Masterarbeit - Technische Hochschule Nürnberg

Masterarbeit
Fakultät Bauingenieurwesen
Lehrgebiet Verkehrs- und Stadtplanung
Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke
Christopher Binder
Verkehrstechnische
Untersuchung eines
stadtverträglichen Ausbaus des
Frankenschnellweges
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Masterarbeit war die Untersuchung
einer städtischen Ausbauvariante des
Frankenschnellweges im zentralen Bereich. Mit
Der zentrale Bereich des Frankenschnellweges ist
der Verkehrssimulationssoftware PTV VISSIM
im Raum Nürnberg als stauanfälliger
wurde hierfür ein mikroskopisches Modell
Verkehrsknotenpunkt bekannt. Das Teilstück der
entworfen, dass den Verkehrsfluss im
Bundesautobahn A73 durchkreuzt den südlichen
Teil Nürnbergs und separiert dabei Stadtgebiete
ausgebauten Zustand visualisiert. Der
Abbildung 1: Zuflüsse im Verkehrsmodell
Quelle: Eigendarstellung
Untersuchungsraum erstreckte sich über die
voneinander. Zusätzlich ergeben sich durch die
Knotenpunkte Schwabacher Straße und
hohe Verkehrsbelastung lange Staus am
Rothenburger Straße. Der Ausbau orientierte sich
Knotenpunkt und damit lange Wartezeiten für
an dem städteplanerischen Konzept, welches von
Autofahrer. Als Folge weichen viele Autofahrer auf
Frau Nina Schreyer – Studentin der Fakultät
umliegende Straßen aus und belasten diese
Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg
zusätzlich. Die Begleiterscheinungen wie Lärm
– in ihrer Masterarbeit entworfen wurde.
und Abgase vermindern die Wohnqualität und die
Attraktivität des Raumes.
Abbildung 2: Verkehrsknoten in der Simulation
Quelle: Eigendarstellung
Methode
Als Grundlage dienten Verkehrszahlen des Verkehrsplanungsamtes
Zunächst wurde das Verkehrsnetz in VISSIM gebildet. Der
Nürnberg. In der Simulation wurde nicht nur der Verkehrsstrom des
Straßenverlauf des ursprünglichen Verkehrsnetzes des
motorisierten Individualverkehrs berücksichtig, sondern auch alle
Frankenschnellweges wurde nicht verändert. Auf Aufweitungen der
möglichen Parkvorgänge und die Querung von Fuß- und Radverkehr
Hauptachsen hin zu den Knotenpunkten wurde jedoch verzichtet. Es
an Kreuzungsbereichen.
wurden keine zusätzlichen Abbiegespuren an den Knotenpunkten
Für die Auswertung der Simulationen wurde an allen Zuflussstellen
erstellt, sodass die Fahrbahnen des Frankenschnellweges
der Simulation Stauzähler angebracht, die die Staulänge an den
durchgängig dreispurig blieben. Parallel zur Fahrbahn des
Lichtsignalanlagen messen sollten. Zusätzlich dazu wurde die
Frankenschnellweges wurden Parkplatzflächen und Radwege
Verkehrsstärke überall im Modell aufgenommen.
geschaffen. Zusätzliche Fußgängerfurten wurden an den Rändern des
Die Verkehrsbelastung wurde schrittweise immer wieder abgesenkt,
Verkehrsnetzes und zwischen den neuen Naherholungsflächen
bis ein zufriedenstellendes Ergebnis mit tragbarem Verkehrsfluss
angeordnet.
erzielt wurde.
Verkehrsbelastung auf 60% der Ursprungsverkehrsbelastung,
akzeptable Werte für den Verkehrsfluss im Modell erzielt werden
konnten. Bei voller Verkehrsbelastung und einer Simulationszeit von
zwei Stunden, lag bei allen Zuflüssen die mittlere Staulänge über 430
Metern. Dabei konnten insgesamt 5840 Fahrzeuge, aufgrund von
500
7000
400
6000
300
Zufluss 1
Zufluss2
Zufluss 3
Zufluss 4
200
100
Anzahl der Fahrzeuge
Aus den Daten ging hervor, dass erst bei einer Reduzierung der
Rückstaulänge [m]
Ergebnis
Rest der Fahrzeuge
5000
4000
3000
2000
1000
0
0
60%
70%
80%
90%
100%
Verkehrsbelastung
100%
90%
80%
70%
60%
Verkehrsbelastung
Überbelastung der Zuflüsse, nicht in das Modell eingearbeitet werden
Diagramm 1: Mittlere Rückstaulängen der Zuflüsse
Quelle: Eigendarstellung
www.mobilOHM.de
Labor für Verkehrswesen
Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Diagramm 2: Fehlende Fahrzeuge im Modell
Quelle: Eigendarstellung
Wintersemester 2014/2015