Schachturnier für die Klassen 6 bis 9 - Lessing

Vergiftetes Abtauschangebot und zu stürmische Bauernumwandlung
Bericht von Schachturnier der Klassen 6-9
Da s Photo zeigt die Teilnehmer
Asra Asadi (7a), Till Behringer (6b), Berenike
Bliesener (6a), Timon Bösch(6a), Phuc Bui
(6a), Haris Dedovic (7a), Kaan Demir (6a), Till
Frühauf (8c), Gustav Gjaldbaek (8d), Matteo
Olsen (6d), Priena Pan (7?), Qui Long Pham
(6a),Till Schmuck(6a), Federico Vagliano (8a)
und a us der Turnierleitung Cedric Wenz(Q1).
(Im Bi ld vorne rechts:
Di e Turniersieger Till Frühauf(8c) und Till
Behringer(6b)).
Till Frühauf(8c) und Till Behringer(6b) teilen sich den ersten Platz des Schachturniers der Klassen 69, das am 16. Oktober am Lessing-Gymnasium ausgetragen wurde.
Die beiden Turniersieger trafen in der vierten Runde direkt aufeinander. Till Frühauf führte die
weißen Figuren und Till Behringer spielte Schwarz. Es entwickelte sich eine packende Partie, die
tragisch endete!
Nach der Eröffnung wurde der Plan verfolgt, schnell die Damen und Leichtfiguren abzutauschen. So
vereinfachte sich die Stellung und mit dem 29. Zug bot sich für Till Behringer (Schwarz) folgendes
Bild:
(Till Frühauf – Till Behringer)
(29. Zug. Schwarz am Zug)
Till Behringer sah die Gelegenheit gekommen, endlich den weit
vorgerückten weißen e-Bauern zu schlagen und gleichzeitig
einen Abtausch der Türme auf der e-Linie anzubieten. Und
tatsächlich schlug hier Schwarz mit dem Turm von e8 den
Bauern auf e6.
In dieser Stellung hätte Weiß die Partie für sich entscheiden
können. Welchen starken Zug hätte Till Frühauf (Weiß) hier
ziehen können, um die Partie für sich zu entscheiden? (Die
Auflösung steht am Ende des Berichts.)
Die große Gelegenheit, die diese Stellung in sich birgt, wurde von Till Frühauf leider unter dem
Zeitdruck (für jede seiner 5 Partien hatten die Spieler jeweils 15 Minuten Bedenkzeit) übersehen. Er
schlug mit seinem Turm von e1 den Turm auf e6. Anschließend schlug der König von f5 den weißen
Turm auf e6.
Im 39. Zug waren dann auch, die beiden verbliebenen Türme abgetauscht und es kam zu einem
Bauernendspiel, bei dem Till Frühauf nun materiell hoffnungslos zurücklag. Dennoch gab er nicht auf,
sondern kämpfte weiter. Dieser Einsatz sollte sich auszahlen. Im 48. Zug ergab sich für Schwarz diese
Stellung:
(Till Frühauf – Till Behringer)
(48. Zug. Schwarz am Zug)
Die große Stärke für Schwarz, der Freibauer auf der a-Linie, dessen Umwandlung nicht mehr
aufzuhalten ist, wurde für Schwarz zu einem tragischen Verhängnis. Till Behringer zog in dieser
Stellung seinen Bauern auf a3 vor. Patt!!! Der Partiepunkt wurde somit zwischen Till Behringer und
Till Frühauf geteilt. Dieses dramatische Ende, kann sicherlich nur mit Zeitnot des Spielers erklärt
werden. Hätte die Schachuhr nicht gnadenlos getickt, sondern hätte man in einer ruhigen
Trainingsstunde die Stellung durchdacht, wäre hier bestimmt 48… Ke3 49 Kg2 Ke2 50 Kg3 f1D
gespielt worden.
Auch auf anderen Brettern wurde
mit Leidenschaft und Herzblut
gespielt. In der zweiten Runde
lieferten sich am Tisch 2 Berenike
Bliesener und Long Pham eine der
packensten Partien. Konnte sich
zuerst Long materiellen Vorteil
erkämpfen, so konnte Berenike
die Partie drehen und selbst
Vorteil erlangen. Long hatte nun
nur noch die Möglichkeit,
Berenike auf Zeit zu besiegen.
Trotz hingebungsvollem Einsatz
gelang das jedoch nicht.
Ein Blick in den Turniersaal
zeigt, dass das Turnier
hochkarätig besetzt war.
Die letzte Siegerin des
Turniers der 5. Klassen,
erfahrene Spielerinnen
und Spieler vom
HibbdebachDribbdebachturnier,
Sieger des
Schachwettbewerbs und
starke Spielerinnen und
Spieler mit AG-Erfahrung
saßen an den Brettern.
Nach einer jeden Partie
bedanken sich die Sportler
beim Gegner für das
schöne Spiel.
Es war wurde nicht nur ein
starkes, sondern auch ein
faires Turnier ausgetragen.
Zum Gelingen trugen auch
Frau Rikas, die für
Stärkung in der
Mittagspause sorgte, und
Cedric Wenz (Q1), der in
der Turnierleitung
mitwirkte, bei.
Herzlichen Dank !!!
Auflösung: Im 30. Zug hätte Weiß (Till Frühauf) einen Turm gewinnen können, wenn er sich auf den
Abtausch nicht eingelassen hätte. Der starke 30. Zug wäre gewesen, den weißen Turm mit
Schachgebot von g1 nach f1 zu ziehen. Mit diesem Schachgebot wäre der schwarze König auf die gLinie abgelenkt worden und der schwarze Turm auf g6 hätte keine Schutzfigur mehr und könnte
geschlagen werden. Eine Beantwortung des Schachgebots durch das Ziehen des schwarzen Turmes
nach f4 hätte sogar den Verlust beider schwarzer Türme zur Folge gehabt.
30. Tg1-f1+ Kf5-g6 (oder Kf5-g6)
31. Te1+e6 und Weiß hat einen Turm gewonnen.
(M. Kettler, Leiter der Schach-AG)
Schach-AG Grundlagenkurs: Di 7. und 8. Stunde
Oberkurs:
Do 7. und 8. Stunde.