Die richtige Diät bei Harnsteinen

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Die richtige Diät
bei Harnsteinen
Hunde mit Harn
steinen sollten viel
trinken, um die
Bildung von Kristallen
und Salzen
zu vermindern
Bei der Entstehung von Harnsteinen spielen viele Faktoren
eine Rolle, bei der Vorbeugung und Therapie kommt der
Ernährung eine wichtige Aufgabe zu
B
Die Expertin
Privatdozentin Dr. Petra Kölle ist
Oberärztin für Ernährungsberatung und
Exoten an der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München. Sie bietet
dort eine auf den jeweiligen Patienten
zugeschnittene persönliche oder
telefonische (kostenpflichtige)
Ernährungsberatung an. Infos unter
www.med.vetmed.uni-muenchen.de
40 partner hund
ei rund 18 Prozent der Hunde, die
mit Harnwegproblemen in die
Tierarztpraxis kommen, werden
Harngries oder Harnsteine diagnostiziert.
Bei der Entstehung können mehrere Faktoren eine Rolle spielen wie eine genetische
Veranlagung, zu viel Mineralstoffe in der
Nahrung, eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Blasen- oder Harnwegsentzündungen und/oder ein erhöhter pH-Wert.
Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten machen Harnsteine bei Rüden mehr
Probleme als bei Hündinnen.
„Sehr viele Harnsteine lassen sich durch
eine entsprechende Diät auflösen, ohne
dass eine Operation nötig wird“, erklärt Dr.
Petra Kölle. „Da die Art der Diät von der Zusammensetzung der jeweiligen Harnsteine
abhängt, ist es wichtig, die Kristalle bzw.
Steine zu analysieren. Der Tierarzt schickt
sie dazu in ein Labor. Auch wenn das relativ teuer ist, empfiehlt sich das, um eine
erneute Steinbildung gezielt zu verhindern.“
Am häufigsten sind Struvit-, KalziumOxalat- und Uratsteine, es gibt aber auch
Mischsteine. Da sich Struvit-Steine gerne
in alkalischem Urin mit einem hohen pHWert bilden, empfiehlt sich bei der Ernährung darauf zu achten, dass vorwiegend
säuernde Futtermittel verwendet werden,
sodass sich der Urin-pH-Wert dauerhaft im
sauren Bereich befindet. Außerdem ist bei
Struvitsteinen in der Regel eine Entzündung
bzw. Infektion beteiligt, sodass vom Tierarzt
in den meisten Fällen Antibiotika verordnet
werden. Eine genetische Veranlagung haben Rassen wie Zwergschnauzer, Shih Tzu,
Bichon Frisée, Zwergpudel, Cocker Spaniel
oder Lhasa Apso.
Harnsteine und ihre Ursachen
Kalzium-Oxalat-Steine hingegen können
bei entsprechender Veranlagung bei zu
hoher Kalziumzufuhr entstehen, wenn
z. B. zu einem Alleinfutter regelmäßig
Knochen oder ein kalziumreiches Alleinfutter verfüttert werden. Zu deren Bildung
neigen z. B. Rassen wie Zwergschnauzer,
Lhasa Apso, Pudel, Yorkshire Terrier,
Bichon Frisée oder Shih Tzu.
Uratsteine bilden sich durch zu viel Harnsäure. Sie kommen besonders häufig beim
Dalmatiner vor, auch Englische Bulldoggen
haben eine gewisse genetische Disposition.
„Vorbeugend sollte der Halter purinreiche
Futterbestandteile vermeiden und eher eiweißarme Rationen verfüttern. Purine sind
DNA-Bestandteile, die vor allem in Innereien, Hefe oder Seealgen enthalten sind. Man
sollte daher eher pflanzliche Eiweiße oder
Proteine in Form von Milchprodukten und
Eiern füttern“, rät Dr. Petra Kölle.
Für die häufigen Struvit-, Kalzium-Oxalatund Uratsteine bieten verschiedene Hersteller Diätfertigfutter an. Sie sind nur beim
Tierarzt erhältlich, dürfen jedoch nicht an
Hunde unter zwölf Monaten verfüttert werden. Keine ideale kommerzielle Diät gibt es
bisher für die relativ seltenen Cystinsteine,
Ein Hund mit Harn
steinen sollte protein
arm ernährt werden.
Streichen Sie vor
allem Knochen vom
Speiseplan
Dalmatiner neigen
zu Uratsteinen.
Häufiges, tröpfchen
weises Pinkeln ist ein
Alarmzeichen
deren Entstehung häufig genetisch bedingt
ist. Es ist daher eine individuelle Rationsberechnung durch einen Fachmann notwendig. Eine Neigung zu Cystinsteinen besteht
bei Rassen wie Dackel, Englische Bulldoggen, Bassets und Yorkshire Terrier, betroffen
sind vor allem unkastrierte Rüden.
„Da bei Harnsteinen grundsätzlich proteinarm gefüttert werden sollte, ist das
klassische Barfen mit dem hohen Fleischanteil kontraproduktiv. Vor allem auf Knochenfütterung sollte verzichtet werden,
da diese sehr viel Kalzium, Phosphor und
Magnesium enthalten, und gerade diese
Mineralstoffe die Hauptbestandteile der
meisten Harnsteine sind. Stattdessen sollte
ein passendes Mineralfutter in einer exakt
errechneten Menge gegeben werden, so-
dass der Hund die Mineralstoffe gerade in
einer bedarfsdeckenden Menge erhält. Normalerweise sind die Mineralstoffe im Urin
gelöst, wird das Löslichkeitsprodukt jedoch
überschritten, kristallisieren sich diese Bestandteile in der Niere oder der Blase aus“,
erklärt Dr. Petra Kölle.
Grundsätzlich ist für Hunde, die an Harnsteinen leiden, sehr wichtig, ganz viel zu
trinken. Denn durch die Verdünnung des
Urins wird eine Kristallisierung von Salzen vermindert. Zudem sollten betroffene
Hunde mindestens fünf Mal pro Tag – besser noch häufiger – Gelegenheit haben, die
Harnblase zu entleeren, weil dadurch die
Gefahr der Kristallbildung weiter reduziert
wird. Außerdem sollten sie nur eine oder
zwei Mahlzeiten am Tag und keine Snacks
zwischendurch bekommen, damit sich der
Harn-pH-Wert nicht in unerwünschte Bereiche verschiebt, was in den Stunden nach
der Fütterung häufiger der Fall ist.
Anzeichen für Harnsteine
An Harnsteinen erkranken vor allem
Hunde im mittleren Alter. Handelt es
sich bereits um größere Steine, zeigt
sich das z. B. darin, dass der Hund beim
Harnabsatz jammert, alle paar Minuten
ein paar Tropfen Urin – manchmal mit
Blut – absetzt oder im Körbchen tröpfchenweise Urin verliert. Außerdem kann
er sehr empfindlich auf Berührungen in
der Bauchgegend reagieren. Erste sichere
Hinweise können Blut- und vor allem
Urinwerte geben. Mit einer Röntgen- oder
Ultraschall-Untersuchung lassen sich die
Steine in der Regel nachweisen.
Saskia Brixner
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Aktuelles rund um den Futternapf
Zusammengestellt von Saskia Brixner
Verrückt nach Karotten
Unser Rezept
Süßkartoffel–
Kaustreifen
Manche Hunde sind verrückt nach rohen
Karotten. Das scheint eine gesunde Sache
zu sein, da sie u. a. Ballast- und Mineralstoffe enthalten. Leider kann der Hundedarm sie roh nicht verwerten, und sie verlassen den Körper ungenutzt. Sie sollten
die Möhren daher zumindest raspeln, um
die Zellwände aufzubrechen. Noch besser
ist es, sie mit fetthaltigem Fleisch oder in
Öl kurz zu dünsten, weil dabei das BetaCarotin in Vitamin A umgewandelt wird.
Steht Ihr Hund auf die Rohkost, müssen
Sie ihm das Vergnügen nicht verwehren.
Als Magenfüller können Möhren sogar
eine Diät unterstützen. Wegen des Zuckergehalts (6 %) gilt jedoch: Maß halten.
Die Zutaten
▷ 1 große Süßkartoffel
(für ca. 12 – 15 Kaustreifen)
Die Zubereitung
Den Backofen auf die niedrigste
Temperatur einstellen. Die Kartoffeln in dünne Streifen schneiden und
auf einem mit Backpapier ausgelegten
Backblech verteilen. Nun 30 Minuten
im Backofen trocknen lassen, wenden und weitere 30 Minuten trocknen. Sollten die Streifen noch weiche Stellen haben, erneut wenden
und weiter im Backrohr lassen,
bis sie rascheltrocken sind. Nach
dem vollständigen Auskühlen
der Kaustreifen können Sie Ihren Vierbeiner davon kosten
lassen und den Rest in einem
luftdichten Behälter aufbewahren.
Morgendliche Übelkeit
Anders als bei uns wird bei Hunden
die Magensäure normalerweise zusammen mit Nahrung produziert. Ist
der Magen leer, stoppt die Produktion
der zum großen Teil aus Salzsäure
bestehenden Flüssigkeit, die Mikroorganismen abtöten und die Nahrung
zersetzen soll. Erbricht ein Hund am
Morgen auf nüchternen Magen Galle,
kann das daran liegen, dass die Zeit
zwischen Abend- und Morgen-Mahlzeit zu lang ist und die Säure zu früh
produziert wird. Ein futter-sensibler
Hund kann darauf mit Übelkeit und
Erbrechen reagieren. Probieren Sie es
Tipp: Weitere
leckere Rezepte und
tolle Basteltipps finden
Sie in dem Buch
mit einer kleinen Zwischenmahlzeit,
oder Sie schieben die letzte Fütterung
so weit nach hinten, dass die Pausen
ungefähr gleich groß sind. Manchmal
hilft auch einfach ein Stück Zwieback
vor dem Schlafengehen.
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