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24. August 2015
Kalte Nahwärme möglich? Brunnen soll Aufschluss geben
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Bohrung eines Pilotbrunnens im Neubaugebiet Hohe Straße
Untersuchung des energetischen Potenzials des Grundwassers
Weil am Rhein. Die Kalte Nahwärme ist laut Quartierskonzept eine wirtschaftliche und
ökologisch sinnvolle Variante, um das Neubaugebiet Hohe Straße mit Wärme zu versorgen.
Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Grundwasser in geeigneter Temperatur zur
Verfügung steht und die chemische Zusammensetzung des Wassers dafür geeignet ist. Um
dies zu untersuchen, bohrt derzeit eine Fachfirma im Auftrag der Stadt Weil am Rhein und
der Energiedienst AG einen Pilotbrunnen im Neubaugebiet. Der rund 20 Meter tiefe Brunnen
soll Aufschluss darüber geben, ob das Grundwasser hier als Wärmequelle für das
Neubaugebiet nutzbar ist. Bestandteil der Untersuchungen sind auch Pumpversuche, um
die Grundwasserergiebigkeit zur ermitteln. Sie ist entscheidend dafür, ob das gesamte
Neubaugebiet oder nur Teilgebiete versorgt werden können.
"Bei der Zentralen Feuerwache und dem Betriebshof haben wir mit der Kalten Nahwärme
seit 2008 sehr gute Erfahrungen gemacht. Diese möchten wir nun auch im größeren Stil in
dem Neubaugebiet "Hohe Straße" nutzen und den Grundstückseigentümern ein attraktives
Angebot bieten. Damit würden wir einen wichtigen Beitrag beim Klimaschutz leisten. Bleibt
zu hoffen, dass sich die Erwartungen an den Grundwasserstrom erfüllen", erklärt
Bürgermeister Christoph Huber.
„Es ist sehr sinnvoll, beim Neubaugebiet Hohe Straße die Grundwasserwärmenutzung
näher zu untersuchen“, sagt Jörg Bleile, Spezialist für Kalte Nahwärme bei Energiedienst.
„Mit dieser Technik nutzen wir die meiste vor Ort vorhandene Energie aus regenerativen
Quellen und müssen nur geringe Energie von außen zuführen. Auch die
Feinstaubemissionen sind hier am geringsten.“ Zudem könnte diese Lösung mit
Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gebäude sowie Reststrom aus örtlichen
Blockheizkraftwerken oder regionalen Wasserkraftwerken kombiniert werden. „Da wenig
zusätzliche Energie eingesetzt werden muss, ist bei dieser Lösung die langfristige
Preissteigerung auch am geringsten. Das ist positiv für die Eigentümer. Ebenso positiv ist,
dass bei dieser Technik, die Gebäude im Sommer auch gekühlt werden können“, ergänzt
Jörg Bleile.
Bei der Kalten Nahwärme nutzen Wärmepumpen die Temperatur des Grundwassers. Bei
dieser Variante wird Grundwasser gefördert, das circa 10-11° C warm ist und über nicht
isolierte Wasserleitungen zu den Gebäuden verteilt wird. Nachdem die Wärmepumpen dem
Grundwasser Wärme entzogen haben, wird es mit einer Temperatur von rund 6° C wieder
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zurückgeleitet. Ein Wärmespeicher im Gebäude stellt darüber hinaus sicher, dass immer
ausreichend Wärme vorhanden ist.
Die Stadt Weil am Rhein hatte Energiedienst beauftragt, für das Gebiet Bleichäcker / Hohe
Straße ein energetisches Quartierskonzept zu erarbeiten. Die Ergebnisse hatten Stadt und
Energieversorger Ende des vergangenen Jahres vorgestellt. Seitdem laufen die
Detailuntersuchungen und die Planungen.
Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe erzeugt ausschließlich Ökostrom. Seit 1999 erhalten alle
Haushaltskunden Ökostrom der Marke NaturEnergie, seit 2011 ist klimaneutrales Gas im
Angebot. Zudem bietet die Unternehmensgruppe Dienstleistungen im Bereich Wärme und
dezentraler Erzeugung an. Zu den regionalen und überregionalen Kunden gehören rund
250.000 Privat- und Gewerbekunden, rund 18.000 Geschäftskunden und 44
weiterverteilende kommunale Kunden. Rund 11 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden
2014 verkauft. Im Netzgebiet der ED Netze GmbH leben rund 770.000 Menschen, die mit
Energie versorgt werden. Die Energiedienst-Gruppe beschäftigt rund 850 Mitarbeiter, davon
sind rund 40 Auszubildende. Zur Energiedienst Holding AG gehören die Energiedienst AG,
die ED Netze GmbH, die NaturEnergie AG, die EnAlpin AG im Wallis sowie die Tritec AG.
Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie BadenWürttemberg AG in Karlsruhe.
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