Kinder mit AD(H)S: Informationen und

DEPARTEMENT
BILDUNG, KULTUR UND SPORT
Abteilung Volksschule
Christian Aeberli
Abteilungsleiter
Bachstrasse 15, 5001 Aarau
Telefon direkt 062 835 21 01
Telefon zentral 062 835 21 00
[email protected]
www.ag.ch/volksschule, www.schulen-aargau.ch
An die
Lehrpersonen
Schulleiterinnen und Schulleiter
Schulpflegerinnen und Schulpfleger
der Aargauer Volksschulen
26. Oktober 2015
Einladung zur Informationsveranstaltung
"Kinder mit AD(H)S: Informationen und Unterstützung für Eltern und Lehrpersonen"
Sehr geehrte Damen und Herren
Aufgrund grosser Nachfrage wird die Veranstaltung "Kinder mit AD(H)S: Informationen und Unterstützung für Eltern und Lehrpersonen" vom Mai 2015 wiederholt. Das BKS lädt Sie – gemeinsam mit
elpos Aargau Solothurn – ganz herzlich dazu ein.
Kinder mit AD(H)S: Informationen und Unterstützung für Eltern und Lehrpersonen
Datum:
Donnerstag, 26. November 2015
Zeit:
19.00 bis 21.00 Uhr
Ort:
Weiterbildungszentrum Lenzburg (Aula), Neuhofstrasse 36, 5600 Lenzburg
Referent:
Fabian Grolimund, Psychologe FSP, Leiter Akademie für Lerncoaching
Anmeldung:
Bis am 19. November 2015 an das Departement Bildung, Kultur und Sport
([email protected] oder Tel. 062 835 21 10)
Der Lernpsychologe Fabian Grolimund wird auf kurzweilige und lebendige Weise wichtige Informationen zum Thema vermitteln und konkrete Tipps geben, die Sie zu Hause respektive im Klassenzimmer umsetzen können. Ihre Fragen sind während des gesamten Referats stets willkommen.
Wir freuen uns auf einen aufschluss- und erkenntnisreichen Abend mit Ihnen.
Freundliche Grüsse
Christian Aeberli
Abteilungsleiter
Beilagen
• Flyer zur Infoveranstaltung
• Artikel Grolimund "Lernen mit ADHS: Eine Herausforderung"
Kinder mit AD(H)S: Informationen und Unterstützung
für Eltern und Lehrpersonen
Donnerstag, 26. November 2015, 19-21 Uhr, Weiterbildungszentrum Lenzburg (Aula)
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern
Kinder mit einem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit oder ohne Hyperaktivität fordern
ihre Eltern und Lehrkräfte in besonderem Masse. Die Erziehung und der Unterricht gestalten
sich deutlich schwieriger und führen Eltern wie auch Lehrkräfte ‒ auch wenn sie über hohe
Erziehungs- und Unterrichtskompetenzen verfügen ‒ bisweilen an ihre Grenzen.
Die Lern- und Hausaufgabensituation wird nach einer Studie des AD(H)S-Experten Prof.
Manfred Döpfner von den Eltern als besonders belastend empfunden. Hier wirken sich die
Verträumtheit, die Unaufmerksamkeit, aber auch die Hyperaktivität und Impulsivität der
Kinder besonders stark aus.
Der Vortrag geht auf diese Schwierigkeiten ein und zeigt konkrete Strategien auf, die Eltern,
Lehrkräfte und Kinder bei der Unterrichts-, Lern- und Hausaufgabensituation entlasten.
Im Zentrum stehen folgende Fragen:
Ø Was ist ADS/ADHS und wie wirkt es
sich auf das Lernen aus?
Ø Wie kann mit Widerstand beim Lernen
in der Schule und zu Hause
umgegangen werden?
Ø Wie können Eltern zu Hause gute
Lernbedingungen schaffen?
Ø Wie sieht eine gelungene
Zusammenarbeit zwischen Schule und
Elternhaus in diesem Bereich aus?
Antworten auf diese und andere Fragen gibt der Lernpsychologe Fabian Grolimund am Donnerstag,
26. November 2015, von 19-21 Uhr, im Weiterbildungszentrum Lenzburg an der Neuhofstrasse 36.
Das Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau sowie elpos Aargau Solothurn laden
Eltern von Kindern und Jugendlichen mit ADS und ADHS sowie Lehrkräfte herzlich zu dieser
Informationsveranstaltung ein.
Anmeldungen bitte an das Departement Bildung, Kultur und Sport via Mail oder Telefon bis am
19. November 2015 ([email protected] oder Tel. 062 835 21 10).
Lernen mit ADHS: Eine Herausforderung
Fabian Grolimund
Eltern und Lehrpersonen stossen bei ADHS-betroffenen Kindern oft an ihre Grenzen. Lehrpersonen
empfinden ein deutlich höheres Stressniveau beim Unterrichten dieser Kinder. Eltern berichten von
Hausaufgabenmarathons, die sich über Stunden hinziehen, weil sich die Kinder nicht konzentrieren
können, von Konflikten und Organisationsproblemen.
Im Unterricht wirken betroffene Kinder oft abwesend und hoch ablenkbar. Hyperaktiv-impulsive
Kinder haben Mühe zu warten, bis sie an die Reihe kommen. Sie platzen mit Antworten heraus,
lenken andere Schüler ab oder stehen auf und gehen im Schulzimmer herum.
Oft können kleine Hilfestellungen den Alltag der betroffenen Kinder, ihrer Eltern und Lehrpersonen
erleichtern, wie das folgende Beispiel zeigt:
Ein kleiner Kniff für mehr Konzentration
Wie gut Kinder mit ADHS ihre Aufmerksamkeit lenken können hängt auch davon ab, worauf ihre
Eltern und Lehrpersonen den Fokus legen.
Kindern mit Aufmerksamkeitsproblemen hören fast täglich die folgenden Botschaften:
·
·
·
·
"Du bist immer in den Wolken!"
"Nie hörst du zu!"
"Du träumst schon wieder..."
"Hallo! Ist da jemand?"
Diese Botschaften können - gemeinsam mit der Diagnose - in das Selbstkonzept des Kindes
einfliessen. Bald sagt sich das Kind selbst:
·
·
"Ich kann mich nicht konzentrieren"
"Ich habe halt ADHS..."
Es wäre für Kinder mit der Diagnose ADHS
nützlicher, wenn wir als Eltern und Lehrpersonen
unseren Fokus neu ausrichten und nach Momenten
Ausschau halten, in denen das Kind zuhört oder
konzentriert arbeitet. In diesen Momenten könnten
wir dem Kind eine kurze Rückmeldung geben:
-"Du hörst gut zu"
-"Hey, du bist gerade sehr konzentriert"
Das mag im ersten Moment etwas sonderbar
klingen, hat aber positive Auswirkungen auf
mehreren Ebenen:
Kommunikation positiver Erwartungen: Die trauen mir das zu!
Sie teilen dem Kind auf diese Weise indirekt mit: "Ich erwarte von dir, dass du zuhörst und dich
konzentrierst und glaube auch, dass du das immer wieder schaffen kannst!"
Förderung der Selbstwirksamkeit: Ich kann das!
Ein Kind, das in einer Woche sieben oder zehn Mal gehört hat "Du bist gerade sehr konzentriert!",
baut die Überzeugung auf, dass es in der Lage ist, aufmerksam zu sein – nicht immer, aber immer
wieder.
Aufbau einer positiven Beziehung: Für die will ich das tun!
ADHS-betroffene Kinder erfahren viel Kritik und Abwertung. Wenn wir ihre Anstrengungen sehen
und sie bei guten Momenten "erwischen", wirkt dies motivierend und beziehungsfördernd. Für
solche Lehrpersonen und Eltern will sich das Kind anstrengen - und da Konzentration und Motivation
eng verknüpft sind, wird es sich immer wieder von neuem bemühen, sich auf die Arbeit einzulassen.
Aufbau von Selbststeuerungskompetenzen: So fühlt sich Konzentration an!
Wenn wir ein Kind mehrfach darauf hinweisen, dass es in einem bestimmten Moment konzentriert
ist, beginnt es verstärkt auf diesen Zustand zu achten. Es nimmt die Körperspannung wahr, die
Gefühle und Gedanken, die diesen Zustand begleiten. Je besser es diesen Zustand kennt, desto
rascher merkt es, wenn die Konzentration nachlässt - und kann in diesem Fall bewusst gegensteuern.
Vortrag: „Kinder mit ADHS: Informationen und Unterstützung für Eltern und
Lehrpersonen“
Weitere praxiserprobte Tipps für Eltern und Lehrpersonen erhalten Sie am Vortrag von Fabian
Grolimund, der am 26. November von 19 bis 21 Uhr in Lenzburg stattfindet.
Adresse: Weiterbildungszentrum Lenzburg (Aula), Neuhofstrasse 36, 5600 Lenzburg
Mehr über den Referenten erfahren Sie unter: www.mit-kindern-lernen.ch