Charta - Kinderbetreuung an der TU Wien

Das Vorhaben:
Charta
Familie in der Hochschule
Ausgangssituation
Über ein familienfreundliches Profil können Hochschulen ihre Attraktivität für Studierende, Beschäftigte, aber
auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs steigern. Passende Rahmenbedingungen führen dazu, dass die
Studierenden besser im Studium ankommen und tragen wesentlich zu einem Studienerfolg an einer Hochschule
bei. Desgleichen ist für das strategische Ziel, als Hochschule attraktiv für Nachwuchswissenschaftlerinnen und
Nachwuchswissenschaftler zu sein, ein Umfeld wichtig, das für Familien attraktiv ist.
Hochschulen, die sich auf den Weg machen, die Studien- und Arbeitsbedingungen für alle Studierenden und
Beschäftigten zu verbessern, nehmen darüber hinaus aber auch in besonderem Maße Ihre gesellschaftliche
Verantwortung wahr. Familienfreundliche Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Schwerpunkt
in der Demografiestrategie der Bundesregierung. Um dem schon heute spürbaren Fachkräftemangel und der
stetigen Alterung der Bevölkerung etwas entgegenzusetzen, sollte es an Hochschulen jungen Menschen
erleichtert werden, Studium und Familie zu vereinbaren. Die familienbewusste Gestaltung des Arbeitsortes
Hochschule ermöglicht den Beschäftigten in der Familiengründungsphase, bei der Betreuung von Kindern oder
bei der Übernahme von Pflegeverantwortung für Angehörige einen erfolgreichen beruflichen und
wissenschaftlichen Werdegang.
Projektziele
Zwölf Hochschulen des Best-Practice-Clubs „Familie in der Hochschule“ entwickelten 2012 bis 2014 gemeinsam
eine Charta zur Thematik „Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Wissenschaft mit Familienaufgaben an
deutschen Hochschulen“ entwickeln. Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer des Centrums für
Hochschulentwicklung (CHE), moderierte den Entwicklungsprozess. Vorrangiges Ziel der nach dem Best PracticeClub benannten Charta ist es, die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Wissenschaft mit Familienaufgaben im
deutschen Hochschulraum zunächst zu verankern und im erweiterten Hochschulverbund weiter zu entwickeln.
Die Charta eröffnet die Möglichkeit der Entwicklung und Etablierung eines unverwechselbaren Marken- und
Qualitätskennzeichens von Familienbewusstsein an den deutschen Hochschulen und geht damit weit über
familienorientierte Mindeststandards hinaus. Sie thematisiert die Bereiche Wissenschafts- und Führungskultur,
Selbstverantwortung und Diversity sowie Arbeits- und Studienbedingungen, Ressourcen, Infrastruktur und
Service über normative und instrumentelle Standards. Bereits familienorientierte Hochschulen und diejenigen,
die es werden wollen, können der Charta beitreten. Den Unterzeichnerinnen bietet die Charta praxisnahe,
erprobte Strategien zur Implementierung und Weiterentwicklung familienbewusster Angebote und
Maßnahmen.
Hochschulen, die bereits familienorientiert arbeiten oder ihre Strategie danach ausrichten wollen, können die
Charta unterzeichnen und damit dem Best Practice-Club beitreten. Sie signalisieren somit öffentlichkeitswirksam
ihr Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung als Bildungs- und Lebensorte, wo die Vereinbarkeit von
Studium, Beruf und Wissenschaft gelebt und selbstverständlich ist. Die Beitrittserklärung beruht auf einer
Selbstverpflichtung und der Perspektive, weitere Inhalte der Charta an der eigenen Hochschule umzusetzen.
Dabei gibt sie hohe Maßstäbe vor, so dass Familienorientierung als wichtiger und gelebter Teil der
Hochschulstrategie betrachtet wird. Die Charta bietet dabei ihren Unterzeichnerinnen den erforderlichen
gemeinsamen Rahmen, der ihnen einerseits Struktur und Orientierung, aber auch Verbindlichkeit zum
Familienbewusstsein am eigenen Hochschulstandort bietet.
Besonders herausragend ist, dass diese erfahrungsgestützte Initiative von den Hochschulen selbst getragen wird.
Eine vergleichbare, hochschulübergreifende Entwicklung ist nicht bekannt.
Projektorganisation
Die zwölf Hochschulen aus der Förderphase 2010 -2012 des Best-Practice-Clubs „Familie in der Hochschule“
können auf exzellente, familienorientierte Angebote und Strukturen an ihren Standorten verweisen. Sie zeichnen
sich dadurch als attraktive Studien- und Arbeitsorte aus und übernehmen dabei gesellschaftliche Verantwortung.
Gemeinsam wurde nach einem Weg zur Verstetigung und dem Ausbau dieses Netzwerkes gesucht und über das
Instrument der Selbstverpflichtung in Form der Charta „Familie in der Hochschule“ gefunden.
Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), vertreten durch Prof. Dr. Frank Ziegele, unterstützte den
Entwicklungsprozess der Charta und trägt damit wesentlich zur Ergebniserreichung bei. Das Bundesministerium
für Inneres, Arbeitsstab "Angelegenheiten der neuen Bundesländer", Mitinitiator des Best-Practice-Clubs im Jahr
2008 wurde über den Entwicklungsprozess und die Ergebnisse zur Charta-Entwicklung laufend informiert. Ebenso
war der Dachverband der Studentenwerke (DSW) in die Entstehung der Charta eingebunden. Ermöglicht wurde
das ehrgeizige Vorhaben durch die Förderung der Robert Bosch Stiftung.
Der Club strukturierte sich in Arbeitskreisen, gegliedert nach thematischen Schwerpunkten. Dabei steht das
gemeinsame Arbeiten an inhaltlichen Schwerpunkten im Vordergrund. Der Hochschule Wismar obliegt die
Antragstellung und die Berichterstattung gegenüber den Förderern sowie zusammen mit der Friedrich-SchillerUniversität Jena und Fachhochschule Potsdam die organisatorische Koordination der Clubarbeit zur ChartaEntwicklung.
Förderung
Das ehrgeizige Vorhaben der Entwicklung und Etablierung einer Charta zur Thematik Vereinbarkeit von Studium,
Beruf und Wissenschaft mit Familienaufgaben an deutschen Hochschulen wird als Strategieentwicklung zu einer
nachhaltigen Chancengerechtigkeit und Familienorientierung in der Wissenschaft durch die Robert Bosch
Stiftung gefördert.
Der Hochschulverbund
Best-Practice-Club „Familie in der Hochschule“
Der Verbund „Familie in der Hochschule“ verfolgt das Ziel, deutsche Hochschulen familienfreundlicher zu
gestalten und orientiert sich an den folgenden übergeordneten Zielen:



Vorantreiben des gesellschaftspolitischen Wandels hin zur familienorientierten Hochschule;
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen durch familienorientierte Konzepte sowie
Förderung der regionalen Entwicklung durch spezifische Standortvorteile und Vernetzungen im
Kontext familienorientierter Hochschulen.
Historie
Zwischen 2007 und 2009 gab es eine erste Kooperation des Beauftragten für die Neuen Bundesländer mit der
Robert Bosch Stiftung und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung. In diesem Projekt wurden acht
Hochschulen bei der Entwicklung vorbildlicher Maßnahmen der Familienorientierung gefördert. Die Hochschulen
haben in einem Best-Practice-Club wechselseitig durch Austausch ihrer Erfahrungen gelernt und dadurch
Synergien in der Umsetzung der Familienorientierung erzielt.
Koordiniert von der Geschäftsstelle des Programms im CHE ist dieses erfolgreiche Konzept von 2010 bis 2012 mit
zwölf Hochschulen in eine weitere Runde gegangen. Die Fördererinnen und Förderer, Partnerinnen und Partner
setzten sich in diesem Anschlussprojekt neue Ziele, um das Thema Familienfreundlichkeit von Hochschulen in die
nächste Entwicklungsstufe zu führen. Insbesondere ging es darum, den gesellschaftspolitischen Wandel
voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen durch familienbewusste Konzepte zu
verbessern. Regionale Entwicklungen sollten gefördert werden, um spezifische Standortvorteile zu nutzen und
die Vernetzungen zwischen Hochschulen und Wirtschaft auszubauen.
Der Club strukturierte sich bis zum Jahr 2012 in drei Arbeitskreise nach den thematischen Schwerpunkten
-
Familienunterstützende Angebote und Dienstleistungen,
Familienunterstützende Studienbedingungen und
Regionale Allianzen für Familienfreundlichkeit.
Die erarbeiteten Handreichungen, Werkzeuge und Leitfäden, die über die Website www.familie-in-derhochschule.de veröffentlicht wurden, sind praxiserprobt und besitzen eine exzellente Qualität.
Im Anschluss an die zweite Förderphase bis 2014 entwickelten die Hochschulen des Hochschulverbunds
gemeinsam mit dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) die Charta „Familie in der Hochschule“ zum
Thema Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Wissenschaft mit Familienaufgaben. Im Januar 2014 wurde
schließlich die Charta „Familie in der Hochschule“ veröffentlicht und erstmalig im Rahmen der ersten
Jahrestagung des Best Practice-Clubs im Mai 2014 von 47 Hochschulen unterzeichnet. Auf der Jahrestagung 2015
werden weitere 22 Hochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet und erstmalig aus Österreich, die Charta
„Familie in der Hochschule“ unterzeichnen.
Die Unterzeichnung erfolgt durch die jeweiligen Hochschulleitungen, die damit das Zeichen setzt, dass
Familienorientierung als Teil des Hochschulprofils Führungsaufgabe ist.
Die wachsende Zahl der Hochschulen, die sich zur Charta „Familie in der Hochschule“ bekennen, ist Ausdruck für
die steigende Anerkennung der Charta als Instrument zum umfassenden Ausbau der Familienorientierung an
Hochschulen. Diese Charta dient damit bereits jetzt als unverwechselbares Marken- und Qualitätskennzeichen
der Familienorientierung an den Hochschulen.
Das Netzwerk
Durch die Mitgliedschaft im Best-Practice Club (teilweise seit 2008) ist ein einmaliges, weiter wachsendes
Netzwerk entstanden, das sich durch einen bundesweiten Dialog und partnerschaftliches Arbeiten auf
Augenhöhe auszeichnet.
Seit Anfang 2010 bis Ende 2012 haben folgende Hochschulen im Club zusammengearbeitet:
-
Beuth Hochschule für Technik Berlin
Fachhochschule Brandenburg
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Technische Universität Dresden mit Studentenwerk Dresden
Universität Erfurt
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst – Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Universität Konstanz
Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Fachhochschule Potsdam
Eberhart Karls Universität Tübingen
Hochschule Wismar
Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen, die bereits familienorientiert arbeiten oder ihre Strategie
fokussiert danach ausrichten wollen, können seit 2014 jeweils auf der Jahrestagung des Best Practice Clubs
„Familie in der Hochschule“ die gleichnamige Charta unterzeichnen. Damit gehen sie öffentlichkeitswirksam eine
Selbstverpflichtung ein, die Vereinbarkeit von Familienaufgaben mit Studium, Lehre, Forschung und
wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten zu fördern. Die in der Charta festgelegten Standards werden diese
Hochschulen eigenverantwortlich umsetzen und langfristig weiterentwickeln. Mit der Unterzeichnung der Charta
tritt die jeweilige Hochschule dem Best Practice-Club „Familie in der Hochschule“ bei und erklärt sich im Sinne
des Selbstverständnisses des Clubs bereit:
- zum Engagement der Leitung in strategischen Fragen zur Familienorientierung,
- zur regelmäßigen Teilnahme an Arbeitstreffen mit kollegialem Austausch und an der jährlichen Tagung,
- zur Berichterstattung über die Umsetzung der Charta auf der Tagung und auf der Homepage des Clubs
sowie
- zur zeitweiligen Übernahme von Aufgaben im Best Practice-Club (z. B. Pflege der Homepage, XingGruppe, Newsletter, Tagungsorganisation).
Mitgliedshochschulen
Unterzeichnung der Charta „Familie in der Hochschule“ 2014
- 47 Hochschulen (Aufzählung alphabetisch nach dem Ort):
Universität Augsburg
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Beuth Hochschule für Technik Berlin
Fachhochschule Brandenburg
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
Hochschule Bremerhaven
Technische Universität Clausthal
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Technische Universität Darmstadt
Technische Hochschule Deggendorf
Technische Universität Dortmund
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Fachhochschule Düsseldorf
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Fachhochschule Frankfurt a. M.
Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Hochschule Furtwangen
Georg-August-Universität Göttingen
Universitätsmedizin Göttingen
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Hamburger Fern-Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Universität Hohenheim
Friedrich-Schiller Universität Jena
Karlsruher Institut für Technologie
Universität zu Köln
Fachhochschule Köln
Deutsche Sporthochschule Köln
Hochschule Koblenz
Universität Konstanz
Universität Leipzig
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Leuphana Universität Lüneburg
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Universität Paderborn
Fachhochschule Potsdam
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Universität Stuttgart
Technische Hochschule Wildau
Hochschule Wismar
Unterzeichnung der Charta „Familie in der Hochschule“ 2015
-
22 Hochschulen
davon zwei aus Österreich
mit der Unterzeichnung der Universität Potsdam sind alle Hochschulen des Landes Brandenburg
Mitglied im Best Practice-Club
- Aufzählung Hochschulen (Aufzählung alphabetisch nach dem Ort):
Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Freie Universität Berlin
Ruhr-Universität Bochum
Hochschule Darmstadt
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Medizinische Universität Graz
Technische Universität Ilmenau
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Hochschule Mannheim
Hochschule für Musik und Theater München
Universität der Bundeswehr München
Hochschule Neubrandenburg
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Technische Hochschule Nürnberg
Universität Passau
Universität Potsdam
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Fachhochschule Stralsund
Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
Hochschule Trier
Technische Universität Wien
Kontakt
www.familie-in-der-hochschule.de
[email protected]
Fragen zur Arbeit des Best Practice-Clubs beantworten gern die Sprecherinnen des Best Practice-Clubs:
Tanja Edelhäußer
Universität Konstanz
Referentin für Gleichstellung und Familienförderung
0049 75 31- 88 53 14
[email protected]
Jeannette Kratz
Technische Universität Dortmund
Stabsstelle Chancengleichheit, Familie und Vielfalt
0049 23 17- 55 43 47
[email protected]
Heike Bartholomäus
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Referentin für Familienorientierung und Dual Career
0049 355- 69 35 78
[email protected]