Dezember 2015 - Lebendige Gemeinde

Das Magazin der ChristusBewegung 4 | 2015
Erziehung ist
Beziehung
Gott fragt – ganz konkret
Dr. Heiko Krimmer
Flüchtlingsfrage, Strategische
Planung und Haushalt
Seite 4
Bericht aus der Synode
Seite 19
Bewegt fürs Evangelium
Die JuMiKo 2016 – eine Herausforderung
Seite 16
www.lebendige-gemeinde.de
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4·2015
termine · inhalt
Termine
Dezember
14.–15.12.Weihnachtskonferenz der Chöre der
Liebenzeller Mission
20.12. Stadtbeweger und JuGo Stuttgart,
Stiftskirche Stuttgart
31.12. Silvesterkonferenz, Die Apis, Hülben
Januar
10.1. 23. Jugendkonferenz für Weltmission
(siehe Seite 19–20)
6.1. Jahrestreffen Aidlinger Schwestern, Stuttgart
10.–17.1.Allianzgebetswoche
14.–16.1. Christlicher Medienkongress, Schönblick
22.–23.1. Tagung für Kirchengemeinderäte,
Schönblick
23.1. Turm-Treff, Albrecht-Bengel-Haus, Tübingen
29.–30.1. Frauentage, Liebenzeller Gemeinschaftsverband,
Bad Liebenzell
Februar
6.2. 1. Forum Pietismus, Korntal (siehe Seite 24)
6.2. Männertag, Liebenzeller Gemeinschaftsverband,
Bad Liebenzell
9.2. Jungschartag, Bad Liebenzell
10.2. FreshX-Seminartag, Hannover
11.–13.2. Willow-Creek Leitungskongress, Hannover
14.2. KinderPlus-Kongress, Willow Creek, Hannover
21.2. Frauentag, Württembergischer Christusbund,
Friolzheim
26.–28.2. YouthPrayer Congress, Bad Liebenzell
inhalt
biblische grundlegung
4
Bewegt fürs Evangelium
Heiko Krimmer
titelthema
8
Erziehung ist Beziehung
150 Jahre Evangelische Lehrer- und Erzieher­
gemeinschaft Württemberg (1865–2015)
Traugott Kögler / Dr. Paul-Gerhard Roller
itelthema
12tBildung
benötigt Religion –
Religion benötigt Bildung
Stefan Hermann
ericht aus der synode
16bFlüchtlingshilfe,
Strategische Planung
und Haushalt
Herbsttagung der Synode
veranstaltung
19Gott
fragt – ganz konkret
Die JuMiKo 2016
21aus den bezirken
inladung
24eEine
Gemeinde – viele Kulturen?
1. Forum Pietismus
März
.3. 5
5.–6.3. 10.–12.3. 10.–13.3. 19.3. Forum für Weltmission, Bad Liebenzell
CVJM-Landestreffen, Sindelfingen
Frühjahrstagung der Landessynode, Stuttgart
Kongress Jesus bewegt, Die Apis, Schönblick
Balinger Rockfestival, Balingen
Weitere Termine finden Sie auch online unter
www.lebendige-gemeinde.de/termine
impressum
Herausgeber und Bezugsadresse
Lebendige Gemeinde.
ChristusBewegung in Württemberg e. V.
Saalstraße 6
70825 Korntal-Münchingen
Telefon 0711/83 46 99
Telefax 0711/8 38 80 86
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editorial
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liebe leserinnen und leser
Weihnachten: Beziehung und Bewegung
Es gibt kein eindrücklicheres, anschaulicheres, kindgerechteres Fest als Weihnachten. Ich liebe Weihnachten.
Ich liebe das Staunen über Gott, der so groß ist und zu
uns in Lieblosigkeit und Schuld verlorenen Menschen
so voller Liebe und Barmherzigkeit, dass er ein Kind
werden will.
Ein Kind steht mit seiner Oma vor der Krippe in der
Kirche. Der Stall, die Hirten, die Maria und Josef, Ochs
und Esel, die Weisen aus dem Orient. Und plötzlich
­entdeckt der Junge das Kind in der Krippe und ruft
staunend aus: »Oma, der liebe Gott ist aber klein!«
Das ist zum Staunen und zum Freuen: Gott wird ein Kind! Der mächtige, große Gott, der wird winzig. Wir reichen nie und nimmer an
­seine Größe heran. Deshalb muss er an unsere Kleinheit, an unsere
Welt ganz heran kommen. Es beginnt ganz klein, aber es bleibt nicht
so. Er wird in unseren Herzen geboren und breitet sich mehr und
mehr aus, ganz weit.
Nirgendwo wird deutlicher, dass Erziehung mit Beziehung zu tun hat.
Von A bis Z. Gott schickt keine Botschaft, Gott legt kein Programm
auf, Gott teilt keine Ideen mit – Gott sendet sich!
Und nirgendwo wird deutlicher, was für eine großartige Liebes-­
Bewegung Gott aus seinem innersten Herzen heraus an Weihnachten angegangen ist. Einen ganzen Himmel hat er zur Erde bewegt
dafür. Die Ewigkeit hat er in die Zeit bewegt. Und uns bewegt er. Die
Engel bewegte er zum Loben und Singen. Die Hirten bewegte er zum
Weitersagen und Weitertragen. Die Weisen bewegte er zum Schenken
und Umkehren.
»Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind
in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort
aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.« (Lukas 2,16.17)
Es bewegt uns als »Lebendige Gemeinde«, wie Menschen in Beziehung zu Jesus, dem Gotteskind und Weltenchef, kommen können.
Wie wir gemeinsam das Evangelium von Jesus Christus in unserer
Kirche zu möglichst vielen möglichst vielfältig hintragen können.
So dass sie erleben: Jesus will nichts anderes als eine lebendige Beziehung zu mir. Und er bringt mich in Bewegung, seine Liebe in Wort
und Tat weiterzutragen. Zu den Kindern. Zu denen auf der Flucht.
Zu den Übersättigten und Sinnentleerten. Überall will er hin. Und
wir in seinem Namen. Bringt er uns in Bewegung? »Gehet hin!«
Wir danken allen, die durch ihre Spende
die kostenlose Verteilung dieses Magazins
ermöglichen. Wir bitten um vollständige
und deutliche Angabe der Anschrift bei
Überweisungen, damit wir Spenden­quit­tungen übersenden können. Wir sind
ganz auf die Gaben der Freunde angewiesen.
Redaktion
Ralf Albrecht, Erwin Damson,
Rainer Holweger, Steffen Kern,
Traugott Messner, Claudius Schillinger
Gesamtgestaltung
Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen
Druck und Postzeitungvertrieb
Henkel Druckerei, 70499 Stuttgart
Bildnachweis Titel: © creativ collection
Das meint Ihr
Ralf Albrecht, Vorsitzender der ChristusBewegung
Lebendige Gemeinde
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4·2015
biblische grundlegung
Bewegt
fürs Evangelium
Am 21. November 2015 verstarb Dr. Heiko Krimmer im Alter von 71 Jahren.
Folgende Ansprache hielt Heiko Krimmer am 11. April 2010 auf der
Festversammlung zum 90jährigen Jubiläum des Missionswerks »Licht im Osten«.
Wir danken »Licht im Osten« für die Genehmigung des Nachdrucks.
Der Stil der freien Rede wurde weitgehend beibehalten.
biblische grundlegung
I
m vierten Jahrhundert nach Christus lebte ein Mönch namens
­Agapus 22 Jahre lang in einer Höhle im Gebirge Sinai. Dort hat er sich
einmauern lassen und wollte sein ganzes Leben nur im Gebet und
in der Meditation verbringen. Das muss man wollen, 22 Jahre in einer
Höhle. Jesus gibt seinen Jüngern eine andere Perspektive. In Markus
16 sagt er: »Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller
Kreatur.« Christen sind nicht Leute, die in einer Höhle leben. Christen
sind Leute in Bewegung.
»Gehet!«
© ccVision / Atelier Arnold
»christen
sind leute in
bewegung«
So beginnt schon Gottes Heilsgeschichte. Zu Abraham sagt er: »Geh
heraus aus deinem Vaterland, aus deinem Vaterhaus!« Wörtlich heißt
es: »Geh heraus«, bzw. »gehet hin, zigeunert umher!« Das ist gemeint.
Herausgehen, nicht sesshaft sein, nicht eingemauert. Die Wurzel aller
Bewegung ist Gott selbst. Gott ist in Bewegung. Er beugt sich herunter
zu uns Menschen, und das geschieht buchstäblich in Jesus. Er ist gekommen.
Wenn Jesus damals aufs Bürgermeisteramt gegangen wäre, um einen
Personalausweis zu beantragen, dann hätte ihn der Beamte gefragt:
»Und ihr Wohnsitz?« Dann hätte Jesus wohl gesagt: »Ja, die Füchse
haben Gruben, die Vögel unter dem Himmel haben Nester, der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.« Der Beamte hätte kurz
überlegt und hätte dann eingetragen: Nichtsesshaft. Das war Jesus.
Gehet hin! Wir sind Gesandte. Das ist ja das Wort für Mission: Geschickte, und zwar wir alle. Gehet! Dieser Plural, die Mehrzahl, er richtet sich
nicht an einige besonders Bewegliche. Gehet hin! Jesus will Nachfolger, nicht Nachsitzer. Gehet hin! Seid Leute die unterwegs sind, jeder
auf seine Weise. Wir können nicht alle Missionare sein im klassischen
Sinn, dass wir unser Vaterland verlassen und hingehen nach Asien oder
Afrika oder Indien. Aber es gilt: Gehet! Wir sollen beweglich sein, ob
das im engeren Umkreis ist oder im weiteren. Wir sind, so sagt es der
Apostel Paulus noch deutlicher, wir sind Botschafter an Christi statt.
Leute unterwegs. Dabei helfen wir einander. Wir geben einander GehHilfen. Das heißt zunächst einmal ganz schlicht: Geld. Wir wollen ganz
nüchtern darüber reden. Das war schon bei Jesus so. Er war unterwegs
und er hatte einen, der für die Spendenverwaltung und deren Ausgaben ­zuständig war, auch wenn er ein Filou war, dieser J­ udas. Aber zum
Gehen, zu dieser Bewegung, gehört es dazu. Damit wir mobil bleiben,
müssen wir einander Geh-Hilfen geben.
Wir sind ja heute eine mobile Gesellschaft. Denken wir an das Auto.
Ich habe kürzlich in der Zeitung gelesen: Die Deutschen geben im Jahr
2,2 Milliarden Euro für Autopflege aus. Wenn man sein Auto durch die
Waschstraße fahren lässt, unter 6 Euro läuft da nichts. 2,2 Milliarden Euro
für Autopflege! Das Gesamtaufkommen aller Spenden, für alle Werke,
in der Bundesrepublik Deutschland, beträgt pro Jahr 2,1 Milliarden.
Leute, darf das so sein? Dass wir unser Auto waschen und ihm »helfen«
und gleichzeitig die Menschen, die Mission, so an die Seite stellen?
Nicht unser Auto soll mobil sein. Menschen sollen mobil sein. Allerdings: Die Mission heute braucht auch die Autos. Jesus war zu Fuß und
mit dem Esel unterwegs. Der Esel reicht aber nicht, um in den äußersten
Osten zu kommen. Mit ihm werden wir dem Auftrag »Gehet hin in alle
Welt!« nicht gerecht. Darum: Es gehören Geldmittel dazu, damit Menschen, Christen, Boten Jesu mobil bleiben und mobil werden. Gehet hin!
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biblische grundlegung
»… und prediget!«
Prediget! Das geschieht auf vielfache Weise: in Radio
und Fernsehen, durch Literatur und – wenn die
Eine Konfirmandin schrieb in ihrem Gottesdienst­Leute es verstehen – im Internet. Vielfältige Mögbericht: »Als der Pfarrer auf die Kanzel stieg und
lichkeiten, aber eines bleibt unverzichtbar: Das
anfing zu reden, wurde es langweilig.« Das ist leider
Evangelium geht normalerweise über eine persönoft so: Beim Predigen wird es langweilig. Wisst ihr,
liche Begegnung. Auch wenn jemand angesprochen
was das Wort in seiner griechischen Grundbedeuist durch das Fernsehen, auch wenn jemand anhand
tung eigentlich heißt? Predigen, das heißt ein Lob
der Literatur angefangen hat, Jesus zu suchen, und
hinaus singen. Das ist nicht langweilig. Unser Thema
anfängt ihm zu vertrauen, er braucht dieses persönist das Gotteslob, der Jesusruhm. Nicht eine langliche Gegenüber, die persönliche Begegnung mit eiweilige Predigt, bei der wir irgendwelche Sätze darnem Christen. Das persönliche Zeugnis holt den Einlegen, sondern wir rühmen Jesus! Wir loben ihn für
zelnen ab und nimmt ihn mit, weil ein jeder wichtig
das, was er getan hat. Für das, was er bis heute für
ist, unüberbietbar wichtig.
unsere vergehende Welt ist. Das ist predigen.
Betrachten wir noch einmal Jesus, wie er einen
Da erzählt mir ein junger Mann von der Karfreiganzen Nachmittag damit verbringt, mit einer eintagspredigt in seiner Gemeinde und meint: »Mensch
zigen Frau zu reden. Dabei ist er sehr müde. Er sitzt
war das ein Herumgeeiere. Der Pfarrer hatte nichts
da am Brunnen, kann kaum mehr. Da kommt diese
Richtiges zu sagen. Schließlich hat er sich doch
Frau. Einerseits begreift sie überhaupt nichts. Andefestgelegt und gesagt: ›Das mit der Sühne und der
rerseits ist sie raffiniert und will sich immer wieder
Vergebung, das ist eine so alte Vorstellung. Jesus ist
herauswinden. Ihr Lebenswandel ist sowieso angestorben, weil er die Todeserfahrung machen wollrüchig. Und Jesus verwendet viel, viel Zeit für das
te.‹« Na das hätte er einfacher haben können. Er hätte
­Gespräch mit dieser einen, einzigen Frau. Wäre es
nur lange genug leben müssen, dann wäre es von
nicht besser gewesen, er hätte eine Großevangeliselbst ausgegangen. Nein, Jesus ist gestorben, weil er
sation am Jakobsbrunnen gehalten? Nein, er redet
will, dass weder du noch ich, dass keiner von uns im
mit dieser Frau. Und wisst ihr, was geschieht? Diese
Tod untergeht.
Frau geht zurück in die Stadt und gibt Zeugnis. Und
Das ist das Gotteslob: »Die Strafe liegt auf ihm.«
dann heißt es nachher: »Es glaubten aber an ihn viele
Unser kaputtes, zerbrechendes Leben wird durch
der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau
Jesus wieder heil. Sein Blut wurde für uns vergoswillen.« (Joh 4,39) Das Evangelium geht immer per
sen, sein Leib für uns in den Tod gegeben. Prediget,
Du. Das ist die Bewegung Gottes: durch einen zu den
lobet, rühmet, ruft das aus: »Leute, es gibt wieder
Vielen. Deshalb: Prediget!
eine Zukunft für diese kaputtgehende Welt, für unser kaputtgehendes Leben. Dieser Jesus wurde von
Gott auferweckt. Das ist die Zukunft! Da ist sie!
Und schließlich: »…das Evangelium.«
Der Erste der neuen Schöpfung!« Und dann steht
er da und sagt: »Wer an mich glaubt…« Mehr
Jetzt sind wir am innersten Kern. Es geht
braucht es nicht. Wer an mich glaubt, wer
nicht um eine theologische Abhandlung.
mir vertraut, der wird leben, auch wenn
Es geht nicht um eine moralische Angott wird
er stirbt. Das ist das Jesuslob.
leitung für ein besseres Leben. Es geht
rot vor freude,
wenn er
dich sieht
biblische grundlegung
auch nicht um eine Drohbotschaft gegen Böswillige.
Gott seinen Zorn wert! Darum ruft Jesus: »Kommet
Das Evangelium ist eine Frohbotschaft für Scheiher zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid,
ternde, für Verlorene, für Kaputte. So sagt es Jesus:
ich will euch erquicken.« Das ist das Evangelium. Das
»Ich bin gekommen, Sünder zu suchen und zu retsagen wir weiter, dafür sind wir mobil. Dazu gehen
ten.« Das ist das Evangelium.
wir hin.
Wenn man die Nachrichten hört – man mag ja gar
Ich habe versucht, mir die Höhle des Agapus vorzunicht mehr den Fernseher anmachen –, dann sind sie
stellen. Wie er das wohl alles organisiert haben mag,
voll von Katastrophen, Gewalt, Krisen und Kriegen.
22 Jahre in einem Loch? Aber lassen wir das. Wisst
Leute, wir haben etwas ganz Anderes, etwas überihr, es gibt viele fromme Höhlen, und da hocken wir
wältigend Neues zu sagen – das Evangelium: Gott
drin. Zum Beispiel in unserer frommen Höhle Hausist verliebt in uns Menschen. Denk einmal, Gott ist
kreis. Da ist es so schön untereinander, so heimelig.
verliebt in uns Menschen. Das reicht völlig. Das ist
Aber es ist eine Mauer davor. Lasst uns diese Mauern
der Kern: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass
wieder öffnen! Gehet hin! Zigeunert umher und preer seinen eingeborenen Sohn gab.« Gott ist verliebt in
diget! Ruft dieses Lob des rettenden Jesus aus, sein
uns Menschen. Das ist mir noch einmal neu klar geEvangelium: Gott ist verliebt in uns. Amen.
V
worden, als ich mich vor einiger Zeit
mit dem aaronitischen Segen befasste. Dort gibt es ja Formulierungen,
die wir alle auswendig kennen und
trotzdem nicht verstehen. »Er erhebe sein Angesicht auf dich.« »Der
Herr lasse sein Angesicht leuchten
ir trauern um unser Mitglied Pfarrer Dr. Heiko Krimmer, der am
über dir.« Verstehen Sie das? Wie
Samstag, 21. November 2015 im Alter von 71 Jahren nach schwerer
lässt du über deinen Kindern dein
Krankheit in die Ewigkeit berufen wurde.
Angesicht leuchten? Mit einer Taschenlampe? Schwierig, diese ForVon 1977 bis 1983 war er Mitglied der württembergischen Landessynode
mulierung: »Er lasse sein Angesicht
und Sprecher unseres Gesprächskreises »Lebendige Gemeinde«.
leuchten über dir.« Ganz wörtlich
Von 1990 bis 1999 war er stellvertretender
aus dem Hebräischen übersetzt,
Vorsitzender unseres Vereins. Seine Vorträge
heißt das: »Er wird rot vor Freude,
und P
­ ublikationen waren zahlreichen Menschen
wenn er dich sieht.« Denk einmal,
eine wertvolle Hilfe. Heiko Krimmer wurde am
Gott wird rot vor Freude, wenn er
2. Dezember 1943 in Berlin geboren und wuchs
dich sieht. Kannst du das glauben?
in Ostfildern-Ruit auf. Er studierte Evangelische
Gott ist verliebt in uns. So wie das
Theologie in Tübingen, Hamburg und Heidelberg
Mädchen rot wird oder der Junge, so
wird er rot vor Freude, wenn er uns
und promovierte 1973 in Hamburg bei Helmut
sieht. Gott ist verliebt in uns. Das
Thielicke über die Ethik Alexander von Oettingens.
ist das Evangelium. Darum dürfen
Von 1973 bis 1976 war er Studienleiter am
wir heimkehren, umkehren, zu ihm
Albrecht-Bengel-Haus in T
­ übingen. Zwischen
kommen. Das ist der Ruf zur Bekeh1976 und 1982 wirkte er als Gemeindepfarrer in der Kirchengemeinde
rung: Gott ist verliebt in uns.
in Holzgerlingen. Von 1982 bis 1987 wechselte er erneut als Studienleiter
Ich war auch schon einmal verins Albrecht-Bengel-Haus. Von 1987 bis zu seinem Ruhestand im Jahr
liebt, aber sie wollte nichts davon
2008 war er Gemeindepfarrer in Dettingen unter Teck.
wissen. Wo sollst du da hin? Gott
ist verliebt in dich. Willst du was
Seit 1973 leitete er als Vorsitzender den »Kinderheim Nethanja Narsapur –
wissen von ihm? Das ist Bekehrung.
Christliche Mission Indien e. V.« im Verbund der Deutschen Evangelischen
Umkehr. Hinkehr. Deshalb fragt er
­Allianz.
Petrus: »Hast du mich lieb?« Wer
Zwischen 1977 und 1998 lehrte Krimmer als Gastdozent am Theologischen
diese Liebe ablehnt – auch das sagen
Seminar der Liebenzeller Mission und war Mitarbeiter an der Freien
wir genauso klar – wer diese Liebe
Hochschule für Mission, der heutigen Akademie für Weltmission in Korntal.
nicht will, der geht verloren.
Von 1990 bis 1999 war er im Vorstand des Missionsbundes Licht im Osten
Gottes Zorn und Gericht sind keiund des Württembergischen Christusbundes.
ne Drohung, keine erhobene Faust.
Sondern in Gottes Zorn und Gericht
Dankbar blicken wir auf sein vielfältiges Engagement zurück. Unsere ­
wird seine ganze Liebe sogar umfasGedanken und Gebete sind bei seiner Frau Wiltraud und seinen drei
send noch einmal deutlich: Wir sind
­Kindern. In der Hoffnung auf Jesus Christus sind wir mit ihnen verbunden.
Trauer um Dr. Heiko Krimmer
Foto: privat
W
© ccVision / Atelier Arnold
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4·2015
titelthema
1865 – der erste Personenzug wurde in Deutschland in Betrieb genommen.
Ein dänischer Pfarrer erfand die Schreibmaschine. Wilhelm Buschs Bilderbuch
»Max und Moritz« wurde veröffentlicht. Es war das Jahr der Gründung der
Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Hudson Tylors China-Inland-Mission wurde ins Leben gerufen.
Die Evangelische Lehrer- und Erziehergemeinschaft in Württemberg entstand.
Das Gründungsjahr fällt in ein Zeitalter großer Umbrüche. Manche machten
diese Umbrüche zu Aufbrüchen und so zur Gründerzeit. Viele dieser Aufbrüche
haben über die Zeitspanne eines Lebens hinweg Auswirkungen bis heute.
titelthema
150 Jahre
Evangelische
Lehrer- und
Erziehergemeinschaft in
Württemberg
(1865–2015)
D
ie Begleitung aktueller Trends
durchzieht die Geschichte
in der Evangelischen Lehrerund Erziehergemeinschaft wie ein
roter Faden. In ihrer Zeitschrift
»Glaube und Erziehung« geschieht
das konstruktiv-kritisch aus christlicher Sicht. Ein Beispiel: Wer die
Diskussionen um Schule und Bildung in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, dem könnte aufgefallen sein: Wenn es um
Reformen im Schulsystem, bei der
Kinderbetreuung und um die Berufstätigkeit von Eltern geht, ist
nie – oder äußerst selten – von den
Kindern, um die es geht, die Rede.
Das Kind, der Jugendliche, der
Schüler als Person, als Beziehungswesen und als Mensch kommt zu
kurz. Wir Erwachsenen setzen die
Rahmenbedingungen für das Kindsein heute. Wir tragen Verantwortung dafür, wie es den Kindern geht.
Deshalb müssen wir immer wieder
einen Perspektivwechsel vornehmen. Wer von uns Erwachsenen
hätte gerne ab der 1. Klasse von
7.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Klassen­
zimmer und in der Schule verbracht?
Die Begegnung von Mensch zu
Mensch ist das, was Erziehung
und Bildung ausmacht. Lernen,
Erziehung und Bildung – das alles ist zuerst Begegnung. Bildung
ist nicht in erster Linie Wissensvermittlung. Erziehung erschöpft
sich weder in »Belehrung« noch in
»Betreuung«, auch nicht in »Beaufsichtigung« und schon gar nicht in
»Lernbegleitung«. Die Selbstlern­
euphorie geht an dem vorbei, was
für den Schulunterricht grundlegend ist: Erziehung ist Beziehung.
Das Denken in Beziehungen ist
elementar biblisch. Die Schlüssel­
begriffe im jüdischen wie im christlichen Glauben sind lauter Bezie­hungsbegriffe: Glaube, Liebe, Treue,
Wahrheit, Nachfolge, Gerechtigkeit, aber auch Hass und Zorn.
Christlicher Pädagogentag
Neben der Zeitschrift »Glaube und
Erziehung« haben pädagogische
Veranstaltungen eine
wichtige Funktion. Sie
stiften Gemeinschaft
unter christlichen Lehrern, ermutigen sie im
Glauben und machen
sie stark für ihren Beruf. Herausragend ist der vor zehn Jahren ins
Leben gerufene Christliche Pädagogentag. An vorderster Stelle der
Ermöglichung dieses Tages steht
hier neben der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft die
Ludwig-Hofacker-Vereinigung.
Sie übernahm die Hauptverantwortung für die Werbung und
trug die Kosten.
Für den 1. Christlichen Pädagogentag am 11. Juni 2005 wurde
das CVJM-Zentrum Walddorf gebucht. Mit Optimismus und Gottvertrauen hofften die Beteiligten,
dass 50 bis 100 Pädagogen kommen könnten. Doch dann schnellten die Anmeldezahlen nach oben.
Der Tag musste wegen der hohen
Anmeldezahlen in die Gemeindehalle Walddorfhäslach verlegt
und mit viel Improvisation organisiert werden. Rund 500 Pädagogen aus ganz Baden-Württemberg
waren in der Frühe aufgebrochen,
um in Walddorfhäslach in ihrem
Glauben gestärkt und für ihr Wirken als Christ an der Schule ermutigt zu werden. Über 35 Lehrergebetskreise wurden an diesem Tag
gegründet und registriert.
Der im Zweijahresrhythmus veranstaltete Christliche Pädagogentag ist inzwischen zu einer Insti­
tution geworden. Regelmäßig berichten uns Kolleginnen und Kollegen, wie atemberaubend und
bewegend es für sie war, so viele
christliche Lehrer und Erzieherinnen zu treffen. Begeistert erzählen
sie von Vorträgen, Seminaren und
Begegnungen. Manche trafen dort
Kolleginnen aus ihrer Schule, von
denen sie nicht wussten, dass die
auch Christen sind. Einige Teilnehmer berichteten uns, wie sie
von ihren Schülern zum Christlichen Pädagogentag eingeladen
und so positiv überrascht wurden.
4·2015 9
10 4·2015
150-jährige Jubiläumsfeier
Ein wahres Wunder erlebten wir
bei unserer 150-jährigen Jubiläumsfeier. Erst sehr spät hatten
wir entschieden, am 10. Oktober
2015 in kleinerem Kreis unser
Jubiläum zu feiern. Es folgte eine
schwierige, sich über Wochen
hinziehende Suche nach einem
Raum für 80 bis 100 Personen.
Völlig überraschend lud uns die
Baronin von Tessin kostenlos als
ihre Gäste in die Orangerie auf
Schloss Kilchberg ein. In einmalig schönem Ambiente feierten 90
Mitglieder und Freunde der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft festlich gekleidet mit
einem exquisiten Buffet ein bewegendes Fest.
Drei Mitglieder des Ausschusses der Evangelischen Lehrerund Erziehergemeinschaft hielten
nach einem Grußwort von Oberkirchenrat Werner Baur und einer
Andacht von Paul-Gerhard Roller
Festvorträge. Der Leiter des Evan-
gelischen Schulwerks, Eckhard
Geier, bemängelte einen starken
Griff des Staates nach unseren
Kindern und mahnte mehr Freiräume für diejenigen an, die unmittelbar mit ihnen zu tun haben.
Berthold Meier, Geschäftsführer
des Verbands Evangelischer Bekenntnisschulen, beschrieb anhand der christlichen Haustafeln
des Epheserbriefes die Anliegen
christlicher Erziehung, die sich
am Auftrag Gottes auszurichten
habe. Der Schriftleiter von Glaube
und Erziehung, Traugott Kögler,
stellte in seinem Festvortrag drei
wichtige Phasen in der Geschichte
der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft vor: Gründerzeit, 3. Reich und Wiederaufbau.
Gründerzeit – prägend für
den württembergischen
Pietismus
In der Gründerzeit wurde ein sehr
junger Lehrer als Gründer aktiv:
Der 21-jährige Lehrgehilfe Chris-
tian Dietrich. Er sollte zu einer
prägenden Gestalt des württembergischen Pietismus werden.Zusammen mit drei Freunden gründete er 1865 in Fellbach den Verein christlicher Lehrgehilfen, der
fünf Jahre später in »Verein evangelischer Lehrer« umbenannt wurde. Mit 26 Jahren wurde er Schriftleiter der neuen Zeitschrift »Der
Lehrerbote«. 1909 war der Verein
unter Dietrich als Vorsitzendem
bereits auf 650 Mitglieder angewachsen. Der zum Rektor seiner
Schule, des späteren Mörike-Gymnasiums in Stuttgart, berufene­
Dietrich prägte bis zum Ende des
1. Weltkriegs den Verein evangeli­
scher Lehrer. Zweck des Vereins
war die gegenseitige Stärkung im
Glauben, Förderung der Gemeinschaft und Unterstützung im Beruf.
Dietrich war seit 1897 zusätzlich
Vorstand des Württem­bergischen
Verbands altpietistischer Gemein­schaften und Gründer des Erholungsheims Schönblick bei Schwäbisch Gmünd im Jahr 1915.
Die Jubilarfeier der Evangelischen
Lehrer- und Erziehergemeinschaft
fand auf Einladung in der Orangerie
des Schlosses Kilchberg statt.
4·2015 11
Der »Christliche
Pädagogentag« ist zu
einer gut besuchten
Institution geworden.
Neben Vorträgen und
Seminaren zu aktuellen Themen ist für
viele der Austausch
und die Begegnung mit
den Berufskollegen zu
einem Höhepunkt an
dieser alle zwei Jahre
statt­findenden Veranstaltung geworden.
Forum für Pädagogen
und Interessierte
30. April 2016 · 9.30 bis 16.30 Uhr
Konferenz- und Gemeindezentrum
Petruskirche
Talstraße 21,
70794 Filderstadt-Bernhausen
Bestsellerautor Michael Felten, Köln:
Nur Lernbegleiter? Unsinn, Lehrer!
Prof. Dr. Thomas Schimmel, Karlsruhe:
Glaube und Naturwissenschaft –
Kein Gegensatz!
Infos und Anmeldung unter:
w ww.eleg-online.de
Zeit des 3. Reichs – Widerstand gegen die Obrigkeit
Schon drei Monate nach der
Machtergreifung Adolf Hitlers
1933 rückte der Verein evangelischer Lehrer ins Visier der Nazis.
Anders als andere Verbände hatte
er sich nicht in den NS-Lehrerbund integrieren lassen. Mit dem
Ziel der Gleichschaltung kam ein
NS-Mann an die Spitze des Vereins. Die Mitglieder aber waren in
der Regel keine Parteimitglieder
der NSDAP. Im Jahr 1935 verbot der Kultusminister per Erlass
sämtlichen Lehrerinnen und Lehrern die Zugehörigkeit zu dieser
Gemeinschaft. Begründet wurde
diese Maßnahme damit, dass die
Evangelische Lehrergemeinschaft
das Angebot zur Selbstauflösung
ausgeschlagen und Widerstand gegen die NS-Schulpolitik geleistet
habe. Aus der Lehrergemeinschaft
kam dokumentierter Widerstand.
Zum Beispiel wurde dem Ausschussmitglied und Co-Schriftleiter Ludwig Gengnagel 1936 der
Vorsitz des Ludwigsburger Ortsschulrates wegen seiner früheren
Mitgliedschaft in der Evangelischen Lehrergemeinschaft entzogen. Seine Weigerung Vorgaben
der Nazis im Religionsunterricht
umzusetzen führte 1937 zur Degradierung vom ersten Schulleiter
der Ludwigsburger Schulen zum
Hauptschullehrer. 1939 wurde er
von Berlin aus politischen Gründen zwangspensioniert.
Wiederaufbau –
bibelbezogener Neuanfang
nach dem 2. Weltkrieg
1946 erlaubten die Militärregierungen der Besatzungszonen die
Neugründung der Evangelischen
Lehrergemeinschaft. Der spätere
Rektor und Co-Schriftleiter Julius
Beck aus Calw führte den Verein
als Evangelische Lehrergemeinschaft in Württemberg fort. In der
Zeit der Entnazifizierung wurden
vielen Personen aus der Evangelischen Lehrergemeinschaft Führungsaufgaben übertragen. Sie wurden sehr früh Rektoren und Schulräte, ins Kultusministerium versetzt mit der Neuorganisation der
Lehrerausbildung beauftragt oder
als Rundfunkratsmitglied mit der
sensiblen Medienaufsicht betraut.
Im Bekenntnisstreit um das
richtige Verständnis der Bibel infolge des Entmythologisierungs-
programms Rudolf Bultmanns
schaltete sich die Evangelische
Lehrergemeinschaft maßgeblich
mit ein. 13 der 43 Unterzeichner
im ersten Offenen Brief 1952 waren Lehrer, Rektoren und Schulräte, darunter leitende Persönlich­
keiten der Evangelischen Lehrergemeinschaft wie Julius Beck, Emil
Schäf und Dr. Paul Müller. Zum­
ersten Mal taucht in diesem Brief
die »Evangelische Arbeitsgemeinschaft für biblisches Christentum«
auf, deren Vorsitzender Studiendirek­tor Emil Schäf war. Mit dabei war auch der Korntaler Pfarrer
Fritz Grünzweig. 1968 hat sich
diese Arbeitsgemeinschaft umbenannt in »Ludwig-Hofacker-Verei­nigung«, die heute »ChristusBewe­
gung Lebendige Gemeinde« heißt.
Im Offenen Brief von 1952 hatte
die »Arbeitsgemeinschaft für bibli­
sches Christentum« zum ersten
Mal den Wunsch geäußert, eine
alternative Theologenausbildung
zu schaffen. Mit der Gründung des
Albrecht-Bengel-Hauses 1969 als
Ort der Studienbegleitung wurde
dieses Ziel verwirklicht. V
die autoren:
Traugott Kögler
ist Schriftleiter von »Glaube und Erziehung«
Dr. Paul-Gerhard Roller
ist Vorsitzender der Evangelischen Lehrerund Erziehergemeinschaft in Württemberg
12 4·2015
titelthema
Bildung
benötigt
Religion
Religion
benötigt
Bildung
Die Herausforderungen
»Kreuz, Kippa und Kopftuch. Das Verfassungsgericht
tritt für die Gleichbehandlung religiöser Symbole ein«
– »Wer wenig weiß, glaubt viel.« – »Dem Menschen
ein Segen, der Menschheit aber nicht: warum Religion
Gewalt gebiert«: Drei Schlagzeilen aus der Tagespresse deuten an, welche Herausforderungen das Thema
»Bildung braucht Religion – und umgekehrt« mit sich
bringt. Die Grundsatzfragen sind damit gestellt:
VIst es in einer Gesellschaft mit Religionenvielfalt
noch angebracht, an öffentlichen Schulen konfessionellen Religionsunterricht zu erteilen – oder ist
eher ein Unterricht angesagt, in dem alle »neutral«
über Religionen und Werte informiert werden?
VWird es der religiösen Vielfalt der Schüler noch
gerecht, wenn an Schulen Schulseelsorge angeboten, Schulgottesdienste gehalten werden, Schülerbibelkreise möglich und Jungscharen im Ganztagesangebot zugelassen sind – oder wird hier die
Grenze möglicher Vereinnahmung überschritten
und ein überkommenes Privileg gepflegt?
VDürfen an öffentlichen Schulen religiöse Symbole
wie ein Kruzifix in Klassenzimmern und bei Lehrkräften eine Kippa, eine Schwesterntracht oder
ein Kopftuch religiöse Glaubensüberzeugung
erkennbar machen – oder hat sich die Schule als
»säkularer« Ort allen religiösen Bekenntnissen zu
enthalten?
Je vielfältiger die religiöse Landkarte unsrer Gesellschaft wird (und sie wird sich in den kommenden
Jahren dramatisch verändern), desto stärker kommen diese Fragen auf. Und dies mit unterschiedlichen Motiven:
V
Die Zahl sogenannter Konfessionsloser nimmt
ständig zu und damit der Ruf nach einem laizistischen Staat, der Religion komplett aus dem öffentlichen Raum und besonders aus den Schulen verbannt, wie es z.B. in Frankreich praktiziert wird.
VReligionskritiker verbinden Religion mit einem
generellen Gewaltverdacht und warnen vor jeder
Form möglicher religiöser Vereinnahmung.
VBildungsverantwortliche kritisieren die Trennung
der Schülerschaft in bekenntnisspezifischen religiösen Unterricht und mahnen an, ein hilfreicher
Umgang mit unterschiedlichen Bekenntnissen gelinge nur, wenn man sich jenseits konfessioneller
Besonderheiten auf alle Religionen verbindende
Grundwerte besinne und auf jede Form religiöser Praxis (wie Gebete, Gottesdienste, Seelsorge,
Schülerbibelkreise) in der Schule verzichte.
Namhafte Verfassungsrechtler und Bildungsexperten sehen hingegen den Grundkonsens unserer freiheitlich-demokratischen Verfassung in Gefahr, wenn
Religion aus der Öffentlichkeit verbannt wird. Sie
4·2015 13
© claudiad / iStockphoto.com
titelthema
Konfessioneller Religionsunterricht an Schulen ist nicht mehr
unumstritten. Diskutiert wird ein »neutraler« Religionsunterricht,
der die religiöse Vielfalt in Deutschland berücksichtigt.
weisen darauf hin, dass sich gerade fundamentalistische Überzeugungen in abgeschotteten Bereichen
leichter bilden können und öffentlicher Kritik nicht
mehr zugänglich sind – ein Problem, dem sich etwa
Frankreich nach den Terroranschlägen schmerzhaft
stellen muss. Hier gibt es Rufe, den traditionellen
Laizismus aufzubrechen, weil man erkennt, dass
­
Religion eben keine Privatsache ist: Glaube ist zwar
immer persönlicher Glaube, aber er hat als »Weltanschauung« immer auch öffentliche Bedeutung.
Wo es um die Wurzeln von Werten und Überzeugungen geht, braucht es die öffentliche Diskussion.
Davon profitieren sowohl die verschiedenen Glaubensgemeinschaften als auch die Staaten, in denen
sie angesiedelt sind. Beobachter sind überzeugt: Ein
hilfreicher Umgang mit religiöser Vielfalt kann nur
gelingen, wenn Religion und religiöse Bildung dazu
befähigt, sich der eigenen Traditionen zu vergewissern, diese aber auch zugleich im Austausch mit anderen Traditionen zu hinterfragen, dabei zu einer reflektierten Überzeugung zu gelangen, zugleich aber
andere Überzeugungen wertzuschätzen.
Allein schon diese Skizze zeigt: Die sprichwörtlich
gewordene Gretchenfrage »Nun sag, wie hältst du’s
mit der Religion?« hat höchste gesellschaftliche Brisanz und wird in der Bewertung der Wirkungen der
Flüchtlingsströme noch verschärft.
Wie also ist das mit öffentlicher Bildung und Religion im Kontext von Staat, Gesellschaft und Kirche?
Braucht Religion Bildung und Bildung Religion?
Welcher Auftrag kommt uns als Christen in unserer
Gesellschaft zu? Dazu im Folgenden einige Aspekte
zum Weiterdenken.
titelthema
Die Grundfrage: Ist ein säkularer Staat auf
religiöse Bildung angewiesen?
Das Grundgesetz beschreibt unser Land bewusst als
einen »säkularen« Staat. Weshalb? Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft beanspruchte den
»ganzen Menschen«, maßte sich also an, neben der
politischen Gesinnung auch die religiöse Überzeugung zu normieren. Eine solche totalitäre Vereinnahmung wehrt das Grundgesetz dadurch ab, dass sich
der Staat selbst jeder religiösen Reglementierung
grundsätzlich enthält, gleichzeitig aber den Freiraum schafft, dass Religion öffentlich gelebt werden
kann und nicht in den Privatbereich verbannt werden kann. Zu den unveräußerlichen Grundrechten
gehört deshalb die positive und negative Religionsfreiheit eines jeden Menschen.
Positive Religionsfreiheit bedeutet: Ich darf meinen Glauben selbst wählen, beliebig wechseln und
meine religiöse Überzeugung auch in der Öffentlichkeit frei äußern und dafür werben. Dies ist vom Staat
ausdrücklich gewollt und wird gefördert: Religionsgemeinschaften, deren Lehren in Übereinstimmung
mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
stehen, haben die Möglichkeit, als Körperschaften
öffentlichen Rechts anerkannt zu werden. Deshalb
sollen und dürfen sie z. B. eigene Kindergärten und
Schulen betreiben, religiöse Erziehung in kommunalen Kindergärten begleiten, Religionsunterricht
an öffentlichen Schulen erteilen, ihre Geistlichen an
staatlichen Universitäten ausbilden und auch ihre
Mitgliedsbeiträge über die staatlichen Finanzämter
erheben lassen (sogenannte »Kirchensteuer«). Der Staat
bejaht damit ausdrücklich die wichtige Rolle der Religionsgemeinschaften – weil sie ermöglichen, dass
Menschen sich Überzeugungen bilden, die der Staat
nicht vorgeben kann und will. Klassisch ist diese Aufgabenverteilung im Zitat des Verfassungsrechtlers
Ernst-Wolfgang Böckenförde zusammengefasst: »Der
freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraus­setzungen, die er selbst nicht garantieren kann.«
(sogenanntes Böckenförde-Diktum, zitiert aus: E.-W.
Böckenförde, Staat, Gesellschaft, Freiheit. 1976, S. 60).
Die negative Religionsfreiheit dagegen verbietet
dem Staat, seine Bürger zu einer religiösen oder
weltanschaulichen Handlung zu verpflichten. Bürgerinnen und Bürgern haben das Recht, ungewollte
religiöse Beeinflussung oder Vereinnahmung und
damit auch Angebote öffentlicher religiöser Bildung
in Kindergärten, Schulen, Universitäten, Vereinen
und im öffentlichen Raum abzulehnen. Die Debatten um die sogenannten »Kruzifix-Urteile« sowie um
das Kopftuchverbot oder den Schwimmunterricht
für muslimische Schülerinnen berühren genau diese
Spannung zwischen positiver und negativer Religionsfreiheit. Wo sich Mehrheitsverhältnisse durch die
Zunahme der Konfessionslosen und den größeren
Zuzug von Muslimen in der religiösen Landschaft
© ccVision / Atelier Arnold
14 4·2015
Das Grundgesetz garantiert »positive
Religionsfreiheit«. Das heißt unter anderem,
dass jeder seinen Glauben in der Öffentlichkeit
bekennen oder anhand von Symbolen zeigen
darf. Dazu gehört auch die Weitergabe des
­Glaubens, z.B. an die eigenen Kinder.
Umgekehrt schützt der Staat die Bürger vor
ungewollter religiöser Beeinflussung und
Vereinnahmung. Man spricht in diesem Fall
von »negativer Religionsfreiheit.
© Tim Reckmann / Pixelio
titelthema
verschieben, wird es eine der großen Zukunftsherausforderungen sein, die angemessene Balance von
positiver und negativer Religionsfreiheit immer wieder neu auszutarieren.
Auch wenn das Grundgesetz Grundwerte formuliert, die der jüdisch-christlichen Tradition entstammen – die Menschenwürde beispielsweise der Tradition der Gottesebenbildlichkeit – wird der Staat auf
eine Gleichbehandlung aller Religionen und Weltanschauungen achten, sofern deren Inhalte mit der freiheitlich-demokratischen Verfassung vereinbar sind.
Religiöse Bildung ist mehr als Wissen
Ein Blick auf das baden-württembergische Modell
der christlichen Gemeinschaftsschule, dem fast alle
Schularten zuzurechnen sind, macht dies deutlich.
In ihr soll Bildung und »Erziehung auf der Grundlage
christlicher und abendländischer Bildungs- und Kulturwerte … in partnerschaftlicher Kooperation mit
den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und
unter Respektierung Andersdenkender« erfolgen,
unter »Einbeziehung der religiösen, spirituellen Bedürfnisse der Schüler« sowie in »Gleichberechtigung
der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften«.
Religiöse Bildung ist deshalb – wie Bildung überhaupt – mehr als Wissen über Religionen. Wissen ist
zweifellos wichtig, denn wer wenig weiß, vermutet
viel. Aber echtes Verstehen setzt Nachdenken und
Erleben voraus. Religiöse Bildung ist demnach also
nicht auf den Religionsunterricht beschränkt, sondern betrifft das Schulleben insgesamt, weshalb
Schulgottesdienste, Schulseelsorge, Schülerbibelkreise und andere Angebote religiöser Bildung auch
weiterhin ihren selbstverständlichen Platz in jeder
Schule haben sollten.
Religion ist, braucht und fördert Bildung
Die Tradition der christlichen Kirche ist von ihrem
Ursprung her auf Bildung ausgelegt. Inhalte des Glaubens wollen und sollen nicht blind nachvollzogen, sondern verstanden werden. Wichtige biblische Erzählungen und Inhalte werden in Familie und Gemeinde Jahrhunderte lang achtsam gepflegt; religiöse Riten wie das Gebet ebenso wie Taufe und Abendmahl
immer wieder erklärt – der Katechismus Martin
Luthers sei als Beispiel hierfür genannt. Bereits das
Neue Testament mahnt in hoch pluraler gesellschaftlicher Situation Sprachfähigkeit »über den Grund der
Hoffnung, die in euch ist« (1. Petrus 3,15). ein. Das
reformatorische Prüfkriterium – die heilige Schrift
mit dem Evangelium von Jesus Christus als Mitte
– setzt Bildung voraus, die zu kritischer Reflexion
und Unterscheidung befähigt. Weil das Christentum
wie jede Religion zugleich Weltanschauung ist, be-
4·2015 15
schränkt sich Bildung aber nicht auf den innerkirchlichen Raum: In Christus gewinnen wir nicht nur eine
neue Sicht von Gott und uns, sondern zugleich eine
neue Sicht auf die Natur, auf Geschichte, auf den Ursprung, die Verfassung und Bestimmung unser ganzen
Lebens. Zur innerkirchlichen Bildungsverantwortung
tritt deshalb bewusst die Bildungsmitverantwortung
der Kirche im Staat hinzu. Nicht von ungefähr ist die
Reformation eine Bildungsbewegung nach innen und
nach außen, der beispielsweise das Recht auf Bildung
und die allgemeine Schulpflicht zu verdanken sind.
Gerade darin ist ein wesentlicher Grund zu suchen,
weshalb sich Württemberg vom Armenhaus Europas
zum sprichwörtlichen »Musterländle« wandelte.
Ein pluraler Staat braucht Positionen und
Bekenntnis
Mündigkeit und Verantwortung in Religion und Staat
setzen Bildung voraus. Religiöse Bildung darf deshalb
gerade in einer religionsvielfältigen Gesellschaft auf
keinen Fall aus dem Bildungskanon gestrichen oder
auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht
werden. Vielfalt ist nur erkennbar, wenn Unterschiede
und Positionen erkennbar sind, wenn sich Menschen
zu ihren Überzeugungen bekennen und diese in die
öffentliche Diskussion mit anderen Überzeugungen
einbringen. Ein konfessioneller Religionsunterricht,
bei dem Religionslehrkräfte entsprechend der Bildungsziele ihre eigene Konfession und die Konfession der Kirche zur Sprache bringen und gerade damit
zur Reflexion einladen, ist deshalb ein Freiraum einer
Sprachschule der Freiheit, die Identität und Verständigung in eine gute Balance bringen kann. Pluralitätsfähigkeit und Orientierung braucht erkennbare
Gesichter und Positionen auch in religiösen Fragen
– schon die urchristliche Gemeinde hat dies so erlebt und gelebt. Der freiheitlich-demokratische Staat
ist darauf angewiesen, dass Christen ihre Werte und
Überzeugungen in die öffentliche Diskussion und
Wertebildung einbringen, gerade dann, wenn Religion nicht mehr – wie Jahrhunderte lang – der Kitt der
Gesellschaft ist und sein kann. Damit Religion jedoch
nicht zum Sprengstoff der Gesellschaft wird braucht
es Menschen, die ihren Glauben glaubwürdig leben
und bezeugen, ohne zu vereinnahmen, in Wertschätzung und Respekt anderer Überzeugungen. Religiöse
Bildung und religiöses Bekenntnis ist gerade in einem
säkularen Staat und einer religionsvielfältigen Gesellschaft unerlässlich, ja sogar dringend geboten. V
der autor:
Stefan Hermann
ist Pfarrer und seit 2011 Direktor des
Pädagogisch-Theologischen Zentrums
der Evangelischen Landeskirche
in Württemberg
16 4·2015
aus der synode
Herbsttagung der Synode:
Flüchtlingshilfe, Strategische
Planung und Haushalt
V Unter dem Eindruck von aktuell bedrückenden
Ereignisse aufgrund von Gewalt und Terror in Paris,
Beirut, Bamako …
V über die Not der Flüchtlinge und das Anliegen,
ihnen bei uns zu helfen und die Fluchtursachen
vor Ort zu bekämpfen …
V und mit intensiven Diskussionen um langfristige
Strategien und die Haushaltsplanungen 2016 …
… so tagte vom 23. bis 26. November 2015
die Landes­synode in Stuttgart.
An der Seite der Opfer von
Terror und Gewalt
In einem Wort von Bischof July
zum Auftakt der Synode stellte er
sich in Gebet und Anteilnahme an
die Seite der Opfer und Geängstigten. »Wir lassen uns vom Terror
Michael Fritz, Vorsitzender
des Finanzausschusses
(rechts) im Gespräch mit
Landesbischof July.
des IS nicht die Fratze der Intoleranz aufpressen. Gerade in der
Situation bekennen wir unseren
christlichen Glauben. Wir werden
weiterhin eine flüchtlingsbereite
Kirche sein. Wir nehmen dabei die
Sorgen der Menschen in unseren
Gemeinden ernst. Räume des Gesprächs über diese Sorgen sollen
angeboten werden.«
Die wesentlichen Aufgaben werden von den Menschen vor Ort geleistet, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Diese seien immer neu
zu unterstützen und mit begleitender Hilfe zu fördern.
Auf Anregung der Lebendigen
Gemeinde widmete sich die Landessynode in ihrer aktuellen Stunde am Mittwoch dem Thema »Terrorismus, Extremismus und Gewalt«. Siegfried Jahn sprach dabei
dem demokratischen Staat allein
das Gewaltmonopol zu – Religion
in jeder Färbung sei dies zu verwehren. Wo sie dann dennoch diese
Grenze überschreite und das Gewaltmonopol des Staates ignoriert werde, sei das Zusammenleben verschiedener Religionen
aus der synode
gefährdet. Religion habe in der
Liebe dem Nächsten zu dienen
und ihren Glauben auszuüben, in
Freiheit. Es darf keine Freiheit für
die Zerstörung der Freiheit geben!
Sondern es gilt: Hass widerstehen,
der Panik widerstehen, einfachen
Antworten und Verschwörungstheorien widerstehen. Und mit
den Worten Jesu, in seiner Kraft
gegen Gewalt für Religionsfreiheit
einsetzen. Betroffenheit in Entschlossenheit umsetzen. Und Zeichen der Liebe setzen gegen Angst
und mit Gottvertrauen.
Fotos: Ev. Medienhaus / Gottfried Stoppel
Strategische Planung
Im Bericht des Oberkirchenrats
wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Themen »Flüchtlinge«, »Reformationsjubiläum« und
»Digitalisierung« gelegt. Weitere
Gelder für die Flüchtlingshilfe,
kirchliche Projekt-Mitwirkung bei
der Bundesgartenschau 2019 in
Heilbronn und deren finanzielle
Unterstützung sowie Sicherung der
Evang. Hochschule Ludwigsburg.
Im Gesprächskreis-Votum für
die »Lebendige Gemeinde« setzte
Ralf Albrecht als weiteren entscheidenden Punkt hinzu: »missionarisch Volkskirche sein«. Dies
sei immer neu zu betonende
»Grundstrategie« von Kirche. Daraus erwachsen dann mutige
Schritte bei frischen Aufbrüchen
von Kirche, alltagstaugliche missionarische Initiativen wie Glaubenskurse und Reformationsjubiläumsprojekte. Gerade im Blick
auf das Reformationsjubiläum sei
das strategisch am nachhaltigsten, was die vier »Soli« der Reformation in die Mitte stellt: »Allein
Christus, die ganze Schrift, nur die
Gnade, Glaube pur.« Albrecht rief
dazu auf: »Dass wir bei allen Strategien und Plänen nicht aus dem
Blick verlieren, dass wir Empfangende sind und nicht Schaffende.«
Deswegen regt der Gesprächskreis
Lebendige Gemeinde schon jetzt
an, den großen Sommer-ThemenSchwerpunkt 2018 so zu wählen:
»Geistlich aufbrechen – Quellen
unserer Kraft«, der maßgeblich
mitgestaltet wird von Bewegungen, die in unserer Kirche für
diese geistlichen Aufbrüche stehen. Mit ihren kommunitären,
auf geistliches Leben bezogenen,
kirchliches Amtswesen konstruktiv-kritisch begleitenden Anregungen fördern. Letztlich nur
was wir aus Christus empfangen,
das können wir auch weitergeben:
»Ohne mich könnt ihr nichts tun«
(Johannes 15,5).
Maßnahmen zur Mitgliederbindung, zur Mitgliedergewinnung und damit zu missionarischen Strategien, die Menschen
wirklich erreichen, müssten Vorrang haben.
Hans Veit beantragte für die
Kirchengemeinden eine weitere
Aufstockung der Mittel, um konkrete Projekte der Gemeinden zum
Reformationsjubiläum beim Inno­
vationsausschuss der Landeskirche mit bezuschusst zu bekommen.
Maike Sachs regte in einem Antrag an, im Rahmen des nächsten
Flüchtlingspakets besonders starken Wert auf die Frage der Integration in die Kirchengemeinden
und Unterstützung der Kirchengemeinden anderer Sprache zu
legen. Interessierten Mitgliedern
anderer Religionen sollen sich Kirchengemeinden qualifiziert öffnen
können.
Flüchtlingshilfe ausbauen
Mittlerweile sind mehr als 10.000
Ehrenamtliche für die Flüchtlingsarbeit im Einsatz; über 330 Kreise
haben sich neu gebildet, um diese
Arbeit vor Ort zu tragen und zu
koordinieren. Inklusive Haushalt
2016 sind nun in neuester Zeit
mehr als 13 Millionen Euro in die
Flüchtlingshilfe geflossen. Damit
soll die Koordination und Begleitung der ehrenamtlich Helfenden
flächendeckend weiter verstärkt
werden.
Synodale der LG brachten in
diesem Zusammenhang einen An­-
4·2015 17
Maike Sachs warb um Maßnahmen zur Integration
von Flüchtlingen in Kirchengemeinden, z.B. durch
Unterstützung fremdsprachiger Kirchengemeinden.
trag ein, der Kirchengemeinden
bei der theologischen Bewältigung dieser Aufgabe unterstützt.
Die Kirchengemeinden sehen sich
vor die Aufgabe gestellt, sowohl
Christen fremder Kulturen zu integrieren als auch interessierten
Mitgliedern anderer Religionen
qualifiziert und einladend zu begegnen. Die bereits vorliegenden
Mate­r ialen wie Liturgiehilfen für
fremdsprachige Gottesdienstbesucher, Erwachsenenbildungskurse wie »Christen und Muslime:
Unterwegs zum Dialog«, Praxis­
hilfe für Kirchengemeinden und
Taufkurse sowie Kontaktdaten zu
Institutionen und Werken, die in
diesen Fragen führend sind, sollen
leicht zugänglich gemacht werden.
Exemplarische Projekte gelungener Integration sind zu fördern.
Materialien in fremden Sprachen,
was unsere Kirche bedeutet, sind
in direkter Vorbereitung oder
schon erhältlich.
Im Blick auf die neuen Herausforderungen ist zu prüfen, ob
die Zuschüsse für die bereits bestehenden Gemeinden anderer
Herkunft und Sprache noch angemessen sind, ggf. sind diese zu
erhöhen. Und die LG regte mit
einem Antrag an, gemeinsam mit
Mitgliedern der Württembergischen Arbeitsgemeinschaft für
Weltmission (WAW) schon vorhandene Gesprächsleitfäden zum
Zeugnis unseres christlichen Glau-
aus der synode
bens gegenüber Menschen anderer Sprachen und Herkunft zu
sammeln und unseren Kirchengemeinden zugänglich zu machen.
© Ev. Medienhaus / Jens Schmitt
18 4·2015
Kirche und Wirtschaft –
partnerschaftlicher
Austausch
In einem abendlichen Empfang
begegneten sich Mitglieder aus
Leitungsebenen der Wirtschaft,
die zugleich überzeugte Christen
sind (Arbeitskreis Evang. Unternehmer, AEU), und Landessynodale. Es gab zwei Impulse von Dr.
Rolf Bulander, Geschäftsführer
der Robert Bosch GmbH (Sprecher
der regionalen Arbeitsgruppe des
AEU in Württemberg) und Bischof
a. D. Professor Dr. Wolfgang Huber
zu den revolutionären Entwicklungen im Bereich Industrie und
Digitale Welt. Dabei betonte Bischof Huber unsere Verantwortung als Christen, dass Kirche auf
der einen Seite den hohen ideellen
und auch finanziellen Beitrag von
Wirtschaftsleuten zu Kirche sehen und Kontakte pflegen muss.
Auf der anderen Seite bleibe Kirche vom Evangelium her immer
auch kritische Begleiterin der
Wirtschaft. Denn neue Techniken
hätten die Aufgabe, dem Menschen zu dienen. Es war allgemeiner Konsens, dass die Kontakte
Kirche – Wirtschaft intensiv weiter gepflegt werden.
Kirchliche Finanzen
und Haushalt 2016 –
Anvertrautes verwalten,
Vertrauen leben
OKR Dr. Kastrup verwies in der
Einbringungsrede zum Haushalt,
dass wir derzeit steigende Kirchensteuereinnahmen haben, die
uns dazu verpflichten, sehr vertrauensvoll damit umzugehen.
Flüchtlingshilfe und »Inklusionspaket« seien besondere Schwerpunkte 2016.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Michael Fritz, legte
dar: Haushaltsberatungen richten
stärker als andere Themen den
Blick in die eigene Organisation.
Dabei verliert man sich gerne im
Detail. Das gehört dazu, aber die
»Big Points« müssen im Blick bleiben. Fritz nannte vier: a) Veränderungen in Kirchengemeinden
(Pfarrstellen, Immobilien, Strukturen), b) Reform der Verwaltungseinheiten, c) Flüchtlingshilfen, d) Mitgliedergewinnung und
-bindung. Fritz: »Die permanenten Rückgänge, die erkennbar gestiegenen Austrittszahlen in 2014
und auch in 2015 können wir nicht
einfach nur hinnehmen. Wer mit
Hinweis auf den demografischen
Wandel und die allgemeine Säku­
larisierung argumentiert, hat doch
bereits resigniert.«
Ralf Albrecht/Rainer Holweger
Weiteres in Stichworten:
V Im Bericht über Verfolgungssituationen weltweit durch den Oberkirchenrat wird deutlich: mehr denn je werden Christen verfolgt. Ihr
Schicksal ist unerträglich, es muss immer neu öffentlich gemacht werden. Die schrecklichen Informationen aus diesem Bericht müssen in
die Bundes- und Europapolitik, damit Politik hierfür ein ganz waches
Ohr hat und gegen Verfolgungssituationen vorgeht. Es ist unverzichtbar, diesen Bericht jährlich in der Synode zu geben. Was beeindruckend ist: wie viel Fröhlichkeit und Vertrauen bei Besuchen unter
widrigen Umständen vor Ort doch zu erleben ist. Das fordert auch
unseren Glauben heraus. Und: wir können für die Geschwister beten!
V Bischof July und Synodalpräsidentin Inge Schneider dankten ausdrücklich Tabea Dölker für ihre langjährige Mitarbeit im Rat der EKD,
ihre Bereitschaft zur Wiederkandidatur und ihren aufrechten Gang.
Tabea Dölker gegenüber idea selbst dazu: »Mir war wichtig, dass sowohl der Pietismus als auch die Württembergische Landeskirche im
EKD-Rat vertreten sind […]. Dies gelang.«
V Ü ber Chancengleichheit, besonders auch im Blick auf Pfarramt und
Leitungsämter in der Kirche, wurde lebhaft diskutiert. Dabei klang
u. a. durch: »Keine Angst vor Karrierebarriere, sondern Bitte um einen
lebbaren Alltag im Gemeindepfarramt als Familie mit Kindern«.
V Synodale prangerten den Vorgang an, dass Theologiestudierenden der
Wunsch verweigert wurde, in Räumen der Theologischen Fakultät in
Tübingen Andachten zu halten. Öffentliche geistliche Praxis zu untersagen, sei ein Skandal. Der OKR wurde gebeten, hier noch einmal bei
der Fakultät vorstellig zu werden.
V Im Rahmen des Haushaltplans 2016 hat die Landessynode den räumlichen Ausbau des Tagungszentrums »Gästehaus Schönblick« mit
800.000 Euro, den Renovierungs-, Weiter- und Umbau des AlbrechtBengel-Hauses in Tübingen, Studienhaus zur Begleitung Theologiestudierender, mit 250.000 Euro und die Jugendfestivalveranstaltung
»Christival 2016« in Karlsruhe mit 100.000 Euro bezuschusst.
V Das kirchliche Gesetz zur Bildung von »Verbundkirchengemeinden« als
weitere freiwillige Möglichkeit eines engen Zusammenschlusses von
Kirchengemeinden wurde von der Synode einstimmig verabschiedet.
veranstaltung
ben
Sein LebestnD–u mgitegDeeinem?
konkret!
und was mach
uar 2016
Sonntag, 10. Jan
ar t
ICS Messe Stuttg
Gott fragt
So richtig gemütlich war es auf der Jugendkonferenz für Weltmission noch nie. Und das lag
oft nicht nur an der Eiseskälte in den frühen
Morgenstunden der Sonntage im Januar, wenn
Tausende in die Messehallen strömten. Es lag
auch nicht an langen Warteschlangen an den
Parkplätzen, den überfüllten Räumen bei
den Predigten oder der Enge bei der Essensausgabe. Ungemütlich wurde es oft,
wenn junge Leute spürten, dass GOTT
bei den Predigten oder in den Gesprächen an den Ständen der Missionswerke
zu ihnen selbst sprach. Wenn sie merkten: »Hier sitzen 800 Leute im Saal, aber
Gott meint mich ganz persönlich – mit
meinen Begabungen, mit meinen Stärken. Und auch mit meinen Schwächen!«
Und wenn das am 10. Januar 2016 in
den 24 Vorträgen und Bibelarbeiten
wieder passiert, wollen wir Veranstalter und die ChristusBewegung dankbar
sein - denn wir wünschen uns eine »ungemütliche JuMiKo«.
»SEIN Leben – gegeben! Und was machst
Du mit Deinem?«: Unter diesem provokanten Titel werden hoffentlich wieder
um die 5.000 junge Leute ihren Weg in
die Hallen der neuen Messe am Stuttgarter Flughafen finden. Auf sie wartet
ein knackiges Programm mit hochkarä-
tigen Rednern. So wird
Dr. Theo Lehmann nach
langer, schwerer Krankheit endlich wieder – so
GOTT will – bei der JuMiKo mitwirken. In seiner
Bibelarbeit über das Gleichnis von den bösen Weingärtnern wird es nicht nur um Geschichten aus der Vergangenheit
gehen – sondern auch darum,
welche Verantwortung die Jugendlichen übernehmen, damit Menschen
von »GOTTES letztem Versuch« erfahren. Denn das ist ja die spannende Frage: was machen wir aus unserem Leben,
wenn wir verstanden haben, dass GOTT
in JESUS CHRISTUS SEIN Leben für uns
gegeben hat?
–g
anz
Die JuMiKo 2016 –
eine »HerausForderung«
Wie damals bei Zinzendorf
Und deshalb ist die Geschichte des jungen Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von
Zinsendorf so herausfordernd: Wer einmal – und sei es durch ein Bild von der
Kreuzigung – verstanden hat, was GOTT
für ihn getan hat, der beginnt, sein Leben völlig umzustellen und GOTT hinzugeben. Zinzendorf schrieb damals in
sein Tagebuch: »Erschüttre doch den
trägen Sinn, der nichts von Arbeit weiß,
und reiß ihn aus der Faulheit hin zu Dei-
4·2015 19
20 4·2015
veranstaltung
nem Kampf und Schweiß!« Aufrütteln, herausreißen, losmachen von mancher Bindung an den allzu
gemütlichen Alltag – das will die JuMiKo 2016, und
dankbar sind wir allen Freunden der ChristusBewegung, die dafür an diesem Tag beten. Weltmission ist
immer ein geistlicher Kampf – der mit Gebet gewonnen wird!
Starke Besetzung
Das Programm für den Tag bietet eine abwechslungsreiche Mischung. Nach dem starken Auftritt beim
Christustag in der Porsche-Arena wird Dr. Mihamm
Kim-Rauchholz nun auch bei der JuMiKo danach
fragen, wer unser Denken überhaupt bestimmt und
welche Rolle manche »kulturelle Brille« beim Bibellesen spielt. Yassir Eric vom Korntaler EIMI-Institut
wird neben Roland Denner vom Missionswerk Reach
Across spannende Fragen zur Evangeliumsverkündigung unter Muslimen stellen und beantworten,
Heinz Spindler wird von seiner Arbeit unter Drogensüchtigen, Roma und Armen in Serbien berichten, die
er nun seit über einem Jahr im Auftrag von »Hilfe für
Brüder« tut. Seine früheren Kollegen von den Fackelträger-Zentren bringen sich ebenfalls mit starken
Fragen ein: Martin Buchsteiner vom Tauernhof in
Österreich fragt, wie weit junge Leute kommen wollen und wo sie das »Gipfelkreuz ihres Lebens« finden,
Stefan Kiene bringt aus der Klostermühle die Frage
»Wozu bist Du eigentlich Christ geworden?« mit und
Peter Reid vom Bodenseehof fragt ganz eindringlich
der autor:
Ulrich Weinhold
aus Stuttgart ist Direktor von Hilfe für
Brüder international, Christliche Fachkräfte
International und Co-Workers International.
»Wie viel bedeutet Dir Gottes Liebe?« Nach langer
Pause ist endlich wieder das EJW mit Dieter Braun
und einem evangelistischen Bibellesen in Deutsch
und Englisch »mit am Start«.
Heiße Eisen
Ebenso freuen wir uns über das Seminar von Anatoli
Uschomirski und Adnan Al Masoud: »Wer ist unser
Friede? Messianische Juden und Araber erleben gemeinsam den wahren Friede-Fürst.« Damit soll ganz
klar sein – die JuMiKo wird auch weiter »heiße Eisen«
anpacken und junge Leute herausfordern, weiter zu
denken, als es der kirchliche Mainstream manchmal
erlaubt. Deshalb sind mit Winrich Scheffbuch und
seiner Bibelarbeit über »den Streit um den CHRISTUS heute« und Ulrich Parzany mit seinem Vortrag
»Warum wir Schuldner des Evangeliums sind?« zwei
ältere Brüder aufgeboten, die aus ihren jahrzehntelangen Erfahrungen die Jugendlichen ermutigen
werden, ihren Platz einzunehmen in der Evangelisation einer Welt, die zum Sterben verurteilt ist.
Von der Alb in die ganze Welt
Dass die Herausforderung schon in Deutschland beginnt, werden die Hülbener Christoph und Annelie
Kullen mit ihren Erfahrungen von der Missionsaktion »Alb on Fire« berichten. Was passiert, wenn
man nach Afrika will und am Ende in Brandenburg
»herauskommt«, wird Hans-Martin Richter von der
ÜMG erzählen. Erfahrene Missionsleute von DMG,
von Liebenzell, der HMK und OM werden ebenso
mitwirken wie zahlreiche Bibelschulen, Kurzzeitdienste und die Entwicklungsfachleute von Christliche Fachkräfte International - kurzum: Es wird ein
wirklich spannendes Programm. Mit vielen Fragen
- und hoffentlich ganz vielen Antworten zu einem
»Ja!« im Dienst für GOTT. V
Echt gerecht –
alles Gnade! Was uns
befreit leben lässt
mit Cornelia Mack
Ringhof, Ringstr. 47,
72250 Freudenstadt
bezirk sulz
17.2.2016, 19.30 Uhr
Adventsfeier Lebendige
Gemeinde / Die Apis
Warum ich hier
im Bezirk Sulz
stehe und immer
Vortrag mit Yassir Eric
noch glaube!
Ev. Gemeindehaus,
Bezirks-Christustag
Pfarrgasse,
mit Theo Eißler
72175 Dornhan
12.12.2016, 14–17 Uhr Martinskirche,
Kirchplatz 7,
72280 Dornstetten
Ehe und Familie
21.2.2016,
stärken
10–15.30
Uhr
mit Hartmut Steeb
Ev. Gemeindehaus,
Kirchgasse 2,
78733 AichhaldenRötenberg
21.1.2016, 19.30 Uhr
http://sulz.
lebendige-gemeinde.de
bezirk tuttlingen
Themenabende mit
Martin Schrott zu
Leben und Glauben
Johannes-Brenz-­
Gemeindehaus,
Ernst-Hohner-Str. 14,
78647 Trosssingen
7.–9.3., 20 Uhr
http://tuttlingen.
lebendige-gemeinde.de
Echt wahr – was uns
die Bibel bedeutet
mit Gottfried Holland
Ev. Gemeindezentrum,
Bahnhofstr. 4,
72290 Loßburg
1.3.2016, 20 Uhr
ttp://freudenstadt.
h
lebendige-gemeinde.de
bezirk
freudenstadt
Echt einzigartig!
Nur Jesus!
Was unseren Glauben
so wertvoll macht
mit Winrich Scheffbuch
Ev. Gemeindehaus,
Neuneckerstraße,
72293 Glatten
28.1.2016, 20 Uhr
Echt würdevoll –
geschenktes Leben!
Was uns vom Anfang
bis zum Ende
Wert gibt
mit Dekan Ralf Albrecht
Gemeindehaus
Tumlingen, Kirchstr. 20,
72178 Waldachtal
2.2.2016, 20 Uhr
Echt würdevoll –
geschenktes Leben!
Was uns vom Anfang
bis zum Ende
Wert gibt
mit Dekan Ralf Albrecht
Ev. Gemeindehaus,
Kirchstr. 1,
71292 Friolzheim
28.2.2016, 20 Uhr
Echt gerecht –
alles Gnade! Was uns
befreit leben lässt
mit Gottfried Holland
Ev. Gemeindehaus,
Kirchstr. 1,
71292 Friolzheim
20.3.2016, 20 Uhr
Echt wahr –
Gottes Wort! Was uns
die Bibel bedeutet
mit Rainer Holweger
Ev. Gemeindehaus,
Kirchstr. 1,
71292 Friolzheim
24.4.2016, 20 Uhr
http://leonberg.
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bezirk marbach
am neckar
Abendbibelschule
Marbach/Großbottwar
Die Bergpredigt – Maß­
stäbe, die herausfordern
Mit Rainer Holweger,
Dekan Dr. Heinz-Werner
Neudörfer, Sebastian
Schmauder, Franziska
Stocker-Schwarz
Martin-Luther-Haus,
Steinerstraße 4,
71672 Marbach am
Neckar
CVJM-Vereinshaus,
Oberstenfelder Straße 68,
71723 Großbottwar
1.2., 8.2., 15.2., 22.2.,
jeweils 20 Uhr
ttp://marbach.
h
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bezirk tübingen
Abendbibelschule
Muslime verstehen –
Jesus verständlich
machen
mit Dr. Paul Murdoch
Primus-Truber-Haus,
Heinlenstraße 40,
72072 Tübingen
15.–19.2.2016, 20 Uhr
http://tuebingen.
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bezirk leonberg
Echt einzigartig –
nur Jesus! Was unseren
Glauben so wertvoll
macht
mit Andreas Streich
Ev. Gemeindehaus,
Kirchstr. 1,
71292 Friolzheim
31.1.2016, 20 Uhr
4·2015 21
© iStockphoto/Steve Ma
aus den bezirken
22 4·2015
aus den bezirken
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bezirk göppingen
Jesus und die
Religionen –
wer hat Recht?
mit Dr. Rolf Hille
Ev. Gemeindehaus
Christuskirche,
Salacher Str. 23,
73054 Eislingen
bezirk böblingen/
herrenberg
GäuFestival
mit Ulrich Parzany, Sefora
Nelson, Déborah Rosenkranz, Cae & Eddi Gaunt
in Herrenberg, Aidlingen,
Gärtringen, Nufringen,
Deckenpfronn
28.2.–6.3.2016
bezirk backnang
Forum Lebendige
Gemeinde
Ev. Gemeindehaus,
Heininger Weg 31,
71522 Backnang
19.3.2016, 9–13 Uhr
11.3.2016, 19.30 Uhr
Den Leuten aufs
Maul schauen
mit Michael Schneider
Ev. Gemeindehaus,
Heckenweg 13,
73087 Bad Boll
17.5.2016, 19.30 Uhr
http://goeppingen.
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bezirk ditzingen
Zuwanderung in
Deutschland
mit Yassir Eric
Ev. Gemeindehaus,
Münchinger Str. 2,
71254 Ditzingen
13.3.2016, 19.30 Uhr
http://ditzingen.
http://backnang.
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bezirk
weikersheim
Lebendige
Gemeinde vor Ort –
Theologischer Vortrag
und Informationen
aus der Landessynode
mit den Landessynodalen
Siegfried Jahn und
Fritz Deitigsmann
Jugend- und Gemeinschaftshaus der Apis,
Klingener Str. 6,
97993 Creglingen
10.4.2016, 19.30 Uhr
http://weikersheim.
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http://boeblingen.
lebendige-gemeinde.de
http://www.gaeufestival.de
bezirk nürtingen
Mein Gott Jesus –
seine Wunder
bewegen die Welt
mit Steffen Kern
Versöhnungskirche,
Breiter Weg 26,
72622 Nürtingen
29.2.2016, 20 Uhr
ttp://nuertingen.
h
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un
ChristliChes Forum FlüChtlingsarbeit
23. April 2016 • Bernhäuser Forst Save
ate!
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InspIratIon • ErmutIgung • BEfähIgung • BEgEgnung
Plenum und WorkshoPs Für InteressIerte, AnFänger und ProFIs
starthilfen • strukturen aufbauen • herausforderungen meistern • glauben leben
Europäisches Institut für Migration
Integration und Islamthemen
Infos unter
www.freundsein.org
Kreuzfahrten und Reisen 2016
Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen.
Reisen 2016
25. August bis 8. September 2016
Große Sommerkreuzfahrt „Rund um Westeuropa"
mit MS BERLIN – exklusiv gechartert
Bremerhaven Auf der Themse London Saint Malo (Mont Saint Michel) Vigo (Santiago de Compostela)
Leixões (Porto) Lissabon Cádiz (Sevilla) Málaga (Granada) Barcelona Nizza
Wort an Bord:
Dr. h.c. Erwin Teufel
Ministerpräsident a.D.
des Landes Baden-Württemberg
Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt,
Rektor der CVJMHochschule, Kassel
Beate Ling,
Sängerin und Gesangscoach
Pastor Eckard H. Krause
Gründer des Missionarischen
Zentrums Hanstedt
Musik an Bord:
Manfred Siebald,
Sänger und Liedermacher
KMD Hans-Ulrich Nonnenmann,
Landesposaunenwart
und Leiter der Bordposaunen
Doris und Dir. Wilfried Schulte,
Missionswerk NEUES LEBEN
Dekan Ralf Albrecht,
Vorsitzender der Lebendigen Gemeinde –
Christusbewegung, Württemberg
Michael Schlierf,
Pianist und Komponist
KMD Hans-Martin Sauter,
Leiter der Chorarbeit des ejw,
u.a. des LAKI-Pop-Chors Württemberg
13. bis 20. Mai 2016
26. Mai bis 1. Juni 2016
1. bis 7. Juni 2016
Pfingstkreuzfahrt “Auf den Spuren
Martin Luthers“ auf Elbe und Moldau
Flusskreuzfahrt in Holland und Flandern
Romantische Rhein-Kreuzfahrt
durch drei Länder
mit MS SWISS RUBY – exklusiv gechartert
Prag Bad Schandau Elbsandsteingebirge
Dresden Meißen Torgau Lutherstadt Wittenberg
Magdeburg Eisleben Berlin
mit Möglichkeit zum Vorprogramm in Prag
Durch idyllische Kanäle und Polderlandschaften
mit MS ELEGANT LADY
Düsseldorf Amsterdam (Zaanse Schans und Edam)
Terneuzen (Brügge) Gent Antwerpen (Brüssel)
Rotterdam (Den Haag und Delft)
Nijmegen (Arnheim) Köln
Wort an Bord:
Pfarrer Winrich
und Beate Scheffbuch
Wort an Bord:
Dr. Christoph Morgner,
Präses a.D.
Musik an Bord:
Siegfried Fietz
17. bis 25. Mai 2016
17. bis 26. Mai 2016
Auf den Spuren
des Apostels Paulus
durch Griechenland
Israelreise mit der
Brüdergemeinde Korntal
Leitung:
Pfarrer
Albrecht
Bahret
Cäsarea Zikron Yaakkov
Haifa See Genezareth
Jordantal Beth Shean
Gan Hashlosha Jerusalem
Massada Totes Meer
Qumran Biblischer Garten
und vieles mehr
mit MS ELEGEANT LADY
Köln Koblenz Romantischer Rhein Rüdesheim
Speyer Straßburg Basel Worms Köln
Wort an Bord:
Ruth Heil
Autorin
und Referentin
28. Juli bis 12. August 2016
Große Sommerkreuzfahrt
auf der Donau
Schiffsreise durch 10 Länder bis ins Donaudelta
am Schwarzen Meer mit MS ROUSSE PRESTIGE –
exklusiv gechartert
Wort an Bord:
Pfarrer Hanspeter Wolfsberger,
Leiter des Hauses der Besinnung Betberg
und Direktor a.D. der Liebenzeller Mission
Dr. Günther
Beckstein,
Ministerpräsident a.D.
Leitung:
Pfarrer
Jochen Hägele
Außerdem bei hand in hand tours:
Nordkap, USA, Kanada, Alaska,
Israel und andere Länder der Bibel
Erwin Damson,
ehem. Geschäftsführer
der Lebendigen Gemeinde
Prof. Dr.
Detschko
Svilenov,
Sofia
Musik an Bord:
Manfred
Siebald,
Sänger
und Liedermacher
Manfred
Staiger,
Pianist,
Komponist,
Musikredakteur
Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0
Fax 07458 / 99 99-18 . info@
[email protected] . www.handinhandtours.de
Lebendige Gemeinde · ChristusBewegung · Saalstraße 6 · 70825 Korntal-Münchingen
1. Forum Pietismus
Eine Gemeinde –
viele Kulturen?
10 Uhr Ankommen
10.30 Uhr Begrüßung
Impuls der Kirchenleitung
Impulsreferat von
Prof. Dr. Mihamm Kim-Rauchholz,
Internationale Hochschule Liebenzell
Austausch mit Prof. Dr. Mihamm Kim-Rauchholz
& Dr. Manuel Rauchholz, Institut für Ethnologie,
Heidelberg; Maïté Gressel, Referentin am Europäischen Institut für Migration, Integration und
Islamthemen, Korntal; Traugott Hopp, Rektor der
Akademie für Weltmission, Korntal.
Moderation: Steffen Kern
Wort auf den Weg durch Dekan Ralf Albrecht,
Vorsitzender der ChristusBewegung Lebendige
Gemeinde
ca. 12.30 Uhr Imbiss im Landschloss
der Evang. Brüdergemeinde Korntal
13 Uhr Offenes Ende
Musikalische Begleitung:
Internationales Ensemble unter der Leitung
von Matthias Hanßmann
Herzliche Einladung zum 1. Forum Pietismus
am Samstag, 6. Februar 2015 ab 10 Uhr im
Großen Forum im Gemeindezentrum
der Ev. Brüdergemeinde in Korntal, Saalplatz 2
Die Pietisten waren niemals nur die »Stillen im Lande«. Als Botschafter des Evangeliums sind viele in ferne Länder gereist, haben sich
­begeistert in fremde Sprachen und Kulturen vertieft und erblickten
als erste Europäer den schneebedeckten Kilimandscharo. Sie machten Fehler – und lernten daraus. Und zu jeder Zeit verbanden sie ihre
Leidenschaft für Kirche mit der Suche nach tiefgehenden, tragenden
Inhalten und frischen Formen für die beste Botschaft der Welt.
Wir wollen als ChristusBewegung Lebendige Gemeinde diese Geschichte fortschreiben – und laden Sie deshalb herzlich zum ersten
»Forum Pietismus« nach Korntal ein. Dabei haben wir bewusst viel
Raum für persönliche Begegnungen vorgesehen. Wir stehen als
­K irche und Gesellschaft vor Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns über diese
Herausforderungen ins Gespräch kommen.
Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Anmeldung unter: www.lebendige-gemeinde.de/forum-pietismus