ein/ /blick Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – 70 % - NE BOLZANO Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – 70 % - NE BOZEN Das Magazin des Südtiroler Kulturinstituts Nr. 45 Oktober 2015 Theater Schriftstellerin und Dramatikerin Sibylle Berg im Interview Nicht senden, sondern reden Soziale Netzwerke sinnvoll nutzen // Überblick // 03 Inhalt 04 04 „Ich hatte sie mir immer intelligenter vorgestellt, diese Leute.“ Sibylle Berg im Interview 12 12 Kunst grenzüberschreitend. BLICK-KUNST-TIROL Ausstellung 13 Wofür der Mensch Kunst braucht 16 oder das Geschenk, Rudi Wach zu begegnen Ausstellung 16 Zwischen zwei Buchdeckeln… die Welt! Stärken und Vorteile von Kinderund Jugendsachbüchern 19 Nicht senden, sondern reden Wie Unternehmen soziale Netzwerke sinnvoll nutzen können 23 Josef Rainer gibt ein/ /blick 24 Seitenblick KLANGfeste, Tanz Bozen, Theater 25 Programm im Überblick 19 „Ich hatte sie mir immer intelligenter vorgestellt, diese Leute.“ Schriftstellerin und Dramatikerin Sibylle Berg im Interview Von Kunigunde Weissenegger, Übersetzerin, Publizistin, Texterin und Mitbegründerin von franzmagazine.com 06 // Ausblick // Unbequem sollen sie sein, ihre Bücher, berührendundspannend,voneinerfiesen,alten Wahrheit geprägt, steht in Kommentaren unter Interviews mit ihr auf renommierten Online-Portalen. „Der gewalttätigste Lidstrich Deutschlands“ meinte „Die Welt“ im Jahr 2000 über sie – vielleicht nachdem sie ihr Buch „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“ gelesen hatten, mit dem sie 1997 in größerem Terrain bekannt wurde. Und die FAZ schrieb: „Piranha im Goldfischteich der deutschen Literatur“. Im Debütroman von Sibylle Berg geht es um ein paar Leute, die das Glück suchen, und bis auf eine Ausnahme auch finden, denn am Ende des Buches sind sie tot. Die Berg, wie sie schon mal bewundernd bezeichnet wird, erzählt in ihren Büchern und Theaterstücken von normalen Verlierern, alleinerziehenden oder kinderlosen Damen, Fettabsaugern, Singles oder ewigen Geliebten, älteren Lehrerehepaaren und anderen seltsamen Freunden. Wenn die Berg über Menschen und ihre Existenzen schreibt, dann ist das traurig, radikal und witzig, wütend, schrill und zärtlich, beglückend und bestürzend. Wenn die Berg Frauen verschiedenen Alters und verschiedener Nationalität portraitiert, dann erzählen diese von Verletzungen und Narben, von Selbstverstümmelung und Fremdvernichtung, von Tod und Zerstörung: „Sie tun dies nicht mit biblischer Wucht, sondern fast beiläufig und lakonisch, mal lückenhaft, mal beklemmend klar, mal in völliger Selbstverkennung, meist aber geprägt von finster-bitterem Humor“, steht beispielsweise in der Stückbeschreibung von „Missionen der Schönheit“. In der Spielzeit 2015/2016 des Südtiroler Kulturinstituts sind auf den Südtiroler Bühnen zwei Stücke aus der Feder der Autorin, Dramatikerin und Publizistin Sibylle Berg zu sehen: „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ am 15. Oktober 2015 in Schlanders und „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ für junge Menschen vom 11. bis 15. Jänner 2016 in Bozen, Schlanders, Meran, Brixen und Bruneck. Am Neumarkt Theater in Zürich führt die ausgebildete Puppenspielerin 2015 erstmals /Theater im Kulturinstitut/ auch Regie und inszeniert zur Zeit das eigene, neue Stück „How to sell a murder house“ mit zwei Schauspielern. Sie ist gespannt darauf, wie diese Uraufführung wird. – Wir auch: Was wird uns diese Frau, die sich in einem Interview auf Kevinasks.com selbst als „Randgruppenautorin“ bezeichnet, in den nächsten Jahren liefern? Einen vagen Eindruck ihres feinen und aufmerksamen Geistes bekommen wir vielleicht, wenn wir sie auf einige Fragen antworten lassen. Auf ihrem Twitter-Account @SibylleBerg steht übrigens: „Kaufe nix, ficke niemanden.“ ein/ /blick: Sibylle Berg, was halten Sie von Menschen? Sibylle Berg: Manchmal sind sie niedlich, die Menschen. Wenn sie unerwartet hilfsbereit sind, sich im Angesicht von Katastrophen helfen, mitfühlen. Aber ein großes Aber: Ich hatte sie mir immer intelligenter vorgestellt, diese Leute. Sie haben erfolgreich 15 Romane, 17 Theaterstücke, unzählige Essays geschrieben, übersetzt in 34 Sprachen. Was muss ein guter Text? Was kann er? Als ob ich eine drollige Amerikanerin wäre, würde ich als erstes sagen: Er darf nicht stören. Der Text muss sich um gute Ideen schmiegen wie ein Kaschmirpullover. Die Worte dürfen nicht in sich verliebt sein. „Der Text muss sich um gute Ideen schmiegen wie ein Kaschmirpullover.“ Wie entscheiden Sie sich bzw. wissen Sie, wann Idee und Gedanke für ein zukünftiges Buch richtig sind? Ach, man sollte solche Buch- und Stückgedanken auch nicht überschätzen. Oft ist es ein Bild, ein aktueller Zustand, ein politisches Ereignis und den Rest erforscht man dann im Schreiben. Oft war ich in den Grundgedanken mehr verliebt als in die Ausführung. Man sollte niemals von der Geschichte auf die Geschichtenerzählerin schließen; oder doch? Wo in Ihren Texten schimmert Sibylle Berg durch? Werbemitteilung Ich vertraue dem, der Kultur fördert. www.raiffeisen.it Meine Bank 08 // Ausblick // Sibylle Berg Die deutsch-schweizerische Autorin, Dramatikerin und Publizistin Sibylle Berg wurde am 2. Juni 1962 in Weimar im „ehemaligen Osten“ Deutschlands als Tochter eines Musikprofessors und einer Bibliothekarin geboren. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung als Puppenspielerin. Als 1984 bekannt geworden war, dass sie aus der DDR ausreisen wollte, verlor sie ihren Arbeitsplatz am Naumburger Puppentheater. Im selben Jahr wurde ihr Ausreiseantrag bewilligt und sie übersiedelte mit 22 Jahren in die Bundesrepublik Deutschland. Von Berlin zog es sie nach einem Abstecher an die Tessiner Schule für Artisten „Scuola Teatro Dimitri“ schließlich weiter nach Hamburg, wo sie sich in Kurzzeitjobs verdingte, schließlich anfing zu schreiben und als Autorin für verschiedene Magazine arbeitete. 1996 übersiedelte Sibylle Berg in die Schweiz; seit einigen Jahren hat sie die Schweizer Staatsbürgerschaft. Ihren ersten Roman „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“ veröffentlichte sie 1997 in Leipzig und damit begann ihre erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin und Dramatikerin. 2000 erhielt sie den Marburger Literaturpreis; die Hörspielfassung von „Das wird schon. Nie mehr Lieben!“ (NDR 2006) wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats gewählt. 2008 wurde Sibylle Berg für ihr Werk mit dem Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis der Universitäts- und Hansestadt Greifswald geehrt. 2014 wurde „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ als Stück des Jahres der Zeitschrift „Theater heute“ ausgezeichnet. Außerdem wurde sie sowohl für den Deutschen als auch für den Schweizer Buchpreis und den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. Seit 2013 hat Sibylle Berg einen Lehrauftrag an der Zürcher Hochschule der Künste im Bereich Dramaturgie. 2013 führte sie KoRegie am Staatstheater Stuttgart; 2015 führt sie erstmals Regie für „How to sell a murder house“. Ihr neuester Roman ist im Februar 2015 erschienen und trägt den Titel „Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“. Dazwischen liegen unter anderem „Ende gut“ oder „Vielen Dank für das Leben“ oder die Theaterstücke „Angst reist mit“, „Hund, Frau, Mann“ oder „Wünsch dir was“. Bis dato schrieb sie 15 Romane, 17 Theaterstücke und unzählige Essays und Kolumnen, unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung und Spiegel Online. Ihre Bücher wurden in 34 Sprachen übersetzt. /Theater im Kulturinstitut/ Vermutlich in der Sicht auf die Welt. Könnte man alle Ihre Figuren, die Sie geschaffen haben, in eine Schublade stecken? Was zeichnet sie aus? Eine gewisse traurige Albernheit. Provozieren bzw. gruseln Sie gerne? Warum? Kann man das? Provozieren? Oder fühlen sich die Leser oder Zuschauer aus vollkommen unterschiedlichen Gründen von etwas provoziert, das ihnen Manifest des eigenen Lebens scheint? Welche Reaktionen auf Ihre Texte lieben Sie am meisten? Freude. „Keine Angst“ meinen Sie auf Ihrer Website. Wovor haben Sie keine Angst? Und wovor haben Sie Angst? Ich bin relativ angstfrei. Und fürs Fliegen gibt es Pillen. Wie ist es bei einem eigenen Stück – „How to sell a murder house“ am Neumarkt Theater in Zürich – Regie zu führen? Ermüdend, weil ich reden nicht so gewohnt bin; aber sehr, sehr spannend, weil ich eine großartige Managerin bin und ein MegaTeam habe. Die besten Leute für so ein kleines Theater, das ist Luxus. Ich bin gespannt, ob die Inszenierung so wird, wie ich mir das immer erträumt habe: nicht langweilig. Was reizt Sie am Schreiben für junge Menschen? – Ist da unbedingt eine Trennung zu sehen? Sind diese Bücher und Stücke wirklich nur für Kleine? Ich denke, kleine Menschen haben noch nicht so den Zugang zu Ironie. Und sie verstehen ihre Sterblichkeit nicht. Naja, das tun Erwachsene auch nicht, aber Witze über den Tod sind bei kleinen Menschen vielleicht „Ich denke, kleine Menschen Von der DDR in die BRD in die Schweiz, wo haben noch nicht so den Sie heute leben, viele Reisen in unzählige Zugang zu Ironie.“ Länder. Wie wichtig sind Ihnen Nationalitäten und Zuordnungen? – Warum Zürich bzw. die Schweiz? Relativ unwichtig. Menschen unterscheiden sich in ihrer Grundstruktur nur unwesentlich. Die Schweiz ist für mich der Ort, an dem ich Todesanzeigen lese, weil ich die Menschen kenne. Mir behagt die Übersichtlichkeit und der Humor der Leute hier. Was halten Sie generell von Schubladisierungen? Langweilig. „Fragen Sie Frau Sibylle“ ist Ihre SpiegelOnline-Kolumne – was sollten wir Sie eher nicht fragen? – Warum? Wie fühlt es sich denn an, es nicht zu einem Lautner-Haus in LA geschafft zu haben? – Weil: demütigend. [Anm. d. Red.: John Lautner war ein USamerikanischer Architekt, sein bekanntestes Bauwerk ist das „Chemosphäre House“ in Los Angeles.] Wie und wo schreiben Sie am liebsten? Im Bett. Mit laufendem TV-Apparat. nur bedingt lustig. Immer mitdenken muss man bei Kindern die unselige Abhängigkeit von den Großen. Ansonsten, glaube ich, ist es wie bei den Großen: Es gibt Dumme und weniger Dumme. Das war es auch schon mit den Unterschieden. Was inspirierte Sie zum Schreiben von „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“? Am Anfang stand zuerst einmal die Idee der Zusammenarbeit mit dem Regisseur Nübling, der wie kaum ein anderer mit jungen Laien arbeiten kann. Das Thema war sein Wunsch. Also wer bin ich, da „nein“ zu sagen. – Wir planen eine lebenslange Serie mit den jungen Frauen – Mitte September hatte am Gorki Theater Teil 2 Premiere. // // Ausblick // 9 10 // Ausblick // Veranstaltungstipp: Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen Stück des Jahres der Zeitschrift „Theater heute“; Uraufführung 23.11.2013 am Maxim Gorki Theater Berlin in Kooperation mit dem jungen theater basel; Regie von Sebastian Nübling: Sie sind klug, gut ausgebildet und leben in prekären Verhältnissen, weil auch das x-te Praktikum kein Geld bringt. Sie verkaufen selbstgekochte Drogen im Internet, schreiben Mode-Blogs und steigern den Marktwert ihres Körpers im Fitnessstudio, obwohl sie den Markt verachten. Sie kommunizieren per Skype, SMS, Chat oder Telefon, und doch bleibt da ein Gefühl von überwältigender Einsamkeit. Eine junge Frau bilanziert in Sibylle Bergs „Text für eine Person und mehrere Stimmen“ ihr bisheriges Leben: früher Mitglied einer brutalen Mädchengang, heute friedlich Yoga, früher unbeholfenes Knutschen mit Jungs im Zeltlager, heute Gender-Fragen und die Projekte „Sex“ und „Liebe“ mit Männern oder Frauen, früher hochfliegende Ideale, heute Pragmatismus. Sehnsucht ist etwas, das man hauptsächlich aus Filmen kennt, Familie ein Verbund, den man sich selbst zusammenstellt, und immer lauert draußen die Welt, stellt Forderungen und diktiert Bilder, denen man unmöglich genügen kann. Gnadenlos und zugleich mit großer Zärtlichkeit porträtiert Sibylle Berg vier Frauen Anfang 20, die – schwankend zwischen Aggression und Apathie, Aufbruch und Abgeklärtheit – unsicher sind, wofür sie kämpfen sollen, und bei denen schon das Wort „wir“ für berechtigte Skepsis sorgt. (Quelle: www.sibylleberg.com) Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen Ein Gastspiel des Maxim Gorki Theaters, Berlin Donnerstag, 15.10.2015, 20 Uhr Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ /Theater im Kulturinstitut/ Veranstaltungstipp: Mein ziemlich selstamer Freund Walter Stück für junge Menschen; Uraufführung – 09.11.2014 am Consol Theater Gelsenkirchen; Regie von Andrea Kramer: Lisa ist acht, kann aus Altmetall Computer löten und verbringt ihre Abende damit, mithilfe eines Astro-Programms den Weltraum nach extraterrestrischem Leben abzusuchen. Dafür hat sie gute Gründe, denn das Leben, mit dem sie sich auf der Erde herumschlagen muss, ist alles andere als erfreulich: Seit ihre Eltern ihre Jobs verloren haben, bewegen sie sich nur noch vom Bett zum Sofa und zurück; gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge und Gespräche gehören der Vergangenheit an. In der Schule sitzt Lisa allein und liest heimlich Bücher über Physik, in der Pause bemüht sie sich, nicht aufzufallen: ein willkommenes Opfer für Lehrer und Kinder gleichermaßen. Doch dann landet eines Abends tatsächlich ein Raumschiff im Wald hinter Lisas Siedlung. Die außerirdische Reisegruppe wirft zwar nur einen kurzen, angewiderten Blick auf die Erde, bevor sie wieder kehrtmacht, aber bei ihrer überstürzten Abreise bleibt einer von ihnen zurück: Klakalnamanazdt, von Lisa kurz Walter genannt. Auf Walters Planet wird vor allem gekuschelt, gespielt und sich umeinander gekümmert; kein Wunder, dass er Lisas Alltag höchst befremdlich findet. Kurzerhand macht er sich daran, in ihrem Leben aufzuräumen – bis Lisa auch ohne fremde Kräfte wieder zurechtkommt. „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ ist ein Stück über Freundschaft und über kleine Schritte in schwieriger Lage. Weit entfernt von verlogener Selbstermächtigungsprosa, gibt Sibylle Berg ihrer Heldin die Möglichkeit, längst nicht alles, aber doch manches eigenständig zu verändern. (Quelle: www.sibylleberg.com) Mein ziemlich seltsamer Freund Walter Ein Gastspiel des Consol Theaters, Gelsenkirchen Für die 4. und 5. Klasse Grundschule Montag, 11.01.2016 – Bozen, Waltherhaus Dienstag, 12.01.2016 – Schlanders, Kulturhaus Mittwoch, 13.01.2016 – Meran, Stadttheater Donnerstag, 14.01.2016 – Brixen, Forum Freitag, 15.01.2016 – Bruneck, Haus M. Pacher Beginn: jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr // Ausblick // 11 12 // Seitenblick // Kunst grenzüberschreitend. Von Eva Gratl, Kunstkritikerin und Verwaltungsrätin des Südtiroler Kulturinstituts Kontaktpflege // Der Blick in den deutschen Kulturraum war für das Südtiroler Kulturinstitut seit seiner Gründung im Jahre 1954 von besonderer Bedeutung. In diese kulturelle Tätigkeit fällt auch die Organisation von Ausstellungen. Ziel ist es, den Kontakt insbesondere zu Nord- und Osttirol sowie zum übrigen Österreich zu pflegen. Deshalb werden jährlich Werke bekannter Künstler zum Teil zum ersten Mal in Südtirol präsentiert, Einzel- und Sammelausstellungen angeboten, aber auch Ausstellungen zu Leben und Werk berühmter Persönlichkeiten gezeigt. So ermöglicht z. B. der alle zwei Jahre stattfindende österreichische Graphikwettbewerb, zu welchem immer auch Künstler und Künstlerinnen aus der Autonomen Provinz Bozen zugelassen sind, den Blick für künstlerische Positionen zu schärfen. Eine Ausstellung im Waltherhaus präsentiert die Siegerblätter und bietet somit Gelegenheit, Graphik in unterschiedlichster Form auch aus den einzelnen Bundesländern Österreichs kennenzulernen. Einzelausstellungen // Besonders am Herzen liegt dem Südtiroler Kulturinstitut auch die Präsentation von Einzelausstellungen von Künstlern und Künstlerinnen aus dem benachbarten Tirol. Lang ist die Liste bekannter Tiroler, welche in den letzten Jahrzehnten ihre Werke in Bozen präsentierten. Ernst Nepo, Paul Flora, Markus Prachensky, eine Gedächtnisausstellung zu Jean Egger, Max Weiler, eine Schau zu den Meisterwerke aus dem Landesmuseum Ferdinandeum, neue, zeitgenössische und auch klassische Positionen: Sie alle ermöglichen es, Kunst grenzüberschreitend und als Landschaft zu erfahren, die den Blick für Neues öffnen kann. So präsentierte im letzten Jahr Nino Malfatti in einer vielbesuchten Ausstellung in Bozen seine Sicht der Berge, zehn Jahre früher war es Therese Eisenmann, im heurigen Jahr zeigt das Kulturinstitut im November Werke des bekannten Nordtiroler Künstlers Rudi Wach. Das Motto // „Blick-KUNST-Tirol“ soll zukünftig das Motto sein, unter welches das Kulturinstitut diese Ausstellungstätigkeit stellt. Und nicht bei einem bloßen Schlagwort soll es bleiben. Der Blick nach Norden bietet uns eine besondere und einmalige Gelegenheit: Was tut sich künstlerisch im benachbarten Tirol? Wie können wir künstlerische Brücken bauen? Tirol im Blick der Kunst: Blick-KUNST-Tirol: Beginnen wird die alljährliche Ausstellungsreihe mit dem renommierten Künstler Rudi Wach, dem das Kulturinstitut im November eine Einzelschau mit Zeichnungen und Plastik widmet. Er ist ein Paradebeispiel für Kunst über alle Grenzen hinweg. Rudi Wach ist in Thaur aufgewachsen, lebt seit sechzig Jahren fast ausschließlich in Mailand. Er wurde heuer mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet und war im letzten Jahr mit einer Sonderausstellung vom Österreichischen Kulturforum in Rom anlässlich seines achtzigsten Geburtstages geehrt worden. // /Ausstellungen im Kulturinstitut/ // Ausblick // 13 Wofür der Mensch Kunst braucht oder das Geschenk, Rudi Wach zu begegnen von Teresa Indjein, stell. Leiterin der Kulturpolitischen Sektion im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres seinen Weg zu bahnen – zum Licht seiner Kunst. Ein faszinierender Gegensatz. Als ich selbst noch in Mailand lebte, zog es mich immer wieder zu Rudi Wach, in sein Atelier im Hof eines Hinterhauses unweit des Zentrums der Metropole. Was für Geschenk ist es, einem Menschen zu begegnen, der darauf achtet, oder vielleicht gar nicht mehr anders kann, als Wertvolles zu sprechen. Jahrzehnte konzentrierter Einsamkeit, tagein tagaus auf der Suche, getrieben von einer Sehnsucht nach etwas Unsichtbarem. Man stelle sich das einmal vor, lebenslange Treue zu etwas Ungreifbarem, Kampf und Freude, und der Wunsch mit Hilfe der Kunst zur Essenz des Menschen vorzudringen, all das hat ihn so werden lassen, ja, das ist meine Deutung. Mailand // Rudi Wach lebt in Mailand, seit Jahrzehnten, und nur im Sommer, wenn es ihm wirklich zu heiß wird, verlässt er die lärmend hektische Betriebsamkeit der Stadt und fährt ins Grüne, heim nach Nordtirol. Er sagt, er brauche Mailand, im Grünen wäre er nur allzu entspannt. Ohne die Energien der Großstadt, mit ihrer Jahrtausende alten Geschäftigkeit und ihren Spuren des Geistes, die ihn sichtbar und unsichtbar zwischen Museen, Mauern, Straßenzügen und Palästen begleiten, wäre er gar nicht in der Lage, sich auf den Weg zu machen – zur Kunst. Er brauche die Kräfte der Mühsal und die Wirrnis des urbanen Lebens, um sich daraus Gedanken und Worte // Die Gespräche mit Rudi Wach in seinem lichtdurchfluteten Atelier, voll von Zeichnungen und unfertigen Gips-Skulpturen, Arbeitsutensilien und Lieblingsbüchern hatten mich damals in Mailand so beeindruckt, dass ich begann, seine Worte aufzuschreiben. Hier sind einige seiner Gedanken: 1. Wenn man in die Tiefe der Seele steigt, braucht man die Zeit nicht. Dort gibt es keine Zeit. Die Menschen wollen das nicht wahrhaben. Die Zeit gehört dem Körper. Dadurch sind die Menschen so versessen auf Besitz. Ich suche den inneren Menschen. Nur mit dem inneren Menschen kommen wir weiter. Jeder Mensch hat den Funken. Er muss zum Leuchten gebracht werden. Das größte Kulturprodukt, das der Mensch hat, ist das Wissen um die Seele. 2. Es gibt eine Stimme, die dich führt. Die Seele muss man nähren, wie den Körper, Musik hören, ein gutes Buch lesen, ein Ge- 14 // Ausblick // dicht, das die Vibration ausstrahlt, die sie nährt. Die schönste Freude ist die Freude der Seele. Sie zu suchen empfinde ich als meine „Daher ist Bildung ein großes Geschenk, das uns die Gesellschaft vermittelt.“ Lebensaufgabe. Ich bin für jeden Tag dankbar. Berühmt zu sein bedeutet gar nichts. Ich will Stufen tiefer steigen in meiner inneren Welt, mit meinen Werken von dort berichten. Die Vorarbeit der anderen ist wichtig. Daher ist Bildung ein großes Geschenk, das uns die Gesellschaft vermittelt. 3. Die Kunst zeigt uns die Seele und das Menschsein. Ich erkenne Kunst daran, dass sie mich mit Freude erfüllt. Wenn ich in Gegenwart eines Kunstwerks bin, komme ich in einen euphorischen Zustand. Es ist ein Glücksgefühl. Kunst ist das, was die Natur nicht hat. Allerdings hat uns die Natur die Möglichkeit gegeben, Kunst zu schaffen. Mit der Kunst erweitern wir unser Selbst und schließen gleichsam an die Schöpfung an. Die Kunst gibt uns die Möglichkeit, uns selbst zu erkennen und durch den Akt der Kreativität in Sphären vorzudringen, die uns als Menschen sonst verschlossen bleiben. Sie veredelt und erhöht uns. 4. Ich habe eine Definition für Kunst: Sie ist die einzige Möglichkeit, die wir besitzen, um menschliche Energie zu konservieren und sie damit unserem Nächsten zu schenken. Das Kostbarste, das wir haben, ist die menschliche Energie. Wenn sie in einer zwi- „Wenn wir einfach das Gefühl haben, beschenkt worden zu sein – dann ist Kunst da.“ schenmenschlichen Beziehung da ist, wenn sie fließt, wird die Beziehung von Dauer sein. Wenn nicht, endet sie. Es ist diese Energie, die man bei großen Kunstwerken wahrnimmt. Diese Kraft erfüllt uns mit großer Freude, macht uns glücklich. Wenn wir einfach das Gefühl haben, beschenkt worden zu sein – dann ist Kunst da. 5. Die Kunst hat die einmalige Aufgabe, den /Ausstellungen im Kulturinstitut/ Menschen zur Harmonie zu führen, ihn zum Bewusstsein der Gesamtheit seines Daseins zu führen. Die Kunst ist das Mittel, das uns die Schöpfung in die Hand gegeben hat, um zu wachsen und uns weiter zu entwickeln. Es gibt in meinen Augen außer den Religionen vor den Dogmen nichts, was dazu geeigneter wäre. 6. Die alten Griechen wussten, dass DIE ZEIT DIE CHANCE IST, um seelisch und körperlich zu wachsen. Folglich haben sie sich nicht gehetzt, sondern sich VON DER ZEIT FÜHREN lassen. Sie haben die Zeit walten lassen. Jeder Mensch hat eine andere Zeit in sich und jede Zeitepoche hat ihre Höhen und Tiefen. Wir leben in einer Zeit, in der die materielle Orientierung einen so hohen Stellenwert hat, dass sie beinahe die geistigen Bedürfnisse überdeckt. Ich glaube, dass man das ganze Leben im Blick haben soll, mit der einmaligen Chance sich innerhalb von Geburt und Tod zu verändern, besser zu begreifen, wer wir wirklich sind und dadurch wirklich mehr erfahren zu können. 7. Man weiß heute nicht mehr genau, was Kunst ist. Es ist wie eine babylonische Verwirrung. Man kennt ihre Möglichkeiten und ihre „Die Frage an die Kunst lautet: hilft sie mir bei der Entwicklung meines Daseins?“ Schönheit zu wenig. Viele Menschen wissen nicht, wie wunderbar das Leben ist. Die Frage an die Kunst lautet: hilft sie mir bei der Entwicklung meines Daseins? Wenn die Antwort „ja“ lautet, hilft sie uns bei der Weiterentwicklung, hilft sie uns mehr und mehr Mensch zu werden. Dann können wir sagen: die Botschaft der Kunst hat uns beschenkt und uns zu unserem wirklichen Wesen geführt. Die Seele ist es, die den Menschen ausmacht. Veranstaltungstipp Ausstellung Rudi Wach Eröffnung: Dienstag, 17.11.2015, 18 Uhr Bozen, Waltherhaus, Oberes Foyer Öffnungszeiten: bis Samstag, 05.12.2015, Montag bis Freitag von 15–18 Uhr und Samstag von 9–12 Uhr 16 // Seitenblick // Zwischen zwei Buchdeckeln… die Welt! Stärken und Vorteile von Kinder- und Jugendsachbüchern Von Von Sonja Aberham, Mitarbeiterin im JUKIBUZ Sachbücher bringen Jungs zum Lesen // Es ist erwiesen, dass Frauen tendenziell lieber Belletristik lesen, während Männer – und auch schon Jungen – eher zu Sachliteratur Sachbücher steigern Lesekompetenzen // Sind Sachbücher also „falsche“ Bücher oder zumindest zweitrangig? Dieses Vorurteil ist weit verbreitet. Tatsächlich sind Sachbücher in vielerlei Hinsicht ganz anders als erzählende Bücher, also als solche, die von vielen Bezugspersonen der Kinder als „wertvoll“ betrachtet werden. Den kontinuierlichen Texten der Belletristik stehen die diskontinuierlichen der Sachliteratur gegenüber: Sachbücher sind die Lieblingslektüre vieler Jungen greifen. Und weil Schulen und Bibliotheken häufig Frauendomänen sind, wird der Fokus dort sehr oft auf erzählende Literatur gelegt, während die Sachbücher häufig in die Schublade der Bücher für Lesefaule gesteckt werden. Ein Beispiel für diese Vorgehensweise habe ich während eines Gesprächs zwischen einer Deutschlehrerin und ihrem achtjährigen Schüler beobachtet: Während einer Bibliotheksstunde sollte jedes Kind ein Buch auswählen und zur Lektüre mit nach Hause nehmen. Als der Junge ein Sachbuch ausleihen wollte, schickte die Lehrperson ihn mit den Worten „Geh dir ein richtiges Buch suchen!“ zurück an die Bücherregale. Doppelseite als Strukturierungsprinzip, hier ein Beispiel aus: 100 Erfindungen, die die Welt verändert haben, © Dorling Kindersley Verlag Statt einer durchgehender Geschichte gibt es mehrere, klar voneinander getrennte (Teil-)Themen, der Fließtext wird immer wieder von anderen Elementen wie Bildern, Tabellen oder Grafiken abgelöst. Die Doppelseite fungiert normalerweise als Gliederungselement und entspricht einem Thema. Typisch sind dabei die unterschiedlichen Schriftarten und -größen, das Zusammenspiel von Text und Bild und die Verwendung besonderer grafischer Ausdrucksmittel, um Besonderheiten zu markieren. Text und Bild /JUKIBUZ im Kulturinstitut/ stehen dabei gleichrangig nebeneinander. Durch diese Strukturierungsprinzipien wird ein Sachbuch nur in Ausnahmefällen vollständig von vorne nach hinten durchgelesen. Weil eine solche „vollständige“ Lektüre aber Heranwachsende müssen mehrere Techniken des Lesens erlernen und bei vielen davon sind Sachtexte sehr hilfreich. vielfach als Norm empfunden wird, entsteht das Gefühl, die Lektüre eines Sachbuchs sei der eines erzählenden Textes gegenüber minderwertig. Gibt ein Kind an, lieber Sachbücher als Belletristik zu lesen, wird ihm gerne mangelnde Lesekompetenz attestiert, weil ein Sachbuch aufgrund der Kürze der Texte und seiner medialen Auflockerung, leichter zu lesen sei als ein Roman. Die Annahme ist jedoch falsch. Heranwachsende müssen mehrere Techniken des Lesens erlernen und bei vielen davon sind Sachtexte sehr hilfreich. So erwirbt man anhand von Sachbüchern selektive, fokussierende oder überfliegende Lesekompetenzen. Auch die Fähigkeit zur Recherche über Inhaltsverzeichnisse und Glossare wird durch das Lesen vieler Texte zu Sachthemen entwickelt. Sachbücher öffnen Welten // Dem Sachbuch gebührt also ein bedeutsamer Platz in der Kinder- und Jugendliteratur. Mit Sachbüchern können sich junge Leser/innen, auf fundierte und altersgerecht aufbereitete Weise Wissen über die Welt aneignen. Sachbücher öffnen den Blick auf die Welt, vermitteln Informationen und befriedigen die Neugierde der Kinder. Sie geben nämlich auch Antworten auf Fragen wie „Was macht der U-Bahn-Fahrer, wenn er auf Toilette muss?“ (Jürgen Brater, Beltz & Gelberg) oder „Warum wedeln Hunde mit ihrem Schwanz?“(zu finden im „Hunde-Warum“ von Lila Prap, Bajazzo). Ansprechend gestaltet und in verständlicher Sprache geben viele Sachbücher Antworten auf wichtige wie auf abwegigere Fragen und lassen so die Wissensaneignung Sachbücher öffnen den Blick auf die Welt, vermitteln Informationen und befriedigen die Neugierde der Kinder. zum Vergnügen werden. Um dieses Vergnügen so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, lassen sich die Verlage allerlei einfallen: Bei Sauerländer gibt es „Photicular-Bücher“ (2015 erschienen: „Ozean“), deren Folien den Eindruck erwecken, dass sich die darauf abgebildeten Tiere tatsächlich bewegen, wenn man den Lichteinfall darauf verändert. Das Buch „Bäng! 60 gefährliche Dinge, die mutig machen“ von Beltz & Gelberg lädt zum Mitmachen, Ausprobieren und Einschätzen der Gefahr ein und wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Kindern verwirklicht. Pop-up-Effekte zählen noch immer zu den Klassikern und werden auch heute noch erfolgreich verwendet (etwa in „Mathe: total cool!“ im Carlsen-Verlag). Am Büchermarkt findet man heute Sachbücher zu allen Themen, die sehr unterschiedlich gestaltet und aufgebaut sind: Um Identität, Unterschiede und Zusammenleben geht es in „Alle da“. Witzige Zeichnungen mit einzigartig vielfältigen Menschen machen neugierig auf den nebenstehenden Text, der sich mit den Bildern die // Seitenblick // 17 18 // Seitenblick // Waage hält. Mehr Text hat Andreas Venzkes „Zeichen setzen! Zwölf Porträts berühmter Frauen“, ist aber trotzdem nicht weniger faszinierend. Nacherzählte Schlüsselszenen und zentrale Informationen über wichtige Frauen wechseln sich ab. Von den zahlreichen Büchern zum Thema Tiere sei stellvertretend eines genannt: In „2500 Meter, oder wie weit stinkt ein Stinktier?“ werden Daten, Fakten und Rekorde von Tieren auf unterhaltsame Weise präsentiert. Qualitativ hochwertige Kunst-Kindersachbücher findet man im Prestel-Verlag, etwa den Band „Der Blaue Reiter“, in dem die berühmtesten Bilder dieser Gruppierung erklärt und kontextualisiert werden. Sachbücher machen Lust auf mehr // So können Kinder also mit guten Sachbüchern mehr von der Welt erfahren. Sie werden dazu ermuntert, Fragen zu stellen und nach relevanten Informationen zu suchen. Gerade der Sachbuchbereich kann mit zahlreichen Reihen für alle Altersstufen aufwarten. Eine neue Reihe für Leser/innen im Grundschulalter ist die der „Leseforscher“ im Ueberreuter-Verlag, die mit abwechslungsreich und übersichtlich dargelegten Informationen aufwartet. Ein Garant für qualitativ hochwertige Sachinformationen sind auch die Bücher der Sachreihe „Abenteuer!“ bzw. „Abenteuer & Wissen“. Berühmte geschichtliche Ereignisse und Personen wie Julius Caesar oder Edmund Hillary werden darin mit Informationen zu Forschungen rund um das Thema kombiniert. Beide Reihen sind sowohl als Buch als auch als Hörbuch empfehlenswert. Es gibt also viele gute Gründe, Sachbücher zu lesen und zu empfehlen: Sie erweitern das Wissen, steigern Lesekompetenzen, sind Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten. Vor allem aber macht es (nicht nur Jungs) Spaß, in ihnen zu schmökern und immer wieder Neues zu entdecken und zu erfahren! // /JUKIBUZ im Kulturinstitut/ Erwähnte Bücher · 100 Erfindungen, die die Welt verändert haben (Dorling Kindersley 2015), ab 10 · Jürgen Brater: Was macht der U-Bahn-Fahrer, wenn er auf Toilette muss? (Beltz & Gelberg 2013), ab 10 · Lila Prap: Das Hunde-Warum (Bajazzo Verlag 2011), ab 5 · Dan Kainen: Ozean – ein Photicular-Buch (Sauerländer 2015), ab 4 · tinkerbrain: Bäng! 60 gefährliche Dinge, die mutig machen (Beltz & Gelberg 2015), ab 9 · Mathe: total cool! (Carlsen 2014), ab 6 · Anja Tuckermann: Alle da! Unser kunterbuntes Leben (Klett 2014), ab 7 · Andreas Venzke: Zeichen setzen! Zwölf Porträts berühmter Frauen [Arena Bibliothek des Wissens] (Arena 2015), ab 12 · 2500 Meter, oder wie weit stinkt ein Stinktier? (Kosmos 2014), ab 8 · Der Blaue Reiter (Prestel 2014), ab 9 · Kathrin Köller: Wild! Tierisches vom Tiger bis zum Känguru [Leseforscher B] (Ueberreuter 2015), ab 7 · Maja Nielsen: Julius Caesar, Feldherr und Staatsmann im Alten Rom [Abenteuer!] (Gerstenberg 2015), ab 11 · Berit Hempel: Edmund Hillary – Triumph am Mount Everest [Abenteuer & Wissen] (Headroom 2015), ab 8 /Sprachstelle im Kulturinstitut/ // Seitenblick // 19 Nicht senden, sondern reden Wie Unternehmen soziale Netzwerke sinnvoll nutzen können Facebook, Twitter, WhatsApp – die meisten Unternehmen setzen mittlerweile auch soziale Netzwerke für ihr Marketing ein. Doch wie macht man das mit Erfolg? Im Netz reicht es nicht aus, als Unternehmen einfach nur Botschaften zu senden. Ein Gespräch mit Sascha Schmidt, der als Dozent und Coach Unternehmen bei ihren Auftritten im Internet und in sozialen Netzwerken berät. Das Interview führte Monika Obrist, Leiterin der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut ein/ /blick: Ein Hotel, ein Produzent von hochspezialisierten technischen Geräten und ein gemeinnütziger Verein im Sozialbereich sind drei vollkommen unterschiedliche Unternehmen. Ist für sie alle ein Auftritt in sozialen Medien wie Facebook oder Twitter gleich wichtig? Sascha Schmidt: Nein. Als Hotel macht es Sinn, auf Facebook vertreten zu sein. Hier kann die Beziehung zum Gast über den Besuch hinaus gepflegt werden. Als Hersteller von technischen Geräten würde ich mich mehr auf Twitter bewegen. Hier habe ich die Möglichkeit, meine PR-Meldungen viral zu verlängern. Gerade Journalisten nutzen Twitter gerne als einen Recherche-Kanal. Als Verein bieten sich sowohl Facebook als auch Twitter an. Facebook für den lockeren Kontakt zu den Mitgliedern und Interessierten; Twitter um Gattungsmarketing für den sozialen Bereich zu betreiben. Welcher Inhalt passt auf die Internetseite eines Unternehmens und welcher ist eher für dessen Facebook-Auftritt geeignet? Sex, Drugs and Rock´n Roll – heißt: Emoti- 20 // Seitenblick // Sascha Schmidt /Sprachstelle im Kulturinstitut/ onen, lockere Infos sowie Bilder eignen sich sehr gut für Facebook. Das kann der Blick hinter die Kulisse sein wie zum Beispiel der Foto-Schnappschuss, eine witzige Umfrage oder ein sprachlich locker verpacktes neues Angebot. Ich empfehle meinen Kunden immer wieder zu hinterfragen, wo der Sexappeal der Info liegt, die sie über Facebook verbreiten möchten. Das Ganze sollte natürlich nicht künstlich sein. Daher sehe ich nicht zwingend einen Facebook-Auftritt bei dem vorher angesprochenen Hersteller von technischen Geräten. Gehört zum Erscheinungsbild einer Firma auch ein durchgehender Sprachstil oder darf er auf Facebook auch mal lockerer sein? Darf man Kunden beispielsweise duzen? Facebook sollte auf jeden Fall sprachlich persönlicher sein. Der Grundgedanke von Facebook ist die lockere und geistreiche Kommunikation – nicht die formale Information. Viele entscheiden sich für das Duzen. Einige versuchen es zu umgehen, indem sie gar keine Ansprache wählen. Das hängt von der Zielgruppe ab. Nur: es sollte glaubhaft sein! Wir kennen alle die Portale von Pädagogen für Jugendliche – das lesen die nicht, da es nicht auf Augenhöhe ist. Sascha Schmidt bietet Seminare rund um die Themen Google, Web 2.0 und Crossmedia an. Basis dafür ist seine berufliche Laufbahn bei Fachmedien und Special-Interest-Häusern. Erste berufliche Station war Bertelsmann Fachinformation, danach gestaltete er als Leiter E-Business bei CHIP Online Erlösmodelle für Web-Angebote. Bei iPUBLISH (Ganske Interactive Publishing) war er als Leiter Produktmanagement tätigt, bevor er sich 2005 selbständig machte. Heute arbeitet Sascha Schmidt als freier Berater für Verlage sowie als Karriere- und Gründercoach für Journalisten, Redakteure und Mediengestalter. Schmidt ist Dozent an der Akademie der Bayerischen Presse. Für die Presseakademie, die von der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Volkshochschule Südtirol organisiert wird, macht er Fortbildungen im Bereich Online-Texten, soziale Medien und Crossmedia. Die nächsten Seminare der Presseakademie finden Sie im Veranstaltungskalender dieser Ausgabe. Ist die Zahl der „Freunde“ und „Follower“ maßgeblich für die Beurteilung des Unternehmenserfolgs auf Facebook oder Twitter? Oder wie misst man „Erfolg“? Die Zahl der Freunde oder Follower ist ein erster Indikator – mehr nicht. Viel wichtiger ist die jeweilige Interaktionsrate, d.h. wie oft wurde der Beitrag kommentiert oder geteilt auf Facebook. Bei Twitter ist es die Anzahl der Weiterleitungen, die sogenannten Retweets, die interessant sind. In diesen Fällen startet der virale Marketing-Effekt. Heißt: weniger, dafür interaktive Freunde oder Follower sind wertvoller als die nackte Anzahl. Wie kommt man als Unternehmen zu einer beliebten Facebook-Seite? Indem man ein beliebtes Unternehmen ist bzw. tolle Produkte hat. Das hat nicht jeder. Hier stecken viele im Tunnelblick, d. h. Eigensicht ist nicht gleich Fremdsicht. Es gibt jedoch immer wieder angestaubt wirkende 22 // Seitenblick // /Sprachstelle im Kulturinstitut/ Produkte, die es auf Facebook schaffen, cool zu werden. Die nehmen sich dann manchmal selbst auf die Schippe. Das trauen sich jedoch nicht viele. Ein Beispiel: Bifi – eine eingeschweißte Salami aus dem letzten Jahrhundert. Die sind auf Facebook cool unterwegs. Welches sind die größten Fehler, die Unternehmen in sozialen Netzwerken begehen können? Der Hauptfehler ist ein Missverständnis. Firmen wollen senden – plötzlich müssen sie offen sein und reden. Das können und wollen viele nicht. Wer ein Telefon nutzt, jedoch sein gegenüber nicht zu Wort kommen lässt, der darf sich nicht wundern, wenn aufgelegt wird. Das gilt insbesondere auch für Facebook. Kritik, Spaß auf meine Kosten muss ich als Firma oder Marke aushalten können. Wie sollte ein Unternehmen mit Kommentaren umgehen, die nicht erfreulich sind? Löschen oder kommentieren? Erst einmal ruhig bleiben. Häufig wird eine Kritik intern im Management aufgespielt, als ob die Welt untergehen würde. Leute motzen gerne im Web. Das ist bekannt. Also: ich kann Kritik stehen lassen; wenn sie gerechtfertigt ist, sollte ich sie kommentieren. Löschen bitte nur, wenn es unter die „Leute motzen gerne im Web.“ Gürtellinie geht oder Ausdrücke drin sind, die nichts dort zu suchen haben. Und ich muss Erfahrung haben mit der Social-Media-Kommunikation. Die kann ich mir aber nicht anlesen, die muss ich sammeln, indem ich mich auf Facebook und Co. sichtbar mache und kommuniziere. Nach Facebook und Twitter kam und kommt noch vieles an neuen Entwicklungen. Manche Unternehmen nutzen nun WhatsApp, um Kunden zu informieren. Sollten Firmen sich auf ständig neue Kommunikationskanäle einstellen? Derzeit gesetzt sind Facebook, Twitter und die Karawane zieht weiter. Es hängt immer von den Zielgruppen ab. Wenn ich Jugendliche erreichen will, dann muss ich mich mit WhatsApp und neu Snapchat auseinandersetzen. Ansonsten kann ich sicher abwarten, was nur ein Hype ist und was sich entwickeln wird. Meiner Erfahrung nach ist noch keine Firma zu spät gekommen. Es gibt zugleich Ausnahmen wie etwa Marketing-Agenturen, die immer ganz vorne dabei sein wollen und müssen. Nur sollten sich Unternehmer hier nicht verrückt machen lassen. Erwartet der moderne Kunde von Unternehmen Erreichbarkeit rund um die Uhr und auf möglichst vielen Kanälen? Oder darf sich ein Unternehmen auch in Zukunft „Geschäftszeiten“ erlauben? Hängt vom Unternehmen und den Produkten ab. Verlage können es sich nicht mehr erlauben, die Informationen nur noch morgens auf Papier herauszubringen. Diese Art von Öffnungszeit hat sich überholt. News wollen die Leute auf allen Kanälen – 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche. Ansonsten sollte man „Social Media funktioniert immer dann sehr gut, wenn die Unternehmen es wirklich leben.“ zu einer gewissen Zeit reagieren. Wie viel Zeit man dafür braucht, hängt vom eigenen Servicegedanken ab. Nur eins ist auch klar, wer sich auf Messaging-Services wie WhatsApp engagiert, der kann nicht sagen „Hey, es ist Sonntag – ich bin mal weg“. Social Media funktioniert immer dann sehr gut, wenn die Unternehmen es wirklich leben. Häufig sind es jüngere Mitarbeiter, die auch kein Problem damit haben, am Wochenende schnell einmal den Status zu checken. Weil es eben zu deren Lebenswelt dazugehört. // Josef Rainer* gibt ein/ /blick * wurde 1970 in Brixen geboren. Nach seiner Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München und einem Arbeitsstipendium der Stadt Wien lebt er seit 2003 in Bozen. In seinen Werken beschäftigt er sich mit geschrumpften Wirklichkeiten: Seine Menschenbilder geben eine neue Sichtweise auf unsere Umgebung und verschieben die Perspektiven. 24 // Seitenblick // /Sponsoring im Kulturinstitut/ Musikalische Reise Runkelstein und Maretsch // Zum Auftakt der Klangfeste 2015 luden VOCES8 mit geistlichen Werken, Soul und Swing zu einer musikalischen Reise durch die Jahrhunderte. Weitere 5 Konzerte führten das Publikum – passend zum Motto „Voyage“, das Matthias Mayr, der künstlerischer Leiter der Klangfeste, der diesjährigen Ausgabe der Konzertreihe, die von der Raiffeisenkasse Bozen großzügig unterstützt wurde, gegeben hat – quer durch alle Kontinente, Epochen und Stilrichtungen. Im Bild v. l.: SKI-Vorsitzender Georg Mühlberger, „Schlossherr“ Helmuth Rizzolli, LR Philipp Achammer, Direktor der Raika Bozen Erich Innerbichler, Eva Rizzolli, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Paul Gasser, Countertenor Barnaby Smith, Konzertpate Raimund Außerhofer, Sopranistin Andrea Heines, Matthias Mayr und die Sänger Sam Dressel und Paul Smith. // Im Zeichen des Tanzes Alles tanzt // Seit 31 Jahren heißt es in den letzten beiden Juliwochen: Bozen tanzt! Über 700 Teilnehmer aus Südtirol, dem oberitalienischen Raum und dem Ausland nahmen auch heuer an den verschiedenen Tanz- und Bewegungskursen teil. Eine der besonders treuen Teilnehmerinnen, Maria Theresia Wiedenhofer, wurde exemplarisch für ihre langjährige Treue prämiert: Landesrat Philipp Achammer und Karl „Schaly“ Pichler, Präsident des Hauptsponsors Stiftung Südtiroler Sparkasse, haben einen bunten Blumenstrauß überreicht. Im Bild v. l.: SKI-Mitarbeiterin Verena Hafner, Edith Wolf Perez, künstlerische Leiterin des Kursprogramms, Maria Theresia Wiedenhofer, Karl Pichler und Philipp Achammer. // Gefühlt zu wahr um schön zu sein // „Gefühlt“ – unter diesem Motto steht das Theater- und Konzertprogramm 2015/16 des Südtiroler Kulturinstituts: Die 16 Inszenierungen zeigen einen Querschnitt der deutschsprachigen Theaterszene, von Zürich über Wien bis Hamburg. Die sechs Konzerte sind bunt und hochkarätig. Gefühle spielen auch im neuen Kinder- und Jugendtheaterprogramm eine wichtige Rolle. Das Kulturinstitut sieht gemeinsam mit den Förderern Raiffeisenverband (für das Kindertheater) und Stiftung Südtiroler Sparkasse (für das Jugendtheater) eine große Herausforderung darin, junge Menschen für das Theater zu begeistern. Über das neue „Maskottchen“ der Saison freuten bei der Vorstellung der neuen Spielzeit neben SKIDirektor Peter Silbernagl auch Karl „Schaly“ Pichler, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Paula Aspmair, Präsidentin der Etschwerke Trading, Landesrat Philipp Achammer, der Künstler Josef Rainer, der für die Gestaltung des neuen Programmheftes gewonnen werden konnte und Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung für Bankwirtschaft im Raiffeisenverband (im Bild v. l.). // Programm Sprachstelle Diskussionsrunde Jung und Alt – Schreiben in Zeiten von Facebook Wie schreiben Herr und Frau Südtiroler auf Facebook? Spielt dabei das Alter eine Rolle? Wie häufig greifen deutschsprachige Südtiroler in sozialen Netzwerken zum Dialekt, zu Italienisch oder Englisch? Mit diesen Fragen beschäftigte sich das Forschungsprojekt DiDi des Instituts für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit der Europäischen Akademie Bozen. Es diskutieren: Eva Cescutti, Aivars Glaznieks, Anne-Bärbel Köhle, Carla Thuile Di., 10.11.2015, 20 Uhr Bozen, Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann Eine gemeinsame Veranstaltung der Gesellschaft für deutsche Sprache/ Zweig Bozen, des Instituts für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit der Europäischen Akademie Bozen und der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann Von Spreu und Weizen – Wie Verlage Manuskripte auswählen // Überblick // 25 im Überblick Eine gute Reportage im Hörfunk ist immer sinnlich und voller kreativer Ideen. Im redaktionellen Alltag trauen sich aber nur wenige daran. Der zweitägige Workshop vermittelt anhand von Hörbeispielen die Bandbreite und das Handwerkszeug. Die TeilnehmerInnen dieses Workshops sollten bereits Erfahrung im Umgang mit dem Medium Radio haben. Referent: Ino Kohlmann Do., 29.10.2015 und Fr., 30.10.2015, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 15.10.2015 Presseakademie Pressemitteilungen schreiben, Statements abgeben Wie schafft es ein Unternehmen in die Tageszeitungen? Was führt dazu, dass eine Veranstaltung in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen wird? Das Geheimnis sind gutgeschriebene Pressemitteilungen und flott formulierte Statements. Anhand konkreter Beispiele der Seminarteilnehmer lässt sich das üben. Referentin: Anne-Bärbel Köhle Die Flut an unverlangt eingesandten Manuskripten bei Verlagen ist groß. Dem Lektorat bleibt oft nur wenig Zeit, um die Angebote zu prüfen. Deshalb ist es für angehende Autorinnen und Autoren wichtig, in kurzen, aber aufschlussreichen Texten erklären zu können, worum es in einem Buch geht. Diese Werkstatt richtet sich an alle, die Verlagen ein Manuskript oder Buchprojekt anbieten möchten. Referent: Thomas Kager Mi., 11.11.2015 und Do., 12.11.2015, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Fr., 27.11.2015, 14–18 Uhr Bozen, Waltherhaus Briefe an Kunden schreiben, E-Mails an Kollegen verfassen, Zusammenhänge schriftlich erklären: Dabei kommt es vor allem darauf an, sich deutlich und klar auszudrücken, um sicherzustellen, dass das, was gemeint ist, beim Empfänger auch tatsächlich ankommt. In diesem Seminar erhalten die TeilnehmerInnen leicht umzusetzende Sprachregeln fürs Formulieren. Referentin: Anne Bärbel Köhle Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 13.11.2015 Eine Veranstaltung des Forums Text und Literatur Presseakademie Die Radio-Reportage Live, gebaut und Live-On-Tape Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 28.10.2015 Presseakademie Kundenorientiert schreiben Fr., 13.11.2015, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 28.10.2015 Presseakademie Titel, Teaser, Bildunterschrift Keine zweite Chance auf den ersten Eindruck: Wir verlieren rund 60 Prozent unserer Leser zu Beginn eines Textes. Sei es mit einem uninspirierten Titel oder einem langweiligen Vorspann oder einer schiefen Bildunterschrift oder, oder, oder. Die Mittel dagegen werden im Seminar vorgestellt und geübt. Das Seminar eignet sich für Einsteiger und Fortgeschrittene. Referent: Sebastian Poliwoda Di., 16.02.2016 und Mi., 17.02.2016, 9-17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 02.02.2016 Presseakademie Kreatives Schreiben Sie haben schon hundertmal über dasselbe Thema geschrieben und werden es noch öfter tun? Damit Sie nicht zum schreiberischen Wiederholungstäter werden, ergründen Sie die bisher verschlossenen Hallen Ihrer Kreativität. Mit Techniken wie Clustering, Haiku oder Bisoziationen. Referent: Sebastian Poliwoda Do., 18.02.2016 und Fr., 19.02.2016, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 02.02.2016 eine gemeinsame Fortbildungsreihe der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Volkshochschule Südtirol; unterstützt von der Fahrt zur Leipziger Buchmesse 2016 26 // Überblick // Die Veranstaltungen des Südtiroler Kulturinstituts werden unterstützt von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung deutsche Kultur. Mit Tagesausflug in die Literatur- und Musikstadt Halle an der Saale Mit über 2.000 Ausstellern ist die Leipziger Buchmesse Anziehungspunkt für alle, die sich für Bücher, Zeitschriften, Hörbücher und andere Medien interessieren. Das Rahmenprogramm „Leipzig liest" bietet über 2.000 Veranstaltungen. Konzerte Nordic Voices Wenn Igudesman mit seiner „lachenden Geige“ das Programm „Fasten Seatbelts“ anstimmt, heißt es sich anschnallen. Mit schrulligem Humor und bizarrer Virtuosität führt er uns an das heran, was klassische Musik ursprünglich wollte: unterhalten und unser Leben bereichern. Do., 31.12.2015, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus 16.–20. März 2016 Anmeldung bei Primus Reisen: 0471 059900, [email protected] ACHTUNG! Anmeldeschluss: 22. Dezember 2015 Informationen unter Tel. 0471 313820, www.kulturinstitut.org Bestellen Sie den kostenlosen Newsletter der Sprachstelle: [email protected] Hörbar gut Boris Aljinovic liest „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ Mit Stimmen experimentieren, Grenzen ausloten und diese überschreiten, das lieben die Sängerinnen und Sänger des norwegischen Ensembles Nordic Voices. In ihren Konzerten reihen sie zeitgenössische Vokalmusik an Werke der Renaissance, Klänge aus dem Norden an jene aus dem Süden, geistliche an weltliche Gesänge. Nuria Rial & Artemandoline Mi., 11.11.2015, 20 Uhr Bruneck, Ursulinenkirche Einführung: 19.15 Uhr bei Athesia-Buch, Stadtgasse 4 Akademie für Alte Musik Berlin Seit 33 Jahren besteht die Akademie für Alte Musik in Berlin und gehört unbestritten zur Weltspitze der Kammerorchester. Mit barocken Klängen von Biber bis Vivaldi stimmt das Kammerorchester das Publikum in Bruneck auf Weihnachten ein. Mi., 16.12.2015, 20 Uhr Bruneck, Ursulinenkirche Einführung: 19.15 Uhr bei Athesia-Buch, Stadtgasse 4 Silvesterkonzert Der Schauspieler Boris Aljinovic interpretiert in seiner Lesung die markantesten Stellen aus Thomas Manns Roman. Aljinovic ist neben seinen Theaterrollen durch Kinofilme wie „Sieben Zwerge“ und als ehemaliger Berliner TatortKommissar Felix Stark bekannt geworden. Er hat unzählige Hörbücher aufgenommen und wurde dafür u. a. mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Di., 03.11.2015, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Aleksey Igudesman & Überraschungsgast Die Katalanin Nuria Rial ist als Sopranistin im Konzertsaal wie in der Oper gleichermaßen erfolgreich. Sie hat sich vor allem mit der Barockmusik und der historischen Aufführungspraxis auseinandergesetzt, doch auch in der zeitgenössischen Musik ist sie zu Hause. Mit dem Ensemble Artemandoline verbindet sie die Leidenschaft für Alte Musik. Fr., 15.01.2016, 20 Uhr Bruneck, Ursulinenkirche Einführung: 19.15 Uhr bei Athesia-Buch, Stadtgasse 4 Konzertkarten erhalten Sie im Südtiroler Kulturinstitut oder bei Athesia-Ticket. Informationen unter: Tel. 0471 313800, www.kulturinstitut.org granitdesign.eu Photo: Parkhotel Laurin, Andréa Fazzari ENJOY THE LAURIN BAR LIFE! SCHNELL. FRISCH. LECKER. SO SCHMECKT NACH-THEATER! L AURIN.IT — Laurinstraße 4, 39100 Bozen, T +39 0471 311000, [email protected] 28 // Überblick // Theater Nach Émile Zola Sibylle Berg Bühne Cipolla & metropol-ensemble Regie: Sebastian Kautz Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen Bestie Mensch Maxim Gorki Theater, Berlin Regie: Sebastian Nübling Abends, eine junge Frau allein in ihrer Wohnung. Freundinnen kontaktieren sie per Skype und Chat, Kurznachrichten treffen ein, die Mutter ruft an. Einige Stockwerke tiefer im Keller: ein gefesselter Mann … Sibylle Berg dreht all die Frauenbilder, wie sie Medien und Werbeindustrie produzieren, durch den Fleischwolf. Die vier jungen, wütenden Frauen auf der Bühne rebellieren im Chor gegen die „gut aussehenden Menschen da draußen“ – und üben Rachelust. Do.,15.10.2015, 20 Uhr Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Einführung um 19.15 Uhr Edward Albee Wer hat Angst vor Virgina Woolf? Residenztheater München Regie: Martin Kušej Nach Heinrich von Kleist Amphitryon und sein Doppelgänger Schauspielhaus Zürich Regie: Karin Henkel Der Eisenbahner Roubaud ist außer sich: Grandmorin, der Patenonkel seiner Frau Severine, hat ihm nicht nur den Job bei der Bahn verschafft, sondern treibt es auch mit Severine – seit ihrer frühesten Jugend. Roubaud sieht nur einen Ausweg: Mord. Doch es gibt einen Mitwisser: Jacques Lantier. Ein gefährliches Dreiecksspiel beginnt. Di, 27.10.2015 Brixen Forum Einführung um 19.15 Uhr David Seidler The King’s Speech – Die Rede des Königs St. Pauli Theater, Hamburg Regie: Michael Bogdanov Martha und George lieben sich. Sie wissen alles über sich und das Leben und dennoch – oder gerade deshalb – sind sie nicht glücklich. George ist Professor für Geschichte und Martha die Tochter des Präsidenten vom hiesigen College. Martha liebt es, mit den Gefühlen anderer zu spielen, doch eines Abends ist alles anders und das Spiel eskaliert. Mi., 21.10. 2015 Bozen, Waltherhaus Do., 22.10.2015 Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr Mi, 04.11.2015 Bozen, Waltherhaus Do, 05.11.2015 Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr Gott Jupiter kriegt jede Frau, die er will. Auch wenn er sich bei Alkmene zuvor in deren Gatten Amphitryon verwandeln muss. Als Alkmene dem echten Amphitryon von der vermeintlichen gemeinsamen Nacht erzählt, bricht für diesen eine Welt zusammen. Er sieht sich durch einen Doppelgänger ersetzt, der ihm mehr zu entsprechen scheint als er selbst. Mi., 18.11.2015 Bozen, Waltherhaus Do., 19.11.2015 Bozen, Waltherhaus Einführung jeweils um 19.15 Uhr Karl Schönherr Der Weibsteufel Im Jahr 1925 steht Prinz Albert vor dem Mikrofon und soll die Abschlussrede zur großen Empire-Ausstellung halten. Die Rede wird weltweit live übertragen. Doch Albert bringt nichts heraus. Jeder Redeversuch macht es schlimmer. Albert ist Stotterer. 14 Jahre später wird er aber „The King’s Speech“ halten, um den Bürgern mitzuteilen, dass Großbritannien Deutschland den Krieg erklärt. Zu dieser Zeit ist aus dem scheuen Albert längst König Georg VI. geworden. Theatergastspiele Fürth Regie: Thomas Rohner Ein Ehepaar in den Tiroler Bergen: Sie ist eine schöne Frau. Er ist ein kränkelnder Mann, aber erfolgreicher Schmuggler. Die Grenzjäger wollen ihm endlich das Handwerk legen. Deshalb soll ein junger, gutaussehender Kerl der Frau den Kopf verdrehen, um an den Mann heranzukommen. Mi, 25.11.2015 Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Einführung um 19.15 Uhr // Überblick // 29 Sophokles Antigone Schauspiel Leipzig Regie: Enrico Lübbe Als Oskar Matzerath 1924 geboren wird, ist er geistig bereits voll ausgereift. Die Welt erkennt er als Desaster – und lehnt sie ab. Einzig die von seiner Mutter versprochene Blechtrommel eröffnet ihm eine akzeptable Perspektive: eine Existenz als Trommler. Er beschließt an seinem dritten Geburtstag, nicht mehr zu wachsen, sondern zu beobachten und zu trommeln. Aus der Froschperspektive schildert er das Aufziehen des faschistischen Denkens und Handelns, berichtet von Ehebruch und Pogromnacht, verknüpft Privates mit Zeitgeschichte. Yasmina Reza Bella Figura Schaubühne Berlin Regie: Thomas Ostermeier Mi., 20.01.2016, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Do., 21.01.2016, 20 Uhr Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr in Meran, Volksbankfiliale, Kornplatz 3 Antigones Brüder haben sich im Machtstreit um Theben gegenseitig getötet. Der neue Machthaber Kreon will nur einem der beiden ein Staatsbegräbnis gönnen. Der zweite Bruder soll als Feind der Stadt in Schande unbeerdigt bleiben. Antigone will sich dem nicht beugen. Beide Brüder haben, so ihre Meinung, nach altem Brauch ein Recht auf Bestattung. Yasmina Reza Drei Mal Leben Staatstheater Kassel Regie: Eva Lange Do., 26.11.2015 Brixen, Forum Fr., 27.11.2015 Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr Günter Grass Die Blechtrommel Schauspiel Frankfurt Regie: Oliver Reese Überraschend stehen Henris Arbeitskollege Hubert und dessen Frau Ines bei Henri und Sonja vor der Tür. Einen Tag zu früh! Der Astrophysiker Henri hofft, dass Hubert für seine Beförderung ein gutes Wort einlegen könnte. Also werden hastig Appetithäppchen und Kekse organisiert. Doch dann platzt Hubert mit der Neuigkeit heraus, dass Henris Forschungen dieser Tage möglicherweise schon von einem Konkurrenten veröffentlicht werden. Mi., 27.01.2016, 20 Uhr Brixen, Forum Do., 28.01.2016, 20 Uhr Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Einführung jeweils um 19.15 Uhr Ein Mann und eine Frau auf dem Parkplatz eines Restaurants in der Provinz. Sie, Andrea, alleinerziehende Mutter und pharmazeutisch-technische Assistentin, sitzt noch im Auto. Er, der Glasereiunternehmer Boris, ihr Liebhaber, versucht sie zum Aussteigen zu überreden, trotz seines Ausrutschers: Wie konnte er nur erwähnen, dass ihm das Restaurant von seiner Frau empfohlen worden war? So macht man keine „bella figura“. Mi., 24.02.2016, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Do., 25.02.2016, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Einführung jeweils um 19.15 Uhr Karten für die Aufführungen erhalten Sie im Südtiroler Kulturinstitut oder bei Athesia-Ticket. Informationen unter: Tel. 0471 313800, www.kulturinstitut.org 30 // Überblick // Kinder- und Jugendtheater Hans-Christian Andersen Die Schneekönigin Musical für die 1. bis 4. Klasse Grundschule Theater mit Horizont Wien Gerda und Kay sind unzertrennlich. Doch als Kay einen Glassplitter in sein Herz bekommt, erkennt Gerda ihn nicht wieder. Der Splitter stammt von einem verzauberten Spiegel und verwandelt Kays Herz zu Eis. Andersens Märchen zeigt, wie sehr Kälte und Grausamkeit verletzen können, aber auch wie sehr Zuneigung und Kindlichkeit davor schützen können. Mo., 26.10.2015 – Meran, Stadttheater Di., 27.10.2015 – Lana, Raiffeisenhaus Mi., 28.10.2015 – Naturns, Bürgersaal Do., 29.10.2015 – Eppan, Kultursaal Fr., 30.10.2015 – Brixen, Forum Aurely und Jan. Zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch sind ihre Fragen dieselben: Was tun mit dem Leben? Welchen Träumen folgen? Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Mo., 09.11.2015 – Bruneck, Haus „M. Pacher“ Di., 10.11.2015 – Meran, KiMM Mi., 11.11.2015 – Brixen, Forum Do., 12.11.2015 – Bozen, Cristallo Theater Fr., 13.11.2015 – Sterzing Stadttheater Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. Nach Jonathan Swift Gullivers Reisen Mittelschule Next Liberty Theater, Graz Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. Am Freitag, 30.10 in Brixen auch um 14.30 Uhr Sibylle Berg Mein ziemlich seltsamer Freund Walter 4. und 5. Klasse Grundschule Consol Theater, Gelsenkirchen Die neunjährige Lisa hat es nicht leicht: Die Eltern haben ihre Arbeit und ihren Lebensmut verloren und sitzen nur noch traurig auf dem Sofa. In der Schule wird sie gemobbt, auf dem Spielplatz geärgert. Ein Stück über Nichtverstehen und Nichtverstandenwerden, über Abgrenzung und Einsamkeit, über die Suche nach dem richtigen Platz in der Welt. Mo., 11.01.2016 – Bozen, Waltherhaus Di., 12.01.2016 – Schlanders, Kulturhaus Mi., 13.01.2016 – Meran, Stadttheater Do., 14.01.2016 – Brixen, Forum Fr., 15.01.2016 – Bruneck, Haus „M. Pacher“ Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. Frei nach Miguel de Cervantes Don Quijote 3. bis 5. Klasse Grundschule Ensemble Toboso, Essen Wilhelm Iben, Stefan Lack Träum weiter 3. Klasse Mittelschule und 1. und 2. Klasse Oberschule Taka-Tuka-Theater, Salzburg Der englische Schiffsarzt Lemuel Gulliver hat fast 16 Jahre lang ferne Länder und fremde Völker bereist. Er weiß von abenteuerlichen Seenöten zu berichten, von den irrwitzigen Sitten und Kriegen im Lande Lilliput, von der Überlegenheit der Riesen aus Brobdingnag, von gefährlichen Riesenglühwürmchen und der fliegenden Insel Laputa ... Doch wieder in England gestrandet, wollen seine Frau Mary und sein Sohn Jonathan ihm nicht glauben. Mo., 30.11.2015 – Bozen, Waltherhaus Di., 01.12.2015 – Bruneck, Haus „M. Pacher“ Mi., 02.12.2015 – Brixen, Forum Do., 03.12.2015 –Sterzing, Stadttheater Fr., 04.12.2015 – Meran, Stadttheater Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. Maries Opa hat keine Lust auf „Ruhestand“. Vielmehr sieht er sich dazu berufen, die Welt gegen das Böse zu verteidigen und Heldentaten zu vollbringen. Daher ernennt er sich selbst zum Ritter und begibt sich mit seiner Enkelin im Gefolge auf eine abenteuerliche Reise. Vor Augen ein Ziel: die Eroberung einer eigenen Insel. Mo., 15.02.2016 – Bozen, Waltherhaus Di., 16.02.2016 – Bozen Waltherhaus Mi., 17.02.2016 – Brixen, Forum Do., 18.02.2016 – Meran, Stadttheater Fr., 19.02.2016 – Meran, Stadttheater Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. // Überblick // 31 Jukibuz Reiseführer für Tiere Alle miteinander Alle miteinander Werkstatt mit Isabel Pin für Kindergarten und 1. Klasse Grundschule Werkstatt mit der Kinderbuchautorin Isabel Pin für Kinder von 4–9 Isabel Pin wird den Kindern während der Werkstatt einige ihrer Bücher vorstellen und deren Geschichten erzählen. Ausgehend von ihrem Leporello in Pappe „Alle miteinander“ wird sie dann mit ihnen gemeinsam ein neues Buch entwickeln. Referentin: Isabel Pin Wo finden Autor/innen ihre Ideen für Geschichten und wie gelangen diese in ein Buch? Wie lernen Illustrator/innen gut zeichnen und wie lange brauchen sie für ein Bild? Solche und ähnliche Kinderfragen wird Isabel Pin persönlich beantworten. Referentin: Isabel Pin für 4. und 5. Klasse Grundschule Ausgehend von nagelneuen Kindersachbüchern begeben sich die Kinder auf eine Reise mit verschiedenen Tieren. Sie erfahren von Reiserouten, Tarnungen und besonderen Fähigkeiten vertrauter und wundersamer Tiere. Durch das Eintauchen in die Tierwelt entdecken sie, wie vielfältig, spannend und abwechslungsreich uns Bücher Sachwissen vermitteln. Referentin: Elisabeth Nitz Mo., 19.10.2015, 8.30–10 Uhr Di., 20.10.2015, 8.30–10 Uhr Bozen, Jukibuz Der Bär hat Geburtstag Werkstatt mit Isabel Pin für Kindergarten, 1. und 2. Klasse Grundschule Di., 13.10.2015, nachmittags Di., 10.11.2015, nachmittags Di., 15.02.2015, nachmittags Do., 25.02.2016, vormittags Dauer 1,5 Stunden, flexibler Beginn Bozen, Jukibuz Do., 15.10.2015, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Do., 17.12.2015, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Bozen, Jukibuz Schaurig schön für 1., 2. und 3. Klasse Grundschule Spannung und am Ende wohlige Erleichterung erleben Kinder bei Monster-, Gespenster- oder Wolfsbüchern. Weil es darin gruselig zugeht, lieben die Kinder diese sehr. Ist die Leselust geweckt, bekommt die Klasse ein Buchpaket mit an die Schule. 21 Tage lang dürfen die Bücher im Unterricht betrachtet, gelesen, vorgelesen, vertieft werden. Referentin: Elisabeth Nitz Di., 27.10.2015, nachmittags Do., 03.12.2015, vormittags Fr., 15.01.2016, vormittags Di., 16.02.2016, nachmittags Dauer 1,5 Stunden, flexibler Beginn Bozen, Jukibuz 5x6 Bücher Lesestoff und mehr für 1. und 2. Klasse Mittelschule Ziel dieses Angebots ist es, mit einer Auswahl an druckfrischen Büchern die Neugierde auf neuen Lesestoff zu wecken. Die Schulklassen kommen für 1,5 Stunden ins JUKIBUZ, wo ihnen die Neuerscheinungen verschiedener Genres vorgestellt werden. Anschließend erhält die Klasse ein Buchpaket mit 30 Büchern. Jeder Schüler und jede Schülerin kann sich so den eigenen Lesevorlieben und Interessen entsprechend Bücher aussuchen und lesen. Referentin: Elisabeth Nitz Di., 20.10.2015, 15.30–17.30 Uhr Bozen, Jukibuz Tolle Sachen zusammen machen Eine namhafte Autorin/Illustratorin persönlich kennenzulernen ist ein besonderes Erlebnis. Diese Werkstatt soll Kindern diese Möglichkeit bieten. Isabel Pin wird aus ihren Büchern vorlesen und im Anschluss daran mit den Kindern gemeinsam lustige Geburtstagskarten oder Masken basteln. Referentin: Isabel Pin Mo., 19.10.2015, 10.30–12 Uhr Di., 20.10.2015, 10.30–12 Uhr Bozen, Jukibuz Bücher und kreatives Gestalten für Kinder von 5–9 Mit Geschichten können wir in der Hängematte liegen und Kekse essen, im Sommer einen Schneemann bauen, mit bunten Papierfliegern die Welt neu entdecken, … oder uns einfach zurücklehnen und diesen heiteren Geschichtennachmittag genießen. Bei Schachtelgeschichten, Kamishibai und Figurentheater werden die Buchhelden lebendig. Referentin: Katrin Klein Do., 12.11.2015, 16.30–18 Uhr Bozen, Jukibuz 32 // Überblick // Rate und suche für 1., 2. und 3. Klasse Grundschule Wer versteckt sich wo? Wer guckt da so? Wie löst sich der Fall? Bücher werden genau unter die Lupe genommen und schwierigste Fälle gelöst. Die Kinder dürfen miträtseln, suchen und entdecken, Bilder entschlüsseln, knifflige Aufgaben lösen und dabei erleben, wie spannend und unterhaltsam „lesen“ sein kann. Referentin: Elisabeth Nitz Do., 12.11. 2015, vormittags, 1.5 Stunden, flexibler Beginn Fr., 29.01.2016, 10–11.30 Uhr Bozen, Jukibuz Bücher-Café Vormittagsveranstaltung für Kinder und deren Begleitpersonen Das Theater-Café öffnet am Samstagvormittag seine Tore. Es gibt Tee, Kaffee, heiße Schokolade und das JUKIBUZ stellt eine geschmackvolle Bücher-SpeiseKarte zusammen. Eltern, Großeltern oder andere Begleitpersonen bringen ein geschichtenhungriges Kind und etwas Zeit zum Vorlesen mit und bedienen sich an unserem Bücherbuffet. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Julia Aufderklamm Bücher-Café 1: Sa., 14.11.2015, 10.30–12 Uhr Bozen, Waltherhaus, Unteres Foyer Bücher-Café 2 mit Weihnachtsbüchern: Sa., 12.12.2015, 10.30–12 Uhr Bozen, Waltherhaus, Unteres Foyer Ein Tannenbaum für alle Werkstatt für Kinder ab 5 und Jugendliche Gute Gedanken sind wie Schokolade für die Seele und die mögen alle Menschen gerne. Die TeilnehmerInnen basteln einen Adventskalender für die Familie, bei dem hinter jedem Türchen ein literarischer Leckerbissen verborgen liegt. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Julia Aufderklamm Do., 19. und Do., 26.11. 2015, 16–17.30 Uhr Bozen, Jukibuz 24-mal Vorlesen Abendveranstaltung für Jugendliche und Erwachsene Die Adventszeit steht vor der Tür und Sie möchten diese nutzen, um in der Familie ein tägliches Vorleseritual zu pflegen? Das JUKIBUZ stellt Ihnen alle Materialien zur Verfügung, um einen Adventskalender mit Geschichten und Gedichten für die Familie zu basteln. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Julia Aufderklamm Fr., 20.11. 2015, 19.30–21 Uhr Bozen, Jukibuz Das JUKIBUZ stellt einen Sternenbaum vor dem Waltherhaus auf und schmückt ihn mit zahlreichen selbstgebastelten Sternen. Wertvolle Worte sind wie Licht, sie schenken Freude und Glück. Kinder, Jugendliche und Erwachsene dürfen sich am Sternenbaum EINEN Stern holen und mit nach Hause nehmen. 27.11.–23.12.2015 Bozen, vor dem Waltherhaus Stimmungsvolle Adventszeit Erzählstunde für Kinder ab 4 und deren Begleitpersonen Achtung Neuerscheinungen 11–15 Nachmittagsveranstaltung für Lehrpersonen der Mittelschule Schüler im Alter von 11 bis 15 Jahren zum Lesen zu motivieren kann gelingen. Bücher können auch Jugendliche ansprechen und bis zur letzten Seite nicht mehr loslassen, wenn sie ihren Lesevorlieben und Themen gerecht werden. Aus dem reichen Angebot der Verlage wird eine Auswahl aller Genres für Jugendliche von 11 bis 15 Jahren vorgestellt. Referentin: Sonja Aberham Fr., 20.11.2015, 15–18 Uhr Bozen, Jukibuz Achtung Neuerscheinungen 3–10 Nachmittagsveranstaltung für pädagogische Fachkräfte im Kindergarten und Lehrpersonen der Grundschule Die Neuen von 2015 sind da! Aus dem reichen Angebot der Verlage wurde eine Auswahl von aktuellen und wertvollen Bilder-, Kinder- und Sachbüchern für Kinder von 3 bis 10 Jahren getroffen, die Eltern, Bibliothekaren und Fachkräften aus Kindergärten und Schulen bei der Auswahl von neuen Büchern behilflich sein kann. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Elisabeth Nitz Mo., 23.11.2015, 15–18 Uhr Bozen, Jukibuz Mi., 25.11.2015, 15–18 Uhr Olang, Mittelschule Erzählnachmittage haben im JUKIBUZ während der Adventszeit Tradition. Heuer werden diese erstmals im TheaterCafé stattfinden. Dort lauschen die TeilnehmerInnen in ruhiger Atmosphäre stimmungsvollen Geschichten, die in die Adventszeit passen. Referentinnen: Julia Aufderklamm, Claudia Bazzoli, Karin Seppi Fr., 04.12.2015, 16–17 Uhr Bozen, Waltherhaus, Unteres Foyer Adventszeit – Vorlesezeit Worte wie Licht Eine Initiative im Advent für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Erzählstunde für Kinder ab 4 und deren Begleitpersonen Endlich steht Weihnachten vor der Tür! Bei Kerzenschein und Nelkenduft wird eine Auswahl der schönsten Weihnachtsgeschichten kreativ und abwechslungsreich erzählt. Referentinnen: Julia Aufderklamm, Claudia Bazzoli, Karin Seppi Fr., 18.12.2015, 16–17 Uhr Bozen, Waltherhaus, Unteres Foyer // Überblick // 33 Bücherwelten im Waltherhaus Einführung in die Ausstellung „Bücherwelten“ für Grundschulen Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte Lesungen mit Martin Baltscheid für 1., 2., 3. und 4. Klasse Grundschule schwierigste Fälle gelöst. Die Kinder dürfen miträtseln, suchen und entdecken, Bilder entschlüsseln, knifflige Aufgaben lösen und dabei erleben, wie spannend und unterhaltsam „lesen“ sein kann. Referentin: Elisabeth Nitz Do., 18.02. 2016, 15.30–17 Uhr Bozen, Jukibuz Von fliegenden Büchern und Bücherfressern Die Einführung in die Buchausstellung bietet den Kindern einen ersten Überblick über verschiedene Buchgattungen und die ausgestellten Bücher, sie lenkt die Aufmerksamkeit der Kinder auf Buchdetails und regt gezieltes Vorgehen während des Ausstellungsbesuches an. Referentin: Elisabeth Nitz Mo., 18.01.2016, 14.30–15.15 Uhr Di., 19.01.2016: erste Gruppe 8.30–9.15 Uhr zweite Gruppe 9.30–10.15 Uhr Fr., 29.01.2016, 8.30–9.15 Uhr Bozen, Walterhaus Bücherwelten im Waltherhaus „Bücherwelten“ entdecken Führung durch die Buchausstellung für Kinder, Erwachsene und pädagogische Fachkräfte Das JUKIBUZ begleitet Groß und Klein durch die Buchausstellung. Es werden besonders gelungene Neuerscheinungen vorgestellt und die eine und andere Bilderbuchgeschichte erzählt. Anschließend dürfen sich Kinder und Erwachsene frei in der Ausstellung bewegen, Regale durchstöbern und Bücher gemeinsam betrachten und anlesen. Referentin: Elisabeth Nitz Di., 19.01.2016, 15.30–16.30 Uhr Bozen, Waltherhaus Einige Bücher und Hörbücher Martin Baltscheits haben „Kult-Status“ erreicht. Er selbst ist als Illustrator, Bilderbuch-, Prosa-, Hörspiel- und Theaterautor weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus bekannt und liest so packend vor, dass er auch zum „Lesekünstler“ des Jahres ernannt wurde. Referent: Martin Baltscheid Bücher und kreatives Gestalten für Kinder von 4–9 Eine beachtliche Anzahl an Bilderbüchern befasst sich kindgerecht und humorvoll mit dem „Erlebnis Buch“ und „Erlebnis Lesen“ direkt. Diese Geschichten zeigen die Wirkungskraft von Büchern auf, ihre Fähigkeit, uns in unbekannte Welten zu entführen und zum Träumen anzuregen. Referentin: Katrin Klein Do., 21.01.2016, 9.30–10.30 Uhr Fr., 22.01.2016, 9.30–10.30 Uhr Bozen, Jukibuz Fr., 29.01.2016, 15.30–16.30 Uhr Bozen, Jukibuz „Gans für dich“ ein Abend mit Martin Baltscheid für Eltern, Lehrpersonen, Bibliothekare und andere Interessierte Martin Baltscheit ist als Autor und Illustrator vielfach ausgezeichneter Bücher und Hörbücher bekannt. Er wird aus seinen Büchern vorlesen, darüber sprechen, warum er darin vor allem über menschliche Schwächen oder Eigenarten, Sehnsüchte, Ängste, aber auch Glücksmomente schreibt und wie es ihm gelingt, diese Themen keinesfalls belehrend, sondern witzig oder in augenzwinkerndem Ton in Geschichten zu verpacken. Referent: Martin Baltscheid Fr., 22.01.2016, 19.30–21 Uhr Bozen, Waltherhaus Rate und suche Nachmittagsveranstaltung für Kinder von 4–9 Wer versteckt sich wo? Wer guckt da so? Wie löst sich der Fall? Bücher werden genau unter die Lupe genommen und Mutig, heiter oder ernst? Ein Abend mit Sabine Ludwig für Eltern, Lehrpersonen, Bibliothekare und andere Interessierte Ironischer Stil, Sprachwitz und subtil hinterlegter Ernst in ihren Geschichten sind Sabine Ludwigs Kennzeichen. Hervorragend gelingt es ihr, die kindliche Welt mit all ihren Problemen facettenreich darzustellen und trotzdem heitere Bücher zu schreiben. An diesem Abend wird Sabine Ludwig Textpassagen – „von heiter bis ernst“ – vorlesen und aufzeigen, wie es gelingen kann, Kinder als Leser ernst zu nehmen. Referentin: Sabine Ludwig Fr., 29.01.2016, 19.30–21 Uhr Bozen, Waltherhaus 34 // Überblick // Nutze deine Fantasie Erzählstunde für Kinder von 4–8 und deren Begleitpersonen Ausstellungen Bücherwelten im Waltherhaus Rudi Wach O je – der Wolf ist da! Er kommt näher und näher. Was machen wir jetzt bloß? Nutze deine Fantasie … vielleicht rütteln und schütteln oder das Buch auf den Kopf stellen? Oder den Wolf mit einer Rakete ins Weltall schicken? Mit diesen untypischen Wolfsgeschichten sind die Kinder zu einem spannenden und bewegten Bilderbuchabenteuer eingeladen. Referentin: Katrin Klein Mi., 24.02.2016, 15.30–15.30 Uhr Bozen, Jukibuz Die Tätigkeit des Jukibuz wird Anmeldungen für die Veranstaltungen des Jukibuz: Online unter www.kulturinstitut. org, Menüpunkt „Anmeldungen Jukibuz“ Informationen: Tel. 0471 313830 Alljährlich präsentiert das Kulturinstitut einen Nordtiroler Künstler. Für das Jahr 2015 ist die Wahl auf Rudi Wach gefallen. Wach ist in Thaur aufgewachsen, lebt seit sechzig Jahren fast ausschließlich in Mailand. In Bozen werden Zeichungen und Plastiken präsentiert. Eröffnung: Di., 17.11.2015, 18 Uhr Dauer: bis Sa., 05.12.2015 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 15–18 Uhr, Sa., 10–12 Uhr Auch 2016 richtet das Südtiroler Kulturinstitut wieder die „Bücherwelten im Waltherhaus“ aus. Neben den Neuerscheinungen deutscher, österreichischer und Südtiroler Verlage werden auch vielfach ausgezeichnete Bücher aus dem gesamten deutschen Sprachraum und Hörbücher sowie ausgewählte Kinder- und Jugendbücher gezeigt werden. Ein buntes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm vervollständigt die Buchausstellung. Eröffnung: Do., 14.01.2016, 18 Uhr Dauer: bis Mi. 03.02.2016 Öffnungszeiten: Mo.–Sa. 9–18 Uhr Impressum: Eigentümer und Herausgeber: Südtiroler Kulturinstitut Vorsitzender: Georg Mühlberger Stellvertretende Vorsitzende: Othmar Parteli, Martina Stanek Hellrigl Eintragung im Landesgericht Bozen: Nr. 30/2011 vom 27.12.2001 Presserechtlich verantwortlich: Günther Heidegger Redaktionsleitung: Sigrid Hafner Redaktion: Claudia Bazzoli, Günther Kaufmann, Monika Obrist Gastautoren: Sonja Aberham, Eva Gratl, Teresa Indjein, Josef Rainer, Kunigunde Weissenegger Fotos: Thomas Aurin (Titelseite, S. 10), Katharina Luetscher (S. 3, 8), shutterstock (S. 3, 19), Martin Möllier (S. 4–5, 11,), Karin Kuhn (S. 13), Bajazzo Verlag (S. 17), Sauerländer (S. 17), Klett (S.17), Headroom (S. 18), Sascha Schmidt privat (S. 20), Josef Rainer privat (S. 23), Ino Kohlmann privat (S. 25), Leipziger Buchmesse (S. 25), Matthias Bothor (S. 26), Guri Dahl (S. 26), Julia Wesely (S.26), Merce Rial (S. 26), Andre- as Pohlmann (S. 28), Marianne Menke (S. 28), Sven Heine (S. 28), Matthias Horn (S. 28), Rolf Arnold (S. 29). Birgit Hupfeld (S. 29), N. Klinger (S. 29), Arno Declair (S. 29), Ragan Heiny (S. 30), Lupi Spuma (S. 30), Heike Kandalowski (S. 30), Folio Verlag (S. 31), Beltz und Gelberg (S. 31, 33), Sabine Ludwig (S. 33), Lappan (S. 34), Rudi Wach (S. 34), alle anderen Fotos: Bildarchiv des Südtiroler Kulturinstituts Grafik: helios.bz / Gabi Erschbamer, Südtiroler Kulturinstitut ein/ /blick – Das Magazin des Südtiroler Kulturinstituts erscheint drei Mal im Jahr. Nachdruck von Texten und Abdruck von Fotos sind nicht gestattet. Redaktionsanschrift: Schlernstraße 1, 39100 Bozen Tel. 0471 313800, Fax 0471 313888 www.kulturinstitut.org [email protected] gefördert von: Immer auf den besten Plätzen. www.sparkasse.it 840 052 052 Entdecken Sie die Produkte, die Volkswagen Financial Services für Sie erdacht hat. Volkswagen empfiehlt BERNI HYBRID IN SPORTVERSION. Der neue Golf GTE. Spaß auf Knopfdruck: Mit der kombinierten Kraft eines TSI-Aggregats und eines e-Motors beschleunigt der erste Plug-In Hybrid von Volkswagen in nur 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. GT-Power, geladen wie noch nie. Think Blue. Auto Brenner e-Center Volkswagen e-mobility Auto Brenner MotorUnion BOZEN - Lanciastraße 3 - Tel. 0471 519430 BRIXEN - Bahnhofstraße 32 - Tel. 0472 519430 BRUNECK - J.-G.-Mahl-Straße 32a - Tel. 0474 519400 MALS - Staatsstraße 20 - Tel. 0473 519480 www.autobrenner.it MERAN - Goethestraße 37 Tel. 0473 519430 www.motorunion.it *Max. Werte: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,7; Stromverbrauch in kWh/1OO km: 12,4; C02-Emissionen in g/km: kombiniert 39. Abb. zeigt optionale Sonderausstattung.
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