Viele Eindrücke auf Papier und Leinwand gebannt Ute Meinel stellt in der Galerie Altenburg aus Von Jenifer Hochhaus Altenburg. Manchmal packt es sie auch nachts, um Mitternacht - dann muss Ute Meinel in ihr stilles Kämmerlein unter dem Dach, an die Leinwand, zu Pinsel und Farbe. "Das passiert schon, wenn ich eine Idee habe und die sofort umsetzen möchte", sagt die Windischleubaerin, die sich künstlerisch auf keinen Stil festlegen will. Von Porträts über Landschaften bis zu Tiermotiven, von Collagen über Pastellkreide-Zeichnungen bis zu Ölgemälden reicht die Bandbreite. Einen Eindruck ihrer Arbeit können sich Interessierte noch bis 21. September in der Galerie Altenburg verschaffen. Hier zeigt Meinel unter dem Titel "Eindrücke" zurzeit einen Querschnitt ihres Schaffens. Schon als Kind malte und zeichnete die 1946 in Hirschberg geborene Meinel gern, später entschied sie sich nach einer Absage an der Kunsthochschule für ein Studium zur Kunsterzieherin. Allerdings arbeitete sie nur wenige Jahre in dem Beruf, studierte dann noch Betriebswirtschaft und war anschließend als Ingenieurökonomin tätig. Doch auch in dieser Zeit widmete sie sich stets der Kunst, zeichnete in Urlauben oder nach der Arbeit. "Natürlich blieb, als die Kinder klein waren, weniger Zeit", sagt sie heute. Erst vor einigen Jahren konnte sich die dreifache Mutter und vierfache Oma deshalb ein kleines Atelier im Haus einrichten, in dem sie nun malt, Papiercollagen erstellt oder an der Nähmaschine sitzt. "Bei mir ist das ganz komisch, mal mache ich nur Porträts, mal nur Landschaften, dann mal nur Stillleben. Aber das wechselt ständig", erzählt Meinel. Auch Blumenmotive kämen immer mal wieder vor. "Aber wenn man das sagt, wird man schnell in die Hobbyecke gedrängt." Und für sie sei das Malen weit mehr als ein Hobby, eher schon eine Art Berufung. Die Technik und das Handwerk hat sie unter anderem beim Altenburger Maler und Grafiker Heinz Olbrich gelernt. Im Gegensatz zu ihm werde sie mit zunehmenden Alter immer farbenfroher. "Das entspricht mir auch mehr." Die Freude an der Farbe ist in der Galerie Altenburg zu sehen: Ein großes Bild mit weißen Pferden vor grünem Hintergrund ist zum Beispiel eines der zentralen Bilder. Aber auch Ansichten der Region, zum Beispiel von Altenburg und Windischleuba, finden sich hier. Nicht nur dekorative Werke hat sie für die Schau ausgewählt, mitunter haben die Papiercollagen eine sozialkritische oder politische Botschaft. So hat Meinel unter dem Titel "Welt aus den Fugen" verschiedene Schlagzeilen zu den Flüchtlingen, die bei ihrem Weg nach Europa umkommen, miteinander verzahnt. Darüber ist mit Tinte ein schreiendes Gesicht gelegt worden. "Dafür habe ich mehrere Wochen gesammelt. Es ist ein Thema, das mir nahegeht", sagt Meinel. Die Ausstellung in der Galerie in der Leipziger Straße 22 in Altenburg kann jeden Montag von 14 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. "Welt aus den Fugen" heißt die Papiercollage, die Ute Meinel zu den Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer gestaltet hat. Hier ein Ausschnitt. Foto: Jens Paul Taubert Ute Meinel in der Galerie Altenburg, in der sie einen Querschnitt ihrer bisherigen Arbeiten zeigt. Foto: J.P. Taubert
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