Dampfloks und noch viel mehr Die Vorbereitungen für die Hof-Plauener-Dampftage laufen auf Hochtouren. Immerhin rollen bei dem viertägigen Spektakel vom 21. bis 24. April Züge, gezogen von außergewöhnlichen Dampfrösser, die zur Mitfahrt einladen. Auch sonst ist allerhand los. Plauen – Das Zeitalter der Dampfzüge ist zwar schon lange vorbei, aber wenn sich die stählernen Rösser ankündigen, pilgern viele Fans und Schaulustige auf die Bahnhöfe und an die Gleise. Im April gibt es dazu die Gelegenheit, wenn bei den HofPlauener-Dampftagen schnaufende Schienenveteranen zu erleben sind. Die beiden Partnerstätte Hof und Plauen gehen auf Zeitreise und würdigen ein Jubiläum, das für beide Städte und die angrenzenden Regionen von großer Bedeutung war: 175 Jahre besteht die Leipzig-Hofer Eisenbahngesellschaft und damit die Eisenbahnstrecke zwischen Plauen und Hof. Diese Strecke war eine der ersten im späteren Deutschland, welche über Ländergrenzen führte. Die Entfernung welche zurückgelegt wurde, war gewaltig. Technische Meisterwerke wie die Elstertal- und Göltzschtalbrücke sind beeindruckende Resultate deutscher Ingenieure. Ebenso die Dampflokomotiven, die jahrzehntelang bis heute noch im Einsatz sind, wenn Sonderzugfahrten auf dem Festprogramm stehen. Zwei Legenden, die ins Vogtland schnaufen werden, sind die schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt, die 18201, und das Kraftpaket 528079-7, das für seinen vielseitigen Einsatz auf allen Strecken bekannt ist. Beide Loks samt dazugehöriger Wagen gehören der Dampf Plus GmbH in München. Gefahren werden die Loks, die in Lutherstadt Wittenberg ihren Heimat-Lokschuppen haben, von Andreas Knaak und seinen Mitstreitern vom SonderzugVeranstalter Chemnitz (SVC). „Ich habe Kesseltechniker gelernt, im Kraftwerk gearbeitet, aber die Liebe zur Eisenbahn schon von frühauf in mir. Ausleben konnte ich sie aber erst nach der Wende. Ich organisiere Sonderzugfahrten mit den zwei Dampfloks und 16 Reisezugwagen, zu denen auch drei Speisewagen, ein Barwagen und ein Partywagen gehören“, erzählt der 57-Jährige und verrät, dass der Barwagen, in dem auch ein Piano steht, mit ins Vogtland zu den Dampftagen kommt – und „dort wird richtig Musik gemacht“. Ange- Die mit 182,5 Stundenkilometern schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt, die DR 18201, wird am 23. April bei den Hof-Plauener-Dampftagen einen der beiden Sonderzüge des Vogtland-Anzeigers ziehen. hängt wird der Wagen an die schnellste noch unter Dampf stehende Lok der Welt. Gebaut wurde sie 1939 in Meiningen. Ihre Domäne waren Hochgeschwindigkeits-Testfahrten mit neuen Reisezugwagen, die die DDR in den ganzen Ostblock lieferte. 182,5 Stundenkilometer waren Spitze. Die Lok wird am 23. April den Dampf-Sonderzug Vogtland-Anzeiger ziehen. 9 Uhr geht es auf Fahrt von Hof ab über Plauen bis Reichenbach – und wieder zurück. Es gibt 1. und 2. Klasse-Waggons – mit Abteils für sechs oder acht Personen. Und auch die Mitropa fährt mit. Jeder Gast erhält im Zug eine limitierte Ehrenurkunde aus Anlass des Jahrestages „175 Jahre Leipzig-Hofer Eisenbahngesellschaft“ und ein Freigetränk von Sternquell, Scherdel oder Bad Brambacher Mineralquellen. „Weil die Lok nur vorwärts so richtig Fahrt aufnehmen kann, werden wir über das Gleisdreieck Werdau fahren“, erzählt Knaak. Richtig dampfen wird es auch, wenn bei der zweiten Fahrt am 23. April, die ebenfalls der Vogtland-Anzeiger präsentiert wird, eine Lokomotive der Baureihe 52 durch das schöne Vogtland schnauft. Diese Lokomotive wurde speziell für schwere Lasten gebaut, und ihr ist kein Berg zu steil. Abfahrt ist gegen 15 Uhr ab Bahnhof Hof. Die Fahrstrecke ist die gleiche. Ankunft ist gegen 19 Uhr in Hof, vorab Halt in Plauen. Peter Pfeifer vom Netzwerk Dresden Industriekultur, der viele Jahre das traditionellen Dresdner Dampfloktreffen mit organisierte, plant auch gemeinsam mit Christian F. Schultze, der zwar in der Oberlausitz wohnt, aber Plauener Wurzeln in einer Pfarrersfamilie hat, die Hof- Plauener Dampftage, die unter dem Motto „Mobilität“ stehen. „Mein Großvater war Pfarrer an der Johanniskirche und ich war als Kind oft in Plauen. Deshalb freue ich mich, die Dampftage mit vorbereiten zu können“, sagt der 72-jährige Rechtsanwalt, der trotz Ruhestand neben Finanzen auch das Marketing für den Chemnitzer Vereinspartner in den Händen hält. “Wir freuen uns über viele Partner, die in Hof und Plauen für die Dampftage eigene Ideen und Projekte mit einbringen. Zurzeit sind wir etwa 70, ich denke, es werden noch doppelt so viele“, sagt Pfeifer. „Schön ist, dass wir nicht nur auf 175 Jahre Eisenbahn Plauen-Hof zurückblicken. Genauso alt ist auch die Göltzschtalbrücke. Und die Brauereien feiern 500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot. Und so hat an dem April-Wochenende auch die Sternquell Brauerei in Plauen einiges auf ihrem Gelände zu bieten. Und auch in der Nachbarschaft, bei der Parkeisenbahn ist ordentlich was los – bis hin zu einem Treffen der Feldbahnvereine. Im Vogtlandmuseum wiederum wird eine Ausstellung in die Geschichte der Eisenbahn blicken lassen. Dazu gibt es kleine Dampfmodelle zu bewundern. Und weil neben der Vergangenheit auch die Gegenwart und Zukunft der Eisenbahn von Interesses sein wird, gibt es auf dem Plauener Oberen Bahnhof auch die Chance, in einen modernen Nahverkehrszug von Siemens zu blicken. Die Vorbestellungen für die Sonderfahrten am 23. April über die Geschäftsstelle des Vogtland-Anzeigers (per Telefon: 0 37 41 / 59 77 00 oder per E-Mail an: [email protected]) laufen bereits. M.T. www.Hof-Plauener-Dampftage.de Sonderzüge Vogtland-Anzeiger Samstag, 23. April 2016 1. Fahrt: Fahrt mit einem Dampf-Sonderzug „Vogtland Anzeiger“ welcher von der schnellsten unter Dampf stehenden Lokomotive der Welt gezogen wird, der Baureihe 18 201. Jeder Gast erhält im Zug eine limitierte Ehrenurkunde aus Anlass des Jahrestages „175 Jahre Leipzig – Hofer Eisenbahngesellschaft“ und ein Freigetränk im Zug. Abfahrt: gegen 9 Uhr ab Bahnhof Hof mit Halt in Plauen Fahrtstrecke: Hof, Plauen, Reichenbach und zurück Ankunft: gegen 13 Uhr in Hof, vorab Halt in Plauen 2. Fahrt: Richtig dampfen wird es, wenn eine Lokomotive der Baureihe 52 durch das schöne Vogtland und schnauft. Diese Lokomotive wurde speziell für schwere Lasten gebaut und ihr ist kein Berg zu steil. Abfahrt: gegen 15 Uhr ab Bahnhof Hof mit Halt in Plauen Fahrtstrecke: Hof, Plauen, Reichenbach und zurück Ankunft: gegen 19 Uhr in Hof, vorab Halt in Plauen Der Preis pro Sitzplatz beträgt 58 Euro. Kinder bis 14 Jahre bezahlen 39 Euro in der ersten Klasse. Plätze in der zweiten Klasse kosten je Erwachsener 3 Euro weniger. Eine Familienkarte für 2 Erwachsene und 2 Kinder kostet 170 Euro in der ersten Klasse und 164 in der zweiten Klasse. Vogtland-Anzeiger-Leser erhalten einen Bonus.
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