PDF-Datei herunterladen - Kassenärztliche Vereinigung Schleswig

nr. 1/2 | 2016 Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Nordlicht
A
K
T
U
E
Januar/Februar 2016 | 19. Jahrgang
L
L
Qualitätssicherung
se
r
ab vi
se ces
it ei
e te
30 n
Lohnendes Engagement
Inhalt
seite
rubrik/Thema
heft 1/2 | 2016
TITELTHEMA
Aus dem Inhalt
5
30 Jahre Kommissionsarbeit: Dr. Ernst Dünnweber,
Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie
6
Seit einem Jahr Mitglied in zwei Kommissionen:
Interview mit Dr. Tilman David-Walek, Facharzt
für Innere Medizin und Nephrologie
8
Qualitätsbericht 2014:
Immer gut versorgt in Schleswig-Holstein
9
Zahlen und Fakten: Qualitätssicherungskommissionen und Arbeitsgruppen
10
Nachrichten Kompakt
Für eine funktionierende Qualitätssicherung sind die Fachkompetenz und das Engagement ehrenamtlich tätiger Ärzte
und Psychotherapeuten unverzichtbar. Durch ihre Arbeit in
den Qualitätssicherungskommissionen tragen sie entscheidend
zum hohen Standard ambulanter medizinischer Leistungen
in Schleswig-Holstein bei. Was macht den Reiz der Kommissionsarbeit aus? Warum lohnt sich das Engagement? Zwei Ärzte
berichten.
12
Rollende Arztpraxis hilft bei Flüchtlingsversorgung
13
Elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge:
Aktuelle Informationen zur Abrechnung
14
e-Health-Gesetz: Video-Sprechstunde soll
EBM-Leistung werden
16
Kommentar: Stille Revolution
04
© Chagin
Gesundheitspolitik
Praxis & KV
17
KVSH-Erweiterungsbau kommt voran
18
KVSH informierte über die Einführung der
Terminservicestelle
19
Terminservicestelle: Das müssen Praxen wissen
20
Bekanntmachungen
und Meldungen
25
Neues aus KBV und KVen
26
GKV-Versorgungsstärkungsgesetz: Viele
Regelungen im Bereich Psychotherapie werden
erst nach und nach wirksam
Die Menschen im Land
27
Hilfseinsatz im nordirakischen Flüchtlingslager
29
Serie: Neu niedergelassen in Schleswig-Holstein
12
27
© Deutsche Bahn AG
Im Kreis Herzogtum Lauenburg startet ein Projekt zur medizinischen Versorgung von Flüchtlingen. Ein mit Ärzten besetzter
Kleinbus wird in den nächsten Monaten als rollende Arztpraxis in
den Erstaufnahmeeinrichtungen des Kreises eingesetzt.
Service
30
Sicher durch den Verordnungsdschungel:
aut-idem oder das Kreuz mit dem Kreuz
31
Sie fragen – wir antworten
32
Seminare
35
Termine
Dr. Martin Klopf und Ioana Klopf halfen bei der medizinischen
Versorgung von Flüchtlingen im nordirakischen Dohuk. Sie
berichten aus einer Region im Ausnahmezustand.
Wertvolle Informationen für Sie und Ihr
Praxisteam auf den mit einem grünen „ i“
markierten Seiten
2
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
Nordlicht nr. 1/2 | 2016
EDITORIAL
Dr. Ralph Ennenbach,
Stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der KVSH
Liebe Leserinnen
und Leser,
ambulante Versorgung – wohin?
Nimmt man die von der Bundesregierung vorgelegten Gesetze als Maßstab für die Anerkennung geleisteter Arbeit, fällt
diese wohl mau aus. Anders sind die Interventionen in Sachen Korruption, „E-Health“ und dem Übergang von ambulant
zu stationär kaum zu interpretieren. Nimmt man dann noch hinzu, dass der ärztliche Nachwuchs nur noch zu einem
Viertel eine Niederlassung in eigener Regie anstrebt, dann steht das bisherige System der ambulanten Versorgung
offenbar gehörig unter Druck.
Demgegenüber wird eine immer höhere Leistungsfähigkeit gefordert. Der Wunsch des Patienten nach einem Termin
wird mittels der Terminservicestelle (TSS) im Zweifel höher angesiedelt, als die Expertise der zeitlichen Notwendigkeit durch den aufzusuchenden Facharzt. Aus individuellen Einzelfällen heraus – in denen durchaus auch manches
fachärztliche Praxisgebahren kritisch betrachtet werden muss – wird eine Politik abgeleitet, die auf eine individuelle
Anspruchsbefriedigung der Versicherten hinausläuft. Eine Überforderung des Systems ist dann nur eine Frage der Zeit.
Nun haben wir in dem Moment, in dem dieser Text entsteht, den Blick auf drei Tage TSS. Und es handelt sich um rund
20 Patienten am Tag, welche eine Vermittlung konkret wünschen, während etwa die gleiche Zahl die angebotene Praxis mit der Begründung „zu weit weg“ ablehnt. Wenn sich dies in den kommenden Tagen und Wochen weiter bestätigt, haben die Versicherten offenbar dringendere Probleme als die bisherige Suche nach fachärztlicher Behandlung.
Das liefe dann auf die Frage hinaus, ob das Raumschiff „Gesundheitspolitik Berlin“ überhaupt im Orbit dieses Planeten
kreist. Warten wir es ab. Aber so sehr die TSS einer Fehlanalyse folgte, so sehr muss man auch festhalten, dass die
Ärzteschaft gut beraten ist, von sich aus einen Vorschlag zum Umgang mit der überbordenden Leistungsabforderung zu
machen. Wenn es einen Zeitpunkt gibt, an dem Gedanken zur Leistungssteuerung durch Ärzte für Versicherte präsentiert werden müssen, dann jetzt, bevor das „Raumschiff“ wieder einmal von sich aus mit eigenen Ideen tätig wird. Die
Konsequenz aus der TSS-Misere könnte dann sein, dass es zu einer Verschärfung der Vorgaben kommt und das Gesetz
nicht mehr den Arzt in zumutbarer Entfernung, sondern den nächstgelegenen für eine Terminvermittlung vorschreibt.
Die Planwirtschaftler werden nie auf den Gedanken kommen, dass ihr eigenes Tun der Grund für die Misere ist. Sie
entwerfen nur wieder einen neuen Plan.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat sich daher Gedanken zur Neuaufstellung für die Zukunft verordnet und wird
diese in einer Strategieklausur noch im Februar entwickeln. Ich weiß, was Sie jetzt in weiten Teilen denken werden.
Aber die Alternative zum Optimismus hieße hier wohl Fatalismus, und der macht auch nicht wirklich Freude.
Zum Schluss noch ein kurzer Hinweis zur Struktur des Nordlichts: Mit dieser Ausgabe führen wir die neue Rubrik
„Bekanntmachungen und Meldungen“ ein. Diese bündelt das, was vorher im Magazin verstreut war: Beschlüsse der
Abgeordnetenversammlung, Satzungsänderungen, neue Vertragsabschlüsse mit den Krankenkassen, Mitteilungen aus
der Rechtsabteilung und vieles mehr. Kurzum: Informationen kompakt und übersichtlich, die sich auf Ihre Tätigkeit als
niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten auswirken.
Nicht nur wegen der neuen Rubrik wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses Nordlichts.
Herzlichst Ihr
Dr. Ralph Ennenbach
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
3
Titelthema
q ualitätssicherung
Lohnendes Engagement
Ehrenamtlich tätige Ärzte und Psychotherapeuten sind das Rückgrat der ärztlichen
Selbstverwaltung. Auch für eine funktionierende Qualitätssicherung sind sie unverzichtbar, denn mit ihrer Fachkompetenz tragen sie in den verschiedenen Qualitätssicherungskommissionen der KVSH entscheidend zum hohen Standard ambulanter ärztlicher
Leistungen in Schleswig-Holstein bei.
geht, neue Richtlinien für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu entwickeln. Außerdem beraten die Kommissionsärzte ihre niedergelassenen Kollegen, erarbeiten gemeinsam
mit ihnen Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und bieten
z. B. fachspezifische Kolloquien und Fortbildungen zum Qualifikationsnachweis oder für Wiederholungsprüfungen an. Eine Arbeit,
die sich nicht nur fachlich lohnt, sondern auch noch jede Menge
Spaß macht.
4
aktuell
© Chagin
Ehrenamtlich tätige Kommissionsärzte engagieren sich in 21 Qualitätssicherungskommissionen, vier Arbeitsgruppen und sechs überregionalen Kompetenz-Zentren und bringen dort ihre Erfahrungen
aus dem Praxisalltag und jede Menge medizinisches Fachwissen
ein. Sie beurteilen Stichprobenprüfungen, sichten UntersuchungsDokumentationen, prüfen Indikationen, bewerten Ultraschallbilder
und beraten die Verwaltungsexperten der KVSH im Antrags- und
Genehmigungsverfahren. Auch bei Kommissionstreffen auf Länder- und Bundesebene ist ihre Kompetenz gefragt, wenn es darum
Nordlicht
1/2 | 2016
Titelthema
An den Stellschrauben
Dr. Ernst Dünnweber ist ein Urgestein in Sachen Kommissionsarbeit im Bereich
Qualitätssicherung: Seit 30 Jahren ist der Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie Mitglied der Sonografiekommission der KVSH. Seit zehn Jahren leitet er als
Vorsitzender die Arbeitsgruppe Säuglingshüfte. Ans Aufhören denkt der Flensburger
noch lange nicht.
Aus der ehrenamtlichen Qualitätssicherungsarbeit, die in der ärztlichen Selbstverwaltung geleistet wird, sind fachlich erfahrene
und engagierte Ärzte wie Dr. Ernst Dünnweber nicht wegzudenken. 1977 ließ sich der gebürtige Schleswig-Holsteiner nach dem
Medizinstudium in Kiel, Innsbruck und Heidelberg in Flensburg
nieder und arbeitete dort in einer orthopädischen Berufsausübungsgemeinschaft. Vor fünf Jahren gab er seinen Arztsitz ab und
arbeitet seitdem im Angestelltenverhältnis (Teilzeit) in seiner alten
Praxis weiter. Dünnweber ist seit vielen
Jahren in der KVSH aktiv. 1980 wurde
er zum stellvertretenden Abgeordneten der Stadt Flensburg gewählt. Dieses Amt behielt er bis 1996. Zu seinem
Hauptarbeitsgebiet entwickelte sich
der Bereich Sonografie. 1986 wurde er
gefragt, ob er Mitglied der Sonografiekommission werden wolle. Dünnweber
sagte sofort zu. Drei Gründe sprachen
aus seiner Sicht dafür: Interesse am
fachlichen Weiterkommen, Arbeit in
einer interdisziplinären Gruppe und
die Aussicht, die qualitativen Grundlagen seines Faches mitzugestalten.
Diese Entscheidung hat er seitdem nie
bereut. „Als Kommissionsarzt kann ich
aktiv dazu beitragen, einen guten Qualitätsstandard in meinem Fachgebiet
zu erreichen und zu erhalten“, erklärt
Dünnweber.
Praxisnahe Fortbildung
Seinen Gestaltungsspielraum hat er genutzt. Der Orthopäde und
Rheumatologe hat mittlerweile an weit über 300 Kommissionssitzungen in Bad Segeberg und Berlin teilgenommen und dabei
unzählige Ultraschallbilder geprüft, an Richtlinien mitgearbeitet und Kollegen beraten. Zu seiner großen Leidenschaft hat
sich die Sonografie der Säuglingshüfte entwickelt. Diese Untersuchung ermöglicht es, Hüftfehlstellungen oder Hüftreifungsstörungen zu erkennen und daraus resultierende schwere
Erkrankungen frühzeitig zu vermeiden. Dünnweber war einer
der ersten Ärzte in Schleswig-Holstein, der diese Untersuchungsmethode in der eigenen Praxis anwendete. Daher lag es nahe,
dass er als erfahrener Praktiker die Leitung der 2006 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Säuglingshüfte übernahm. Deren
1/2 | 2016
Nordlicht
Arbeitsweise beschränkte sich in den folgenden Jahren nicht
nur auf das reine Prüfgeschäft. „Wir wollen den Ärzten immer
auch Hilfe zur Selbsthilfe bieten und so die Behandlungsqualität
für die jungen Patienten verbessern“, so Dünnweber. Die AG
erarbeitete daher praxisnahe „Refresherkurse“ zur Sonografie
der Säuglingshüfte. Ärzte können sich fortbilden und gegebenenfalls durch eine erfolgreiche
Teilnahme die für die Abrechnungsgenehmigung nötigen Qualitätsverbesserungen nachweisen. Das Konzept kommt gut an. Bisher nahmen
von den rund 200 in diesem Bereich
sonografierenden Ärzten bereits über
70 an einem Kurs teil.
Projekt auf Bundesebene
und Zukunftspläne
Auch auf Bundesebene wurde die
AG aktiv. Sie beteiligte sich an der
Erarbeitung der von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung herausgegebenen Service-Broschüre „Sonografie der Säuglingshüfte – aber
richtig“. „Wir geben den Kollegen
damit eine leicht verständliche Anleitung an die Hand, die dabei hilft,
Untersuchungsfehler zu vermeiden“,
erläutert Dünnweber. Der Gremienarbeit will der 70-Jährige auch in
Zukunft treu bleiben: „Wenn die KVSH
und meine Kommissionskollegen
mich behalten möchten, bleibe ich.“
Um die Zukunft der ärztlichen Kommissionsarbeit sorgt sich der
erklärte Teamplayer und begeisterte Handballfan – Dünnweber
ist Mitglied im „Medical Team“ der SG Flensburg-Handewitt –
nicht. Die Politik schlage zwar immer wieder gern auf die KVen
ein, gebe ihnen gleichzeitig aber ständig neue Aufgaben, auch
im Bereich der Qualitätssicherung. „Als ich anfing, hatten wir
acht Kommissionen, heute sind es 21. Dazu kommen diverse
Arbeitsgruppen und Kompetenz-Zentren. Die innerärztliche
Selbstkontrolle wird erhalten bleiben, denn Qualitätssicherung
auf Top-Niveau kann keine Verwaltung allein leisten“, ist sich
Dünnweber sicher.
Jakob Wilder, KVSH
aktuell
5
Titelthema
q ualitätssicherung
„Mitmachen
und mitgestalten“
Die ärztliche Selbstverwaltung ist auf Ärzte angewiesen, die bereit sind, sich in den
verschiedenen Qualitätssicherungskommissionen der KVSH zu engagieren.
Dr. Tilman David-Walek ist neu dabei und seit einem Jahr Mitglied in den Qualitätssicherungskommissionen für Dialyse und Apherese. Der 51-jährige Facharzt für
Innere Medizin und Nephrologie zieht im Nordlicht-Interview eine erste Bilanz.
Nordlicht: Sie sind seit 2001 in Kiel niedergelassen und arbeiten gemeinsam mit fünf Kollegen im Nieren- und Gefäßzentrum. Wie kam es dazu, dass Sie zum zweifachen Kommissionsmitglied wurden?
David-Walek: Ich stand schon längere Zeit
mit der KVSH in Kontakt und hatte signalisiert, dass mich die Aufgabe interessieren würde. Dann kam der Anruf aus Bad
Segeberg, ob ich nicht als Kommissionsmitglied in den Bereichen Dialyse und
Apherese mitarbeiten möchte. Das sind
zwei wesentliche Bestandteile meines
Fachgebiets. Ich konnte mir daher gut
vorstellen, meine Erfahrungen aus der
täglichen Arbeit einzubringen. Es hat mich
außerdem sehr gereizt, praktikable Qualitätsziele zu erarbeiten und mich dabei
intensiv mit anderen Fachkollegen auszutauschen.
Nordlicht: Also war das Interesse für die medizinischen
Aspekte der Qualitätssicherung ausschlaggebend für Ihr
Engagement?
Nordlicht: Wenn Sie sich an die erste Zeit in der Gremienarbeit erinnern. Wie lief das ab?
David-Walek: Ja, aber da spielte noch ein weiterer Punkt eine
Rolle. Ärztliche Arbeit ist für mich nicht nur die Zeit, die ich in
der Sprechstunde verbringe. Sie geht weit darüber hinaus und
betrifft eben auch Dinge, die unser berufliches Umfeld bestimmen, wie z. B. Qualitätsrichtlinien und Prüfkriterien. Diese werden in den Gremien und Kommissionen der ärztlichen Selbstverwaltung mitentwickelt und in praktikable Formen gegossen.
Mich hat die Kommissionsarbeit auch aus diesem Grund sehr
interessiert. Ich möchte Einfluss nehmen, mitgestalten und
auch fachlich über den regionalen Tellerrand SchleswigHolsteins hinausschauen.
Nordlicht: Das müssen Sie erklären. Gilt nicht in der Kommissionsarbeit das Länderprinzip?
6
David-Walek: Nicht unbedingt. In der Dialyse-Kommission arbeiten wir bundesländerübergreifend mit Kollegen aus Hamburg
zusammen. Wir besprechen dort prüfrelevante Fälle aus beiden Bundesländern. Kommissionsarbeit findet außerdem
nicht nur auf Länderebene statt, sondern
auch in Berlin, wenn die regionalen Qualitätssicherungskommissionen bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung oder beim
Gemeinsamen Bundesausschuss eingeladen
sind. Vorher kannte ich diese Institutionen
nur vom Hörensagen und konnte schwer
beurteilen, wie ich deren Arbeit bewerten
soll. Als Kommissionsmitglied für SchleswigHolstein konnte ich mir ein eigenes Bild
machen und feststellen, dass dort – zumindest in den Sitzungen, die ich bisher mitgemacht habe – hochprofessionell gearbeitet
wird. Man legte außerdem sehr viel Wert auf
unsere medizinischen Sachargumente und
hat diese später auch in die Verhandlungen
mit den Krankenkassen einfließen lassen.
Nordlicht
David-Walek: Schleswig-Holstein ist ein kleines Bundesland
und viele der Kommissionsmitglieder kannte ich bereits vorher.
Ich war also nicht der große Unbekannte und bin daher schnell
in die sehr gut funktionierende Gruppe aufgenommen worden.
Nordlicht: Trotzdem mussten Sie sich ja in eine ziemlich
neue Welt einarbeiten. Qualitätssicherung bedeutet ja auch
Aktenstudium und Prüfgeschäft. Was müssen Sie an Arbeiten
erledigen?
David-Walek: Ich erarbeite vor jeder Kommissionssitzung eine
Stellungnahme über die anstehenden Stichprobenprüfungen für
die anderen Mitglieder. Meine Bewertungsgrundlage sind die
Daten, die uns die Praxen liefern. Auf der Sitzung erörtern wir
dann nach kurzem Vortrag gemeinsam jeden Fall und stimmen
aktuell
1/2 | 2016
Titelthema
am Ende das Schreiben ab, das an die jeweilige Praxis versendet wird. Darin nennen wir noch einmal detailliert die Auffälligkeiten, geben Gelegenheit zur Gegendarstellung und schlagen
Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung vor.
Nordlicht: Das hört sich nach viel Arbeit an.
David-Walek: Stimmt, natürlich fällt Arbeit an, doch die macht
Spaß, weil sie ja immer mein Fach- und Interessengebiet
betrifft. Sie ist sehr gut neben dem eigentlichen Praxisbetrieb
zu schaffen, denn jede der vier bis sechs Kommissionssitzungen
im Jahr steht langfristig fest. Ich kann also gut planen. Außerdem halten uns die Mitarbeiter der KVSH sehr gut den Rücken
frei. Sie bereiten formale Dinge, wie z. B. die Stichprobenprüfungen vor, sodass wir Ärzte sie vor den Sitzungen in Ruhe
bearbeiten können.
Nordlicht: Ärzte prüfen Ärzte. In dieser Rolle liegt durchaus
Konfliktstoff. Wie gehen Sie damit um, auch unbequeme
Beschlüsse umzusetzen?
David-Walek: Es ist natürlich ein Spagat zwischen dem kollegial-freundschaftlichen Verhältnis, das man zu den Mitgliedern
der zu prüfenden Gruppe hat und der zu leistenden Prüfarbeit.
Da die Qualitätsregeln aber allen Ärzten bekannt und auch
meine Aufgaben und Kompetenzen klar definiert sind, ist das
unproblematisch. Alle Kommissionsmitglieder haben zudem
eine ähnliche Auffassung von der Prüfarbeit, sodass alles sehr
maßvoll abläuft. Es wird niemand zu unangemessenen Nacharbeiten aufgefordert oder gar persönlich angegriffen.
Nordlicht: Sondern?
David-Walek: Das Gegenteil ist der Fall. Für uns Kommissionsärzte gilt die Devise von Fairness im Umgang miteinander.
Stichprobenprüfungen sind kein Gängelungswerkzeug, das sich
böse Menschen in dunklen Hinterzimmern ausgedacht haben.
Prüfauffälligkeiten können auch ein positiv zu interpretierender
Anlass sein, die eigene Arbeits- und Ergebnisqualität zu hinterfragen und sich als Arzt fachlich weiterzuentwickeln. So ist
medizinischer Fortschritt im Sinne einer guten Patientenversorgung möglich.
Nordlicht: Wie unterstützt die Kommission Ärzte dabei, ihre
Qualitätsziele einzuhalten?
David-Walek: Wir beraten die Kollegen und geben ihnen in
unseren Schreiben Hinweise, wie sie sich verbessern können.
Außerdem kann man uns jederzeit anrufen, wenn Unklarheiten
bestehen. Der Austausch funktioniert dabei in beide Richtungen.
Wir erörtern mit dem geprüften Kollegen die Situation und erarbeiten dann auch gemeinsam Verbesserungsvorschläge.
Nordlicht: Sie sind als Arzt auch mehrfach geprüft worden.
Nun sitzen Sie auf der anderen Seite und prüfen selbst. Hat das
Ihre Einstellung zum Thema Qualitätssicherung verändert?
David-Walek: Nein. Auch medizinische Qualität muss immer
wieder hinterfragt werden dürfen und dazu braucht es feste Kriterien, die für alle gleich sind. Ich stelle diesen Grundsatz auch
nie in Frage, wenn ich selbst geprüft werde und Daten an die
KV liefern muss. Mir ist durch meine Tätigkeit in den Kommissionen aber noch bewusster geworden, dass es transparente und
nachvollziehbare Qualitätskriterien sind. Sie werden nicht willkürlich am grünen Tisch, sondern von einem Kreis von Fachleuten in einem intensiven Diskussionsprozess entwickelt. Mir ist
außerdem noch klarer geworden, dass die KV den Sachverstand
von uns Ärzten braucht, und dass wir umgekehrt auch die KV
brauchen, damit sie uns die bürokratischen Dinge, die in einer
Selbstverwaltung anfallen, abnimmt.
Nordlicht: Was antworten Sie Kollegen, die sagen, dass
Gremienarbeit sinnlos sei, weil man ohnehin nichts bewirken
könne?
David-Walek: Mitmachen und mitgestalten. Wir sollten uns in
den Kommissionen nicht nur im Sinne einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung engagieren, sondern auch aus
politisch-strategischen Gründen. Die medizinischen Rahmenbedingungen ändern sich ständig. Wir niedergelassenen Ärzte
sind daher aufgefordert, unser Know-how einzubringen, um
jetzt und in Zukunft für ein stabiles und gut funktionierendes
Gesundheitssystem zu sorgen. Wenn wir uns diesen Bereich
durch eigene Passivität aus der Hand nehmen lassen, dürfen
wir später auch nicht mit dem Finger auf andere zeigen, wenn
sie künftig diese Arbeiten übernehmen und praxisferne und
unrealistische Qualitätsziele festlegen. Die könnten uns dann
weit mehr Schwierigkeiten bereiten. Wir Ärzte müssen außerdem die Sachargumente dafür liefern, dass wir für qualitativ
hochwertige medizinische Arbeit auch die entsprechenden Mittel und Ressourcen brauchen. Sonst geraten wir berufspolitisch
ins Hintertreffen.
Nordlicht: Haben Sie ein Beispiel, wo ärztliche Qualitätssicherungsarbeit politisch tatsächlich etwas bewirkt hat?
David-Walek: Ja, im Bereich der Dialysesachkosten wurde die
Vergütung durch eine politische Entscheidung vor einiger Zeit
massiv abgesenkt. Nur durch die guten und vor allem sachlich
fundierten Argumente, die auch aus den Dialysekommissionen
der KVen geliefert wurden, konnte an dieser Stelle gegengesteuert werden.
Nordlicht: Was sollten Kollegen wissen, die sich ebenfalls in
einer Kommission der KVSH engagieren wollen?
David-Walek: Wer dort mitmacht, sollte das nicht aus formalen
Gründen tun, nur damit genug Namen auf dem Zettel stehen.
Wir brauchen Ärzte, die aus voller Überzeugung dabei sind und
die in einer Arbeitsgruppe arbeiten können. Das können erfahrenere Kollegen sein, aber auch solche, die noch nicht so lange
niedergelassen sind. Es bedeutet Mehrarbeit, doch sie ist sinnvoll und macht Spaß.
Das Interview führte Jakob Wilder, KVSH
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
7
Titelthema
Qualitätsbericht 2 0 1 4
Immer gut versorgt
in Schleswig-Holstein
Qualitätssicherung auf hohem Niveau: Die Kassenärztliche Vereinigung SchleswigHolstein (KVSH) hat ihren neuen Qualitätsbericht vorgelegt.
Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in SchleswigHolstein versorgen ihre Patienten auf medizinisch sehr hohem
Niveau. Dass dieses Ergebnis kein Zufall ist, zeigt der Qualitätsbericht der KVSH für das Berichtsjahr 2014. Mehr als 50 Behandlungs- und Untersuchungsverfahren in der ambulanten Versorgung durchlaufen mittlerweile die regelmäßigen Qualitätskontrollen der KVSH. Ärzte und Psychotherapeuten dürfen in diesen
medizinischen Bereichen nur dann tätig werden, wenn sie die
entsprechenden Fertigkeiten, operativen Ausstattungen und
organisatorischen Voraussetzungen nachweisen. Ob der jeweils
geforderte Qualitätsstandard erbracht und auch eingehalten wird,
überprüft die KVSH. Nur wenn das der Fall ist, erhält der Arzt bzw.
Psychotherapeut eine Abrechnungsgenehmigung.
Neue genehmigungspflichtige Bereiche
Zum großen Bereich der genehmigungspflichtigen Leistungen
gehören z. B. das Hautkrebs-Screening, die Kernspintomografie und die Schmerztherapie. Als neue genehmigungspflichtige
Leistung ist 2014 beispielsweise die Dünndarm-Kapselendoskopie hinzugekommen. Sie ist als ambulante Leistung nun fester
Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung. 13 Ärzte erhielten in diesem Bereich von der KVSH die
Genehmigung zur Durchführung und Abrechnung. Insgesamt wurden im Berichtsjahr rund 800 Genehmigungsanträge gestellt und
von der Abteilung Qualitätssicherung bearbeitet. Bei 81 Prozent
der Anträge wurden Genehmigungen erteilt.
Qualitätssicherung konkret
Dem Bereich „Prävention“ wird in der Rubrik „Qualitätssicherung direkt“ ein eigenes Kapitel gewidmet, denn er spielt im
Gesundheitswesen eine immer wichtigere Rolle: Gesundheit soll
erhalten, Erkrankungen frühzeitig erkannt und durch geeignete
Maßnahmen vermieden werden. Viele Präventionsleistungen, die
Ärzte durchführen und die von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden, sind daher qualitätsgeprüft. Es gibt
z. B. Hygieneprüfungen für Praxen, die endoskopische Untersuchungen durchführen. In Schleswig-Holstein wurden 2014 insgesamt 75 Praxen überprüft. Alle erhielten ein Hygienezertifikat.
Dass sich Qualitätssicherung und -förderung nicht ausschließlich
auf die Umsetzung von Vereinbarungen und Richtlinien stützt,
spiegelt sich auch in den vielfältigen Beratungs- und Fortbildungsangeboten der KVSH wieder. Im Jahr 2014 nahmen insgesamt
509 Ärzte, Psychotherapeuten und Medizinische Fachangestellte
an entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen der KVSH teil.
Auch aus dem Bereich Qualitätsentwicklung gibt es Positives zu
berichten. Im Jahr 2014 waren in Schleswig-Holstein 443 Qualitätszirkel aktiv. 18 kamen neu dazu. Sie hielten insgesamt
1.955 Zirkeltreffen ab.
Der Qualitätsbericht 2014 steht im Internet unter www.kvsh.de
im Bereich Presse/Sonderpublikationen zum Download
bereit. Sie können ihn auch per E-Mail bestellen: presse@
kvsh.de.
Jakob Wilder, KVSH
8
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
Titelthema
Z ahlen und F akten
Qualitätssicherungskommissionen, Arbeitsgruppen
und Tutoren
Bereiche
Anzahl der ärztlichen Mitglieder
Ambulante Operationen
7
Apherese
4
Arthroskopie
3
Diabetes
4
Dialyse
4
Drogensubstitution
6
Histopathologie (Hautkrebs-Screening)
4
Koloskopie
5
Laborleistungen nach Kapitel 32.3 EBM
6
Mammographie
5
Onkologie
12
Polysomnografie
5
Qualitätsmanagement
3
Radiologie
10
 AG Interventionelle Radiologie
3
 AG Koronarangiografie
3
 AG Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
2
Schmerztherapie
5
Sonografie (Ultraschalldiagnostik)
9
 AG Säuglingshüfte
7
Vakuumbiopsie
3
Zytologie
5
Ärztliche Stellen/Sachverständigengremien
Ärztliche Stelle – Röntgendiagnostik
10
 AG Interventionelle Radiologie
3
 AG Koronarangiografie
3
Ärztliche Stelle – Mammographie
5
Ärztliche Stelle Nuklearmedizin
4 (+ 2 Medizinphysikexperten)
 AG PET-/SPECT-CT
2 (+ 1 Medizinphysikexperten)
Ärztliche Stelle Strahlentherapie
4 (+ 2 Medizinphysikexperten)
Kompetenz-Zentren überregional
Akupunktur – KVSH und KV Hamburg
6
Dialyse – KVSH und KV Hamburg
6
IVM – KVSH und KV Hamburg
8
Magnetresonanztomografie (MRT) KVSH
mit KV Mecklenburg-Vorpommern und KV Hamburg
6
Neuropsychologische Therapie – KVSH und KV Hamburg
6
Photodynamische Therapie (PDT)/Phototherapeutische
Keratektomie (PTK) – KVSH und KV Hamburg
3
Schmerztherapie – KVSH und KV Hamburg
7
Sonstige Gremien
Gemeinsame Einrichtung Brustkrebs + Innere Medizin
2 (Brustkrebs) + 1 (Innere Medizin)
QuaMaDi Lenkungsgruppe
5
AG Mammographie-Screening
13
Tutoren
1/2 | 2016
3
Nordlicht
aktuell
9
NACHRICHTEN KOMPAKT
B ewertungsausschuss
Patientenportal überarbeitet
Beschlüsse zur Hörgeräteversorgung verlängert
© AvailableLight
I nternet
Berlin – Das Patientenportal von Bundesärztekammer und
Kassenärztlicher Bundesvereinigung www.patienten-information.de ist neu gestaltet worden. Patienten und andere fachlich
Interessierte finden nun schneller Informationen zu verschiedenen Krankheitsbildern und Gesundheitsthemen. Im Fokus der
übersichtlicher und benutzerfreundlicher gestalteten OnlinePräsenz stehen dabei Informationsmaterialien, die am Ärztlichen
Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) erstellt wurden. Dazu
gehören leicht verständliche Broschüren zu ärztlichen Leitlinien,
sogenannte Patientenleitlinien und kompakte Kurzinformationen
für Patienten sowie Checklisten zu allgemeinen Gesundheitsthemen. Alle Informationen wurden auf der Grundlage von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie den Erfahrungen
Betroffener entwickelt.
KBV
Broschüre unterstützt beim
Abbau von Barrieren
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat ihre
Servicebroschüre „Barrieren abbauen“ neu aufgelegt. Ärzte und
Psychotherapeuten finden darin eine Fülle von Vorschlägen,
wie sie ihre Praxis stärker auf die Bedürfnisse von Menschen
mit Behinderung ausrichten können. Das Serviceheft zeigt auf
24 Seiten, dass sich oft schon mit kleinen Veränderungen viel
erreichen lässt und sich Barrierefreiheit nicht nur auf räumliche
Gegebenheiten bezieht. Dazu gehören gut sichtbare Praxisschilder, variable Sitzmöglichkeiten, eine deutliche und verständliche Sprache oder das Bereitstellen von Informationen, die
auch blinde und gehörlose Menschen nutzen können. Beispiele
aus der Praxis, Checklisten sowie weiterführende Informationen
und Links runden das Serviceangebot ab. Neu im Vergleich zur
Erstausgabe von 2013 ist eine Seite zum Thema Demenz. Die
Broschüre „Barrieren abbauen – Ideen und Vorschläge für Ihre
Praxis“ ist in der KBV-Reihe PraxisWissen erschienen. Sie kann
kostenfrei per E-Mail bei der KBV bestellt werden (versand@
kbv.de).
10
Nordlicht
Berlin – Die im Jahr 2012 eingeführten Leistungen zur Hörgeräteversorgung können auch im Jahr 2016 unverändert abgerechnet
werden. Der Bewertungsausschuss hat die Gültigkeit der entsprechenden Beschlüsse um weitere zwei Jahre verlängert.
Darunter fallen auch einige Zusatzpauschalen, z. B. für die
Behandlung von Patienten mit schwer stillbarem Nasenbluten. Der Bewertungsausschuss hatte zum 1. Januar 2012 mehrere neue Gebührenordnungspositionen (GOP) in die Kapitel 9
(HNO) und 20 (Phoniatrie und Pädaudiologie) des Einheitlichen
Bewertungsmaßstabes (EBM) aufgenommen. Diese betreffen
vor allem die Neuanpassung, Kontrolle und Nachsorge von Hörgeräten bei Kindern und Erwachsenen (GOP 09372 bis 09375,
20338 bis 20340, 20372 bis 20375, 20377 und 20378). Die
Leistungen zur Hörgeräteversorgung dürfen ausschließlich
Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie Fachärzte für
Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen (Phoniater und
Pädaudiologen) abrechnen, die eine Genehmigung ihrer Kassenärztlichen Vereinigung haben. Sie müssen dafür zusätzliche
Qualitätsanforderungen erfüllen, zum Beispiel regelmäßig themenbezogene Fortbildungen absolvieren und den Umfang der
Hörgeräteversorgung dokumentieren. Dies ist in den Qualitätssicherungsvereinbarungen zur Hörgeräteversorgung von Kindern
und Erwachsenen geregelt.
M ultiple S klerose
Neuer Fragebogen
Kiel – Das Landesamt für soziale Dienste, die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Schleswig-Holstein e. V.
und die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein haben einen Fragebogen zur Erfassung
der behinderungsrelevanten Symptome der Erkrankung Multiple
Sklerose verfasst. Er soll die bisherigen Fragebögen ergänzen
und ist vom behandelnden Arzt auszufüllen, soweit er im Rahmen der Diagnose oder Behandlung entsprechende Symptome
festgestellt hat. Für alle Beteiligten stelle dieses Vorgehen eine
Erleichterung dar – insbesondere sei aus Sicht der Behandelnden
mit dem Ausfüllen des Vordrucks die Angelegenheit in der Regel
abgeschlossen, so die Herausgeber.
aktuell
1/2 | 2016
NACHRICHTEN KOMPAKT
N eue S ervicebroschüre
Neuer Vorstandsvorsitzender
Behandlung von
Demenzpatienten
© Lighthunter
AOK NORDWEST
© Kuschel/AOK/hfr.
Die beiden alternierenden AOK-Verwaltungsratsvorsitzenden Georg
Keppeler (links) und Johannes Heß (rechts) präsentierten die neue
AOK-Führungsspitze Dr. Martina Niemeyer und Tom Ackermann.
Kiel/Dortmund – Wechsel an der Führungsspitze der AOK
NORDWEST: Tom Ackermann wurde vom AOK-Verwaltungsrat einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der 44-jährige Diplom-Kaufmann aus Münster war bisher Mitglied des Vorstands und trat am 1. Januar 2016 die Nachfolge von Martin Litsch
an, der jetzt Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes
in Berlin ist. Als stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK
NORDWEST wurde Dr. Martina Niemeyer aus Königswinter ebenfalls einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Ackermann kündigte an,
dass die AOK in ihrem Selbstverständnis als Gesundheitskasse
auch künftig bei Service, Leistungen, Vorsorge und Prävention
Maßstäbe setzen werde. „Wir wollen unsere Position als regionale Krankenkasse nutzen, um die gesundheitliche Versorgung
der Menschen in Westfalen-Lippe und in Schleswig-Holstein zu
sichern und durch wirtschaftliche Versorgungsverträge weiterhin
zu verbessern“, so Ackermann.
A llgemeinmedizin
Nachwuchsförderung
erfolgreich
Berlin – Das Förderprogramm der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin greift. Das ist das Ergebnis des fünften Evaluationsberichts der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Demnach
wurden im vergangenen Jahr etwa 50 Prozent mehr Ärzte im
ambulanten Bereich gefördert als zum Start des Programms
vor vier Jahren. Dem Bericht zufolge stieg die Zahl der geförderten Allgemeinmediziner in Weiterbildung von 3.258 in 2010
auf 4.902 im vergangenen Jahr. Davon waren in 2014 rund
31 Prozent in Teilzeit tätig. Im stationären Bereich waren im
vergangenen Jahr insgesamt 2.408 Ärzte im Förderprogramm
Allgemeinmedizin registriert. Das entspricht einem Zuwachs von
34 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010.
1/2 | 2016
Nordlicht
Berlin – Die Behandlung von Demenzpatienten steht im Mittelpunkt einer neuen Broschüre der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die Broschüre „Demenz“ bietet Ärzten auf
24 Seiten Informationen zu Diagnose, Therapie und Pflege und
informiert über die Diagnosestellung sowie über Möglichkeiten und Grenzen der Therapie. Einen Schwerpunkt bildet die
Kommunikation mit Patienten und Angehörigen. Dazu gibt es
unter anderem Tipps für die Gesprächsführung. Beispielhaft
wird eine Praxis vorgestellt, die mit ihrem Team viele Patienten
mit Demenz behandelt und wie sie sich darauf eingestellt hat.
Auch die rechtliche Vorsorge und Pflege der Betroffenen werden
thematisiert: Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung. In einem weiteren Kapitel geht es darum, wie pflegende
Angehörige unterstützt und entlastet werden können. Die Broschüre „Demenz“ ist in der KBV-Reihe PraxisWissen erschienen.
Sie kann kostenfrei bei der KBV bestellt werden ([email protected]).
S elbstverwaltung
Einrichtung eines neuen Fachausschusses für angestellte Ärzte
Bad Segeberg – Im Rahmen dieses neuen Ausschusses ergibt
sich für angestellte Ärzte die Möglichkeit zur Mitarbeit. Interessierte Ärzte können sich bei der KVSH melden. Sie müssen dazu
angestellt arbeiten und Mitglied der KVSH sein. Das bedeutet,
dass sie mindestens halbtags bei einem Vertragsarzt, einem MVZ
oder einer Eigeneinrichtung beschäftigt sein müssen (Paragraf
77 Abs. 3 Satz 2 SGB V). Die KVSH setzt damit einen entsprechenden Passus des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes um, der
die Einrichtung dieses neuen Gremiums der Selbstverwaltung
vorsieht. Der Ausschuss wird aus vier Mitgliedern sowie zwei
Stellvertretern bestehen.
Kontakt:
Regine Roscher
Assistentin der Selbstverwaltung
04551 883 218
[email protected]
aktuell
11
gesundheitspolitik
H ilfe vor O rt
Rollende Arztpraxis hilft
bei Flüchtlingsversorgung
Das Praxisnetz Herzogtum Lauenburg e. V., die Universität zu Lübeck, und die DB Regio
Bus AG setzen ab Ende Februar zur Verbesserung der medizinischen Versorgung der
Flüchtlinge im Kreis Herzogtum Lauenburg auf eine mobile Arztpraxis.
Facharztpraxen entlastet werden. Außerdem werden die Behandlungsrisiken, die durch fehlende Sprachkenntnisse entstehen,
minimiert“, erläutert Markus Knöfler, Geschäftsführer des Praxisnetzes Herzogtum Lauenburg, die Zielsetzungen des Pilotprojekts.
© Deutsche Bahn AG
Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland stellt sowohl den Bund
als auch die Länder und Kreise vor große Herausforderungen. Das
gilt auch für den Kreis Herzogtum Lauenburg. Durch den Einsatz
einer rollenden Arztpraxis – ein zu einer Praxis für Allgemeinmedizin umgebauter Kleinbus, der zuvor in Niedersachsen eingesetzt
wurde – soll nun die medizinische Versorgung von Flüchtlingen
im Kreis verbessert werden. Nach aktuellem Stand sind im Kreis
Herzogtum Lauenburg über 3.000 Flüchtlinge und Asylbewerber
zentral und dezentral untergebracht. „Ihr Behandlungsbedarf
könnte durch den Einsatz einer mobilen Versorgungseinheit frühzeitiger festgestellt werden als bisher. So könnten die Haus- und
Wissenschaftliche Evaluierung
Knöfler hofft auf weitere Effekte, die auch über die Flüchtlingsversorgung hinaus zukunftsweisend sein könnten. „In einigen Teilen Deutschlands bestehen Versorgungslücken in der ambulanten
Versorgung auf dem Land. Diese könnten durch den Einsatz mobiler Versorgungskonzepte in Verbindung mit telemedizinischen
Anwendungen gefüllt werden“, so Knöfler. Die Universität zu
Lübeck wird das Projekt evaluieren und wissenschaftlich begleiten. Zum einen wird die angestrebte Optimierung der einrichtungsübergreifenden medizinischen Versorgung von Flüchtlingen
untersucht. Zum anderen wird die Entwicklung einer flächendeckend einsetzbaren, einheitlichen Form der medizinischen Dokumentation bei Flüchtlingen – vor allem in Bezug auf Anamnesebögen und notwendige Patienteninformationen – analysiert.
Niedergelassene Ärzte dabei
Ende Februar 2016 nimmt das Projekt dann richtig Fahrt auf. Ab
dann wird der Bus die einzelnen Flüchtlingsunterkünfte im Kreis
Herzogtum Lauenburg anfahren. Das Fahrzeug wird dann durch
niedergelassene, angestellte und auch emeritierte Ärzte aus dem
Kreis Herzogtum Lauenburg besetzt, die die Patientenversorgung übernehmen. Die Ärzte werden bei der Kommunikation mit
den Flüchtlingen durch Dolmetscher des Kreises unterstützt. Die
Projektdauer der rollenden Arztpraxis ist zunächst auf fünfzehn
Monate – inklusive drei Monate Vorbereitungszeit – ausgelegt. Die
Finanzierung übernimmt die Damp-Stiftung. Bus und Fahrer werden von der Deutschen Bahn gestellt.
Jakob Wilder, KVSH
© Deutsche Bahn AG
Mehr Informationen zum Projekt:
12
Nordlicht
Praxisnetz Herzogtum Lauenburg e. V.
Markus Knöfler/Christina Möllmann
Tel. 04542 854 2887
E-Mail: [email protected]
aktuell
1/2 | 2016
gesundheitspolitik
A brechnung
Erste Gesundheitskarten
für Flüchtlinge
Schleswig-Holstein ist nach Hamburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen das vierte
Bundesland, das eine Gesundheitskarte (eGK) für Flüchtlinge eingeführt hat. Das Nordlicht hat alle relevanten Informationen für die Arztpraxen zusammengefasst.
Länder und Kommunen können die gesetzlichen Krankenkassen Ersatzbescheinigung
ab Jahresbeginn verpflichten, die elektronische Gesundheitskarte Flüchtlinge und Asylbewerber, deren eGK noch nicht produauch an Flüchtlinge und Asylbewerber auszugeben, die sich noch ziert wurde, benötigen eine Ersatzbescheinigung. Die Ersatzkeine 15 Monate in Deutschland aufhalten. Damit soll der Zugang bescheinigung wird vom zuständigen Kreissozialamt ausgegezur medizinischen Versorgung für die
ben und berechtigt den behandelnden
Betroffenen erleichtert werden. Bislang
Arzt zum Anlegen eines Abrechnungsmüssen Flüchtlinge im Krankheitsfall erst
falles. Alle Angaben zum Versicherten
bei der örtlichen Behörde einen Behandsowie die Angabe für die „Besondere
lungsschein beantragen, um medizinisch
Personengruppe“ sind auf der ErsatzbeElektronische
versorgt zu werden. Dies ist mit einem
scheinigung vermerkt. Deshalb ist das
Gesundheitskarte
hohen Verwaltungsaufwand verbunden.
Muster 5 (Originalschein) nicht noch zusätzEinige Länder und Kommunen haben sich
lich auszustellen und auch nicht vom Asyldeshalb bereits für die Ausgabe der eGK
suchenden zu unterschreiben. Die Gültig© Valentyn Volkov
entschieden. Das gilt seit Ende Januar auch
keit entspricht je Abrechnungsquartal die
für Schleswig-Holstein.
einer eGK, sodass es keine eingeschränkten
Gültigkeitszeiträume geben kann. Alle Ersatzbescheinigungen
Kennzeichnung der eGK
sind von der Praxis für vier Quartale zu archivieren. Wird im
(länger als 15 Monate in Deutschland)
Abrechnungsquartal sowohl eine Ersatzbescheinigung, als auch
Die eGK für Asylbewerber, die sich länger als 15 Monate in ein Kostenbürgschaftsschein ausgestellt, stellen beide jeweils
Deutschland aufhalten, ist bei „Besondere Personengruppe“ mit einen Abrechnungsfall dar (zwei unterschiedliche Kostenträger).
der Ziffer „4“ gekennzeichnet. Dabei bleibt es auch.
Allerdings kann nur einmal eine Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale abgerechnet werden.
Kennzeichnung der eGK
(weniger als 15 Monate in Deutschland)
Kostenbürgschaftsscheine
Neu ist die Kennzeichnung für die Chipkarten, die ab 1. Januar Bisher ausgegebene Kostenbürgschaftsscheine der Kreissozial2016 an Flüchtlinge und Asylbewerber, die weniger als 15 Monate ämter dürfen für Asylbewerber grundsätzlich nicht mehr ausgein Deutschland leben, ausgegeben werden: Auf diesen Karten ist stellt werden. Im Startquartal 1/2016 kann es dennoch vereinzelt
bei „Besondere Personengruppe“ die Ziffer „9“ gespeichert. Daran zur Ausstellung solcher Scheine kommen. Diese werden – wie biserkennen die Praxen nach dem Einlesen der eGK, dass bei dem her – zulasten des angegebenen Kreissozialamtes abgerechnet.
Patienten ein eingeschränkter Leistungsanspruch zu beachten ist.
Ein optisches Zeichen auf der Karte selbst gibt es nicht. Die Kran- Karte nicht einlesbar: Ersatzverfahren
kenkassen sind aber verpflichtet, die Europäische Krankenver- Kann die eGK des Asylbewerbers nicht eingelesen werden, wensicherungskarte bei dieser Personengruppe auf der Rückseite der den Ärzte auch bei diesen Patienten das Ersatzverfahren an. Im
eGK als ungültig zu kennzeichnen.
Ersatzverfahren – also bei der manuellen Eingabe der Daten in das
Praxisverwaltungssystem – sind folgende Angaben zu erfassen:
Eingeschränkter Leistungsanspruch
zuständige Krankenkasse, Name, Vorname, Geburtsdatum, VerDie Kennzeichnung der besonderen Personengruppe mit „9“ sichertenart, Postleitzahl des Wohnorts, möglichst die Krankenist erforderlich, da Flüchtlinge und Asylbewerber in den ersten versichertennummer, Besondere Personengruppe „9“. Ist beim
15 Monaten ihres Aufenthaltes in Deutschland nur einen einge- Ersatzverfahren nicht erkennbar, dass es sich um einen Flüchtling
schränkten Anspruch auf medizinische Versorgung haben. Über- handelt und erfolgt eine Untersuchung oder Behandlung, auf die
nommen werden laut Asylbewerberleistungsgesetz die Kosten der Patient keinen Anspruch hätte, so wird dem Arzt die Leistung
bei akuten Erkrankungen und Schmerzzuständen. Zudem besteht trotzdem vergütet.
Anspruch auf Schutzimpfungen und medizinisch gebotene Früherkennungsuntersuchungen sowie Mutterschaftsleistungen. In der Bedruckung von Rezepten und Formularen
Regel wird Art und Umfang der notwendigen Leistungen jedoch Bei Rezepten und anderen Formularen, die ein Personalienfeld
vom behandelnden Vertragsarzt nach medizinischem Erfordernis enthalten, wird im Statusfeld die Ziffer „9“ für „Besondere Persozu bestimmen sein.
nengruppe“ gedruckt.
Abrechnungsabteilung
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
13
gesundheitspolitik
e - H ealth - G esetz
Video-Sprechstunde
soll EBM-Leistung werden
E-Health-Gesetz mit Änderungen in Kraft getreten.
Die elektronische Patientenakte soll, so die Gesetzesbegründung, „den Versicherten darin unterstützen, Leistungserbringern
Informationen über Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen,
Behandlungsberichte, durchgeführte Impfungen und weitere
medizinische Daten verfügbar zu machen.“ Unverändert gilt, dass
der Patient die Hoheit über seine Daten behält. Er muss seine Einwilligung erklärt haben, bevor ein Arzt oder Psychotherapeut auf
die Informationen zugreifen darf.
© Andrey Popov
„Kein Gesetz kommt aus dem Parlament so heraus, wie es eingebracht worden ist.“ Diese Grundregel, in Parlamentskreisen als
„erstes Strucksches Gesetz“ bekannt und benannt nach dem Urheber des Zitats, dem einstigen Fraktionsvorsitzenden der SPD im
Bundestag Dr. Peter Struck, hat sich beim E-Health-Gesetz einmal
mehr bewahrheitet.
Bevor das Gesetz pünktlich zu Jahresbeginn in Kraft getreten ist,
hat der Gesundheitsausschuss des Bundestages kräftig am Regierungsentwurf (siehe Nordlicht 4/2015) gefeilt. An der grundsätzlichen Richtung wurde festgehalten: Arztpraxen und Krankenhäuser sollen in den kommenden Jahren flächendeckend an die
Telematik-Infrastruktur angeschlossen werden und mehr als bisher elektronisch miteinander kommunizieren. Die Koalitionsabgeordneten haben die parlamentarischen Beratungen aber genutzt,
das Tempo der Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter zu
erhöhen.
Koalition forciert elektronische Patientenakte
Neu aufgenommen in das Gesetz wurde im Zuge der Ausschussberatungen, dass die „Gesellschaft für Telematik“ (gematik) bis
Ende 2018 Voraussetzungen für eine elektronische Patientenakte
schaffen muss, die eine „fall- und einrichtungsübergreifende
Dokumentation“ mittels der elektronischen Gesundheitskarte
(eGK) ermöglichen soll. Daten der Patienten aus bereits vorhandenen Anwendungen und Dokumentationen, z. B. dem Medikationsplan, elektronischen Arztbriefen oder den Notfalldaten, sollen
in einer elektronischen Patientenakte zusammengeführt werden
können, ergänzt um weitere medizinische Daten des Versicherten.
14
Nordlicht
Patientenfach auf eGK kommt 2019
Ebenfalls auf den letzten Metern der parlamentarischen Befassung
wurde das Gesetz um eine Regelung zur Schaffung eines „Patientenfaches“ auf der elektronischen Gesundheitskarte erweitert. Auf
dieses Patientenfach soll der Versicherte auch allein, d. h. unabhängig vom Arzt und außerhalb der Praxis zugreifen können. Er
soll, so sieht es das Gesetz vor, das Recht erhalten, dass ihm vom
Behandler medizinische Daten in seinem Patientenfach zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich ist vorgesehen, dass auch vom
Patienten selbst erhobene Daten, z. B. aus Patiententagebüchern
oder Gesundheits-Apps, hier gespeichert werden können. Die
Ärzte werden durch das E-Health-Gesetz verpflichtet, ihre Patienten über die Möglichkeit des Patientenfachs „unaufgefordert“ zu
informieren. Nutzbar soll diese Funktion der eGK ab 2019 sein. Die
gematik hat dies bis Ende 2018 technisch zu ermöglichen.
Video-Sprechstunde soll EBM-Leistung werden
Bereits der Regierungsentwurf des „Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“,
so der offizielle Titel des Paragrafenwerks, enthielt die Vorgabe,
dass die telekonsiliarische Befundaufnahme von Röntgenaufnahmen ab April 2017 in den Katalog vertragsärztlicher Leistungen
aufgenommen werden soll.
Im Zuge der Ausschussberatungen wurde eine zweite konkrete
telemedizinische Leistung auf den Weg gebracht: Sogenannte
„Online-Videosprechstunden“ sollen künftig im Einheitlichen
Bewertungsmaßstab (EBM) verankert werden. Bis Ende März 2017
hat der Bewertungsausschuss eine Regelung im EBM zu beschließen; ab 1. Juli desselben Jahres soll diese wirksam werden.
Mit der Videosprechstunde, so die Begründung, soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass „Bestandspatienten“ z. B. bei
Verlaufskontrollen nicht die Arztpraxis aufsuchen müssen. Die
Klärung der weiteren Ausgestaltung hat der Gesetzgeber an den
Bewertungssauschuss delegiert. Dieser soll „geeignete, zweckmäßige Krankheitsbilder und Fachgruppen“ festlegen. Betont wird an
gleicher Stelle ausdrücklich, dass Untersuchungen, die die direkte
Anwesenheit des Patienten erfordern, wie z. B. körperliche Untersuchungen, nach wie vor in der Arztpraxis stattzufinden haben.
aktuell
1/2 | 2016
gesundheitspolitik
Mit auf den Weg gibt der Gesetzgeber dem Bewertungsausschuss
die Vorgabe, dass die Entscheidung, die Möglichkeit eines „VideoArztbesuches“ zu nutzen, allein beim Patienten zu liegen hat. Er
habe die „uneingeschränkte Wahlmöglichkeit“, auch weiterhin
die Praxis aufzusuchen und einen Termin beim Arzt vor Ort wahrzunehmen. Ebenfalls wird in der Gesetzesbegründung klargestellt,
dass vor dem Hintergrund der berufsrechtlichen Regelungen die
Online-Konsultationen auf Patienten zu beschränken sind, „die
dem behandelnden Arzt bekannt sind.“
Auch im Fall der Aufnahme der Video-Sprechstunden in den EBM
bleibt es bei der von Gesundheitsminister Hermann Gröhe im
Sommer ausgegebenen Grundphilosophie des E-Health-Gesetzes:
„Wer blockiert, der zahlt.“ Werden die Fristen nicht eingehalten,
drohen KBV und GKV-Spitzenverband Haushaltskürzungen.
Medikationsplan künftig auch auf der elektronischen
Gesundheitskarte
Ab Oktober 2016 haben Versicherte, die regelmäßig drei oder
mehr Arzneimittel anwenden, Anspruch auf einen Medikationsplan in Papierform. Die Erstellung des Medikationsplans ist eine
ärztliche Aufgabe. So sah es schon der Regierungsentwurf vor. In
den Beratungen des Gesundheitsausschusses wurde nun auch die
Mitwirkung der Apotheker formal im Gesetz verankert. Wünscht
es der Versicherte, so muss der Apotheker bei Abgabe eines Arzneimittels eine Aktualisierung des Medikationsplans vornehmen.
Präzisiert wurde zugleich, dass bis zum 1. Januar 2018 die Voraussetzungen für einen elektronischen Medikationsplan geschaffen
werden sollen. Insbesondere sollen die Daten des Medikationsplans in den verschiedenen Praxisverwaltungssystemen einheitlich dargestellt werden und zur Prüfung der Arzneimitteltherapiesicherheit verwendet werden können. Ab 2019 haben die
Versicherten einen Anspruch darauf, dass der Medikationsplan auf
der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert wird. Ab diesem
Zeitpunkt soll es Ärzten und Apothekern möglich sein, Aktualisierungen des Medikationsplans elektronisch vorzunehmen.
Förderung für Entlassbriefe gestrichen
Um der Nutzung der elektronischen Kommunikation Schwung zu
verleihen, waren im Gesetzentwurf zunächst befristete Förderungen sowohl für elektronische Entlassbriefe als auch für elektronische Arztbriefe vorgesehen. Diese Unterstützungen sind im
Zuge der Ausschussberatungen deutlich reduziert worden.
Die ursprünglich geplante Anschubfinanzierung für Entlassbriefe
– ein Euro pro Brief für das Krankenhaus für das Versenden und
50 Cent pro Brief für den Vertragsarzt für die Entgegennahme des
elektronischen Entlassbriefes – wurde gänzlich aus dem Gesetzentwurf gestrichen.
Auch die zunächst vorgesehene Förderung des Austauschs elektronischer Arztbriefe in der vertragsärztlichen Versorgung haben
sich die Abgeordneten des Gesundheitsausschusses noch einmal
vorgenommen und die Bedingungen geändert. Die Unterstützung
– 55 Cent pro Übermittlung eines elektronischen Briefes – wird es
nur noch im Jahr 2017 statt wie geplant zusätzlich auch im Vorjahr
geben.
elektronischen Gesundheitskarte wie die Aktualisierung von Notfalldatensätzen oder Medikationsplänen eine elektronische Signatur erfordern.
Ärgernis Stammdatenabgleich bleibt
Eines der größten Ärgernisse aus ärztlicher Sicht hat den Ausschuss hingegen unverändert passiert und ist seit Jahresbeginn
geltendes Recht. Die Prüfung und Aktualisierung der Versichertenstammdaten soll als erste Online-Anwendung der elektronischen
Gesundheitskarte in den Arztpraxen erfolgen. Ab 1. Juli 2016 soll
die Online-Prüfung eingeführt werden und innerhalb von zwei
Jahren flächendeckend zur Verfügung stehen.
Wirksam geworden ist mit dem Inkrafttreten des Gesetzes auch
die umstrittene Regelung, dass es für Ärzte, die sich nach dem
1. Juli 2018 noch der Online-Prüfung der Versichertenstammdaten verweigern, eine pauschale Honorarkürzung um ein Prozent
geben soll.
Umsetzung mit Fragezeichen
Auch der KBV und dem GKV-Spitzenverband drohen unverändert Kürzungen, wenn die Prüfung der Versichertenstammdaten
nicht fristgerecht online möglich ist. Das Gesetz verpflichtet die
gematik, bis zum 30. Juni 2016 die technischen Voraussetzungen
hierfür zu schaffen. Gelingt dies nicht, bekommen es die KBV und
der GKV-Spitzenverband in ihren Haushalten für das Jahr 2017
zu spüren. Das Haushaltsvolumen darf dann, so die gesetzliche
Bestimmung, die Ausgaben des Jahres 2014 abzüglich ein Prozent
so lange nicht überschreiten, bis die technischen Voraussetzungen
gegeben sind.
Eine Regelung, die kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes viel
Kritik sowohl von der KBV als auch von der Kassenseite auf sich
zog. Denn für viele Beobachter bestehen erhebliche Zweifel, ob
es möglich sein wird, die Vorgabe zu erfüllen. Engpass seien, so
ist Presseberichten zu entnehmen, die sogenannten Konnektoren.
Sie ermöglichen die notwendige Online-Anbindung der Lesegeräte in den Praxen, ohne die der Stammdatenabgleich nicht
möglich ist. Diese Konnektoren können von der Industrie derzeit
jedoch nicht geliefert werden.
Die Frankfurter Rundschau berichtete am Tage der Verabschiedung des Gesetzes, dass frühestens im März 2017 damit zu rechnen sei, dass die notwendige Online-Anbindung flächendeckend
starten könne, und ergänzte einschränkend, dass auch dieser
Termin unsicher sei. Das Resümee der Zeitung: „Der Bundestag
beschließt also ein Gesetz, dass voraussichtlich gar nicht einzuhalten ist.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe jedoch
zeigte sich optimistisch und erklärte: „Nach den aktuellen Zeitplänen der gematik kann der Roll-out weiterhin im Jahr 2016 beginnen, sodass die gesetzlich vorgesehenen Sanktionen nicht greifen müssen. Wir erwarten von allen Beteiligten – der Industrie,
genauso wie den Ärzten und Kassen, dass sie mit Hochdruck daran
arbeiten, Arztpraxen und Krankenhäuser an das neue Netz anzuschließen, damit die Telematik-Infrastruktur endlich den Patienten zugutekommt.“
Delf Kröger, KVSH
Um die Ausgabe des elektronischen Heilberufsausweises zu fördern, wird diese Förderung nun an den Einsatz des elektronischen
Heilberufsausweises mit qualifizierter elektronischer Signatur
gekoppelt. Dies auch, weil verschiedene Anwendungen auf der
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
15
gesundheitspolitik
kOMMENTAR
Stille Revolution
Pünktlich zum Jahresanfang ist das „Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“, kurz E-Health-Gesetz, in Kraft getreten. Es regelt von der
Gesundheitskarte bis zur Einführung der Patientenakte vorläufig
alles, was sich zwischen Arzt, Patient und Krankenversicherung
digital abwickeln lässt. Der Gesetzgeber und die beteiligten
Interessengruppen stellen sich damit der Erkenntnis, dass alles,
was man digitalisieren kann, auch digitalisiert wird. Und unabhängig davon, wie viel Begeisterung diese Entwicklung auslöst,
bleibt festzuhalten, dass sie unabwendbar kommt. Eine stille
Revolution, wie sie sich in allen Bereichen unseres Lebens
längst vollzieht.
Befürworter und Skeptiker werden ihre Position finden. Die
einen werden glücklich sein, dass die Video-Sprechstunde,
die sie vielleicht schon angeboten haben, endlich auch EBMLeistung wird. Warum soll das, was in den entlegensten Regionen der Welt, wie in Kanada oder Australien funktioniert, nicht
auch in Schleswig-Holstein seine Vorteile haben – und zwar
nicht nur zwischen den Nordfriesischen Inseln, sondern auch
in Stadt und Land. Auf der anderen Seite werden die Skeptiker
einwenden, dass der persönliche Kontakt zum Patienten durch
nichts zu ersetzen ist. Doch darum geht es gar nicht, denn die
Videovisite bleibt erstmal auf „Bestandspatienten“ beschränkt.
Soweit – so gut.
Natürlich lobt die Politik auch das E-Health-Gesetz mit der
sattsam bekannten Rhetorik als modern, vorausschauend
und fürsorglich. Dass Dr. Google und das WWW zum Treiber
der sich überschlagenden Entwicklung der digitalen Möglichkeiten geworden sind, macht die Notwendigkeit des Gesetzes nur umso deutlicher. Andere haben die Zeichen der Zeit
früher erkannt. Die Wirtschaft arbeitet an der sogenannten
Industrie 4.0 und meint damit den Stand von Fertigungstechnik
und Wettbewerbsfähigkeit im Jahr 2020.
Immerhin hat die Politik die Zeichen der Zeit erkannt. Ob sie
auch den Umfang der Veränderungen richtig einschätzt, wird
sich noch zeigen. Denn wenn das E-Health-Gesetz mit der Realität Schritt halten soll, müsste es laufend angepasst werden.
So gesehen wirkt der Streit um die digitalen Möglichkeiten zum
Stammdatenabgleich wie aus einer anderen Zeit. Denn wenn es
nicht gelingen sollte, innerhalb der vorgesehenen Frist von zwei
Jahren die notwendige Vernetzung durch Ausbau der Infrastruktur sicherzustellen und die erforderliche Zahl von Konnektoren
zur Anbindung der Lesegeräte in den Praxen zu produzieren,
dann laboriert man unversehens daran, einen Rückstand aufzuholen, während die Entwicklung schon zwei Schritte weiter ist.
Dabei wäre es dringend notwendig, einen Schritt vor die Entwicklung zu kommen. Das gilt sowohl für den Netzausbau
16
Nordlicht
„Noch für Jahrzehnte werden viele
Regionen in Schleswig-Holstein mit
einem ‚Slow-Motion-Internet‘ leben
müssen, während andernorts der
Fortschritt enteilt.“
und die Beschleunigung der Übertragungsgeschwindigkeiten
als auch für technische Innovationen und digitale Applikationen. Schon jetzt erweist sich der Netzausbau als ein Hemmnis
innovativer Entwicklungen. Ob in der Energieerzeugung, deren
Leistungen in immensen Mengen verloren gehen, weil sie
nicht abtransportiert werden können oder in der Kommunikation. Noch für Jahrzehnte werden viele Regionen in SchleswigHolstein mit einem „Slow-Motion-Internet“ leben müssen,
während andernorts der Fortschritt enteilt.
Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass eine der Voraussetzungen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie 4.0 eine Übertragungsgeschwindigkeit im Netz von 200 Mbit
pro Sekunde ist. Die Netzbetreiber schert es wenig, dass der
schlechte Netzausbau zur Verdrängung führt. Wer es schneller
will, muss eben mehr zahlen. Das geht, sofern das Kabel überhaupt schon da ist. Und damit schließt sich der Kreis. Denn die
Infrastruktur, ohne die nichts geht, ist nicht à jour. Sie ist es
nicht in den Netzen, sie ist es nicht auf den Straßen – weder zu
Lande noch zu Wasser – und sie ist es ebenso wenig in Planung,
Dienstleistung und Verwaltung unserer staatlichen Institutionen.
Insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten haben wir allenthalben von der Substanz gelebt. Die ist nun rott, veraltet oder
nicht vorhanden. Alles das sind die Entwicklungs- und Wettbewerbshindernisse, die wir im gleichen Atemzug beiseite
räumen, wie wir bei der digitalen Entwicklung Schritt halten
müssen – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt!
Peter Weiher, Journalist
aktuell
1/2 | 2016
PRAXIS & KV
Erweiterungsbau kommt
wichtigen Schritt voran
KVSH
In ihrer November-Sitzung gab die Abgeordnetenversammlung grünes Licht für den
geplanten Erweiterungsbau der KVSH am angestammten Standort in Bad Segeberg. Bis
mit dem Bau begonnen werden kann, dauert es aber voraussichtlich noch fast ein Jahr.
Die Investitionssumme für den gesamten Umbau liegt bei rund zehn Millionen Euro. Diese können aus Rücklagen
bzw. dem Bestand finanziert werden, eine Erhöhung der Verwaltungskostenumlage wird nicht notwendig sein. Die Stadt Segeberg hat dem
Erweiterungsbau bereits zugestimmt.
Baubeginn wird voraussichtlich Frühjahr 2017 sein. Bis dahin müssen unter
anderem die verschiedenen Gewerke
ausgeschrieben und der umfangreiche
Bauantrag formuliert und eingereicht
werden. Läuft alles nach Plan, ist der
Umbau frühestens im Herbst 2018
fertiggestellt. Während der Bauphase
werden die Sitzungen der Abgeordnetenversammlung im nahe gelegenen
Vitalia Seehotel stattfinden.
© Riemann Gesellschaft von Architekten
Noch ist es nur eine Zeichnung: Der Erweiterungsbau mit neuem Sitzungssaal und Büros (re.) direkt
an dem bestehenden Gebäude (li.). Dort soll der alte Abgeordnetensaal im Obergeschoss in weitere
Büroräume umfunktioniert werden.
Seit längerer Zeit wird das Vorhaben
eines Erweiterungsbaus der KVSH in der
Bismarckallee diskutiert. Nach der Grundsatzentscheidung, die die Abgeordneten
mit großer Mehrheit getroffen haben,
kann nun die konkrete Planung beginnen. In dem Gebäude sollen ein neuer,
flexibel zu nutzender Sitzungssaal, mehrere Besprechungsräume und zusätzliche
Büros untergebracht werden. Der in die
Jahre gekommene Abgeordnetensaal soll
im Zuge der Baumaßnahmen ebenfalls
in Büroräume umgewandelt werden. Die
neu geschaffenen Büroflächen geben der
Verwaltung die Möglichkeit, auf in Bad
Segeberg angemietete Büros perspektivisch zu verzichten. Dort sind derzeit zum
© Riemann Gesellschaft von Architekten
Beispiel das Serviceteam und die Zentrale
Stelle Mammographie-Screening untergebracht. Die Mitarbeiter dieser Abteilungen können künftig am
zentralen Standort in der Bismarckallee arbeiten, die Kündigung
der Mietverträge führt zu Kosteneinsparungen.
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
Marco Dethlefsen, KVSH
Blick in den geplanten, neuen Sitzungssaal
17
PRAXIS & KV
T erminservicestelle
TSS in der Theorie
Die KVSH informierte im Dezember auf vier Großveranstaltungen in Kiel, Schleswig,
Elmshorn und Lübeck über die Umsetzung der Terminservicestelle (TSS) in SchleswigHolstein. Rund 1.300 Ärzte und Medizinische Fachangestellte nutzten die Gelegenheit,
um sich vor dem Start der TSS mit ihrer Funktionsweise vertraut zu machen.
Lübeck
„Wir setzen die gesetzlichen Regelungen
um, glauben aber,
dass die TSS keine
Probleme lösen wird“:
Dr. Ralph Ennenbach,
stellvertretender
Vorstandsvorsitzender
der KVSH.
„Wir haben das sehr
komplexe Projekt im
Dialog mit den Berufsverbänden möglichst
praxisnah umgesetzt“:
Alexander Paquet,
Abteilungsleiter
Notdienst der KVSH,
erläuterte in seinem
Vortrag die genaue
Funktionsweise der
TSS.
Schleswig
Elmshorn
Sieht für SchleswigHolstein wenigstens
noch eine einigermaßen verträgliche
Lösung umgesetzt:
Eckhardt Kibbel,
Hausarzt und KVSHAbgeordneter aus
Hassendorf.
Unnötige Bürokratie
aus Berlin: Dr. Götz
Gunnar Gerhardt,
Hautarzt und KVSHAbgeordneter aus
Neumünster, konnte
der TSS wenig Positives abgewinnen
und machte seinem
Ärger Luft.
Kiel
18
Kiel
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
PRAXIS & KV
TSS in der Praxis
Die Terminservicestelle (TSS) der KVSH hat am 23. Januar 2016 planmäßig ihre Arbeit
aufgenommen und vermittelt seitdem die ersten Termine. Wir haben die wichtigsten
Regelungen für die Praxen zusammengestellt.
Was müssen überweisende Ärzte wissen?
ƒƒ Will ein Patient die TSS nutzen, braucht er eine Überweisung. Diese muss mit einem Vermittlungscode, den die
Praxis von der KVSH erhalten hat, versehen sein. Diesen
Code muss der Patient angeben, wenn er sich bei der
Terminservicestelle meldet.
ƒƒ Es gibt rote und blaue Codes. Der rote Code ist für den
Regelfall vorgesehen (Terminanspruch des Patienten
innerhalb eines Vier-Wochen-Zeitraums). Der blaue Code
soll verwendet werden, wenn es sich beim gewünschten
Facharzttermin um eine verschiebbare Routineuntersuchung
(z. B. Früherkennungsuntersuchung oder Verlaufskontrolle
bei medizinisch nicht akuten Fällen) handelt. Für diese Fälle
gilt die gesetzliche Vier-Wochen-Frist nicht.
ƒƒ Einen Vermittlungscode für Überweisungen zu Gynäkologen
und Augenärzten gibt es nicht, da sich der Patient in diesen
Fällen ohne Überweisung an die TSS wenden kann.
Was müssen Fachärzte wissen?
ƒƒ Die Terminvermittlung läuft zentral über das eKVSH-Portal
unter www.ekvsh.de bzw. www.ekvsh.kvsafenet.de:
Menüpunkt „Terminservicestelle“.
ƒƒ Dort erfolgt die Dokumentation der Terminanfragen, die der
Praxis über die TSS zugewiesen werden. Im Portal ist sichtbar, ob es sich um einen Termin handelt, der innerhalb von
vier Wochen liegen muss, oder um einen Vorsorge- oder
Kontrolltermin.
ƒƒ Die Praxis wird per E-Mail über neue vergebene Terminanfragen informiert. Hinweis: Medizinische Fachangestellte
können einen eigenen Zugang zum eKVSH-Portal erhalten,
der ihnen die Bearbeitung der TSS-Terminanfragen erlaubt.
ƒƒ Die Praxis gibt der TSS eine Rückmeldung, wenn der Patient
sich gemeldet und einen Termin vereinbart hat. Es wird
auch dokumentiert, wenn ein Patient zum vereinbarten
Termin nicht erscheint oder die von der Praxis angebotenen
Termine ablehnt.
ƒƒ Die Praxis erhält für die Dokumentation pro Vermittlungscode eine Organisationspauschale in Höhe von 2,50 Euro.
Weitere Informationen
Alle Informationen zur TSS (Praxisinformation, Ablaufschema,
Benutzerhandbuch, Patienteninformation, Erklärvideo) finden Sie
im eKVSH-Portal.
Unsere Bitte: Behalten Sie Ihr bewährtes Überweisungsverfahren
bei. Gesetzlich Krankenversicherte haben zwar einen Anspruch auf
die Vermittlung eines Facharzttermins durch die TSS, sie müssen
diese aber nicht nutzen. Die KVSH ist überzeugt, dass eingespielte
Verfahren zwischen den Praxen einer staatlich verordneten Terminvermittlung vorzuziehen sind.
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
19
Bekanntmachungen und Meldungen
Seite
Aus der Zulassungsabteilung _______________________________________ 20
Abrechnung von Röntgenuntersuchungen_____________________________ 24
KV SafeNet-Förderung läuft aus_____________________________________ 24
Verordnungsverträge für das Jahr 2016 sind unterzeichnet_______________ 24
Neue Formulare für Arbeitsunfähigkeit und Krankengeld________________ 24
Aus der Zulassungsabteilung
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden im Rahmen des Sonderbedarfes zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch
nicht bestandskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann
Name
Fachgruppe/Schwerp.
Niederlassungsort
Niederlassungsdatum
Dr. med. Gabriele Krüger
Anästhesiologie mit der
Zusatzbezeichnung Spezielle
Schmerztherapie
24837 Schleswig,
Königstraße 7
01.04.2016
Dr. med. Nour el Houda Kietzmann
– halbe Zulassung –
Chirurgie
24837 Schleswig,
Rathausmarkt 18
01.01.2016
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden ermächtigt bzw. bei folgenden Ärzten haben sich Änderungen ergeben
(Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Ermächtigungsverzeichnis auf www.kvsh.de.):
Name
Fachgruppe
Ort
Annette Luise Schmitz
Anästhesiologie
Neustadt
Dr. med. Tatjana Lindig
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Elmshorn
Dr. med. Reinhard Jensen
Kinder- und Jugendmedizin
Heide
Dr. med. Rainer Günther
Innere Medizin/Gastroenterologie
Kiel
Dr. med. Cornelia Spevak
Pathologie
Flensburg
Dr. med. Lutz Scheele
Chirurgie
Flensburg
Prof. Dr. med. Uta Jappe
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Borstel
Dr. med. Wolfgang Ries
Innere Medizin
Flensburg
Dr. med. Michael Glaubitz
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Husum
Dr. med. Sarah von Spiczak Brzezinski
Kinder- und Jugendmedizin
Schwentinental
Dr. med. Andreas Schmid
Chirurgie
Ratzeburg
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Jan Weichert
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Lübeck
Dr. med. Roland Preuss
Innere Medizin/Gastroenterologie
Ratzeburg
Sven Korte
Innere Medizin/Gastroenterologie
Heide
Stephanie Dick
Chirurgie
Geesthacht
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung gebeten:
20
Name
Ort
Fachgruppe
Beginn
Nachfolger von
Tim Berke
– halbe Zulassung –
24534 Neumünster,
Haart 87–89
Urologie
05.01.2016
Dr. med. Axel Schroeder
– halbe Zulassung –
Jörg Taubert
23701 Eutin,
Peterstraße 19a
Hals-NasenOhrenheilkunde
01.01.2016
Klaus Taubert
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
Bekanntmachungen und Meldungen
1/2 | 2016
Name
Ort
Fachgruppe
Beginn
Nachfolger von
Dr. med. Sven-Olaf Süfke
23562 Lübeck,
Ratzeburger Allee 160,
Haus 22b
Innere Medizin,
Schwerpunkt
Nephrologie
02.01.2016
Dr. med. Rolf Winterhoff
Jan-Hendrik Scharpenberg
– halbe Zulassung –
24232 Schönkirchen,
Kätnersredder 85
Allgemeinmedizin
05.01.2016
Elke Schwärmer-Petersdorf
– halbe Zulassung –
Jan-Hendrik Scharpenberg
– halbe Zulassung –
24232 Schönkirchen,
Kätnersredder 85
Allgemeinmedizin
05.01.2016
Dr. med. Wolfgang Grewe
– halbe Zulassung –
Miriam Radzko
22113 Oststeinbek,
Möllner Landstraße 55
Allgemeinmedizin
04.01.2016
Dr. med. Heidi Lührs-Höper
Dr. med. Lena-Friederike
Kauschen
23714 Bad Malente,
Bahnhofstraße 37–39
Allgemeinmedizin
02.01.2016
Joachim Schulz
Curtius Klinik MVZ GmbH
23714 Bad Malente,
Neue Kampstraße 2
–
02.01.2016
–
Kerstin Strang
23552 Lübeck,
Königstraße 17
Allgemeinmedizin
02.01.2016
Niels Langemak
Dr. med. Patrick Hörtling
24534 Neumünster,
Parkstraße 26
Innere Medizin/
hausärztlich
01.01.2016
Hans-Heinrich Schröder
Christian Roßmann
24943 Flensburg,
Mürwiker Straße 91
Mund-, Kiefer-,
Gesichtschirurgie
01.01.2016
–
Dr. med. Britta Hebenbrock
21509 Glinde,
Markt 16
Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
01.01.2016
–
Dr. med. Carsten Goll
24376 Kappeln,
Poststraße 18
Innere Medizin,
Schwerpunkt
Gastroenterologie
02.01.2016
Dr. med. Claus Lübbert
Dr. med. Jeannette
Porath-Gast
22926 Ahrensburg,
Lohe 4
Allgemeinmedizin
02.01.2016
Carl-Christian Richers
Claudia Schröder
23560 Lübeck,
Kronsforder Allee 52
Allgemeinmedizin
04.01.2016
Dr. med. Friedhelm Lübber
Jan Bücher
25779 Hennstedt,
Norderstraße 37
Allgemeinmedizin
01.01.2016
Dr. med. Barbara Nicolaus
Daniel Hauth
24791 Alt Duvenstedt,
Am Markt 1
Allgemeinmedizin
01.01.2016
–
Dipl.-Päd. Katrin Eichen
– halbe Zulassung –
23858 Reinfeld,
Paul-von-SchoenaichStraße 23
Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapie
04.01.2016
–
Dipl.-Psych. Uta TeschkeBartsch
– halbe Zulassung –
24103 Kiel,
Wilhelminenstraße 28
Psychologische
Psychotherapie
01.01.2016
–
Dr. Michael Zorawski
– halbe Zulassung –
22844 Norderstedt,
Ulzburger Straße 563
Psychologische
Psychotherapie
01.03.2016
Dipl.-Psych. Jörg Siebenmark
– halbe Zulassung –
Dipl.-Psych. Jenny Pitthan
22926 Ahrensburg,
Hamburger Straße 7
Psychologische
Psychotherapie
01.01.2016
Rolf Haugg
Jens-Walter Möllenberg
21502 Geesthacht,
Bergedorfer Straße 58 –62
Mund-, Kiefer-,
Gesichtschirurgie
04.01.2016
–
Dr. med. Torsten Kallweit
– halbe Zulassung –
24939 Flensburg,
Marienhölzungsweg 47
Innere Medizin,
Schwerpunkt
Kardiologie
01.01.2016
Dr. med. Martin Hinrichsen
– halbe Zulassung –
Alla Aust
25524 Itzehoe,
Lübscher Kamp 18
Allgemeinmedizin
01.01.2016
Dr. med. Engelbert Mecke
Nordlicht
aktuell
21
Bekanntmachungen und Meldungen
Name
Ort
Fachgruppe
Beginn
Nachfolger von
Dipl.-Psych. Astrid Hirthe
24118 Kiel,
Hansastraße 64
Psychologische
Psychotherapie
01.01.2016
–
Dr. med. Justus Hilpert
24109 Kiel,
Kurt-Schumacher-Platz 10
Allgemeinmedizin
04.01.2016
–
Dipl.-Psych. Natalie Schütt
– halbe Zulassung –
25524 Itzehoe,
Feldschmiedekamp 4
Psychologische
Psychotherapie
11.01.2016
Dipl.-Psych. Monika Alda
Dr. med. Jochen Schmelzer
24805 Hamdorf,
Hauptstraße 23
Innere Medizin/
hausärztlich
01.01.2016
Dr. med. Ulrich Hänsel
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung
gebeten:
Name des anstellenden
Arztes/MVZ
Ort
Fachgruppe
Beginn
Name des Angestellten
Dr. med. Kristina Minelli
– Sonderbedarf –
22880 Wedel,
Rosengarten 5-9
Neurologie
01.01.2016
Dr. med. Angela Hensel
– halbtags –
Dr. med. Gerd-Eric Uhlmann
21465 Reinbek,
Hamburger Straße 55
Neurologie und
Psychiatrie
10.12.2015
Dr. med. Jost Brandt
– halbtags –
Dr. med. Bernd Schmidt,
Dr. med. Bernd Richter
24539 Neumünster,
Segeberger Straße 56 a
Allgemeinmedizin 15.12.2015
Dr. med. Stefanie Perner
– ganztags –
Dr. med. Bernd Schmidt,
Dr. med. Bernd Richter
24539 Neumünster,
Segeberger Straße 56 a
Allgemeinmedizin 01.01.2016
Dr. med. Maren Schmidt
– ganztags –
MVZ der ZIP gGmbH
24105 Kiel,
Niemannsweg 147
Psychiatrie und
Psychotherapie
01.01.2016
Thomas Michel
– dreivierteltags –
Dr. med. Cordula Burghoff,
Dr. med. Katrin
Lammerskitten, Dorothea
von Carnap-Bornheim
24939 Flensburg,
Waldstraße 13–15
Innere Medizin/
hausärztlich
01.01.2016
Dr. med. Anja Erben
– halbtags –
Dr. med. Achim Leybold,
Dr. med. Gitta Lüdemann
24103 Kiel,
Alter Markt 11
Innere Medizin/
hausärztlich
01.01.2016
Dr. med. Stefan Allerding
– ganztags –
Curtius Klinik MVZ GmbH
24714 Bad Malente,
Neue Kampstraße 2
Psychiatrie
02.01.2016
Ruth Haubeck-Ahrens
– ganztags –
Curtius Klinik MVZ GmbH
23714 Bad Malente,
Neue Kampstraße 2
Psychiatrie
02.01.2016
Dr. med. Silke Kleinschmidt
– halbtags –
Augenklinik Rendsburg MVZ
GbR
24589 Nortorf,
Große Mühlenstraße 3
Augenheilkunde
10.12.2015
Julia Speck
- dreivierteltags -
MVZ Radiologie Prüner Gang
24937 Flensburg,
Holm 13
Radiologische
Diagnostik
01.01.2016
Margarita Steinert
– ganztags –
Dr. med. Petra Jessen,
Inga Grimm
24105 Kiel,
Feldstraße 123
Allgemeinmedizin 01.01.2016
Dr. med. Lydia Piepenbrink
– halbtags –
Dr. med. Petra Jessen,
Inga Grimm
24105 Kiel,
Feldstraße 123
Allgemeinmedizin 01.01.2016
Dr. med.
Nicole Breckheimer
– halbtags –
Dr. med. Farzaneh Wienegge
21509 Glinde,
Markt 1
Innere Medizin/
hausärztlich
01.01.2016
Dr. med. Sarah Schemmel
– halbtags –
Dres. Brandenburg und Partner
23562 Lübeck,
Paul-Ehrlich-Straße 1–3
Strahlentherapie
04.01.2016
Dr. med. Ivonne Prüter
– halbtags –
Dres. Brandenburg und Partner
23562 Lübeck,
Paul-Ehrlich-Straße 1–3
Diagnostische
Radiologie
04.01.2016
Dr. med. Thekla Meyners
– dreivierteltags –
Dr. med. Tom Brüske
22926 Ahrensburg,
Hamburger Straße 23
Urologie
01.01.2016
Dr. med. Kirsten Rethwisch
– halbtags –
22
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
Bekanntmachungen und Meldungen
Name des anstellenden
Arztes/MVZ
Ort
Fachgruppe
Beginn
Name des Angestellten
MVZ Lubinus GmbH
24106 Kiel,
Steenbeker Weg 25 –33
Orthopädie
05.01.2016
Jonas Guthmann
– vierteltags –
mk medical care GmbH
23564 Lübeck,
Falkenstraße 17–25
Augenheilkunde
01.01.2016
Dr. med. Thomas Sauer
– ganztags –
Dr. med. Silke Krause
24106 Kiel,
Steenbeker Weg 25 –33
Haut- und
Geschlechtskrankheiten
01.01.2016
Dr. med. Silja Domm
– vierteltags –
Forschungszentrum Borstel
23845 Borstel,
Parkallee 1–40,
23538 Lübeck,
Ratzeburger Allee 160
Pathologie
01.01.2016
Prof. Dr. med. habil.
Christoph Thorns
– vierteltags –
Forschungszentrum Borstel
23845 Borstel,
Parkallee 1–40,
23538 Lübeck,
Ratzeburger Allee 160
Pathologie
01.01.2016
Dr. med.
Florian Stellmacher
– halbtags –
Forschungszentrum Borstel
23845 Borstel,
Parkallee 1–40,
23538 Lübeck,
Ratzeburger Allee 160
Pathologie
01.01.2016
Prof. Dr. med.
Sven Perner
– vierteltags –
Dr. med. Institut Petersburg
Ella Lioznova
25488 Holm,
Twiete 5
Allgemeinmedizin 01.01.2016
Dr. med.
Christina Quellmann
– ganztags –
BAG Bosse und Kollegen
24214 Gettorf,
Eichstraße 3–5
Hals-NasenOhrenheilkunde
04.01.2016
Katrin Bös
– halbtags –
Dr. med. Gerlinde Liebich
22927 Großhansdorf,
Innere Medizin/
Hoisdorfer Landstraße 61 hausärztlich
01.01.2016
Dr. med. Kirsten Urbach
– halbtags –
Alla Aust
25524 Itzehoe,
Lübscher Kamp 18
prakt. Ärztin
01.01.2016
Barbara Mecke
– halbtags –
Alla Aust
25524 Itzehoe,
Lübscher Kamp 18
prakt. Arzt
01.01.2016
Dr. med. Engelbert Mecke
– halbtags –
Brigitte Maas
23701 Eutin,
Peterstraße 19 A
Innere Medizin
07.01.2016
Birke Mühlhausen
– halbtags –
Dr. med. Mark Lyons,
Dr. med. Melanie Lyons
22846 Norderstedt,
Rathausallee 35 –39
Kinder- und
Jugendmedizin
10.01.2016
Dr. med. Christian Breuer
– ganztags –
Torsten Morschheuser
24106 Kiel,
Steenbeker Weg 33
Innere Medizin/
hausärztlich
11.01.2016
Dr. med. Gerd Loose
– halbtags –
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und
um Veröffentlichung gebeten:
1/2 | 2016
Name
Fachgruppe
von
nach
Datum
Katja Sellhoff
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
24103 Kiel,
Dreiecksplatz 2
24113 Kiel,
Theodor-Heuss-Ring 56
01.12.2015
Dr. med.
Sabine Altmann-Kraft
Allgemeinmedizin
21493 Schwarzenbek,
Hamburger Straße 33
21493 Schwarzenbek,
Ritter-Wulf-Platz 3
01.01.2016
Christoph Tsirigiotis
Psychiatrie
und Psychotherapie
24105 Kiel,
Blücherstraße 14
24103 Kiel,
Sophienblatt 19
01.01.2016
Dr. med.
Bettina Altmann
Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt
Neuropädiatrie
24937 Flensburg,
Süderhofenden 12
24937 Flensburg,
Rathausstraße 1–3
01.10.2015
Olga Utecht
Kinder- und
Jugendmedizin
24937 Flensburg,
Süderhofenden 12
24937 Flensburg,
Rathausstraße 1–3
01.10.2015
Nordlicht
aktuell
23
Bekanntmachungen und Meldungen
Abrechnung von Röntgenuntersuchungen
Abrechnungsgrundsätze bei Veranlassung von Röntgenuntersuchungen bei Akutverletzungen durch eine Krankenhausambulanz in den Räumen und durch Personal einer kooperierenden radiologischen Praxis
Eine Röntgenuntersuchung, die von dem diensthabenden, nach der Röntgenverordnung berechtigten Arzt einer Notfallambulanz eines Krankenhauses bei Akutverletzungen angeordnet und von gemäß der Röntgenverordnung zur technischen Durchführung berechtigten Mitarbeitern einer kooperierenden radiologischen Vertragsarztpraxis z. B. in der Nacht, an Wochenenden
und Feiertagen – ein Arzt der radiologischen Praxis ist nicht anwesend – in den Räumen dieser Praxis durchgeführt wird, ist
dem Radiologen nicht als persönliche Leistung zuzurechnen und somit für ihn nicht abrechnungsfähig. Eine sogenannte Nachbzw. Endbefundung – zusätzlich zur Befundung durch den Arzt der Notfallambulanz – durch den Radiologen ändert daran
nichts.
Persönliche Leistungen sind, sofern der nichtärztliche Mitarbeiter zur Erbringung der jeweiligen Hilfeleistung qualifiziert ist,
zwar auch Hilfeleistungen nichtärztlicher Mitarbeiter, diese müssen aber von dem an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arzt selbst, einem genehmigten Assistenten oder einem angestellten Arzt dieses Vertragsarztes angeordnet und
fachlich überwacht sein (Paragraf 15 Abs. 1 S. 5 BMV-Ä) und nicht von dem Arzt der Notfallambulanz.
Untrennbarer Bestandteil der Röntgenuntersuchung ist die Beurteilung der Röntgenbilder, in diesem Fall während der Behandlung des Patienten in der Notfallambulanz. Findet diese nicht statt, fehlt es an der Abrechenbarkeit. Für die Versorgung im
Notfall sind nämlich nur solche Gebührenordnungspositionen berechnungsfähig, die in unmittelbarem diagnostischen oder
therapeutischen Zusammenhang mit der Notfallversorgung stehen (EBM, II „Arztgruppenübergreifende allgemeine Gebührenordnungspositionen“, 1.2 „Gebührenordnungspositionen für die Versorgung im Notfall und im organisierten ärztlichen
Not(-fall)dienst“ Nr. 1).
KV SafeNet-Förderung läuft aus
Die Förderung von KV SafeNet läuft aus und wird nicht verlängert. Über den Kommunikationsdienst wird ein geschützter, vom
Internet getrennter „Tunnel“ aufgebaut, der eine datenschutzgerechte Anbindung aller Rechner der Praxis ermöglicht. Die
wichtigste Anwendung ist dabei der SafeMail-Dienst. 2015 wurden so rund 100.000 Arzt- und Entlassbriefe ausgetauscht. Die
KVSH hat KV SafeNet seit 2009 mit insgesamt 400.000 Euro gefördert.
Verordnungsverträge für das Jahr 2016 sind unterzeichnet
Die Arzneimittel-/Heilmittelvereinbarung, die Zielvereinbarung Arzneimittel/Heilmittel und die Richtgrößenvereinbarungen
Arznei- und Heilmittel traten zum 1. Januar 2016 in Kraft.
Die einzelnen Vereinbarungen sind unter www.kvsh.de  Praxis  Verträge zu finden. Gedruckte Exemplare können
telefonisch bestellt werden, Tel. 04551 883 362 oder Tel. 04551 883 931.
Neue Formulare für Arbeitsunfähigkeit und Krankengeld
Seit dem 1. Januar 2016 gibt es ein neues Formular für die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Muster 1). In die AU-Bescheinigung ist jetzt der sogenannte Auszahlschein für Krankengeld integriert. Ebenfalls zum 1. Januar wurde die Anfrage zum
Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit angepasst (Muster 52). Dabei handelt es sich überwiegend um sprachliche Anpassungen.
Praxen können die neuen Formulare entweder schriftlich oder per Fax unter 04154 799 173 beim Paul Albrechts Verlag bestellen. Dazu muss der bekannte Bestellschein genutzt werden.
Dieser ist unter anderem auf der Startseite von www.kvsh.de hinterlegt. Eine telefonische Bestellung ist nicht möglich. Der
in der Nordlicht-Ausgabe 12 | 2015 beschriebene Bestellweg ist leider nicht korrekt.
24
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
PRAXIS & KV
N eues aus K ven und K B V
Soziotherapie: KBV fordert
extrabudgetäre Vergütung
Sorgenfreier verordnen
Berlin – Die Verordnung von Soziotherapie für schwer psychisch kranke Menschen sorgt für Streit zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Krankenkassen. Die KBV
fordert, dass die Behandlung aus der morbiditätsbedingten
Gesamtvergütung herausgenommen und extrabudgetär vergütet wird. So solle verhindert werden, dass eine Leistungsausweitung zulasten der Ärzteschaft gehe. Anlass für die
Forderung ist die im vergangenen Jahr geänderte Richtlinie
zur Durchführung von Soziotherapie. Danach kann jetzt Soziotherapie bei einem breiteren Spektrum an Indikationen
durchgeführt werden als früher. Neben dem Kreis der Patienten wurde auch der Kreis der Fachärzte erweitert, die diese
Leistung verordnen dürfen. Zusätzlich wurde die Möglichkeit einer erneuten Verordnung nach Ablauf von drei Jahren
implementiert. Die KBV schlägt deshalb vor, die Leistungen
der Soziotherapie (GOP 30800, 30810 und 30811 EBM) aus
der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung herauszunehmen
und extrabudgetär zu festen Preisen zu vergüten. Damit wäre
die Finanzierung durch die Krankenkassen auch bei einer Mengenausweitung gesichert.
Förderungen beschlossen
Hannover – Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen
(KVN) will mit einem mehrstufigen Förderprogramm dem Ärztemangel in Niedersachsen zu Leibe rücken. In Niedersachsen gibt es zurzeit 325 freie Hausarztsitze und 89 freie Facharztsitze. Ein Strukturfonds, in den KVN und Krankenkassen
jeweils zur Hälfte einzahlen, soll die benötigten Mittel bereitstellen. Das Programm soll niederlassungsbereiten Medizinern
nun einen Teil des wirtschaftlichen Risikos abnehmen. Ärzte
und Psychotherapeuten, die sich in bestimmten Regionen
Niedersachsens niederlassen, sollen bis zu 60.000 Euro Investitionskostenzuschüsse bei Neugründung oder Übernahme einer
Praxis erhalten. In Landstrichen, wo ärztliche Unterversorgung
droht oder bereits eingetreten ist, können bis zu 75.000 Investitionskostenzuschüsse fließen. Geld aus dem Strukturfonds
für bestimmte Regionen gibt es künftig auch für die Gründung
von Zweigpraxen, für Arztpraxen auf den niedersächsischen
Nordseeinseln, für die Beschäftigung von Weiterbildungsassistenten und für Medizinstudenten, die einen Teil ihrer
Famulatur in einer Kassenarztpraxis absolvieren. Neue Praxen,
die in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten
Gebieten ihre Arbeit aufnehmen, erhalten in der Startphase
zwei Jahre lang über den Strukturfonds eine Umsatzgarantie.
1/2 | 2016
Nordlicht
Dortmund – „Die Richtgrößenprüfung ist faktisch tot. Und das
ist auch gut so“, kommentierte Dr. Wolfgang-Axel Dryden,
1. Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die mit den Krankenkassen geschlossene
Arzneimittelvereinbarung für das Jahr 2016. Mit der neuen
Vereinbarung erhielten stattdessen sogenannte Leitsubstanzen Bedeutung als Instrument des Regressschutzes. Das sind
jeweils die Substanzen, deren Wirksamkeit in einer Arzneimittelgruppe am besten dokumentiert ist. „Heute müssen
Patienten teilweise ihre Medikation erkämpfen, weil der Arzt
Sorge hat, seine Arzneimittelbudgets zu verfehlen und dafür
in Haftung genommen zu werden“, erläuterte Dryden. Denn
überschreitet ein Arzt im jetzigen System den Eurobetrag, der
seiner Fachgruppe durchschnittlich pro Patient und Quartal für
Arzneimittel zur Verfügung steht, um mehr als 15 Prozent, so
wird sein Verordnungsverhalten geprüft. Bei Überschreitung
bis 25 Prozent ist eine Beratung vorgeschrieben; darüber droht
ihm sogar eine Rückzahlungsverpflichtung, sofern die Überschreitung nicht durch Praxisbesonderheiten gerechtfertigt ist.
„Besonders Patienten mit einer teuren Medikation werden
daher leider immer wieder zu anderen Ärzten überwiesen. Das
ist nun vorbei“, betonte der KVWL-Vorsitzende. Mit der neuen
Vereinbarung erhalte der Arzt ab 2016 Sicherheit bei der Verordnung, könne also sorgenfreier verordnen, so Dryden.
Niederlassungsförderung
über Strukturfonds
Mainz – Um die ärztliche Versorgung in Rheinland-Pfalz
zukunftsfest zu machen, fördern die KV Rheinland-Pfalz (KV
RLP) und die Krankenkassen seit dem 1. Januar 2016 die
Niederlassung in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Für den
eigens dafür eingerichteten Strukturfonds stellt die KV RLP
0,1 Prozent der mit den Krankenkassen für 2016 vereinbarten
morbiditätsorientierten Gesamtvergütung (MGV) zur Verfügung. Den gleichen Betrag von 0,1 Prozent der mGV müssen
als gesetzliche Vorgabe die Landesverbände der Kranken- und
Ersatzkassen zum Strukturfonds zusteuern. Das Volumen für
die Niederlassungsförderung im Jahr 2016 wird somit insgesamt 2,4 bis 2,5 Millionen Euro betragen. Aus dem Strukturfonds können Praxisneugründungen oder -übernahmen festgelegter Fachgruppen mit einmalig 60.000 Euro in ausgewiesenen Förderregionen unterstützt werden. Zuschussmöglichkeiten gibt es auch für Zweigpraxen mit einmalig 20.000 Euro
sowie für die Anstellung eines Arztes mit 1.000 Euro pro Monat
bei einem vollen Versorgungsauftrag für längstens 60 Monate.
Damit können pro Jahr bis zu 41 Niederlassungen, 125 Nebenbetriebsstätten oder 208 Anstellungen gefördert werden.
aktuell
25
PRAXIS & KV
P sychotherapie
Viele Regelungen werden
erst nach und nach wirksam
Das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz beinhaltet viele Regelungen, die für die psychotherapeutische Versorgung direkt relevant sind. Das Gesetz ist zwar schon im Sommer
letzten Jahres beschlossen worden, doch entfalten einige seiner Regelungen erst nach
und nach Wirksamkeit. In vielen Bereichen sind die Partner der gemeinsamen Selbstverwaltung – Krankenkassen, Kassenärztliche Bundesvereinigung und Krankenhausgesellschaft – aufgefordert, sich über die konkrete Verankerung und Umsetzung im Gemeinsamen Bundesausschuss erst noch zu einigen. Dies betrifft die Überarbeitung der schon
lange nicht mehr zeitgemäßen Psychotherapie-Richtlinien aber auch andere Bereiche,
wie die Verordnung von Krankenhausbehandlung oder der Soziotherapie durch Psychotherapeuten.
Honorierung und Fachausschuss für Angestellte
Über die in 2016 veränderte Honorierung antrags- und
genehmigungspflichtiger Leistungen wurde bereits an dieser
Stelle und im letzten KVSH Newsletter des Jahres 2015 berichtet.
Ebenso über den in 2016 neu zu installierenden Fachausschuss für
angestellte Ärzte und Psychotherapeuten.
Psychotherapie-Richtlinien
Der Gesetzgeber hat dem Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA)
bis zum 30. Juni 2016 Zeit gegeben, die Psychotherapie-Richtlinien zu überarbeiten. Es sind Regelungen zur Flexibilisierung des
Therapieangebotes, insbesondere zur Einrichtung von psychotherapeutischen Sprechstunden, zur Förderung der frühzeitigen diagnostischen Abklärung und der Akutversorgung, zur Förderung von
Gruppentherapien und der Rezidivprophylaxe sowie zur Vereinfachung des Antrags- und Gutachterverfahrens zu treffen.
Befugniseinschränkungen sind aufzuheben
Im GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) ist vorgesehen,
einige Befugniseinschränkungen, denen Psychotherapeuten
unterliegen, aufzuheben. Hierzu gehört die Verordnung von Krankenhausbehandlung, Krankentransport, psychotherapeutischer
Rehabilitation und Soziotherapie. Hier müssen gleich vier voneinander unabhängige Richtlinien geändert werden. Es betrifft die
Krankenhauseinweisungs-Richtlinie, die Krankentransport-Richtlinie, die Rehabilitations-Richtlinie und die Soziotherapie-Richtlinie.
In allen Richtlinien müssen die Psychologischen Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten nun
Berücksichtigung finden. Außerdem müssen die entsprechenden
Formulare angepasst werden. Es wird erwartet, dass die Regelungen circa ab Mitte des Jahres 2016 wirksam werden.
Verbesserung für Job-Sharing und Angestelltenverhältnisse
In den Paragrafen 101 Abs. 1 SGB V wurde neu eingefügt,
dass Ausnahmeregelungen zur Leistungsbegrenzung für JobSharing-Berufsausübungsgemeinschaften und Anstellungsverhältnisse mit Leistungsmengenbegrenzung von Psychotherapeu26
Nordlicht
ten möglich sein sollen. Für psychotherapeutische Praxen mit
unterdurchschnittlichem Praxisumfang soll eine Vergrößerung des
Praxisumfangs nicht auf den Fachgruppendurchschnitt begrenzt
werden. Hiervon verspricht sich der Gesetzgeber eine Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung, denn zukünftig
könnten dann betroffene Praxen mehr Behandlung anbieten.
Hierzu muss der G-BA die Bedarfsplanungsrichtlinie überarbeiten – eine entsprechende Änderung wird im ersten Halbjahr 2016
erwartet.
Delegationsmöglichkeiten
Nach Paragraf 28 Absatz 1 Satz 2 SGB V gehört zur ärztlichen
Behandlung auch die Hilfeleistung anderer Personen, die von dem
Arzt angeordnet und von ihm zu verantworten ist. In Absatz 3
Satz 2 SGB V wurde nunmehr klargestellt, dass die gleichen
Grundsätze auch für die psychotherapeutische Behandlung gelten. Dabei können beispielsweise administrative Tätigkeiten, wie
die Unterstützung des Psychotherapeuten bei der Erstellung eines
Berichtes oder eines Gutachtens als auch vorbereitende oder
behandlungsergänzende Maßnahmen an Dritte delegiert werden.
Der Gesetzgeber fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung
und die Krankenkassen auf, die Vorgaben im Bundesmantelvertrag zu überprüfen und im Hinblick auf Delegationsmöglichkeiten
im psychotherapeutischen Bereich anzupassen. Bislang fehlen
hier konkrete Vorstellungen zur Ausgestaltung. Regelungen werden eher zum Ende des Jahres 2016 erwartet.
Terminservicestelle
Ende dieses Jahres werden auch Vorstellungen über die Terminvermittlung bei Psychotherapeuten diskutiert und entwickelt
werden müssen. Es ist zu erwarten, dass ab Anfang 2017 die
Terminvermittlung auch die psychotherapeutische Behandlung
mit einschließt.
Heiko Borchers, Psychologischer Psychotherapeut,
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Kiel
aktuell
1/2 | 2016
die menschen im land
Neu niedergelassen in
Schleswig-Holstein
Jedes Jahr lassen sich rund 120 Ärzte und Psychotherapeuten in Schleswig-Holstein
nieder. Ob Hausarzt oder Facharzt, ob in der eigenen Praxis, in einer Kooperation oder
angestellt, ob in der Stadt oder auf dem Land: Sie alle nutzen die vielfältigen Möglichkeiten, um als niedergelassener Arzt zu arbeiten. Wer sind diese Ärzte und Psychotherapeuten? Welche Motivation bringen sie mit? Welches Berufsverständnis haben sie?
Name: Dr. Christian Thiel
Geburtsdatum: 5. Mai 1969
Geburtsort: Bochum
Familie: ledig, eine Tochter
Fachrichtung: Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie
Sitz der Praxis: Ahrensburg
Niederlassungsform: Einzelpraxis
Neu niedergelassen: 1. Oktober 2015
1.Warum haben Sie sich für die Niederlassung entschieden?
Nach 15 Jahren Tätigkeit als Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf musste es etwas Neues sein. Ich wollte viel
mehr selbstbestimmt arbeiten können. Die Niederlassung als Kinderarzt war von Anfang an mein berufliches Ziel, welches ich zum
Glück nie aus den Augen verloren habe.
2.Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?
Ganz einfach: die tägliche Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern!
3.Welchen Tipp würden Sie Kollegen geben, die sich ebenfalls niederlassen wollen?
Immer auf das langfristige Ziel hinarbeiten, auch während der Kliniktätigkeit immer wieder über den Tellerrand blicken und sich
mit Themen beschäftigen, die vielleicht nicht unmittelbar in der Klinik genutzt werden können. Der Organisationsaufwand rund um
die Niederlassung herum darf nicht unterschätzt werden. Man darf sich aber trotz aller Einschläge nicht beirren lassen und muss
es am Ende einfach machen!
4.Welchen berühmten Menschen würden Sie gern treffen und was würden Sie ihn fragen?
Helmut Schmidt hätte ich gerne getroffen. Trotz teilweise deutlich unterschiedlicher Auffassungen habe ich ihn für seine
Diskussionsbereitschaft und klare Ausdrucksweise bewundert.
5.Was ist Ihr persönliches Rezept für Entspannung?
Zeit mit meiner Tochter oder am Meer verbringen – am besten beides zusammen.
6.Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Ich habe zwei: „Mond über Manhattan“ von Paul Auster und „Eiszeit“ von Don de Lillo.
7.Warum ist Schleswig-Holstein das ideale Land, um sich als Arzt niederzulassen?
Das Meer ist nie weit weg.
8.Wenn ich nicht Arzt geworden wäre, dann wäre ich …
Segler!
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
27
die menschen im land
V or O rt
Hilfe für den Nordirak
Die Kinderärztin Ioana Klopf und HNO-Arzt Dr. Martin Klopf aus Rendsburg begleiteten einen Hilfstransport ins nordirakische Dohuk und halfen bei der medizinischen
Versorgung der dort lebenden Flüchtlinge.
„Wir wussten, dass die Reise nicht ungefährlich ist, aber wir
wollten ein Zeichen setzen und im Rahmen unserer Möglichkeiten
als Ärzte helfen“, berichtet Dr. Martin Klopf. Der in Rendsburg niedergelassene HNO-Arzt und seine Frau Ioana, die als Kinderärztin an der Imland Klinik Rendsburg arbeitet, reisten deshalb als
Teil eines siebenköpfigen Hilfsteams der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte und des Menschenrechtszentrums
Cottbus e. V. für eine Woche in den Nordirak. Die beiden Organisationen wollten praktische Hilfe vor Ort anbieten und auch
medizinisches Hilfsmaterial ins Krisengebiet bringen. Apotheken,
Schulen, Unternehmen und viele Privatpersonen beteiligten sich
an der entsprechenden Sammelaktion und spendeten Rollstühle,
Rollatoren, Gehhilfen, Medikamente, neuwertige Kleidung, Schulmaterialien, Nähmaschinen, medizinische Geräte und Pflegebzw. Untersuchungsbetten. Mit dabei waren außer den beiden
Rendsburgern noch zwei Ärzte aus Brandenburg.
Leben im Zeltlager
Die Fotos, die das Ehepaar Klopf
bei ihrem einwöchigen Einsatz
gemacht hat, zeigen eindrucksvoll die dramatischen Lebensumstände im Nordirak. In der abgelegenen und autonomen Region
Kurdistan herrscht der Ausnahmezustand. Rund 650.000 Flüchtlinge haben dort Schutz vor der
Terrororganisation
„Islamischer
Staat“ (IS) gesucht. Die karge,
fast baumlose Landschaft ist von
großen Zeltlagern geprägt. In der
vorher 500.000 Einwohner zählenden Stadt Dohuk leben heute
mehr Flüchtlinge als Einheimische.
Die meisten von ihnen sind in
20 großen Flüchtlingscamps untergebracht, in denen jeweils weit
über 10.000 Menschen leben: Zelt
an Zelt, bis zu sieben Personen
auf sechzehn Quadratmetern. In
16 Camps leben die von dem IS
besonders verfolgten Jesiden, in den restlichen Lagern sind Flüchtlinge aus Syrien untergebracht. Viele Menschen leben außerhalb
der offiziellen Camps in provisorischen Rohbauten oder direkt an
den Straßen in eilig errichteten Notzelten. Ihre gesundheitliche
Versorgung ist dementsprechend problematisch. Die Krankenstationen der offiziellen Camps sind zwar mit Ärzten besetzt, man ist
dort aber nur auf die Behandlung von akuten Fällen eingestellt,
berichtet Dr. Martin Klopf. Die Menschen sind außerdem oft zu
arm, um sich einen Facharztbesuch in der Stadt leisten zu können.
Dazu kommen die schlechten Verkehrsverbindungen. Zwischen
den Camps und Dohuk liegen bis zu 50 Kilometer Wegstrecke.
Basismedizinische Behandlung
Nach der Anreise per Flugzeug über Erbil führte der erste Hilfseinsatz die beiden Ärzte daher direkt in die Flüchtlingslager Shekhan
28
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
die menschen im land
Herz-, Nieren- oder Gelenkkrankheiten. Auch
in anderen Bereichen stießen die Ärzte an
ihre Grenzen. „Ich fühlte mich oft ohnmächtig. Vor allem beim Anblick der behinderten
Kinder, der Schwangeren und der Neugeborenen, die wir oft nur unzureichend medizinisch
betreuen konnten“, berichtet Ioana Klopf.
Sie und ihr Mann fanden es bemerkenswert,
dass trotz der schwierigen Umstände kein
Patient über sein Schicksal klagte: Nicht die
Jugendliche, die ihrer Schwester eine Niere
gespendet hatte, nicht der vierjährige Junge,
der aufgrund einer schweren Kopfverletzung
durch den IS an einer Epilepsie erkrankte
und auch nicht die junge zweifache Mutter,
deren 18 Verwandte auf der Flucht vor dem
IS getötet wurden. Anfangs versuchten die
Ärzte noch, halbwegs geordnete Verhältnisse
zu schaffen und setzten die Wartenden auf
eine Liste. „Doch als wir bei Nummer 250 ankamen, fragten wir
uns, ob das überhaupt an einem Tag zu schaffen ist. Wir vergaßen zu essen und zu trinken und konzentrierten uns nur auf die
Patienten“, schildert Ioana Klopf den Tagesablauf in den Camps.
Von Zeit zu Zeit wurde den Ärzten eine Wasserflasche gereicht, die
sie dankend annahmen. „Wir haben Prioritäten setzen müssen:
Säuglinge, Kleinkinder und Mütter zuerst“, erzählt die Kinderärztin
weiter. Erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit beendeten sie ihre
Arbeit.
und Esyan. Ein jesidischer Dolmetscher half vorher bei der Verständigung mit den lokalen Gesundheitsbehörden. Er war auch
während der Sprechstunde dabei. Sie fand in einer mobilen Klinik direkt an der Lagerstraße statt. Es kamen jeden Tag hunderte
von Menschen. „Alle brauchten unsere Hilfe. Wir hörten uns die
Geschichten ihrer Flucht an und halfen bei der Behandlung akuter
Beschwerden, die das örtliche Gesundheitssystem nicht bewältigen konnte“, erzählt HNO-Arzt Klopf. Schmerzen, Fieber und
Husten waren relativ einfach zu behandeln. Das Hilfsteam hatte
die nötigen Medikamente wie Schmerzmittel, Antibiotika und
Magensäureblocker dabei. Klopf konnte außerdem sein Wissen als
Hals-Nasen-Ohren-Arzt anwenden. Einem vierjährigen Jungen mit
einer Fistel am Hals vermittelte er eine Operation in einem Regionalkrankenhaus. Problematisch blieb die Behandlung chronischer
1/2 | 2016
Nordlicht
Dankbarkeit und Gastfreundschaft
Trotz der begrenzten Möglichkeiten ziehen beide Ärzte ein positives Fazit. „Wir haben viel in das Krisengebiet mitgebracht und
sind mit noch mehr nach Rendsburg zurückgekehrt“, so Dr. Martin
Klopf. Seine Frau nennt ein Beispiel: „Als sich ein junger Mann
von mir mit den Worten ‚You have done it good’ verabschiedete,
vergaß ich sofort die Müdigkeit.“ Die Gastfreundschaft der Einheimischen sei schier überwältigend gewesen, berichten die beiden. Eine Flüchtlingsfrau, die selbst kaum etwas hatte, gab ihnen
von ihrem Fladenbrot ab. Viele Einladungen mussten sie aus
Zeitmangel ausschlagen. Oft blieb nur Zeit für eine Tasse Tee. Ihr
Hilfseinsatz wird nicht der letzte gewesen sein. „Wir haben dort
unglaubliches Leid gesehen,
aber auch einen Hoffnungsschimmer. Wenn man den
Menschen das Gefühl gibt,
dass sie nicht vergessen
sind, dann sind sie auch
eher bereit, in ihrer Heimat
zu bleiben“, berichtet das
Arztehepaar.
Jakob Wilder, KVSH
Sie möchten spenden?
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Spendenkonto: IBAN DE045502050000014036 01;
BIC: BFSWDE33MNZ
Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.
Sparkasse Spree Neiße, IBAN DE 92180500003000041450;
BIC: WELADED1CBN
aktuell
29
SERVICE
T eam B eratung
© istock.com/ranplett
Welche Arzneimittel sind grundsätzlich verordnungsfähig?
Wie viele Heilmittel dürfen pro Rezept verordnet werden?
Welche Budgetgrenzen sind zu beachten? Diese Fragen
stellen sich niedergelassene Ärzte immer wieder, denn die
Gefahr ist groß, in die „Regress-Falle“ zu tappen. Damit
Sie sicher durch den Verordnungsdschungel kommen,
in­formieren wir Sie auf dieser Seite über die gesetzlichen
Vorgaben und Richtlinien bei der Verordnung von Arznei-,
Heil- und Hilfsmitteln.
Sicher durch den Verordnungsdschungel
„aut-idem“ oder das Kreuz
mit dem Kreuz
Rezept vermerkt ist, muss das Kreuz bei „aut-idem“ hinzugefügt
werden. Dies soll aus Wirtschaftlichkeitsgründen nur in medizinisch begründeten Ausnahmefällen erfolgen. Der Arzt kennt es
sicherlich aus der Praxis, dass die Patienten ein Kreuz auf dem
Muster 16 wünschen. Hierfür gibt es diverse Gründe, in der Regel
jedoch keine medizinischen.
Für diese Fälle hat die gemeinsame Arbeitsgruppe der KVSH und
der Krankenkassen eine Patienteninformation zu dem Thema:
kein Kreuz bei „aut-idem“ erstellt. Die Information dient dazu,
dem Patienten zu erklären, warum kein Kreuz bei „aut-idem“
gesetzt wurde. Darüber hinaus wird erläutert, wie man trotzdem
sein Wunschmedikament erhalten kann. Diese Patienten-information kann unter www.kvsh.de  Praxis  Verordnungen heruntergeladen werden.
Im Rahmen diverser Gesetzesänderungen wurde auch die Bedeutung des „aut-idem-Feldes“ auf den Arzneimittelrezepten geändert. Eigentlich bedeutet „aut-idem“ ja „oder ein gleiches“. Aufgrund der Tatsache, dass das Kreuz hier viel zu selten gesetzt
wurde, ist der Sinn des Feldes umgekehrt worden. Wenn also
der Apotheker das Präparat herausgeben soll, welches auf dem
Thomas Frohberg, KVSH
Ihre Ansprechpartner im Bereich Arzneimittel, Heilmittel und Impfstoffe
Telefon
E-Mail
Thomas Frohberg
04551 883 304
[email protected]
Stephan Reuß
04551 883 351
[email protected]
Ellen Roy
04551 883 931
[email protected]
Ihre Ansprechpartnerin im Bereich Sprechstundenbedarf
Heidi Dabelstein
04551 883 353
[email protected]
Ihre Ansprechpartnerin im Bereich Hilfsmittel
Anna-Sofie Reinhard
30
04551 883 362
Nordlicht
[email protected]
aktuell
1/2 | 2016
Service
Sie fragen – wir antworten
Auf dieser Seite gehen wir auf Fragen ein,
die dem Service-Team der KVSH immer
wieder gestellt werden. Die Antworten
sollen Ihnen helfen, Ihren Praxisalltag
besser zu bewältigen.
i
Antworten des Service-Teams
Wenn ich einen praxisfremden Vertreter
während meines Urlaubs in meiner Praxis
beschäftige, kann dieser dann genehmigungspflichtige Leistungen abrechnen?
Ja. Voraussetzung ist, dass sich der zu vertretende Arzt von der
Qualifikation seines Vertreters persönlich überzeugt hat.
Gibt es eine Abrechnungsmöglichkeit für den
Fall, dass eine Praxismitarbeiterin (ohne Ausbildung zur nichtärztlichen Praxisassistentin)
im Auftrag des Arztes einen Patienten aufsucht?
Ja. Die GOP 40240 EBM (inkl. Wegekosten) kann abgerechnet
werden. Sucht der Praxismitarbeiter in derselben sozialen
Gemeinschaft einen weiteren Patienten im zeitlichen Zusammenhang auf, so kann die GOP 40260 EBM abgerechnet
werden.
Wir sind eine hausärztliche Praxis. Setzt die
Abrechnung des Belastungs-EKG (GOP 03321
EBM) eine gesonderte Genehmigung voraus?
Nein, diese Ziffer kann in der hausärztlichen Versorgung ohne
Genehmigung erbracht und abgerechnet werden.
Wie oft darf die Beratung zur Früherkennung
des kolorektalen Karzinoms (GOP 01740 EBM)
abgerechnet werden?
© istock.com/AndreyPopov
Gemäß Krebsfrüherkennungs-Richtlinie ist der Versicherte
möglichst frühzeitig nach Vollendung des 50. Lebensjahres
einmalig über das Gesamtprogramm zur Früherkennung des
kolorektalen Karzinoms zu informieren. Für diese Beratung gibt
es keine Abrechnungsposition. Möglichst bald nach Vollendung
des 55. Lebensjahres sollen die Versicherten eine zweite Beratung erhalten. Die vorgeschriebenen Inhalte der Beratung können Sie dem Leistungsinhalt der GOP 01740 EBM entnehmen.
Für die zweite Beratung kann einmal im Leben eines Patienten,
einschließlich der Ausgabe des Merkblattes zur Darmkrebsfrüherkennung, die GOP 01740 EBM abgerechnet werden.
Das Service-Team erreichen Sie unter
der Rufnummer 04551 883 883
•montags bis donnerstags von
8.00 bis 17.00 Uhr
•freitags von 8.00 bis 14.00 Uhr
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
31
SERVICE
was , wann , wo ?
Seminare
Nicht zu allen Seminaren
wird persönlich eingeladen.
fÜR Ärzte und
QM-Mitarbeiter
fÜR Ärzte
thema: Qualitätsmanagement –
thema: R
efresherkurs Säuglingshüfte
die G-BA Richtlinie erfüllen
datum: 17. Februar 2016, 14.00 bis 18.00 Uhr
datum: 27. Februar 2016, 9.00 bis 17.00 Uhr
Wie sind die Anforderungen aus der Richtlinie „Qualitätsmanagement in
der vertragsärztlichen Versorgung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses
mit möglichst geringem Aufwand umzusetzen? Welche gesetzlichen Anforderungen stellen gegebenenfalls ein Haftungsrisiko für die Praxis dar? Wie
kann ein QM-System die Umsetzung erleichtern?
Der Kurs entspricht den Vorgaben der derzeit geltenden Ultraschallvereinbarung gemäß Anlage V Paragraf 11 Abs. 3 Anhang 1.
In dem Seminar werden unter anderem die folgenden Inhalte behandelt:
• Was muss zur Erfüllung der Richtlinie dokumentiert werden?
• Wie kann die Dokumentation schnell und systematisch erfolgen?
• Welche Beauftragten muss meine Praxis haben?
• Welche Themen sind regelmäßig zu unterweisen?
• Welche Anforderungen bestehen bei Themen, wie Arbeitsschutz,
Medizinprodukte und Hygiene?
In dem Seminar erhalten Sie neben umfangreichen Informationen auch
Checklisten und Unterweisungsunterlagen, die Sie direkt in Ihrer Praxis
einsetzen können. Sie erfahren außerdem, wie Ihre KV Sie bei der Umsetzung von QM unterstützt.
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Ort: Kuba 1–2 der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Teilnahmegebühr:Für niedergelassene Ärzte aus Schleswig-Holstein
kostenlos, 150 Euro inklusive Verpflegung für Teilnehmer aus anderen Bundesländern
Fortbildungspunkte:.10
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Verbindliche
Anmeldungen werden in schriftlicher Form angenommen (Brief/Fax oder
Email) und in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Abmeldungen (bei kostenpflichtiger Teilnahme) können schriftlich bis
zehn Tage vor der Veranstaltung und im Krankheitsfall kostenlos erfolgen. Bei Absage bis drei Tage vor Seminarbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr von 50 Prozent der Teilnahmegebühr fällig. Die Benennung
von Ersatzpersonen ist möglich. Spätere Absagen oder Nichterscheinen
erfordern die volle Seminargebühr.
Teilnahmegebühr:50 Euro
Fortbildungspunkte:.5
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die
Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg
Angelika Ströbel
Regina Steffen
Tel.
04551 883 204
04551 883 292
Fax
04551 883 7204
04551 883 7292
[email protected]@kvsh.de
Ute Tasche
Tel.
04551 883 485
Fax
04551 883 7485
[email protected]
32
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
Service
fÜR Ärzte
in Weiterbildung
fÜR Ärzte und
QM-Mitarbeiter
thema: Traineeveranstaltung
thema: Qualitätsmanagement –
die G-BA Richtlinie erfüllen
datum: 4. März 2016, 10 bis 16 Uhr
datum: 16. März 2016, 14.00 bis 18.00 Uhr
Der Vormittag steht ganz im Zeichen des Themas Verordnungen. Immer
noch zählt die Furcht vor Regressen zu den großen Niederlassungshemmnissen. Thomas Frohberg, Teamleiter Beratung/Verordnungen der KVSH,
und Stephan Reuß, Beratungsarzt der KVSH und zuvor langjährig als
Kinderarzt in Bad Segeberg niedergelassen, geben einen Überblick über
gegenwärtige und künftige rechtliche Grundlagen der Wirtschaftlichkeitsprüfung, vor allem aber praktische Tipps, wie sich Fehler, insbesondere
beim Praxisstart – vermeiden lassen.
Wie sind die Anforderungen aus der Richtlinie „Qualitätsmanagement in
der vertragsärztlichen Versorgung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses
mit möglichst geringem Aufwand umzusetzen? Welche gesetzlichen Anforderungen stellen gegebenenfalls ein Haftungsrisiko für die Praxis dar? Wie
kann ein QM-System die Umsetzung erleichtern?
Aus Sicht einer Ärztin, die den Praxisstart noch in frischer Erinnerung
hat, wird Dr. Daniela Meyer, hausärztliche Internistin aus Satrup im Kreis
Schleswig-Flensburg über ihre Erfahrungen als Neu-Niedergelassene
berichten. Sie ist seit zwei Jahren in einer Berufsausübungsgemeinschaft
mit ihrem Vater tätig.
Keine Praxis kommt ohne ein gutes Team aus. Anka Behrens, angestellte
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Brunsbüttel und zusätzlich seit Jahren als Praxis-Coach aktiv, wird in ihrem Vortrag „erfolgreiche
Kommunikation – keine Frage der Zeit“ darlegen, weshalb eine gute interne Kommunikation Voraussetzung für eine erfolgreiche Arztpraxis ist.
ORT: Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Esmarchstraße 4,
23795 Bad Segeberg
In dem Seminar werden unter anderem die folgenden Inhalte behandelt:
• Was muss zur Erfüllung der Richtlinie dokumentiert werden?
• Wie kann die Dokumentation schnell und systematisch erfolgen?
• Welche Beauftragten muss meine Praxis haben?
• Welche Themen sind regelmäßig zu unterweisen?
• Welche Anforderungen bestehen bei Themen, wie Arbeitsschutz,
Medizinprodukte und Hygiene?
In dem Seminar erhalten Sie neben umfangreichen Informationen auch
Checklisten und Unterweisungsunterlagen, die Sie direkt in Ihrer Praxis
einsetzen können. Sie erfahren außerdem, wie Ihre KV Sie bei der Umsetzung von QM unterstützt.
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Teilnahmegebühr:50 Euro
Fortbildungspunkte:.5
Teilnahmegebühr: kostenlos
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die
Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Fortbildungspunkte: 7
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Senden Sie bitte eine Anmeldung per Fax oder
per E-Mail ([email protected]) bis zum 26. Februar 2016.
Die nächsten Termine der Trainee-Reihe am 8. Juli in der Akademie für
medizinische Fort- und Weiterbildung und am 7. Oktober in den Räumlichkeiten der KVSH können Sie heute schon vormerken. Einladungen zu den
Terminen folgen rechtzeitig vor den Veranstaltungen.
kontakt + anmeldung
Akademie für medizinische
Fort- und Weiterbildung
Abt. Zulassung/Praxisberatung
der KVSH
Alexander Waschkau
Tel.
04551 8813 206
Fax
04551 8813 194
[email protected]
Tyneke Evert
Tel.
04551 883 462
Fax
04551 883 7462
[email protected]
1/2 | 2016
Nordlicht
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg
Angelika Ströbel
Regina Steffen
Tel.
04551 883 204
04551 883 292
Fax
04551 883 7204
04551 883 7292
[email protected]@kvsh.de
aktuell
33
SERVICE
fÜR Ärzte
in Weiterbildung
fÜR Ärzte und
Psychotherapeuten
thema: Fortbildungsveranstaltung zum
thema: Moderatorengrundausbildung
Facharzt für Allgemeinmedizin
für Qualitätszirkel
datum: 16. März 2016, 15 bis 18 Uhr
datum: 15. April 2016, 15.00 bis 21.00 Uhr
16. April 2016, 9.00 bis 17.00 Uhr
Die ambulante Versorgung ist im Wandel. Mehr als 600 Hausärzte werden
in den nächsten Jahren in den Ruhestand treten und suchen Nachfolger.
Durch diesen Generationswechsel ergeben sich für Fachärzte für Allgemeinmedizin viele Möglichkeiten, nach der Weiterbildung in SchleswigHolstein tätig zu werden.
Ergebnisorientiertes Arbeiten im Qualitätszirkel erfordert Moderation. Sie
sollte zielorientiert, achtsam und methodisch sein. Dies erfordert Übung
und Methodik. Beides sind wesentliche Bestandteile dieser speziellen
Moderatorengrundausbildung für die Qualitätszirkelarbeit. In den letzten
Jahren wurden viele Techniken und sogenannte Qualitätszirkelmodule entwickelt, die dem Moderator die Arbeit erheblich erleichtern können. Die
Teilnehmer werden in der Grundausbildung qualifiziert,
• das Setting eines Qualitätszirkels zu erarbeiten,
• den Zirkel zu moderieren,
• verschiedene QZ-Techniken bedarfsgerecht einzusetzen,
• die Gruppenprozesse in Qualitätszirkelsitzungen zu steuern und
• mit schwierigen Situationen in Gruppenprozessen umgehen.
Gern wollen wir mit angehenden Fachärzten für Allgemeinmedizin über
die beruflichen Chancen in der ambulanten Versorgung und die medizinischen Herausforderungen in der Hausarztpraxis ins Gespräch kommen.
Die Veranstaltung zielt nicht allein darauf ab, medizinische Themen zu vermitteln, sondern wird auch Themen rund um die Niederlassung beinhalten.
Die Teilnehmer können sich untereinander austauschen und auch mit der
KVSH in Kontakt kommen. So soll geklärt werden, welche Unterstützung
junge Allgemeinmediziner benötigen, um sich niederzulassen.
Die Veranstaltung wird von Prof. Dr. Jens-Martin Träder, dem Lehrprofessor
für Allgemeinmedizin an der Universität zu Lübeck, geleitet, der zu dem
medizinischen Thema: „Der schwierige Arzt/der schwierige Patient“
referieren wird.
Thomas Frohberg, Teamleiter Beratung/Verordnung der Kassenärztlichen
Vereinigung Schleswig-Holstein, wird über das Thema „Heilmittel (Überschreitung)“ informieren.
Prof. Dr. Träder referiert gemeinsam mit Herrn Frohberg zu dem Thema
„Naturheilverfahren/Homöopathie – Verordnung – Rezepte, was übernimmt die Kasse, was nicht?“
Inhalte des Seminars:
• Moderationstechniken
• QZ-Module
• Übung von Moderationssituationen
• Umgang mit Teilnehmern
• Kommunikation und Gruppendynamik
• Rahmenbedingungen zur Qualitätszirkelarbeit
• Gründung von Qualitätszirkeln
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Teilnahmegebühr:
200 Euro inklusive Tagungspauschale
für Material und Verpflegung
Fortbildungspunkte:.20
ORT: KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg, (Fahrtkostenerstattung in Höhe von 20 Cent/km)
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Die vorhandenen Seminarplätze werden nach
Eingang der Rückmeldung und vorrangig an Mitglieder der KVSH vergeben.
Fortbildungspunkte: 4
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Anmeldungen werden bis zum 9. März 2016 in
schriftlicher Form (Brief/Fax oder E-Mail) angenommen.
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
kontakt + anmeldung
Abt. Zulassung/Praxisberatung
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg
Petra Fitzner
Tel.
04551 883 384
Fax
04551 883 7384
[email protected]
34
Paul Brandenburg
Regina Steffen
Tel.
04551 883 292
04551 883 292
Fax
04551 883 7292
04551 883 7292
E-Mail [email protected]@kvsh.de
Nordlicht
aktuell
1/2 | 2016
Service
Veranstaltungen
KVSH
Wir übernehmen nur
für KVSH-Termine Gewähr.
24. bis 27. Februar 2016
32. Deutscher Krebskongress 2016
2. März 2016, 14.00 bis 17.00 Uhr
Offene Sprechstunde
Ort: Zulassung/Praxisberatung der KVSH
Info: An jedem ersten Mittwoch im Monat
• für alle Ärzte und Psychotherapeuten zu Themen aus dem Bereich
der Zulassung (Praxisübergabe, Anstellung, Verlegung,
Kooperation etc.)
• ohne vorherige Terminvergabe
Ort:Messe Berlin (Süd), CityCube Berlin, Messedamm 26, 14055 Berlin,
(Eingang: Jafféstraße)
Info:Sekretariat: Janina Henne, Deutsche Krebsgesellschaft e. V.,
Kuno-Fischer-Straße 8, 14057 Berlin, Tel. 030 3229329 21,
Fax 030 3229329 22, Onlineanmeldung auf:
www.dkk2016.de
26. Februar 2016, 14 bis 19.30 Uhr,
27. Februar 2016, 9 bis 14 Uhr
Schwangerschaft von A-Z
Bettina Fanselow, Zulassung/Praxisberatung
Tel. 04551 883 222,
E-Mail: [email protected]
Ort: Romantik Hotel Kieler Kaufmann, Niemannsweg 102, 24105 Kiel
Info:Organisation/Sekretariat: Gabi Marget, Tel. 0431 597 2053,
Fax 0431 597 21 23, um eine Voranmeldung wird aus organisatorischen Gründen bis zum 20. Februar 2016 gebeten!
E-Mail: [email protected]
www.uksh.de
Karin Ruskowski, Zulassung/Praxisberatung
Tel. 04551 883 430,
E-Mail: [email protected]
www.kvsh.de
27. Februar 2016, 9.30 bis 15.00 Uhr
Erstmalig im Jahr 2016: Regionale Grundschulung
Arbeitssicherheit (Unternehmermodell) in Kooperation
mit der Ärztekammer Schleswig-Holstein
KVSH-Kreisstellen
24. Februar 2016, 16.00 Uhr
Schleswig-Holstein
Ort:Regionales Bürgerzentrum Büdelsdorf, Am Markt 2, 24782 Büdelsdorf
Info:Der Arbeitsschutz dreht sich längst nicht mehr nur um die Beseitigung
von Risiken für die Sicherheit der Beschäftigten. Neben dieser reinen
Gefahrenabwehr geht es um die Gesundheit der Mitarbeitenden
und humane Arbeitsbedingungen. Durch eine Teilnahme an der
Grundschulung und Auffrischungsseminaren in einem Abstand von
jeweils fünf Jahren erfüllen Sie die gesetzlichen Anforderungen als
Praxisinhaber. Tel. 04551 9999 182, Fortbildungspunkte: 3
E-Mail:[email protected]
www.aegnord.de
17. Februar 2016, 13.30 bis 15.00 Uhr
3. März 2016, 20.00 Uhr
Das Gesundheitsmobil Lübeck stellt sich vor
Intensivmedizin – Möglichkeiten und Grenzen
Ort: AHG Klink Lübeck, Weidenweg 9-15, Vortragsraum
Info:Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Tel. 0451 58 94 0,
Sabine Gritzka und Mitarbeiter, Gesundheitsmobil Lübeck
E-Mail:[email protected]
www.ahg.de/luebeck
Ort:ConventGarten, Hindenburgstraße 38, 24768 Rendsburg
Info:Referent: Dr. Haake. Fortbildungspunkte: 3
E-Mail:[email protected]
www.aev-rd.de
Das EKG heute: Die Bedeutung der
Elektrokardiografie für den modernen Alltag
Ort: Fliednersaal 1, Flensburg
Info:Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder Tel. 0461 816 2511,
www.malteser-franziskus.de, Anmeldung unter Tel. 04551 88130
www.aeksh.de
9. März 2016, 18.00 bis 20.00 Uhr
19. Februar 2016, 15.00 bis 20.00 Uhr
Einführungsseminar für neu zugelassene Psychologische
Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
Ort:Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg,
Info:Einführung in das System der ambulanten vertragspsychotherapeutischen Versorgung. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen
Gründen notwendig ([email protected]), Kosten: 50 Euro, für
Mitglieder der DPtV kostenfrei.
E-Mail:[email protected]
www.dptv-sh.de
Gastroösophageale Refluxerkrankung
Ort:Strandhotel Glücksburg, Kirstenstraße 6, Glücksburg
Info:Tel. 0461 816 2511, Referent: PD Dr. A. Franke,
Medizinische
Klinik II (St. Franziskus-Hospital)
www.malteser-franziskus.de
März 2016, Termin nach Absprache
Qualitätszirkel: Das Leiden der zweiten Generation –
Traumafolgestörungen bei Kriegsenkeln, Kriegsurenkeln
und Trösterkindern
Ort:Westerdeichstrich/Büsum, Praxis Anna E. Dott, Psychologische
Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Info:Anmeldung: Tel. 04834/9847101, gegebenenfalls auf Anrufbeantworter sprechen, Moderatorin: Anna E. Dott, Themen: Diagnosen
Therapie, Umgang mit PT Gutachtern, Supervision, Fallarbeit, Literatur,
Bedeutung eigener Betroffenheit
1/2 | 2016
Nordlicht
aktuell
35
Service
kontakt
Ansprechpartner der KVSH
Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein
Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg
Zentrale 04551 883 0, Fax 04551 883 209
Vorstand
Vorstandsvorsitzende
Dr. Monika Schliffke�������������������������������������������������������� 206/217/355
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Dr. Ralph Ennenbach������������������������������������������������������� 206/217/355
Geschäftsstelle Operative Prozesse
Ekkehard Becker...............................................................................486
Selbstverwaltung
Regine Roscher.................................................................................218
Abteilungen
aha!-Programm
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Abrechnung
Petra Lund (Leiterin)/Ernst Sievers (stellv. Leiter)����������������� 306/245
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 322
Abteilung Recht – Justitiar
Klaus-Henning Sterzik (Leiter)������������������������������������������������� 230/251
Abteilung Recht
Maria Behrenbeck��������������������������������������������������������������������������� 251
Hauke Hinrichsen����������������������������������������������������������������������������� 265
Tom-Christian Brümmer������������������������������������������������������������������� 474
Esther Petersen������������������������������������������������������������������������������� 498
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Thomas Miklik (BD-Beauftr. d. Vorstands)�������������������������������������� 579
Alexander Paquet (Leiter)��������������������������������������������������������������� 214
Akupunktur
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Ambulantes Operieren
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Arthroskopie
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Ärztliche Stelle (Röntgen)
Kerstin Weber���������������������������������������������������������������������������������� 529
Uta Markl����������������������������������������������������������������������������������������� 393
Tanja Ohm-Glowik���������������������������������������������������������������������������� 386
Virginia Pilz��������������������������������������������������������������������������������������� 641
Ärztliche Stelle (Nuklearmedizin/Strahlentherapie)
Kerstin Weber���������������������������������������������������������������������������������� 529
Nina Tiede��������������������������������������������������������������������������������������� 325
Arztregister
Anja Scheil/Dorit Scheske��������������������������������������������������������������� 254
Assistenz-Genehmigung
Renate Tödt������������������������������������������������������������������������������������� 358
Petra Fitzner������������������������������������������������������������������������������������ 384
Balneophototherapie
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Begleiterkrankungen Diabetes mellitus
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Chirotherapie
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
Delegations-Vereinbarung
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
36
Nordlicht
Dermatohistologie
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Dialyse-Kommission/LDL
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
Diabetes-Kommission
Aenne Villwock�������������������������������������������������������������������������������� 369
DMP-Team
Marion Frohberg ����������������������������������������������������������������������������� 444
Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326
Lisa-Marie Lüthje����������������������������������������������������������������������������� 453
Drogensubstitution
Astrid Patscha���������������������������������������������������������������������������������� 340
Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470
Dünndarm Kapselendoskopie
Lisa-Marie Lüthje����������������������������������������������������������������������������� 453
EDV in der Arztpraxis
Timo Rickers������������������������������������������������������������������������������������ 286
Leif-Arne Esser��������������������������������������������������������������������������������� 307
Ermächtigungen
Daniel Jacoby������������������������������������������������������������������������������������ 259
Katja Fiehn��������������������������������������������������������������������������������������� 291
Evelyn Kreker���������������������������������������������������������������������������������� 346
Tyneke Evert������������������������������������������������������������������������������������ 462
ESWL
Monika Nobis ��������������������������������������������������������������������������������� 938
Finanzen
Karl-Heinz Buthmann (Leiter)���������������������������������������������������������� 208
Formularausgabe
Sylvia Warzecha������������������������������������������������������������������������������� 250
Fortbildung/Veranstaltungen
Nadine Pries������������������������������������������������������������������������������������ 332
Fortbildungspflicht nach Paragraf 95 SGB V
Paul Brandenburg���������������������������������������������������������������������������� 637
Früherkennungsuntersuchung Kinder (Hausärzte)
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
Gesundheitspolitik und Kommunikation
Delf Kröger (Leiter Gesundheitspolitik)������������������������������������������� 454
Marco Dethlefsen (Leiter Kommunikation)������������������������������������� 381
Gruppentherapievertrag
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Hautkrebs-Screening
Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470
Hausarztzentrierte Versorgung
Heike Koschinat ������������������������������������������������������������������������������ 328
Herzschrittmacherkontrollen
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Hilfsmittel
Ellen Roy������������������������������������������������������������������������������������������ 931
Anna-Sofie Reinhard������������������������������������������������������������������������ 362
Histopathologie im Rahmen Hautkrebs-Screening
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
HIV/AIDS
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Hörgeräteversorgung
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
aktuell
1/2 | 2016
Service
kontakt
Homöopathie
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
HVM-Team/Service-Team
Stephan Rühle (Leiter)�������������������������������������������������������������������� 334
Internet
Jakob Wilder������������������������������������������������������������������������������������ 475
Borka Totzauer��������������������������������������������������������������������������������� 356
Interventionelle Radiologie
Ute Tasche �������������������������������������������������������������������������������������� 485
Intravitreale Medikamenteneingabe
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Invasive Kardiologie
Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533
Kernspintomografie
Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533
Koloskopie
Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326
Koordinierungsstelle Weiterbildung
Petra Fitzner������������������������������������������������������������������������������������ 384
Krankengeldzahlungen
Doris Eppel��������������������������������������������������������������������������������������� 220
Laborleistung (32.3)
Marion Frohberg ����������������������������������������������������������������������������� 444
Langzeit-EKG
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Mammographie (Screening)
Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382
Anja Liebetruth�������������������������������������������������������������������������������� 302
Mammographie (kurativ)
Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382
Dagmar Martensen�������������������������������������������������������������������������� 687
Molekulargenetik
Marion Frohberg������������������������������������������������������������������������������ 444
MRSA
Angelika Ströbel������������������������������������������������������������������������������ 204
Neuropsychologische Therapie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Niederlassung/Zulassung
Susanne Bach-Nagel������������������������������������������������������������������������ 378
Marleen Staacke������������������������������������������������������������������������������ 596
Sabine Ben El Fahem����������������������������������������������������������������������� 258
Christian Schrade����������������������������������������������������������������������������� 634
Tyneke Evert������������������������������������������������������������������������������������ 462
Melanie Lübker�������������������������������������������������������������������������������� 427
Nordlicht aktuell
Borka Totzauer ������������������������������������������������������������������������������� 356
Jakob Wilder������������������������������������������������������������������������������������ 475
Nuklearmedizin
Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938
Onkologie
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Otoakustische Emissionen
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
Personal
Lars Schönemann (Leiter)����������������������������������������������������������������� 275
Claudia Rode (Stellvertreterin)��������������������������������������������������������� 295
Yvonne Neumann����������������������������������������������������������������������������� 577
Anke Siemers ���������������������������������������������������������������������������������� 333
Dirk Ludwig��������������������������������������������������������������������������������������� 425
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 451
Phototherapeutische Keratektomie
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
1/2 | 2016
Nordlicht
Photodynamische Therapie am Augenhintergrund
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Physikalisch-Medizinische Leistungen
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
Plausibilitätsausschuss
Hauke Hinrichsen������������������������������������������������������������������������������ 265
Susanne Hammerich������������������������������������������������������������������������� 686
Ulrike Moszeik��������������������������������������������������������������������������������� 336
Rita Maass��������������������������������������������������������������������������������������� 467
Polygrafie/Polysomnografie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Pressesprecher
Marco Dethlefsen���������������������������������������������������������������������������� 381
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������������� 396
Psychotherapie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Qualitätssicherung
Aenne Villwock (Leiterin)�������������������������������������������������������� 369/262
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 374
Qualitätszirkel/Qualitätsmanagement
Paul Brandenburg���������������������������������������������������������������������������� 637
Angelika Ströbel������������������������������������������������������������������������������ 204
Regina Steffen��������������������������������������������������������������������������������� 292
Sabrina Wienke�������������������������������������������������������������������������������� 527
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 374
QuaMaDi
Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382
Renate Krupp����������������������������������������������������������������������������������� 487
Radiologie-Kommission
Aenne Villwock................................................................................. 369
Alice Lahmann��������������������������������������������������������������������������������� 360
Cornelia Thiesen............................................................................... 458
Röntgen (Anträge)
Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533
Röntgen (Qualitätssicherung)
Alice Lahmann��������������������������������������������������������������������������������� 360
Cornelia Thiesen������������������������������������������������������������������������������ 458
Rückforderungen der Kostenträger
Björn Linders������������������������������������������������������������������������������������ 564
Schmerztherapie
Christopher Lewering����������������������������������������������������������������������� 366
Service-Team/Hotline
Telefon������������������������������������������������������������������������������������� 388/883
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 505
Sonografie (Anträge)
Ute Tasche��������������������������������������������������������������������������������������� 485
Monika Vogt������������������������������������������������������������������������������������ 630
Sonografie (Qualitätssicherung)
Susanne Willomeit��������������������������������������������������������������������������� 228
Sozialpädiatrie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Sozialpsychiatrie-Vereinbarung
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Soziotherapie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Sprechstundenbedarf
Heidi Dabelstein������������������������������������������������������������������������������ 353
Strahlentherapie
Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938
Struktur und Verträge
Simone Eberhard (Leiterin)������������������������������������������������������������� 434
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 488
aktuell
37
Service
kontakt
Telematik-Hotline��������������������������������������������������������������������������������� 888
Teilzahlungen
Brunhild Böttcher���������������������������������������������������������������������������� 231
Tonsillotomie
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Vakuumbiopsie
Stefani Schröder ����������������������������������������������������������������������������� 930
Verordnung medizinische Rehaleistungen
Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470
Verordnung (Team Beratung)
Thomas Frohberg����������������������������������������������������������������������������� 304
Stephan Reuß (Beratender Arzt)����������������������������������������������������� 351
Widersprüche (Abteilung Recht)
Gudrun Molitor�������������������������������������������������������������������������������� 439
Zulassung
Bianca Hartz (Leiterin)������������������������������������������������������������� 255/358
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 276
Zytologie
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Stelle nach Paragraf 81a SGB V: Bekämpfung von
Fehlverhalten im Gesundheitswesen
Klaus-Henning Sterzik�������������������������������������������������������������� 230/251
Prüfungsstelle
Bahnhofstraße 1, 23795 Bad Segeberg
Tel. 04551 9010 0, Fax 04551 9010 22
Beschwerdeausschuss
Dr. Johann David Wadephul (Vorsitzender)�������������������������������� 9010 0
Prof. Günther Jansen (Stellvertreter)����������������������������������������� 9010 0
Leiter der Dienststelle
Maik Luttermann (Leiter)���������������������������������������������������������� 9010 21
Dr. Michael Beyer (Stellvertreter)�������������������������������������������� 9010 14
Verordnungsprüfung
Elsbeth Kampen ����������������������������������������������������������������������� 9010 23
Sprechstundenbedarfs-, Honorar- und Zufälligkeitsprüfung
Birgit Wiese������������������������������������������������������������������������������ 9010 12
Zweitmeinungsverfahren
Nadja Kleinert��������������������������������������������������������������������������� 9010 25
Zentrale Stelle Mammographie-Screening
Bismarckallee 7, 23795 Bad Segeberg
Tel .................................................................................................... 898900
Fax ................................................................................................ 8989089
Dagmar Hergert-Lüder (Leiterin)����������������������������������������������������� 8989010
38
Nordlicht
Impressum
Nordlicht aktuell
Offizielles Mitteilungsblatt der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Herausgeber
Kassenärztliche Vereinigung
Schleswig-Holstein
Dr. Monika Schliffke (v. i. S. d. P.)
Redaktion Marco Dethlefsen (Leiter);
Prof. Jens-Martin Träder (stellv. Leiter);
Borka Totzauer (Layout); Jakob Wilder;
Delf Kröger
Redaktionsbeirat Ekkehard Becker; Dr. Ralph Ennenbach;
Reinhardt Hassenstein; Dr. Monika Schliffke
Druck
Grafik + Druck, Kiel
Fotos iStockphoto
Titelbild
Olaf Schumacher
Anschrift der Redaktion
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg,
Tel. 04551 883 356, Fax 04551 883 396,
E-Mail: [email protected], www.kvsh.de
Das Nordlicht erscheint monatlich als Informationsorgan der
Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Leserbriefe geben
nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder; sie dienen
dem freien Meinungsaustausch. Jede Einsendung behandelt die
Redaktion sorgfältig. Die Redaktion behält sich die Auswahl der
Zuschriften sowie deren sinnwahrende Kürzung ausdrücklich vor.
Die Zeitschrift, alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlichem Einverständnis des
Herausgebers. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche
Form eines Wortes genutzt wird („der Arzt“), ist hiermit selbstverständlich auch die weibliche Form gemeint („die Ärztin“).
aktuell
1/2 | 2016
Service
K ontakt
Kreisstellen
der KVSH
Kiel
Kreisstelle: Herzog-Friedrich-Str. 49, 24103 Kiel
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 93222
Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0431 9719682
Wolfgang Schulte am Hülse, Allgemeinarzt
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 541771
Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 549778
E-Mail��������������������������������������������������������������������� [email protected]
Lübeck
Kreisstelle: Parade 5, 23552 Lübeck,
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0451 72240
Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0451 7063179
Dr. Andreas Bobrowski, Laborarzt
Tel ������������������������������������������������������������������������������������������� 0451 610900
Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0451 6109010
E-Mail�������������������������������������������������������������� [email protected]
Flensburg
Kreisstelle: Meisenstraße 16, 24939 Flensburg
Tel ��������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 42939
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 46891
Dr. Wolfgang Barchasch, Frauenarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 27700
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 28149
E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected]
Neumünster
Jörg Schulz-Ehlbeck, hausärztl. Internist
Tel ������������������������������������������������������������������������������������������� 04321 47744
Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 04321 41601
E-Mail����������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Dithmarschen
Burkhard Sawade, Praktischer Arzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04832 8128
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04832 3164
E-Mail���������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Herzogtum Lauenburg
Raimund Leineweber, Allgemeinarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04155 2044
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04155 2020
E-Mail���������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Nordfriesland
Dr. Martin Böhm, Internist
Tel ��������������������������������������������������������������������������������������������� 04841 5037
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04841 5038
E-Mail����������������������������������������������������� [email protected]
1/2 | 2016
Nordlicht
Kreis Ostholstein
Dr. Bettina Schultz, Frauenärztin
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04521 2950
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04521 3989
E-Mail��������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Pinneberg
Dr. Zouheir Hannah, Orthopäde
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04106 82525
Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 04106 82795
E-Mail����������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Plön
Dr. Joachim Pohl, Allgemeinarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04526 1000
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04526 1849
E-Mail������������������������������������������������������������������ [email protected]
Kreis Rendsburg-Eckernförde
Carl Culemeyer, Allgemeinarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04353 9595
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04353 9555
E-Mail����������������������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Schleswig-Flensburg
Dr. Carsten Petersen, Internist
Tel ������������������������������������������������������������������������������������������ 04621 951950
Fax ������������������������������������������������������������������������������������������ 04621 20209
E-Mail����������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Segeberg
Dr. Dieter Freese, Allgemeinarzt
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04551 83553
Fax ���������������������������������������������������������������������������������������� 04551 879728
E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected]
Kreis Steinburg
Dr. Klaus-Heinrich Heger, Internist
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04124 2822
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04124 7871
E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected]
Kreis Stormarn
Dr. Hans Irmer, Arzt
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04102 52610
Fax ������������������������������������������������������������������������������������������ 04102 52678
E-Mail������������������������������������������������������������� [email protected]
aktuell
39
2. März | 6. April | 4. Mai | 1. Juni | 6. Juli | 3. August
7. September | 5. Oktober | 2. November | 7. Dezember
2016
An jedem ersten Mittwoch im Monat


© YingYang
für
alle Ärzte und Psychotherapeuten zu Themen aus dem Bereich der
Zulassung (Praxisübergabe, Anstellung, Verlegung, Kooperation etc.)
ohne vorherige Terminvergabe
Ort
Zulassung/Praxisberatung der KVSH, Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg
Kontakt
Bettina Fanselow, Zulassung/Praxisberatung
Tel. 04551 883 222, E-Mail: [email protected]
Karin Ruskowski, Zulassung/Praxisberatung
Tel. 04551 883 430, E-Mail: [email protected]
www.kvsh.de