Resolution zum Erhalt der Kinderkrankenpflege

Präsident und Geschäftsstelle:
Prof. Dr. med. Gernot H.G. Sinnecker
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Sauerbruchstr. 7, 38440 Wolfsburg
Tel. 05361.801379
Fax 05361.801372
[email protected]
http://www.VLKKD.de
Presseinformation
Resolution zum Erhalt der Kinderkrankenpflege
Wolfsburg, 01.12.2015. – Auf der Plenartagung des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte
und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) in Berlin wurde einstimmig beschlossen: „Die
Kinderkranken- und –gesundheitspflege in der Erstausbildung muss erhalten bleiben, um eine
kindgerechte und qualitativ hochwertige Pflege von kranken Kindern im Krankenhaus zu
gewährleisten“.
Die Bundesregierung plant, ab 2016 die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer
generalistischen Ausbildung zusammenzulegen.
Eine Generalisierung der Pflege ignoriert die besondere und verletzliche Situation des kranken
Kindes. Schwer kranke oder chronisch kranke Kinder werden die Verlierer einer Reform sein, die in
erster Linie den Personalmangel in der Altenpflege bewältigen soll.
Gemeinsam haben Verbände und Organisationen der Eltern-Selbsthilfe und der Kinder- und
Jugendmedizin einen Aufruf verfasst, der die Interessen des kranken Kindes ins Zentrum rückt (s.
LINK: http://www.vlkkd.de/fileadmin/pdf/Kranke_Kinder_im_Abseits/Pflegeausbildungsreformkranke_Kinder_im_Abseits.pdf). Alle befürchten einen deutlichen Qualitätsverlust, sollten die
Reformpläne tatsächlich umgesetzt werden.
„Wer einmal erlebt hat, mit welcher Expertise und mit welchem Einfühlungsvermögen ein
Frühgeborenes mit 500 g Geburtsgewicht von einer erfahrenen Kinderkrankenschwester betreut wird,
welches große Fachwissen hier vorhanden ist und mit welch hohen Anforderungen die fachgerechte
spezifische Pflege schwerkranker Kinder verbunden ist, kann sich über diese Reform, die die
Kinderkrankenpflege abschaffen will, nur wundern“, kritisiert Prof. Dr. Gernot Sinnecker, Präsident
des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) die Pläne
der Bundesregierung.
Ob 500 g Frühgeborenes, schwerkranker Säugling, Kleinkind oder pubertierender Jugendlicher mit
Gesundheitsproblemen - ohne die über mehrere Jahre fachspezifisch geschulten
Kinderkrankenpflegerinnen und-pfleger verliert das kranke Kind immens wichtige Partner für seine
Genesung und Betreuung.
Die Chefärzte von Kinder- und Jugendkliniken und Kinderchirurgischen Kliniken in Deutschland
werden sich weiterhin bei Politikern auf Landes- und auf Bundesebene dafür einsetzen, dass bei den
Gesetzes- und Reformplänen im Gesundheitsbereich die spezifischen Bedürfnisse von Kindern im
Krankenhaus berücksichtigt werden. Die Pläne zur Pflegeausbildungs-Reform ignorieren
stillschweigend ein Grundrecht für Kinder: Das Recht auf altersgerechte und qualitativ hochwertige
Pflege im Krankenhaus durch speziell geschultes Pflegepersonal, die Kinderkranken- und
Gesundheitspflege.
Pressekontakt
Verband Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD)
Der Präsident
Prof. Dr. Gernot H.G. Sinnecker
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Psychosomatik
Klinikum Wolfsburg, Sauerbruchstrasse 7, 38440 Wolfsburg
mailto: [email protected], www.VLKKD.de, Tel.: 05361.801379