Spielerische Lehrmethoden Universität Jena ist mit Spielen und

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160122_Learntec.pdf
Spielerische Lehrmethoden
Universität Jena ist mit Spielen und Simulationen vom 26.-28. Januar
auf der Learntec vertreten
"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz
Mensch, wo er spielt", hat Friedrich Schiller geäußert. Auch wenn Schiller mit Spielen wohl die
Ausbildung des Gemeinsinns meinte, so steht fest, dass Spielen eine Form der Wissensaneignung
sein kann. Und so setzen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab und an
ebenfalls auf spielerische Elemente, um Inhalte besser und tiefergehender zu vermitteln. Einige
dieser "spielerischen Lehrmethoden" werden auf der "Learntec" präsentiert. Die Messe zum
"Lernen mit IT" findet vom 26. bis 28 Januar in Karlsruhe statt. Die Universität Jena ist auf dem
Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" (Stand B70) in der DM-Arena, Halle 1 zu finden.
Mathematik anschaulicher machen
Online spielen es inzwischen mehr Menschen als Schach: "EinStein würfelt nicht". Das an
Backgammon erinnernde Spiel wurde 2004 von Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Universität Jena
entwickelt und hat inzwischen rund um den Globus zahlreiche Fans gefunden. Das Entwickeln und
Verbessern von Spielen ist jedoch nicht Selbstzweck an Althöfers Lehrstuhl für Mathematische
Optimierung, wo bereits mehrere Spiele entstanden sind. "Das Spiel zeigt, wie Wissenschaft in der
Praxis funktioniert und macht Mathematik anschaulicher", erläutert Althöfer. Er tritt bei der Learntec
mit insgesamt drei "einfachen Spielen" auf, die Mathe lernen zum Spaß machen sollen. Neben
EinStein wird der Jenaer Mathematiker "Galtoni" - eine Mischung aus "4 gewinnt" und dem
Galtonbrett - und "San Jego" - ein Türmchenbau-Spiel - präsentieren. Vorgestellt wird ebenfalls
das Computer-Programm "McRandom" des ehemaligen Mitarbeiters Dr. Jörg Sameith, mit dem
man "auf die Schnelle" einfache neue Spiele erfinden kann.
Der Mathematiker Dr. Konrad Schöbel möchte mit dem Konzept einer "Gamifizierung von
Übungsserien" an der Universität ebenfalls auf spielerische Elemente setzen, um seinen
Studierenden die Mathematik näherzubringen. "Gamifizierung heißt, Menschen durch spielerische
Elemente und psychologische Tricks dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie sonst nicht oder nur
ungern tun würden", erläutert Schöbel das Konzept, das viel in der Werbebranche verwendet wird,
hier aber "mal für etwas Sinnvolles, für langweilige Übungsaufgaben zum Beispiel, eingesetzt
wird". Das Konzept, das er auf der Messe präsentiert, verbindet ein interaktives E-Learning-System
mit der Idee der Gamifizierung zu einer Art Multiplayer-Adventure-Spiel, das nebenbei auch noch
"Soft Skills" fördern soll.
Schiffsbesatzungen auf den Notfall vorbereiten
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Um interkulturelle Kompetenzen zu fördern und Fachinhalte effektiver zu vermitteln, nutzt auch die
Forschungsstelle interkulturelle und komplexe Arbeitswelten der Universität Jena spielerische
Elemente. Vor allem Simulationen werden dort eingesetzt, um beispielsweise interkulturelle Teams
in sicherheitsrelevanten Branchen zu trainieren. Die Hintergründe sind ernst: Denn auf heutigen
Handelsschiffen etwa kommen die Crewmitglieder häufig aus unterschiedlichen Ländern und es
herrscht eine fast babylonische Sprachvielfalt - und dies in einer hochtechnisierten
Arbeitsumgebung. Damit die Crew im Ernstfall auch genau das tut, was die Brücke will, müssen
sich die verschiedenen Akteure sprachlich und kulturell verstehen, um z. B. eine Havarie zu
vermeiden. Wie schwierig das ist, simulieren die Jenaer Kommunikationsexperten, um den
Teilnehmern die Problematiken zu verdeutlichen - und im Ergebnis den Praktikern Analysen und
daraus abgeleitete Handlungsvorschläge präsentieren zu können. André John aus dem Team der
interkulturellen Kommunikationsexperten präsentiert bei der Learntec die computergestützten
heterogenen Teamtrainings "MS Goliath" und "Babylon". Babylon ist ein Trainingstool, um
Verwaltungen für die Entwicklungen in heterogenen Städten und für die gemeinschaftliche Lösung
von Problemen zu sensibilisieren - und damit auch den Gemeinsinn ganz im Schillerschen Geist zu
fördern.
Meldung vom: 22.01.2016 08:35 Uhr
Universität Jena ist mit Spielen und Simulationen vom 26.-28. Januarauf der Learntec vertreten
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