Ökologisch - pflanzensoziologische

Ökologisch pflanzensoziologische
-
Studien über die Fi li pendula
Il m aria
-
Geranium
palu§tre
Assoziation
Von der
Eidgenössischen
Technischen Hochschule in Zürich
zur
der
Erlangung
Würde eines Doktors der Naturwissenschaften
genehmigte
Promotionsarbeit
vorgelegt
von
Margarete Mayer, dipl.
aus
Frankfurt
a.
sc.
nat.
M.
Referent: Herr Prof. Dr. E. Gäumann.
Korreferent: Herr Doz. Dr. W. Koch.
VERLAG HANS HUBER BERN
1939
62
so
dass bei
gross,
einem
Humusgehalt
von
15—20 %
über
Bestände
(Rüssel, 1936). Auch der hohe Kalkgehalt, den einige
aufweisen, trägt zur guten Durchlüftung bei, indem er
die Krü-
die
starken Rhizome lockern ihrerseits
Die
melung begünstigt.
die
Lehm- und Tonböden zurücktreten
Sand-,
Unterschiede zwischen
-
Erde auf und verschaffen der Lui't leichteren Zutritt. So werden
gehindert, von einer ±-mäch¬
ergreifen. Die Rolle der Nähr¬
schon besprochen. Wir erkennen,
Wurzeln und Rhizome nicht daran
tigen
Schicht des Bodens Besitz
stoffe wurde
H.
Die
Filipendula
für
das
Rhi-
die
Geranieto-
Zusammenfassung.
Vlmaria-Geranium
dem MoUnietum
gesellschaft. Von
palustre
-
Assoziation
ist
coeruleae nahe verwandte Rietwiesen-
ihr wurden
Bestände in
gelegene
Faktoren
charakteristisch ist.
Filipenduletum
eine mit
vieler
WurzeLehichtung bewirkt, welche
und
zom-
anderer Stelle
kompliziertes Zusammenspiel
ein
dass
an
zu
bezug
16 im
auf die
schweizerischen Mittellande
ökologischen Verhältnisse
de<-
Wurzelbodens untersucht. Die Assoziation variiert in ihrer flori¬
Zusammensetzung, nimmt zahlreiche Fettwiesenpflanzen
stischen
in
auf und bildet
sich
Vegetation
eine Reihe verschiedener Fazies
mittlere und untere
obere,
Die
aus.
ist in den meisten Fällen vi er schichtig. Sie lässt eine
Krautsehieht sowie
eine
Moosschicht
erkennen. Die unterirdischen Organe durchziehen eine 15—20 cm
mächtige Lage des Bodens in dichtem Gewirr, sind aber ebenfalls
± deutlich geschichtet: unter einem 5—10 cm mächtigen Rhizom-
folgt
horizont
bis
ca.
15—20
cm
unter der Oberfläche der Wurzel
Die
tieferen Bodenschichten
durchwurzelt.
Ober- und unterirdische
horizont.
Das
Schichtung
noch schwach
können
Tiefe
ab,
geht,
der oft
so
nicht
direkte
wechselnder
Mächtigkeit.
Horizont
dunkle Farbe nimmt mit der
Die
dass dieser Horizont allmählich in hellen Lehm über¬
von
Eisenoxydflecken
Die untersuchten chemischen
weiten
nur
Beziehung gesetzt werden.
Bodenprofil zeigt zuoberst einen stark humosen
miteinander in
von
sind
Schwankungsbereich.
durchsetzt ist.
Bodeneigenschaften zeigen
Der
variiert
Kalkgehalt
praktisch kalkfrei;
bis 44 °/o. Die Hälfte aller Wiesen ist
von
einen
<
die
1°
o
an-
63
—
deren
Vergleich
und
kalkreich,
sind
—
in höherem
zwar
Molinieten.
herangezogenen
Masse
die
als
Die Azidität
folgt
zum
dem
Kalkgehalt: die karbonatfreien Böden erwiesen sich als versauert,
die karbonathaltigen als neutral bis alkalisch. Der Schwankungs¬
bereich des pH ist grösser als im Molinietum; ein bestimmter Wert
wurde nicht
Humus
vorhanden
bevorzugt.
zu
scheinen
Stickstoff
und
durchschnittlich
Humusgehalt
tiefe ab. Als Mass für den
wurde
und Glühverlust der Böden ermittelt. Ein
des Ca- und
Bestimmung
zur
Karbonate fast
sche Bestände im Mittel 60
und
Aluminiumoxj
folgende
unserer
Tabelle
enthält
diente
ergab sich,
dass die
CaC03 vorliegen,
während
für 10
typi¬
für die kalkreichsten 43 %. Eisen-
de sind in
chemischen
Es
Si02-Gehalt beträgt
Der
%,
von
Kohlenstoffmenge
Salzsäure-Auszug
Mg-Gehaltes.
in Form
vollständig
Magnesium zurücktritt.
das
reichlicher
sein als im Molinietum. Sie nehmen mit der Boden¬
beträchtlicher
eine
Menge zugegen.
Zusammenstellung
Bodenanalysen
aus
sämtlichen
der
Die
Resultate
untersuchten
Beständen.
Tabelle
18. Variationsbereich der untersuchten Bodenfaktoren.
Glüh
Tiefe
C
o/o
N o/o
H2O 0/0
cm
\erhist
0/0
0-5
HCl-losI
0/0
Karbonat
S1O2
o/0
0/0
CaO 0/0
1,8-31,8 0,15-2,73 1,4-13,6 6,7-66,6 11,9-45,3 21,5-64,8 <1—41,3 1,3-20,9
5-15 1,7-33,1 0,20-2,62 1,6-12,9 7,1-63,7 13,4-47,3 21,9-69,6 <1—44,0 1,1-21,2
15-25 1,7-39,6 0,20-3,30 1,6-15,5 6,3-77,5 11,6-49,4 10,8-80,3 <l-42,9 0,5-22,4
0 25 1,7-39,6 0,15
3,30 1,4- 15,5 6,3- 77,5 11,6-49,4 10,8
80,3 <1 -44,0 0,5 -22,4
Zwischen Chemismus des Bodens und
Variantenbildung lassen
Zusammenhänge erkennen, jedoch fallen die zum Mo¬
linietum weisenden Bestände durch Unregelmässigkeit der chemi¬
schen Zusammensetzung oder durch Abweichung der Werte vom
sich keine
Durchschnitt auf.
Die
Verteilung der Rhizome und Wurzeln wird bedingt durch
fixierte, artspezifische Wurzelarchitektur und Tiefenlage
Reichliche
in Wechselwirkung mit den edaphischen Faktoren.
und
Wasserführung
gute Durchlüftungsverhältnisse, hervorgeru¬
fen durch Humus- bzw. Kalkgehalt, gestatten die Durchdringung
eines ± mächtigen Bodenhorizontes und eine Schichtung der
erblich
Rhizome und Wurzeln.