bedarf zweier Grundstrategien: Online-Optimierung und Offline-Optimierung. Online-Optimierung verbessert den technischen und inhaltlichen Aufbau Ihrer Website mit dem Ziel, dass die Programme der Suchmaschinen sie als bedeutend einstufen und in den Suchergebnissen vorne anzeigen. Die grausame Wahrheit: 50 Kommunikation & Seminar 1/2014 User beachten nur die ersten drei Suchergebnisse zu einer Abfrage. Offline-Optimierung strebt an, dass zahlreiche Links von außen auf Ihre Seite verweisen. Das heißt: Die Suchmaschinen schließen aus dem Vorhandensein vieler Backlinks, dass Ihre Seite für die User eine hohe Bedeutung hat und deshalb weit vorne einzuordnen ist. Am Anfang aller Aktivitäten steht eine erstklassig vorbereitete Homepage. Dazu gehören ein optimaler Name, attraktive Inhalte und ein Business-Blog. Optimalerweise führt Ihre Homepage das Gebiet, in dem Sie tätig sind, im Namen. Deshalb suchte ich zunächst nach einer Webadresse mit dem Titel „Empathie“. Auf einer amerikanischen Domain-Börse wurde ich fündig. Zwei Stunden später war ich der stolze Besitzer von www.empathie.com. Anschließend ließ ich die bestehende Homepage von einem Spezialisten überarbeiten und mit neuem Namen ins Netz stellen. Während das Äußere, gewissermaßen der Rumpf des Schiffes, unverändert blieb, wurde der Maschinenraum (die Programmierung) für Suchmaschinen optimiert. Hinter jeder einzelnen Seite steht nun ein Formular, das die fantastische Eigenschaft hat, alles auf die Tauglichkeit für Suchmaschinen zu prüfen, was ich an Inhalten eingebe: Überschriften mit den wichtigsten Stichwörtern, Anzahl der Schlagwörter im Text (nicht zu viel, nicht zu wenig), die Länge des Beitrags, die Gestaltung der Vorschau für die Listen der Suchmaschinen usw. Wer KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 51 Erwähnte Blogs: http://www.empathie.com/marshall-rosenberg-biografie-teil-1/ http://www.empathie.com/geschenke-mediation-gfk-2013/ http://www.empathie.com/gast-blog-claudia-broadhurst/ (erst ab 31.12.13 online) Besprochene Bücher: • Fischer, Mario (2009): Website Boosting 2.0. Heidelberg: mitp • Firnkes, Michael (2011): Blog Boosting. Heidelberg: mitp • Grabs, Anne/Bannour, Karim-Patrick (2012): Follow me! Bonn: Galileo Computing • Sauer, Moritz (2010): Blogs, Video & Online Journalismus“. Köln: O’Reilly • Heijnk, Stefan (2011): Texten fürs Web. Heidelberg: dpunkt sich hier verbessert, manövriert sich in den Westwind und nimmt Fahrt auf. Jetzt ging es um Inhalte. Nur eine wachsende Seite wird von Suchmaschinen als relevant eingestuft. Außerdem ordnen Suchmaschinen Ihre Seite nur dann Ihrem Themengebiet zu, wenn dort aussagekräftige Artikel zur jeweiligen Thematik auftauchen. „Content is King“ – Inhalte regieren. Mein Berater empfahl mir wöchentliches Business-Blogging. Auf Bloggen und Blog-Marketing bereitete ich mich mit Hilfe weiterer Bücher vor. Das Buch „Blog Boosting. Marketing, Content, Design, SEO“ von Michael Firnkes (Verlag mitp) beschreibt Dos & Don’ts erfolgreichen Bloggens. Besonders spannend fand ich das Kapitel über „gute Inhalte“. Dort entdeckte ich zum Beispiel den Tipp, andere Blogger zum Gastbloggen einzuladen. Gastbloggen ist eine klassische Win-Win-Situation. Als Blog-Betreiber gewinnen Sie abwechslungsreiche, lebendige Inhalte für Ihren Blog. Der Gastblogger erhält einen wertvollen Backlink auf die eigene Seite. Schon meine erste Anfrage an die Kollegin Claudia Broadhurst war erfolgreich. Innerhalb einer Woche lieferte sie mir eine bebilderte Inside-Story, wie sie neue GFK-Produkte für ihren Shop entwickelt. Der Mehrwert für die Leser: Tricks und Tipps zur Umsetzung eigener Produktideen. Das 540 Seiten dicke Einsteigerwerk „Follow me! Erfolgreiches Social Media Marketing mit Facebook, Twitter und Co“ von Anne Grabs und Karim-Patrick Bannour (Galileo Computing) verhilft Ihnen zu solidem Hintergrundwissen für den Umgang mit sozialen Netzwerken von der Planung bis zur Auswertung. Nach dieser Lektüre habe ich meinem Firmenauftritt bei Facebook ein Facelifting verpasst. Was dem ersten Entwurf fehlte, war ein „Call for Action“. Heute enthält der Facebook-Auftritt drei einladende Buttons, die zu meinen Büchern, meinen Seminaren und zu meinen Angeboten als Berater führen. Der Ratgeber „Blogs, Video & Online Journalismus“ von Moritz Sauer (O’Reilly) enthält eine gut verständliche Zusammenfassung rechtlicher Grundlagen im Internet. Um Abmahnungen zu vermeiden, lohnt sich die Lektüre der Kapitel „Medienrecht“, „Urheberrecht“, „Wettbewerbsrecht“, „Persönlichkeitsrecht“ und „Haftungsfragen“. Ich habe mir daraufhin ein amtliches Impressum mit Hilfe des Impressum-Generators auf der Seite „eRecht 24“ zugelegt. Jetzt fehlt Ihnen nur noch ein gutes Handbuch für das Schreiben von Internet-Texten. Hier ist das Buch „Texten fürs Web. Planen, schreiben, multimedial erzählen“ von Professor Stefan Heijnk das Buch der Wahl. In Kapitel zwei erfahren Sie alles darüber, wie Texte im Internet funktionieren und wie Sie eine beliebige Idee zu einem Top-Artikel für Ihre Website aufdonnern. Was das bringt? Ich hatte mir z. B. vorgenommen, meinen 1. Jahrestag als Blogger durch einen neuen Besucherrekord zu krönen und damit die Aufmerksamkeit für mein neues Buch, „Gewaltfreie Kommunikation für Dummies“, zu erhöhen. Ich suchte nach einer Idee für einen vielbeachteten Blog. Angeregt durch Stefan Heijnks Methode überlegte ich, auf welche wichtige Frage ich im Netz bisher keine befriedigende Antwort erhalten hatte. Dabei kamen mir mehrere Ideen. Zunächst schrieb ich an einer Biografie über Marshall Rosenberg, dem Erfinder der Gewaltfreien Kommunikation. Damit erzielte ich die höchsten je verzeichneten Zugriffsraten auf meine Homepage. Dann verfasste ich eine Liste von Weihnachtsgeschenken für GFK-Trainer, Coachs und Mediatoren. Als Aufhänger benutzte ich das Bild eines quietschgelben Giraffen-Vibrators, auf den ich bei der Google-Bildersuche zum Stichwort „Giraffe“ stieß. Im Blog behauptete ich, das gelbe Ding sei ein „Verkehrsstab der südafrikanischen Verkehrspolizei“, der sich nicht nur bei Ampelausfall, sondern auch auf dem Büro-Schreibtisch als Anknüpfungspunkt für unverfänglichen Smalltalk nutzen lasse. Aus diesem Blog ergab sich der nächste Besucherrekord. GFK-Fans können – entgegen ihrem Ruf – auch lachen. Auch weibliche Besucher kommentierten dieses absurde Gerät belustigt in den sozialen Netzwerken. Klingt nach einem Happy End für die Website. Al Weckert, Organisationsentwickler, Mediationsausbilder und GFK-Trainer in Berlin. Website: www.empathie.de 1/2014 Kommunikation & Seminar 51 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 52 THEMEN Sie wollen nur spielen Sie wollen nur spielen Von Joachim Wagenhäuser Klavier und NLP? Klavier und NLP! Tasten. Schwarz und weiß. Ein nüchtern-eleganter Anblick, einer zunächst noch geheimnisvollen Ordnung folgend. Keys sagt man im angelsächsischen Raum zu den Tasten. In der Tat können sie „Schlüssel“ sein zu einem Universum der Klänge, zu einer Welt, die einen versierten Spieler mit Bach, Brubeck oder Billy Joel verbindet. Und für weniger versierte? 88 Es ist kurz vor halb zehn. Bald werden die ersten KursteilnehmerInnen eintreffen. Wir haben uns per E-Mail schon ein bisschen kennengelernt. Aber natürlich ist der erste persönliche Kontakt immer wieder ein spannender Moment: Wie treffe ich den einzelnen Menschen an? Haben wir sofort den „direkten Draht“ zueinander oder geschieht die Annäherung vorsichtiger? Meistens begegnet mir eine lebhafte Mischung: Menschen im Alter zwischen 18 und 78 Jahren, Berufstätige, Auszubildende, ein Großvater und (erwachsener) Enkel, Mutter und Tochter, Paare, Singles, Freunde, Einzelpersonen, blutige Anfänger, Wiedereinsteiger, weiter Fortgeschrittene, 52 Kommunikation & Seminar 1/2014 Enthusiasten und Schnupperer, Klavierunterrichts-Leidgeprüfte und „Unbelastete“. Viele unter ihnen befürchten, irgendwie „negativ aufzufallen“, „zu wenig zu können“. Ich pflege dann zu sagen: „Je weniger Sie können, umso mehr profitieren Sie vom Seminar!“ Es gilt also, mit diesen so verschiedenen Menschen eine Gruppe zu formen, die sich als Ganzes wohlfühlt, in der aber auch jeder Einzelne seine Individualität leben kann. Die Beweggründe, zu meinem Klavierseminar zu kommen, sind ebenfalls vielfältig: Mancher erfüllt sich einen langjährigen Traum. Ein anderer sucht effiziente Übestrategien, um weiterzukommen mit seinem Klavierspiel. Wiedereinsteiger suchen den „Kick“, der sie wieder auf den Weg bringt. Andere suchen endlich jene positiven Lernerfahrungen, die sie im Klavierunterricht vermissten. Sie alle wollen meist einfach nur spielen. Und die „Not mit den Noten“ zu beenden, gehört zu den häufig erwünschten „Nebenwirkungen“. Zudem gibt es Neugierige, die einfach nur wissen wollen, wie Klavierunterricht und NLP zusammengehen. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 53 Ja, wie geht das zusammen? Wozu habe ich dieses Seminar entworfen? Mein Hauptanliegen ist es, alle mir zugänglichen Wege auszuschöpfen, die den Zugang zum Klavierspielen erleichtern, die das Lernen vereinfachen und (noch) lustvoller gestalten. Das NLP offenbarte mir so einige Quellen. Die Arbeit beginnt an und in mir selbst. Ein Beispiel ist mein „State Circle“, den ich vor Seminarbeginn regelmäßig durchführe: Wie will ich während des Kurses vorwiegend „drauf“ sein? Mit welcher Grundeinstellung gehe ich auf die Rampe? Es ist ein bisschen wie beim Klavierspielen: Nicht jede Stimmung passt zu jeder Situation. Aber jede der gewünschten Stimmungen ist potenziell abrufbar, läuft im Hintergrund mit. Jeder dieser „States“ sollte authentisch mit mir und meinen Werten übereinstimmen. Dann die Kursdramaturgie: Wie mache ich das Thema durch möglichst viele Sinneskanäle erfahrbar, wo setze ich Re- und Pre-Frames, wie baue ich übermäßigen Respekt vorm Instrument ab, wo haben die Teilnehmer den größten Nutzen von Modeling, wann und für wie lange können sie völlig frei mit dem Erlernten umgehen ... An dieser Art NLP-Einsatz erfreuen sich meine Teilnehmer jedoch meist unbemerkt, denn die Mittel sind nicht der Zweck. Selbst Anwendungen wie die Rückblicks-Trancen werden, vor allem von Nicht-NLPlern, nicht zwingend als NLP-zugehörig empfunden. Schließlich weise ich auch nicht jedes Mal darauf hin. Meine Teilnehmer lernen nicht vordringlich NLP-Formate, sondern Klavierspielen, unter anderem mit NLP-Mitteln. Ich lasse noch einmal die Atmosphäre des leeren Raumes auf mich wirken: freundlich und hell, großzügig. Ich will, dass „meine Leute“ sich von Anfang an beim Klavierspielen wohlfühlen. Aus dem CD-Player erklingt Musik mit Klavier und Orchester, leise, ruhig, harmonisch. Ein Stuhlkreis ist um ein Flipchart angeordnet. Hier werden Begrüßungs- und Feedbackrunden, Trancen zum Integrieren der Lerninhalte und einige weitere Seminarmodule stattfinden. An einem anderen Platz habe ich ein paar Tische mit Stühlen zusammengestellt. Dort werden wir geschmeidige Grundformen von pianistischen Bewegungen ritualisieren, die sogenannte „Pianastik“. Das geht abseits der Tasten besser, denn hier müssen nicht die richtigen Tasten getroffen werden, hier bleibt sich’s leichter locker. Und Lockerheit, Gelöstheit in den Bewegungen sind Voraussetzungen für lustvolles und, ja, auch erfolgreiches Klavierspielen. Die Digitalpianos – natürlich: sie sind schließlich unsere wichtigsten Utensilien – sind halbkreisförmig gruppiert, mit Blick auf mein Piano, auf ein weiteres Flipchart, ein Whiteboard mit Notenlinien, und auf Kursmaterialien. Auf das Flipchart habe ich einen Willkommensgruß für die Ankommenden gezeichnet. Es bleibt genügend Platz zum Atmen, zum Bewegen, Sichfrei-fühlen. Rhythmus braucht Raum. Bei den Stomp-Einheiten1 wird hier ganz schön die Post abgehen, wenn wir mit Eimern, Holzbrettchen, Chipsdosen, mit großen Pappkisten (die „Bassdrums“) und präparierten Pads aus Pappe lautstark unsere Rhythmus-Sessions abhalten werden. Damit Rhythmus nicht nur emotionsloses Zählen bleibt, muss er eben im Körper verankert werden, weshalb ich auch Klavier-ferne Mittel, eben Stomp oder Body Percussion, nutze, mit denen wir improvisieren oder auch rhythmische „Choreografien“ gestalten. Im Grunde liegt ja nichts näher, als das Klavierspielen mit NLP zu verbinden. Die Musikpädagogik zeigt sich für neue, kreative Ideen aufgeschlossen. Trotzdem habe ich von der Verbindung Musikinstrument und NLP bis dato nur in Bezug auf mentales Training gegen Lampenfieber gehört und gelesen. Dabei arbeiten viele Lehrkräfte für musikalische Früherziehung mit NLP-Elementen, und zwar ohne es zu wissen! Doch genießt NLP gerade unter Musikerkollegen nicht den besten Ruf. Viele assoziieren immer noch „Tschacka!“-Brüller damit, und das will so gar nicht zur heiligen Materie Musik passen. Klavier und NLP. Mein NLP-Ausbildungstrainer Frank Görmar meinte gegen Ende meiner Master-Ausbildung zu mir: Du spielst toll Klavier, du coachst ganz prima und du bist ein hervorragender Klavierlehrer. Wahrscheinlich gibt es Leute, die jeweils einen Bereich etwas besser können. Aber diese drei Disziplinen zusammen auf diesem Niveau kriegt keiner hin. Mach was draus! Ich hatte meine Nische, meine USP! Als Konzertpianist beschäftige ich mich, durchaus branchenunüblich, gerne mit Anfängern, Lernenden. Meine „Bühnenschwein“-Fähigkeiten lassen sich gut auf Seminarleitung übertragen. Und schließlich hatte ich keinen Bock drauf, das Thema „Klavierspielen lernen“ nur bierernst zu nehmen. 1 Percussion-Einheiten mittels Alltagsgegenständen, benannt nach einer Band, die sich 1991 in Großbritannien gründete. 1/2014 Kommunikation & Seminar 53 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 11:55 Seite 54 THEMEN Sie wollen nur spielen Schließlich heißt es ja auch „Klavier spielen“ – und nicht „Klavier arbeiten“! Zusammen mit Frank Görmar entwarf ich mein erstes Workshop-Konzept, in dem NLP-Elemente wie Zielbestimmung, Modeling, Pacing und Leading, Trancen, Glaubenssatzarbeit, Metaphern, Ankern eine Rolle spielen. Gelernt und gespielt wird einzeln (mit Kopfhörer), zu zweit oder dritt (learning by teaching!) oder in Gruppen, am Piano, im Stuhlkreis, im Freiraum, am Tisch oder draußen, im Sitzen, Stehen und in Bewegung. Über die Jahre hinweg habe ich das Konzept weiterentwikkelt und ergänzt, eigene Formate geschaffen (z. B. die „TaiJi-Methode“ zum Trainieren des musikalischen Spielens von Anfang an). Ich nutze Anregungen aus fachfremden Richtungen, konnte ein sehr gutes Noten-Crashkurs-Konzept ergänzen, das Spielen ohne Noten (die Improvisation) weiter ausbauen und, und, und. In meine sechs- bis achttägigen Schweizer Seminare binde ich verstärkt Musiktheorie sowie Einzelcoachings ein. Musiktheorie? Ist das nicht furchtbar langweilig? Könnte man meinen, mir ging es ja als Kind und Jugendlicher genauso. Doch nach ausgiebigen Recherchen fand ich ein Konzept, die „Grammatik“ der Musik in Form einer Alltags-Metapher zu veranschaulichen. Bestimmte Zusammenhänge, wie Dreiklänge und ihre Umkehrungen, werden plötzlich klar wie Eiswasser. Und kommen nicht mehr ganz so dröge daher. Ich liebe es, meine Teilnehmer immer wieder mit „Aha-Erlebnissen“ zu verblüffen. Es ist kurz nach halb zehn. Ich bin erwartungsfroh. Musik klingt immer noch leise im Hintergrund. Gleich werden die ersten Teilnehmer den Seminarraum betreten ... 88 Tasten, schwarz und weiß. Einer bald vertrauten Ordnung folgend. Schließlich beißen die ja nicht. Auch die wollen nur spielen! Joachim Wagenhäuser, Konzertpianist, staatlich geprüfter Klavierpädagoge und NLP-Trainer, DVNLP. Freelancer u.a. bei Explorers’ Akademie („Klavier Explorer“) sowie Leiter der Klavierabteilung einer Musikschule. Website: www.pianointensiv.de Junfermann-Bücher direkt beim Verlag bestellen Ihre Vorteile: t unkomplizierter Bestellvorgang t versandkostenfreie Lieferung in alle Länder t kein Mindestbestellwert t schnelle Lieferung t Zahlung auf Rechnung oder mit PayPal t persönlicher, freundlicher Kundenservice ZZZMXQIHUPDQQGH7HO² 54 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 55 Herzenssache Von Regine Herbig Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen. Konfuzius Herz-Resonanz kann als Sofortprogramm im Alltag Stress abbauen und Gefühle regulieren helfen. Jeder kann es trainieren. er kennt sie nicht, die Momente, in denen einem alles zu viel wird: die Nerven sind angespannt, der Körper verspannt, die Geduld ist am Ende, wir reagieren gereizt und unangemessen. In solchen Situationen ist es ratsam, sich an das Herz zu wenden. Balance beginnt beim physischen Herzen. Diese Balance lässt sich erlernen und üben. Auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse aus den USA über Herzkohärenz habe ich aus meiner Perspektive als Körpertherapeutin ein systematisch aufgebautes Übungsprogramm entwickelt. Das „Herz-Resonanz-Training“, wie ich es nenne1, ist eine Methode zur Selbstregulierung, in der das Herz als physisches Organ, als „Sitz“ der Gefühle, im Mittelpunkt steht. Die Arbeit mit Herzkohärenz ist in den USA, England, Frankreich und Holland inzwischen recht verbreitet: im Gesundheitswesen, im Wirtschaftsleben, in Schule und Sport. W Innere Bremse Im Herzrhythmus spiegelt sich die Aktivität des vegetativen Nervensystems wider. Seine zwei Anteile – das sympathische und das parasympathische System – sind permanent da- mit beschäftigt, die Herzfrequenz zu beschleunigen bzw. zu verlangsamen. Sind wir im Stress und „düsen“ durchs Leben, ist der Sympathikus übermäßig aktiv und der Parasympathikus, der für Ruhe, Entspannung und Regulation zuständig ist, arbeitet vermindert. In der Herz-Resonanz-Praxis geht es darum, gezielt unsere „innere Bremse“ zu trainieren. Es mag erstaunlich klingen, doch unser Herz schlägt keinesfalls so regelmäßig wie ein Metronom. Die Abstände zwischen den Herzschlägen variieren; dies ist ein gesundes Phänomen, Mediziner nennen es Herzfrequenzvariabilität und erkennen daran die Anpassungsfähigkeit unseres Organismus. Ist das Muster der Variation unregelmäßig, sprechen sie vom „Chaos“; ist der Wechsel zwischen Beschleunigung und Verlangsamung des Herzschlags regelmäßig sowie im Gleichklang mit der Atmung, sprechen sie von „Kohärenz“. Im Biofeedback wird dann auf dem Monitor ein harmonisches Wellenmuster sichtbar. Es ist ein Ausdruck für einen physiologischen Zustand der Balance, in dem das Nervensystem, das Hormon- und das Immunsystem harmonisch und optimal zusammenarbeiten. 1 Regine Herbig (2013): Gefühlsregulierung – ein Tor zu innerer Balance. Stressbewältigung durch Herz-Resonanz. Paderborn: Junfermann 1/2014 Kommunikation & Seminar 55 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:00 Seite 56 THEMEN Herzenssache Inkohärentes (oben) und kohärentes Muster des Herzrhythmus. Grafik: Herbig Die Herz-Resonanz-Atmung Sind wir im Stress, schlägt das Herz unter Umständen bis zum Hals. Das Schlüsselelement, mit dem wir die regulierenden und regenerierenden Kräfte des Herzens anzusprechen vermögen, ist der Atem. Jeder Mensch hat eine individuelle Atemfrequenz, die optimal für ihn ist, um in einen kohärenten Herzrhythmus zu gelangen: circa fünf bis sieben Atemzüge pro Minute. Bei der Einatmung beschleunigt sich die Herzfrequenz, bei der Ausatmung verlangsamt sie sich; beide Rhythmen synchronisieren sich, d. h. sie stimmen sich aufeinander ab, kommen in Resonanz miteinander. Mit dieser langsamen und regelmäßigen Herz-ResonanzAtmung haben wir die Möglichkeit, physiologisch Prozesse in unserem Körper tiefgreifend zu beeinflussen. Dabei ist es wichtig, inneren Abstand zu der jeweiligen Stress-Situation sowie zu den unablässigen Gedanken in unserem Kopf zu finden und alle Aufmerksamkeit auf den Atem zu fokussieren. So gelangen wir in einen „neutralen“ Raum und die Aktivität des Parasympathikus wird verstärkt. Durchschnittlich ist eine sechswöchige Übungszeit von drei mal drei Minuten täglich nötig, damit der Organismus mit dem Zustand der Kohärenz tief vertraut wird und man ihn Schritt für Schritt auch in herausfordernden Situationen des Alltags abrufen kann. Ich arbeitete viele Jahre in Holland und seit Kurzem in Deutschland mit diesen Übungen und schätze ihre Alltagstauglichkeit. Ich bin seit 35 Jahren als Atemtherapeutin tätig und habe diese Methode in Zeiten äußerster Anspannung als die effektivste erfahren, um zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit zu kommen. Das Programm ist speziell auf die Anwendung im Alltag zugeschnitten, und zwar vor, in und nach Stressmomenten. 56 Kommunikation & Seminar 1/2014 Herz-Resonanz wirkt wie eine Art Reset, wenn unser sympathisches Nervensystem zu hochtourig arbeitet. Es hilft, seine Aktivität herunterzufahren und möglichst rasch wieder in einen Zustand der Balance zu finden. Zum Beispiel bei der Vorbereitung auf eine wichtige Besprechung, eine Präsentation oder eine Prüfung; zur Regeneration nach anstrengenden bzw. stressgeladenen Situationen; im Trubel des Alltags. Eine meiner Klientinnen, Sozialpädagogin, berichtet: „Seit ich dieses Training absolviere, merke ich, wenn ich aus dem Lot zu geraten drohe. Ich kann dann bewusst gegensteuern. Ich mache häufiger eine kurze Pause und ‚verschwinde‘ für ein paar Minuten, um eine Übung zu machen.“ Dankbarkeit und andere Herzqualitäten Neben dem Atem beeinflussen auch unsere Gefühle die Aktivität unseres Herzens. Wie Erkenntnisse aus der Neurophysiologie zeigen, gibt es einen messbaren Zusammenhang zwischen Emotionen, Herz und Gehirn. Wir kommen in einen kohärenten Zustand, wenn wir Herzqualitäten wie Dankbarkeit, Wertschätzung, Freude und Liebe fühlen. Jeder Mensch, der diese Gefühle kennt, wird sich Situationen, in denen er sie intensiv spürte, ins Gedächtnis rufen können. Wer sich solcherart auf die Gefühle des Herzens einstimmen kann, wird sie erneut erfühlen. Die Übungen zeigen, wie wir in Resonanz mit nährenden Gefühlszuständen kommen können, um Körper und Seele mit ihrer Energie aufzuladen. Und: wie wir unangenehme Gefühle mithilfe der Herz-Resonanz-Atmung begleiten können, bis ihre emotionale Ladung allmählich verebbt. Das betrifft auch den Umgang mit recht schmerzlichen Gefühlen, mit denen wir zuweilen konfrontiert sind. Herz-Re- KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:30 Seite 57 Grundelemente für die Praxis sonanz zeigt einen Weg, diese Gefühle im nicht-wertenden Raum des Herzens anzunehmen und mit ihnen zu „sein“, wodurch sie sich verwandeln können. Mitgefühl, Verständnis und Liebe sind wie Balsam für unser durch emotionalen Stress strapaziertes Nervensystem. Wenn wir uns bedroht fühlen, kommt es in den Modus „Kampf oder Flucht“. Über die Herz-Resonanz-Atmung wird es möglich, unmittelbar auf das emotionale Gehirn Einfluss zu nehmen und unser Nervensystem wieder in den „sicheren“ Modus zu versetzen; dann vermögen wir uns körperlich und seelisch zu entspannen. Klienten empfinden es ungemein erleichternd, zu erfahren, wie sie auf ihre Angstgefühle einwirken können, anstatt ihnen ausgeliefert zu sein. Es kann sich ein Gefühl von Sicherheit einstellen, das sie lange Zeit vermisst haben. Herz und Verstand als Partner Untersuchungen zeigen, dass sich ein kohärenter Herzrhythmus auch unmittelbar auf die kognitiven Funktionen des Gehirns auswirkt, auf das Denken. Er erleichtert die Informationsverarbeitung, erhöht Konzentration, Klarheit und Entscheidungsfähigkeit. Die drei Teile des Gehirns – Stammhirn, emotionales Gehirn und Neokortex – arbeiten dann optimal zusammen. Um auch in Stressmomenten klar denken zu können, ist es ratsam, sich an das Herz zu wenden: unsere Physiologie zu verändern und kohärent zu werden. Meistens fragen wir unseren Verstand, wenn wir nach Lösungswegen suchen (bei Entscheidungen, Problemen, Konflikten). Es ist wertvoll, gleichzeitig auch das Herz um Rat zu fragen und seine Sichtweise kennenzulernen. Im Stress entsteht oft der bekannte Tunnelblick. Indem wir jedoch langsam atmend unsere Aufmerksamkeit auf unser Herz lenken, kann sich unsere Wahrnehmung verändern und sich uns die Weitwinkelperspektive des Herzens eröffnen. Dadurch kann eine Situation in einem neuen Licht erscheinen, und plötzlich werden die Schritte sichtbar, die jetzt angebracht sind. Wir schöpfen dann aus unserem gesamten Potenzial, wenn wir neben der Intelligenz des Verstandes auch die emotionale und intuitive Intelligenz des Herzens nutzen. Einsatz im Alltag Herz-Resonanz ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Selbstregulierung: er wirkt sich positiv auf der körperlichen, seelischen und kognitiven Ebene aus. Die Übungen sind einfach zu erlernen und haben eine hohe Alltagstauglichkeit. Sie lassen sich beinah überall unbemerkt praktizieren. Es eignen sich zum Beispiel Wartezeiten: an der Bushaltestelle, an der Kasse im Supermarkt, in der Warteschleife am Telefon. Solche Momente können wir nutzen, um uns in den Rhythmus der Herz- 1. Stopp: Wenn Sie bemerken, dass Ihr Stresspegel auffällig steigt, ist es ratsam auf die innere Stopptaste zu drücken und sich ein paar Minuten für ein Time-out zu gönnen (oder besser gesagt ein Time-in), um sich körperlich-seelisch wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 2. Achtsames Atmen in einem langsamen und regelmäßigen Rhythmus (Herz-Resonanz-Atmung) ist das schnellste Mittel, um das „erhitzte“ Nervensystem abzukühlen. 3. Herzenszentrierung: Sie lenken die Aufmerksamkeit für eine Weile weg vom Kopf und richten sie auf die Herzgegend – mit der Vorstellung, durch Ihr Herz ein- und auszuatmen. 4. Aktivieren positiver Gefühlserinnerungen: Dann vergegenwärtigen Sie sich eine Situation, in der Sie Wertschätzung oder liebevolle Zuwendung erfahren haben, oder in der Sie berührt wurden von der Schönheit der Natur oder von einem anderen Ereignis in Ihrem Leben. Sie bringen diesen Moment ins Hier und Jetzt – spüren die Atmosphäre und erleben das Gefühl von damals aufs Neue. Auf diesen Grundübungen bauen eine Reihe von weiterführenden Prozessen auf – zu Themen wie Gefühlsregulierung, Entscheidungsfindung, Konfliktlösung etc. Resonanz-Atmung einzuschwingen und unsere Aufmerksamkeit auf unser Herz zu lenken. Wir können liebevolle Freundlichkeit ein- und ausatmen bzw. eine Seins-Qualität, die uns in diesem Moment guttut: Ruhe, Heiterkeit. Herz-Resonanz zu praktizieren ist ein Geschenk an uns selbst, weil sich unsere Lebensqualität dadurch spürbar erhöht. Wir können zu mehr innerer Gelassenheit, Klarheit und Freude als bisher finden. Herz-Resonanz unterstützt uns im liebevollen Umgang mit uns selbst und ist auch eine wertvolle Hilfe in der Kommunikation mit anderen. Eine Grundschullehrerin erzählt: „Vor einem schwierigen Elterngespräch zentriere ich meine Aufmerksamkeit im Herzen und stimme mich auf das Gefühl von Wertschätzung ein. Im Einatmen fülle ich mein Herz damit und beim Ausatmen schicke ich Wertschätzung zu meinem Gesprächspartner. So baue ich eine energetische Brücke von Herz zu Herz. Dann laufen Gespräche viel leichter.“ Regine Herbig, Atem- und Psychotherapeutin, (HPG), Trainerin und Buchautorin. „Gefühlsregulierung – ein Tor zu innerer Balance“ (Junfermann, 2013). Website: www.Herz-Resonanz.com 1/2014 Kommunikation & Seminar 57 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:01 Seite 58 THEMEN Gute Frage! Gute Frage! Von Sabine Prohaska Eine kleine Systematik zum wichtigsten Arbeitsinstrument eines Coaches. eder Mensch hat aufgrund seiner Biografie, seiner Sozialisation und seines Wertesystems ganz individuelle Vorstellungen davon, was für ihn gut und richtig ist. Er hat eine ganz eigene, subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit. Soweit diese Wahrnehmungen das Coaching-Thema betreffen, sollte der Coach sie kennen. Also muss er die Gedanken-, Werte- und Gefühlswelt seiner Coachees durch Fragen erkunden, um ihnen neue Perspektiven beim Betrachten ihres „Problems“ zu eröffnen und sie auf einen Lösungsweg zu führen. Dafür kann ein Coach mehrere Kategorien von Fragen nutzen: J • problemorientierte, • ressourcenorientierte und • zielorientierte Fragen. Ihren professionellen Einsatz sollte jeder Coach beherrschen, denn es macht in der Wirkung auf sein Gegenüber einen großen Unterschied, ob er fragt: „Wieso klappt das nicht?“ (problemorientiert) oder „Wann hat die Sache schon einmal geklappt? Was war damals anders?“ (ressourcenorientiert) oder „Was möchten Sie erreichen? Wie könnte eine Lösung aussehen?“ (zielorientiert). Im lösungsorientierten Coaching liegt der Fokus auf den ressourcen- und zielorientierten Fragen. Denn sie eröffnen eine Welt der Möglichkeiten und durchbrechen die Problem-Trance bei Coachees. 58 Kommunikation & Seminar 1/2014 Problemorientierte Fragen Diese Fragenkategorie dient dem Coach unter anderem zum Erkunden der Situation des Coachees. Problemorientierte Fragen liefern oft nur dem Coach neue Einsichten. Denn der Coachee ist der Experte für sein Problem und er kennt alle Details. Einige Beispiele für problemorientierte Fragen: „Seit wann besteht das Problem?“, „Wer ist am Problem und dessen Entstehung beteiligt?“, „Wie geht es Ihnen in der Problemsituation?“ Auch die Frage „Was haben Sie schon unternommen, um das Problem loszuwerden?“ zählt zu dieser Rubrik. Denn die Antwort auf diese Frage umfasst alle gescheiterten Versuche. Wäre das Problem gelöst, säße der Coachee dem Coach nicht gegenüber. Diese Fragenkategorie fasst also alle Fragen rund um die Thematik des Problems zusammen. Coaches sollten problemorientierte Fragen sparsam einsetzen. Denn sie können die Problem-Trance des Coachees verstärken oder sie überhaupt erst herbeiführen. Der Coach aktiviert mit solchen Fragen beim Coachee vor allem Gedanken und (Hilflosigkeits-)Gefühle rund um die negativ erlebte Situation. Das erschwert das Finden neuer Lösungsansätze und Denkrichtungen. Wer ein Problem lösen möchte, muss sich neu orientieren und einen anderen geistigen Raum betreten. KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:01 Seite 59 Merke: Problemorientierte Fragen verschaffen einen Überblick über die Situation und sollten von Coachs mit Maß und Ziel eingesetzt werden, um eine Problem-Trance zu vermeiden. Ressourcenorientierte Fragen Coachees wissen meist genau, was sie nicht haben oder was sie loswerden wollen. Aber was sie „stattdessen“ möchten, ist ihnen unklar. Die Frage „Was wollen Sie stattdessen?“ löst oft einen Denk- und Entscheidungsprozess aus, der durchaus anspruchsvoll sein kann: „Was will ich wirklich? Was ist mein Wunschziel?“ Diese Fragenkategorie lenkt den Blick auf die Stärken von Menschen und jene Dinge, die beim Bewältigen von Herausforderungen hilfreich sein könnten. Beispiele für ressourcenorientierte Fragen sind: „Was oder wer könnte Ihnen in dieser Angelegenheit behilflich sein?“, „Was könnten Sie tun, damit die Situation besser wird?“ Wichtig: Zielorientierte Fragen • sind zukunftsorientiert, • beschreiben den erwünschten Zustand, • decken die Folgen für den Coachee und für sein Umfeld auf und • ermöglichen es, Hindernisse aufzuspüren. Auch Fragen nach Ausnahmen zählen zu dieser Rubrik, etwa: „Beschreiben Sie eine Situation, in der das Problem nicht auftrat. Was war da anders?“ Oder: „... was machten Sie damals anders als jetzt?“ Hilfreich beim Suchen von Ressourcen für eine Lösung können auch Fragen sein wie: „Was unternahmen Sie bisher, damit das Problem nicht schlimmer wurde?“ Neben den beschriebenen Fragenkategorien gibt es mehrere Fragetypen, die es wert sind genannt zu werden. Jede von ihnen kann man aus einer der vorgenannten Perspektiven stellen – also problem-, ressourcen- oder zielorientiert. Wichtig: Ressourcenorientierte Fragen setzen den Fokus auf hilfreiche Menschen, Umstände oder Dinge und können auch Fragen nach Ausnahmen vom Problem sein. Skalierungsfragen sind ein Instrument, um Empfindungen und Gefühle wie Erfolg oder Misserfolg, Freude oder Frustration, zu bewerten. Der Coach kann sich hiermit ein Bild über die Stärke des Empfindens seines Coachees machen, auch der Coachee selbst bekommt hierdurch einen anderen Blick auf seine Lage. Hilfreich sind Skalierungsfragen zum Beispiel, um Fortschritte innerhalb eines Coaching-Prozesses zu überprüfen. Zielorientierte Fragen Diese Fragenkategorie lenkt die Aufmerksamkeit auf die gewünschte Zukunft. Hierzu zählen die klassischen Zielfragen wie: „Was genau wollen Sie erreichen?“, „Wie sollte eine Lösung für Sie aussehen?“, „Bis wann wollen Sie Ihr Ziel erreichen?“ Coachs nutzen bei ihrer Arbeit auch häufig folgende Fragen: „Woran merken/erkennen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben?“, „Wer wird außer Ihnen die Zielerreichung noch bemerken?“, „Wie wird das Erreichen des Ziels Ihr Leben verändern?“ Solche Fragen bewirken, dass der Coachee vor seinem inneren Auge sieht, wie die Zukunft aussehen könnte. Er kann diese Erfolgssituationen erfühlen. Damit erkennt er auch die Perspektiven, die sich ihm hierdurch eröffnen. Zugleich kann er Ressourcen erkennen und auch mögliche Hindernisse identifizieren. Vielleicht reagiert das Umfeld negativ, wenn der Coachee sich beruflich verändern und den nächsten Karriereschritt machen möchte. Der Lebenspartner würde womöglich nicht glücklich darüber sein, dass der Coachee dann weniger Zeit für die Familie hat. Oder dass ein Ortswechsel nötig wäre. Auch das kleine Wörtchen „stattdessen“ bewirkt oft einen Wechsel der Denkrichtung – vom Problem zum Ziel. Skalierungsfragen Oft nutzen Coaches eine Skala von 0 bis 10. Dabei stellt die Null die minimale und die Zehn die maximale Ausprägung eines Gefühls dar. Soll zum Beispiel die Zufriedenheit mit dem derzeitigen Job eingeschätzt werden, bedeutet der Wert 0 „absolut unzufrieden“ und der Wert 10 „absolut zufrieden“. Und mithilfe der Skalierungsfrage „Wie würden Sie auf einer Skala von 0 bis 10 Ihre aktuelle Zufriedenheit im Beruf einschätzen? “ kann der Coachee eine entsprechende Einschätzung vornehmen. Mit Skalierungsfragen können auch Veränderungen und Erfolgswahrscheinlichkeiten erfasst werden; zudem können sie genutzt werden, um den nächsten Schritt zu planen. Beispiele für solche Fragen sind: „Auf einer Skala von 0 bis 10 ausgedrückt, wie hat sich das Klima in Ihrer Abteilung seit unserem letzten Treffen verändert?“ (Veränderung), „Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass sich das Arbeitsklima durch die neue Aufgabenverteilung von 4 auf 6 verbessert?“ (Erfolgswahrscheinlichkeit), „Wenn Sie Ihre Zusammenarbeit im Team heute bei 4 sehen, was müsste geschehen, um auf 6 zu kommen?“ (Maßnahmenplanung). 1/2014 Kommunikation & Seminar 59 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:01 Seite 60 THEMEN Gute Frage! Coaches sollten bei der Arbeit mit Skalierungsfragen immer die kleinen Unterschiede beachten. Es geht um kleine, umsetzbare Schritte, die motivierend wirken. dazu: „Stellen Sie sich vor, Sie wachten eines morgens auf und alles wäre so, wie Sie es sich schon immer wünschten. Woran würden Sie es merken?“ Wichtig: Skalierungsfragen eignen sich, um Wahrnehmungen, Gefühle und Einschätzungen zu „messen“ und sie machen (kleine) Veränderungen sichtbar. Wichtig: Hypothetische Fragen • erlauben, sich wünschenswerte Situationen oder Lösungen vorzustellen, • ermöglichen es, die Machbarkeit von Lösungen zu reflektieren, und • erleichtern das Probehandeln eines gewünschten Verhaltens. Dissoziierende Fragen Dissoziieren heißt, vom Problem Abstand zu nehmen – es also zum Beispiel aus der Vogelperspektive zu betrachten. Dissoziierende Fragen sind zum Beispiel: „Was meint Ihr Chef zu Ihrem Problem?“, „Was würde Ihnen Ihre Mutter in dieser Situation raten?“ Wenn Coachees aus einer Außenperspektive auf ihr Problem blicken, sehen sie oft neue Aspekte und entdecken alternative Lösungsansätze. Denn die neuen Informationen bringen neue Sichtweisen hervor und setzen wertvolle Denkprozesse in Gang. Coachees wissen oft nicht, wie viel sie wissen. Dissoziierte Fragen sind eine Methode, das verborgene Wissen anzuzapfen und versteckte Ressourcen zu entdecken. Der Coach kann auch fragen: „Wenn Sie an meiner Stelle wären, welche Fragen würde Sie sich selbst stellen?“ Wichtig: Dissoziierende Fragen • schaffen durch die „Vogelperspektive“ eine Übersicht, • ermöglichen ein Loslösen vom Problem, • bringen neue Denkprozesse in Gang und • fördern unbewusstes Wissen zu Tage. Hypothetische Fragen Wenn es im Coaching zu einem Stillstand kommt und der Coachee keine Lösungsmöglichkeiten sieht, können hypothetische Fragen helfen. Zum Beispiel: „Angenommen, das Problem wäre gelöst, was hätten Sie dann wahrscheinlich getan?“ „... wie würden sich Ihre Kollegen dann verhalten?“ „... was wäre dann anders?“ Hypothetische Fragen bieten dem Coachee ein Lösungsszenario an, das er, indem er es beschreibt, erlebt. Zum Beispiel bei der Frage: „Angenommen, Sie könnten sich Ihren Traumberuf kreieren. Wie würde dieser aussehen? Wie würde ein Tag, eine Woche in diesem Beruf verlaufen?“ Aus den Antworten können Schritte zum Erreichen des Ziels abgeleitet werden. Hypothetische Fragen haben den positiven Effekt, dass der Coachee diese Schritte ausprobiert und testet, ob sie für ihn überhaupt erstrebenswert und durchführbar sind. Auch die vielzitierte Wunderfrage zählt 60 Kommunikation & Seminar 1/2014 Paradoxe Fragen „Paradox“ bedeutet widersprüchlich. Paradoxe Fragen sind provokative Fragen, die auf ein Verstärken des Problems abzielen. „Was müssten Sie tun, damit Sie endgültig ein Burnout erleiden?“, „…, damit Ihr Chef Sie entlässt?“ Diese Fragetechnik eignet sich besonders bei Coachees, die in ihren Problemen sehr gefangen sind. Paradoxe Fragen wie: „Wie könnten Sie erreichen, dass Sie noch schlechter schlafen?“ wecken den Widerspruchsgeist im Coachee und lösen dadurch oft erhellende Reaktionen aus. Man kennt dieses Phänomen aus der Kindererziehung. Wenn ein Kind schreit, hört es erstaunlicherweise damit auf, wenn man es bittet, noch lauter zu schreien. Zuweilen empfiehlt es sich, paradoxe Fragen anzukündigen, damit der Coachee sich darauf einlässt – zum Beispiel mit folgenden Worten: „Mir fällt gerade eine Frage ein, die Ihnen vielleicht verrückt erscheint“, und danach stellen Sie die Frage – zum Beispiel: „Was müsste ich als Coach tun, damit Sie nicht mehr zu mir kommen?“ Wichtig: Paradoxe Fragen • arbeiten widersprüchlich, indem sie das Problemverhalten verstärken, • erschüttern festgefahrene Sichtweisen, • provozieren beim Coachee eine Gegenreaktion und • stärken das Selbstbewusstsein des Coachees. Die genannten Fragekategorien und -typen sind ein Basiswerkzeug im „Werkzeugkoffer“ jedes Coachs. Und jeder Coach sollte ihren Einsatz professionell beherrschen. Sabine Prohaska, Wien, Inhaberin eines Trainings- und Beratungsunternehmens. Buchveröffentlichung: „Coaching in der Praxis: Tipps, Übungen und Methoden für unterschiedliche Coaching-Anlässe“ (Junfermann, 2013). Website: www.seminarconsult.at KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:01 Seite 61 wingwave-Trainings 2014 wingwave® – das Kurzzeit-Coaching für Manager, Führungskräfte, Sportler, Künstler und Kreative werden zu wingwave® Wache REM-Phasen, NLP und Erfolge bewegen. Blockaden lösen. Spitzenleistung erzielen. wingwave®-Trainings 2014 für Coaches, Trainer, Psychotherapeuten, Ärzte – Basisausbildung Preis: 1.450,– Euro zzgl. 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Schmidt, Karin Schmidt Berlin/Wiesbaden/ Schwerte/Düsseldorf [Eilert-Akademie, Falkenhagener Str. 22, D-13585 Berlin, Tel. +49 30 36415580, [email protected], www.eilert-akademie.de] Termine: Berlin: 03.-06.04.2014 + 05.-08.06.2014 07.-10.08.2014 + 09.-12.10.2014 04.-07.12.2014 Wiesbaden: 27.-30.03.2014 Schwerte: 22.-25.05.2014 Düsseldorf: 04.-07.09.2014 Trainer: Dirk W. Eilert Braunschweig U! NE [Barbara Knuth & Team, NLP-Coaching-Mediation, Organisationsberatung, Wolfenbütteler Str. 4, D-38102 Braunschweig, Tel.: +49 49531 341020, [email protected], www.knuth-team.de] Termine: 03.-06.04.2014 + 06.-09.11.2014 Trainerin: Barbara Knuth Bremen/Kassel/Essen [a.k.demie für Mediation und Training, Nienburger Str. 3, D-28205 Bremen, Tel.: +49 421 5578899, [email protected], www.a-k-demie.de] Termine: Kassel: 22.-25.05.2014 Essen: 09.-12.10.2014 Bremen: 2x2 Tage 14.-15.02.2015 + 07.-08.03.2015 Trainerin: Anja Kenzler Bremen ® [sjb wingwave Institut Bremen, Violenstraße 39, 28195 Bremen, Tel.: +49 421 47 88 68 76, [email protected], www.wingwave-institut-bremen.de] Termine: 20.-23.03.2014 + 24.-27.04.2014 Supervision für wingwave®-Coaches: 08.03.2014 Einzelausbildungen auf Anfrage jederzeit möglich! Trainerin: Stefanie Jastram-Blume ng Jahrestagu ma le a n io t a The Intern 2014 zum vom 01. – mber 03. Nove Gesundh ing eitscoach Frankfurt/M. [Explorers‘-Akademie, Blankenheimer Str. 30a, D-60529 Frankfurt am Main, Tel. +49 69-48005638, www.explorers-akademie.de, [email protected]] Ort: Kloster Ilbenstadt Termine: 27.02.-02.03.2014 18.-21.09.2014 Trainer: Steffen Schuh Hamburg [Besser-Siegmund-Institut, Mönckebergstr. 11, D-20095 Hamburg, Tel. +49 40 3252 849-0, [email protected]] Termine: 27.02.-02.03.2014 + 10.-13.04.2014 19.-22.06.2014 + 18.-21.09.2014 09.-12.10.2014 + 20.-23.11.2014 wingwave®-Trainer-Ausbildung: 29.09.-03.10.2014 Trainer: Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund, Lola Siegmund Hannover [Wiezorrek Institut, Blumenhagenstr. 7, D-30167 Hannover, Tel. +49 162 6193376, [email protected]] Termine: 08.-11.05.2014 + 11.-14.09.2014 04.-07.12.2014 Blockseminare: 2x2 Tage – Infos auf Anfrage Trainerin: Elke Aeffner-Wiezorrek Karlsruhe [Selfment®-Coach Thierry Ball Scheffelstr. 18, D-76135 Karlsruhe, Tel. +49 173 3140674, www.thierry-ball.de [email protected]] Termine: 22.-25.05.2014 + 27.-30.11.2014 Trainer: Thierry Ball Mannheim [Roger Marquardt, St. Johanns-Vorstadt 71, CH-4056 Basel, Tel. +41 61 3614142, [email protected], www.coaching-basel.com] Termine: Mannheim: 06.-09.03.2014 + 16.-19.10.2014 27.-30.11.2014 Trainer: Roger Marquardt München/Ravensburg Meerbusch/Freiburg [Reinhard Wirtz, wingwave-zentrum münchen, Kreuzstr. 8, D-80331 München, Tel. +49 89 25545705, www.wingwave-zentrum.com] Termine: München: 01.-04.05.2014 Meerbusch: 27.02.-02.03.2014 Freiburg, Ravensburg + Konstanz: auf Anfrage Bundesweite Vorort-Ausbildungen auf Anfrage Trainer: Reinhard Wirtz Sankt Ingbert [Praxis und Seminarzentrum Mirko Feldner Am Schindwasen 6, D-66386 Sankt Ingbert, Tel. +49 6894 8925012 www.mirko-feldner.de] Termine: 20.-23.03.2014 + 24.-27.04.2014 Trainer: Mirko Feldner Stuttgart [Institut für Kommunikation und Coaching, Stitzenburgstraße 18, D-70182 Stuttgart, Tel. +49 711 243943, [email protected]] Termine: 13.-16.03.2014 + 15.-18.05.2014 17.-20.07.2014 Trainer: Peter Kensok Gmunden/Österreich [Trivelopment – Akademie für NLP – Coaching – Training, Grünbergweg 6, 4810 Gmunden, Tel. 0664 1229189, offi[email protected], www.trivelopment.at] Termine: 29.05.-01.06.2014 Trainer: Georg Schweibinz Wien/Österreich [CTC-Academy OG, Rudolfsplatz 5/15, A-1010 Wien, Tel. +43 69910674629, offi[email protected], www.ctc-academy.at] Termine: 29.05.-01.06.2014 + 14.-17.08.2014 06.-09.11.2014 Trainer: Corinna Ladinig, Karl Wegmaier Bern/Basel/Zürich/Schweiz [Roger Marquardt, St. Johanns-Vorstadt 71, CH-4056 Basel, Tel. +41 61 3614142, [email protected], www.coaching-basel.com] Termine: Basel: 13.-14.06.2014 + 22.-23.08.2014 (2x2 Tage) 11.-14.12.2014 Bern: 19.-22.11.2014 Bürgeln TG: 25.-28.06.2014 Zürich: 24.-27.09.2014 Trainer: Roger Marquardt Zürich/Schweiz [NLP-Akademie Schweiz, Buckstr. 13, CH-8422 Pfungen, Tel. +41 52 3155252, [email protected], www.nlp.ch] Termine: 15.-18.05.2014 wingwave® Supervision 19.05.2014 Trainer: Arpito Storms Barcelona/Spanien [Institut Gestalt, Verdi 94, baixos, 08012 Barcelona, Tel. +00 34-93 237 28 15, www.institutgestalt.com [email protected]] Termin: 23.-26.08.2014 Trainerin: Cora Besser-Siegmund Training in deutscher Sprache mit spanischer Übersetzung Vertiefungsseminare für wingwave®-Coaches werden zu folgenden Themen angeboten: Imaginative Familienaufstellung – Imaginationsverfahren – Timeline-Coaching – Organisationsund Themenaufstellung – Work-Life-Balance – Performance- und Präsentationscoaching – Energetische Psychologie – Business Coaching – Emotionale Intelligenz – Coaching für Kinder und Jugendliche – Sportcoaching – Euphoriemanagement als Burnout-Prophylaxe (Konsum rückwärts) – Interkulturelle Kompetenz Weitere Termine, Coaches in Ihrer Nähe und vieles mehr unter: www.wingwave.com KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 11:39 Seite 62 RUBRIK Buchbesprechungen Der schwarze Hund an der Leine Bücher über die Depression. Im letzten Jahr fiel mir durch Zufall Ronald Rengs Buch „Robert Enke. Ein allzu kurzes Leben“ in die Hände. Zunächst war ich skeptisch – erwartet mich ein voyeuristischer Blick in das Leben des Nationaltorwarts, der sein Leben durch Suizid beendete, oder würde ich etwas über die Hintergründe erfahren, wie es dazu kam? Im ersten Moment denkt man, dieser Mensch hatte doch alles: eine erfolgreiche Karriere, eine unterstützende Ehefrau, ein hohes Einkommen – wie kann der bitte depressiv sein? Dann fing ich an, seine Geschichte zu lesen – und konnte nicht mehr aufhören. Ronald Reng ist Autor und Journalist, war ein Freund Enkes. Das Buch stützt sich auf Enkes Tagebuchaufzeichnungen, in denen er die tiefsten Phasen seiner Depression festhielt, auch auf Aussagen seiner Witwe, seiner Eltern und seiner engsten Weggefährten – die wenigen, die in seine Krankheit eingeweiht waren. mit tragischem Ausgang. Was bleibt? Die bittere Einsicht, dass es manchmal keine Hilfe gibt. Enkes Vater ist Psychotherapeut, Enke selbst war heimlich in Therapie. Das einzige, was ihn vielleicht hätte retten können, wäre die Einweisung in eine psychiatrische Klinik gewesen – die er verweigerte. Was macht Menschen depressiv, auch wenn sie anscheinend alles im Leben erreicht haben? Eine Antwort ist: Druck. Bei Robert Enke – Leistungsdruck, aufgebaut einesteils durch eigenen Ehrgeiz, andererseits durch die massive mediale Präsenz eines Leistungssportlers. Versagen, Scheitern, darf nicht vorkommen – und wenn, dann geht es durch die Presse, durchs Fernsehen, durch Facebook ... auf YouTube bleiben solche Szenen in alle Ewigkeit abrufbar. Jeder Profifußballer ist austauschbar, hinter jedem, der sich Fehler erlaubt, steht eine lange Schlange von Nachrückern auf den begehrten Platz in der Stammelf. Ines Geipel ist sprachlich brillant, sehr einfühlsam und fordert ihre Leser. Dieses Buch liest man nicht „mal eben“ so durch. Die Autorin beleuchtet nicht nur die einzelnen Schicksale, sondern auch die Auswirkungen einer leistungsorientierten, kapitalisierten, globalisierten Welt auf das Individuum, ohne zu sagen: „So und nicht anders ist es“. Flexibilität, die haltlos machen kann, Leistungsorientierung, Druck, Kälte – Depression hat viele Ursachen und viele Gesichter, und sie ist ein Phänomen unserer modernen Zeit. Ines Geipel erhellt auch den Umgang mit Psychopharmaka und entlarvt ihn vor allem als Versuch, die „Maschine Mensch“ wieder zum Laufen zu bringen und das Bild des Funktionierens um jeden Preis aufrecht zu erhalten. Ob das der richtige Weg im Umgang mit Depressionen ist, oder ob wir langfristig umdenken müssen, kann jeder Leser selbst entscheiden. Und hier beginnt der Teufelskreis: Der permanente Druck kann krank machen, sensible Menschen noch schneller als andere. Krankheit, Depression, ist Schwäche, steht für Versagen und muss vor der Öffentlichkeit mit allen Mitteln vertuscht werden. Das wiederum kostet Kraft, erhöht den Druck und führt tiefer in die Depression – bis Selbstmord der einzige Ausweg, die Erlösung, zu sein scheint. Wer nachvollziehen möchte, wie eine Depression sich entwickelt und welche Auswirkungen sie auf die Angehörigen hat, der findet hier ein schonungslos erzähltes Fallbeispiel 62 Kommunikation & Seminar 1/2014 „Seelenriss – Depression und Leistungsdruck“ heißt das Buch von Ines Geipel, und auch sie nimmt das Beispiel von Robert Enke auf, zusammen mit den Schicksalen der Schwimmerin Ute Krause und der Familien Schramm und Orff. Im zweiten Teil des Buches führt Ines Geipel Interviews, u. a. mit einer Depressions-Forscherin aus Kassel und einem Psychiater in der hessischen Justizvollzugsanstalt Butzbach. Diese Gesprächsprotokolle mit Beobachtern und Betroffenen gewähren tiefen Einblick in Häufigkeit und Ausprägungsformen des Phänomens Depression. Was ist zu tun, wenn man selbst von depressiven Verstimmungen betroffen ist, wenn man mit depressiven Klienten arbeitet oder Depressionen im familiären Umfeld vorkommen? Hierzu gibt es eine Menge an Literatur und Ratgebern, von denen ich drei herausgegriffen habe. Dazu sei ge- KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 11:39 Seite 63 sagt, dass kein Buch eine Therapie ersetzen kann – aber es kann zum Verständnis beitragen und Betroffene ergänzend zur Therapie unterstützen, wenn die dunklen Gedanken wiederkommen. Mit „Mein schwarzer Hund“ hat Matthew Johnstone ein Bilderbuch für Erwachsene geschaffen, das in seiner Einfachheit tief berührt. Selbst von einer Depression betroffen, erfand er für die Krankheit das Sinnbild einen schwarzen Hundes, der ihn überall hin begleitet, der je nach Stimmungslage mal größer, mal kleiner erscheint, der ihn bei all seinen Unternehmungen sabotiert und ihm im Weg ist. Zum Beispiel liegt der Hund im Bett zwischen ihm und seiner Partnerin, wie eine undurchdringliche Mauer. Johnstone zeigt, wie er gelernt hat, mit dem schwarzen Hund zu leben und ihn an die Leine zu legen. Der Hund ist am Ende noch immer da, er wird auch nie ganz weggehen, aber er ist nicht mehr Protagonist des Geschehens. Die Bilder sind klar, der Text ist einfühlsam und punktgenau. Dieses Buch sollte jeder haben, der mit Menschen in Lebenskrisen arbeitet. Mit seiner Hilfe lässt sich Klienten und Angehörigen sehr anschaulich vermitteln, was eine Depression bedeutet – als Einstieg und Unterstützung, als Trost, ohne große Worte und dennoch direkt auf den Punkt gebracht. Überfordert, erschöpft, gefangen im Hamsterrad des Leistungsdrucks – das erste, was Josef Giger-Bütler in „Endlich frei! Schritte aus der Depression“ seinen Lesern entgegenbringt, ist Verständnis: Es ist völlig okay, nicht mehr weiter zu können! Den Grundstein für die Erkrankung sieht der Autor bereits in der Kindheit, in Überforderungssituationen und der Erfahrung instabiler Beziehungsmuster. Nicht die Frage, wie ich wieder funktionieren kann, sondern woher die Depression kommt und wie ich es lerne, mit mir selbst anders umzugehen, steht im Vordergrund. Dabei betont der Autor immer wieder, wie wichtig es ist, Ruhe zu finden und aus dieser Ruhe neue Kraft zu schöpfen. Zunächst gelte es anzuerkennen, was ist, statt sich Neuem hinzuwenden. Diese Grundhaltung macht das Buch für Betro- Ronald Reng: Robert Enke. Ein allzu kurzes Leben, Piper, München, 4. Auflage 2011 Ines Geipel: Seelenriss. Depression und Leistungsdruck. Klett-Cotta, Stuttgart, 1. Auflage 2010 Matthew Johnstone: Mein schwarzer Hund. Wie ich meine Depression an die Leine legte. Verlag Antje Kunstmann, München, 7. Auflage 2008 Josef Giger-Bütler: Endlich frei. Schritte aus der Depression. Beltz, Weinheim, 6. Auflage 2013 Margaret Wehrenberg: Techniken zur Bewältigung von Depressionen. Junfermann, Paderborn, 1. Auflage 2013 fene sehr hilfreich. Jeder soll und darf seine Schritte aus der Depression in seinem Tempo machen. Giger-Bütler schreibt klar, für Laien verständlich und einfühlsam. Die übersichtliche Struktur erleichtert es, einzelne Aspekte aus dem Buch herauszugreifen – da verzeiht man dem Autor auch die stellenweise auftauchenden Redundanzen. Wer sich fragt, wie eine Depression zustande kommt, aber gleichzeitig auch Handlungshilfen für den Umgang mit der Krankheit wünscht, der ist mit Margaret Wehrenbergs Buch „Techniken zur Bewältigung von Depressionen“ gut beraten. Im ersten Teil werden die neurobiologischen Grundlagen und auch die Wirkungsweise von Psychopharmaka sowie unterschiedliche Auslöser für Depressionen (beispielsweise Bindungsstörungen, Traumata) anschaulich erklärt. Daran schließen sich zehn Techniken an, mit verstörenden und belastenden Gefühlen umzugehen. Ein eigenes Kapitel ist dem Thema Burn-out gewidmet ist. Die von Wehrenberg empfohlenen Schritte sind sanft: mit sich selbst achtsamer umgehen, die eigenen Bedürfnisse wieder spüren, genießen lernen, sich nicht selbst überfordern. Wer sich jahrelang isoliert hat, muss nicht sofort wieder unter Leute. Er kann zunächst damit beginnen, einen alten Freund oder ein Familienmitglied anzurufen. Wer keinen Appetit verspürt, muss sich nicht gleich einen supergesunden Salat zubereiten. Ein Schokoriegel tut es auch für den Anfang – so Wehrenbergs Philosophie der kleinen Schritte. Die Autorin illustriert ihre Ausführungen mit zahlreichen Fallbeispielen. Arbeitsblätter für Betroffene sowie ein Anhang für Therapeuten machen das Buch zu einer wertvollen Hilfe für den Alltag. Simone Scheinert 1/2014 Kommunikation & Seminar 63 KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:01 Seite 64 RUBRIK Buchbesprechungen Mythos der Allzuständigkeit NLP und „Managementesoterik“. Verständigung mit dem Autor einer Schmähschrift. nde August 2013 erschien das „Schwarzbuch Personalentwicklung. Spinner in Nadelstreifen“. Viktor Lau, Jahrgang 1966, schrieb es in der Form einer Schmähschrift gegen die „unheilvolle Managementesoterik“ (2013, Vorwort) und verreisst darin populäre Methoden der Veränderungsarbeit mit Menschen. Kaum eine Schule bleibt verschont, von der Organisationsaufstellung über die systemische Beratung bis hin zur Transaktionsanalyse. Auch das Neurolinguistische Programmieren (eine „Amalgamierung von trivialpsychologischen Belanglosigkeiten und Versatzstücken des Positiven Denkens“, 2013, S. 74) wird mit einem Kapitel bedacht. Grund für den DVNLP mit dem Autor das Gespräch zu suchen; im November machen wir uns beide auf den Weg, eine Lehr-Coach und ein Lehr-Trainer, NLP-Anwender aus zwei Generationen. E Nun haben es Pamphlete, eben Schmähschriften, an sich, recht grob und undifferenziert auf den kritisierten Gegenstand und seine Verfechter einzuschlagen. Und auch beim Autor Lau, der in seiner Vita u.a. das Studium der Philosophie und Germanistik anführt, scheinen mit Polemik und Herabsetzung die sprachlich-stilistischen Möglichkeiten schon ausgereizt. Er war über unser Ansinnen, mit ihm über sein Buch zu sprechen, übrigens sichtlich überrascht. Ein solches Angebot habe ihm noch kein einziger Verband unterbreitet. Was wir nach Lektüre des Werks dem Autor zur Last legen, ist zweierlei. Erstens: Die Grundlagen seiner oft sehr verächtlichen „Kritik“ erschöpfen sich in zwei frühen Schriften von Bandler und Grinder (S. 74, Fußnote 206). Das wird dem NLP etwa so gerecht wie der Versuch, die Sprintzeit von Usain Bolt mit einer Sonnenuhr zu messen. Zweitens: Methoden- und Coachingverbände werden nicht müde zu betonen, wie wichtig für die Wirksamkeit der Methode die Haltung der Coaches und ihre Beziehung zum Klienten sind. Dies ist im Grunde das wirksame Agens, wie es für die Psychotherapien etwa bewiesen wurde. Diese Haltung, diese Fähigkeit von Coachees, wertschätzende Verbindung zu ihrem Gegenüber herzustellen und über den Zeitraum der persönlichen Veränderung zu erhalten, blendet Viktor Lau komplett aus. Das ist, als würden GourmetTester ihre begehrten Restaurant-Sterne aufgrund eines Rezepts vergeben, dass ihnen der Chefkoch auf einem Zettel zeigt. Wir wollen also erfahren, worum es Viktor Lau in seinem Buch geht. Und erkunden, was es für uns zu lernen gibt. 64 Kommunikation & Seminar 1/2014 Es gehe ihm, so sagt er, unter anderem darum, die Diskussion in Gang zu bringen. Öffentlich, müssen wir dazu setzen. Denn in den Communities läuft diese DiskusViktor Lau (2013): sion schon. Und so überSchwarzbuch rascht es auch nicht, dass der Personalentwicklung. Autor, das NLP betreffend, Stuttgart: Steinbeis Edition. den Finger in offene Wunden legt. Zum Beispiel, wenn er über den Anspruch der „Allzuständigkeit“ (S. 75) lästert. Dieser Anspruch verrät sich in so manchem gebräuchlichen Sprachbild unserer Selbstdarstellung und auch in der Außendarstellung so mancher Anbieter. Ja, es stimmt: Es geht auch eine Nummer bescheidener. Und ja: Es braucht etwas Demut, eben die Erkenntnis, dass nicht alles möglich ist. Ein anderer wunder Punkt ist die unzureichende wissenschaftliche Basis des NLP. Und der durchaus vorhandene Reflex, für die Begründung des eigenen Tuns beinahe wahllos Erkenntnisse rund um Bionik, Quantenphysik, Neurobiologie und alles, was amerikanische Wissenschaftler bewiesen haben wollen, einzugemeinden. Mit seiner Vielfalt und den unterschiedlichen Curricula unterschiedlicher Organisationen fällt es schwer, sich ein eindeutiges Bild über das NLP zu machen. NLP ist nicht gleich NLP – hier brauchen wir als Verband und als einzelne Akteure mehr Genauigkeit in der Darstellung als bisher. Und auch die permanente Vermischung von NLP mit anderen Disziplinen hilft nicht, das Außenbild von NLP zu verbessern. Aus dem Gespräch nehmen wir unter anderem diesen Satz von Viktor Lau mit nach Hause: „NLP sollte seine Wurzeln und Paradigmen hinterfragen und sich noch einmal mit den Primärquellen auseinandersetzen.“ Und wir geben den Gedanken an die Community weiter: Wer mag da mitmachen und wie wollen wir das bewerkstelligen? „Ja, ich war ein wenig grobkörnig unterwegs“, sagt Viktor Lau in dem Gespräch, das freundlich verläuft, mit Neugier auf beiden Seiten. Das könnte der Anfang sein für einen echten Diskurs mit unseren Kritikern, auch in Sachen Anspruch, Auftritt und Wirksamkeit des NLP. Einen Diskurs mit den Mitteln einer wertschätzenden Streitkultur, die präziser und differenzierter vorgeht als es eine Schmähschrift vermag. Martina Schmidt-Tanger, Sebastian Mauritz KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 10:01 Seite 65 Positive Psychologie Verband DACH-PP mit eigener Website. Der Dachverband Positive Psychologie e. V. (DACH-PP e. V.) hat im November eine eigene Website freigeschaltet: www.dach-pp.eu. Der Verband wurde im Juni 2013 für Deutschland (D), Österreich (A) und die Schweiz (CH) gegründet, um die praktische Anwendung der Positiven Psychologie zu fördern und die Qualitätsstandards für die Ausund Fortbildung zu sichern. Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Die erste Disziplin, die sich innerhalb der psychologischen Forschung wissenschaftlich mit der Frage beschäftige, wie psychisches Wohlbefinden und persönliche Entwicklung für alle Menschen unterstützt und aufrechterhalten werden könne, sei die Positive Psychologie, sagt die Psychologin Daniela Blickhan. fjh Jung und depressiv Neues Internetangebot informiert Jugendliche über Depression. wachsene austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Außerdem finden die Jugendlichen dort einen Hinweis auf die Gesprächsangebote der Nummer gegen Kummer (08001110333) und der Telefonseelsorge (0800-1110111). fjh Blick auf „Potenziale“ Call for Papers für den DVNLP-Kongress 2014. Bis zu zehn Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren leiden nach aktuellen Studien an einer behandlungsbedürftigen Depression. An Schulen dürfte dies demnach etwa zwei Schüler pro Klasse betreffen. Bleibt die Depression unerkannt und unbehandelt, kann sie chronisch werden. Wie erreicht man Jugendliche, die sich aufgrund ihrer Erkrankung zurückziehen, den Kontakt zu Eltern und anderen Erwachsenen meiden? Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und die Barmer GEK möchten mit einem Angebot diese jungen Menschen dort erreichen, wo sie sich besonders häufig aufhalten, nämlich im Internet. Das Angebot heißt FIDEO (Fighting Depression Online, Weblink: www.fideo.de.). Es umfasst (auch für Eltern, Freunde, Lehrer) Informationen zur Depression und ein fachlich moderiertes Forum für junge Menschen ab 14 Jahren. In diesem thematischen Forum können sich Jugendliche und junge Er- Der diesjährige Kongress des Deutschen Verbandes für Neurolinguistisches Programmieren, DVNLP, wird sich um den Schwerpunkt „Potenziale“ drehen und am ersten Novemberwochenende stattfinden. Ort war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Trainer, Coaches und andere NLP-Anwender können sich mit ihren Themen noch bis zum 16. März als Referenten oder Workshopleiter bewerben (Unterlagen unter: www.kongresspotenziale.de). Mit seinem neuen Kongress-Motto betont der Verband die Wurzeln des NLP: Es ist die humanistische Psychologie, die, anders als das defizitäre Menschenbild der bis dahin praktizierten Psychologie, auf die Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten eines Menschen schaut. Von ihr ließen sich u. a. Virginia Satir, Fritz Perls und Milton Erickson leiten, deren therapeutisches Vorgehen von den NLPGründern Bandler und Grinder modelliert wurde. 1/2014 Kommunikation & Seminar 65 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 16:36 Uhr Seite S66 TRAINER Porträts TRAINER Henri Apell NLP-Lehrtrainer (DVNLP) Master-Coach (ICI) Blogger Schwerpunkte: • Online-Marketing für Coaches und Trainer • Berufswegfindung • Konfliktcoaching bei „verfahrenen Situationen“ Henri Apell Landhausstr. 17 D-69115 Heidelberg Tel/Fax: 06221-5872223 www.coach-im-netz.de www.ich-coache-dich.de www.buch-marketing.de [email protected] Katja Dyckhoff Thomas Westerhausen Inhaber des Trainings- und Lehrinstitutes „POWER RESEARCH SEMINARE“. Wir sind ein international tätiges Beratungs-, Trainings- und Coaching-Unternehmen mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im InHouse-, Industrie- und Business- sowie offenen Trainingsbereich. InHouse Seminare & Coachings: Führung • Verkauf und Telefon • Team Werte Management • Profisport Stressmanagement Arbeitsschwerpunkte: • Coaching-Ausbildung • Alle NLP-Ausbildungen (Practitioner, Master, Trainer’sTraining) • Performance (Stimme und Körpersprache) • Systemische-Coaching-Ausbildung • Wingwave POWER RESEARCH SEMINARE Hoholzstraße 10 a D-53229 Bonn Fon: 0228 9480499 • Fax: 0228 481831 www.power-research-seminare.com [email protected] S66 Kommunikation & Seminar Stefan O. Berns Dipl.-Betriebsw. (FH), Lehrtrainer DVNLP, Systemischer Coach, Hypno-Coach, Mentaltrainer, Tanzsporttrainer C Latein, Wertungsrichter A / F sowie Kommunikationsund Verhaltenstrainer im Trainerpool der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung (BAköV) im Bundesministerium des Innern. Schwerpunkte: • NLP-Ausbildungen nach DVNLP • Einzel- und Teamcoachings • Führungskräfte-Coachings für die freie Wirtschaft und den öffentlichen Dienst • Systemische Aufstellungen • Team- und Konfliktcoachings • Teamentwicklung • Sport-Mentaltraining (Expertise im Bereich Tanzsport / Formationen) • Persönlichkeitsentwicklung mit Fokus auf Jungmänner Bewegung mit Herz und Verstand in Deutschland und Österreich! meliora veri Training & Coaching Bommerholzer Str. 10 • 58452 Witten / Ruhr Tel. 02302.2050631 • Mobil 0170.4726945 [email protected] • www.meliora-veri.de Angelika Fuchs Inhaberin des Coaching Center Köln, NLP-Lehrtrainerin, DVNLP, Systemischer Coach, wingwave®-Coach, Provokative Therapie, Kinder- und Jugendcoach, Grundschullehrerin Aus- und Weiterbildungen: • NLP-Practitioner und Master, DVNLP Für den Bereich Kindercoaching: • Kinder- und Jugendcoach, CCK • Lerncoach, CCK • Potentialentfaltungscoach, CCK Weitere Angebote: Flipchart-Zeichnen, wingwave®-Coaching, Kindercoaching (Mobbing, Selbstwert u. a.) Cora BesserSiegmund Harry Siegmund Wir sind Diplom-Psychologen, Psychotherapeuten, Coaches, Trainer und Sachbuchautoren. Seit über 20 Jahren entwickeln wir in unserem Institut im Herzen Hamburgs innovative psychologische Kurzzeitkonzepte auf NLP-Basis wie Magic Words und wingwave. Unsere Ausbildungsmodule – NLP, Magic Words und wingwave – führen zu folgenden Coach-Abschlüssen: Mental-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Work Health Balance-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Business-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Mönckebergstraße 11 • D-20095 Hamburg Fon: 040 3252849-0 • Fax: 040 3252849-17 [email protected] www.besser-siegmund.de, www.wingwave.com Folgender Hinweis erscheint auf unseren Zertifikaten BESSER-SIEGMUND-INSTITUT, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus-und Fortbildungen Dr. Frank Görmar Gründer der EXPLORERS’ Akademie Lehrtrainer und Lehrcoach, DVNLP – Int. Business-Coach-Erfahrung (Deutschland, USA, Spanien) – Biologe, Heilpraktiker & Psychodramaleiter, DFP 3 Jahre 1. Vorstand des DVNLP in einem wunderbaren Vorstandsteam Studiert bei: Stowasser, Dilts, Bandler, Reese, Robbins, DeLozier, Farrelly, Kibéd, Portier Schwerpunkte: EXPLORERS’: NLP-Ausbildungen (DVNLP) inkl. Trainer und Coach, DVNLP, Systemische Business-Coach-Ausbildung, Businesscoaching, Teamcoaching, Dialogos, Großgruppenprozesse, Führungskräftecoaching Anna-Schneider-Steig 9 50678 Köln (Rheinauhafen) EXPLORERS’ Akademie für Kommunikation, Coaching und Führung Blankenheimer Str. 30 A D-60529 Frankfurt/M. Tel. 0221 – 94 64 68 14 [email protected] www.coaching-center-koeln.de Tel.: 069 48005638 [email protected] www.explorers-akademie.de 1/2014 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 16:36 Uhr Seite S67 PORTRÄTS Antje Heimsoeth NLP-Lehrtrainerin, Coach, DVNLP, Lehr-Institut & -Coach, ECA, Fachbuchautorin, Speakerin & Expertin für Mentale Stärke und Selbstführung, Business Coach, wingwave®-Coach, Dozentin MBA Kreatives Management, Studium Geodäsie. Weltweit tätig. Wir freuen uns auf Sie! Wir bieten Ihnen zertifizierte Ausbildungen zum Sport-Mental-Coach, Golf-Mental-Coach, NLP-Reit-Coach®, Gesundheitscoach, Stress Coach, Coaching-Ausbildungen, Teamcoach, Trainer-Ausbildung, Mental Coach, Mentaltrainer, Kindermentalcoach, Team- / Einzelcoaching, offene und firmeninterne Seminare für BUSINESS, SPORT und GESUNDHEIT – als kurzweilige und wert-volle Weiterbildung mit hoher Qualität. Feedbacks: http://www.businessmentaltrainer.eu/Feedback.html Sport- & BusinessNLPAcademy Antje Heimsoeth Wendelsteinstr. 9b • D-83026 Rosenheim Tel. 08031 892969 • Mobil: 0171 6163194 e-mail: [email protected] www.business-mentaltrainer.eu www.antje-heimsoeth.com www.gesundheitscoachings.eu Sabine Klenke NLP-Lehrtrainerin, DVNLP, Lehrcoach DVNLP und ECA, Dipl. Bankbetriebswirtin (BA), Supervisorin Qualifikationen: langjährige Managementerfahrung, NLP, Gestalttherapie, Supervision, lösungsfokussierte Kurztherapie, Systemische Strukturaufstellungen Schwerpunkte: Führungstrainings, Coaching-Ausbildungen, NLP-Ausbildungen, Einzel- /Teamcoachings, Trainer-Ausbildung Spezialitäten: Change- und Comeback-Coaching, Karrierecoaching für Frauen, Systeme Stellen Stefanie Jastram-Blume Peter Klein Heilpraktikerin (Psychotherapie), wingwave® Coach & Lehrtrainerin, Magic Words Trainerin, NLP Resonanz Coach, EFT & NLP Practitioner. Sie sind EINZIGARTIG UND INDIVIDUELL! Genauso wird auch Ihr wingwave® Coaching / Ihre Fortbildung / Ihr Training oder Ihr Seminar in unseren Räumen in der schönen Bremer Innenstadt sein! Schwerpunkte: • wingwave® Coaching für Führungskräfte, Teams & Einzelpersonen • 4 tägige Basis Ausbildung wingwave® Coaching: DAS TRAINING • 1 tägige Fortbildung „Magic Words“ • Business Seminare Frohe Fesstage und ein glückliches neues Jahr! Stefanie Jastram-Blume Tel.: 0421 47 88 68 76 Mobil: 0171 12 64 13 5 [email protected] www.wingwave-institut-bremen.de Barbara Knuth Geschäftsführer Integral Systemics, Lehrsystem Innere Form • Begleitung von Transformationsprozessen, • Ausbilder Integraler Systemic Coach Innere Form: Nürnberg, Zürich, Wien – in Österreich in Verbindung mit Lebens- und Sozialberater • MUT-Entwickler: Menschen, Unternehmen, Teams Buchautor: • Buddha, Freud und Falco – Szenische Aufstellungen im kollektiven Bewusstseinsfeld (2010) • Integrale Aufstellungen Innere Form (2011) • „Das Aufstellungsbuch“ – Braumüller (2012) • „Die Leiden des Westens“ – Edition Vabene (2013) Kooperationen u. a.: • Metaforum International – Organisationsaufstellungen • IHK / Wirtschaftsjunioren – „Systemisch führen“ • WKO – Wirtschaftskammer Wien – Business-Kongress mit Aufstellungen Integral Systemics Peter Klein [email protected] Bianca Kopetz NLP-Lehrtrainerin DVNLP, Lehrcoach DVNLP und ECA, Ausbilderin Mediation BM, Gestalttherapeutin VGG, wingwave-Trainerin Weitere Ausbildungen: Familien- und Organisationsaufstellungen, Supervision, Yoga, A.T., PME nach Jakobson Arbeitsschwerpunkte: • Einzel- und Team-Coaching • Mediation- und Konflikttraining • Arbeit mit Senioren Aus- & Weiterbildung: • alle NLP-Level (Prac., Master, Trainer) • Mediatoren BM • SiS-Mediatoren (Senioren in Schulen) • syst. Coach / wingwave-Coach • syst. Präventionscoach med. NLP-Lehrtrainerin (DVNLP), wingwave®-Lehrtrainerin, Mimikresonanz-Trainerin, Coach, Wirtschaftsmediatorin Modulare Ausbildungen zum • NLP-Practitioner (DVNLP) • NLP-Master (DVNLP) • Mimikresonanz-Trainings (Basic, Professional und Expert) Weitere Schwerpunkte: • wingwave®-Coaching Ausbildungen • wingwave®-Vertiefungsseminare • Maßgeschneiderte Trainings und • Supervisionen Coaching – Training – Mediation training, coaching, consulting Am Herzogenkamp 15 • D-28359 Bremen Tel: 0421 230626 [email protected] – www.silcc.de Barbara Knuth & Team Wolfenbütteler Str. 4 • D-38102 Braunschweig Tel.: 0531-34 10 20 • Fax: 0531-233 76 13 [email protected] • www.knuth-team.de 1/2014 Alsterdorfer Str. 483 • D-22337 Hamburg Tel. 040-60848984 • Fax: 040-60848983 [email protected] www.bk-communicate.de www.mimikresonanz-hh.de Kommunikation & Seminar S67 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 16:36 Uhr Seite S68 TRAINER Porträts TRAINER Dr. Gundl Kutschera Sigrid Limberg-Strohmaier Eisvogelgasse 1/1, 1060 Wien Tel.: +43 1 597 5031 [email protected] www.kutschera.org Geschäftsführerin Integral Systemics und Inhaberin Balance-Institut Nürnberg Schwerpunkte: • Begleitung durch Wendepunkte • Ausbildungsleiterin Integraler Coach Innere Form© Integraler Kinesiologie Coach© • Unternehmen Gesundheit und Stresskompetenz Frauen in Führungspositionen Integrale Komplexitätsanalyse Zen – Innere Form Autorin: • Integrale Aufstellungen Innere Form (2011) • „Das Aufstellungsbuch“ – Braumüller (2012) • Diverse Fachartikel Kooperationen und Vernetzung • Businesskongress Nürnberg – Impulse für Nachhaltigkeit und Innovation – Glück • Frauennetzwerke „Integral-systemisch führen im Unternehmen“ • Gesundheitsnetzwerke „Symptome Aufstellen“ Integral Systemics Balance-Institut Nürnberg [email protected] [email protected] Evelyne Maaß Karsten Ritschl Bärbel Matz-Walter Wir sind Dipl.-Soz., Dipl.-Psych., NLP-Lehrtrainer (DVNLP) und Lehrfaches (DVNLP & DCV). Profitieren Sie von über 20 Jahren Lehr-Erfahrung und unseren zahlreichen Buch-Veröffentlichungen Heilpraktikerin (Psychotherapie), NLP Lehrtrainerin, DVNLP, Systemische Familienaufstellungen und Organisationsaufstellungen, wingwave® Coach Unsere Spezialgebiete: Motivations-Profile-Ausbildungen, NLP-Practitioner, Master, Trainer, Coach-Ausbildungen, Lernen mit Kopf, Herz und Bauch. Schwerpunkte: NLP Ausbildungen nach DVNLP, Familienaufstellungen, Psychotherapie Soziologin, Psychotherapeuthin, Gesundheitspsychologin, Supervisorin, erste Lehrtrainerin für NLP im deutschsprachigem Raum Wir lehren, forschen und trainieren seit 1974 am eigenen Institut in den Bereichen Unternehmen, Gesundheit, Familie und Schule. Meine Hypothese: Angewandte Talente und die Freude an der persönlichen Bestleistung korrelieren direkt miteinander. Ein sicherer Weg zum Erfolg! Wir bieten in A / D / CH: • nlp-Resonanz®-Ausbildungen (Practitioner, Coach, Master, Trainer) • aktives Stressmanagement für Unternehmen • Seminare für Eltern, Paare, Kinder Nutzen: Jeder Mensch, der ein erfülltes Leben lebt, ist ein Gewinn für die gesamte Menschheit. Erweitern Sie Ihr Wissen und Ihre emotionale und soziale Kompetenz und erwerben Sie wertvolle Erfahrungen. Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 D-12159 Berlin Fon: 030-8 52 43 41 Fax: 030-8 52 21 08 e-mail: [email protected] www.nlp-spectrum.de S68 Kommunikation & Seminar Aus- und Weiterbildung: • NLP Practitioner, zertifiziert nach DVNLP • NLP Master, zertifiziert nach DVNLP • Systemische Familien- und Organisationsaufstellungen • Heilpraktiker Psychotherapie (Vorbereitung auf die Überprüfung) • Systemische Kurzzeittherapie nach Steve dé Shazer Bärbel Matz-Walter Herzogswall 30b 45657 Recklinghausen Telefon: 02361-902580 [email protected] www.nlp-ausbildung-therapie.de 1/2014 Gabriele Lönne wingwave®-Coach Master Coach DVNLP NHR Coach The Society of NLP Heilpraktikerin für Psychotherapie Lehrbeauftragte der EMS Oldenburg-Groningen ICH SELBST „Ich bin so objektiv, dass ich mich betrachten kann, als wäre ich eine andere Person. Daher kann ich es mir auch leisten, an mich selbst zu denken.“ Nasrudin Erleben Sie im Coaching wie das geht. Achtsam mit sich selbst umgehen. Mit Körper, Gefühlen, Geist. Und allem anderen ... Gabriele Lönne Consulting & Coaching Thünerweg 11 • 26532 Großheide Tel +49 4936 8458 • Fax +49 4936 8435 [email protected] • www.loenne.info Rudolf Metzner Rudolf Metzner, seit 1994 als Consultant und Managementtrainer im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung tätig Arbeitsschwerpunkte: • Training Vertrieb, Marketing • Einzel- und Teamcoaching • Strategische Positionierung • Unternehmenskommunikation NLP-Schwerpunkte: • Business-Applikationen zur Organisationsentwicklung und Persönlichkeitsdiagnostik • Zertifizierte NLP-Ausbildungen Metzner Consulting Eisvogelstraße 24 D-85051 Ingolstadt Fon: +49 841 975179 [email protected] www.metzner.biz KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 16:36 Uhr Seite S69 PORTRÄTS Anja Mýrdal Sie haben viel gewonnen, … … wenn Sie in eine zertifizierte Ausbildung bei Anja Mýrdal & Team investieren! Anja Mýrdal und ihr Team bieten Ihnen • Trainer-Ausbildungen • Coach-Ausbildungen • Mediatoren-Ausbildungen • NLP-Ausbildungen zert. DVNLP e.V. | BDVT e.V. | D A CH e.V. für BUSINESS und BERATUNG. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Anja Mýrdal & Team OHG Ahlsdorfer Weg 8 D-27383 Scheeßel Tel. 04263 – 98 48 48 Fax 04263 – 94 198 [email protected] • www.anjamyrdal.de Thies Stahl Dipl.-Psych., DVNLP-Lehrtrainer, -Lehrcoach, -Ehrenmitglied und -Gründungsvorstand Ausbildung in Gesprächspsycho-, Gestalt-, Familien- und Hypnotherapie, NLP und unterschiedlichen Formen der Aufstellungsarbeit Spezialgebiete: NLP, multilevelsystemcoaching, Couples Work and Mediation, Process Utilities und Prozessorientierte Systemische Aufstellungsarbeit (ProSA) Arbeitsschwerpunkte: NLP-, Coaching-, Mediations- und Aufstellungs-Ausbildungen, Supervision, Psychotherapie Thies Stahl Seminare Dipl.-Psych. Thies Stahl Planckstraße 11 D-22765 Hamburg Tel.: 040 63679619 • Fax: 040 79769056 [email protected] www.ThiesStahl.de Robert Reschkowski Lola Siegmund Jahrgang 1951 Kommunikationstrainer und PerformanceKünstler, NLP-Lehrtrainer (DVNLP) Lehrcoach (DVNLP), wingwave®-Lehrtrainer PSI Kompetenzberater (PersönlichkeitsSystem-Interaktionen, nach Julius Kuhl) Lominger-Architect-Leadership Kompetenz-Berater. NLP-Lehrtrainerin, wingwave-Lehrtrainerin, Coach, Wirtschaftspsychologie Spezialgebiet: • Personalentwicklung & ganzheitliche Kommunikation • Innere Blockaden/emotionale Balance • Wege der Selbstgestaltung und Selbstpräsentation • natürliche Rhetorik • Körpersprache und Territorialverhalten • NLP-Practitioner-, NLP-Master- und NLPCoach-DVNLP und wingwave-Coach-Ausbildungen SYNTEGRON personal-performance-training Schadowstr. 70 D-40212 Düsseldorf Mental-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Work Health Balance-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Business-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte Tel.: 0211-5 58 05 35 • Fax: 0211-5 59 10 37 mobil: 0172 2157477 • e-mail: [email protected] www.p-p-c.de • www.syntegron.de Joachim Wagenhäuser Arbeitsschwerpunkte: Alle NLP-Ausbildungen, Ausbildung zum wingwave-Coach und wingwave-Trainer Die Ausbildungen NLP, Magic Words und wingwave führen zu folgenden Abschlüssen: Mönckebergstraße 11 • D-20095 Hamburg Fon: 040 3252849-0 • Fax: 040 3252849-17 [email protected] www.besser-siegmund.de, www.wingwave.com Folgender Hinweis erscheint auf unseren Zertifikaten BESSER-SIEGMUND-INSTITUT, zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen Martin Weiss NLP-Trainer, DVNLP, Pianointensiv-Coach Konzertpianist und staatl. gepr. Klavierpädagoge Spezialgebiete: • Klavier-Seminare für erwachsene Anfänger und Wiedereinsteiger mit NLP • Einzel-Pianocoaching für Erwachsene • effektive Übemethoden, • „Klavier spielen statt Klavier arbeiten“ • Lern-förderliche Kommunikation • Hemmungslösung, Motivation • Musikalisch-charismatisches Klavierspiel Berufserfahrungen: • Über 30 Jahre Unterrichtserfahrung mit allen Altersgruppen von 4 – 80 Jahren • Integration von NLP in Klavier-Workshops sowie ins Einzel-Pianocoaching • 1. Preis im Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« • Konzerte im In- und Ausland • Rundfunk- und CD-Aufnahmen Piano Intensiv Coaching Joachim Wagenhäuser Gießener Straße 40 • 35510 Butzbach Tel: 06033 15804 • Fax: 03222 3709769 [email protected] • www.pianointensiv.de 1/2014 1/2013 Trainer & Coach seit 1992. Autor von „Quest“. Betreiber von www.coach-your-self.tv Arbeitsschwerpunkte: • Die eigene Berufung finden • Arbeit mit der inneren Stimme (intuitive Intelligenz) • Negative Gefühle und Blockaden auflösen • Persönliche Produktivität verbessern • Coachingbeispiel unter http://bit.ly/eX5MFV Martin Weiss Johann-Sewerin Str. 3 D-33330 Gütersloh fon: 05241-4035766 www.coach-your-self.tv Kommunikation & Seminar S69 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S70 SEMINAR Kalender SEMINAR NLP Neurolinguistisches Programmieren NLP-Master-Ausbildung Vertiefungsthema der Ausbildung „Work Health Balance“ In Kombination mit der Ausbildung zum wingwave®-Coach und dem Magic Words-Training erwerben die Teilnehmer die Voraussetzung für den Abschluss „Work Health Balance-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte“. Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstraße 11 D-20095 Hamburg und Lola Siegmund Tel.: +49 (0)40-3252 849-0 Fax: +49 (0)40-3252 849-17 E-Mail: [email protected] Web: www.besser-siegmund.de; www.wingwave.com 21.-22.02.2014 13.-14.06.2014 05.-06.09.2014 06.-08.02.2015 26.-30.04.2015 – Kompaktwoche 12.-13.06.2015 11.-12.09.2015 – TestingWochenende Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen. Fünftägiges Kompaktseminar in Hamburg mit Hamburg-Programm (26.-30.04.2015) alle NLP-Lehrtrainer (DVNLP), wingwave®-Lehrtrainer (ECA) Teilnehmende Psychotherapeuten und Ärzte erhalten auf Wunsch Fortbildungspunkte Einstieg noch bis zum 13. Juni 2014 möglich! NLP-Master-Zertifikat nach den Kriterien des DVNLP € 3.120,– (umsatzsteuerbefreit), Ratenzahlung möglich. Die Trainer stehen gerne für persönliche Infotermine zur Verfügung. NLP-Practitioner, DVNLP mit Steinbeis Hochschul-Zertifikat (SHB) NLP-Master, DVNLP Ulrich Bührle Karin Patzel-Kohler u. a. KRÖBER Kommunikation Breite Straße 2 D-70173 Stuttgart Start: 21.-23.03.2014 (Practitioner) Herbst 2014 (Master) Tel.: 0711-72233390 E-Mail: [email protected] Web: www.kroeberkom.de € 2.250,– zzgl. MwSt. (Master) € 2.395,– zzgl. MwSt. (Practitioner) Ausbildung zum nlp-Resonanz®-Practitioner Dr. Gundl Kutschera und TrainerIn Abschluss anerkannt von IANLP / ÖVNLP / DVNLP Institut Kutschera GmbH Eisvogelgasse 1 A-1060 Wien Tel.: +43 1 597 50 31 E-Mail: [email protected] Web: www.kutschera.org Start Hannover: 27.-29.03.2014 Start Wien und Linz: 08.-10.05.2014 Start Kirchberg / Tirol: 15.-17.05.2014 Frankfurt Modul 2 (Einstieg möglich): 15.-17.05.2014 € 2.990,– (inkl. MwSt.) S70 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S71 KALENDER NLP Neurolinguistisches Programmieren multilevelsystemcoach Thies Stahl System-Kompetenz auf allen Ebenen Start-Module NLP: 05. / 06.04.14 * 10.-12.10.2014 15. / 16.11.2014 Tel.: 040-63679619 Fax: 040-79769056 E-Mail: [email protected] Web: www.ThiesStahl.de Hamburg (* München) € 450,– / WE (umsatzsteuerbefreit) http://www.thiesstahl.de/deutsch/ coaching/coaching-ausbildung/ termine.html In diese multilevelsystemcoachingAusbildung ist der NLP-Practitioner (DVNLP) und eine Fortbildung in Aufstellungsarbeit integriert – beide auch einzeln und in separaten Themen-Modulen buchbar Thies Stahl Seminare Dipl.-Psych. Thies Stahl Planckstraße 11 D-22765 Hamburg Fortbildungspunkte für die Psychotherapeuten / Ärzte unter den Teilnehmern Start-Modul Aufstellungsarbeit: 26. / 27.04.2014 Hamburg € 450,– / WE (umsatzsteuerbefreit) Vorträge, Workshops, Begegnung, Life Musik, Büchertisch, Qigong NLP-Advanced Master (DVNLP) Couples Work and Mediation Fortbildungspunkte für die Psychotherapeuten / Ärzte unter den Teilnehmern Ute Grießl & Renate Biebrach Workshops: Dieter Baltruschat Brigitte Biebrach-Schmitt Brigitte Dilkrath Dr. Ulrike Dörmann Agathe Gandaa Stefanie Jung Marcus Jungen Heidi Keßler Marita Malitte Hermann Müller-Walbrodt Reinhard F. Spieß Mea Voß Thies Stahl 10.05.2014 10 – 18.00 Uhr Ute Griessl Institut Alte Landstraße 172 D-40489 Düsseldorf Tel.: 0211-43 50 385 Fax: 0211-43 50 390 Mobil: 0163-866 78 99 E-Mail: [email protected] Web: www.nlp-kaiserswerth.de Hotel Mutterhaus Geschwister Aufricht Straße 1 40489 Düsseldorf € 150,– inkl. Mittagsbuffet und Pausensnacks Thies Stahl Seminare Dipl.-Psych. Thies Stahl Planckstraße 11 D-22765 Hamburg 1. WE 10. / 11.05.2014 2. WE 30. / 31.08.2014 3. WE 11. / 12.10.2014 4. WE 13. / 14.12.2014 Tel.: 040-63679619 Fax: 040-79769056 E-Mail: [email protected] Web: www.ThiesStahl.de Hamburg € 450,– / WE (umsatzsteuerbefreit) http://www.thiesstahl.de/deutsch/ nlp/advanced-master/termine.html NLP-Konvent 2014 „Widerstehen können“ 1/2014 Kommunikation & Seminar S71 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S72 SEMINAR Kalender SEMINAR NLP Neurolinguistisches Programmieren Ausbildung zum nlp-Resonanz®-Master Dr. Gundl Kutschera und TrainerIn Abschluss anerkannt von IANLP / ÖVNLP / DVNLP Institut Kutschera GmbH Eisvogelgasse 1 A-1060 Wien Tel.: +43 1 597 50 31 E-Mail: [email protected] Web: www.kutschera.org Start Linz: 22.-24.05.2014 Start Hannover und Wien: 30.10.-01.11.2014 Start Nürnberg: 27.-29.11.2014 € 2.990,– (inkl. MwSt.) 40+ YEARS OF NLP from the beginning to this day Richard Bandler John LaValle Alessio Roberti How NLP can improve your personal and professional life Ausbildung zum Trainer (19 Tage) Dipl.-Soz. Evelyne Maaß Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide NLP-Lehrtrainer, DVNLP, DCV) Bookmark NLP Seminare Aldehold 4 D-59514 Welver 23.-25.05.2014 Tel.: 0170-3804160 E-Mail: [email protected] Web: www.bookmark-nlp.de Sonderpreise für Frühbucher Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 D-12159 Berlin 23.-25.05.2014 (Trainer 1) 21.-25.07.2014 (Trainer 2) 18. / 19.10.2014 (Trainer 3) 22. / 23.11.2014 (Trainer 4) 10. / 11.01.2015 (Trainer 5) 14. / 15.03.2015 (Trainer 6) 12.-14.06.2015 (Trainer 7) Tel.: 030-852 43 41 Fax: 030-852 21 08 E-Mail: [email protected] Web: www.nlp-spectrum.de Rom im Spectrum in Berlin € 2.750,– (zzgl. MwSt.) Ratenzahlung möglich Coach-Ausbildung, DVNLP (mind. 20 Tage – bis 26 Tage zzgl. SV) NLP-Master-PractitionerAusbildung, DVNLP (18 Tage zzgl. SV) Sabine Klenke Bernd Isert (Lehrtrainer und Lehrcoache, DVNLP und ECA) Ulrich Schwecke Andreas Winheller Lucas Derks SILCC Sabine Klenke Am Herzogenkamp 15 D-28359 Bremen Tel.: 0421-230626 E-Mail: [email protected] Web: www.silcc.de; www.nlp-bremen.de Coach-Ausbildung mind. 20 Tage: € 2.800,– zzgl. MwSt. zusätzliche Module vergünstigt Start 29.05.2014 (mit NLP-Vorkenntnissen); NLP-Einstiegsmodule März / April Master-Ausbildung 18 Tage und 2 Tage Supervision: € 2.100,– inkl. MwSt. Start: 18.04.2014 S72 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S73 KALENDER NLP Neurolinguistisches Programmieren Ausbildung zum NLP-Business-Coach • NLP-Formate für Führungskräfte und Teams • Grundlagen der Psychologie und Gehirnforschung • Das individuelle Coach-Profil gestalten • Entwicklung von Markennamen für die eigene Methode • Entwicklung von eigenen Buchprojekten und Exposés für Veröffentlichungen und Akquise Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstraße 11 D-20095 Hamburg 02.-06.06.2014 08.-12.09.2014 09.-14.02.2015 und Lola Siegmund Tel.: +49 (0)40-3252 849-0 Fax: +49 (0)40-3252 849-17 E-Mail: [email protected] Web: www.besser-siegmund.de; www.wingwave.com Die Kompaktausbildung findet in drei einwöchigen Blöcken statt. alle NLP-Lehrtrainer (DVNLP), wingwave®-Lehrtrainer (ECA) und als Gast-Trainerin Prof. Dr. Barbara Schott Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen. In Kombination mit der wingwave®-Coaching-Ausbildung und dem Magic Words-Training erwerben die Teilnehmer dieser Kompaktausbildung die Voraussetzung für den Abschluss „Business-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte“. € 4.400,– (umsatzsteuerbefreit), Zahlung in drei Raten möglich. Bei Anmeldung und Zahlung bis zum 01.03.2014 gewähren wir 5 % Skonto. (max. 12 Teilnehmer) Die Trainer stehen gerne für persönliche Infotermine zur Verfügung. NLP-Coach und NLP-Master-CoachZertifikat nach den Kriterien des DVNLP Anja Mýrdal Dieter Nelle Joachim Reich Prof. Dr. Barbara Schott u. w. Trainerinnen und Trainer Aktuelle Ausbildungen: NLP-Practitioner NLP-Master Master Coach Business Coach Business Trainer Mediator für Fach- & Führungskräfte, Vertriebs-MA, angehende & gestandene Trainer oder Coaches, Selbstständige zert. BDVT, DVNLP. Anja Mýrdal & Team OHG Training – Consulting – Coaching Ahlsdorfer Weg 8 D-27383 Scheeßel Kompaktkurse im Sommer ab 04.08.2014 Anmeldeschluss 04.07.2014 siehe www.anjamyrdal.de Tel.: 04263-984848 Fax: 04263-94198 E-Mail: [email protected] Web: www.anjamyrdal.de Niedersachsen zwischen Hamburg / Bremen / Hannover Preise je nach Veranstaltung ➲ Werben im Seminarkalender ! Ein Eintrag kostet 110,– Euro zzgl. MwSt., inkl. Online-Veröffentlichung auf www.ksmagazin.de Ansprechperson: Monika Köster • Tel.: 05251-134414 • E-Mail: [email protected] 1/2014 Kommunikation & Seminar ➲ S73 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S74 SEMINAR Kalender SEMINAR Coaching Systemischer Business-Coach Coach DVNLP und Master-Coach DVNLP Steinbeis Hochschulzertifikat (SHB) Birgid und Prof. Dietmar Kröber mit einem erfahrenen Trainerteam und Experten KRÖBER Kommunikation Breite Straße 2 D-70173 Stuttgart Tel.: 0711-72233390 E-Mail: [email protected] Web: www.kroeberkom.de Start: 14.-16.03.2014 (Stuttgart) 14.-16.03.2014 (Köln) 21.-23.03.2014 (München) 28.-30.03.2014 (Leipzig) 20 Tage Stuttgart / München / Leipzig / Köln ab € 5.150,– + MwSt. Ausbildung zum Hypno-systemischen Coach Mai bis Oktober 2014 (berufsbegleitend, 115 Unterrichtsstunden) Ausbildung zum Coach Intensivausbildung (7 x 3 Tage) Marcus Bergfelder Dipl.-Sozialpädagoge, NLP-Lehrtrainer (DVNLP), Mediator (Wirtschafts- und Arbeitswelt), Team- und Einzelcoach, Hypnose, Klientenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers, TZI, Systemische Organisations- und Strukturaufstellungen, Musiktherapie KOBIseminare / KOBI e.V. Adlerstraße 83 D-44137 Dortmund 05.05. – 26.10.2014 Tel.: 0231-534525-0 Fax: 0231-534525-10 E-Mail: [email protected] Web: www.kobi.de € 1.794,– (in monatl. Raten) Dipl.-Soz. Evelyne Maaß Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide NLP-Lehrcoach, DVNLP, DCV) Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 D-12159 Berlin Tel.: 030-852 43 41 Fax: 030-852 21 08 E-Mail: [email protected] Web: www.nlp-spectrum.de Dortmund BildungsScheck NRW oder Bildungsprämie willkommen 02.-04.06.2014 (Coach 1) 08.-10.09.2014 (Coach 2) 24.-26.11.2014 (Coach 3) 09.-11.03.2015 (Coach 4) 08.-10.06.2015 (Coach 5) plus 2 frei wählbare Spezialseminare im Spectrum in Berlin € 3.300,– (zzgl. MwSt.) Ratenzahlung möglich 27. METAFORUM SommerCamp 2014 in Italien – Das Original Unser neues Programm vermittelt Einsteigern und Kennern in über 30 Kursangeboten zukunftsweisende Konzepte und Modelle mit führenden Vertretern auf den Feldern Coaching, Training, Kommunikation und Gesundheit. Teilnehmer wählen ihren gewünschten Schwerpunkt in Systemischer Prozessarbeit, NLP, Strukturaufstellungen, Gesundheit und mehr. Erleben Sie neue Wege der Veränderungsarbeit in Urlaubsatmosphäre. Das SommerCamp ist die ideale Verbindung aus Erholen, Netzwerken und persönlichem Wachstum. S74 Es begleiten Sie unter Anderem: Gunther Schmidt Frank Pucelik Noni Höfner Stephen Gilligan Matthias Varga von Kibéd Sabine Klenke Tom Andreas Lucas Derks Bernd Isert … Kommunikation & Seminar 1/2014 METAFORUM international Akademie für Kompetenzentwicklung Postfach 740237 D-13092 Berlin 21.07. – 09.08.2014 Tel.: (0)30 - 944 14 900 Fax: (0)30 - 944 14 901 E-Mail: [email protected] Web: www.metaforum.com Investition: je nach gewähltem Kurs in Abano Terme, nahe Venedig KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S75 KALENDER Coaching Systemischer Personalcoach mit IHK-Abschluss Intensives Lernen in kleinen Gruppen Regina Bostelmann (Diplom Sozialpädagogin, Systemischer Coach und HP für Psychotherapie) Institut für Selbstsorge Coaching, Therapie und Weiterbildung Am Ginsterbusch 24 D-30459 Hannover Tel.: 0511-1316332 E-Mail: [email protected] Web: www.selbstsorge.de 19.09.2014 – 16.05.2015 Berufsbegleitende Weiterbildung an 10 Wochenenden (Fr. / Sa.) Ausbildungsort: Institut für Selbstsorge in Hannover Kosten: Privat: € 3.050,– zzgl. € 160,– Prüfungsgebühr (UsSt- Befreit nach §4, Nr. 21) Unternehmen auf Anfrage Aufstellungsarbeit Familienaufstellungen Dr. Gundl Kutschera und TrainerIn Erkennen und versöhnen Sie störende, immer wiederkehrende Verhaltens- und Strukturmuster ihrer bestehenden und / oder Ursprungsfamilie. Institut Kutschera GmbH Eisvogelgasse 1 A-1060 Wien Tel.: +43 1 597 50 31 E-Mail: [email protected] Web: www.kutschera.org Nürnberg: 21.-22.03.2014 Hannover: 11.-13.04.2014 Wien: 01.-03.05.2014 € 396,– (inkl. MwSt.) Die Constellation Work Module können auch separat als einzelne Themen-Seminare gebucht werden. Fortbildungspunkte für die Psychotherapeuten / Ärzte unter den Teilnehmern Thies Stahl Thies Stahl Seminare Dipl.-Psych. Thies Stahl Planckstraße 11 D-22765 Hamburg Start-Modul 26. / 27.04.2014 2. Modul 14. / 15.06.2014 3. Modul 06. / 07.09.2014 4. Modul 08. / 09.11.2014 5. Modul 10. / 11.01.2015 Tel.: 040-63679619 Fax: 040-79769056 E-Mail: [email protected] Web: www.ThiesStahl.de Hamburg € 450,– / WE (umsatzsteuerbefreit) http://www.thiesstahl.de/ deutsch/aufstellungsarbeit/ constellation-work/termine.html Fortbildungsreihe Constellation Work 1/2014 Kommunikation & Seminar S75 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S76 SEMINAR Kalender SEMINAR Weitere Seminarangebote Motivations-Profiler Limbische Bevorzugungen und Meta-Programme Dipl.-Soz. Evelyne Maaß Dipl.-Psych. Karsten Ritschl (beide MotivationsProfile-Lehrtrainer) Der bewährte und kompakte 2-tägige „Kick-off“-Workshop für eines der schönsten Hobbies. Sommer-Klavierseminar mit NLP für erwachsene Anfänger und Wiedereinsteiger in der Schweiz Klavier spielen lernen im Sommerurlaub in einem komfortablen 4-Sterne-Hotel. Für Einsteiger ohne Vorkenntnisse und Wiedereinsteiger mit geringen Vorkenntnissen u. a. mit Improvisation, Noten-Crashkurs, Stomp, effizienten Übemethoden. Mühelos lernen durch Freude, Begeisterung und NLP – und mit viel Spaß in der Gruppe! Motivations-Profiler 10.-12.03.2014 im Spectrum in Berlin Tel.: 030-852 43 41 Fax: 030-852 21 08 E-Mail: [email protected] Web: www.motivations-profile.de Das Kommunikations-Tool für Menschenbeweger • Vermeiden Sie Demotivation und entdecken Sie Motivations-Auslöser • geeignet für Coaches, Trainer, Berater, Service-Kräfte, Verkäufer ... Klavier Explorer mit NLP für erwachsene Anfänger und Wiedereinsteiger in einem ehemaligen Kloster in Hessen Spectrum KommunikationsTraining Stierstraße 9 D-12159 Berlin € 660,– (zzgl. MwSt.) inkl. Zertifizierung Buch-Empfehlung zum Seminar: „Die Sprache der Motivation“ von Evelyne Maaß und Karsten Ritschl Joachim Wagenhäuser NLP-Trainer, DVNLP (bei EXPLORERS‘ Akademie) Konzertpianist staatl. gepr. Klavierpädagoge (beides bei Musikhochschule Frankfurt) Joachim Wagenhäuser NLP-Trainer, DVNLP (bei EXPLORERS‘ Akademie) Konzertpianist staatl. gepr. Klavierpädagoge (beides bei Musikhochschule Frankfurt) EXPLORERS‘ Akademie Dr. Frank Görmar Blankenheimer Straße 30 a D-60529 Frankfurt Tel.: 069-48005638 Fax: 069-48005645 E-Mail: [email protected] Web: www.explorers-akademie.de Joachim Wagenhäuser Piano Intensiv Coaching Gießener Straße 40 D-35510 Butzbach Tel.: 06033-15804 Mobil: 0171 4834598 Fax: 03222-3709769 E-Mail: [email protected] Web: www.pianointensiv.de Teilnehmerstimmen: www.pianointensiv.de/ teilnehmerstimmen.html 12.-13.04.2014 Beginn am 12.04.: 10.00 Uhr Ende am 13.04.: 16.00 Uhr in einem ehemaligen Kloster, Raum Frankfurt / Main € 380,– inkl. Leihpiano zzgl. Tagungspauschale 02.-09.08.2014 Beginn am 02.08.: 15.00 Uhr Ende am 09.08.: 13.00 Uhr ****-Hotel „Stump’s Alpenrose“ in Wildhaus / Schweiz (Nähe St. Gallen) In der Gebühr sind die Kosten für den Kurs, die Instrumente, Unterrichtsmaterialien, Übernachtung und Halbpension im 4-Sterne-Hotel „Stump’s Alpenrose“ enthalten. (MwSt.-befreit) Kategorie A (Unterkunft im Einzelzimmer) € 1.725.– Kategorie B (Unterkunft im Doppelzimmer, pro Person) € 1.657,– Early-Bird-Rabatt bis 31.03.2014: € 100,– S76 Kommunikation & Seminar 1/2014 KuS-01-2014-TP_Seminare_KuS-2013 05.02.14 11:24 Uhr Seite S77 KALENDER Weitere Seminarangebote Ausbildung zum wingwave-Trainer Die Teilnehmer erlernen die Präsentation der wingwave-Methode für Gruppen wie z. B. • Vorträge zu den Themen Stressverarbeitung und Burnout-Prophylaxe • Anleitung zu Selbstcoaching-Übungen • Aufstellungsarbeit für Gruppen mit wingwave • Training in Kommunikations-Fitness • Stärkung der Teamkompetenz • Steigerung von Gruppenleistungen Die Ausbildung beinhaltet neben der Vermittlung der Methodenkompetenz ein professionelles Trainer’s Training. Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstraße 11 D-20095 Hamburg und Lola Siegmund Tel.: +49 (0)40-3252 849-0 Fax: +49 (0)40-3252 849-17 E-Mail: [email protected] Web: www.besser-siegmund.de; www.wingwave.com alle NLP-Lehrtrainer (DVNLP), wingwave®-Lehrtrainer (ECA) Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierung von Aus- und Fortbildungen. Termin der Ausbildung 29.09. – 03.10.2014 Die Kompaktausbildung findet in fünf Tagen statt. € 1.850,– zzgl. MwSt. Zahlung in drei Raten möglich. Die Trainer stehen gerne für persönliche Infotermine zur Verfügung. Teilnehmer: Diese Ausbildung richtet sich an ausgebildete wingwave-Coaches. Folgende Ausbildungsbausteine führen zum Abschluss „Gesundheitspädagoge für Stressmanagement“: • Work-Health-Balance-NLP oder eine vergleichbare Kompetenz im Gesundheits-Coaching (mindestens 130 Stunden Ausbildung) • wingwave-Coach • wingwave-Trainer • Magic Words-Trainer VISITENKARTEN KuS-01-2014_KuS-2014 06.02.14 11:32 Seite 78 VORSCHAU Im nächsten Heft Impressum Zustand des Seins Mit Achtsamkeit werden wir frei von Urteil, Stress und Pein. Erfahrungen von Trainern und Coaches mit einem besonderen, aber flüchtigen Zustand des puren Seins. Chefredaktion und Büro: Regine Rachow (V.i.S.d.P.) Habern Koppel 17 A • D-19065 Gneven Tel: 03860 502866 E-Mail: [email protected] Bildredaktion: Simone Scheinert Abonnements & Anzeigen: Simone Scheinert Projektleitung, Anzeigen, Website-Betreuung Tel: 05251 134423 E-Mail: [email protected] Monika Köster Anzeigen, Abo-Betreuung • Tel: 05251 134414 E-Mail: [email protected] Junfermann Verlag Postfach 1840 • D-33048 Paderborn Tel: 05251 1344 - 0 • Fax: 05251 134444 E-Mail: [email protected] • www.ks-magazin.de Im Feld Loslassen im morphischen Feld: Harald Berenfänger beschreibt seine Erfahrungen mit einem schwer erklärbaren Phänomen. Verlag: Junfermann Verlag GmbH Andreasstraße 1a • D-33098 Paderborn www.junfermann.de Layout & Satz: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn Druck: M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH 33100 Paderborn © Junfermann Verlag GmbH Paderborn 2014. Alle Rechte vorbehalten. Der Knoten löst sich Coaching und Reiki gehen gut zusammen, meint Silvia Laatz. Vom Selbstversuch zum festen Bestandteil der Arbeit. Nachdruck oder Vervielfältigung des Heftes oder von Teilen daraus nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die Verantwortung für die Inhalte von Leserbriefen und Anzeigen liegt ausschließlich bei den Autoren bzw. Inserenten. Für unverlangt eingesandtes Material übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die Meinung der namentlich gekennzeichneten Beiträge gibt nicht in allen Fällen die Meinung der Redaktion wieder. Kommunikation & Seminar 24. Jahrgang erscheint 6x jährlich, jeweils Ende der geraden Monate Gut gemeint Wir erreichen unser Ziel nicht? Dann, sagt Claudia Hupprich, wird es Zeit, sich mit unserem inneren Kritiker zu befassen. AKTUELL Seminarkalender • neue Bücher • Trainerporträts Anzeigenschluss für Heft 2/2014 ist der 18. März 2014 Heft 2/2014 erscheint am 28. April 2014 78 Kommunikation & Seminar 1/2014 Gültige Abopreise Stand 1.12.2010: Jahresabonnement € 54,– (inkl. Versandkosten) Einzelheft € 9,– (zuzügl. Versandkosten) Studentenabonnement (gegen Nachweis): € 41,– (inkl. Versandkosten) Gültige Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2011 ISSN 1862-3131 Bilder von istockphoto und Fotolia: Urbanglimpses, SbytovaMN, Eskemar, Bluberries, scacciamosche, igorr1, killeb10, grafissimo, seh342, a_Taiga, Franck Boston, olga4075, AlexRaths, wdunn, yulkapopkova, Yuri_Arcurs, Chris Harvey, konstantynov, marionNikki Zalewski, sb-borg Dieser Ausgabe liegen folgende Beilagen bei: • Asanger Verlag • zweisicht . Bähner & Schwertfeger GbR
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