Das ist Handwerk! Anzeigen-Sonderveröffentlichung · 14. November 2015 Kreishandwerkerschaft Münster www.wn.de/muenster/kreishandwerkerschaft Azubi und Student zugleich Duales Studium Bauhandwerk Duales Studium bietet neue Chancen – für die jungen Straßenbauer und für die Handwerksbetriebe Von Martin Ellerich MÜNSTER. Heute Baustelle, morgen Hörsaal. Gleichermaßen zu Hause in der Praxis und in der Theorie. Student und Auszubildender zugleich. Das bietet ein duales Studium – jetzt auch im Straßen- oder Tiefbau. Zum Beginn des Wintersemesters vor wenigen Wochen hat Prof. Dr.-Ing. Jan Vette die ersten 16 Studentinnen und Studenten an der Fachhochschule Münster begrüßt. „Wir müssen uns schon heute die Führungskräfte für morgen sichern“, erklärt Alfred Bogatzki, Obermeister der Straßen- und Tiefbauinnung Münster, was für die Unternehmen an dem Projekt interessant ist. Kluge Köpfe gewinnen und kluge Köpfe halten – vor der Herausforderung stehen auch die Straßen- und Tiefbauunternehmen im Münsterland angesichts des demografischen Wandels. „Unternehmen können sich über das duale Studium angehende Fach- und Führungskräfte sichern und gezielt auf bestimmte Positionen hin entwickeln“, sagt Vette. Denn: Seine jungen Studenten sind im dualen Studium Azubis und Studis zugleich – und beim Lehrherrn angestellt. Am Anfang eines dualen Studiums steht damit für Bewerber erst einmal die Suche nach einem Ausbildungsbetrieb, der auch dem dualen Studium zustimmt. „Erst wer eine Ausbildungsstelle hat, kann sich bei uns an der Drei Fragen an: Prof. Dr.-Ing. Jan Vette Haben Sie persönlich auch einen Bezug zur Praxis, oder haben Sie nach dem Studium einen Praxisschock erlebt, Herr Prof. Vette? Vette: (lacht) Ich habe nach dem Zivildienst tatsächlich eine praktische Ausbildung gemacht – als Bauzeichner. Dann habe ich Bauingenieurwesen in Bochum studiert, danach in einem Ingenieurbüro gearbeitet, bevor ich zur Promotion zurück an die Uni gegangen bin. Studium und Ausbildung binnen vier Jahren – so ist es beim dualen Studium. Ausbildungsbetriebe, Lehrbauhof und Fachhochschule Münster arbeiten dabei eng zusammen: Prof. Dr.-Ing. Jan Vette von der Fachhochschule Münster (vorne links), Harald Dobler, Lehrlingswart der Straßen- und Tiefbau-Innung Münster, Obermeister Alfred Bogatzki und Dirk Albers aus der Geschäftsführung des Lehrbauhofs Münster. Foto: Martin Ellerich Fachhochschule einschreiben“, sagt Vette. „Im ersten Jahr laufen die dualen Studenten mehr oder weniger normal in der Ausbildung mit“, sagt Wolfgang Teichmann, Fachbereichsleiter auf dem Lehrbauhof in Münster. Zeiten im Betrieb, der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildung – etwa auf dem Lehr- bauhof – wechseln sich ab. Nur: Ihre Zwischenprüfung legen die Azubi/Studenten in der Regel bereits nach einem Jahr ab. „Wir haben den praktischen Teil ganz bewusst an den Anfang gesetzt“, sagt Prof. Vette. „Der Praxisbezug war uns wichtig. Wir wollen praktische Fachkenntnisse und akademische Kompetenz mitei- Akademiker, die keine Theoretiker sind, also? Vette: Das kann man so sagen. zeit. Wen nur der Traum von langen Semesterferien zum Studium treibt, für den ist das duale Studium also eher nichts. Im Gegenzug fließt aber, so lange die Lehre läuft, die Ausbildungsvergütung – und das erspart das Jobben nebenbei. Die Abschlussprüfung als Azubi – also ihre Gesellenprüfung – legen die Studie- renden in der Regel bereits nach zweieinhalb oder drei Jahren ab. Danach folgen noch zwei Semester Vertiefungsstudium und die Bachelorarbeit. Danach sind sie nicht nur Tief- und Straßenbau-Gesellen, sondern auch Bauingenieure (Bachelor of Engineering). Ein dualer Ausbildungsgang, doppelter Abschluss. Auch ein anschließender Masterstudiengang Bauingenieurwesen mit den Profillinien „Hoch- und Industriebau“ beziehungsweise „Umwelt und Infrastruktur“ ist möglich. „Wir haben immer wieder gute Auszubildende, die gerne noch mehr lernen und mehr Aufstiegschancen hätten“, sagt Obermeister Bogatzki. „Über das duale Studium können wir von vornherein gute Leute an unseren Betrieb binden.“ Die Enttäuschung, dass gute Gesellen nach der Ausbildung erst einmal an die Hochschule gehen und – oft – für den Betrieb verloren sind, lässt sich so verhindern. Und offenbar lassen sich auch junge Frauen mit dem dualen Studium besser ansprechen. „Bei uns sind 20 bis 30 Prozent der Studierenden weiblich“, sagt Vette. „Unter den Tiefbau-Azubis sind es sonst vielleicht ein oder zwei Prozent“, ergänzt Bogatzki. Weiterer Vorteil: „Wer so ein duales Studium absolviert hat, kommt nicht unvorbereitet aus der Theorie in die Praxis“, lobt Bogatzki. Akademiker, aber keine Theore- Praktische Arbeit gehört bei tiker eben. diesem Studium dazu. Foto: Gerharz Straßen- und TiefbauerInnung Münster Ossenkampstiege 111 48163 Münster Telefon: 02 51/ 5 20 08-17 E-Mail: [email protected] Internet: www.strassenbauer-muenster.de Tief- und Straßenbau GmbH Straßen-, Außenanlagen- und Ingenieurbau Geschäftsführer: Roland Wichmann Loburg 51 . 48346 Ostbevern Fon 02532 231 . Fax 02532 958355 Graf-Galen-Straße 37 59269 Beckum-Neubeckum [email protected] Worin liegt aus Ihrer Sicht der Vorteil des dualen Studiums? Vette: In der optimalen Verbindung von Theorie und Praxis. Die Unternehmen können sich hier passgenau auf ihre Bedürfnisse passende Führungskräfte entwickeln und sichern. Neben allem Inhaltlichen ist aus meiner Sicht aber auch etwas anderes besonders wichtig: Die Studierenden lernen vom ersten Tag an, sich in eine Gruppe, ein Unternehmen einzuordnen. Sie kennen die Umgangsformen auf der Baustelle, sie lernen, die Kollegen oder Mitarbeiter und deren Arbeit zu schätzen. nander bündeln.“ Im ersten Jahr kommen die Studentinnen und Studenten daher nur an einigen Samstagen zu Einführungskursen an die Fachhochschule. Erst im zweiten, dritten und vierten Jahr folgt das eigentliche Studium – unterbrochen von Zeiten in Betrieb und Ausbildung während der vorlesungsfreien Wer ein duales Studium Bauingenieurwesen absolvieren will, braucht mindestens die Fachhochschulreife. Studieninteressierte bewerben sich bei den Unternehmen, die duale Ausbildungsplätze anbieten. Erst wenn sie dort einen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben, können sie sich auch an der Fachhochschule einschreiben. Das heißt, wer im nächsten Wintersemester beginnen will, sollte sich – wie bei Lehrstellen üblich – möglichst schon jetzt bewerben. ► Regelstudienzeit: vier Jahre (acht Semester) um beide Abschlüsse zu erhalten. ► Beginn: zum 1. Juli mit einem Jahr Ausbildung im Betrieb, anschließend drei Jahre Studium und Praxis in der vorlesungsfreien Zeit im Wechsel. ► Abschlussprüfungen: Ausbildung durch die Handwerkskammer, Studium durch die FH. (mel) n Infos: www.fh-muenster.de/ fb6/dual Telefon 02525-89 0 STRATIEBO Alfred Bogatzki & Sohn GmbH Ausbildung beim Bogatzki-Team Straßen-, Tief- und Ingenieurbau Kappenberger Damm 288, 48163 Münster, Tel. 0251-78331 Ihr Spezialist für Pflasterarbeiten aller Art. macht Freude
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