Das Magazin der ChristusBewegung 4 | 2015 Erziehung ist Beziehung Gott fragt – ganz konkret Dr. Heiko Krimmer Flüchtlingsfrage, Strategische Planung und Haushalt Seite 4 Bericht aus der Synode Seite 19 Bewegt fürs Evangelium Die JuMiKo 2016 – eine Herausforderung Seite 16 www.lebendige-gemeinde.de 2 4·2015 termine · inhalt Termine Dezember 14.–15.12.Weihnachtskonferenz der Chöre der Liebenzeller Mission 20.12. Stadtbeweger und JuGo Stuttgart, Stiftskirche Stuttgart 31.12. Silvesterkonferenz, Die Apis, Hülben Januar 10.1. 23. Jugendkonferenz für Weltmission (siehe Seite 19–20) 6.1. Jahrestreffen Aidlinger Schwestern, Stuttgart 10.–17.1.Allianzgebetswoche 14.–16.1. Christlicher Medienkongress, Schönblick 22.–23.1. Tagung für Kirchengemeinderäte, Schönblick 23.1. Turm-Treff, Albrecht-Bengel-Haus, Tübingen 29.–30.1. Frauentage, Liebenzeller Gemeinschaftsverband, Bad Liebenzell Februar 6.2. 1. Forum Pietismus, Korntal (siehe Seite 24) 6.2. Männertag, Liebenzeller Gemeinschaftsverband, Bad Liebenzell 9.2. Jungschartag, Bad Liebenzell 10.2. FreshX-Seminartag, Hannover 11.–13.2. Willow-Creek Leitungskongress, Hannover 14.2. KinderPlus-Kongress, Willow Creek, Hannover 21.2. Frauentag, Württembergischer Christusbund, Friolzheim 26.–28.2. YouthPrayer Congress, Bad Liebenzell inhalt biblische grundlegung 4 Bewegt fürs Evangelium Heiko Krimmer titelthema 8 Erziehung ist Beziehung 150 Jahre Evangelische Lehrer- und Erzieher gemeinschaft Württemberg (1865–2015) Traugott Kögler / Dr. Paul-Gerhard Roller itelthema 12tBildung benötigt Religion – Religion benötigt Bildung Stefan Hermann ericht aus der synode 16bFlüchtlingshilfe, Strategische Planung und Haushalt Herbsttagung der Synode veranstaltung 19Gott fragt – ganz konkret Die JuMiKo 2016 21aus den bezirken inladung 24eEine Gemeinde – viele Kulturen? 1. Forum Pietismus März .3. 5 5.–6.3. 10.–12.3. 10.–13.3. 19.3. Forum für Weltmission, Bad Liebenzell CVJM-Landestreffen, Sindelfingen Frühjahrstagung der Landessynode, Stuttgart Kongress Jesus bewegt, Die Apis, Schönblick Balinger Rockfestival, Balingen Weitere Termine finden Sie auch online unter www.lebendige-gemeinde.de/termine impressum Herausgeber und Bezugsadresse Lebendige Gemeinde. ChristusBewegung in Württemberg e. V. Saalstraße 6 70825 Korntal-Münchingen Telefon 0711/83 46 99 Telefax 0711/8 38 80 86 [email protected] facebook.com/lebendige-gemeinde twitter.com/lebendigemeinde Weitere Exemplare können nachbestellt werden. Erscheinungsweise: vierteljährlich Bankverbindungen Lebendige Gemeinde. ChristusBewegung in Württemberg e. V. BW-Bank 2 356 075 (BLZ 600 501 01) IBAN: DE 87 6005 0101 0002 356075 BIC SOLADEST editorial 4·2015 3 liebe leserinnen und leser Weihnachten: Beziehung und Bewegung Es gibt kein eindrücklicheres, anschaulicheres, kindgerechteres Fest als Weihnachten. Ich liebe Weihnachten. Ich liebe das Staunen über Gott, der so groß ist und zu uns in Lieblosigkeit und Schuld verlorenen Menschen so voller Liebe und Barmherzigkeit, dass er ein Kind werden will. Ein Kind steht mit seiner Oma vor der Krippe in der Kirche. Der Stall, die Hirten, die Maria und Josef, Ochs und Esel, die Weisen aus dem Orient. Und plötzlich entdeckt der Junge das Kind in der Krippe und ruft staunend aus: »Oma, der liebe Gott ist aber klein!« Das ist zum Staunen und zum Freuen: Gott wird ein Kind! Der mächtige, große Gott, der wird winzig. Wir reichen nie und nimmer an seine Größe heran. Deshalb muss er an unsere Kleinheit, an unsere Welt ganz heran kommen. Es beginnt ganz klein, aber es bleibt nicht so. Er wird in unseren Herzen geboren und breitet sich mehr und mehr aus, ganz weit. Nirgendwo wird deutlicher, dass Erziehung mit Beziehung zu tun hat. Von A bis Z. Gott schickt keine Botschaft, Gott legt kein Programm auf, Gott teilt keine Ideen mit – Gott sendet sich! Und nirgendwo wird deutlicher, was für eine großartige Liebes- Bewegung Gott aus seinem innersten Herzen heraus an Weihnachten angegangen ist. Einen ganzen Himmel hat er zur Erde bewegt dafür. Die Ewigkeit hat er in die Zeit bewegt. Und uns bewegt er. Die Engel bewegte er zum Loben und Singen. Die Hirten bewegte er zum Weitersagen und Weitertragen. Die Weisen bewegte er zum Schenken und Umkehren. »Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.« (Lukas 2,16.17) Es bewegt uns als »Lebendige Gemeinde«, wie Menschen in Beziehung zu Jesus, dem Gotteskind und Weltenchef, kommen können. Wie wir gemeinsam das Evangelium von Jesus Christus in unserer Kirche zu möglichst vielen möglichst vielfältig hintragen können. So dass sie erleben: Jesus will nichts anderes als eine lebendige Beziehung zu mir. Und er bringt mich in Bewegung, seine Liebe in Wort und Tat weiterzutragen. Zu den Kindern. Zu denen auf der Flucht. Zu den Übersättigten und Sinnentleerten. Überall will er hin. Und wir in seinem Namen. Bringt er uns in Bewegung? »Gehet hin!« Wir danken allen, die durch ihre Spende die kostenlose Verteilung dieses Magazins ermöglichen. Wir bitten um vollständige und deutliche Angabe der Anschrift bei Überweisungen, damit wir Spendenquittungen übersenden können. Wir sind ganz auf die Gaben der Freunde angewiesen. Redaktion Ralf Albrecht, Erwin Damson, Rainer Holweger, Steffen Kern, Traugott Messner, Claudius Schillinger Gesamtgestaltung Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen Druck und Postzeitungvertrieb Henkel Druckerei, 70499 Stuttgart Bildnachweis Titel: © creativ collection Das meint Ihr Ralf Albrecht, Vorsitzender der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde 4 4·2015 biblische grundlegung Bewegt fürs Evangelium Am 21. November 2015 verstarb Dr. Heiko Krimmer im Alter von 71 Jahren. Folgende Ansprache hielt Heiko Krimmer am 11. April 2010 auf der Festversammlung zum 90jährigen Jubiläum des Missionswerks »Licht im Osten«. Wir danken »Licht im Osten« für die Genehmigung des Nachdrucks. Der Stil der freien Rede wurde weitgehend beibehalten. biblische grundlegung I m vierten Jahrhundert nach Christus lebte ein Mönch namens Agapus 22 Jahre lang in einer Höhle im Gebirge Sinai. Dort hat er sich einmauern lassen und wollte sein ganzes Leben nur im Gebet und in der Meditation verbringen. Das muss man wollen, 22 Jahre in einer Höhle. Jesus gibt seinen Jüngern eine andere Perspektive. In Markus 16 sagt er: »Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.« Christen sind nicht Leute, die in einer Höhle leben. Christen sind Leute in Bewegung. »Gehet!« © ccVision / Atelier Arnold »christen sind leute in bewegung« So beginnt schon Gottes Heilsgeschichte. Zu Abraham sagt er: »Geh heraus aus deinem Vaterland, aus deinem Vaterhaus!« Wörtlich heißt es: »Geh heraus«, bzw. »gehet hin, zigeunert umher!« Das ist gemeint. Herausgehen, nicht sesshaft sein, nicht eingemauert. Die Wurzel aller Bewegung ist Gott selbst. Gott ist in Bewegung. Er beugt sich herunter zu uns Menschen, und das geschieht buchstäblich in Jesus. Er ist gekommen. Wenn Jesus damals aufs Bürgermeisteramt gegangen wäre, um einen Personalausweis zu beantragen, dann hätte ihn der Beamte gefragt: »Und ihr Wohnsitz?« Dann hätte Jesus wohl gesagt: »Ja, die Füchse haben Gruben, die Vögel unter dem Himmel haben Nester, der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.« Der Beamte hätte kurz überlegt und hätte dann eingetragen: Nichtsesshaft. Das war Jesus. Gehet hin! Wir sind Gesandte. Das ist ja das Wort für Mission: Geschickte, und zwar wir alle. Gehet! Dieser Plural, die Mehrzahl, er richtet sich nicht an einige besonders Bewegliche. Gehet hin! Jesus will Nachfolger, nicht Nachsitzer. Gehet hin! Seid Leute die unterwegs sind, jeder auf seine Weise. Wir können nicht alle Missionare sein im klassischen Sinn, dass wir unser Vaterland verlassen und hingehen nach Asien oder Afrika oder Indien. Aber es gilt: Gehet! Wir sollen beweglich sein, ob das im engeren Umkreis ist oder im weiteren. Wir sind, so sagt es der Apostel Paulus noch deutlicher, wir sind Botschafter an Christi statt. Leute unterwegs. Dabei helfen wir einander. Wir geben einander GehHilfen. Das heißt zunächst einmal ganz schlicht: Geld. Wir wollen ganz nüchtern darüber reden. Das war schon bei Jesus so. Er war unterwegs und er hatte einen, der für die Spendenverwaltung und deren Ausgaben zuständig war, auch wenn er ein Filou war, dieser J udas. Aber zum Gehen, zu dieser Bewegung, gehört es dazu. Damit wir mobil bleiben, müssen wir einander Geh-Hilfen geben. Wir sind ja heute eine mobile Gesellschaft. Denken wir an das Auto. Ich habe kürzlich in der Zeitung gelesen: Die Deutschen geben im Jahr 2,2 Milliarden Euro für Autopflege aus. Wenn man sein Auto durch die Waschstraße fahren lässt, unter 6 Euro läuft da nichts. 2,2 Milliarden Euro für Autopflege! Das Gesamtaufkommen aller Spenden, für alle Werke, in der Bundesrepublik Deutschland, beträgt pro Jahr 2,1 Milliarden. Leute, darf das so sein? Dass wir unser Auto waschen und ihm »helfen« und gleichzeitig die Menschen, die Mission, so an die Seite stellen? Nicht unser Auto soll mobil sein. Menschen sollen mobil sein. Allerdings: Die Mission heute braucht auch die Autos. Jesus war zu Fuß und mit dem Esel unterwegs. Der Esel reicht aber nicht, um in den äußersten Osten zu kommen. Mit ihm werden wir dem Auftrag »Gehet hin in alle Welt!« nicht gerecht. Darum: Es gehören Geldmittel dazu, damit Menschen, Christen, Boten Jesu mobil bleiben und mobil werden. Gehet hin! 4·2015 5 6 4·2015 biblische grundlegung »… und prediget!« Prediget! Das geschieht auf vielfache Weise: in Radio und Fernsehen, durch Literatur und – wenn die Eine Konfirmandin schrieb in ihrem GottesdienstLeute es verstehen – im Internet. Vielfältige Mögbericht: »Als der Pfarrer auf die Kanzel stieg und lichkeiten, aber eines bleibt unverzichtbar: Das anfing zu reden, wurde es langweilig.« Das ist leider Evangelium geht normalerweise über eine persönoft so: Beim Predigen wird es langweilig. Wisst ihr, liche Begegnung. Auch wenn jemand angesprochen was das Wort in seiner griechischen Grundbedeuist durch das Fernsehen, auch wenn jemand anhand tung eigentlich heißt? Predigen, das heißt ein Lob der Literatur angefangen hat, Jesus zu suchen, und hinaus singen. Das ist nicht langweilig. Unser Thema anfängt ihm zu vertrauen, er braucht dieses persönist das Gotteslob, der Jesusruhm. Nicht eine langliche Gegenüber, die persönliche Begegnung mit eiweilige Predigt, bei der wir irgendwelche Sätze darnem Christen. Das persönliche Zeugnis holt den Einlegen, sondern wir rühmen Jesus! Wir loben ihn für zelnen ab und nimmt ihn mit, weil ein jeder wichtig das, was er getan hat. Für das, was er bis heute für ist, unüberbietbar wichtig. unsere vergehende Welt ist. Das ist predigen. Betrachten wir noch einmal Jesus, wie er einen Da erzählt mir ein junger Mann von der Karfreiganzen Nachmittag damit verbringt, mit einer eintagspredigt in seiner Gemeinde und meint: »Mensch zigen Frau zu reden. Dabei ist er sehr müde. Er sitzt war das ein Herumgeeiere. Der Pfarrer hatte nichts da am Brunnen, kann kaum mehr. Da kommt diese Richtiges zu sagen. Schließlich hat er sich doch Frau. Einerseits begreift sie überhaupt nichts. Andefestgelegt und gesagt: ›Das mit der Sühne und der rerseits ist sie raffiniert und will sich immer wieder Vergebung, das ist eine so alte Vorstellung. Jesus ist herauswinden. Ihr Lebenswandel ist sowieso angestorben, weil er die Todeserfahrung machen wollrüchig. Und Jesus verwendet viel, viel Zeit für das te.‹« Na das hätte er einfacher haben können. Er hätte Gespräch mit dieser einen, einzigen Frau. Wäre es nur lange genug leben müssen, dann wäre es von nicht besser gewesen, er hätte eine Großevangeliselbst ausgegangen. Nein, Jesus ist gestorben, weil er sation am Jakobsbrunnen gehalten? Nein, er redet will, dass weder du noch ich, dass keiner von uns im mit dieser Frau. Und wisst ihr, was geschieht? Diese Tod untergeht. Frau geht zurück in die Stadt und gibt Zeugnis. Und Das ist das Gotteslob: »Die Strafe liegt auf ihm.« dann heißt es nachher: »Es glaubten aber an ihn viele Unser kaputtes, zerbrechendes Leben wird durch der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau Jesus wieder heil. Sein Blut wurde für uns vergoswillen.« (Joh 4,39) Das Evangelium geht immer per sen, sein Leib für uns in den Tod gegeben. Prediget, Du. Das ist die Bewegung Gottes: durch einen zu den lobet, rühmet, ruft das aus: »Leute, es gibt wieder Vielen. Deshalb: Prediget! eine Zukunft für diese kaputtgehende Welt, für unser kaputtgehendes Leben. Dieser Jesus wurde von Gott auferweckt. Das ist die Zukunft! Da ist sie! Und schließlich: »…das Evangelium.« Der Erste der neuen Schöpfung!« Und dann steht er da und sagt: »Wer an mich glaubt…« Mehr Jetzt sind wir am innersten Kern. Es geht braucht es nicht. Wer an mich glaubt, wer nicht um eine theologische Abhandlung. mir vertraut, der wird leben, auch wenn Es geht nicht um eine moralische Angott wird er stirbt. Das ist das Jesuslob. leitung für ein besseres Leben. Es geht rot vor freude, wenn er dich sieht biblische grundlegung auch nicht um eine Drohbotschaft gegen Böswillige. Gott seinen Zorn wert! Darum ruft Jesus: »Kommet Das Evangelium ist eine Frohbotschaft für Scheiher zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ternde, für Verlorene, für Kaputte. So sagt es Jesus: ich will euch erquicken.« Das ist das Evangelium. Das »Ich bin gekommen, Sünder zu suchen und zu retsagen wir weiter, dafür sind wir mobil. Dazu gehen ten.« Das ist das Evangelium. wir hin. Wenn man die Nachrichten hört – man mag ja gar Ich habe versucht, mir die Höhle des Agapus vorzunicht mehr den Fernseher anmachen –, dann sind sie stellen. Wie er das wohl alles organisiert haben mag, voll von Katastrophen, Gewalt, Krisen und Kriegen. 22 Jahre in einem Loch? Aber lassen wir das. Wisst Leute, wir haben etwas ganz Anderes, etwas überihr, es gibt viele fromme Höhlen, und da hocken wir wältigend Neues zu sagen – das Evangelium: Gott drin. Zum Beispiel in unserer frommen Höhle Hausist verliebt in uns Menschen. Denk einmal, Gott ist kreis. Da ist es so schön untereinander, so heimelig. verliebt in uns Menschen. Das reicht völlig. Das ist Aber es ist eine Mauer davor. Lasst uns diese Mauern der Kern: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass wieder öffnen! Gehet hin! Zigeunert umher und preer seinen eingeborenen Sohn gab.« Gott ist verliebt in diget! Ruft dieses Lob des rettenden Jesus aus, sein uns Menschen. Das ist mir noch einmal neu klar geEvangelium: Gott ist verliebt in uns. Amen. V worden, als ich mich vor einiger Zeit mit dem aaronitischen Segen befasste. Dort gibt es ja Formulierungen, die wir alle auswendig kennen und trotzdem nicht verstehen. »Er erhebe sein Angesicht auf dich.« »Der Herr lasse sein Angesicht leuchten ir trauern um unser Mitglied Pfarrer Dr. Heiko Krimmer, der am über dir.« Verstehen Sie das? Wie Samstag, 21. November 2015 im Alter von 71 Jahren nach schwerer lässt du über deinen Kindern dein Krankheit in die Ewigkeit berufen wurde. Angesicht leuchten? Mit einer Taschenlampe? Schwierig, diese ForVon 1977 bis 1983 war er Mitglied der württembergischen Landessynode mulierung: »Er lasse sein Angesicht und Sprecher unseres Gesprächskreises »Lebendige Gemeinde«. leuchten über dir.« Ganz wörtlich Von 1990 bis 1999 war er stellvertretender aus dem Hebräischen übersetzt, Vorsitzender unseres Vereins. Seine Vorträge heißt das: »Er wird rot vor Freude, und P ublikationen waren zahlreichen Menschen wenn er dich sieht.« Denk einmal, eine wertvolle Hilfe. Heiko Krimmer wurde am Gott wird rot vor Freude, wenn er 2. Dezember 1943 in Berlin geboren und wuchs dich sieht. Kannst du das glauben? in Ostfildern-Ruit auf. Er studierte Evangelische Gott ist verliebt in uns. So wie das Theologie in Tübingen, Hamburg und Heidelberg Mädchen rot wird oder der Junge, so wird er rot vor Freude, wenn er uns und promovierte 1973 in Hamburg bei Helmut sieht. Gott ist verliebt in uns. Das Thielicke über die Ethik Alexander von Oettingens. ist das Evangelium. Darum dürfen Von 1973 bis 1976 war er Studienleiter am wir heimkehren, umkehren, zu ihm Albrecht-Bengel-Haus in T übingen. Zwischen kommen. Das ist der Ruf zur Bekeh1976 und 1982 wirkte er als Gemeindepfarrer in der Kirchengemeinde rung: Gott ist verliebt in uns. in Holzgerlingen. Von 1982 bis 1987 wechselte er erneut als Studienleiter Ich war auch schon einmal verins Albrecht-Bengel-Haus. Von 1987 bis zu seinem Ruhestand im Jahr liebt, aber sie wollte nichts davon 2008 war er Gemeindepfarrer in Dettingen unter Teck. wissen. Wo sollst du da hin? Gott ist verliebt in dich. Willst du was Seit 1973 leitete er als Vorsitzender den »Kinderheim Nethanja Narsapur – wissen von ihm? Das ist Bekehrung. Christliche Mission Indien e. V.« im Verbund der Deutschen Evangelischen Umkehr. Hinkehr. Deshalb fragt er Allianz. Petrus: »Hast du mich lieb?« Wer Zwischen 1977 und 1998 lehrte Krimmer als Gastdozent am Theologischen diese Liebe ablehnt – auch das sagen Seminar der Liebenzeller Mission und war Mitarbeiter an der Freien wir genauso klar – wer diese Liebe Hochschule für Mission, der heutigen Akademie für Weltmission in Korntal. nicht will, der geht verloren. Von 1990 bis 1999 war er im Vorstand des Missionsbundes Licht im Osten Gottes Zorn und Gericht sind keiund des Württembergischen Christusbundes. ne Drohung, keine erhobene Faust. Sondern in Gottes Zorn und Gericht Dankbar blicken wir auf sein vielfältiges Engagement zurück. Unsere wird seine ganze Liebe sogar umfasGedanken und Gebete sind bei seiner Frau Wiltraud und seinen drei send noch einmal deutlich: Wir sind Kindern. In der Hoffnung auf Jesus Christus sind wir mit ihnen verbunden. Trauer um Dr. Heiko Krimmer Foto: privat W © ccVision / Atelier Arnold 4·2015 7 8 4·2015 titelthema 1865 – der erste Personenzug wurde in Deutschland in Betrieb genommen. Ein dänischer Pfarrer erfand die Schreibmaschine. Wilhelm Buschs Bilderbuch »Max und Moritz« wurde veröffentlicht. Es war das Jahr der Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Hudson Tylors China-Inland-Mission wurde ins Leben gerufen. Die Evangelische Lehrer- und Erziehergemeinschaft in Württemberg entstand. Das Gründungsjahr fällt in ein Zeitalter großer Umbrüche. Manche machten diese Umbrüche zu Aufbrüchen und so zur Gründerzeit. Viele dieser Aufbrüche haben über die Zeitspanne eines Lebens hinweg Auswirkungen bis heute. titelthema 150 Jahre Evangelische Lehrer- und Erziehergemeinschaft in Württemberg (1865–2015) D ie Begleitung aktueller Trends durchzieht die Geschichte in der Evangelischen Lehrerund Erziehergemeinschaft wie ein roter Faden. In ihrer Zeitschrift »Glaube und Erziehung« geschieht das konstruktiv-kritisch aus christlicher Sicht. Ein Beispiel: Wer die Diskussionen um Schule und Bildung in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, dem könnte aufgefallen sein: Wenn es um Reformen im Schulsystem, bei der Kinderbetreuung und um die Berufstätigkeit von Eltern geht, ist nie – oder äußerst selten – von den Kindern, um die es geht, die Rede. Das Kind, der Jugendliche, der Schüler als Person, als Beziehungswesen und als Mensch kommt zu kurz. Wir Erwachsenen setzen die Rahmenbedingungen für das Kindsein heute. Wir tragen Verantwortung dafür, wie es den Kindern geht. Deshalb müssen wir immer wieder einen Perspektivwechsel vornehmen. Wer von uns Erwachsenen hätte gerne ab der 1. Klasse von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Klassen zimmer und in der Schule verbracht? Die Begegnung von Mensch zu Mensch ist das, was Erziehung und Bildung ausmacht. Lernen, Erziehung und Bildung – das alles ist zuerst Begegnung. Bildung ist nicht in erster Linie Wissensvermittlung. Erziehung erschöpft sich weder in »Belehrung« noch in »Betreuung«, auch nicht in »Beaufsichtigung« und schon gar nicht in »Lernbegleitung«. Die Selbstlern euphorie geht an dem vorbei, was für den Schulunterricht grundlegend ist: Erziehung ist Beziehung. Das Denken in Beziehungen ist elementar biblisch. Die Schlüssel begriffe im jüdischen wie im christlichen Glauben sind lauter Beziehungsbegriffe: Glaube, Liebe, Treue, Wahrheit, Nachfolge, Gerechtigkeit, aber auch Hass und Zorn. Christlicher Pädagogentag Neben der Zeitschrift »Glaube und Erziehung« haben pädagogische Veranstaltungen eine wichtige Funktion. Sie stiften Gemeinschaft unter christlichen Lehrern, ermutigen sie im Glauben und machen sie stark für ihren Beruf. Herausragend ist der vor zehn Jahren ins Leben gerufene Christliche Pädagogentag. An vorderster Stelle der Ermöglichung dieses Tages steht hier neben der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft die Ludwig-Hofacker-Vereinigung. Sie übernahm die Hauptverantwortung für die Werbung und trug die Kosten. Für den 1. Christlichen Pädagogentag am 11. Juni 2005 wurde das CVJM-Zentrum Walddorf gebucht. Mit Optimismus und Gottvertrauen hofften die Beteiligten, dass 50 bis 100 Pädagogen kommen könnten. Doch dann schnellten die Anmeldezahlen nach oben. Der Tag musste wegen der hohen Anmeldezahlen in die Gemeindehalle Walddorfhäslach verlegt und mit viel Improvisation organisiert werden. Rund 500 Pädagogen aus ganz Baden-Württemberg waren in der Frühe aufgebrochen, um in Walddorfhäslach in ihrem Glauben gestärkt und für ihr Wirken als Christ an der Schule ermutigt zu werden. Über 35 Lehrergebetskreise wurden an diesem Tag gegründet und registriert. Der im Zweijahresrhythmus veranstaltete Christliche Pädagogentag ist inzwischen zu einer Insti tution geworden. Regelmäßig berichten uns Kolleginnen und Kollegen, wie atemberaubend und bewegend es für sie war, so viele christliche Lehrer und Erzieherinnen zu treffen. Begeistert erzählen sie von Vorträgen, Seminaren und Begegnungen. Manche trafen dort Kolleginnen aus ihrer Schule, von denen sie nicht wussten, dass die auch Christen sind. Einige Teilnehmer berichteten uns, wie sie von ihren Schülern zum Christlichen Pädagogentag eingeladen und so positiv überrascht wurden. 4·2015 9 10 4·2015 150-jährige Jubiläumsfeier Ein wahres Wunder erlebten wir bei unserer 150-jährigen Jubiläumsfeier. Erst sehr spät hatten wir entschieden, am 10. Oktober 2015 in kleinerem Kreis unser Jubiläum zu feiern. Es folgte eine schwierige, sich über Wochen hinziehende Suche nach einem Raum für 80 bis 100 Personen. Völlig überraschend lud uns die Baronin von Tessin kostenlos als ihre Gäste in die Orangerie auf Schloss Kilchberg ein. In einmalig schönem Ambiente feierten 90 Mitglieder und Freunde der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft festlich gekleidet mit einem exquisiten Buffet ein bewegendes Fest. Drei Mitglieder des Ausschusses der Evangelischen Lehrerund Erziehergemeinschaft hielten nach einem Grußwort von Oberkirchenrat Werner Baur und einer Andacht von Paul-Gerhard Roller Festvorträge. Der Leiter des Evan- gelischen Schulwerks, Eckhard Geier, bemängelte einen starken Griff des Staates nach unseren Kindern und mahnte mehr Freiräume für diejenigen an, die unmittelbar mit ihnen zu tun haben. Berthold Meier, Geschäftsführer des Verbands Evangelischer Bekenntnisschulen, beschrieb anhand der christlichen Haustafeln des Epheserbriefes die Anliegen christlicher Erziehung, die sich am Auftrag Gottes auszurichten habe. Der Schriftleiter von Glaube und Erziehung, Traugott Kögler, stellte in seinem Festvortrag drei wichtige Phasen in der Geschichte der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft vor: Gründerzeit, 3. Reich und Wiederaufbau. Gründerzeit – prägend für den württembergischen Pietismus In der Gründerzeit wurde ein sehr junger Lehrer als Gründer aktiv: Der 21-jährige Lehrgehilfe Chris- tian Dietrich. Er sollte zu einer prägenden Gestalt des württembergischen Pietismus werden.Zusammen mit drei Freunden gründete er 1865 in Fellbach den Verein christlicher Lehrgehilfen, der fünf Jahre später in »Verein evangelischer Lehrer« umbenannt wurde. Mit 26 Jahren wurde er Schriftleiter der neuen Zeitschrift »Der Lehrerbote«. 1909 war der Verein unter Dietrich als Vorsitzendem bereits auf 650 Mitglieder angewachsen. Der zum Rektor seiner Schule, des späteren Mörike-Gymnasiums in Stuttgart, berufene Dietrich prägte bis zum Ende des 1. Weltkriegs den Verein evangeli scher Lehrer. Zweck des Vereins war die gegenseitige Stärkung im Glauben, Förderung der Gemeinschaft und Unterstützung im Beruf. Dietrich war seit 1897 zusätzlich Vorstand des Württembergischen Verbands altpietistischer Gemeinschaften und Gründer des Erholungsheims Schönblick bei Schwäbisch Gmünd im Jahr 1915. Die Jubilarfeier der Evangelischen Lehrer- und Erziehergemeinschaft fand auf Einladung in der Orangerie des Schlosses Kilchberg statt. 4·2015 11 Der »Christliche Pädagogentag« ist zu einer gut besuchten Institution geworden. Neben Vorträgen und Seminaren zu aktuellen Themen ist für viele der Austausch und die Begegnung mit den Berufskollegen zu einem Höhepunkt an dieser alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung geworden. Forum für Pädagogen und Interessierte 30. April 2016 · 9.30 bis 16.30 Uhr Konferenz- und Gemeindezentrum Petruskirche Talstraße 21, 70794 Filderstadt-Bernhausen Bestsellerautor Michael Felten, Köln: Nur Lernbegleiter? Unsinn, Lehrer! Prof. Dr. Thomas Schimmel, Karlsruhe: Glaube und Naturwissenschaft – Kein Gegensatz! Infos und Anmeldung unter: w ww.eleg-online.de Zeit des 3. Reichs – Widerstand gegen die Obrigkeit Schon drei Monate nach der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 rückte der Verein evangelischer Lehrer ins Visier der Nazis. Anders als andere Verbände hatte er sich nicht in den NS-Lehrerbund integrieren lassen. Mit dem Ziel der Gleichschaltung kam ein NS-Mann an die Spitze des Vereins. Die Mitglieder aber waren in der Regel keine Parteimitglieder der NSDAP. Im Jahr 1935 verbot der Kultusminister per Erlass sämtlichen Lehrerinnen und Lehrern die Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft. Begründet wurde diese Maßnahme damit, dass die Evangelische Lehrergemeinschaft das Angebot zur Selbstauflösung ausgeschlagen und Widerstand gegen die NS-Schulpolitik geleistet habe. Aus der Lehrergemeinschaft kam dokumentierter Widerstand. Zum Beispiel wurde dem Ausschussmitglied und Co-Schriftleiter Ludwig Gengnagel 1936 der Vorsitz des Ludwigsburger Ortsschulrates wegen seiner früheren Mitgliedschaft in der Evangelischen Lehrergemeinschaft entzogen. Seine Weigerung Vorgaben der Nazis im Religionsunterricht umzusetzen führte 1937 zur Degradierung vom ersten Schulleiter der Ludwigsburger Schulen zum Hauptschullehrer. 1939 wurde er von Berlin aus politischen Gründen zwangspensioniert. Wiederaufbau – bibelbezogener Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg 1946 erlaubten die Militärregierungen der Besatzungszonen die Neugründung der Evangelischen Lehrergemeinschaft. Der spätere Rektor und Co-Schriftleiter Julius Beck aus Calw führte den Verein als Evangelische Lehrergemeinschaft in Württemberg fort. In der Zeit der Entnazifizierung wurden vielen Personen aus der Evangelischen Lehrergemeinschaft Führungsaufgaben übertragen. Sie wurden sehr früh Rektoren und Schulräte, ins Kultusministerium versetzt mit der Neuorganisation der Lehrerausbildung beauftragt oder als Rundfunkratsmitglied mit der sensiblen Medienaufsicht betraut. Im Bekenntnisstreit um das richtige Verständnis der Bibel infolge des Entmythologisierungs- programms Rudolf Bultmanns schaltete sich die Evangelische Lehrergemeinschaft maßgeblich mit ein. 13 der 43 Unterzeichner im ersten Offenen Brief 1952 waren Lehrer, Rektoren und Schulräte, darunter leitende Persönlich keiten der Evangelischen Lehrergemeinschaft wie Julius Beck, Emil Schäf und Dr. Paul Müller. Zum ersten Mal taucht in diesem Brief die »Evangelische Arbeitsgemeinschaft für biblisches Christentum« auf, deren Vorsitzender Studiendirektor Emil Schäf war. Mit dabei war auch der Korntaler Pfarrer Fritz Grünzweig. 1968 hat sich diese Arbeitsgemeinschaft umbenannt in »Ludwig-Hofacker-Vereinigung«, die heute »ChristusBewe gung Lebendige Gemeinde« heißt. Im Offenen Brief von 1952 hatte die »Arbeitsgemeinschaft für bibli sches Christentum« zum ersten Mal den Wunsch geäußert, eine alternative Theologenausbildung zu schaffen. Mit der Gründung des Albrecht-Bengel-Hauses 1969 als Ort der Studienbegleitung wurde dieses Ziel verwirklicht. V die autoren: Traugott Kögler ist Schriftleiter von »Glaube und Erziehung« Dr. Paul-Gerhard Roller ist Vorsitzender der Evangelischen Lehrerund Erziehergemeinschaft in Württemberg 12 4·2015 titelthema Bildung benötigt Religion Religion benötigt Bildung Die Herausforderungen »Kreuz, Kippa und Kopftuch. Das Verfassungsgericht tritt für die Gleichbehandlung religiöser Symbole ein« – »Wer wenig weiß, glaubt viel.« – »Dem Menschen ein Segen, der Menschheit aber nicht: warum Religion Gewalt gebiert«: Drei Schlagzeilen aus der Tagespresse deuten an, welche Herausforderungen das Thema »Bildung braucht Religion – und umgekehrt« mit sich bringt. Die Grundsatzfragen sind damit gestellt: VIst es in einer Gesellschaft mit Religionenvielfalt noch angebracht, an öffentlichen Schulen konfessionellen Religionsunterricht zu erteilen – oder ist eher ein Unterricht angesagt, in dem alle »neutral« über Religionen und Werte informiert werden? VWird es der religiösen Vielfalt der Schüler noch gerecht, wenn an Schulen Schulseelsorge angeboten, Schulgottesdienste gehalten werden, Schülerbibelkreise möglich und Jungscharen im Ganztagesangebot zugelassen sind – oder wird hier die Grenze möglicher Vereinnahmung überschritten und ein überkommenes Privileg gepflegt? VDürfen an öffentlichen Schulen religiöse Symbole wie ein Kruzifix in Klassenzimmern und bei Lehrkräften eine Kippa, eine Schwesterntracht oder ein Kopftuch religiöse Glaubensüberzeugung erkennbar machen – oder hat sich die Schule als »säkularer« Ort allen religiösen Bekenntnissen zu enthalten? Je vielfältiger die religiöse Landkarte unsrer Gesellschaft wird (und sie wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verändern), desto stärker kommen diese Fragen auf. Und dies mit unterschiedlichen Motiven: V Die Zahl sogenannter Konfessionsloser nimmt ständig zu und damit der Ruf nach einem laizistischen Staat, der Religion komplett aus dem öffentlichen Raum und besonders aus den Schulen verbannt, wie es z.B. in Frankreich praktiziert wird. VReligionskritiker verbinden Religion mit einem generellen Gewaltverdacht und warnen vor jeder Form möglicher religiöser Vereinnahmung. VBildungsverantwortliche kritisieren die Trennung der Schülerschaft in bekenntnisspezifischen religiösen Unterricht und mahnen an, ein hilfreicher Umgang mit unterschiedlichen Bekenntnissen gelinge nur, wenn man sich jenseits konfessioneller Besonderheiten auf alle Religionen verbindende Grundwerte besinne und auf jede Form religiöser Praxis (wie Gebete, Gottesdienste, Seelsorge, Schülerbibelkreise) in der Schule verzichte. Namhafte Verfassungsrechtler und Bildungsexperten sehen hingegen den Grundkonsens unserer freiheitlich-demokratischen Verfassung in Gefahr, wenn Religion aus der Öffentlichkeit verbannt wird. Sie 4·2015 13 © claudiad / iStockphoto.com titelthema Konfessioneller Religionsunterricht an Schulen ist nicht mehr unumstritten. Diskutiert wird ein »neutraler« Religionsunterricht, der die religiöse Vielfalt in Deutschland berücksichtigt. weisen darauf hin, dass sich gerade fundamentalistische Überzeugungen in abgeschotteten Bereichen leichter bilden können und öffentlicher Kritik nicht mehr zugänglich sind – ein Problem, dem sich etwa Frankreich nach den Terroranschlägen schmerzhaft stellen muss. Hier gibt es Rufe, den traditionellen Laizismus aufzubrechen, weil man erkennt, dass Religion eben keine Privatsache ist: Glaube ist zwar immer persönlicher Glaube, aber er hat als »Weltanschauung« immer auch öffentliche Bedeutung. Wo es um die Wurzeln von Werten und Überzeugungen geht, braucht es die öffentliche Diskussion. Davon profitieren sowohl die verschiedenen Glaubensgemeinschaften als auch die Staaten, in denen sie angesiedelt sind. Beobachter sind überzeugt: Ein hilfreicher Umgang mit religiöser Vielfalt kann nur gelingen, wenn Religion und religiöse Bildung dazu befähigt, sich der eigenen Traditionen zu vergewissern, diese aber auch zugleich im Austausch mit anderen Traditionen zu hinterfragen, dabei zu einer reflektierten Überzeugung zu gelangen, zugleich aber andere Überzeugungen wertzuschätzen. Allein schon diese Skizze zeigt: Die sprichwörtlich gewordene Gretchenfrage »Nun sag, wie hältst du’s mit der Religion?« hat höchste gesellschaftliche Brisanz und wird in der Bewertung der Wirkungen der Flüchtlingsströme noch verschärft. Wie also ist das mit öffentlicher Bildung und Religion im Kontext von Staat, Gesellschaft und Kirche? Braucht Religion Bildung und Bildung Religion? Welcher Auftrag kommt uns als Christen in unserer Gesellschaft zu? Dazu im Folgenden einige Aspekte zum Weiterdenken. titelthema Die Grundfrage: Ist ein säkularer Staat auf religiöse Bildung angewiesen? Das Grundgesetz beschreibt unser Land bewusst als einen »säkularen« Staat. Weshalb? Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft beanspruchte den »ganzen Menschen«, maßte sich also an, neben der politischen Gesinnung auch die religiöse Überzeugung zu normieren. Eine solche totalitäre Vereinnahmung wehrt das Grundgesetz dadurch ab, dass sich der Staat selbst jeder religiösen Reglementierung grundsätzlich enthält, gleichzeitig aber den Freiraum schafft, dass Religion öffentlich gelebt werden kann und nicht in den Privatbereich verbannt werden kann. Zu den unveräußerlichen Grundrechten gehört deshalb die positive und negative Religionsfreiheit eines jeden Menschen. Positive Religionsfreiheit bedeutet: Ich darf meinen Glauben selbst wählen, beliebig wechseln und meine religiöse Überzeugung auch in der Öffentlichkeit frei äußern und dafür werben. Dies ist vom Staat ausdrücklich gewollt und wird gefördert: Religionsgemeinschaften, deren Lehren in Übereinstimmung mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, haben die Möglichkeit, als Körperschaften öffentlichen Rechts anerkannt zu werden. Deshalb sollen und dürfen sie z. B. eigene Kindergärten und Schulen betreiben, religiöse Erziehung in kommunalen Kindergärten begleiten, Religionsunterricht an öffentlichen Schulen erteilen, ihre Geistlichen an staatlichen Universitäten ausbilden und auch ihre Mitgliedsbeiträge über die staatlichen Finanzämter erheben lassen (sogenannte »Kirchensteuer«). Der Staat bejaht damit ausdrücklich die wichtige Rolle der Religionsgemeinschaften – weil sie ermöglichen, dass Menschen sich Überzeugungen bilden, die der Staat nicht vorgeben kann und will. Klassisch ist diese Aufgabenverteilung im Zitat des Verfassungsrechtlers Ernst-Wolfgang Böckenförde zusammengefasst: »Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.« (sogenanntes Böckenförde-Diktum, zitiert aus: E.-W. Böckenförde, Staat, Gesellschaft, Freiheit. 1976, S. 60). Die negative Religionsfreiheit dagegen verbietet dem Staat, seine Bürger zu einer religiösen oder weltanschaulichen Handlung zu verpflichten. Bürgerinnen und Bürgern haben das Recht, ungewollte religiöse Beeinflussung oder Vereinnahmung und damit auch Angebote öffentlicher religiöser Bildung in Kindergärten, Schulen, Universitäten, Vereinen und im öffentlichen Raum abzulehnen. Die Debatten um die sogenannten »Kruzifix-Urteile« sowie um das Kopftuchverbot oder den Schwimmunterricht für muslimische Schülerinnen berühren genau diese Spannung zwischen positiver und negativer Religionsfreiheit. Wo sich Mehrheitsverhältnisse durch die Zunahme der Konfessionslosen und den größeren Zuzug von Muslimen in der religiösen Landschaft © ccVision / Atelier Arnold 14 4·2015 Das Grundgesetz garantiert »positive Religionsfreiheit«. Das heißt unter anderem, dass jeder seinen Glauben in der Öffentlichkeit bekennen oder anhand von Symbolen zeigen darf. Dazu gehört auch die Weitergabe des Glaubens, z.B. an die eigenen Kinder. Umgekehrt schützt der Staat die Bürger vor ungewollter religiöser Beeinflussung und Vereinnahmung. Man spricht in diesem Fall von »negativer Religionsfreiheit. © Tim Reckmann / Pixelio titelthema verschieben, wird es eine der großen Zukunftsherausforderungen sein, die angemessene Balance von positiver und negativer Religionsfreiheit immer wieder neu auszutarieren. Auch wenn das Grundgesetz Grundwerte formuliert, die der jüdisch-christlichen Tradition entstammen – die Menschenwürde beispielsweise der Tradition der Gottesebenbildlichkeit – wird der Staat auf eine Gleichbehandlung aller Religionen und Weltanschauungen achten, sofern deren Inhalte mit der freiheitlich-demokratischen Verfassung vereinbar sind. Religiöse Bildung ist mehr als Wissen Ein Blick auf das baden-württembergische Modell der christlichen Gemeinschaftsschule, dem fast alle Schularten zuzurechnen sind, macht dies deutlich. In ihr soll Bildung und »Erziehung auf der Grundlage christlicher und abendländischer Bildungs- und Kulturwerte … in partnerschaftlicher Kooperation mit den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und unter Respektierung Andersdenkender« erfolgen, unter »Einbeziehung der religiösen, spirituellen Bedürfnisse der Schüler« sowie in »Gleichberechtigung der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften«. Religiöse Bildung ist deshalb – wie Bildung überhaupt – mehr als Wissen über Religionen. Wissen ist zweifellos wichtig, denn wer wenig weiß, vermutet viel. Aber echtes Verstehen setzt Nachdenken und Erleben voraus. Religiöse Bildung ist demnach also nicht auf den Religionsunterricht beschränkt, sondern betrifft das Schulleben insgesamt, weshalb Schulgottesdienste, Schulseelsorge, Schülerbibelkreise und andere Angebote religiöser Bildung auch weiterhin ihren selbstverständlichen Platz in jeder Schule haben sollten. Religion ist, braucht und fördert Bildung Die Tradition der christlichen Kirche ist von ihrem Ursprung her auf Bildung ausgelegt. Inhalte des Glaubens wollen und sollen nicht blind nachvollzogen, sondern verstanden werden. Wichtige biblische Erzählungen und Inhalte werden in Familie und Gemeinde Jahrhunderte lang achtsam gepflegt; religiöse Riten wie das Gebet ebenso wie Taufe und Abendmahl immer wieder erklärt – der Katechismus Martin Luthers sei als Beispiel hierfür genannt. Bereits das Neue Testament mahnt in hoch pluraler gesellschaftlicher Situation Sprachfähigkeit »über den Grund der Hoffnung, die in euch ist« (1. Petrus 3,15). ein. Das reformatorische Prüfkriterium – die heilige Schrift mit dem Evangelium von Jesus Christus als Mitte – setzt Bildung voraus, die zu kritischer Reflexion und Unterscheidung befähigt. Weil das Christentum wie jede Religion zugleich Weltanschauung ist, be- 4·2015 15 schränkt sich Bildung aber nicht auf den innerkirchlichen Raum: In Christus gewinnen wir nicht nur eine neue Sicht von Gott und uns, sondern zugleich eine neue Sicht auf die Natur, auf Geschichte, auf den Ursprung, die Verfassung und Bestimmung unser ganzen Lebens. Zur innerkirchlichen Bildungsverantwortung tritt deshalb bewusst die Bildungsmitverantwortung der Kirche im Staat hinzu. Nicht von ungefähr ist die Reformation eine Bildungsbewegung nach innen und nach außen, der beispielsweise das Recht auf Bildung und die allgemeine Schulpflicht zu verdanken sind. Gerade darin ist ein wesentlicher Grund zu suchen, weshalb sich Württemberg vom Armenhaus Europas zum sprichwörtlichen »Musterländle« wandelte. Ein pluraler Staat braucht Positionen und Bekenntnis Mündigkeit und Verantwortung in Religion und Staat setzen Bildung voraus. Religiöse Bildung darf deshalb gerade in einer religionsvielfältigen Gesellschaft auf keinen Fall aus dem Bildungskanon gestrichen oder auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht werden. Vielfalt ist nur erkennbar, wenn Unterschiede und Positionen erkennbar sind, wenn sich Menschen zu ihren Überzeugungen bekennen und diese in die öffentliche Diskussion mit anderen Überzeugungen einbringen. Ein konfessioneller Religionsunterricht, bei dem Religionslehrkräfte entsprechend der Bildungsziele ihre eigene Konfession und die Konfession der Kirche zur Sprache bringen und gerade damit zur Reflexion einladen, ist deshalb ein Freiraum einer Sprachschule der Freiheit, die Identität und Verständigung in eine gute Balance bringen kann. Pluralitätsfähigkeit und Orientierung braucht erkennbare Gesichter und Positionen auch in religiösen Fragen – schon die urchristliche Gemeinde hat dies so erlebt und gelebt. Der freiheitlich-demokratische Staat ist darauf angewiesen, dass Christen ihre Werte und Überzeugungen in die öffentliche Diskussion und Wertebildung einbringen, gerade dann, wenn Religion nicht mehr – wie Jahrhunderte lang – der Kitt der Gesellschaft ist und sein kann. Damit Religion jedoch nicht zum Sprengstoff der Gesellschaft wird braucht es Menschen, die ihren Glauben glaubwürdig leben und bezeugen, ohne zu vereinnahmen, in Wertschätzung und Respekt anderer Überzeugungen. Religiöse Bildung und religiöses Bekenntnis ist gerade in einem säkularen Staat und einer religionsvielfältigen Gesellschaft unerlässlich, ja sogar dringend geboten. V der autor: Stefan Hermann ist Pfarrer und seit 2011 Direktor des Pädagogisch-Theologischen Zentrums der Evangelischen Landeskirche in Württemberg 16 4·2015 aus der synode Herbsttagung der Synode: Flüchtlingshilfe, Strategische Planung und Haushalt V Unter dem Eindruck von aktuell bedrückenden Ereignisse aufgrund von Gewalt und Terror in Paris, Beirut, Bamako … V über die Not der Flüchtlinge und das Anliegen, ihnen bei uns zu helfen und die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen … V und mit intensiven Diskussionen um langfristige Strategien und die Haushaltsplanungen 2016 … … so tagte vom 23. bis 26. November 2015 die Landessynode in Stuttgart. An der Seite der Opfer von Terror und Gewalt In einem Wort von Bischof July zum Auftakt der Synode stellte er sich in Gebet und Anteilnahme an die Seite der Opfer und Geängstigten. »Wir lassen uns vom Terror Michael Fritz, Vorsitzender des Finanzausschusses (rechts) im Gespräch mit Landesbischof July. des IS nicht die Fratze der Intoleranz aufpressen. Gerade in der Situation bekennen wir unseren christlichen Glauben. Wir werden weiterhin eine flüchtlingsbereite Kirche sein. Wir nehmen dabei die Sorgen der Menschen in unseren Gemeinden ernst. Räume des Gesprächs über diese Sorgen sollen angeboten werden.« Die wesentlichen Aufgaben werden von den Menschen vor Ort geleistet, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Diese seien immer neu zu unterstützen und mit begleitender Hilfe zu fördern. Auf Anregung der Lebendigen Gemeinde widmete sich die Landessynode in ihrer aktuellen Stunde am Mittwoch dem Thema »Terrorismus, Extremismus und Gewalt«. Siegfried Jahn sprach dabei dem demokratischen Staat allein das Gewaltmonopol zu – Religion in jeder Färbung sei dies zu verwehren. Wo sie dann dennoch diese Grenze überschreite und das Gewaltmonopol des Staates ignoriert werde, sei das Zusammenleben verschiedener Religionen aus der synode gefährdet. Religion habe in der Liebe dem Nächsten zu dienen und ihren Glauben auszuüben, in Freiheit. Es darf keine Freiheit für die Zerstörung der Freiheit geben! Sondern es gilt: Hass widerstehen, der Panik widerstehen, einfachen Antworten und Verschwörungstheorien widerstehen. Und mit den Worten Jesu, in seiner Kraft gegen Gewalt für Religionsfreiheit einsetzen. Betroffenheit in Entschlossenheit umsetzen. Und Zeichen der Liebe setzen gegen Angst und mit Gottvertrauen. Fotos: Ev. Medienhaus / Gottfried Stoppel Strategische Planung Im Bericht des Oberkirchenrats wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Themen »Flüchtlinge«, »Reformationsjubiläum« und »Digitalisierung« gelegt. Weitere Gelder für die Flüchtlingshilfe, kirchliche Projekt-Mitwirkung bei der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn und deren finanzielle Unterstützung sowie Sicherung der Evang. Hochschule Ludwigsburg. Im Gesprächskreis-Votum für die »Lebendige Gemeinde« setzte Ralf Albrecht als weiteren entscheidenden Punkt hinzu: »missionarisch Volkskirche sein«. Dies sei immer neu zu betonende »Grundstrategie« von Kirche. Daraus erwachsen dann mutige Schritte bei frischen Aufbrüchen von Kirche, alltagstaugliche missionarische Initiativen wie Glaubenskurse und Reformationsjubiläumsprojekte. Gerade im Blick auf das Reformationsjubiläum sei das strategisch am nachhaltigsten, was die vier »Soli« der Reformation in die Mitte stellt: »Allein Christus, die ganze Schrift, nur die Gnade, Glaube pur.« Albrecht rief dazu auf: »Dass wir bei allen Strategien und Plänen nicht aus dem Blick verlieren, dass wir Empfangende sind und nicht Schaffende.« Deswegen regt der Gesprächskreis Lebendige Gemeinde schon jetzt an, den großen Sommer-ThemenSchwerpunkt 2018 so zu wählen: »Geistlich aufbrechen – Quellen unserer Kraft«, der maßgeblich mitgestaltet wird von Bewegungen, die in unserer Kirche für diese geistlichen Aufbrüche stehen. Mit ihren kommunitären, auf geistliches Leben bezogenen, kirchliches Amtswesen konstruktiv-kritisch begleitenden Anregungen fördern. Letztlich nur was wir aus Christus empfangen, das können wir auch weitergeben: »Ohne mich könnt ihr nichts tun« (Johannes 15,5). Maßnahmen zur Mitgliederbindung, zur Mitgliedergewinnung und damit zu missionarischen Strategien, die Menschen wirklich erreichen, müssten Vorrang haben. Hans Veit beantragte für die Kirchengemeinden eine weitere Aufstockung der Mittel, um konkrete Projekte der Gemeinden zum Reformationsjubiläum beim Inno vationsausschuss der Landeskirche mit bezuschusst zu bekommen. Maike Sachs regte in einem Antrag an, im Rahmen des nächsten Flüchtlingspakets besonders starken Wert auf die Frage der Integration in die Kirchengemeinden und Unterstützung der Kirchengemeinden anderer Sprache zu legen. Interessierten Mitgliedern anderer Religionen sollen sich Kirchengemeinden qualifiziert öffnen können. Flüchtlingshilfe ausbauen Mittlerweile sind mehr als 10.000 Ehrenamtliche für die Flüchtlingsarbeit im Einsatz; über 330 Kreise haben sich neu gebildet, um diese Arbeit vor Ort zu tragen und zu koordinieren. Inklusive Haushalt 2016 sind nun in neuester Zeit mehr als 13 Millionen Euro in die Flüchtlingshilfe geflossen. Damit soll die Koordination und Begleitung der ehrenamtlich Helfenden flächendeckend weiter verstärkt werden. Synodale der LG brachten in diesem Zusammenhang einen An- 4·2015 17 Maike Sachs warb um Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen in Kirchengemeinden, z.B. durch Unterstützung fremdsprachiger Kirchengemeinden. trag ein, der Kirchengemeinden bei der theologischen Bewältigung dieser Aufgabe unterstützt. Die Kirchengemeinden sehen sich vor die Aufgabe gestellt, sowohl Christen fremder Kulturen zu integrieren als auch interessierten Mitgliedern anderer Religionen qualifiziert und einladend zu begegnen. Die bereits vorliegenden Mater ialen wie Liturgiehilfen für fremdsprachige Gottesdienstbesucher, Erwachsenenbildungskurse wie »Christen und Muslime: Unterwegs zum Dialog«, Praxis hilfe für Kirchengemeinden und Taufkurse sowie Kontaktdaten zu Institutionen und Werken, die in diesen Fragen führend sind, sollen leicht zugänglich gemacht werden. Exemplarische Projekte gelungener Integration sind zu fördern. Materialien in fremden Sprachen, was unsere Kirche bedeutet, sind in direkter Vorbereitung oder schon erhältlich. Im Blick auf die neuen Herausforderungen ist zu prüfen, ob die Zuschüsse für die bereits bestehenden Gemeinden anderer Herkunft und Sprache noch angemessen sind, ggf. sind diese zu erhöhen. Und die LG regte mit einem Antrag an, gemeinsam mit Mitgliedern der Württembergischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission (WAW) schon vorhandene Gesprächsleitfäden zum Zeugnis unseres christlichen Glau- aus der synode bens gegenüber Menschen anderer Sprachen und Herkunft zu sammeln und unseren Kirchengemeinden zugänglich zu machen. © Ev. Medienhaus / Jens Schmitt 18 4·2015 Kirche und Wirtschaft – partnerschaftlicher Austausch In einem abendlichen Empfang begegneten sich Mitglieder aus Leitungsebenen der Wirtschaft, die zugleich überzeugte Christen sind (Arbeitskreis Evang. Unternehmer, AEU), und Landessynodale. Es gab zwei Impulse von Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH (Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe des AEU in Württemberg) und Bischof a. D. Professor Dr. Wolfgang Huber zu den revolutionären Entwicklungen im Bereich Industrie und Digitale Welt. Dabei betonte Bischof Huber unsere Verantwortung als Christen, dass Kirche auf der einen Seite den hohen ideellen und auch finanziellen Beitrag von Wirtschaftsleuten zu Kirche sehen und Kontakte pflegen muss. Auf der anderen Seite bleibe Kirche vom Evangelium her immer auch kritische Begleiterin der Wirtschaft. Denn neue Techniken hätten die Aufgabe, dem Menschen zu dienen. Es war allgemeiner Konsens, dass die Kontakte Kirche – Wirtschaft intensiv weiter gepflegt werden. Kirchliche Finanzen und Haushalt 2016 – Anvertrautes verwalten, Vertrauen leben OKR Dr. Kastrup verwies in der Einbringungsrede zum Haushalt, dass wir derzeit steigende Kirchensteuereinnahmen haben, die uns dazu verpflichten, sehr vertrauensvoll damit umzugehen. Flüchtlingshilfe und »Inklusionspaket« seien besondere Schwerpunkte 2016. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Michael Fritz, legte dar: Haushaltsberatungen richten stärker als andere Themen den Blick in die eigene Organisation. Dabei verliert man sich gerne im Detail. Das gehört dazu, aber die »Big Points« müssen im Blick bleiben. Fritz nannte vier: a) Veränderungen in Kirchengemeinden (Pfarrstellen, Immobilien, Strukturen), b) Reform der Verwaltungseinheiten, c) Flüchtlingshilfen, d) Mitgliedergewinnung und -bindung. Fritz: »Die permanenten Rückgänge, die erkennbar gestiegenen Austrittszahlen in 2014 und auch in 2015 können wir nicht einfach nur hinnehmen. Wer mit Hinweis auf den demografischen Wandel und die allgemeine Säku larisierung argumentiert, hat doch bereits resigniert.« Ralf Albrecht/Rainer Holweger Weiteres in Stichworten: V Im Bericht über Verfolgungssituationen weltweit durch den Oberkirchenrat wird deutlich: mehr denn je werden Christen verfolgt. Ihr Schicksal ist unerträglich, es muss immer neu öffentlich gemacht werden. Die schrecklichen Informationen aus diesem Bericht müssen in die Bundes- und Europapolitik, damit Politik hierfür ein ganz waches Ohr hat und gegen Verfolgungssituationen vorgeht. Es ist unverzichtbar, diesen Bericht jährlich in der Synode zu geben. Was beeindruckend ist: wie viel Fröhlichkeit und Vertrauen bei Besuchen unter widrigen Umständen vor Ort doch zu erleben ist. Das fordert auch unseren Glauben heraus. Und: wir können für die Geschwister beten! V Bischof July und Synodalpräsidentin Inge Schneider dankten ausdrücklich Tabea Dölker für ihre langjährige Mitarbeit im Rat der EKD, ihre Bereitschaft zur Wiederkandidatur und ihren aufrechten Gang. Tabea Dölker gegenüber idea selbst dazu: »Mir war wichtig, dass sowohl der Pietismus als auch die Württembergische Landeskirche im EKD-Rat vertreten sind […]. Dies gelang.« V Ü ber Chancengleichheit, besonders auch im Blick auf Pfarramt und Leitungsämter in der Kirche, wurde lebhaft diskutiert. Dabei klang u. a. durch: »Keine Angst vor Karrierebarriere, sondern Bitte um einen lebbaren Alltag im Gemeindepfarramt als Familie mit Kindern«. V Synodale prangerten den Vorgang an, dass Theologiestudierenden der Wunsch verweigert wurde, in Räumen der Theologischen Fakultät in Tübingen Andachten zu halten. Öffentliche geistliche Praxis zu untersagen, sei ein Skandal. Der OKR wurde gebeten, hier noch einmal bei der Fakultät vorstellig zu werden. V Im Rahmen des Haushaltplans 2016 hat die Landessynode den räumlichen Ausbau des Tagungszentrums »Gästehaus Schönblick« mit 800.000 Euro, den Renovierungs-, Weiter- und Umbau des AlbrechtBengel-Hauses in Tübingen, Studienhaus zur Begleitung Theologiestudierender, mit 250.000 Euro und die Jugendfestivalveranstaltung »Christival 2016« in Karlsruhe mit 100.000 Euro bezuschusst. V Das kirchliche Gesetz zur Bildung von »Verbundkirchengemeinden« als weitere freiwillige Möglichkeit eines engen Zusammenschlusses von Kirchengemeinden wurde von der Synode einstimmig verabschiedet. veranstaltung ben Sein LebestnD–u mgitegDeeinem? konkret! und was mach uar 2016 Sonntag, 10. Jan ar t ICS Messe Stuttg Gott fragt So richtig gemütlich war es auf der Jugendkonferenz für Weltmission noch nie. Und das lag oft nicht nur an der Eiseskälte in den frühen Morgenstunden der Sonntage im Januar, wenn Tausende in die Messehallen strömten. Es lag auch nicht an langen Warteschlangen an den Parkplätzen, den überfüllten Räumen bei den Predigten oder der Enge bei der Essensausgabe. Ungemütlich wurde es oft, wenn junge Leute spürten, dass GOTT bei den Predigten oder in den Gesprächen an den Ständen der Missionswerke zu ihnen selbst sprach. Wenn sie merkten: »Hier sitzen 800 Leute im Saal, aber Gott meint mich ganz persönlich – mit meinen Begabungen, mit meinen Stärken. Und auch mit meinen Schwächen!« Und wenn das am 10. Januar 2016 in den 24 Vorträgen und Bibelarbeiten wieder passiert, wollen wir Veranstalter und die ChristusBewegung dankbar sein - denn wir wünschen uns eine »ungemütliche JuMiKo«. »SEIN Leben – gegeben! Und was machst Du mit Deinem?«: Unter diesem provokanten Titel werden hoffentlich wieder um die 5.000 junge Leute ihren Weg in die Hallen der neuen Messe am Stuttgarter Flughafen finden. Auf sie wartet ein knackiges Programm mit hochkarä- tigen Rednern. So wird Dr. Theo Lehmann nach langer, schwerer Krankheit endlich wieder – so GOTT will – bei der JuMiKo mitwirken. In seiner Bibelarbeit über das Gleichnis von den bösen Weingärtnern wird es nicht nur um Geschichten aus der Vergangenheit gehen – sondern auch darum, welche Verantwortung die Jugendlichen übernehmen, damit Menschen von »GOTTES letztem Versuch« erfahren. Denn das ist ja die spannende Frage: was machen wir aus unserem Leben, wenn wir verstanden haben, dass GOTT in JESUS CHRISTUS SEIN Leben für uns gegeben hat? –g anz Die JuMiKo 2016 – eine »HerausForderung« Wie damals bei Zinzendorf Und deshalb ist die Geschichte des jungen Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinsendorf so herausfordernd: Wer einmal – und sei es durch ein Bild von der Kreuzigung – verstanden hat, was GOTT für ihn getan hat, der beginnt, sein Leben völlig umzustellen und GOTT hinzugeben. Zinzendorf schrieb damals in sein Tagebuch: »Erschüttre doch den trägen Sinn, der nichts von Arbeit weiß, und reiß ihn aus der Faulheit hin zu Dei- 4·2015 19 20 4·2015 veranstaltung nem Kampf und Schweiß!« Aufrütteln, herausreißen, losmachen von mancher Bindung an den allzu gemütlichen Alltag – das will die JuMiKo 2016, und dankbar sind wir allen Freunden der ChristusBewegung, die dafür an diesem Tag beten. Weltmission ist immer ein geistlicher Kampf – der mit Gebet gewonnen wird! Starke Besetzung Das Programm für den Tag bietet eine abwechslungsreiche Mischung. Nach dem starken Auftritt beim Christustag in der Porsche-Arena wird Dr. Mihamm Kim-Rauchholz nun auch bei der JuMiKo danach fragen, wer unser Denken überhaupt bestimmt und welche Rolle manche »kulturelle Brille« beim Bibellesen spielt. Yassir Eric vom Korntaler EIMI-Institut wird neben Roland Denner vom Missionswerk Reach Across spannende Fragen zur Evangeliumsverkündigung unter Muslimen stellen und beantworten, Heinz Spindler wird von seiner Arbeit unter Drogensüchtigen, Roma und Armen in Serbien berichten, die er nun seit über einem Jahr im Auftrag von »Hilfe für Brüder« tut. Seine früheren Kollegen von den Fackelträger-Zentren bringen sich ebenfalls mit starken Fragen ein: Martin Buchsteiner vom Tauernhof in Österreich fragt, wie weit junge Leute kommen wollen und wo sie das »Gipfelkreuz ihres Lebens« finden, Stefan Kiene bringt aus der Klostermühle die Frage »Wozu bist Du eigentlich Christ geworden?« mit und Peter Reid vom Bodenseehof fragt ganz eindringlich der autor: Ulrich Weinhold aus Stuttgart ist Direktor von Hilfe für Brüder international, Christliche Fachkräfte International und Co-Workers International. »Wie viel bedeutet Dir Gottes Liebe?« Nach langer Pause ist endlich wieder das EJW mit Dieter Braun und einem evangelistischen Bibellesen in Deutsch und Englisch »mit am Start«. Heiße Eisen Ebenso freuen wir uns über das Seminar von Anatoli Uschomirski und Adnan Al Masoud: »Wer ist unser Friede? Messianische Juden und Araber erleben gemeinsam den wahren Friede-Fürst.« Damit soll ganz klar sein – die JuMiKo wird auch weiter »heiße Eisen« anpacken und junge Leute herausfordern, weiter zu denken, als es der kirchliche Mainstream manchmal erlaubt. Deshalb sind mit Winrich Scheffbuch und seiner Bibelarbeit über »den Streit um den CHRISTUS heute« und Ulrich Parzany mit seinem Vortrag »Warum wir Schuldner des Evangeliums sind?« zwei ältere Brüder aufgeboten, die aus ihren jahrzehntelangen Erfahrungen die Jugendlichen ermutigen werden, ihren Platz einzunehmen in der Evangelisation einer Welt, die zum Sterben verurteilt ist. Von der Alb in die ganze Welt Dass die Herausforderung schon in Deutschland beginnt, werden die Hülbener Christoph und Annelie Kullen mit ihren Erfahrungen von der Missionsaktion »Alb on Fire« berichten. Was passiert, wenn man nach Afrika will und am Ende in Brandenburg »herauskommt«, wird Hans-Martin Richter von der ÜMG erzählen. Erfahrene Missionsleute von DMG, von Liebenzell, der HMK und OM werden ebenso mitwirken wie zahlreiche Bibelschulen, Kurzzeitdienste und die Entwicklungsfachleute von Christliche Fachkräfte International - kurzum: Es wird ein wirklich spannendes Programm. Mit vielen Fragen - und hoffentlich ganz vielen Antworten zu einem »Ja!« im Dienst für GOTT. V Echt gerecht – alles Gnade! Was uns befreit leben lässt mit Cornelia Mack Ringhof, Ringstr. 47, 72250 Freudenstadt bezirk sulz 17.2.2016, 19.30 Uhr Adventsfeier Lebendige Gemeinde / Die Apis Warum ich hier im Bezirk Sulz stehe und immer Vortrag mit Yassir Eric noch glaube! Ev. Gemeindehaus, Bezirks-Christustag Pfarrgasse, mit Theo Eißler 72175 Dornhan 12.12.2016, 14–17 Uhr Martinskirche, Kirchplatz 7, 72280 Dornstetten Ehe und Familie 21.2.2016, stärken 10–15.30 Uhr mit Hartmut Steeb Ev. Gemeindehaus, Kirchgasse 2, 78733 AichhaldenRötenberg 21.1.2016, 19.30 Uhr http://sulz. lebendige-gemeinde.de bezirk tuttlingen Themenabende mit Martin Schrott zu Leben und Glauben Johannes-Brenz- Gemeindehaus, Ernst-Hohner-Str. 14, 78647 Trosssingen 7.–9.3., 20 Uhr http://tuttlingen. lebendige-gemeinde.de Echt wahr – was uns die Bibel bedeutet mit Gottfried Holland Ev. Gemeindezentrum, Bahnhofstr. 4, 72290 Loßburg 1.3.2016, 20 Uhr ttp://freudenstadt. h lebendige-gemeinde.de bezirk freudenstadt Echt einzigartig! Nur Jesus! Was unseren Glauben so wertvoll macht mit Winrich Scheffbuch Ev. Gemeindehaus, Neuneckerstraße, 72293 Glatten 28.1.2016, 20 Uhr Echt würdevoll – geschenktes Leben! Was uns vom Anfang bis zum Ende Wert gibt mit Dekan Ralf Albrecht Gemeindehaus Tumlingen, Kirchstr. 20, 72178 Waldachtal 2.2.2016, 20 Uhr Echt würdevoll – geschenktes Leben! Was uns vom Anfang bis zum Ende Wert gibt mit Dekan Ralf Albrecht Ev. Gemeindehaus, Kirchstr. 1, 71292 Friolzheim 28.2.2016, 20 Uhr Echt gerecht – alles Gnade! Was uns befreit leben lässt mit Gottfried Holland Ev. Gemeindehaus, Kirchstr. 1, 71292 Friolzheim 20.3.2016, 20 Uhr Echt wahr – Gottes Wort! Was uns die Bibel bedeutet mit Rainer Holweger Ev. Gemeindehaus, Kirchstr. 1, 71292 Friolzheim 24.4.2016, 20 Uhr http://leonberg. lebendige-gemeinde.de bezirk marbach am neckar Abendbibelschule Marbach/Großbottwar Die Bergpredigt – Maß stäbe, die herausfordern Mit Rainer Holweger, Dekan Dr. Heinz-Werner Neudörfer, Sebastian Schmauder, Franziska Stocker-Schwarz Martin-Luther-Haus, Steinerstraße 4, 71672 Marbach am Neckar CVJM-Vereinshaus, Oberstenfelder Straße 68, 71723 Großbottwar 1.2., 8.2., 15.2., 22.2., jeweils 20 Uhr ttp://marbach. h lebendige-gemeinde.de bezirk tübingen Abendbibelschule Muslime verstehen – Jesus verständlich machen mit Dr. Paul Murdoch Primus-Truber-Haus, Heinlenstraße 40, 72072 Tübingen 15.–19.2.2016, 20 Uhr http://tuebingen. lebendige-gemeinde.de bezirk leonberg Echt einzigartig – nur Jesus! Was unseren Glauben so wertvoll macht mit Andreas Streich Ev. Gemeindehaus, Kirchstr. 1, 71292 Friolzheim 31.1.2016, 20 Uhr 4·2015 21 © iStockphoto/Steve Ma aus den bezirken 22 4·2015 aus den bezirken lebendige-gemeinde.de bezirk göppingen Jesus und die Religionen – wer hat Recht? mit Dr. Rolf Hille Ev. Gemeindehaus Christuskirche, Salacher Str. 23, 73054 Eislingen bezirk böblingen/ herrenberg GäuFestival mit Ulrich Parzany, Sefora Nelson, Déborah Rosenkranz, Cae & Eddi Gaunt in Herrenberg, Aidlingen, Gärtringen, Nufringen, Deckenpfronn 28.2.–6.3.2016 bezirk backnang Forum Lebendige Gemeinde Ev. Gemeindehaus, Heininger Weg 31, 71522 Backnang 19.3.2016, 9–13 Uhr 11.3.2016, 19.30 Uhr Den Leuten aufs Maul schauen mit Michael Schneider Ev. Gemeindehaus, Heckenweg 13, 73087 Bad Boll 17.5.2016, 19.30 Uhr http://goeppingen. lebendige-gemeinde.de bezirk ditzingen Zuwanderung in Deutschland mit Yassir Eric Ev. Gemeindehaus, Münchinger Str. 2, 71254 Ditzingen 13.3.2016, 19.30 Uhr http://ditzingen. http://backnang. lebendige-gemeinde.de bezirk weikersheim Lebendige Gemeinde vor Ort – Theologischer Vortrag und Informationen aus der Landessynode mit den Landessynodalen Siegfried Jahn und Fritz Deitigsmann Jugend- und Gemeinschaftshaus der Apis, Klingener Str. 6, 97993 Creglingen 10.4.2016, 19.30 Uhr http://weikersheim. lebendige-gemeinde.de http://boeblingen. lebendige-gemeinde.de http://www.gaeufestival.de bezirk nürtingen Mein Gott Jesus – seine Wunder bewegen die Welt mit Steffen Kern Versöhnungskirche, Breiter Weg 26, 72622 Nürtingen 29.2.2016, 20 Uhr ttp://nuertingen. h lebendige-gemeinde.de un ChristliChes Forum FlüChtlingsarbeit 23. April 2016 • Bernhäuser Forst Save ate! the d InspIratIon • ErmutIgung • BEfähIgung • BEgEgnung Plenum und WorkshoPs Für InteressIerte, AnFänger und ProFIs starthilfen • strukturen aufbauen • herausforderungen meistern • glauben leben Europäisches Institut für Migration Integration und Islamthemen Infos unter www.freundsein.org Kreuzfahrten und Reisen 2016 Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen. Reisen 2016 25. August bis 8. September 2016 Große Sommerkreuzfahrt „Rund um Westeuropa" mit MS BERLIN – exklusiv gechartert Bremerhaven Auf der Themse London Saint Malo (Mont Saint Michel) Vigo (Santiago de Compostela) Leixões (Porto) Lissabon Cádiz (Sevilla) Málaga (Granada) Barcelona Nizza Wort an Bord: Dr. h.c. Erwin Teufel Ministerpräsident a.D. des Landes Baden-Württemberg Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJMHochschule, Kassel Beate Ling, Sängerin und Gesangscoach Pastor Eckard H. Krause Gründer des Missionarischen Zentrums Hanstedt Musik an Bord: Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher KMD Hans-Ulrich Nonnenmann, Landesposaunenwart und Leiter der Bordposaunen Doris und Dir. Wilfried Schulte, Missionswerk NEUES LEBEN Dekan Ralf Albrecht, Vorsitzender der Lebendigen Gemeinde – Christusbewegung, Württemberg Michael Schlierf, Pianist und Komponist KMD Hans-Martin Sauter, Leiter der Chorarbeit des ejw, u.a. des LAKI-Pop-Chors Württemberg 13. bis 20. Mai 2016 26. Mai bis 1. Juni 2016 1. bis 7. Juni 2016 Pfingstkreuzfahrt “Auf den Spuren Martin Luthers“ auf Elbe und Moldau Flusskreuzfahrt in Holland und Flandern Romantische Rhein-Kreuzfahrt durch drei Länder mit MS SWISS RUBY – exklusiv gechartert Prag Bad Schandau Elbsandsteingebirge Dresden Meißen Torgau Lutherstadt Wittenberg Magdeburg Eisleben Berlin mit Möglichkeit zum Vorprogramm in Prag Durch idyllische Kanäle und Polderlandschaften mit MS ELEGANT LADY Düsseldorf Amsterdam (Zaanse Schans und Edam) Terneuzen (Brügge) Gent Antwerpen (Brüssel) Rotterdam (Den Haag und Delft) Nijmegen (Arnheim) Köln Wort an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch Wort an Bord: Dr. Christoph Morgner, Präses a.D. Musik an Bord: Siegfried Fietz 17. bis 25. Mai 2016 17. bis 26. Mai 2016 Auf den Spuren des Apostels Paulus durch Griechenland Israelreise mit der Brüdergemeinde Korntal Leitung: Pfarrer Albrecht Bahret Cäsarea Zikron Yaakkov Haifa See Genezareth Jordantal Beth Shean Gan Hashlosha Jerusalem Massada Totes Meer Qumran Biblischer Garten und vieles mehr mit MS ELEGEANT LADY Köln Koblenz Romantischer Rhein Rüdesheim Speyer Straßburg Basel Worms Köln Wort an Bord: Ruth Heil Autorin und Referentin 28. Juli bis 12. August 2016 Große Sommerkreuzfahrt auf der Donau Schiffsreise durch 10 Länder bis ins Donaudelta am Schwarzen Meer mit MS ROUSSE PRESTIGE – exklusiv gechartert Wort an Bord: Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Leiter des Hauses der Besinnung Betberg und Direktor a.D. der Liebenzeller Mission Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D. Leitung: Pfarrer Jochen Hägele Außerdem bei hand in hand tours: Nordkap, USA, Kanada, Alaska, Israel und andere Länder der Bibel Erwin Damson, ehem. Geschäftsführer der Lebendigen Gemeinde Prof. Dr. Detschko Svilenov, Sofia Musik an Bord: Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher Manfred Staiger, Pianist, Komponist, Musikredakteur Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0 Fax 07458 / 99 99-18 . info@ [email protected] . www.handinhandtours.de Lebendige Gemeinde · ChristusBewegung · Saalstraße 6 · 70825 Korntal-Münchingen 1. Forum Pietismus Eine Gemeinde – viele Kulturen? 10 Uhr Ankommen 10.30 Uhr Begrüßung Impuls der Kirchenleitung Impulsreferat von Prof. Dr. Mihamm Kim-Rauchholz, Internationale Hochschule Liebenzell Austausch mit Prof. Dr. Mihamm Kim-Rauchholz & Dr. Manuel Rauchholz, Institut für Ethnologie, Heidelberg; Maïté Gressel, Referentin am Europäischen Institut für Migration, Integration und Islamthemen, Korntal; Traugott Hopp, Rektor der Akademie für Weltmission, Korntal. Moderation: Steffen Kern Wort auf den Weg durch Dekan Ralf Albrecht, Vorsitzender der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde ca. 12.30 Uhr Imbiss im Landschloss der Evang. Brüdergemeinde Korntal 13 Uhr Offenes Ende Musikalische Begleitung: Internationales Ensemble unter der Leitung von Matthias Hanßmann Herzliche Einladung zum 1. Forum Pietismus am Samstag, 6. Februar 2015 ab 10 Uhr im Großen Forum im Gemeindezentrum der Ev. Brüdergemeinde in Korntal, Saalplatz 2 Die Pietisten waren niemals nur die »Stillen im Lande«. Als Botschafter des Evangeliums sind viele in ferne Länder gereist, haben sich begeistert in fremde Sprachen und Kulturen vertieft und erblickten als erste Europäer den schneebedeckten Kilimandscharo. Sie machten Fehler – und lernten daraus. Und zu jeder Zeit verbanden sie ihre Leidenschaft für Kirche mit der Suche nach tiefgehenden, tragenden Inhalten und frischen Formen für die beste Botschaft der Welt. Wir wollen als ChristusBewegung Lebendige Gemeinde diese Geschichte fortschreiben – und laden Sie deshalb herzlich zum ersten »Forum Pietismus« nach Korntal ein. Dabei haben wir bewusst viel Raum für persönliche Begegnungen vorgesehen. Wir stehen als K irche und Gesellschaft vor Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns über diese Herausforderungen ins Gespräch kommen. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Anmeldung unter: www.lebendige-gemeinde.de/forum-pietismus
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