Vortrag am 13.04.2015 von Antonia Kiefer, Landwirtin aus Aitern

12.05.2015
Vortrag am 13.04.2015
von Antonia Kiefer, Landwirtin
aus Aitern Südschwarzwald)
Mutterkuhbetrieb in Schönau: 16 Kühe, Rinder und Deckbulle (in Tretmiststall)
6 Buurenziegen auf Tiefstreu
Milchviehbetrieb in Aitern: 12 Milchkühe, Nachzucht und Kälber, in Anbindehaltung mit
Eimermelkanlage; Eigenbestandbesamung
Schwarzwaldmilch holt die Milch alle 2 Tage ab
Rasse: Hinterwälder : vom Aussterben bedroht, da sie sehr klein und leichtgewichtig sind
Gesamtfläche: Wiesen und Weiden knapp 50ha und 13ha Wald
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Witterung: ca. 145 Frosttage
Jahresdurchschnittstemperatur bei 4,3°C,
1.500mm Niederschlag (Regen und Schnee) pro qm und Jahr
Bodenverhältnisse: vorherrschend: basenarmes Silikatgestein, gebildet aus Granit und Gneis;
viele Böden haben unter der Humusschicht gleich
den C-Horizont, meist ein sandiger Lehm oder einfach Urgestein.
Die Ertragsmesszahl liegt etwa bei 15
Der ph-Wert ist im Bereich von 4,2 bis 4,6
Phosphor, Kali und
Magnesium im Durchschnitt in der Gehaltsklasse B
Pflanzenarten: Gräser bilden einen Anteil von ca. 50%, Kräuter ca. 30% und Leguminosen ca.20%.
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Bewirtschaftung: reines Grünland: Wiesen zur Winterfuttergewinnung
mit Herbstbeweidung oder reine Weiden.
Hangneigung teilweise über 45%.
Düngung: gedüngt werden die Mähflächen im Frühjahr mit Festmist (in
Schönau) und Gülle (in Aitern), im Herbst werden die Weiden
mit Festmist bzw. Gülle versorgt.
Welche Bedeutung hat nun die Artenvielfalt für Heuproduktion und Tierernährung?
Artenvielfalt bedeutet: dass auf einer Grünlandfläche viele verschiedene Pflanzenarten in
einem ausgewogenen Verhältnis vorkommen:
Pflanzen mit hoher Futterwertzahl, mit niedriger und
in geringen Mengen auch giftige Pflanzen
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Artenreiche Flächen sorgen für:
− eine bunte Vielfalt an Inhaltsstoffen im Futter
− einen Artenreichtum an Tieren: Schmetterlinge, Spinnen, Vögel, Insekten,
Bodenlebewesen
− einer Augenweide für Menschen, die Erholung suchen und sich „entstressen“
wollen
− gesunde Tiere, die wertvolle Mineralien, Vitamine und Spurenelemente etc. auf
natürliche Weise aufnehmen
− Verzicht auf Chemie
Rinder und Ziegen finden in artenreichem Futter:
- „vollwertige“ Ernährung, ohne Chemieeinsatz
- Verschiedene Wirkstoffe: z. B. Bitter- , Gerb- und Schleimstoffe
- Beste Voraussetzungen für die natürliche Gesunderhaltung
- „Alle Zutaten“ für hochwertige Lebensmittel wie Milch und Fleisch
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Für die Heuproduktion heißt Artenvielfalt:
- Dass der Sommer im Winter verfüttert wird: durch bodenschonende Bearbeitung und
sorgsame Bergung des Futters, bleiben die wertvollen Pflanzen (-teile) bestmöglich
erhalten
- Schmackhaftes Futter: aus geringen Mengen gutem Futter, kann eine akzeptable
Leistung erbracht werden (Milch / Fleisch)
- Grundfutter ist wertvoll, weil es regional, unbehandelt und qualitativ hochwertig ist
Ziel:
- Einen intakten Lebensraum für viele, auch seltene oder vom Aussterben
bedrohte Pflanzen und Tiere zu schaffen, egal wie groß oder klein sie
sind!
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Ein Mensch kommt zart und nachgiebig zur
Welt.
Bei seinem Tod ist er hart und starr.
Grüne Pflanzen sind weich und voller
Lebenssaft.
Bei ihrem Tod sind sie verdorrt und trocken.
Daher ist das Starre und Unbeugsame der
Schüler des Todes.
Das Weiche und Nachgiebige ist der Schüler
des Lebens.
So gewinnt eine Armee ohne Flexibilität
niemals eine Schlacht.
Ein Baum, der unbiegsam ist, wird leicht
gebrochen.
Das Harte und Starke wird vergehen.
Das Weiche und Schwache wird fortdauern.
(Lao Tse)
Ein herzliches Dankeschön für Ihre Aufmerksamkeit!
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