Landesverband Niedersachsen Pressemitteilung Klinikum Delmenhorst ignoriert Forderungen Der Marburger Bund Niedersachsen betrachtet die Gespräche mit dem Klinikum Delmenhorst zunächst als gescheitert. Die Geschäftsführung des Klinikums geht unter dem Vorwand technischer Probleme auf die zentralen Forderungen des Marburger Bundes inhaltlich nicht ein. „Eine Einigung mit dem Marburger Bund ist auf Basis des von der Geschäftsführung provokativ veränderten Eckpunkte-Papiers nicht möglich. Die Gespräche mit Herrn Breidenbach sind ohne notwendige Annäherung verlaufen“, bedauert Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Landesverbandes. Wollenberg vermisst jegliche konstruktive Verhandlungsführung seitens des Klinik-Geschäftsführers. Nach den Gesprächen am Montag wartete der Marburger Bund bis Mittwochnachmittag auf die zugesagte Überarbeitung des Eckpunkte-Papiers durch das Klinikum. Das nun vorgelegte Dokument bleibt noch hinter dem Ergebnis der ersten Sondierung zurück. Das ist aus Verhandlungsperspektive des Marburger Bundes ein Affront. „Die Vertragskonstruktion entspricht zudem nicht einmal den formal-juristischen Erfordernissen“, erklärt Sven De Noni, Geschäftsführer des Marburger Bundes Niedersachsen. Der Marburger Bund will für die Zukunft verhandeln und nicht für die Vergangenheit. Die Geschäftsführung des Klinikums besteht dagegen auf einem Vertrag, der sich inhaltlich nur auf das Klinikum bezieht – dieses besteht schon jetzt funktionell nicht mehr. Die Umsetzung der Medizinstrategie gemeinsam mit dem St. Joseph-Stift hat bereits begonnen. Für die KlinikGeschäftsführung ist der Zukunftssicherungsvertrag nur Mittel zum Zweck, um das Klinikum in die Holding einzubringen. Spätestens dann stellen sich beispielsweise Fragen der betrieblichen Mitbestimmung nur noch auf Ebene der Holding. Der Marburger Bund bemängelt vor allem die fehlenden Mitbestimmungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden auf Holding-Ebene. Diese Kritik wird auch von Teilen der Politik geäußert. „Man bekommt den Eindruck, dass der Klinik-Geschäftsführer bewusst auf eine Insolvenz zusteuert und an einer Einigung nicht interessiert ist. Möglicherweise bestehen hier dem Marburger Bund unbekannte Interessenkonflikte. Der Marburger Bund bleibt konstruktiv und lässt sich nicht die Schuld für ein Scheitern der Gespräche in die Schuhe schieben“, betont Matthias Schloz, Zweiter Vorsitzender des Landesverbandes. Im Gegensatz zum Klinik-Geschäftsführer hat der Marburger Bund nach wie vor die Zukunft der Mitarbeitenden und Patienten in Delmenhorst im Blick. Der Marburger Bund ist weiterhin bereit, über einen Zukunftssicherungsvertrag in diesem Sinne zu verhandeln. Er bietet daher Oberbürgermeister Axel Jahnz und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Harald Groth Gespräche auf Spitzenebene an. Am Klinikum Delmenhorst verzichten die Mitarbeiter bereits aufgrund des bestehenden ZuSis noch bis Ende des Jahres auf Gehalt. Dennoch droht dem Krankenhaus im November laut Geschäftsführung die Zahlungsunfähigkeit. Ein Grund mehr für den Marburger Bund, den Verantwortlichen etwas genauer auf die Finger zu schauen und die dafür notwendigen Rechte für die Zukunft vertraglich zu sichern. Hannover, 5. November 2015 Pressekontakt: Stephanie Walter, Pressereferentin Marburger Bund, Landesverband Niedersachsen Telefon: 0511 543 066 – 17, [email protected]
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