kontraste bergerlebnis naturschauspiele

D
RUBRIKTITEL
MAGAZIN
Sommer 2015
KONTRASTE
vom Himmelshorizont bis zum Talgrund
BERGERLEBNIS
für Abenteurer und Familien, für Sportler und Sinnsucher
NATURSCHAUSPIELE
mit Hochgefühl und Tiefgang, mit Adrenalinkicks und Meditationseffekt
oetztal.com
soelden.com
obergurgl.com
01
das thermenresort der alpen!
hotel. therme. spa.
t. +43 5253 6400
offi[email protected]
www.aqua-dome.at
www.facebook.com/tiroltherme
RUBRIKTITEL
Haiming-Ochsengarten Sautens Oetz Umhausen-Niederthai Längenfeld Huben Gries Sölden Hochsölden Zwieselstein Obergurgl-Hochgurgl Vent
LIEBE GÄSTE,
KONTRASTE machen neugierig, schaffen Spannung, ziehen an. Dieses Wort inspiriert unser neues Magazin - damit Sie die Vielfalt der
Gegensätze noch intensiver kennenlernen. Sie machen das Ötztal
zum reizvollsten der Tiroler Alpentäler - vom lieblichen Taleingang
mit seinen Apfelgärten bis hinauf zu den schroffen Dreitausendern
des Ötztaler Alpenkamms. Vom warmen Piburger See bis zum eiskalten Nass der Tiroler Ache oder der tosenden Gletscherbäche und
Wasserfälle.
KLARHEIT gewinnen, fürs Leben, für den Moment - das ist eines
der kostbarsten Geschenke der Begegnung mit der kontrastreichen Ötztaler Bergwelt und mit ihren Menschen. Zum Beispiel mit
Bernd Ritschel, seit 25 Jahren als Alpinist und Bergfotograf im Ötztal
unterwegs. Er lässt Sie mit seinen Erlebnissen von Gefahr und Leidenschaft berührende Blicke werfen hinter die makellose Schönheit
der Bergkulissen. Oder mit Hubert Lepka, Erfinder und Regisseur des
Gletscherschauspiels „HANNIBAL“ auf 3.000 m und „Friedl“ im unberührten Hochtal von Vent. Er zeigt Ihnen seine Wege zur Natur als
Quelle von Inspiration und Kreativität.
KRAFT für den Alltag speist sich aus vielen Quellen. Sie suchen das
Abenteuer, auf dem Familienspielplatz oder als alpine Herausforderung? Sie sehnen sich nach Stille? Sie lieben die Kultur in der Natur?
Bei uns im Ötztal sprudeln Kraftquellen für alle Fälle und auf jeden
Fall. Neu und kontrastreich mit Bewegung auf der einen, Besinnung
auf der anderen Talseite die ALMZEIT in Sölden. Bewährt die ÖTZTAL
PREMIUM CARD: Sie macht das Pendeln zwischen den Ötztaler Kontrasten unkompliziert. Fühlen Sie sich auch in diesem Sommer von
Herzen willkommen
am
HÖHEPUNKT TIROLS!
Oliver Schwarz,
Geschäftsführer Ötztal Tourismus
Die Feldring Alm am Haimingerberg
01
Herausgeber: Ötztal Tourismus, 6450 Sölden
Konzept Inhalt: media von mersi Redaktionsbüro, Wien
Konzept Layout: Zimmermann Pupp Werbeagentur, Innsbruck
Redaktion: Isolde v. Mersi, Carmen Fender, Yvonne Auer
Art Director: Julian Sprengel
Fotoredaktion: Yvonne Auer
Anzeigenleitung: Yvonne Auer
Coverbild: Gampe Alm Sölden, Isidor Nösig
Bildnachweis: Ötztal Tourismus – B. Ritschel – C. Schöch – R. Wyhlidal – I. Nösig – A. Lohmann – J. Kreulitsch – A. Klocker – L. Ennemoser –
E. Holzknecht – M. Geisler – D. Gehm – I. Ahrens – S. Krabacher – M. Burtscher – M. Stromberg – G. Ecker – S. Herbke – C. Bayer – K. Fiegl –
M. Pruckner – E. Schmid S. Hendriks – J. Kreulitsch – E. Lorenzi – J. Klatt; G. Kranewitter; M. Stenglein; M. Kuprian; ©AQUA DOME;
©
Kurzentrum Umhausen; ©Hotel Central – S. Scatà; ©Photo Lohmann – ©Martin Hanselmayer/Lincoln Else – Red Bull Content Pool;
©
AREA 47 – R. Wyhlidal, ©Bergbahnen Sölden – R. Wyhlidal; ©Haiminger Markttage; ©oetztalblog.com; ©Camping Sölden – D. Zangerl;
©
Liftgesellschaft Obergurgl-Hochgurgl – M. Klotz
Auflage: 85.000 D/GB
Druck: Druckerei Berger
Offenlegung lt. § 15 Mediengesetz: Eigentümer zu 100 % und Herausgeber ist
Ötztal Tourismus, Gemeindestr. 4, 6450 Sölden, T +43 (0) 57200, [email protected],
Direktor Mag. Oliver Schwarz
Die Feldring Alm am Haimingerberg
INHALT
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BERGSTEIGEN
Alpinfotograf Bernd Ritschel erzählt von Abenteuern und Höhepunkten
seiner 25-jährigen Leidenschaft für die Ötztaler Alpen.
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WANDERN
Macht echt high: Der Ötztal Trek.
FAMILIE
Sommerfrische in Sölden: Bewegt die Kleinen, entspannt die Großen.
RADSPORT
Mountainbiken mit höchstem Spaßfaktor: Die Sölder Schnitzeljagd.
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WASSER
Ein Wasserstandsbericht für alle, die im Ötztal die vielen Facetten des
nassen Elements mit allen Sinnen erfahren wollen.
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Ötztal-Flash
Ötztal-Album
Von echtem Schrot und Korn
Ein verwurzelter Verführer
Berge in Flammen
Nichts ist unmöglich
Der Abenteurer in uns
Wellen schlagen
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KULTUR
Schönstes Gewand mit Bestand: Die Ötztaler Frauentracht.
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Unter Sternen- und sonstigen Zelten
Die Veränderung
Die Dauer
Hochhäuser bauen
Regisseur der Widersprüche
Der Sommer geistert aus
Dorfleben
ÖTZTAL-FLASH
ÖTZTAL & IOETZTAL - MOBILE APP
Kostenloses Mobile App:
mobile.oetztal.com für iPhone,
Blackberry, Android und
alternative Weblösungen
für Handys mit Internetzugang
670 m
ÖTZTAL
BAHNHOF
DAS ÖTZTAL IM SOCIAL NETWORK
Facebook, Youtube und Twitter sind die virtuellen Wege, die Sie ins Ötztal führen.
Hereinspaziert und bleiben Sie dran, wir bauen unsere Kommunikation über
Social-Media-Kanäle laufend weiter aus.
1.538 m
812 m
820 m
WIDI'S WELT
Schafstarker Spaß für die Kleinen und Entspannung für die Großen ist angesagt,
wenn das Maskottchen Widi auftaucht in der familienfreundlichen Region Oetz.
WIDI’S KINDERCLUB bietet zwischen Juli und September für jeden Wochentag ganz- oder halbtags betreutes Programm mit Action, Spielen, Erholung in
der Natur. Gut fürs Familienbudget: die WIDI-Packages für Aufenthalte in Oetz, Sautens und Haiming-Ochsengarten. www.family.oetztal.com
1.550 m
1.036 m
ÖTZTAL PREMIUM CARD
Bergbahnen, Busse oder die Timmelsjoch Hochalpenstraße, geführte Wanderungen, Besuche in der Therme Aqua Dome oder in der AREA 47 - diese und viele weitere Höhepunkte
des Ötztaler Urlaubsangebots genießen Sie von Juni bis Oktober 2015 mit der Ötztal
Premium Card bei Buchung in einem von über 180 Partnerbetrieben. Ist Ihre Unterkunft
kein Premium-Partner, so können Sie die klassische Ötztal Card als Schlüssel zu vielen
Vergünstigungen für 3, 7 oder 10 Tage in rund 70 Verkaufsstellen erwerben.
www.premiumcard.oetztal.com
1.180 m
SCHATZSUCHE FÜR KINDER
Geocaching ist die moderne Variante der Schatzsuche für die ganze Familie. In
Oetz, Niederthai, Längenfeld und Sölden braucht es dafür kein GPS-Gerät, nur
eine kleine Schatzkarte, abzuholen in den Informationsbüros. Sie weist den
Weg zu den Stationen mit Schatzkistchen. Die Entdeckungstouren sind leicht zu
bewältigen und führen zu schönen (Spiel-)Plätzen. Sind alle Caches gefunden und
auf der Karte markiert, gibt es in den Informationsbüros eine kleine Belohnung.
www.oetztal.com
2.090 m
KUNSTWEG IN VENT
Barteb’ne heißt der Platz oberhalb von Vent, wo auf 1.950
m Höhe viele Sommer lang Bildhauer aus aller Welt beim
Symposium im Rahmen der Kulturinitiative ARTeVENT
Skulpturen geschaffen haben. Die Arbeit der Künstler
ist beendet, doch der Ötztaler Symposiumsgründer und
Künstler Gerbert Ennemoser hat auf dem Gelände des einzigartigen Freiluftateliers zwischen der Rofenache und dem
urzeitlichen Jägerlager den BARTEB'NE WEG angelegt,
der Natur und Kultur dauerhaft vereint.
www.vent.at
1.900 m
NATURPARK INFOPOINT
Ambach am Taleingang ist Sitz des ersten Informationszentrums, das die Schätze im
Naturpark Ötztal anschaulich macht. Mittelpunkt ist ein naturgetreues Geländerelief
des Naturparks im Gesamtüberblick. Mit raffinierter Lasertechnik können Besucher
Wissenswertes über 60 interessante Orte abrufen. Details der alpinen Natur erfassen sie mit allen Sinnen. Typische Ötztaler Holzarten „erriechen“, spezielle Gesteinsformen „ertasten“ sie im Regal mit Lehrmaterial zu den 5 Ötztaler Talstufen. Das
neue Konzept sieht für die nächsten Jahre den Bau von drei weiteren Naturpark-Informationsportalen in Niederthai, Gries und Obergurgl vor, als Herzstück außerdem
ein Naturparkhaus in Längenfeld. www.naturpark-oetztal.at
NEUER GREIFVOGELPARK
Ans Ötzi-Dorf in Umhausen grenzt der neue Ötztaler Greifvogelpark. In 17 Volieren
sind 17 Paare seltener Greifvögel zu beobachten. Adler, Geier, Milane, Bussarde
und Falken werden artgerecht gefüttert, gehalten und gepflegt. Stressfrei für die
Tiere laufen die täglichen Flugvorführungen in der Freiluftarena mit 250 Sitzplätzen
ab. Ein Lehrpfad zeigt die Geschichte der Falknerei. www.greifvogelpark.at und
www.oetzi-dorf.at
1.569 m
WANDERZERTIFIKAT FÜR GRIES
Bilderbuchschön war Gries mit seinen Wiesen, Almen und Hütten unter den Gipfeln
der Dreitausender schon immer. Jetzt gehört das Dörfchen hoch über Längenfeld
auch zum Kreis der Österreichischen Wanderdörfer, einem Verein, der besonders
hohe Maßstäbe setzt, bis er das Österreichische Wandergütesiegel verleiht. Bei der
Qualitätsprüfung gilt es, ein authentisches und gepflegtes Dorfbild zu zeigen und
den Gästen überdurchschnittlichen Service zu bieten. www.oetztal.com
1.180 m
SCHAFZEIT IN SÖLDEN
Das neue Wochenangebot für Mitte September ist die SCHAFZEIT. Die Züchter des
Ötztaler Bergschafs laden Tierfreunde ein, die alte Tiroler Haustierrasse kennenzulernen - bei von Schäfern geführten Wanderungen, beim Tag der offenen Stalltür
oder beim Schafabtrieb. Bei kulinarischen Wanderungen zu Almhütten und einer
Verkostung im Restaurant IceQ. Höhepunkt: Das traditionelle Schaferfest. Mit Bauernmarkt, Musik und Schafschmankerl von den Sölder Küchenchefs. Mit Schaferball
und Frühschoppen mit Kinderprogramm. www.soelden.com
1.377 m
EIS FÜR ALLE
1.427 m
Die neue GLETSCHERZEIT an der Straße zum Rettenbachferner bringt Eiszeitfeeling in den hochalpinen Sommer. Schnee, Eis, Wasser und Nebel sind die coolen
Elemente der neuen Erlebnisstationen bei den Ötztaler Bergbahnen. Zu Spiel, Sport
und Entdeckung verlocken Schneeball-Wurfwand und Schneekugel, ein Gletschertrail, ein Schneespielplatz oder die Iglu-Spielhütten.
www.soelden.com/iceq
2.154 m
2.509 m
1.930 m
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KRAFTWASSER
S TÄ R K E
In der Energie des Wassers spürt der Mensch sich selbst.
Der Lehner Wasserfall
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RUBRIKTITEL
SEHNSUCHT
Der Sinn des Lebens ist die Suche nach dem Weg als Ziel.
RUBRIKTITEL
01
Am Weiten Berg oberhalb von Längenfeld
STILLE
Ein Bergsee ist der reinste Spiegel der Unendlichkeit.
Der Wettersee (2.507 m)
14
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VOR DER LINSE DER
LEIDENSCHAFT
Bergsteigen und Fotografieren verschmelzen für den
renommierten Alpinfotografen Bernd Ritschel zum
Lebenselixier, schon seit bald 25 Jahren.
Hier seine Erinnerungen an magische Momente der
Ruhe und an wilde Wagnisse in den Ötztaler Alpen.
Text: Bernd Ritschel
G
Am Lehner Wasserfall
leichmäßig gleitet das 11 Millimeter dicke Statikseil durch meine Hände. Kurz vor dem Abbruch der mehr
als 40 Meter überhängenden Wand
schlage ich noch eine Felskante ab, damit das
Seil nicht scheuert. Dann gleite ich hinunter in
den tosenden Kessel des Lehner Wasserfalls.
Mehrere Kubikmeter Wasser donnern hier im
Frühling pro Sekunde in die Tiefe. Sprühnebel
hüllt mich ein, der Lärm ist ohrenbetäubend.
Nur wenige Male habe ich in meinem Leben
eine Naturgewalt so archaisch, so eindrucksvoll
und beängstigend nah erlebt. Unten suchen
meine Füße auf dem glitschigen Fels nach Halt.
Im hintersten Eck des riesigen Überhanges finde ich eine einigermaßen trockene Nische,
gebe via Funkgerät das Seil frei. Wenig später gleiten Andi und Roland am Seil herab, zwei
langjährige, sehr erfahrene Bergfreunde.
Ich fotografiere wie wild, alle meine Sinne sind
fokussiert auf diesen Moment. Aber bereits nach
wenigen Sekunden ist das Objektiv patschnass,
sind wir völlig durchnässt und haben nur noch einen Wunsch: weg hier! Gleichmäßig schiebe ich
meine Steigklemmen am Seil nach oben. Der 12
Kilogramm schwere Fotorucksack zieht mich erbarmungslos nach hinten. Ich atme schwer und
schwitze trotz der nassen Bekleidung.
Dramatische Minuten für den Bergfotografen: An den schroffen Felsen des Lehner
Wasserfalls hängt das Leben nur mehr an
wenigen dünnen Seilfäden.
Endlich kommt die Kante in Sicht. Doch da
stockt mir der Atem. Eiskalte Todesangst packt
mich: Drei Meter über mir ist das Seil fast
durchgescheuert. Mein Leben hängt an den
letzten dünnen Litzen des neuen, normalerweise sehr robusten Statikseils. Durch meinen
Aufstieg mit den Steigklemmen hat das Seil
ununterbrochen an scharfen Quarzkristallen gescheuert. Binnen Sekunden muss ich lebenswichtige Entscheidungen treffen. Abseilen erscheint mir gefährlicher als weiterzusteigen.
Ich trete die Flucht nach oben an. Langsam,
ohne zu schwingen, steige ich höher. Den Moment, als ich die erste Steigklemme über die
fast durchgescheuerte Seilstelle schob, werde
ich nie vergessen. Das letzte Stück Aufstieg erlebte ich wie in Trance. Oben sank ich zitternd
und weinend in mich zusammen.
„Leben heißt wagen, Leben bedeutet etwas
riskieren. Wer nichts wagt, der lebt auch nicht.“
Diese Worte von Charles Housten mögen einigen hart erscheinen.
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Auf dem Weg zur 3.200 m hohen Essener Spitze
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Alpinismus und Fotografie fließen für
den Autor zusammen in der Woge der
Leidenschaft. Er hat mehr als 100 Ötztaler
Gipfel bestiegen, manche über zehn Mal.
Für viele Bergsteiger treffen sie den Nagel aber
auf den Kopf. Vor rund 25 Jahren hat sich zu
meiner Leidenschaft des Bergsteigens die der
Fotografie gesellt. Schönes begann mit Essenziellem zu verschmelzen. Seit 25 Jahren fotografiere ich nun in den Ötztaler Alpen. Ich habe
Lawinen erlebt, Steinschlag und leider auch Unfälle. Gelegentlich stelle ich mir die Frage, warum gerade ich diesen ganzen Wahnsinn überlebt habe. War es nur Glück, vielleicht Zufall?
Oder verdanke ich es meiner Intuition und/oder
ganzen Divisionen wohlwollender Schutzengel?
Ich weiß es nicht. Letztendlich ist es auch egal.
Ich lebe mein Bergsteigen und die Fotografie
auf einer Woge der Leidenschaft. Genährt wird
dieses Feuer durch viele fantastisch schöne
Tage am Berg. Allein in den Ötztaler Alpen habe
ich über 100 Gipfel bestiegen, einige davon wie
die Wildspitze mehr als zehn Mal. Wenn ich alle
Tage zusammenzähle, habe ich hier mehr als
zwei Jahre meines Lebens verbracht.
Die Tage am Berg geben mir Kraft, sie fachen
immer wieder aufs Neue die Vorfreude an. Und
dann gibt es da auch ganz besondere Tage, wie
jenen vor zwei Jahren an der Wilden Leck. Im
weichen Licht der Morgendämmerung kletterte ich zusammen mit Christian und Andi über
loses Geröll in den Kessel des kleinen WildeLeck-Ferners. Die ersten Sonnenstrahlen erreichten uns am Beginn des Ostgrates. Erst
am sogenannten Gendarm, einer spektakulären Felsnadel, begannen wir zu sichern. Pure
Kletterfreude überflutete uns. Unsere Bewegungen, unser Atem, unser Bewusstsein und
unser Handeln verschmolzen zu einem „Flow“.
Nach dieser Gefühlsdimension bin ich süchtig.
Ich fotografierte nur so viel als absolut nötig.
Am Gipfel umarmten wir uns. Unser traditionelles „Berg Heil“ kam von tief drinnen. Lange
saßen wir auf den warmen Granitblöcken und
blickten in die Ferne. Wortlos, sinnlos, zwecklos
- aber herrlich.
Meist bin ich mit guten Freunden unterwegs.
Freunden, die mir beim Tragen der oft 15 Kilogramm schweren Ausrüstung helfen, Freunden mit denen ich Leid und Glück gleicherma-
Wanderer am Soomsee oberhalb von Obergurgl
ßen teilen lernte. Manche von ihnen sehe ich
(zumindest phasenweise) öfter als meine Frau
- sie möge mir verzeihen. Es ist eine ihrer Gaben, mich immer wieder aufs Neue gehen zu
lassen. Dafür bin ich sehr dankbar. Mit zunehmendem Alter (ich bin ja gerade 50 geworden)
hängt die Qualität und Intensität des Seins Gott
sei Dank nicht mehr von Schwierigkeitsgraden
und überstandenen Gefahren ab.
Das Glücksgefühl bei Sonnenaufgängen auf
den Gipfeln: Der Bergfotograf erlebt seinen
Beruf als Philosophie und Lebensform.
Immer öfter sind wir jetzt wieder als Familie im
und über dem Ötztal unterwegs. Gut, meine
Tochter hasst langweilige Wanderungen, aber
dafür leuchten ihre Augen, wenn sie verspielt
an steilen Klettersteigen höher turnen kann.
Erst letzten Sommer haben wir zusammen, nur
Tochter und Papa, unseren ersten Sonnenaufgang auf einem Gipfel erlebt - seitdem versteht
sie mich.
Gerade Sonnenaufgangstouren gehören intensiv zu meinem Leben. Eine der schönsten erlebte ich vor einigen Jahren auf dem Wildgrat.
Um vier Uhr früh schlich ich im Licht der Stirnlampe aus der Erlanger Hütte hinaus in die kal-
te Finsternis. Wie so oft müde und hungrig.
Die glitzernden Sterne ließen mich auf gute Bilder hoffen. Reif legte sich über all die Platten
und Blöcke hinauf zum Wildgrat. Erst kurz unterhalb des Gipfels schaltete ich die Stirnlampe
aus. Natürlich war ich wieder einmal viel zu früh
dran. Ich blickte erst einmal in die Runde. Ja,
es würde ein guter Tag werden. Über dem Pitztal lag eine Nebeldecke. Die Rofelewand und
die Wildspitze dominierten mit ihrer markanten
Form das Meer der Dreitausender.Ich zog mich
um, setzte mich auf den Rucksack und wartete
geduldig auf den Sonnenaufgang. Das leichte
Carbonstativ stand aufgebaut vor mir, die wesentlichen Einstellungen an der Kamera waren getan. Mit den ersten Strahlen der Sonne
begann ich zu fotografieren. Ohne Druck und
Stress. Die Bilder formten sich wie von selbst.
An diesem Morgen erlebte ich einen fotografischen „Flow“. Warum? Weil ich es schaffte,
das Bergsteigen und die Fotografie nicht unter
Leistungsdruck, sondern als Philosophie und
Lebensform zu spüren.
Ich war glücklich alleine zu sein, dankbar die
Einsamkeit und die Stille als Bereicherung erleben zu dürfen. „Die größten Ereignisse sind
nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten
Stunden.“, sagte Friedrich Nietzsche.
Bergsport- und
Erlebnisschule Sölden
Bergsport- und Erlebnisschule Sölden . Martin Gstrein – Berg- und Skiführer
6450 Sölden . Austria . Plattestraße 3 . Tel. +43 (0) 5254 / 29 48 . Fax DW 16
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WASSER
KRAFT AUS DEN
HÖHEN UND TIEFEN
Eine Reise in die Ötztaler Berge ist immer auch eine Reise zum Wasser. Wild
oder still, nützlich und gesund oder schlichtweg schön: Das nasse Element
beschert Abenteuer und Erfahrungen im Überfluss, vom Taleingang bis hinauf zu den höchsten Gletschern.
Text: Isolde v. Mersi
K
Der Stuibenfall, Tirols größter Wasserfall
ann ein Bach jodeln? Verblüfft spähe ich durchs Weidengebüsch an der
Ötztaler Ache, denn aus ihrem stetigen Rauschen ist ein deutlicher Jauchzer herauf zum Uferweg gedrungen. Er kam
von einem Raftingboot, voll besetzt mit athletischen, offensichtlich überschäumend gut gelaunten Burschen.
Wasser ist ein Abenteuer. Um sich hineinzustürzen, ist Oetz ein guter Platz. Am Ortsrand
lassen die Rafter ihre Boote über eine Rampe
ins Wildwasser rutschen. Und jeden Oktober
sausen bei der Wellerbrücke an die hundert
Kajaksportler bei der adidas Sickline Extremkajak Weltmeisterschaft hinunter in die weiß
schäumenden Strudel und Stromschnellen
zwischen den bizarren Felsbrocken der Achstürze.
Wildwasser ist lebensgefährlich. Durch die
Jahrhunderte wurde das Ötztal von Hochwasser heimgesucht. Die letzte Katastrophe im
Jahr 1987 kostete in Längenfeld 13 Menschen
das Leben. Kaum einer ist mit allen Wassern
seines Heimatorts so gewaschen wie Hermann Lunger, Pionier der modernen Erschließung der traditionsreichen Schwefel-Heilwasserquelle für die Therme AQUA DOME und bis
heute engagiert dafür, Längenfeld in ein Zen-
trum ganzheitlicher Wassererlebnisse im alpinen Raum zu verwandeln.
Gemeinsam gehen wir zur in den 1920er
Jahren erbauten Strele-Sperre am Fischbach.
Wilde Wasser fordern die Menschen heraus
zur Nutzung und Bezwingung.
„Hier kannst du wahrnehmen, wie eine Regulierung auf wildes Wasser wirkt.“, sagt Lunger
und überlässt mich meinen Eindrücken vom
kontrastreichen Dies- und Jenseits der Staumauer. Der Schutz vor Hochwasser und Muren
durch die Sperre bewährt sich bis heute. An
die alten Mühlen, Sägen, Schmieden und Elektrizitätswerke am gezähmten Fischbach erinnern Schautafeln an der Uferpromenade.
Die Kraft des wilden Wassers hat Längenfeld einst intensiv genutzt. Den flachen Talgrund bedeckte vor 10.000 Jahren ein See, der
nach seinem Abfluss fruchtbare feuchte Böden für den Flachsanbau hinterließ. Das Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum in Lehn
bei Längenfeld liegt am Fuß des 110 m hohen Lehner Wasserfalls. Museumswart Christian Holzknecht steigt mit mir auf zu den alten
Holzbauten an seinem Rand und setzt alle Räder mit ein paar Handgriffen in Bewegung.
WASSER
Reservoire für Freizeit und Arbeit
Der Piburger See, Tirols wärmster Badesee
Wohl dosiert fließt Wasserfallwasser in schmale Holzrinnen. Die führen es zu einer Säge, zum
„Pluil“ - dem Flachsbrecher -, zu einer Mühle
und zur Schwinghütte, in der die holzigen Bastteile des Flachses von den Fasern abgestreift
wurden. „Schwinghütten gab es nur im Ötztal,
und nur sein Wasserreichtum hat den Flachsanbau möglich gemacht.“, betont Christian Holzknecht.
Lokale Wasserarmut an anderen Stellen im
Tal hat zum Bau von Waalen geführt, das sind
Rinnen aus Holz oder Stein, die Bauern in den
Alpen seit dem Mittelalter gezielt zur Bewässerung von Wiesen und Weiden anlegten. „Der
Köfler Waalweg auf ca. 2.100 m im Fundustal
oberhalb von Umhausen führt an einem der ältesten Waale Tirols entlang. Auch der Waalweg
in der Nähe des Stuibenfalls erinnert an die alten Bewässerungssysteme.“, erzählt Thomas
Schmarda, Geschäftsführer des Naturparks Ötztal, in dessen Einzugsgebiet auch 38 Seen und
beinah 200 der 645 Fließgewässer des Ötztals
liegen.
Sechs Ötztaler Wasserwanderwege tragen
den Namen „Wasserläufer“. Ein Logo schildert
die Rundwege aus, Start und Ziel sind jeweils
die Orte Oetz, Umhausen, Längenfeld, Obergurgl und Vent. Auf meinen Exkursionen zu den
Wasserwanderwegen treffe ich Elmar Schmid,
den Vorarbeiter einer der beiden Bauhöfe, die
das Ötztaler Wanderwegnetz instand halten.
„Wir folgen bei unserer Arbeit dem Weg des
Wassers vom Eis bis zum Talgrund.“, erzählt der
Wegbereiter und gerät fast ins Schwärmen, als
er seinen liebsten Wasserwanderweg nennt,
den zum Aussichtspunkt am Lehner Wasserfall:
„Aufregend und einzigartig ist die Stelle, wo du
hinter dem Wasserfall stehst und sein Wasserstaub sprüht dich völlig ein.“
Stille Wasser besänftigen das Gemüt. Ich umrunde den Piburger See, in seinen ufernahen
Transparenzen wuseln die Fische. Ich steige
aufs Seejöchl, bewundere von oben die Blaugrünschattierungen des Wasserspiegels, den
der Wind kräuselt, die Sonne mit Lichtpunkten
übersät. Besondere Kraftplätze sind auch die
noch höher gelegenen Ötztaler Bergseen. Bei
der Vier-Seen-Runde hoch über Längenfeld zum
Beispiel tauche ich ein und nehme ein Seelen-
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WASSER
Der AQUA DOME
Bildunterschrift
Die Wellerbrücke auf dem Weg von Oetz zum Piburger See
bad in Smaragd, Türkis, Saphir. Die azurfarbene
Unendlichkeit des Himmels, gespiegelt in den
Augen der Bergseen, wirkt berührend nah.
Immer im Fluss ist das Urelement unseres
Seins, es hält uns in Bewegung, es heilt
unsere Leiden und besänftigt unser Gemüt.
Wasser heilt auf vielfältige Weise. In Umhausen sprudelt eine Radonquelle, 1980 entdeckt,
seit 2001 therapeutisch genutzt vom Kurzentrum am Waldesrand hoch über dem Ort. Direktor Michael Rupp zieht Bilanz: „Etwa 40 Prozent
unserer Gäste kommen als Kassenpatienten,
um Haut-, Lungen- oder rheumatische Erkrankungen zu kurieren. Die Mehrheit will aktiv etwas für die Gesundheit tun. Das Bewusstsein
für eigenverantwortliche Prävention wächst.“
Mit Ärzten, Therapeuten und Ernährungsberatern können Erholungssuchende individuelle
Programme für ihre Gesundheitswochen entwickeln. „Die Heilkraft des Wassers in den RadonBadewannen und in der Wellnesslandschaft mit
normalem Quellwasser unterstützen spezielle Ernährungsprogramme, Packungen, Massagen oder die Kältekammer. Aber natürlich auch
die einzigartige Ötztaler Landschaft.“, resümiert
Rupp und präzisiert: „Umhausens prämiierter
Wasserläuferweg zum Stuibenfall führt übrigens gleich hinter dem Haus vorbei.“
Gefiltert durch ungezählte Gesteinsschichten
sprudelt aus 1.865 m Tiefe Längenfelds warmes Natrium-Chlorid-Sulfat-Schwefelwasser in
den AQUA DOME, eine der modernsten Thermen Europas. „Das Heilwasser wird fast allen
Becken im erlaubten Maß beigemischt. Das reine Quellwasser kommt nur nach ärztlicher Verschreibung im medizinischen Kompetenzzentrum ‚4health’ zur Anwendung.“, stellt Bärbel
Frey klar, die Geschäftsführerin der Tirol Therme
Längenfeld. Die Wasserwelt und das komfortable Thermenhotel haben zudem ein fernöstlich inspiriertes Plus. „Die gesamte Anlage, von
der Quelle bis hin zu den Spiegeln in den Zimmern, sind nach den Kräften des Feng Shui ausgerichtet, um Gesundheit und Vitalität durch die
Lebenskraft CHI zu unterstützen.“, erklärt Frey.
In einer warmen Sommernacht lasse ich mich
beim Mondscheinbaden fast schwerelos treiben in der Sole-Schale des AQUA DOME. Sanfte Unterwassermusik dringt in meine Ohren,
meine Augen schauen hinauf in ein sternbesätes Himmelsgewölbe. Seinen Rand markieren
bizarre, riesige Schattengestalten: die Silhouetten der Ötztaler Gipfel. „Faszinierend, wie sich
ein simples Bauernbad seit dem 16. Jahrhun-
dert wandeln konnte.“, denke ich. Denn erst am
Nachmittag hatte ich die Relikte aus der Frühzeit der Bäderkultur besichtigt, die alte Holzhütte, Tröge und Wannen des „Naturbadls“ an der
ursprünglichen, in den 1960er Jahren versiegten Quelle.
Mitten in den stillen Schimmer der nächtlichen
Therme drängen sich plötzlich bewegte Erinnerungsbilder in meine Wassermeditationen: Die
der Gletschertore, aus denen weiß und wild die
Gletschermilch fließt, der stetige Schmelzwasserstrom, der Bäche und Wasserfälle nährt. Am
Gurgler Ferner und am Rettenbachferner konnte ich diese packenden Schauspiele aus nächster Nähe beobachten. Und von der Natur als
größter Lehrmeisterin gleich zweierlei lernen:
Wasser als Elementarkraft des Lebens gibt und
nimmt - aus allen Höhen und Tiefen.
INFO
Wassertipps unter:
www.oetztal.com
www.wandern.oetztal.com
www.aqua-dome.at
www.kurzentrum.com
www.oetztal-museum.at
WASSER
Ötztaler Heimat- u. Freilichtmuseum
Gedächtnisspeicher Ötztal
Turmmuseum Oetz
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Ötzi-Dorf
Natur & Kulturerlebnisse
im Ötztal
Bilder: TVB Ötztal
Naturpark Ötztal
Ötztaler Heimat
Das Ötztal ist nicht nur Heimat vier beeindruckender kultureller Einrichtungen sondern bietet unter dem Projekt „Ötztal
Natur Kultur“ eine Kooperation der besonderen Art für alle
Interessierten an. Was das Ötztal geprägt hat und was in
unserer Heimat geschaffen wurde, wird Besuchern auf
beeindruckende Weise zugänglich und greifbar gemacht.
TURM
MUSEUM
OETZ
Ötztaler Heimat- u. Freilichtmuseum
Gedächtnisspeicher Ötztal
Turmmuseum Oetz
Naturpark Ötztal
Ötzi-Dorf
Ötztal Natur Kultur (ÖNK), Dorf 17, 6441 Umhausen, Tel +43 5255 5795, www.oetztal-natur-kultur.at
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GENUSS
VON ECHTEM
SCHROT UND KORN
Sie drehen sich wieder, die Räder alter und neuer Getreidemühlen. Und auch aus den Brotbacköfen raucht es
öfter einmal zwischen Haiming und Obergurgl. Backen
nach alter Tradition ist im Kommen.
Text: Johanna Abentung
Z
INFO
Mühlen und Brotbacken erleben
Neue Schaumühle und Brotbackofen am
Weg zum Piburger See, Piburg, Oetz
Mühle und Brotbackofen im Ötztaler
Heimatmuseum in Längenfeld-Lehn
Neue Lohbachmühle und Backofen im
Naturcamping Huben, Längenfeld
300 Jahre alte Pirchhütter Kornmühle in
Obergurgl
Kalkofen in Sautens auf Anfrage oder bei
speziellen Events
Frisches Bauernbrot
Bezugsadressen in allen Informationen
von Ötztal Tourismus.
um Ensemble eines Bauernhofs in den
Alpen gehörte bis in gar nicht einmal
ferne Zeiten auch der Backofen, ein eigenes kleines Gebäude, vom Haupthaus aus bequem zu erreichen. Und doch kam
im bäuerlichen Alltag von früher das tägliche
(frische) Brot eher im Gebet vor als tatsächlich auf den Tisch. Gebacken wurde auf Vorrat.
Mancherorts im Ötztal nur zweimal im Jahr, im
Frühling und im Herbst, dafür aber in großen
Mengen.
Die Zutaten stammten aus der Umgebung:
Weizen und Roggen wuchsen auf sonnigen
Ackerflächen in den vorderen Talregionen. In
großen ovalen Holzgefäßen wurde der Teig aus
Quellwasser, Sauerteig, gemahlenem Getreide und Salz zubereitet, zum Kneten brauchte
es starke Hände. Feingefühl verlangte das Heizen der Öfen mit Holz. Hatte der Backofen die
richtige Temperatur erreicht, wurden die runden
„Breatlen“ im 15-Minuten-Takt auf Holzbrettern
hineingeschoben und herausgezogen. Das Prädikat „ofenfrisch“ war dennoch unbekannt. Das
Brot wurde getrocknet und aufbewahrt, die harten Laibe zerkleinerte man mit einem speziellen Gerät, der „Gramml“, die Brocken aß man
aufgeweicht in Milch oder Suppe.
Die Bäuerin Astrid Schmid aus Umhausen ge-
hört zu jenen, die heute noch die bäuerliche Tradition des Brotbackens hoch hält. Einst Hüttenwirtin auf der Erlanger Hütte hoch oben am
Geigenkamm, genießt sie nun die Sommer im
Tal. Und geht ihrer Leidenschaft nach: beste Lebensmittel selbst zu produzieren. In ihrem Garten wuchern Kräuter, aus Blättern und Blüten
macht Astrid Schmid Salben und Tees.
Die harten Zeiten sind vorbei, und daher
gibt’s das Ötztaler Bauernbrot heutzutage
ofenfrisch statt staubtrocken wie einst.
Weizen zieht sie in Bioqualität auf dem eigenen Acker. „Ich will wissen, was auf meinem
Teller landet, und bei mir ist das nur das Beste.“,
sagt die selbstbewusste Bäuerin. Der Keller ihres Hofes ist die Brotbackstube. Mit einer elektrischen Getreidemühle und zwei Brotbacköfen
hat hier zwar die Moderne Einzug gehalten,
aber die Zutaten des guten Brotes sind dieselben seit eh und je: Getreide von hoher Qualität,
ein gutes Rezept, Erfahrung und die volle Aufmerksamkeit beim Brotbacken. Astrid Schmids
Backtag ist der Freitag, ihre „Loabelen“ und
„Breatlen“ gibt’s dann ofenfrisch beim Bauernstandl im Ort: kein tägliches Brot, aber ein ganz
besonderes.
GENUSS
EIN VERWURZELTER
VERFÜHRER
Er kennt und schätzt die Gerüche, Düfte und Geschmäcker der großen
weiten Welt von seinen Lehr- und Wanderjahren. Und setzt sie ein, wenn
sie zu seinen bodenständigen und eigenwilligen Vorstellungen passen.
In den „Ötztaler Stuben“ in Sölden zeigt Gottfried Prantl die Vielfalt
seiner kulinarischen Meisterschaft.
Text: Isolde v. Mersi
Ä
pfel und Birnen aus Haiming. Schafund Lammfleisch vom Schafzuchtverein Sölden. Das Restaurant
„Ötztaler Stuben“ im Sölder Hotel
„Central“ nennt in der Speisekarte die einheimischen Lieferanten. Dahinter steckt Küchenchef Gottfried Prantl. Konsequent verfolgt er
das Ziel, den Gästen eine nachhaltige alpine
Küche zu präsentieren.
Seit 25 Jahren bekocht Prantl die Hotel- und
Tagesgäste im Haus. Seit mehr als 20 Jahren
hat er mit seinem Team für das Spezialitätenrestaurant jedes Jahr mindestens eine Haube
von den Gault-Millau-Testern bekommen, aktuell sind es zwei. Der 58-Jährige ist ein Starkoch
ohne Allüren. Nach der Kochlehre in Sölden hat
er sich in der Welt umgetan, in Frankreich, der
Schweiz und in den USA gekocht. „Natürlich
habe ich mich in jungen Jahren für Trends begeistert.“, erinnert er sich. Was davon geblieben
ist? „Wirklich verbessert haben sich die Gartechniken. Sie sind viel schonender als früher.“,
zieht Prantl nüchtern Bilanz. Stunden-, ja tagelanges Garen bei niedrigen Temperaturen mache sogar aus Fleischstücken Delikatessen,
die früher als minderwertig verachtet wurden.
„Die Wade, die Wangerl - sie werden unvergleichlich zart!“, schwärmt der Küchenchef.
Das Credo des Chefkochs mit Tiroler
Wurzeln und internationaler Erfahrung:
„Die Linie muss klar sein, passend zur
Umgebung und zum Restaurant.“
Zu probieren sind seine Verführer als „Kalbsbackerlkompott“ mit Perlgraupen, Karottenschaum und einem Kalbskopfcanapé. Zuvor
gibt’s Tatar vom Tiroler Grauvieh und „Schüttelbrotschlutzer“, mit Ötztaler Ziegentopfen gefüllt. Zum Abschluss Ötztaler Krapfenblattln
mit Mohnmousse und Heublumeneis. Gottfried
Prantls Verwurzelung in der Tiroler Küche ist unverkennbar, trotzdem ist er darüber hinaus gewachsen. „Es ist wichtig, über Grenzen hinweg
zu denken“, meint er, „meine alpine Küche bezieht den ganzen Alpenbogen ein.“ Söldens kulinarischen Sommer zelebriert er mit dem, was
vor der Haustür wächst: „Wir haben Pilze und
Beeren in rauen Mengen!“ Die ruhigere Sommersaison nützt Prantl zudem, um sein Wissen an Hobbyköche weiterzugeben. Im „Central“ sind Packages mit Kochkursen zu buchen.
„Mein Anliegen ist es, den Kursteilnehmern zu
zeigen, wie sie mit einfachen, aber hochwertigen Produkten auch schnell tolle Speisen zubereiten können.“, betont der Meisterkoch.
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LANDLEBEN
BERGE IN FLAMMEN
Herzen, Kreuze, Lichterketten – mit weit leuchtenden Bergfeuern begehen
die Ötztaler im Sommer das Herz-Jesu-Fest. Der christliche Feiertag ist eng
verbunden mit der Geschichte des Landes Tirol.
Text: Franziska Horn
T
radition sei nicht das Halten der Asche,
sondern das Weitergeben der Flamme,
sagte der englische Märtyrer Thomas
Morus. Das Motto könnte Pate stehen
für einen Brauch, den die Ötztaler so lebendig halten wie in seinen Anfängen. Denn schon
seit knapp 220 Jahren steigen die Burschen am
dritten Sonntag nach Pfingsten auf, um Grate,
Kämme und Hänge zum Leuchten zu bringen.
„I bin damit aufg'wachs’n“, sagt Alois Kuprian,
„seit 50 Jahr' geh i auf'n Berg rauf zum HerzJesu-Feuer-Anzünden.“ Der 64-Jährige arbeitete früher als Museumswart im Ötztaler Heimatund Freilichtmuseum von Längenfeld. „Schon
als junger Bursch war i mit auf’m Hörnle, dem
Hahlkogel oder dem Gamezkogel.“, erzählt er –
Gamez ist das einheimische Wort für Gams.
„Mit dem Herz-Jesus-Feuer erneuern wir jedes Jahr ein Gelöbnis aus dem Jahr 1796.“, erinnert sich Kuprian. Eine authentische wie
lebendige Tradition, die aus den Tiroler Befreiungskämpfen um 1800 stammt. Als 1796 die
Truppen Napoleons anrückten, beschloss das bedrohte Land Tirol, damals noch nicht in Nord-, Südund Osttirol geteilt, sein Schicksal in die Hände
Gottes zu legen. Der feierliche Akt des Herz-Jesu-Fests sollte Tirol auf den Krieg einstimmen
und alle Kräfte mobilisieren. Als Zeichen des
Widerstands entzündete man Signalfeuer auf
den Bergen, um den sogenannten Landsturm
einzuberufen. Mit Erfolg: Verstärkt durch eine
große Zahl Freiwilliger schlug das Tiroler Heer,
geführt von Andreas Hofer, die Franzosen und
Bayern zurück. In Erinnerung an den Sieg versprachen die Tiroler, jedes Jahr Bergfeuer zu
entzünden, in Form christlicher Symbole oder
mit den Initialen „IHS“ und „INRI“ als
Zeichen Christi.
„Im vorderen Tal, in Oetz und Sautens, da feuern die Leut' am Samstag, also immer einen
Tag früher als wir. Auch in Umhausen gibt's das
Herz-Jesu-Feuer.“, erzählt Alois Kuprian und präzisiert: „Mit dem Sonnwendfeuer hat das aber
nix zu tun!“ Roland Falkner (48) aus Oetz hat die
entflammten Berge noch nie vom Tal aus gesehen. Denn seit seinem achten Lebensjahr steigt
er mit hoch zum Feuermachen. Fünf bis sechs
Gruppen, alles Burschen, gehen dann auf's Wetterkreuz, den Acherkogel oder den Rosskopf, im
Rucksack den Zündstoff für Symbole wie Herzen oder Kreuze. „Die meisten Väter übergeben den Brauch an ihre Söhne.“, erzählt Roland,
„und beim Aufstieg erinnern wir uns an alte
G’schicht'n und das Feuer vom Vorjahr.“
Doch wie bringt man die Grate zum Glühen?
Wie zaubert man Figuren und Symbole wie von
Bergfeuer bei Längenfeld
LANDLEBEN
Malers Hand an schrofige Steilhänge, trotz felsiger Ecken, Kanten, Flanken und Abgründe?
Schließlich ist der Berg keine Leinwand.
Erleuchtung pur: Die Felsenillumination
schenkt nicht nur gläubigen Christen
nächtliche Andachtsmomente.
„Am Kamm ist es zu steil für Figuren, dort bauen wir Lichterketten und stellen alle 15 bis 20
Meter präparierte Dosen mit Zündstoff auf.“ Damit Herzen und Figuren aus der Talperspektive stimmig aussehen, braucht es viel Planung:
„Manche stecken die Umrisse und Linien mit
Luftballons oder farbigen Bändern vor. Aus dem
Tal kontrolliert dann ein Kollege mit Fernglas
und Funkgerät, ob's passt. Und die alten Füchse
kennen die bewussten Stellen natürlich aus der
Erfahrung!“, erklärt Roland Falkner.
Am wichtigsten ist ihm aber, „dass da wirklich ein Gedanke dahinter steht: Wir stehen zu
unserem alten Gelöbnis und zur Tradition. Unser
Herz-Jesu-Feuer ist keine Show!“ Er fühlt sich
dafür ein Stück weit verantwortlich: „Das Feuer
Christi ist ein fixer Bestandteil in unserem Kirchenkalender. Es wäre nicht gut, wenn der Berg
dunkel bleibt in dieser Nacht.“
Ob heutzutage viele junge Burschen mitge-
hen auf den Berg? „Nein, in Längenfeld machen das meist die G’standenen, die Älteren.“,
sagt Alois Kuprian, „Zu zweit oder zu dritt gehen
wir rauf in der Nacht vor Sonntag.“ Drei Stunden dauert es, bis alles hergerichtet ist. „Wir
schauen auch auf die anderen Gipfel, was dort
passiert – niemand will der erste sein. Es muss
schon dunkel sein. Erst so um neun auf d’ Nacht
wird angezündet, damit's möglichst lang brennt.
Unten im Tal warten d' Leut schon auf die Zeichen von den Höhen.“, erzählt Längenfelds erfahrenster Feuermacher.
Bis Mitternacht brennen die Feuer. Am nächsten Tag feiern die Gläubigen im ganzen Tal das
Herz-Jesu-Fest mit einer Messe. Danach ziehen
Prozessionen mit Statuen, Altären und Fahnen
durch die Dörfer. Das alte Gelöbnis lebt fort, fast
überall in Tirol, mit Feuerzeichen aller Art: Als
religiöse Symbole erscheinen auch Tauben oder
betende Hände. Selbst den Kopf eines Rehkitzes hat man schon am Berghang leuchten gesehen – da müssen wohl passionierte Waidmänner am Werk gewesen sein.
INFO
2015 leuchten die Ötztaler Bergfeuer am
20. und 21. Juni.
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WANDERN
STETER WECHSEL
DER PERSPEKTIVEN
Zwischen Windachtal und Timmelsjoch sind die Etappen des Ötztal
Trek und seine Varianten besonders faszinierend.
Geübte Wanderer erkunden die einzigartigen Naturschönheiten
der Stubaier und Ötztaler Alpen. Bei Tag und bei einer stimmungsvollen Nacht im Adlerhorst, dem Brunnenkogelhaus auf 2.738 m.
Text: Stefan Herbke
D
ie Zeitreise dauert nur ein paar Minuten. Wer mit dem Taxibus
von Sölden ins Windachtal fährt, der wechselt vom modernen
Ortszentrum ruckzuck in eine unberührte Bergwelt. Überspitzt
gesagt, schaut es im Windachtal noch heute so aus wie einst,
als die ersten Menschen das Ötztal besiedelten. Ein schmaler Talboden,
hier und da Almen und Heustadel mit dunklem, von der Sonne über die
Jahre regelrecht verbranntem Holz. Wiesen, die den steinigen Hängen in
mühevoller Handarbeit abgerungen wurden. Und darüber Bergflanken,
die eine schier endlose Linie hinaufziehen zu imposanten Gipfeln.
Die Fahrt von Sölden bis Fiegls Gasthaus erspart zwei Stunden Gehzeit
und viel Kraft. So haben sportliche Geher die Möglichkeit, den eindrucksvollen Anstieg durch das Windachtal zur Siegerlandhütte um eine Schleife zur Hildesheimer Hütte zu erweitern. Ein Gustostück von Variante: faszinierend der Blick zurück durch das Windachtal Richtung Wildspitze, der
Pfad unterhalb der Gletscherzunge des Pfaffenferners zum Gamsplatzl
ein Höhepunkt der großartigen Hüttenwanderung „Söldens stille
Seite.“ Diese Tour umrundet in sechs Tagen das stille Windachtal und ist
abschnittsweise identisch mit dem Ötztal Trek. Der führt in 22 Etappen
durch die Dreitausenderwelt der Stubaier und Ötztaler Alpen. Die meisten absolvieren den Weitwanderweg nicht an einem Stück, sondern lieber in kleinen Häppchen, wie den Bereich zwischen Windachtal und Timmelsjoch.
Am Gamsplatzl fühlen sich übrigens auch Steinböcke wohl. Es ist ein
traumhafter Flecken Erde – und doch nur einer von vielen fantastischen
Mosaiksteinen der viertägigen Wanderung durch das Windach- ins Timmelstal mit Rückweg über das Brunnenkogelhaus. Die Dreitausender der
Stubaier Alpen rund um das Zuckerhütl als höchstem Gipfel bilden die
imposante Kulisse.
Das Brunnenkogelhaus auf 2.738 m
WANDERN
Blick vom Brunnenkogelhaus nach Sölden
Trekking ist Wandern zwischen den Welten von Berg und Tal,
von wildem Fels und farbigen Almwiesen.
Die Eiszungen der Gletscher sind zum Greifen nah, das blaue Wasser
des Triebenkarsees ist zum Reinspringen schön – wenn er nur nicht so
kalt wäre! Die Blütenpracht auf dem Steig zur Siegerlandhütte fasziniert
nicht nur Botaniker. Dennoch ist die wunderbare Tour keineswegs überlaufen.
Das wird deutlich auf der Siegerlandhütte, in der 49 Personen Platz finden – und die meist nicht einmal zur Hälfte belegt ist. Hermann Fiegl,
der die Hütte seit 33 Jahren bewirtschaftet, sieht seinen Job nüchtern:
„Es geht nicht ums Verdienen, du musst Idealist sein und gerne da sein.“
Entsprechend aufmerksam kümmert er sich um die Gäste: „Ich möchte
nicht, dass einer da war und nachher sagt, er hätte den Wirt nicht gesehen.“ Keine Angst Hermann, du bist nicht zu übersehen. Genauso wenig
wie die Wegarbeiter, die jedes Jahr zu Beginn der Wandersaison Richtung Windachscharte einen neuen Weg ins lose Geröll graben – eine hilfreiche Arbeit, denn nach dem langen Winter ist vom alten kaum mehr etwas zu sehen.
Den Kontrast zum steinigen, grauen Anstieg in die Windachscharte bildet der farbenfrohe Abstieg zur Timmelsalm. Ein Paradies für die Augen – und viele Tiere. Rund um den kreisrunden Schwarzsee oder kleine Tümpel entdeckt man Frösche und Molche. Im Gras schlängelt sich
eine Kreuzotter. Der Blick zum flachen Boden des Unterkrumpwassers
zeigt eine große Murmeltier-Siedlung. Rund um die Timmelsalm grasen
Kühe und Pferde. Die Alm selbst ist eine Jausenstation, auf der man unbedingt einkehren sollte. Zuletzt geht es auf einem Güterweg bergab zur
Timmelsjochstraße und zum Gasthof Hochfirst.
Am fünften Tag der Trek-Tour geraten Wanderer kurz in Versuchung – zumindest wenn sie den Aufstieg zum Timmelsjoch mit dem Linienbus abkürzen. Wie bequem: Kein Rucksack drückt, die müden Beine ruhen ausgestreckt, da könnte man doch gleich weiterfahren bis Sölden … Wäre
aber schade. Denn am Panoramaweg zum Brunnenkogelhaus fädeln sich
landschaftliche Schönheiten auf wie an einer Perlenschnur. Wietenkar, Rötenkarle und Wannenkar heißen die Stationen, ein Kar ist reizvoller als das
andere. Seen, Bäche und Wiesen laden zum Verweilen ein. Nach den steilen Serpentinen rücken neben den Dreitausendern rund um Obergurgl
auch die Stubaier Alpen ins Blickfeld. Und am Ende des Bergkamms wartet mit dem Brunnenkogelhaus ein großartiges Tagesziel.
Wie ein Adlerhorst thront es auf dem Gipfel des 2.738 m hohen Vorderen Brunnenkogels. Eine erst 2007 erbaute, überaus gemütliche Holzhütte, auf die Martin Gstrein zu recht stolz ist. „Die Entscheidung für die
Hütte war richtig“, meint der junge Hüttenwirt, „ich würde sie jederzeit
wieder treffen“. Zauberhaft sind die Abendstimmungen. Unten in Sölden
ist der Tag längst der Dämmerung gewichen. Oben auf dem Brunnenkogelhaus sitzt man noch in der Sonne, sieht die Bergspitzen im Abendrot
glühen und wünscht sich, die Zeit möge stehen bleiben.
INFO
D
Trek
Ötztal
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WANDERN
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ABENTEUER
NICHTS IST UNMÖGLICH
Der junge Tiroler David Lama hat seine Freikletterkarriere an den Ötztaler
Felswänden begonnen und 2012 mit der spektakulären freien Begehung des
Cerro Torre vorläufig gekrönt. In seinem Buch und einem Film nimmt er jetzt das
Publikum mit auf den harten Weg zum Gipfel des „unmöglichen Berges“.
M
ÖTZTALER KLETTERCAMP
David Lama ist am 15.08.2015 und am
21.08.2015 mit dabei in den KlettercampKursen von Profikletterern für Einsteiger
und Fortgeschrittene in Längenfeld.
Details, Termine und Anmeldung unter
www.oetztal.com/klettercamp
Text: Lisa Reinthaler
ir war bewusst, dass ich mit dem
Projekt Cerro Torre meine Grenzen austeste, aber wie weit ich
„
sie überschreiten muss, war mir
am Anfang sicher nicht klar.“ Mit klaren Worten, charmant und nachdenklich berichtet David Lama von seinen Expeditionen zum Cerro
Torre. Über drei Jahre hat der Tiroler versucht,
den gigantischen Granitobelisken im äußersten Süden Argentiniens als Erster im Freikletterstil zu bezwingen, einen Berg, der zu
den schwierigsten der legendären Gipfel gehört. Seine Ambitionen hielt nicht nur Reinhold
Messner für unmöglich: Haken und Seil dienen beim Freiklettern nur zur Sicherung, geklettert wird ausschließlich an den natürlichen
Strukturen des Berges.
Begleitet von einer Filmcrew, umtönt von internationalen Kontroversen rund um die Dreharbeiten, steht David Lama schließlich doch
gemeinsam mit seinem Partner Peter Ortner
auf dem 3.128 m hohen Gipfel, der den Seilgefährten Extremes abverlangt hat. Lama resümiert: „Der Cerro Torre hat mich als Kletterer,
als Alpinist und als Mensch verändert. Dieser
ungeheuer majestätische Berg hat mich dazu
gebracht, über das Klettern reiflich nachzudenken und meine eigene Rolle genauso zu reflek-
tieren wie den modernen Alpinismus selbst.
Ich habe Demut gelernt und Geduld, und dass
es sich lohnt, für den richtigen Weg und das
Recht auf das eigene Abenteuer zu kämpfen.“
Als Herzensprojekt lässt der Cerro Torre den
24-jährigen Alpinisten bis heute nicht los. Auf
224 Seiten erzählt er in seinem Buch „Free“
vom Expeditionsalltag während dreier langer patagonischer Sommer, vom Mythos des
scheinbar unbezwinglichen Bergs, von seinen Lernprozessen und Träumen. In die Produktion des Kinofilms „Cerro Torre – Nicht
den Hauch einer Chance“ ist der Protagonist
ebenfalls eingebunden, zehn volle Tage verbringt er mit Regisseur Thomas Dirnhofer am
Schneidetisch. Und so ist ein Dokumentarfilm entstanden, der sowohl Lamas einzigartige athletische Leistung ins Bild setzt als auch
authentisch von Niederlagen und dem langen
Weg zu einem schwierigen Ziel erzählt. Die
unterschiedlichen Zugänge von Film und Buch
liegen für David Lama auf der Hand: „Ich denke, das Buch ist durch die Perspektive des IchErzählers persönlicher. Die Filmgeschichte
wird durch das Auge der Kamera erzählt, und
das Ding heißt nicht ohne Grund Objektiv. Beide Erzählungen zusammen ergeben meine
Geschichte.“
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ABENTEUER
DER
ABENTEURER
IN UNS
Auf dem neuen Klippensprungturm der AREA 47 faszinieren
die weltbesten Cliffdiver die Outdoorsportler im Wasserpark.
Auf Tuchfühlung mit den Stars erlebt der Nachwuchs auf der
neu adaptierten Sprunganlage neue Vorbilder und Abenteuer.
Text: Ernst Spreng
C
oole Kids umlagern Cliffdiving-Stars wie Orlando Duque und
Gary Hunt. Es sind Stars zum Anfassen. Sie nehmen sich auch
mal die Zeit, den Jungen bei ihren Sprüngen vom Fünf-Meter-Brett zuzuschauen und wertvolle Tipps zu geben. Der neue
Sprungturm der AREA 47 mit seinen imposanten 27 Metern Höhe ist allerdings nichts für Laien. Hier bereitet sich die Weltelite der Cliffdiver exklusiv und regelmäßig auf ihre internationalen Wettbewerbe vor. „Unser neuer Turm ist ein Symbol für alles, wofür die AREA 47 steht.“, betont
Ideenstifter Hansi Neuner. „Wir geben Trendsportlern eine Heimat, die
sie europaweit in dieser Qualität nirgends finden.“ Der Plan ist einfach:
Die weltbesten Cliffdiver sollen durch ihre Anwesenheit jungen Menschen als Vorbild dienen, die sich mit den Sprungmöglichkeiten in der
AREA 47 langsam an die Weltspitze heranarbeiten wollen. „Unser Traum
ist es, dass eines der coolen Kids, die sich hier tummeln, einmal sagt:
‚Meinen ersten Weltcupsieg verdanke ich den Trainingsmöglichkeiten in
der AREA 47’.“, wünscht sich Hansi Neuner.
Deshalb wurde auf dem riesigen Ötztaler Freizeit- und Abenteuergelände nicht nur der 27-Meter-Turm neu gebaut, sondern gleich die gesamte Sprunganlage adaptiert. Vom Start auf dem neuen 2-Meter-Brett
kann man sich über den 5- und 10-m-Turm stufenweise bis zum höchsten Punkt hinaufarbeiten.
„Wir werden in Zukunft auch Cliffdiving-Workshops mit den Top-Stars
der Szene anbieten.“, prognostiziert Marketing-Chef Chris Schnöller. „Unser Motto ist: ‚Vom Spitzensport in die Breite gehen und so Trendsportarten unterstützen’. Das ist für uns Wertschätzung für den Sport.“
Doch natürlich ist die AREA 47 nicht nur eine Arena der Outdoorsportler.
„Wenn die Weltstars der Cliffdiver bei uns trainieren, dann sitzen die
Badegäste mit offenem Mund auf der Terrasse und können sich gar nicht
satt sehen an den Sprüngen.“, sagt Hansi Neuner. „Es ist einfach eine tolle Zeit mit guter Stimmung.“ Das spürt jeder, der in die AREA 47 kommt.
Schlussendlich steckt in jedem von uns ein Abenteurer. Wie er nach außen drängt – das kann man auf der trendigsten und sportlichsten Abenteuerspielwiese Europas sehr deutlich spüren.
INFO
Alle aktuellen Angebote und Veranstaltungen der AREA 47 unter
www.area47.at.
ABENTEUER
WELLEN
SCHLAGEN
Weltmeister, Europameister, Deutscher Meister: Das sind
die wichtigsten Titel, die Kajakchampion Fabian Dörfler als
Slalom-Solist auf künstlichen Wildwasseranlagen gewonnen
hat. Im schweren Wildwasser der Ötztaler Ache ist er
seit Jahren auch bei der adidas Sickline Extremkajak
Weltmeisterschaft am Start.
Text: Eleonora Sternfeld
V
om Hallenbad in Bayreuth führt ein Wasser-Weg zur Wellerbrücke über die Ötztaler Ache. Es ist der Lebensweg von Fabian
Dörfler. Im sicheren Schwimmbecken hat der heute 31-jährige
Champion als achtjähriger Bub die ersten Paddelschläge gemacht, im heimatlichen Schwimmverein das Kanufahren nach allen Regeln der Kunst trainiert und schon bald die ersten Slalom-Wettkämpfe
absolviert.
„Die Begeisterung für diesen Sport hat damals der Anblick von Raftern
auf einem Südtiroler Wildbach geweckt, aber natürlich war ich noch zu
klein zum Mitmachen.“, erinnert sich Dörfler.
Wettkampfsportler wie er fahren ihre Konkurrenzen fast ausnahmslos
auf künstlichen Wildwasserstrecken. „Ich schätze, dass höchstens zehn
Prozent von uns auch ins echte Wildwasser gehen.“, vermutet der SlalomWeltmeister des Jahres 2005. Ihn selbst hat es außer auf die Rennparcours immer auch aufs Wildwasser gezogen. 2007, ein Jahr nachdem er
sich bei der Europameisterschaft den Slalom-Titel holte, ist Dörfler Mitglied im adidas Sickline Team geworden. Seit 2008 tritt er jeden Oktober in Oetz zur adidas Sickline Extreme Kayak World Championship an,
auf der Wellerbrücken-Strecke, die als „Eigernordwand des Wildwassersports“ bezeichnet wird.
Da die Betonrinnen mit Slalomstangen, die einen Wildbachlauf imitieren, dort die ungezähmte Ötztaler Ache mit mächtigen Felsblöcken und
tückischen Stromschnellen – diese Gegensätze meistert Fabian Dörfler
mit dem Sportsgeist eines wahren Champions. „Beide Disziplinen sind
Hochleistungssport und erfordern tägliches Training. Beim Slalom-Wettkampf zählen Eleganz und Genauigkeit. Fürs Wildwasser braucht es mehr
Kraft – und mehr Mut.“, bringt er die Unterschiede auf den Punkt. Echtes Wildwasser berge auch mehr Gefahren, betont er: „Die Wasserstän-
de ändern, die Steine bewegen sich ständig. Die Bedingungen sind jedes
Mal neu.“
Eine Woche lang stimmen sich die Extrem-Kajakfahrer auf den Wettbewerb Anfang Oktober im Ötztal ein. Auf der wilden Wellerbrücken-Strecke
erkunden sie Stromschnelle für Stromschnelle, doch nie allein. „Bei den
Probefahrten sichert immer ein Kollege den Fahrer im Wasser vom Ufer
aus, ist mit dem Seil im Wurfsack zur Stelle, wenn’s kritisch wird.“, erklärt
Fabian Dörfler. Dass er es bisher noch nicht aufs Siegerpodest der adidas
Sickline Extreme Kayak World Championship geschafft hat, sieht er gelassen. „Jeder der rund hundert Fahrer am Start hat das Zeug zum Champion. Aber zum Gewinnen gehört auch ein Quäntchen Glück.“, meint er.
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FA M I L I E
SOPHIES NEUE
BERGWELT
Nähe ersetzt Fernsehen, wenn ein Großstadtkind zum ersten Mal ins
Hochgebirge kommt. Denn die Sölder ALMZEIT führt es zu Abenteuern in
Echtzeit: auf Hütten, zu Spielplätzen oder Tiergehegen. Entspannung gibt’s
im Mineralienmuseum oder in der Kreativwerkstatt.
Text: Jasmin Kreulitsch
D
ie Zeit vergeht, sie weiß es nicht besser“ schrieb Erich Kästner 1946 in seinem berühmten Kinderbuch „Das
„
doppelte Lottchen“. Doch wer im Ötztal mit kleinen Wanderern unterwegs ist, merkt
schnell: Die Zeit vergeht im Nu – und das aus
gutem Grund! „Bei der ALMZEIT können Kinder echt viel spielen“, erklärt die 7-jährige Sophie, „da ist es gar nicht so schlimm, dass man
von einem Abenteuer zum nächsten zu Fuß gehen muss“.
Genau das ist das Geheimnis der Sölder
ALMZEIT. 14 Gasthöfe haben sich etwas Besonderes für Kinder ausgedacht, jede Alm bietet eine andere Attraktion für die Kleinen.
Selbst fußmüde Wanderer lassen sich auf kurzweiligen Wegen von einem spannenden Ziel
zum nächsten locken. „Wenn mir die Füße wehtun, dann halte ich durch, weil ich ja bald zum
nächsten Spielplatz komme. Ist doch logisch.“,
sagt Sophie. Doch was genau wartet jetzt auf
kleine Wanderfreunde?
„Wir sind mit der Gaislachkoglbahn bis zur
Mittelstation gefahren und haben gleich den
ersten Spielplatz gefunden.“, erklärt Sophie und
zeigt auf die überdimensionalen ALMZEIT-Buchstaben. Hier auf 2.178 m direkt neben der Ausstiegsstelle liegt das Gasthaus Tiroler Stube,
nebenan die ALMZEIT zum Be-greifen: sieben
große Buchstaben aus Holz als Abenteuerspielzeug. Sophies Testergebnis: „Auf dem A kann
man klettern, auf dem T schaukeln, auf dem
L relaxen. Das ist echt lustig“. Doch schon will
sie weiter, denn sie hat im ALMZEIT-Folder etwas gelesen, das ihr keine Ruhe lässt. „Wenn
ich brav weitergehe, kommen wir heute noch
zu Tieren.“, strahlt sie, und schon geht es von
der Mittelstation sanft bergab über saftig grüne Wiesen. Gute 40 Minuten später macht Sophie eine Entdeckung. „Schau mal, ein riesengroßes Fernrohr!“, ruft sie und rennt den Berg
runter, direkt auf die Terrasse der Heidealm, zur
„Aussichtszeit.“ Durch das gigantische Fernrohr
aus Holz können Kinder und Erwachsene die
Gegend erkunden. „Super!“, freut sich Sophie,
„Aber gehen wir jetzt bitte zu den Tieren?“
Na klar! Weiter geht es bergab, nach rund 30
Minuten erreichen wir den Alpengasthof Gaislachalm auf 1.968 m. Die „Tierzeit“ von Familie
Gstrein ist ein faszinierender Streichelzoo.
Kinder gehen nie stur geradeaus.
Für ihre Seitensprünge ist gut und gern
das Zweifache der angegebenen Wegzeit zu
veranschlagen.
FA M I L I E
Bei der Mittelstation der Gaislachkoglbahn beginnen die ALMZEIT-Abenteuer
„Schau mal, die Wildschweinchen! Und die Ziegen! Und da drüben, da sind zwei Ponys! Oh,
und hast du den Esel gesehen? Und die Meerschweinchen?“ Sophie flitzt von einem Tier
zum nächsten, und weiß gar nicht, wen sie zuerst streicheln, füttern oder liebhaben soll. Und
während sie auf Tuchfühlung mit den Vierbeinern bleibt, darf die Tante auf der Sonnenterrasse zuschauen und chillen.
Apropos Entspannung. „Genug gespielt,
Sophie?“ – „Ja!“ Deshalb wollen wir jetzt
einen Gang runterschalten und ein bisschen
lesen und lernen, nämlich über die Steine aus
dem Ötztal. Nur wenige Meter geht man zur
„Edelsteinzeit“ vom Almferienclub Silbertal mit
dem Mineralienmuseum. Hier kommen Kinder
aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Schau
mal, wie das funkelt.“, freut sich Sophie. Und
weil sie nach der spannenden Glitzershow von
Rosenquarz, Ötztaler Granat und Co. schon wieder Hummeln im Popo hat, probiert sie draußen
auf den drei großen Holzkristallen ihre Kletterkünste aus.
„Und heute fahren wir zur Kunstzeit!“, erklärt
Sophie. Mit der Giggijochbahn geht’s von Sölden nach oben. Wir wandern eine gute Stunde
bergab zum Almgasthof Gampe Thaya. Schon
von fern sieht man, dass es hier um Kunst geht.
Schuh-bidu! Stets vergnügt auf allen
Almwegen sind Wanderer von S bis XXXL
nur auf perfekt passenden Profi(l)sohlen.
„Boah, hast du die riesige Malerpalette gesehen?“ fragt Sophie und stapft vor lauter Neugier gleich doppelt schnell den Berg runter. Auf
der Terrasse ist ihre Geduld am Ende. „Und
was passiert bei der Kunstzeit für Kinder?“,
fragt sie die Almwirtin. „Das wirst du gleich sehen.“, antwortet die lachend – und bringt einen
Kindermaltisch, Papier und unterschiedliche
Malfarben. „Die Kindermaltische haben wir gerade erst fertig gemacht.“, sagt die Wirtin. Sophies Augen leuchten. Und während sie im Nu
ein Gemälde auf ihr Malblatt zaubert und ihre
müden Füße ausruht, genießt die Tante Tiroler
Schmankerln, relaxt und spürt, wie die Zeit immer langsamer vergeht, als wüsste sie es doch
besser: dass jedes Abenteuer auch eine Atempause braucht.
INFO
Alles über die ALMZEIT 2015 unter
www.soelden.com
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CAMPING
UNTER STERNEN- UND
SONSTIGEN ZELTEN
Als Tal für Camper zieht das Ötztal puristische Naturliebhaber
mit ihren Zelten genauso an wie gestandene Caravaner
und trendige Reisemobilisten. Die fünf Campingplätze
zwischen Oetz und Sölden bringen alle Camperträume
unter Dach und Fach.
Text: Raymond Eckl
T
au überzieht die Campingstühle. Doch zwischen Brunnenkogel
und Zuckerhütl spickt schon die Sonne raus und wärmt die Luft.
Mit dem Frühstück im Freien wird es also noch was. Aber zuerst
steht Zähneputzen an. Eigentlich ist dafür alles an Bord, aber die
komfortablen Sanitäranlagen des Campingplatzes sind verlockender. Eine
erfrischende Dusche vor dem Gang zum Bäcker bringt den Kreislauf auf
Touren. Bäckersfrau Karin tütet Kaisersemmeln und Schnecken ein. Im
Caravan brabbelt die Kaffeemaschine. Der Tag kann beginnen.
Auf 1.377 m schmeckt ein Frühstück im Freien tausendmal besser
als zuhause – nicht nur wegen der atemberaubenden Bergkulisse von
Sölden. Auf der Wiese nebenan wendet ein Bauer sein Heu – der würzige Duft strömt über den Platz. Im Ötztal ist die Landwirtschaft allgegenwärtig. Und aus der Landwirtschaft resultiert auch das Camping. Etliche Besitzer von Wiesen und Weiden haben im Lauf der letzten 60 Jahre
über einen Campingplatz nachgedacht. Fünf von ihnen betreiben heute
ihre Plätze mit Erfolg, auch schon in der dritten Generation.
Kommissar Zufall hatte wie so oft seine Finger im Spiel. Auf einer Wiese in Sölden campierten Anfang der 1960er Jahre Soldaten, die den
Grenzübergang nach Italien bewachten. Ein Holländer fragte beim Wiesenbesitzer Alois Gstrein an, ob er sein Zelt dazustellen dürfe. Für
Gstrein Anlass genug, einen Campingplatz zu eröffnen, mit zentraler
Wasser- und Stromversorgung und einem kleinen Sanitärgebäude.
Zuerst kamen nur Gäste mit Zelt, die mit den Wetterkapriolen am
Alpenhauptkamm gut umgehen konnten. Schon bald folgten ihnen die
ersten Caravaner. Mit ihnen wuchs der Komfortanspruch – obwohl die
Wohnwagen oft Heizung, Kocher und teilweise sogar Bad an Bord hatten. Der Grund dafür: Mit der Attraktivität des Sölder Skigebiets und der
Eröffnung des Gletschers stieg die Zahl der Wintercamper. „Im Sommer
kann es mal ein Gewitter geben, aber ein Meter Schnee ist was ganz anderes!“, erinnert sich Platzchefin Martha Kneisl.
Die Steigungen zwischen Haiming und Sölden sind nicht verwegen.
Jeder werde selig auf seine Art. Das ist die Antwort der Ötztaler
Platzbesitzer auf den Disput der Campingfundamentalisten.
Das sprach sich schnell rum in den Camping-Communities. Da zog auch
ein Audi 80 den Knaus Mustang hoch, am Ziel richtete man sich gemütlich mit Vorzelt ein und frönte sommers wie winters den sportlichen Leidenschaften. Alois Gstrein und seine Campingmitstreiter reagierten und
rüsteten ihre Plätze mit immer komfortableren Sanitärgebäuden und tollen Wellnesseinrichtungen auf.
Der Nachbar kehrt zurück. Er habe gerade 50 Kilometer mit dem
Mountainbike zurückgelegt, denn nur am frühen Morgen seien die Straßen frei, sagt er. Nun zieht er sich in sein Reisemobil zurück. Mit den
Reisemobilisten bevölkert seit einigen Jahren eine neue Zielgruppe das
Tal. Jung, dynamisch, sportlich stellen sie oft ein Fahrzeug im Wert eines Eigenheims auf den Campingplatz. Die Caravaner schmunzeln. Ihre
Unterkunft ist zwar weit günstiger und weniger trendy, aber dafür mobiler. Der Zugwagen steht jederzeit bereit, um mal nach Längenfeld in den
AQUA DOME oder zum Shopping zu fahren. Der Reisemobilist nimmt
dafür das Fahrrad oder den Bus. „Ist ja auch viel ökologischer.“, wird der
Nachbar am Abend behaupten.
Die steten Zänkereien zwischen Caravanern und Reisemobilisten belächeln die Zeltler eher müde. Sie halten sich sowieso für die wahren
Camper. Sie kommen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Motorrad. Und
sie freuen sich, dass die Ötztaler Campingplätze wieder eigene Zeltwie-
CAMPING
Vereint im Faible für die Ötztaler Campingplatze: Zeltler, Caravaner und Reisemobilisten
sen anbieten. Jahrelang nämlich war das Zelt quasi ausgestorben. Moderne Leichtbauzelte und der wachsende Wunsch, direkt am Puls der
Natur zu nächtigen, haben in den letzten Jahren aber einen regelrechten
Boom ausgelöst.
Die tolle Infrastuktur, der gehobene Komfort der Campingplätze kommen besonders den Zeltlern zu Gute. Ganz in ihrem Sinn hat der Ötztaler Naturcamping eine historische Mühle auf dem Platz nachgebaut und
zeigt, wie Mehl gemahlen und Bauernbrot gebacken wird. Der ComfortCamping Ötztal direkt beim AQUA DOME offeriert gemeinsam mit Tirols
vielseitigster Therme spezielle Packages. Beides echte Argumente für
naturnahe Campingaufenthalte mit besonderem Komfort.
Hinterm Schwarzseekogl versinkt die Sonne, die Dämmerung macht
sich breit im Tal. Im Vorzelt sitzt es sich mit Jacke aber noch gemütlich.
Im Caravan läuft leise die Heizung, beugt der Nachtkälte vor. Der Nachbar ist im Reisemobil unterwegs, um das Nachtleben zu genießen. Morgen wollte er eigentlich einen Gipfel machen. Über die Sauna und den
Wellnessbereich auf dem Campingplatz wird er aber wohl kaum hinauskommen.
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RADSPORT
JAGD AUFS RIESENSCHNITZEL
Die Schnitzeljagd in Sölden ist ein Kultevent der Mountainbike-Szene. Ein Riesenspaß für Singletrail-Biker, mit dem
goldenen Schnitzel als Wandertrophäe für Champions und Schnitzelschmaus für alle.
Text: Ernst Spreng
Z
weierteams machen sich auf den Weg,
um auf den Trails hoch über Sölden
verschiedene Missionen zu erfüllen.
Dabei ist alles erlaubt: Man darf die
Gondel nehmen oder auch selber hochtreten. Das Team mit der schlauesten Taktik hat
als schnellstes alle Stempel im Schnitzelpass,
kommt als erstes ins Ziel in Sölden und gewinnt das goldene Riesenschnitzel. Die Idee
zum kultigen Mountainbike-Event kommt von
den „Rasenmähern“ Karen Eller und Holger
Meyer, die seit vielen Jahren MountainbikeCamps im Ötztal organisieren. Die Popularität der Schnitzeljagd erklärt ihr Erfinder Holger
Meyer so: „Sie trifft den Nerv der Zeit. Die Leute wollen fernab vom Wettkampfstress Trails
fahren und dabei Spaß mit Gleichgesinnten haben.“
Den Spaßfaktor bringen lustige Missionen.
„Zum Beispiel müssen alle mit einem Kinderbike einmal um die Gampe-Alm radeln. Wir lassen uns aber jedes Jahr neue witzige Aufgaben
einfallen.“, sagt Meyer.
Der Wettkampf rückt so in den Hintergrund,
das macht locker. Muss man trotzdem ein TopBiker sein, um bei der Schnitzeljagd dabei zu
sein? „Rasenmäher“ Holger sieht’s entspannt:
„Man sollte schon die Trails des Ötztals ger-
ne mögen. Aber man muss kein Profi sein. Die
Mischung unterschiedlicher Charaktere in den
Teams bringt Spaß und Spannung ins Event
von Bikern für Biker.“ Der Fachmann weiß auch
Rat fürs passende Fahrzeug: „Ich würde ein AllMountain-Fully empfehlen, mit etwa 140 - 150
mm Federweg, oder gar ein Endurobike. Damit haben Biker auf den Abfahrten genügend
Reserve und zugleich viel Spaß, denn es gilt ja
auch ein paar Höhenmeter zu absolvieren. Ein
Team hat sogar mit einem Hardtail den Sieg
eingefahren.“
Der Wanderpokal in Gestalt eines riesigen
goldenen Schnitzels wird jedes Jahr an das
neue Siegerteam weitergereicht. Doch zur Krönung der Schnitzeljagd gehört natürlich das echte Schnitzel für alle, die dabei waren.
INFO
Die Singletrail-Schnitzeljagd
steigt jedes Jahr Ende Juni in
Sölden. Begrenzte
Startplätze. Anmeldung und
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Auf den Trails rund um Sölden
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Sommer
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Gepflegtes Wegenetz - vom kinderwagentauglichen
Forstweg bis zur beeindruckenden Gipfelwanderung
SOMMERHIGHLIGHTS 2015
31. 05. 2015 VOLKSMUSIK AM BERG
• Genusswandern
Atemberaubende Panoramablicke, idyllische Almwiesen,
urige Einkehrmöglichkeiten, Tiroler Gastlichkeit
28. 06. 2015 RADIO U1 MUSIKANTENTREFFEN
• Erlebniswandern
Knappenweg, Besinnungsweg und Themenweg
„Auf den Spuren der Wildtiere“
23. 08. 2015 ALM- & BERGFEST
12. 07. 2015 ALPHORNTREFFEN
13. 09. 2015 OKTOBERFEST
Betriebszeiten Acherkogelbahn 31. 05. - 11. 10. 2015
Almenregion Hochoetz
A-6433 Oetz Angerweg 13 T +43 (0) 5252 6385 F +43 (0) 5252 6385-15 [email protected]
hochoetz.at
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BERGSTEIGEN
DIE VERÄNDERUNG
Der Berg ruft, seit Jahrhunderten. Seit mehr als vier
Jahrzehnten begleitet Bergführer Sepp Karlinger aus
Sölden die Gipfelstürmer auf die Ötztaler Dreitausender.
Und beobachtet dabei neben der Natur auch den Wandel
der Zeit.
Interview: Christian Thiele
Wie bist du Bergführer geworden? Als Bergbauernbub 1950 in Sölden
geboren, war ich als Kind jeden Sommer mit Kühen oder Ziegen auf der
Alm unterwegs. Schon früh erkannte ich meine Freude und Begeisterung für die Natur und die Berge. Mit 19 wurde ich zu den Gebirgsjägern
beim Militär eingezogen, wo ich meine ersten Kontakte zum Klettern in
Fels und Eis hatte. Mir kam der Gedanke, mein Hobby in meinen künftigen Beruf umzuwandeln. Da ich mit Hermann Scalet einen sehr guten
Kletterer als Mentor hatte, schaffte ich 1972 die Bergführerprüfung.
Du warst damals 22 Jahre alt. Welche Touren bist du anfangs mit
den Gästen gegangen? Im Ötztal in erster Linie auf die Weißkugel, die
Wildspitze – die höchsten Gipfel eben. Da will heute noch jeder rauf. Um
auch über die Ötztaler Alpen hinauszukommen, führte ich ein paar Jahre für den Deutschen Alpenverein. Bald hatte ich einige Privatkunden,
mit denen ich einiges in den Westalpen und in den Dolomiten kennenlernen durfte. Und so hat es sich ergeben, dass ich zwar nicht auf allen und
auch nicht auf allen höchsten Alpengipfeln war, aber dass ich mich doch
ein bisschen auskenne.
Wenn du das Gestern mit dem Heute vergleichst: Wie hat sich das
Führen verändert? Die Berge und die Naturschönheiten sind immer
noch da. Aber die Gletscher sind kleiner geworden und das Abschmelzen
des Permafrostes hat auch seinen Teil zu Felsstürzen und Steinschlag
beigetragen. Das Leben ist außerdem hektischer geworden. Haben wir
noch Zeit, die wunderschöne Bergwelt zu genießen? Ich setze mich gern
einmal auf den Rucksack und denke, welch schönes Leben und welch
schönen Beruf wir doch haben! Mittlerweile bin ich 64 Jahre, immer
noch gerne in der Natur und versuche, meinen Gästen die Schönheit unserer Heimat zu zeigen.
Was macht für dich einen guten Bergführer aus? Die Liebe zu den
Bergen, der Respekt vor der Natur, starkes eigenes Können und gute
Nerven, gutes Einfühlungsvermögen in die Gäste und richtige Entscheidungen in jeder Situation. Ich bewundere das Können und Wissen meiner jungen und auch einiger älterer Kollegen, aber man darf nie vergessen: die Natur ist stärker!
Was siehst du als deine persönlichen Qualitäten? Ich habe den Gästen immer die Schönheit der Natur zeigen können. Bergführen besteht
für mich nicht daraus, auf einen Gipfel zu rennen und wieder runter.
Man muss sich, finde ich, schon auch einmal hinsetzen und sagen: ‚Hey,
schaut einmal, wie da drüben die Sonne steht, wie dort oben die Wolken
ziehen!’ Und das kann ich nicht schlecht.
BERGSTEIGEN
DIE DAUER
Was bleibt immer gleich am Berg und an seinen
Bezwingern? Manuel Kleon hat den Durchblick und
den Vergleich. Denn schon sein Vater war wie er selbst
Bergführer und Skilehrer im traditionsreichen
Bergsteigerdorf Vent.
Interview: Christian Thiele
Das Bergführerabzeichen ist dir quasi in die Wiege gelegt worden.
Wird von deiner Generation anderes und Neues verlangt? Es gibt
heute Klettersteige und Hochseilgärten, die es damals so nicht gab. Ich
habe außerdem eine Canyoning-Weiterbildung gemacht, weil ich mich
auch im Wasser wohlfühle, was für Bergführer nicht selbstverständlich
ist. Durch den Gletscherrückgang sind heute manche alten Routen wegen Steinschlaggefahr nicht mehr begehbar. Aber im Wesentlichen hat
sich nichts verändert. Wir arbeiten ja mit den natürlichen Gegebenheiten,
erschaffen nichts künstlich.
Was gefällt dir an deinem Beruf? Das Schöne ist, dass du in der Natur bist, das ist sehr abwechslungsreich. Auch wenn ich im Sommer 15
Mal auf die Wildspitze gehe, ist jede Tour anders. Du musst jeden Tag
neu entscheiden: Gehen wir heute da oder dort lang? Wenn du auf einem Gipfel stehst oder unten auf der Hütte nach der anstrengenden Tour
siehst, dass die Gäste zufrieden sind und eine Gaudi haben, dann ist das
eine super Sache.
Und was ist der Preis, den man für das Bergführerleben bezahlt?
Die Familie muss mitspielen. Denn du hast keine geregelten Arbeitszeiten, bist oft abends oder am Wochenende auf der Hütte. Und du bist
sehr wetterabhängig. Auch wenn es schön ist: Mehr als eine Tour am Tag
kannst du nicht gehen. Und wenn es scheußlich ist, dann passiert halt
auch mal zwei Wochen lang gar nichts.
Was macht für dich als Bergführer einen guten Gast aus? Lass es
uns andersherum betrachten. Wenn es einem Gast völlig gleichgültig ist,
ob ich ihm einen Schatz der Natur zeige, eine Blume oder ein Tier, dann
macht mich das nicht gerade zornig, aber schon sehr nachdenklich. Warum zählt für ihn nur, dass er jetzt gerade den 25. oder den 26. Dreitausender besteigt?
Was lernst du als Bergführer vom Gast? Mich beeindruckt, wie gut
sich manche Menschen in den Bergen bewegen, obwohl sie nur wenig
Zeit dort verbringen. Und es fasziniert mich, wenn ein Industrieller, der
Hunderte oder Tausende Mitarbeiter führt, am Berg genau der gleiche
Mensch ist wie ich als Bergführer mit meiner kleinen Gruppe.
Führt ein Bergführer aus Vent anders als einer aus Chamonix? Sicherheitstechnisch nicht. Aber die Westalpenführer haben längere Touren zu bewältigen. Da bricht man früher auf. Allerdings: Auch bei uns,
etwa auf dem Brandenburger Haus, sitzen die Führer um halb fünf beim
Frühstück, brechen in der Dunkelheit mit Stirnlampe auf und drängen auf
Tempo. Wir können es vielleicht ein bisschen gemütlicher angehen.
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K U LT U R
GEWAND MIT
LEIB UND SEELE
Saftiges Grün, schimmerndes Schwarz, kräftiges Rot und
dunkles Blau verleihen der Sommertracht der Ötztaler
Frauen festlichen Charakter. Das zeitlos schöne Kleid
kommt wieder in Mode. Warum es so anziehend wirkt,
weiß Herlinde Schöpf, Trachtenschneiderin in Huben bei
Längenfeld.
Text: Ursula Scheiber
B
estickte Tischdecken und selbstgenähte Kissen schmücken die
holzgetäfelte Bauernstube, ein alter Kachelofen samt Ofenbank –
hier ist die Gemütlichkeit zu Hause. Nadeln, Zwirn und Scheren
auf der Ablage neben der Tür verraten das Handwerk der Hausherrin. In der Stube empfängt Herlinde Schöpf all jene, die sich ein traditionelles Gewand fertigen lassen wollen. Hier nimmt sie Maß, schneidet
Stoffe zu, macht die Anproben. Ist die Tracht vollendet, begleitet Herlinde
Schöpf die frisch gebackene Besitzerin mit einem guten Rat zur Stubentüre hinaus: „Eine Tracht gehört öfter als nur einmal im Jahr getragen!“
„Tracht“ und „tragen“ sind zwei sprachlich verwandte Begriffe. Sie
spiegeln wider, was die Tracht im Laufe der Zeit wurde: ein Erkennungsmerkmal, auf den Leib geschneiderte Identität. Über 200 verschiedene Trachten gibt es in Tirol, je nach Region unterscheiden sich Farben,
Schnitt und Stickereien.
Schneiderin und Trägerin eint die Liebe zur zeitlosen Schönheit.
Wolle, Loden, Leder und Leinen, die ursprünglichen Stoffe und Materialien für Tracht, Janker, Hosen, Blusen und Hemden stammten vorwiegend
aus Eigenproduktion. Nur die Seide für die Festtagsschürzen kam über
die Jöcher, etwa aus dem Bozener Raum in Südtirol.
Die Tracht als bäuerliches Gewand wandelte sich mit der Zeit, kam im
19. Jahrhundert sogar ziemlich aus der Mode. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besann man sich wieder darauf, rückte mit dem traditionellen Kleidungsstück die eigene Herkunft wieder in den Mittelpunkt. Dem
Wandel der Zeiten hat sich das Aussehen der Ötztaler Tracht natürlich auch in einigen Details angepasst. Dennoch hält sie dem schnellen
Wechsel modischer Trends Beständigkeit und Dauer entgegen.
Verzierung und Zuschnitt des Trachtenleibs
K U LT U R
Der mit Tulpen bestickte Samtlatz der Ötztaler Festtagstracht
Trachtenschneiderin Herlinde Schöpf pocht nicht so sehr auf starre Vorgaben. „Die Tracht muss der Trägerin passen und gefallen.“, betont sie.
Kleine Änderungen sind möglich, in der Wahl der Blumen, des Stoffes für
die Schürze oder der Spitzen für die Bluse. „Sorgfältiges Anpassen ist
wohl das Wichtigste beim Trachten-Nähen.“, weiß Herlinde Schöpf: „Kein
anderes Gewand muss so genau auf den Leib geschneidert sein wie die
Tracht. Dann spielt auch die Konfektionsgröße keine Rolle.“
Die Tracht ist ein ideales Kleid für jede Lebensphase, jedoch nicht als
Massenware zu haben. Verglichen mit anderen Tiroler Trachten ist die
Ötztaler Tracht sehr aufwändig in der Herstellung.
Spitzen hin, Litzen her: Die Details sind wandelbar. Unveränderlich
bleibt die Tracht als Symbol von Herkunft und Heimat.
Rund 40 Arbeitsstunden braucht eine routinierte Schneiderin dafür. „Man
muss Liebhaberei dazu haben, sonst tut man sich diese Arbeit nicht an.“,
meint Herlinde Schöpf. Sie selbst ist als ausgebildete Damenschneiderin
durch einen Spezialnähkurs im Ort zum Trachtennähen gekommen. Dank
ihrer Geschicklichkeit beendete sie den Kurs mit gleich zwei statt der üblichen einen Ötztaler Tracht. Und mit einer neuen Passion, dem Nähen
von Frauentrachten und Männerjoppen. Mehr als 20 Jahre lang gab sie
selbst Nähkurse. „Die Tracht ist ein teures Kleidungsstück. Doch auch
Frauen mit wenig Einkommen sollten sich eine Tracht leisten können.“, erklärt Herlinde Schöpf die Intention ihres Nähunterrichts. Sie selbst hat
mittlerweile fünf verschiedene Trachten im Schrank, alle selbst genäht,
versteht sich.
„Eine echte Tracht braucht einen Brustlatz.“, sagt Herlinde Schöpf und
legt einen mit Perlen bestickten trapezförmigen Samtstoff auf den Tisch.
Blumen in Rottönen sind das dekorative Motiv. Den schwarzen Leib aus
Wollbrokat, das Oberteil der Ötztaler Festtagstracht, zieren Doppelherzen oder Tulpen. Ist die Trägerin einmal in Bluse und Leib mit Rock geschlüpft, wird der Brustlatz mit Häkchen eingehängt und mit einem roten Band im Zickzack geschnürt. Zuletzt noch die blaue Schürze mit einer
seitlichen Schleife um die Hüften gebunden – dann ist das textile Kunstwerk komplett.
Einige Kundinnen von Herlinde Schöpf sind Ötztalerinnen, die im Ausland leben. „Für sie ist die Tracht wohl ein Stück Heimat.“, mutmaßt sie.
So haben Exemplare aus ihrer Nähstube den weiten Weg bis nach London oder Kanada gefunden. Die größte Freude macht der Trachtenschneiderin jedoch die heimische Verbindung von Tracht und Kultur. Wenn bei
einer Prozession die Musikkapelle durch das Dorf marschiert, schwingt
auch immer ein wenig Stolz mit. Herlinde Schöpf hat viele Musikantinnen und Musikanten eingekleidet. Auch das ist die Tracht: ein mehr als
nur kleidsamer Ausdruck von Gemeinschaft und Tradition.
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K U LT U R
HOCHHÄUSER BAUEN
Zeitgenössisch offen und mit allen Finessen aktueller Hochgebirgsarchitektur präsentiert sich das neue Restaurant
IceQ hoch über dem Ski- und Wandergebiet von Sölden. Die Hohe Mut Alm an einer Obergurgler Bergbahn kleidet
sich ganz in den Baustil des alten Tirols, obwohl erst 2007 erbaut. Unterschiedlicher können zwei hochalpine
Schlemmertempel nicht sein.
Text: Alexander Hosch
E
in klassisches Alpenholzhaus war das
Ziel, als die Bergbahnen Obergurgl die
alte Hütte auf der Hohen Mut durch ein
neues Gebäude ersetzten. Bei der Firma Unterkofler im Salzburger Land, spezialisiert auf den Abbruch historischer Höfe und
Stadel, gaben sie eine gemütvolle Alpenarchitektur in Auftrag. „Elemente des Oberinntaler Stils, aber mehr noch der etwas geradlinigeren Unterinntaler Variante sind darin zu finden.“,
erklärt Planer Christof Unterkofler. Zirbe, Lärche, Fichte: Alle Balken, Böden und Wände stammen aus 150 bis 600 Jahre alten alpinen Scheunen und Bauernhäusern. Die äußere
Schnitzdekoration ist einem Ötztaler Original
des 18. Jahrhunderts nachempfunden. Auch Tische und Stühle hat man aus Altholz gebaut.
Die Räume wurden hell und weit gestaltet. Andererseits entstanden intime Nischen wie die
„Apostelstube“ für kleinere Gesellschaften.
2013 übernahm Basilius Praxmarer das Lokal. Er nennt seine Hohe Mut Alm „die ideale
Mischung aus ein bisschen Kitsch und viel Gemütlichkeit“. Etwas fürs Herz suche in den Alpen doch jeder. Schaf-Felle liegen jetzt auf den
Bänken, Geweihlüster veredeln den bodenständigen Rahmen. Praxmarer, gelernter Koch
und im Ötztal aufgewachsen, hat sich vorge-
nommen, den regionalen Ausdruck der Küche
zu stärken. Das heißt: eher gepflegter Lagrein
oder Zweigelt Smaragd statt eines glamourösen Tignanello, lieber Grauvieh vom Nachbarhof
als Meeresgetier.
Urkonservativ oder ultramodern? Im Dreitausenderbereich ist die Antwort philosophisch.
Das ultramoderne Restaurant IceQ im 15 km
entfernten Sölden ähnelt dagegen einem StarWars-Raumgleiter. Die Gäste betreten ihn stilgerecht über eine Metallschleuse, die stark an
die Gangways zwischen Airportterminal und
Flugzeug erinnert. Wer hier reserviert hat, kann
von drinnen ein exklusives Rundumpanorama
aus Dolomiten, Wildspitze, Stubaier Bergen,
Ortler und sogar manchmal der Zugspitze erleben. „Zuerst habe ich nur einen kleinen Monoblock geplant.“, erzählt Architekt Johann Obermoser aus Innsbruck. „Dann wurde klar, dass
140 statt 100 Sitzplätze gebraucht werden.
Also banden wir die neue Glasarchitektur mit
der Bergstation der Gaislachkoglbahn zusammen.“ Auch die hat Obermoser vor drei Jahren
gebaut. Nun bietet sich dem Ankommenden
ein theatralisches Bewegungsbild: die Gondelbahn, der kantige Restaurantkörper und dazu
K U LT U R
ein großer roter Felsen, den eine Stahltreppe
erschließt. Oben wird dann jeder per Hängebrücke auf das IceQ-Aussichtsdach entlassen.
Der IceQ eröffnete im November 2013. Alles
– Glas, Stahl, Mobiliar – kam im Lift oder wurde von Lkws über eine unbefestigte Piste hochgebracht.
Auf brüchigem Permafrostboden standhalten
soll der IceQ, den Hüttenzauber wahren
die Hohe Mut Alm. Beides geht gut – mit
passendem Drinnen und Draußen.
Die größte Herausforderung? „Eindeutig der
Permafrost!“, sagt Obermoser. Schon zwei Gasthäuser gingen an den Klimawandel verloren. Ein
Grundriss von 170 m² dürfe nicht überschritten
werden, berechneten die Geologen. „Nun ruht
das Betonfundament auf drei pneumatischen
Punkten.“ Küche, Restaurant, Weinkeller, Gästebäder und eine Lounge füllen die vier Etagen
darüber, eine Konstruktion aus Stahl und Glas.
Es gibt einen Überhang und zwei Terrassen.
Heimische Eiche schmückt die Dielen, Treppen
und Lamellen. Lokaler Gneis wurde für die Böden nach Maß geschnitten. In der Lounge gibt
es Filzsessel und Lodenvorhänge, nur die Kupferlampen steuerte ein englischer Designer bei.
Die Küche des IceQ war von Anfang an als hochklassig geplant. Neben österreichischen Klassikern wie Backhendlsalat und Wiener Schnitzel gibt es Spezialitäten aus den Ländern des
ganzen Alpenbogens. Besonderer Pioniergeist
steckt im Weinprojekt PINO 3000, das die Besitzerfamilie Falkner aus der Taufe hob. Drei Winzer
aus Deutschland, Südtirol und dem Burgenland
komponierten aus ihren besten Pinot-Noir-Trauben einen Tropfen, der nun im IceQ in Barriquefässern lagert – eine streng limitierte Edition.
Bei allen Kontrasten haben beide Restaurants
eine wichtige Gemeinsamkeit: sowohl die Hohe
Mut Alm auf 2.670 m wie der IceQ auf 3.048 m
wollen ihre Besucher auf mehr als nur einen Genussgipfel schicken. Nicht zuletzt deshalb wurden Ski-Bars und andere Lärmquellen weit weg
verbannt. Ganz oben soll der Gast sein feines
Mahl in perfekter Ruhe und im Einklang mit der
einzigartigen Landschaft erleben.
INFO
www.soelden.com/iceq
www.hohemutalm.com
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K U LT U R
REGISSEUR
DER WIDERSPRÜCHE
2014 feierte sein Künstler-Netzwerk lawine torrèn den 25. Geburtstag.
Mit einzigartigen Großraum-Inszenierungen wie dem Gletscherschauspiel
HANNIBAL wurde der Salzburger Regisseur und Choreograph Hubert Lepka
bekannt. Trotz seiner Arbeit mit avantgardistischen Stücken und modernsten
Technologien lebt Lepka die Liebe zur Natur aus – zuhause im Innviertel und
gern auch im Ötztal.
Text: Dagmar Gehm
W
as für ein cooler Typ, dieser Regisseur Hubert Lepka! Was für ein
gescheiter Mensch, dieser Dr. jur.
Hubert Lepka! Ganz entspannt
sitzt er unter dem Walnussbaum. Welche Projekte in seinem Kopfkino wohl gerade hinter
den langen Stirnfransen ablaufen mögen? Gigantische Großrauminszenierungen, in denen
er minutiöse Einsätze plant mit Heerscharen
von Soldaten, Flugzeugen, Fallschirmspringern,
Pistenbullys wie beim Gletscherschauspiel
„HANNIBAL“ in Sölden? Oder entwirft er just
in diesem Augenblick wieder etwas im Stil des
stillen Wandertheaters „Friedl mit der leeren Tasche“ in Vent? Oder vielleicht beides?
Es würde nicht erstaunen bei einem Menschen, der nachgerade rauschhaft seine Kreativität auslebt. Der im Kammerchor Salzburg
singt, der tanzt, Märchen erzählt, Traumwelten
baut und Sehnsüchte schürt. Der die Menschen
entführt in nie gekannte Fantasiewelten, verführt zu nie erlebten Abenteuern. Als Künstler
produziert er Ideen im Überfluss. Als Stratege
weiß er sie klar strukturiert zu realisieren. Ein
Widerspruch auf den ersten Blick. Eine geniale
Ergänzung auf den zweiten.
Kontrapunkte setzte das Multitalent schon in
der Ausbildung. In Rechtswissenschaften hat er
promoviert, gleichzeitig Gesang und zeitgenössischen Tanz am Mozarteum studiert. Die Juristerei legte er irgendwann ad acta, um sich
ausschließlich der Kunst zu widmen. Mal laut,
mal leise, immer experimentell. Bereits mit seinem ersten Stück – „108 EB“, Kammermusik
für 4 Motoren & Bedienungspersonal – feierte er 1989 in Salzburg große Erfolge. Eine Vielzahl aufsehenerregender Inszenierungen folgte, bis heute.
Piste oder Wanderweg: Lepkas Spielstätten
sind alles außer gewöhnlich.
Kraft schöpft der Vielbeschäftigte als Land- und
Forstwirt im Innviertler Moosdorf. Dort lebt er
mit seiner Frau Julia und den Söhnen Lewin (9)
und Gustav (5). Zwei erwachsene Kinder und
eine Enkeltochter ergänzen die Patchwork-Familie. Zuhause tankt er auf. Am liebsten im eigenen Wald, „wo ich mich um unsere Bäume
kümmere“.
Immer wieder zieht es ihn auch ins Ötztal.
„Hier kann ich den Alpinisten ausleben beim
Bergsteigen, Mountainbiken, Snowboarden.
Hier erlebe ich magische Momente.“, sagt der
durchtrainierte 57-Jährige. Am Piburger See, im
Niedertal, auf dem Brunnenkogel.
WASSER
Servus, ich bin‘s der
WIDI
Am liebsten treibe ich mich im Ötztal rum.
Hier kann ich mich am besten austoben,
und jeder Tag vergeht im Flug.
Wieso mir ausgerechnet das Ötztal so
gut gefällt? Ganz einfach: Hier gibt’s
den besten Mix aus Abenteuer und
Natur, Erlebnis und Vielfalt. Selbst ein
waschechter Ötztaler wie ich findet
hier ständig wieder was Neues und
Interessantes zum Entdecken.
Noch mehr meiner Abenteuer
findest du hier, oder auf
www.family.oetztal.com
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AUSKLANG
DER SOMMER GEISTERT AUS
Zauberhafte Zeiten brechen an, wenn die Ötztaler Natur sanft in den Ruhemodus gleitet. Wenn Berg und Tal letzte
Bäder nehmen in goldenem Sonnenglanz und tiefem Himmelsblau. Und wenn die letzten Gäste zusammen mit den
Ötztalern bodenständigen Erntedank oder archaische Steinzeitrituale feiern.
Text: Isolde v. Mersi
D
er Wald musiziert. Spielt ein Stück
für eine nah am Ohr summende Fliege, einen hoch im Geäst klopfenden
Specht und eine sehr ferne Motorsäge. Solche Konzerte sind nur zu hören, wenn
es ansonsten ganz still ist zwischen den Bäumen. Wenn selbst auf ortsnahen Wanderwegen kaum mehr jemand unterwegs ist.
Wenn der Sommer ausgeistert, ist das Ötztal besonders erholsam. Die Pulsschläge der
Natur sind deutlicher zu hören, und noch ihre
kleinsten Schätze funkeln im klaren, warmen
Licht des Altweibersommers bezaubernder
denn je. Die zarten Netze der Baldachinspinnen
glitzern im Morgentau. Die winzigen Tierchen
lassen sich vom Wind durch die Septemberluft tragen; ihre selbst gesponnenen Flugfäden sind manchmal als zartes, fast geheimnisvolles Streicheln an der Wange zu spüren. Der
Volksglaube sah in diesen Spinnweben mal das
Werk von Elfen oder Zwergen, mal das Haar
der Jungfrau Maria. Doch es gibt auch eine logische Erklärung für die Wetterphänomene der
Zeit zwischen Sommer und Herbst: Ihr stabiles, warmes und trockenes Wetter intensiviert
den Spinnenflug, die Laubverfärbung und den
Laubfall.
Wenn der Sommer geht,
kommt die Zeit der Gemächlichkeit.
Für alle, die Natur im Ruhepuls und
lässiges Feiern genießen wollen.
Auf den Hochweiden oberhalb von Sölden,
Obergurgl und Vent lösen Almrausch und Konsorten einen herbstlichen Farbrausch aus.
Buschwerk und Gräser, Moose und Flechten
leuchten in allen Schattierungen von Rot, Rost,
Gelb und Grüngrau. Die Schafe aus Südtirol
sind Mitte September über die Jöcher zurückgekehrt in die heimatlichen Ställe, das Bimmeln
ihrer Glöckchen ist verstummt. Nur die Zirbenhäher lassen manchmal aus den Baumwipfeln
ihre eigenartig kratzenden Vogelstimmen hören – sie überwintern in ihren Revieren an der
Baumgrenze, wo sie den Sommer über Futterdepots angelegt haben.
Unten im Tal genießen seine Bewohner die
Ruhe des Herbstes vor dem Ansturm der Wintersportler. Im Bus, auf dem Gehsteig, im Gasthausgarten, in den Geschäften: Überall und
immer bleibt ein wenig Zeit für Gespräche, miteinander oder mit den letzten Gästen im Tal.
Und auch genug Zeit zum Feiern. Bunt und sin-
Das Ötzi Dorf in Umhausen
Bei den Haiminger Markttagen
AUSKLANG
nenfroh geht es am Taleingang her bei den Haiminger Markttagen im Oktober, dem größten
Tiroler Erntemarkt. Da können die Besucher außer frisch geernteten Haiminger Äpfeln auch
andere Köstlichkeiten von den Höfen probieren:
Honig und Marmeladen, Käse und Würste, Erdäpfel und Biogetreide.
Magische Stimmungen fängt das Ötzi-Dorf
am Waldrand von Umhausen mit seinen archaisch anmutenden Herbstritualen ein. Passend zur Erntedankzeit wird Anfang Oktober
ein abendliches Opfer- und Ritualfest zelebriert. „Es zeigt den Besuchern, wie eine Dorfgemeinschaft der Jungsteinzeit geopfert hat,
und zwar ziemlich authentisch, denn das Fest
wurde gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Berater des Ötzi-Dorfs entwickelt, dem
Innsbrucker Archäologie-Professor Walter Leitner.“, erzählt Leonhard Falkner, der Geschäftsführer des Ötzi-Dorfs, und geht in die Details:
„25 Darsteller einer jungsteinzeitlichen Dorfgemeinschaft, vom Schamanen bis zum Kleinkind,
ziehen im Fackelschein zum Opferplatz. Sogar
ein Hund ist dabei – das älteste Haustier der
Menschheit.“ Faszinierend: Die Gewänder der
Schauspieler tragen die Muster von Felszeichnungen, der Schmuck ist aus Bernstein, die Gesichter sind bemalt wie damals vor mehr als
5.000 Jahren.
Das Ende der Saison im archäologischen Freilichtmuseum wird am letzten Samstag im Oktober mit dem rituellen Versenken des Einbaums
im Teich bei der Fischerhütte zelebriert. „Nur
im Wasser gelingt es, den Einbaum den Winter
über zu konservieren“, erklärt Falkner, „und die
Methode hat sich seit der Steinzeit nicht geändert. Der Einbaum wird mit schweren Steinen
befüllt, bis er auf den Teichgrund sinkt.“
Bevor der Wasserspiegel des Teichs zu Eis erstarrt, müssen auch die allerletzten Ötztaler
Sommergäste Abschied nehmen: Die Urforellen werden mit Hilfe der Längenfelder Feuerwehr ausgefischt und in die Nachzuchtanstalt
in Thaur zurückgebracht. Sie sichert das Überleben der seltenen, Jahrtausende alten Spezies.
INFO
Blick vom Wald bei der Lenzenalm Richtung Obergurgl
Ötzi-Dorf: www.oetzi-dorf.at
Haiminger Markttage:
www.haiminger-markttage.at
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DORFLEBEN ZWISCHEN
BLÜTEN- UND
GIPFELMEER
670 m – 2.150 m
HAIMING-OCHSENGARTEN.
FERIEN UNTERM APFELBAUM.
Sonnentage in Hülle und Fülle am Taleingang. Obstbäume
sind ständige Begleiter auf Fuß- und Radwegen in lieblicher Landschaft. Das Bergdorf Ochsengarten lockt mit
Almen und aussichtsreichen Gipfeln.
SAUTENS.
EDLE TROPFEN GENIESSEN.
Wo das Ötztal beginnt, herrscht mildes Klima. Üppig
gedeihen die Obstbäume. Edelbrenner machen das
Beste daraus: klare Brände, die müde Wanderer und
Radler stärken.
OETZ.
ALLES FÜR DIE FAMILIE.
Der Urlaub für Groß und Klein. Umgeben von
der malerischen Kulisse der Region Oetz.
Mittendrin das Juwel für alle Familien- und
Naturfreunde: Der Piburger See. WIDI’s Heimat.
UMHAUSEN-NIEDERTHAI.
ERHOLUNG IM TAKT DER NATUR.
Reinen Bergfrieden erleben in Niederthai auf der Höhenterrasse. Action im Tal: im Ötzi-Dorf, in den Klettergärten
oder am Wasserläufer-Pfad zum Stuibenfall,Tirols mächtigstem Wasserfall. Gesundbrunnen ist die Heilquelle im
Kurzentrum.
LÄNGENFELD.
DIE KRAFT DES WASSERS.
Laufend neue Eindrücke sammeln im Höhenbewegungszentrum und im Nordic-Fitness-Center. Konditionscheck und Wellness in der Therme Aqua Dome. Dem
Himmel und der Natur gleich nah sein im idyllischen
Berg- und Wallfahrtsdorf Gries.
SÖLDEN.
HOTSPOT DER ALPEN.
Zur Bestform finden. Sportlich ambitioniert und
voll in Aktion sein auf Almen, Trails und Gletschern.
Mit der futuristischen Gaislachkoglbahn hinauf zu den
Aussichtsplattformen BIG3.
OBERGURGL-HOCHGURGL.
DER DIAMANT DER ALPEN.
Die Ruhe und Kraft von Gletschern und Hochalmen genießen. Beim Wandern pollenfreie Luft atmen. Und den
Komfort von Gastlichkeit in Top-Qualität kennenlernen,
die für alle leistbar ist.
VENT.
DAS BERGSTEIGERDORF.
Am Fuß der 3.774 m hohen Wildspitze, des alpinen
Höhepunkts Tirols. Pfarrer Senn hat hier den Alpintourismus ins Rollen gebracht. Die „Geierwally“ wurde
hier inszeniert.
DIE HÖHEPUNKTE
AUF EINEN BLICK.
Haiming
Ochsengarten
Sautens
EVENTS:
„VOLKSMUSIK AM BERG“
ALMENREGION HOCHOETZ
JUNI 2015
KINDER:
NATURPARK-FAMILIENFEST
UMHAUSEN-NIEDERTHAI
19.07.2015
KULTUR:
ARTeVENT – VENT
AUGUST 2015
INFORMATION HAIMING 6433 Oetz
T +43 (0) 57200 800 F +43 (0) 57200 801
[email protected] www.oetz.com
INFORMATION SAUTENS 6432 Sautens
T +43 (0) 57200 600 F +43 (0) 57200 601
[email protected] www.oetz.com
INFORMATION OCHSENGARTEN 6433 Ochsengarten
T +43 (0) 57200 820 F +43 (0) 57200 821
[email protected] www.oetz.com
EVENT:
HAIMINGER MARKTTAGE
10.10.2015 & 17.10.2015
WANDEREVENTS:
4-SEEN MARSCH
19.07.2015
Oetz
Umhausen
Niederthai
GLETSCHERFLOHMARSCH
02.08.2015 (Obergurgl nach Vent)
SPORT:
ÖTZTALER KLETTERCAMP – LÄNGENFELD
ENDE AUGUST / ANFANG SEPTEMBER 2015
WANDERN:
WANDERTHEATER
„FRIEDL MIT DER LEEREN TASCHE“ – VENT
SEPTEMBER 2015
Eine Gruppe von Leuten wandert still durchs
Niedere Tal zur Martin-Busch-Hütte. Auf diesem
atemberaubend schönen Weg erleben Sie die
Flucht des Herzogs von Tirol als ein alpines
Drama an Stationen in der weiten Landschaft.
Knöpfe im Ohr vermitteln Text und Musik.
Geschichte wird gemacht!
INFORMATION OETZ 6433 Oetz
T +43 (0) 57200 500 F +43 (0) 57200 501
[email protected] www.oetz.com
INFORMATION UMHAUSEN 6441 Umhausen
T +43 (0) 57200 400 F +43 (0) 57200 401
[email protected] www.umhausen.com
INFOPOINT AMBACH 6433 Oetz
T +43 (0) 57200 700 F +43 (0) 57200 701
[email protected] www.oetztal.com
INFORMATION NIEDERTHAI 6441 Umhausen
T +43 (0) 57200 420 F +43 (0) 57200 421
[email protected] www.umhausen.com
Längenfeld
SPORT:
SCHNITZELJAGD – SÖLDEN
26. – 28.06.2015
Die Schnitzeljagd ist der ultimative EnduroEvent – kein Rennen oder Wettkampf, sondern
ein unkomplizierter, spaßiger Enduro-Event, bei
dem ihr Trails ohne Ende fahrt. Einen ganzen
Tag lang in Zweierteams auf Sahne-Trails dem
„Goldenen Riesenschnitzel“ hinterherjagen –
und das mit Gondelunterstützung.
EVENT:
ÖTZTALER RADMARATHON
30.08.2015
INFORMATION LÄNGENFELD 6444 Längenfeld
T +43 (0) 57200 300 F +43 (0) 57200 301
[email protected] www.laengenfeld.com
Sölden, Hochsölden
Zwieselstein
INFORMATION GRIES 6444 Längenfeld
T +43 (0) 57200 330 F +43 (0) 57200 331
[email protected] www.laengenfeld.com
INFORMATION SÖLDEN 6450 Sölden
T +43 (0) 57200 200 F +43 (0) 57200 201
[email protected] www.soelden.com
Der Ötztaler Radmarathon ist Kult. Seit mehr
als 30 Jahren treffen sich Radsportfans aus
mittlerweile 35 Nationen zum wohl härtesten
Radmarathon der Alpen.
Vent
SPORT:
ADIDAS SICKLINE
OKTOBER 2015
Hier treffen die besten Slalomfahrer des
Kajaksports auf die weltbesten Extrempaddler.
Alle haben nur ein Ziel vor Augen: auf der
legendären Wellerbrückenstrecke in Oetz den
begehrten Weltmeistertitel zu ergattern.
INFORMATION OBERGURGL-HOCHGURGL 6456 Obergurgl
T +43 (0) 57200 100 F +43 (0) 57200 101
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INFORMATION VENT 6458 Vent
T +43 (0) 57200 260 F +43 (0) 57200 261
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