Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf

Deutsche Unternehmen
setzen zunehmend auf Datenanalysen
Studie von KPMG und Bitkom Research zeigt:
Strategische Ansätze noch selten / Mangel an Experten
Berlin und Frankfurt, 17. Juni 2015
Drei Viertel der Unternehmen in Deutschland (75 Prozent) gründen relevante Entscheidungen auf
Erkenntnissen einer Analyse von Unternehmens- oder Kundendaten. Und nahezu der Hälfte (48
Prozent) gelingt es bereits, über die Erkenntnisse aus den Datenanalysen einen konkreten Nutzen für
ihr Unternehmen zu ziehen. Das hat eine gemeinsame repräsentative Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG und des Marktforschungsunternehmens
Bitkom Research unter mehr als 700 deutschen Unternehmen ergeben.
Die Analysen erfolgen in der Regel mit vergleichsweise simplen Anwendungen wie etwa
Tabellenkalkulationsprogrammen (87 Prozent). Nur selten erfolgen bereits fortgeschrittene
Datenanalysen mittels spezieller Software (9 Prozent). Unter größeren Unternehmen mit mehr als
2.000 Mitarbeitern ist dies allerdings bereits bei jedem Dritten der Fall (33 Prozent). Fast sämtliche
Befragte, die anspruchsvolle Analysen fahren, äußern sich über die entsprechenden Resultate
„zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ (98 Prozent). Vorreiter bei den fortgeschrittenen Analysen sind die
Automobilindustrie sowie die Versicherungsbranche und der Chemie- und Pharmasektor.
Fast zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland gehen davon aus, dass die Bedeutung von
Datenanalysen im eigenen Unternehmen in den kommenden drei Jahren steigen wird (63 Prozent),
der Rest erwartet zunächst keine Veränderung.
KPMG-Partner Thomas Erwin: „Noch gestalten sich die Datenanalysen in den meisten Unternehmen
relativ einfach. In der Regel beschreiben diese lediglich einen Ist-Zustand. Weil die Innovationszyklen
aber immer kürzer werden, steigt der Druck auf Unternehmen, sich mit zukunftsorientierten
Analysen zu befassen. Für alle stellt sich die Frage, ob und wie man von Datenanalysen profitieren
kann oder gar muss, um nicht gegenüber dem Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten.“
Die Bedeutung von Datenanalysen ist bei den Befragten unumstritten: 61 Prozent betrachten diese
als einen entscheidenden Baustein für die Wertschöpfung. Mehr als die Hälfte sucht gezielt nach
Chancen, die sich durch umfassende Datenanalysen bieten (54 Prozent). Sämtliche Unternehmen
geben an, bereits heute unternehmenseigene Daten digital zu sammeln und IT-gestützt zu
verarbeiten. 81 Prozent der Befragten verwerten Kundendaten, und jeweils rund zwei Drittel ziehen
systemisch erstellte Daten (66 Prozent) wie Logdaten oder Sensordaten beziehungsweise öffentlich
verfügbare Daten (65 Prozent) wie Marktdaten oder wissenschaftliche Publikationen zu
Analysezwecken heran. Die mit den Analysen verfolgten Ziele lassen sich grundsächlich in drei
Kategorien zusammenfassen: Effizienz- und Umsatzsteigerung sowie Risikominimierung.
Großunternehmen (ab 2.000 Mitarbeiter) sind beim Thema Datenanalyse Vorreiter. Mehr als die
Hälfte dieser Unternehmen (56 Prozent) hat bereits eine Strategie für die Umsetzung von Big DataMaßnahmen entwickelt. Bei Unternehmen mit 500 bis 2.000 Mitarbeitern ist es nur ein Drittel (33
Prozent), bei noch kleineren Unternehmen sogar nur rund ein Viertel (27 Prozent). Vor allem unter
Versicherern, in der Gesundheitsbranche und im Handel sind Datenanalyse-Strategien
vergleichsweise weit verbreitet. Nachzügler sind die Branchen Energie, Automobilindustrie,
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Maschinen- und Anlagenbau sowie Telekommunikation. Hier haben weniger als ein Fünftel der
Unternehmen bereits eine entsprechende Strategie erarbeitet.
KPMG-Partner Peter Heidkamp: „Haupthindernisse auf dem Weg einer stärkeren Nutzung von
Datenanalysen sehen die Befragten vor allem in der Weitergabe von Daten an Dritte, in
Budgetrestriktionen und im Mangel an verfügbaren Analyse-Experten. Auch sehen sich viele
Unternehmen schlicht unzureichend informiert, wenn es um die Möglichkeiten von Datenanalysen
geht. Hier sind alle Beteiligten aufgerufen, den Nutzen noch deutlicher herauszustellen.“
Geschäftsführer Bitkom Research Dr. Axel Pols: „Die intelligente Auswertung von großen
Datenmengen kann Unternehmen wichtige Informationen liefern, über Marktentwicklungen,
Kundenverhalten oder auch beim Recruiting. Das Management von Daten wird für den
Geschäftserfolg in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen und alle Branchen, aber auch
alle Unternehmensbereiche, vom Marketing über den Vertrieb bis zur Produktion nachhaltig
verändern und prägen. Unternehmen, die sich rechtzeitig mit dem Datenschatz beschäftigen, der
ihnen bereits zur Verfügung steht, können sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten.“
Die Studie zum Download finden Sie hier:
http://www.bitkom-research.de/KPMG/Mit-Daten-Werte-schaffen-2015
Hinweis zur Methodik: Die Studie „Mit Daten Werte schaffen 2015“ wurde von der Bitkom Research GmbH im Auftrag des
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG erstellt. Bitkom Research hat dafür in Zusammenarbeit mit dem
Meinungsforschungsinstitut Aris insgesamt 706 nach Branchen und Größenklassen repräsentativ ausgewählte Unternehmen mit
mindestens 100 Mitarbeitern telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft.
Über die Bitkom Research GmbH
Die Bitkom Research GmbH ist ein Tochterunternehmen des BITKOM e.V. Die Bitkom Research GmbH
liefert qualitativ hochwertige Daten und Analysen zu den europäischen und internationalen Märkten
für Informations- und Kommunikationstechnik. Darüber hinaus bietet Bitkom Research
kundenspezifische Marktforschungsdienstleistungen sowie Vorträge und Workshops an.
Über die KPMG AG
KPMG gehört zu einem globalen Firmennetzwerk rechtlich selbständiger und unabhängiger
Unternehmen mit mehr als 162.000 Mitarbeitern in 155 Ländern. Auch in Deutschland gehört KPMG
zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen. Unser Ziel: eine komplexe Welt
für Unternehmen verständlicher machen. Unser Anspruch: den weltweit besten Service zu bieten.
Unser Handwerkszeug: Qualität, Innovation und Leidenschaft.
Pressekontakt:
Bitkom Research
Andreas Streim
Tel.: (030) 27 57 6 -112
E-Mail: [email protected]
Bitkom Research im Internet : www.bitkom-research.de
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marita Reuter/Thomas Blees
Tel.: (030) 20 68-11 18, -1408
E-Mail: [email protected] / [email protected]
KPMG im Internet: www.kpmg.de
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