4 | 15 about Im Verborgenen glänzen Hidden Champions | 06 Der Mittelstand ist gut für Weltklasseleistungen Produkte und Innovationen | 30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse | 36 Weichenstellungen für die Energiewende Das Kundenmagazin von ABB Deutschland Fotos Seite 2 oben und Titelbild: Ben van Skyhawk; Foto Seite 3 rechts: Luca Siermann Inhalt Unser Titelbild Ein eleganter Anzug, den Siegerpokal hinter dem Rücken versteckt – dieses Motiv symbolisiert die Spitzenklasse und die Bescheidenheit der unbekannten Leistungsträger. 06 about Hans-Georg Krabbe Vorstandsvorsitzender ABB Deutschland Im Netz Im Verborgenen glänzen Die mittelständischen Weltmarktführer sind oft unbekannter als ihre herausragenden Produkte. Sie heißen Hidden Champions. 4 |15 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Anfang September haben wir die nächste Stufe unserer Next-Level-Strategie bekannt gegeben. Damit werden wir für Sie die Zusammenarbeit mit ABB weiter vereinfachen und verbessern. Eine der wichtigsten Änderungen, die wir Anfang 2016 umsetzen, ist die Neuorganisation unserer Geschäftsfelder. Ab 1. Januar gibt es vier Divisionen: Stromnetze, Elektrifizierungsprodukte, Prozessautomation sowie Industrieautomation und Antriebe. Damit reduzieren wir die Schnittstellen, können unsere Angebote besser bündeln, wir können Sie zielgerichteter bedienen und Ihnen so zu zusätzlicher Wertschöpfung verhelfen. Die neue Division Stromnetze wird der weltweit führende Anbieter bei Energieund Automatisierungslösungen für das Netz sein. Unsere Aktivitäten der Mittelund Niederspannungsprodukte haben wir in der zweiten neuen Division Elektrifizierungsprodukte zusammengefasst. In der Division Prozessautomation bündeln wir unsere gesamten Leittechnik-Aktivitäten für Industriekunden und Energieversorger. Die Division Industrieautomation und Antriebe bietet Ihnen mit Industrierobotern, Motoren, Generatoren, Antrieben und Leistungselektronik ein komplettes Portfolio für die Fabrikautomatisierung. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Neuausrichtung noch flexibler und schneller auf Ihre Bedürfnisse eingehen können. Ihre Anregungen nehmen wir gerne entgegen. Schreiben Sie uns. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Ihr Per QR-Code direkt zum Digital-Magazin Lesen Sie die about auch digital unter new.abb.com/de/kundenmagazin 2 ABB about 4 | 15 Inhalt 26 18 Wo dosierte Kräfte sinnvoll walten Vier IRB 6640 und ein IRB 6650S fertigen bei Main Automation bis zu 21 Rotorvarianten in beliebiger Reihenfolge – und das fehlerfrei. Täuschend echt trainieren Zur Schulung von Bedienern, die komplexe Produktionsanlagen steuern müssen, nutzen Simulatoren das Original-Leitsystem. Fokus Fertigungsautomatisierung 06 24 11 Im Verborgenen glänzen Stetige Innovationen, hoher Wettbewerbsdruck und überragende Leistungsbereitschaft machen Weltmarktführer „Die Ambition, der Beste zu sein“ Professor Hermann Simon im Interview über das Phänomen der Hidden Champions 26 28 Das große Los bei kleinen Losen Eine flexible Roboterschweißzelle macht das Laserschneiden bei Kleinserien effizient Wo dosierte Kräfte sinnvoll walten ABB-Roboter reagieren automatisch auf beliebig wechselnde Produktvarianten Kompakt und leistungsstark Rota verwendet Smissline TP bei Spezialmaschinen für die Pharmaindustrie Energietechnik 13 14 16 17 Schalten im luftleeren Raum Vakuumkammern für die Mittelspannung Energie aus der Nordsee ABB übergibt Offshore-Netzanbindung DolWin1 System für die Zukunft Müllverbrennungsanlage migriert auf Symphony Plus Trafos für alle Spannungen Rahmenvertrag mit Netze BW Prozessautomatisierung 18 21 22 Täuschend echt trainieren Simulatoren nutzen das Original-Leitsystem Rekordverdächtiger Service nach Brand Einsatz vor Ort und im Labor Win-win für Umwelt und Bilanz Bei Gelita amortisieren sich ABB-Antriebe nach einem Jahr Produkte 30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse 36 Weichenstellungen für die Energiewende ABB-Vorstandsmitglied Martin Schumacher im Interview 04 38 39 Nachrichten Blickpunkt Leserservice, Impressum ABB about 4 | 15 3 Nachrichten Ohne Treibhausgas Die 170-kV- und 24-kV-Schaltanlagen im Umspannwerk des ewz sind die weltweit ersten, die mit dem neuen Gasgemisch von ABB isoliert sind. Zürich. Eine innovative ABB-Technologie feierte Weltpremiere in den Schaltanlagen des Elektrizitätswerks Zürich (ewz): Seit August wird in dessen neuem Umspannwerk erstmals ein neues ökoeffizientes Gasgemisch als Alternative zum bisherigen Isolationsmedium SF6 (Schwefelhexafluorid) eingesetzt. Das neue Gemisch basiert auf Fluorketonen. Diese Verbindung hat ABB gemeinsam mit dem Technologieunternehmen 3M entwickelt. Ihr Treibhauspotenzial ist um fast 100 % geringer als das von SF6. Sie ist dabei aber genauso leistungsfähig und zuverlässig wie ihr Vorgänger. ABB lieferte für das neue 3x50-MVA-Umspannwerk des ewz Schaltfelder, die 170 kV und 24 kV schalten können. Speziell dafür entwickelt, sind sie die weltweit ersten Hoch- und Mit- telspannungsschaltanlagen, die mit dem neuen Gasgemisch isoliert sind. Zudem benötigen sie in dem 15 m unter der Erde gelegenen Umspannwerk fast 70 % weniger Platz als die vorherige, luftisolierte Schaltanlage aus dem Jahr 1949. Weitere Infos: http://bit.ly/1KOn5OO Sonnenflieger bricht Rekorde Mannheim. Drei neue Rekorde brach der Sonnenflieger Solar Impulse 2 auf der schwierigsten Etappe seiner Weltumrundung. Auf der Strecke von Japan nach Hawaii, die Pilot André Borschberg Ende Juni bewältigte, war das Solarflugzeug insgesamt 117 Stunden und 52 Minuten in der Luft. In dieser Zeit legte es eine Strecke von 7.200 km zurück. Damit stellte 4 ABB about 4 | 15 André Borschberg nicht nur neue Rekorde für die längste Strecke und den längsten Flug mit einem Solarflugzeug auf. Er brach zudem den Rekord des amerikanischen Abenteurers Steve Fossett für den längsten Nonstop-Soloflug ohne Auftanken. Die Batterien des Solarflugzeugs erlitten auf dieser Etappe jedoch irreversible Schäden durch Überhitzung, die zunächst behoben werden müssen. Anfang April 2016 wird der Sonnenflieger seine Weltumrundung in Richtung USA fortsetzen, um dann über den Atlantik nach Europa und schließlich zum Ausgangspunkt in Abu Dhabi zurückzufliegen. Weitere Infos: new.abb.com/de/betterworld Nachrichten kurz notiert Erfolgreich installiert Auftragsplus bei ABB In einem weiterhin anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld setzte sich die positive Entwicklung bei ABB Deutschland fort. Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2015 stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 %; die Umsätze legten um 9 % zu. In Verbindung mit einer gestiegenen Profitabilität einzelner Bereiche führte dies zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses (EBITA). Ausgezeichnete about Das ABB-Kundenmagazin about wurde bei den diesjährigen FOX AWARDS mit dem Corporate Media Effizienz Award in Silber ausgezeichnet. Der FOX AWARD SILBER ist das Prüfsiegel für ein hervorragendes Kommunikationskonzept und bestätigt der Publikation eine weit überdurchschnittliche Wirkungskraft. Neuer Katalog – print und digital Produkte für die elektrische Ausrüstung und Automatisierung stellt ABB Stotz-Kontakt im neuen Katalog „Niederspannungsprodukte 2015 – 2017“ vor. In der zugehörigen Preisliste lassen sich die Produkte über Bestellnummer oder Typ bequem finden. Zusätzliche Informationen im Web werden in Katalog und Preisliste verlinkt. Die Verknüpfungen zu Koordinationstabellen sowie zu CAE-/ECAD-Daten und Kalkulationstools erleichtern die Entscheidung für das richtige Produkt. Den Katalog und die Preisliste gibt es digital oder zur Bestellung als Printversion unter www.abb.de/stotzkatalog. Alle Informationen und Tools sind zugänglich unter www.abb.de/stotz-kontakt. DolWin beta auf dem Weg zum Installationsort in der deutschen Nordsee. Zürich. 45 km vor der deutschen Küste hat ABB mit DolWin beta die weltweit leistungsstärkste Offshore-Konverterplattform installiert – ein Meilenstein im Projekt DolWin2, das ABB für den Übertragungsnetzbetreiber TenneT realisiert. Die Plattform wandelt auf einer Spannungsebene von 320 kV den auf See generierten Wechselstrom um, bevor er mittels Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) effizient zum Festland transportiert wird. Mit einer Kapazität von 916 MW kann DolWin2 über eine Million Haushalte mit umweltfreundlicher Energie versorgen. Bei ihrer Installation wurden die Stahlbeine der Plattform zunächst mit Wasser befüllt, um diese auf den Meeresboden abzusenken. Für eine dauerhafte Stabilisierung wurde das Wasser anschließend durch schwereren Kies ersetzt. „Die Installation einer derart gigantischen Plattform zählt zu den schwierigsten Vorgängen bei der Lieferung einer Offshore-Netzanbindung“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechnik-Systeme bei ABB. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen wichtigen Projektmeilenstein reibungslos erreicht haben.“ Bank unterm Hammer Mannheim. Zum 15-jährigen Jubiläum der Partnerschaft von ABB mit Special Olympics Deutschland versteigert ABB Ende des Jahres die bunte Bank aus Kabelbindern, die Athleten und Besucher bei den Special Olympics Winterspielen in Inzell im März zu bauen begonnen hatten. „Die Teilnahme war so überwältigend, dass die erste Sitzbank bei den Spielen bereits fertiggestellt wurde“, freut sich ABB-Projektleiterin Uta Windel. Die nächste Bank machte Station auf der Hannover Messe. Auf dem ABB-Stand der Fachmesse SPS im November in Nürnberg soll sie zu einer Sitzgruppe mit Tisch wachsen. Die Versteigerung zugunsten von Special Olympics Deutschland läuft online und startet voraussichtlich Anfang Dezember. Detailierte Informationen zur Versteigerung gibt es demnächst unter www.abb.de/specialolympics/15jahre. Zu Gast bei ABB auf der Hannover Messe: die Kabelbinderbank von Special Olympics. ABB about 4 | 15 5 Fot Seite Foto e XY: XY: V Vorname orna rrna na am me N Nachname; achn achname; chn h ame; Foto F o Seite XY Fot XY: Vorn Vorname rname am Nach a Na Nachname nam name Foto: Ben van Skyhawk Fokus Im Verborgenen glänzen 6 ABB about 4 | 15 Fokus Wenig bekannte, mittelständische Weltmarktführer – das ist die kurze Definition für Hidden Champions. Die Zusammenarbeit mit ihnen zeichnet sich durch hohe Ansprüche an Produkte, Flexibilität und Innovationsgeist aus. Dabei ist von Vorteil, dass ABB die gleiche DNA wie sie in sich trägt – die frühe BBC war mit ihren Dampfturbinen selbst ein Hidden Champion. S ie heißen Herrenknecht, Desma, Flexi, Schuler oder PB Swiss Tools – schon einmal gehört? Wahrscheinlich eher nicht. Die Unternehmen sind Weltmarktführer und agieren doch häufig ohne große Öffentlichkeit. Im Erfolgsphänomen des deutschsprachigen Mittelstands stellen sie eine besonders interessante Facette dar: die Hidden Champions. Sie alle zeichnet aus, dass ihre Produkte und Leistungen viel bekannter als sie selbst sind. Oder wer hätte gewusst, dass die Genannten den Weltmarkt für Tunnelbohrgeräte, Maschinen zur Direktansohlung von Schuhen, Hunderollleinen, Pressen und ergonomische Schraubendreher anführen? „Die Hidden Champions werden durch drei Kriterien definiert: Sie müssen weltweit einer der Top 3 in ihrem Markt oder Nummer 1 auf ihrem Kontinent sein, weniger als fünf Milliarden Euro Umsatz machen und im Publikum relativ unbekannt sein“, sagt Professor Hermann Simon, Chairman von Simon-Kucher & Partners, der das Phänomen Hidden Champions als erster systematisch untersucht hat. „In Kurzform: Hidden Champions sind wenig bekannte, mittelständische WeltmarktfühABB about 4 | 15 7 Fokus rer.“ Weltweit gibt es knapp 3.000 solcher Eliteunternehmen des Mittelstands. Überwältigende 1.500 von ihnen sind in Deutschland beheimatet, etwas über 100 gibt es in der Schweiz. Hermann Simon hat ermittelt, dass Hidden Champions ein Phänomen darstellen, das es in so großer Breite außer in Deutschland nur noch in der Schweiz und in Österreich gibt. In diesen drei Ländern existieren ungefähr 15 Hidden Champions pro eine Million Einwohner; in Frankreich, den Vereinigten Staaten und Japan liegt dieser Wert nur zwischen eins und zwei. Für die Hidden Champions sind laut Hermann Simon die Ambition auf Marktführerschaft, Fokussierung und Globalisierung die drei wesentlichen Aspekte (siehe Interview auf Seite 11). Kompetenz seit Jahrhunderten Für den Erfolg der Hidden Champions im deutschsprachigen Mitteleuropa sind auch historische Gründe verantwortlich: Tunneln, pressen, schrauben Herrenknecht AG Wenn es irgendwo einen Tunnel zu bohren gilt, kommt fast immer das Unternehmen aus Schwanau am Oberrhein zum Zug, das in 35 Jahren auf ungefähr 5.100 Mitarbeiter gewachsen ist und mittlerweile 1,1 Mrd. Euro Umsatz im Jahr macht. Schuler AG 1839 als Schlosserei gegründet und seit 2013 Teil der AndritzGruppe, hat das Unternehmen mit Sitz in Göppingen heute 5.400 Mitarbeiter und macht mit innovativer Umformtechnik für die metallverarbeitende Industrie jährlich 1,2 Mrd. Euro Umsatz. PB Swiss Tools AG Das Familienunternehmen investiert ein Fünftel seines Umsatzes in die Entwicklung und produziert mit 150 Mitarbeitern jährlich 10 Mio. Werkzeuge sowie medizinische Instrumente – ausschließlich an zwei Standorten im Schweizer Emmental. 8 ABB about 4 | 15 „Eine wichtige Rolle spielt, dass Deutschland bis 1918 kein Nationalstaat, sondern eine Ansammlung kleiner Länder war. Ein Unternehmer, der wachsen wollte, musste also sehr schnell internationalisieren“, sagt Hermann Simon. Ein zweiter Grund seien historische Kompetenzen. So gab es im Schwarzwald seit Jahrhunderten eine Uhrenindustrie. Anders als in der Schweiz sei diese verschwunden, aber eine sehr leistungsfähige Medizintechnikbranche mit heute 450 Firmen daraus entstanden. Die feinmechanischen Kompetenzen aus der Uhrmacherei wurden in eine neue, stark wachsende Branche eingebracht. Die Schweizer sind in der historisch gewachsenen Uhrenindustrie bei der Stange geblieben. „Ähnliche Beispiele gibt es zu Dutzenden. So sind die 39 Messtechnikfirmen in Göttingen letztlich Spinoffs der dortigen mathematischen Fakultät, die über Jahrhunderte hinweg weltweit führend war“, sagt Hermann Simon. Wettbewerb steckt an Jenseits der historischen Gründe beruht die Leistungsstärke der Hidden Champions auf günstigen äußeren Bedingungen. Unter ihnen spielt das duale Berufsbildungssystem eine entscheidende Rolle. Denn weil die Hidden Champions überwiegend komplexe Produkte in hoher Qualität herstellen, benötigen sie bestens qualifizierte Mitarbeiter. Hermann Simon hat festgestellt, dass die Fluktuation bei den Hidden Champions bei 2,7 % liegt. Das ist etwa ein Drittel der durchschnittlichen Fluktuation in Deutschland und der Schweiz. Für das häufig regional geballte Auftreten der Hidden Champions sind Ansteckungseffekte verantwortlich. Wenn viele führende Firmen in einer Region sitzen, führt der enge Wettbewerb zwischen diesen starken Konkurrenten zur Weltklasse – ähnlich wie im Sport. BBC setzt auf Dampfturbine Die Hidden Champions stellen an ABB hohe Ansprüche hinsichtlich Produkten, Flexibilität und Innovationsgeist. Das sind Leistungen, die nicht nur für den Geschäftserfolg des heutigen Konzerns unabdingbar sind, sondern die er auch in seiner DNA aus Gründungszeiten in sich trägt – die damalige BBC war selbst ein Hidden Champion. Ausgangspunkt war im Jahr 1900 die Gründung einer Aktiengesellschaft mit dem Briten Charles Parsons, der eine neuartige, mit heißem Dampf angetriebene, mehrstufige Überdruckturbine für thermische Kraftwerke entwickelt Fotos: www.herrenknecht.com, Schuler AG, PB Swiss Tools AG/Alexander Magerl Das duale Berufsbildungssystem spielt eine entscheidende Rolle für die Leistungsstärke der Hidden Champions. Fokus 1.500 Kennzahlen* 34% Marktanteil Hidden Champions gibt es in Deutschland. In der Industrie und bei unternehmensorientierten Dienstleistungen machen sie 0,6 % aller Unternehmen mit mehr als fünf Beschäftigten aus. 11% Umsatzwachstum pro Jahr 64% Sektoren Dienstleistung Exportquote 0% 50% 100% 14% sonstige Industrie 11% 50% Elektroindustrie Innovationsleistungen* 75% kontinuierliche FuE 25% Maschinenbau 60% externe Forschungskooperationen Mitarbeiter 250…499 12% 9% < 250 73% 6% 500…999 60% Marketing- und Organisationsinnovationen 0% 50% 1.000…10.000 53% Quelle: ZEW Mannheim, 2015 hatte. Zunächst in der gemeinsamen AG, von 1912 an komplett auf eigenen Beinen, baute die BBC Dampfturbinen, deren Marktanteile rasch wuchsen. Bis 1902 fertigte die BBC bereits 17 Dampfturbinen; unter ihnen war auch das Modell, das damals mit 3 MW Leistung einen Weltrekord aufstellte. Im Geschäftsjahr 1899/1900 erreichte die Exportquote der knapp zehn Jahre alten BBC 75 %, was 57 % der schweizerischen Gesamtausfuhr an elektrischen Maschinen darstellte. Und bereits vier Jahre nach der Produktion der ersten Dampfturbine erwirtschaftete die BBC in diesem Segment die Hälfte des Umsatzes – Zahlen, die einen erfolgreichen Hidden Champion ausweisen. Vier für den Gotthard-Basistunnel Ein Unternehmen versinnbildlicht die Leistungsstärke und die Rolle der Hidden Champions in besonderer Weise: Herrenknecht – dessen riesenhafte Tunnel- 100% der Produktinnovationen sind Marktneuheiten* *Durchschnittswerte der Hidden Champions bohrgeräte naturgemäß im Verborgenen glänzen. Die Produkte des Mittelständlers zählen zu den imposantesten Maschinen, die jemals konstruiert wurden. Mit ihnen erreichte Herrenknecht in den vergangenen Jahren vielfach den ersten Platz in der Rangliste deutscher Hidden Champions. Der Bau des Gotthard-Basistunnels, der mit zwei Röhren von 57 km der längste Eisenbahntunnel der Welt sein wird, ist eines der spektakulärsten Projekte, an denen Herrenknecht beteiligt ist. Vier Maschinen mit jeweils 9,58 m Durchmesser, 2.700 t Gewicht und 3.500 kW Leistung haben sich dafür durch die Alpen gebohrt. Herrenknecht und ABB verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung. „Wir beliefern Herrenknecht vor allem mit Leistungsschaltern vom Typ Tmax und Tmax XT sowie mit Softstarterpaketen“, sagt Ron Kimmig, Vertriebsmitarbeiter bei ABB Stotz-Kontakt. „Herrenknecht hat keine technischen Einzelvorgaben von Sei- Den längsten Eisenbahntunnel der Welt haben Maschinen mit 9,58 m Durchmesser, 2.700 t Gewicht und 3.500 kW Leistung gebohrt. ABB about 4 | 15 9 Fokus ten seiner Endkunden. Die Ingenieure konstruieren gemäß einer hauseigenen Standardisierung und setzen die Produkte ein, die ihre Ansprüche am besten erfüllen.“ Automation als Weltneuheit Bereits seit 30 Jahren arbeiten Desma und ABB erfolgreich zusammen. Der weltweit führende Hersteller von Direktansohlungsmaschinen für Schuhe hat während dieser Zeit 1.200 Industrieroboter von ABB integriert. „Auf der Schuhmesse in Pirmasens zeigte Desma 1985 erstmals einen unserer Industrieroboter. Die Automation in der Schuhproduktion war damals eine Weltneuheit“, erläutert Marc Leidner, Leiter Business Line Gießerei/Schmieden und Kunststofftechnik bei der ABB Automation GmbH. Bei den heutigen Maschinen rauen die Roboter das Schuhleder auf, damit der PU-Schaum gut haftet. Zudem bringen die Roboter ein Trennmittel in die Gussform ein, damit sich die vom Spritzgussaggregat eingebrachte und ausgehärtete Sohle gut herauslösen lässt. Desma produziert in Deutschland und beliefert Kunden 10 ABB about 4 | 15 Seit 1985 hat Desma 1.200 ABB-Industrieroboter in Schuhmaschinen zur Direktansohlung integriert. Christian Decker (3.v.l.), Technischer Geschäftsführer von Desma, erhält den Award für 30 Jahre Zusammenarbeit von Rainer Benz, Local Business Unit Manager Robotics ABB Deutschland. weltweit, insbesondere in Asien, Südamerika, Russland und Europa. „Es hat sich als Vorteil erwiesen, dass ABB so international ist, wie es die Kunden von Desma sind“, sagt Marc Leidner. „Zudem hat sich im Laufe der vergangenen Jahre ein Vertrauensverhältnis ausgebildet, weil wir die Anforderungen in diesem Industriesektor mittlerweile gut kennen.“ Bei der Entwicklung der Steuerung IRC5 hat sich ABB bereits in einer frühen Phase mit Desma abgestimmt und spezielle Marktanforderungen der Schuhindustrie einfließen lassen. Daraus resultierte eine einfache Programmiermöglichkeit für die Interaktion von Mensch und Maschine sowie eine leicht verständliche Benutzeroberfläche für eine intuitive Steuerung über den Bildschirm. „Generell ist die Zusammenarbeit mit einem Hidden Champion sehr spannend, sowohl wegen der meist innovativen Projekte als auch wegen der hohen Schlagzahl, die so ein Unternehmen vorgibt“, sagt Marc Leidner. „Als größerer Partner besteht die Herausforderung für ABB darin, dieses Tempo bei technischen Fragen und Entscheidungen mitzugehen, um dem Kunden rasch optimale Lösungen anbieten zu können.“ Weitere Infos: [email protected] [email protected] [email protected] „Als größerer Partner besteht die Herausforderung darin, dieses Tempo mitzugehen.“ Foto Seite 10: Desma; Foto Seite 11: Simon-Kucher/Jörn Wolter Ikonen aus dem Emmental Mit Schuler als weltweit größtem Pressenhersteller zählt ein weiterer mittelständischer Technologie- und Weltmarktführer zum Kundenkreis von ABB. Der Umformspezialist bietet neben Pressen auch Automationslösungen, Werkzeuge, Prozesstechnologie sowie Service für die metallverarbeitende Industrie und den automobilen Leichtbau. Seit über zehn Jahren setzt Schuler Frequenzumrichter von ABB ein. Sie steuern den Antrieb der größeren Pressenmodelle für die Automobilindustrie, die außerhalb der normalen Serie produziert werden. Beim Unternehmen PB Swiss Tools übertrifft der Bekanntheitsgrad der Produkte den des dahinter stehenden Hidden Champions. Nachdem man zunächst Schraubendreher mit Holzgriff fertigte, fiel im Jahr 1953 die epochale Entscheidung zur Anschaffung einer der damals noch kaum eingesetzten Spritzgussmaschinen – zum Preis eines halben Jahresumsatzes. Das Risiko lohnte sich: Der strapazierfähige Schraubendreher mit dem ergonomischen, roten Griff und zeitlich unbegrenzter Garantie wurde rasch zum Exportschlager und gilt als eine Ikone Schweizer Industriedesigns. An den beiden Fertigungsstandorten von PB Swiss Tools im Emmental arbeiten 18 Industrieroboter von ABB, die insbesondere zum Entladen der Spritzgussmaschinen benötigt werden. Fokus „Die Ambition, der Beste zu sein“ Professor Hermann Simon hat das ökonomische Phänomen der Hidden Champions als Erster erforscht. Im Interview erläutert er, nach welcher Erfolgsformel die Hidden Champions ihre Spitzenleistungen erbringen und mit welchen Mitteln die Elite des Mittelstandes in Deutschland und der Schweiz ihre Position auch in Zeiten der Globalisierung bewahren wird. about: Mit welchen Qualitäten erreichen Hidden Champions ihre guten Ergebnisse? Professor Hermann Simon: Es kommt vor allem auf drei Dinge an. Erstens, die Ambition, der Beste in seinem Markt zu sein – und zwar weltweit. Das ist der Anspruch auf Marktführerschaft. Zweitens Fokussierung! Denn nur durch Fokussierung wird man Weltklasse. Fokus, etwa auf Hunderollleinen, macht aber einen Markt klein. Wie macht man ihn groß? Und hier kommt der dritte Faktor ins Spiel, nämlich die Globalisierung! Global betrachtet sind alle Märkte groß, jedenfalls relativ zu den Möglichkeiten von Mittelständlern. Um bei den Hunderollleinen zu bleiben. Flexi, mit 70 % globalem Marktanteil in 100 Ländern die klare Nummer 1, sagt: „Wir machen nur eins, aber das machen wir besser als alle anderen.“ Welche Rolle spielen Hidden Champions für die Wettbewerbsstärke der Volkswirtschaft? Eine entscheidende! Sie tragen etwa ein Viertel zum Export Deutschlands und der Schweiz bei. Sie sind wesentlich innovativer als Großunternehmen. Das zeigt sich an der Zahl der Patente pro 1.000 Mitarbeiter: Bei den Hidden Champions sind es 31, bei Großunternehmen sechs. Nimmt man den Weltmarktanteil als schärfstes Kriterium für die Wettbewerbsstärke, dann fällt die Antwort ebenfalls eindeutig aus: Viele Hidden Champions haben Weltmarktanteile von 60, 70 oder 80 %. Den Großteil ihrer Umsätze erzielen die Hidden Champions bereits heute außerhalb Europas. Für die Zukunft erwartet Professor Hermann Simon, dass das Geschäft noch internationaler wird. ABB about 4 | 15 11 Fokus Inwiefern läuft die stärkere Globalisierung dem Wunsch von Hidden Champions zuwider, genau das – nämlich „versteckt“ – zu bleiben? Hier ist in den vergangenen Jahren eine größere Offenheit festzustellen. Natürlich bleiben viele Produkte der Hidden Champions dem Verbraucher verborgen, da sie im Inneren eines Motors, eines Kraftwerks oder eines Gebäudes verschwinden. Aber mit der Größe nimmt die Sichtbarkeit zu. Das gilt erst recht, wenn ein Unternehmen an die Börse geht oder übernommen wird. Zudem macht es der verschärfte Wettbewerb um Talente notwendig, verstärkt Personalmarketing zu betreiben. Welche Risiken beinhaltet die Fokussierung auf ein Spezialfeld? Durch die Fokussierung auf einen Markt wird ein Unternehmen natürlich von diesem Markt abhängig. Definiert man den Markt vom Bedürfnis her – das meines Erachtens einzig sinnvolle Vorgehen –, dann verschwinden allerdings nicht so viele Märkte. Und bei dem zweiten Risiko, nämlich der Gefahr, von der Konkurrenz verdrängt zu werden, hilft die Fokussierung. Denn sie führt dazu, dass ein Unternehmen seinen Markt mit aller Kraft verteidigen muss. Welche besonderen Bedürfnisse haben Hidden Champions? Sowohl auf der Lieferanten- als auch der Kundenseite beobachte ich sehr langfristige Beziehungen. Die Komplexität erfordert eine dauerhafte Zusammenarbeit. Anbieter und Kunde müssen ihre Geschäfte jeweils sehr gut kennen. Und natürlich sind die Anforderungen der Kun12 ABB about 4 | 15 den hoch. Diese Gegebenheit wird aber gleichzeitig zum Leistungstreiber. Mir sagte ein Hidden-Champion-Chef, er wolle nur die 30 besten Unternehmen der Welt als Kunden. Seine Begründung: „Diese Kunden sind nie zufrieden, fordern immer neue Verbesserungen. Das wird für uns zum Leistungstreiber. Solange ich diese Top-Kunden bediene, kann mir nichts passieren.“ „Die Komplexität erfordert eine dauerhafte Zusammenarbeit. Anbieter und Kunde müssen ihre Geschäfte jeweils sehr gut kennen.“ Welche Mentalitätsunterschiede zwischen Großunternehmen und Hidden Champions sind zu berücksichtigen? Einer der wichtigsten Unterschiede besteht in der Art der Führung. Die Führung der Hidden Champions ist ambivalent, nämlich autoritär in den Grundwerten, jedoch partizipativ und flexibel in den Details der Ausführung. Bei den Grundwerten, den Prinzipien, den Prioritäten gibt es keine Diskussion; sie werden von oben „diktiert“. Hingegen hat der Mitarbeiter in der Ausführung wesentlich mehr Freiheit als in Großunternehmen. Es ist nicht alles geregelt; es gibt weniger Handbücher oder Ähnliches. Das setzt natürlich Mitarbeiter voraus, die entsprechende Kompetenzen besitzen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. In welcher Weise wird sich das Geschäft der Hidden Champions in den kommenden Jahren wandeln? Das Geschäft der Hidden Champions wird vor allem noch globaler und internationaler werden. Den Großteil ihrer Umsätze erzielen die Hidden Champions bereits heute außerhalb Europas. Seit etwa 2011 beschäftigen sie mehr Mitarbeiter im Ausland als im Heimatmarkt. In den vergangenen Jahren hat eine Erweiterung der F&EKapazitäten in Richtung Schwellenländer stattgefunden. Hingegen steht die Internationalisierung des Managements erst am Anfang. Derzeit dürften erst etwa 2 % der deutschen Hidden Champions einen nicht deutschen CEO haben. Bei den deutschen Großunternehmen sind es etwa 20 %. Natürlich werden einige der heutigen Hidden Champions ihre marktführende Stellung verlieren, aber die meisten dürften an der Spitze bleiben. Ihre Kompetenzen sind so spezifisch und gleichzeitig sind die Märkte so klein, dass sie – anders als etwa der Markt für autonom fahrende Autos – für die Googles und Apples dieser Welt eher uninteressant sind. Kenner der Hidden Champions Professor Hermann Simon hat vor über 25 Jahren die systematische Forschung zu Hidden Champions begründet und ist führend auf diesem Themengebiet. Er lehrte an den Universitäten Mainz und Bielefeld, war Gastprofessor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Harvard Business School, der London Business School sowie am INSEAD in Fontainebleau und ist heute Chairman von Simon-Kucher & Partners. Hermann Simon schreibt zudem als regelmäßiger Kolumnist im manager magazin. Im Jahr 2012 erschien sein Buch „Hidden Champions – Aufbruch nach Globalia“. Foto Seite 12: Simon-Kucher/Jörn Wolter Welche besonderen Anforderungen stellt die immer stärkere Globalisierung an die Hidden Champions in Mitteleuropa? Die Internationalisierung des Führungspersonals ist eine große Herausforderung für die Hidden Champions. Oft liegt hier und nicht im Kapital der begrenzende Faktor einer schnelleren Globalisierung. In dieser Hinsicht sind Großunternehmen ohne Zweifel weiter. Sie können aus einem großen Pool von international erfahrenen Managern schöpfen. Die Hidden Champions müssen diese Ressource erst entwickeln. Das dauert. Umgekehrt ergeben sich daraus Chancen für ambitionierte Nachwuchskräfte. Bei den Hidden Champions wächst man sehr schnell in die Verantwortung hinein – vor allem auch im internationalen Umfeld. Energietechnik Die Vormontage der Vakuumschaltkammern erfolgt unter Reinraumbedingungen. Schalten im luftleeren Raum Vakuumkammern für die Mittelspannung D ie Stromunterbrechung im Vakuum ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Schaltprinzip in der Mittelspannung. Ob Schaltanlagen, Leistungsschalter, Schütze, Stufen transformatoren oder Freiluftschalter auf Strommasten – Vakuumschaltkammern werden in vielen verschiedenen Geräten verwendet und bieten hohe Zuverlässigkeit sowie größtmögliche Sicherheit. Ihre Aufgabe besteht darin, in Mittelspannungsanwendungen Betriebsströme zu unterbrechen und Kurzschlussströme abzuschalten. Dass sie über ihre gesamte Lebensdauer – sie sind für bis zu eine Million Schaltzyklen ausgelegt – wartungsfrei sind, macht ihren Betrieb besonders kostengünstig. Weltweit sind mehr als vier Millionen Vakuumschaltkammern aus dem Hause ABB im Einsatz. Das Portfolio umfasst Kammern für Spannungen von 7,2 kV bis 40,5 kV und für Kurzschlussströme bis 63 kA. Sie finden nicht nur in ABB-Produkten Verwendung, sondern werden auch an Kunden vertrieben, die damit ihre eigenen Schaltgeräte bauen. Da die Technologie permanent weiterentwickelt wird, entstehen immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr stellte ABB den neuen Generatorleistungsschalter VD4G-50 vor. Damit die Vakuumschaltkammern in diesem Gerät eingesetzt werden dürfen, müssen sie Prüfungen nach neuesten Standards für Generatorschalter bestehen und ihre Funktionsfähigkeit auch unter härtesten Bedingungen, zum Beispiel besonders langen Lichtbogenzeiten, unter Beweis stellen. Das ehemalige Unternehmen Calor Emag, das heute zur ABB AG gehört, fertigte 1982 die ersten Vakuum schaltkammern, die als ideale Lösung für die Mittelspannung gelten. Das Vakuum als Schaltmedium ermöglicht die Konstruktion deutlich kompakterer Schalt- einheiten im Vergleich zu den zuvor gängigen Technologien. Heute finden sich Vakuumschaltkammern in nahezu allen Mittelspannungsanwen dungen. Dementsprechend hoch sind die produzierten Stückzahlen: Derzeit fertigt ABB über 400.000 Vakuumschaltkammern pro Jahr – dank der kontinuierlichen Verbesserung der Produktionstechnologien und -prozesse. 2014 baute ABB die Fertigung am Standort Ratingen aus und erhöhte ihre Kapazität auf 500.000 Stück pro Jahr. Zudem integrierte das Unternehmen kritische Prozesse externer Lieferanten in die eigene Produktion. Endmontage und Routineprüfungen wie Vakuummessung und Hochspannungskonditionierung erfolgen vollständig automatisiert. Weitere Infos: [email protected] ABB about 4 | 15 13 Energietechnik 75 km vor der deutschen Nordseeküste werden auf der Konverterplattform 800 MW Strom aus umliegenden Windparks in Gleichstrom umgewandelt. 14 ABB about 4 | 15 Foto: ABB/Aibel/TenneT, Klaus von Mandelsloh Energie aus der Nordsee Energietechnik ABB hat die Offshore-Netzanbindung DolWin1 Ende Juli an den deutsch-niederländischen Übertragungsnetzbetreiber TenneT übergeben. Das ist ein wichtiger Meilenstein, der den Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland weiter erhöht. R ückblick: Die Installation von DolW in alpha war spektakulär. Mithilfe des größten Schwimmkrans der Welt wurde die 9.000 t schwere Konverterplattform an ihrem Standort 75 km vor der deutschen Küste in der Nordsee positioniert. In diesem Sommer hat ABB die 800 MW starke Netzanbindung, die Offshore-Windparks mit HochspannungsGleichstrom-Übertragungs-(HGÜ-)Technologie an das Übertragungsnetz an Land anschließt, an den Auftraggeber TenneT übergeben. Die Offshore-Konverterstation, ein riesiger, leuchtend gelber Stahlkoloss, ist über Drehstrom-Seekabel mit den Windparks Borkum West II und Borkum Riffgrund I verbunden. Auf DolWin alpha wird der Wechselstrom aus den Windparks in Gleichstrom umgewandelt und mit einer Spannung von +/- 320 kV über eine 165 km lange Strecke mit GleichstromSee- und -Landkabelsystemen zum Netzanschlusspunkt, dem Umspannwerk Dörpen-West im norddeutschen Heede, transportiert. Dort wird er in der Konverterstation in Wechselstrom zurückgewandelt und ins Netz eingespeist. Umweltfreundlich erzeugter Strom Mit dem Netzanschluss DolWin1 können 800 MW umweltfreundlich erzeugten Stroms übertragen werden. Das reicht aus, um etwa eine Million Haushalte zu versorgen. Damit unterstützt die Netzanbindung die Pläne für die Energiewende in Deutschland, die bis 2020 einen Ausbau der Stromerzeugung aus Off- shore-Wind auf 6,5 GW und bis 2030 auf 15 GW vorsehen: „Wir sind stolz darauf, ein weiteres unserer technologisch anspruchsvollen Offshore-Projekte fertiggestellt zu haben und dem Ausbauziel der Bundesregierung wieder einen großen Schritt näher gekommen zu sein“, sagt Wilfried Breuer, Mitglied der TenneT-Geschäftsführung. ABB setzte bei diesem Projekt ihre selbstgeführte (oder auch VSC – Voltage Sourced Converter) HGÜ-Technologie HVDC Light ein und verantwortete Planung, Konstruktion, Lieferung und In stallation sowohl der Konverterstationen auf See und an Land als auch der See- und Landkabelsysteme. „Die Übergabe der Offshore-Netzanbindung DolWin1 an TenneT ist ein wichtiger Meilenstein. DolWin1 wird erheblich zum Ziel Deutschlands beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix zu steigern“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechnik-Systeme von ABB. „Wir haben die HGÜ-Technologie in Pionierarbeit entwickelt und sind auf diesem Gebiet weltweit führend. Unsere Technologie wird heute genutzt, um Millionen von Menschen zuverlässig und effizient mit umweltfreundlicher Energie zu versorgen.“ Höhere Versorgungssicherheit Mit der HGÜ lassen sich große Stromleistungen effizient, zuverlässig und verlustarm über weite Entfernungen mit Freileitungen, Erd- und Seekabeln übertragen. Sie ist ideal für die Integration verbrauchsferner erneuerbarer Energiequel- len wie Offshore-Windparks, Solaranlagen in der Wüste oder Wasserkraftwerken im Gebirge. Auch für grenzüberschreitende Netzverbindungen, die Interkonnektoren, wird diese Technik zunehmend eingesetzt – das stärkt Stromnetze und erhöht die Versorgungssicherheit. ABB hat die HGÜ-Technologie vor über 60 Jahren in Pionierarbeit entwickelt und bis heute rund 100 HGÜ-Projekte mit einer installierten Leistung von insgesamt über 120.000 MW realisiert – das entspricht etwa der Hälfte der weltweit installierten Basis. In den 1990er-Jahren entwickelte ABB die Technologie weiter und führte die VSC-Technologie HVDC Light ein. Auf diesem Gebiet gilt ABB als führender Anbieter: Mit DolWin1 hat das Unternehmen 16 von 22 VSC-HGÜ-Projekten realisiert, die derzeit weltweit im kommerziellen Betrieb sind. Weitere Infos: [email protected] DolWin1 wird künftig eine Million Haushalte mit umweltfreundlicher Energie versorgen. ABB about 4 | 15 15 Energietechnik D ie HVC Group wandelt Restund Biomüll aus den niederländischen Provinzen Nord- und Südholland, Flevoland sowie Friesland in Elektrizität, Wärme und Gas um. In Alkmaar werden pro Jahr 660.000 t Haus- und Gewerbeabfälle angeliefert und verbrannt. Mithilfe von zwei Dampfturbinen, die jeweils über eine Leistung von 50 MW verfügen, wird aus thermischer Energie Strom für mehr als 100.000 Menschen sowie Fernwärme für einen Industriepark und ein Wohngebiet in der Nähe des Kraftwerks gewonnen. In mehreren Schritten ersetzt ABB das bisherige Leitsystem Contronic E der Müllverbrennungsanlage Alkmaar durch das zeitgemäße Symphony Plus Melody. „Uns verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft mit ABB“, sagt Hans Deken, Projektleiter bei der HVC Group. „Wir haben bereits in der Vergangenheit mehrere Projekte gemeinsam abgewickelt, bei denen wir erfreulicherweise jeweils nur kurze Stillstandszeiten in Kauf nehmen mussten.“ Drei Verbrennungs linien wurden bereits umgerüstet. Das Automatisierungsupgrade für die rest lichen elektrischen und thermischen Anlagen ist im Rahmen einer Gesamtanlagenrevision für Anfang 2016 geplant. Die Leistungen von ABB umfassen neben den Planungen für die Automatisierungsfunktionen und der Montage auch alle Baustellenarbeiten wie Verkabelung, Funktionskontrolle, Inbetriebnahme und Optimierung. Die besondere Herausforderung des letzten, noch ausstehenden Migrationsschritts liegt in der extrem kurzen Umbauzeit. Da hierfür ein Stillstand der gesam- ten Müllverbrennungsanlage notwendig ist, steht lediglich ein Zeitfenster von einer Woche zur Verfügung. In diesem Zeitraum müssen die Ein- und Ausgangskomponenten sowie die Verarbeitungseinheiten von über 1.400 Messungen, Kontakten und Antrieben ausgetauscht werden. Um die zugesicherten Termine einzuhalten, führt ABB im eigenen Prüffeld in Minden vorab eine umfangreiche Testreihe, den sogenannten Factory Acceptance Test (FAT), mit anschließender Abnahme durch die HVC Group durch. Im Zuge des letzten Migrationsschritts wird in Alkmaar erstmals auch eine der beiden Dampfturbinen mit ABB-Leittechnik ausgestattet. Hier kommt der Turbinenregler Turbotrol 10, ebenfalls in Melody-Ausführung, zum Einsatz, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. Die Generatorspannung regelt zukünftig eine Unitrol-Installation. Mit der Migration auf Symphony Plus Melody hat sich die HVC Group für ein durchgängiges Leitsystem sowohl an den Verbrennungslinien als auch an der Turbine und an weiteren Nebenanlagen entschieden. Die gesamte Automatisierung wird von einer gemeinsamen Warte mit einem einheitlichen Bediensystem kon trolliert und gesteuert. Mit dem Symphony Plus Composer steht zudem ein hocheffizientes Engineering-Tool für die systemweite Konfiguration und Wartung zur Verfügung. „Die Migration sichert den leittechnischen Betrieb unserer Müllverbrennungsanlage in Alkmaar für mindestens weitere zehn bis 15 Jahre“, sagt Hans Deken. „Mit dem neuen, übergreifenden Leitsystem profitieren wir in hohem Maße von den Vorteilen einer State-of-the-art-Automatisierung.“ Weitere Infos: [email protected] Anfang 2016 schließt die Müllverbrennungsanlage in Alkmaar die Migration auf Symphony Plus ab. 16 ABB about 4 | 15 Foto Seite 16: HVC Group; Foto Seite 17: Netze BW GmbH System für die Zukunft Müllverbrennungsanlage migriert auf Symphony Plus Energietechnik Die Netze BW baut ihre Verteilnetze kontinuierlich aus, wobei die Netzanbindung von erneuerbaren Energien eine besondere Rolle spielt. Trafos für alle Spannungen Rahmenvertrag mit Netze BW U m Wo h n - u n d G e w e r b e gebiete zuverlässig mit elektrischer Energie zu versorgen, betreibt die Netze BW GmbH, eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers EnBW, in ihrem über 30.000 km langen Mittelspannungsnetz mehr als 30.000 lokale Umspannstationen. Herzstück dieser im Volksmund „Trafohäuschen“ genannten Stationen sind Verteiltransformatoren. Bei einer Lebensdauer von mindestens 30 Jahren muss rein statistisch betrachtet pro Jahr eine hohe dreistellige Zahl an Trafos ausgetauscht werden. Hinzu kommen Anschaffungen für neu zu erschließende Versorgungsgebiete. Mindestens drei Jahre Laufzeit Im Sommer 2014 schloss die Netze BW in Stuttgart mit mehreren Unternehmen mittelfristige Rahmenverträge über die Lieferung solcher Verteiltransformatoren ab. Auf ABB entfällt dabei rund die Hälfte der Bestellungen während der Vertragslaufzeit: jährlich ungefähr 300 Trafos der Leistungsklasse bis 400 kVA, etwa 500 Stück für 400 kVA sowie circa 200 in der Leistungsklasse von mehr als 400 kVA. Der Rahmenvertrag läuft über einen Zeitraum von drei Jahren mit einer Option auf zwei weitere Jahre. Insgesamt wird ABB eine vierstellige Zahl an Verteiltrafos liefern. Der Auftragswert pro Jahr liegt im einstelligen Millionen bereich. Eingesetzt werden die Trafos im gesamten Gebiet der Netze BW zwischen Wertheim im Norden und Waldshut an der Schweizer Grenze im Süden sowie bei Beteiligungsgesellschaften der EnBW außerhalb des Kernlands im Südwesten, etwa bei den Stadtwerken Düsseldorf. Die Trafos wandeln den Strom sowohl von 10 kV als auch von 20 kV in Niederspannung für den Haus- und G e w e r b e a n s c h l u s s u m . D i e u n t e rschiedlichen Spannungen erklären sich aus der Geschichte der EnBW: Das Unter nehmen ist erst vor 15 Jahren durch den Zusammenschluss von vier regional tätigen Stromversorgern im badischen wie im württembergischen Teil des Landes entstanden. Diese hat- ten bei der Energieverteilung in die Fläche traditio nell unterschiedliche Spannungsgrößen eingesetzt. Aufwendige Qualifizierung Die Verteiltrafos produziert ABB an seinem Standort im polnischen Lodz. Diesen hatte die Netze BW bereits vor der Ausschreibung in einem aufw e n d i g e n Q u a l i f i z i e r u n g s v e r f a h re n vor Ort auditiert. Im Mittelpunkt hatten das Qualitäts-, das Prozess- und das Umweltmanagement gestanden. Eine Probelieferung mit anschließendem Probebetrieb hatte zur technischen Freigabe als zugelassener Lieferant geführt. „Das war eine exzellente Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg – technisch wie ökonomisch“, sagt Michael Freyler, bei ABB Key Account Manager unter anderem für die EnBW. Seit Abschluss des Rahmenvertrags hat ABB bereits mehrere hundert Transformatoren geliefert. Weitere Infos: [email protected] ABB about 4 | 15 17 Prozessautomatisierung Täuschend echt trainieren ± Teil eines der größten Erdgasprojekte in Europa: die Gasverarbeitungsanlage, die den Rohstoff des norwegischen Felds Ormen Lange aufbereitet. 18 ABB about 4 | 15 Prozessautomatisierung Simulatoren werden immer beliebter: Mitarbeiter können damit eng an der Praxis orientierte Erfahrungen sammeln – ohne Risiken für den Produktionsbetrieb. Der ABB-Simulator 800xA bewährt sich in der Erdgasförderung ebenso wie in der Industrie und stellt seine Vorteile auch bei Freelance-Anwendungen unter Beweis. W as in der Luftfahrt lange Tradition hat – der erste Flugsimulator wurde 1909 gebaut – hält in Industriebetrieben immer mehr Einzug. Strenge Sicherheitsanforderungen und komplexe Prozesse sind wesentliche Gründe für diesen Trend. ABB bietet mit dem Simulator 800xA eine Lösung, die sich über den gesamten Lebenszyklus eines Automatisierungssystems hinweg bewährt. Der Simulator lässt sich problemlos den Veränderungen der Anlage anpassen. Simulatoren sind sowohl beim Engineering, Design und Testen des Systems als auch bei der Überprüfung und Modifikation der Steuerlogik nützlich, bevor die Anlage in Betrieb geht. Insbesondere eignen sie sich für Schulungszwecke: Bediener können sich mithilfe des Simulators an einer identischen Leitsystem-Bedienoberfläche mit der Anlage vertraut machen. Sie lernen etwa, das Sicherheitssystem zu steuern oder auf Störungen zu reagieren – und das in Echtzeit. Drei Wochen früher in Betrieb Dadurch, dass Anlagen mit Simulatoren vorab erprobt werden und die Bediener ausführlich üben können, lassen sich Anlagen meist früher als geplant in Betrieb nehmen. Der Simulator 800xA trug maßgeblich dazu bei, dass die Produktion im Gasfeld Ormen Lange, einem der größten Erdgasprojekte Europas, im Jahr 2007 drei Wochen früher als geplant anlaufen konnte. Von dem Gasfeld, das etwa 3.000 m unter dem Meeresboden vor der norwegischen Küste liegt, wird das gewonnene Gas durch zwei Mehrphasen-Pipelines zu einer Onshore-Verarbeitungsanlage ans Festland transportiert. Dort wird es getrocknet und verdichtet. Die Gasverarbeitungsanlage, die Anlagen unter Wasser und der Gasfluss durch die Pipeline werden von ABB-Prozessleit-, Sicherheits- und Informationsmanagementsystemen überwacht und gesteuert. Der Simulator 800xA sorgte für täuschend echte Bedingungen: Er nutzte die Prozessgrafiken und die Steuerlogik des Sicherheits- und Automatisierungssystems (SAS) der Anlage, um eine identische Bedienumgebung und Prozesssteuerung bereitzustellen. Ein weiterer Pluspunkt: Modifikationen und Optimierungen lassen sich am Simulator durchspielen, bevor an der Anlage teuere Installationen vorgenommen werden. So spielt der Simulator 800xA eine wesentliche Rolle bei der Weiterentwicklung der Förderung im Feld Ormen Lange, da er das Design, das Engineering, die Korrektur und das Testen neuer Prozesse und Teilsysteme vor der Integration in das Leitsystem ermöglicht. Individuelle Simulation mit Freelance Die Vorteile, die Betrieben durch den Einsatz des Simulators 800xA entstehen, stellen sich auch bei komplexen Systemen unter Einsatz von Freelance ein, wie das Beispiel der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH zeigt. Der größte Hersteller für Ammoniak und Harnstoff in Deutschland mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg nutzt das ABB-Leitsystem 800xA mit FreelanceControllern. Von Operator Training Simulatoren (OTS) wie dem Simulator 800xA ABB about 4 | 15 19 Prozessautomatisierung Know-how-Verlust entgegenwirken SKW Piesteritz will den Simulator 800xA dazu nutzen, das Anlagenregime zu optimieren, da sich damit gefahrlos Anlagenzustände testen lassen. Besonders wichtig ist dem Unternehmen jedoch die Schulung der Bediener, da in den nächsten Jahren viele langjährige Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden werden. Mithilfe der Simulatoren will SKW Piesteritz dem Knowhow-Verlust entgegenwirken und neue Mitarbeiter so schnell wie möglich einarbeiten. „Unser Ziel ist es, sowohl die Messwartenfahrer auszubilden und zu trainieren als auch die Kenntnisse von erfahrenen Mitarbeitern zu vertiefen“, sagt Eberhard Hinder. Die Herausforderung bestehe nicht nur darin, Anlagen ökonomisch zu fahren, sondern auch darin, sie bei Störungen schnellstmöglich wieder zum Laufen zu bringen. Das lässt sich bei SKW Piesteritz am besten an Simulatoren erlernen, da in der realen Anlage Situationen wie An- und Abfahren oder Emergency-Shutdowns selten vorkommen, meist nur zu den planmäßig ein bis zwei im Jahr stattfindenden Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Um die Trainings zu beschleunigen, würden die Simula20 ABB about 4 | 15 toren noch mit einer Fast-forward-Funktion ausgestattet, erzählt Volker Albert, Business Manager Consult IT bei ABB: „Mit ihr ist es möglich, Prozesse bis zu fünf Mal schneller ablaufen zu lassen als in einer realen Anlage.“ Mithilfe der Simulatoren lässt sich die Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter verkürzen. „Das senkt letztendlich auch die Kosten“, sagt Eberhard Hinder. „Mit der Fast-forwardFunktion lässt sich die Simulation bis zu fünf Mal schneller durchspielen.“ So nah an der Realität wie möglich Um optimale Trainings zu gewährleisten, entschied sich SKW Piesteritz dafür, die Simulation mit dem in der realen Anlage verwendeten ABB-Leitsystem umzusetzen. So hat der Nutzer die Bedienoberfläche, die ihm von der täglichen Arbeit her vertraut ist. „Entscheidend für eine nahezu perfekte Simulation des Leitsystems und der Prozessstationen war, dass wir eine zu fast 100 % automatische Übernahme der Daten aus dem Produktionssystem in das Simulationssystem erreicht haben“, erläutert Volker Albert. So sind zwei Simulatoren beteiligt: Die eigentliche Prozesssimulation der Harnstoffproduktion, gebaut vom niederländischen OTS-Spezialisten Protomation, mit dem SKW Piesteritz eine gute Zusammenarbeit pflegt, und die Automatisierung mit der ABB-Lösung 800xA mit Freelance-Controllern. „Die Abbildung der realen Anlage ist hervorragend umgesetzt worden und es ist ein Instrument entstanden, mit dem wir unser Ziel, so realitätsnah wie möglich ausbilden und trainieren zu können, voll erreicht haben“, sagt Eberhard Hinder. Weitere Infos: [email protected] Der größte Hersteller von Harnstoff und Ammoniak in Deutschland: SKW Piesteritz in Wittenberg. Foto Seite 20: Kay Herschelmann; Foto Seite 21: Papierfabrik Palm GmbH ist SKW Piesteritz überzeugt: „Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem OTS in unseren Ammoniakanlagen war dessen Einführung für die Harnstoffanlagen ein logischer Schritt“, sagt Eberhard Hinder, Zen tralbereichsleiter Personalwesen und Organisation bei SKW Piesteritz. Die Verantwortlichen schilderten ABB auf der Hannover Messe im April 2013 ihre Vorstellungen: Sie wünschten sich Simulationen, die zwei Harnstoffanlagen sowie deren Prozesswasseraufbereitung und die sich anschließende Kristallisation exakt abbilden würden. In beiden Anlagen übernehmen Freelance-Controller die aktive Automatisierung. Aufgrund der Komplexität der Anlagen und der aus ihr resultierenden hohen Anforderungen an die Bediener ist hier die 800xA-Benutzeroberfläche im Einsatz. Da die Harnstoffanlagen erhebliche Unterschiede aufweisen, benötigte SKW Piesteritz zwei separate Simulationsmodelle. „Eine passende Lösung hatten wir nicht in der Schublade“, erklärt Frank Karliczek, Key Account Manager bei ABB. „Doch wir sind auf die Kundenwünsche eingegangen und haben mit dem Simulator 800xA und Freelance eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt, die alle Anforderungen erfüllt.“ Die Messe markierte des Beginn des Projekts; insgesamt dauerte die Umsetzung zwei Jahre. Prozessautomatisierung Dank des ABB Field Service konnte die Papierfabrik Palm ihre Produktion deutlich schneller als erwartet wieder aufnehmen. Rekordverdächtiger Service nach Brand Einsatz vor Ort und im Labor D ie Papierfabrik Palm im rheinland-pfälzischen Wörth besitzt eine der leistungsfähigsten Papiermaschinen für Wellpappenrohpapiere weltweit. Ende August 2014 brachte ein Brand im elektrischen Schaltraum die Produktion vollständig zum Erliegen. Das Feuer zerstörte mehrere Schaltfelder einer Niederspannungsschaltanlage und kontaminierte alle ABBFrequenzumrichter, die im Schaltraum installiert waren, mit Ruß und Rauchgasen. Betroffen waren ungefähr 120 Umrichtermodule ACS600 sowie 200 Einzelumrichter der Typen ACS600 und ACS800. „Wir haben mit der Papierfabrik Palm einen langfristigen Servicevertrag, der eine 24/7-Rufbereitschaft beinhaltet“, sagt Frank Simon, Leiter Service Drives & Motors bei ABB. „Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass das Ausmaß des Schadens weit mehr als einen gewöhnlichen Serviceeinsatz erforderte.“ Angesichts der verheerenden Brandschäden veranschlagten die ABB- Experten vier Wochen für Reinigung, Reparatur, Test und Wiederinbetriebnahme der Frequenzumrichter. Ein derart langer Produktionsausfall hätte für die Papierfabrik Palm jedoch erhebliche finanzielle Folgen bedeutet. Daher setzten die ABB-Experten alles daran, den Einsatz in Wörth so schnell wie möglich durchzuführen. „Wir haben uns dazu entschieden, die komplette Field-Service-Mannschaft für Antriebe im Südwesten für Ausbau, Reinigung und Wiedereinbau der Umrichter vor Ort einzusetzen“, sagt Johannes Püschner, Leiter ABB Field Service und Koordinator des Gesamtprojekts. „In der Servicewerkstatt in Ladenburg haben wir ebenfalls alle Ressourcen für Palm aktiviert.“ Die Mitarbeiter des Field Service bauten die Frequenzumrichter vor Ort aus und reinigten sie. Anschließend wurden die Geräte nach Ladenburg gebracht, um sie zu reparieren und einem finalen Leistungstest zu unterziehen. Im letzten Schritt baute der Field Service die Geräte im Werk Wörth wieder ein und nahm sie in Betrieb. Der Einsatz des Field Service um Johannes Püschner und der Servicewerkstatt Drives unter der Leitung von Michael Schönberger dauerte schließlich nur zwei Wochen. Diese deutlich kürzere Projekt- zeit machte zum einen das große Engagement der ABB-Mitarbeiter, zum anderen die exzellente Materialverfügbarkeit der benötigten Ersatzteile im ABB-Servicelager in Helsinki möglich. Parallel zu den Arbeiten an den Umrichtern bauten Experten des Service Schaltanlagen fünf neue Duplex-Felder ein und stellten die beschädigte Niederspannungsschaltanlage wieder her. Das schnelle Wiederanfahren der Produktion nach dem Brand bewahrte die Papierfabrik Palm vor noch größeren wirtschaftlichen Schäden. „Der ausgesprochen hohen Flexibilität und dem besonderen Engagement der ABB-Mannschaft haben wir sehr viel zu verdanken“, würdigte Geschäftsführer Wolfgang Palm das erfolgreiche Projekt. „Alle Beteiligten können sehr stolz auf diese außergewöhnliche Leistung sein.“ Weitere Infos: [email protected] ABB about 4 | 15 21 Prozessautomatisierung Win-win für Umwelt und Bilanz Im Werk Memmingen spart Gelita mit zwei ABB-Antriebspaketen rund 60 % Energie bei Gebläsemotoren ein. Die Investition in die energiesparende Technik amortisiert sich dadurch bereits nach einem Jahr. 22 ABB about 4 | 15 wurde ABB damit beauftragt, Energieaudits für die Antriebe von zwei Biofiltern durchzuführen. In Memmingen produziert Gelita Rohware für das Stammwerk in Eberbach, das weltweit der größte Produzent von kollagenen Proteinen und Blattgelatine ist. Die Abluft, die bei dem Verarbeitungsprozess entsteht, wird durch die Biofilter des Werks so effektiv gereinigt, dass es zu keiner Geruchsbelästigung der Anwohner kommt. Ein Unterdruckgebläse in jedem Biofilter saugt dabei die Luft aus den Räumen ab und bläst sie in ein mit Holzhackschnitzeln gefülltes Filterbett. Einsparpotenziale durch Energieaudit ABB sollte das Energieeinsparpotenzial und den verminderten CO 2-Ausstoß durch den Austausch der bestehenden polumschaltbaren Gebläsemotoren durch eine moderne drehzahlgeregelte IE4Antriebslösung bestimmen. Dazu führte der Vertrieb Service Drives Germany ein Energieaudit der Unterdruckgebläse der Biofilter 1 und 3 durch. Um Energieverbrauch und Energiekosten der polumschaltbaren Motoren gegenüber drehzahlgeregelten Lüfterantrieben auf der Basis des ABB-Synchronreluktanzmotors zu vergleichen, wurde das Softwaretool FanSave genutzt. Die Kalkulation ergab, dass durch den Einsatz des ABB-Antriebspakets allein beim Biofilter 1 ungefähr 326 MWh Strom pro Jahr würden eingespart werden können. Die Amortisationszeit für die Investition liegt damit unter einem Jahr. Die Antriebslösung aus Synchronreluktanzmotor und Frequenzumrichter spart bei dem Unterdruckgebläse Energie auf zweifache Weise ein, nämlich durch Drehzahlregelung anstelle des polumschaltbaren Motors und durch den Einsatz des hocheffizienten Synchronreluktanzmotors. Effizient und wartungsfreundlich Die beiden IE4-Antriebspakete für die Biofilter 1 und 3 bestehen aus einem Synchronreluktanzmotor mit einer Leistung von 110 kW (400 V) bei einer Nenndrehzahl von 1.500 U/min sowie einem ABB Industrial Single Drive ACS880 mit DTC (direkte Drehmomentregelung) und spezieller Software. Mit seiner Rotortechnik bietet der magnetlose Synchronreluktanzmotor eine ähnliche Leistung wie ein Permanentmagnetmotor, ist aber so wartungsfreundlich wie ein Asynchronmotor. Der Austausch des Motors erfolgte beim Biofilter 1 im Jahr 2013 und beim Biofilter 3 im Folgejahr. Der Umbau dau- Foto Seite 23: Gelita AG K ollagene Proteine sind vielseitig einsetzbar und daher wesentlicher Bestandteil von Produkten des täglichen Bedarfs. Oft fast unsichtbar finden sie sich in Lebensmitteln wie Süßwaren oder Milchprodukten, in Arzneimitteln und in medizinischen Produkten für die Erste Hilfe. Auch in technischen Anwendungen werden sie eingesetzt, zum Beispiel in fotografischen Edeldruckverfahren. Die Gelita AG mit Stammsitz in Eberbach in Baden-Württemberg ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von Gelatine und anderen hochentwickelten kollagenen Proteinen. Rund 2.500 Beschäftigte produzieren an mehr als 20 Standorten kollagene Proteine. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus allen Branchen, vorrangig aus der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, dem Bereich Health & Nutrition sowie der Fotobranche. Gelita ist stets auf der Suche nach Lösungen, um die Auswirkungen seiner Geschäftsaktivitäten auf die Umwelt zu reduzieren. So sind alle Produktionsstätten in Deutschland nach ISO 50001 zertifiziert und mit einem energiesparenden Managementsystem ausgestattet. Um zusätzliche Energieeinsparpotenziale im Werk Memmingen nutzen zu können, Prozessautomatisierung Ein Hidden Champion: Nur wenige wissen, dass Gelita – hier das Werk in Memmingen – der weltweit führende Hersteller von Gelatine ist. Die neue Antriebslösung erzielt bemerkenswerte Energieeinsparungen: beim Biofilter 1 von 61,2 % und beim Biofilter 3 von 58,8 %. erte jeweils gut drei Tage. Ein ABB-Serviceingenieur nahm den ersten Frequenzumrichter in rund 1,5 Stunden in Betrieb. Aufgrund der Bedienerfreundlichkeit des ACS880 führte Gelita die Inbetriebnahme des zweiten Frequenzumrichters selbst durch – nach Aussage des Kunden war dies sehr einfach und unkompliziert. 60 % Energieeinsparung Messungen des Kunden vor und nach dem Umbau bestätigen die hohe Energieeffizienz der neuen Antriebslösung. Demnach werden bemerkenswerte Energieeinsparungen erzielt: beim Biofilter 1 von 61,2 %, was einem Return on Invest von 0,94 Jahren entspricht, und beim Biofilter 3 von 58,8 % (Return on Invest: 1,19 Jahre). Der Einsatz der IE4-Antriebspakete erlaubt es Gelita also nicht nur, die Umweltperformance seines Werks in Memmingen weiter zu verbessern, sondern spart dem Standort auch viel Geld. Energieeffizient Seit ihrer Einführung 2011 hat sich die Synchronreluktanzmotor-Technologie von ABB in zahlreichen drehzahlgeregelten Anwendungen wie Pumpen, Lüftern, Kompressoren und Extrudern bewährt. Die Motoren überzeugen durch ihre hohe Effizienz und Zuverlässigkeit. Der neue IE4Synchronreluktanzmotor für direkten Netzbetrieb weitet den Einsatz dieser Technologie auf Anwendungen mit fester Motordrehzahl aus. Weitere Infos: [email protected] ABB about 4 | 15 23 Fertigungsautomatisierung In der Standard-Schweißzelle FlexArc RX1 arbeiten ein Schweißroboter IRB 2600ID und ein Positionierer IRBP R-600. Die LST-Laserschneidtechnik GmbH ist auf der Suche nach einer flexiblen Roboterschweißzelle für Kleinserien bei ABB fündig geworden. Dank der Offline-Programmierung mit RobotStudio hat die Zelle einen sehr hohen Nutzungsgrad. 24 ABB about 4 | 15 Fotos Seite 24 und Seite 25: Goran Krunic/vor-ort-foto.de Das große Los bei kleinen Losen Fertigungsautomatisierung V orsprung durch Weiterentwicklung“ lautet der Slogan von LST in Abwandlung einer aus der Automobilindustrie bekannten Zeile. Seinem Slogan folgend, hat sich das 1988 in der ostwestfälischen Gemeinde Hövelhof gegründete Familienunternehmen als ein marktführender Dienstleister in der Laserbearbeitung auf dem europäischen Markt etabliert. LST produziert heute an insgesamt vier Standorten. Über 300 Beschäftigte bearbeiten mit 40 Laseranlagen, zehn Abkantpressen und diversen anderen Maschinen Aufträge von Kunden aus den Bereichen Agrartechnik, Maschinenbau, Automobilbau sowie Medizin- und Labortechnik. Ein wichtiges Standbein des Unternehmens ist die Herstellung von Bauteilen für Schienenfahrzeuge. Ein Erfolgsfaktor von LST besteht darin, sich neuen Marktentwicklungen immer frühzeitig anzupassen und kontinuierlich in innovative Technologien zu investieren. Für die Anschaffung einer neuen robotergestützten Schweißzelle im Jahr 2014 ausschlaggebend war der Trend zu kleineren Losgrößen. Die vorhandene Roboterschweißzelle eines Fremdherstellers konnte die Anforderungen an eine hohe Flexibilität nicht erfüllen. Dietmar Diwo, Abteilungsleiter Baugruppenfertigung bei LST, sagt: „Als Lohnfertiger wissen wir nie, welcher Auftrag morgen kommt, und müssen deshalb sehr flexibel sein. Bei der Suche nach einer geeigneten Lösung sind wir auf die Schweißzelle von ABB gestoßen. Ihr Konzept entsprach genau unseren Vorgaben. Sie war zudem schnell lieferbar und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.“ Die Lieferung von ABB bestand aus einer Standard-Schweißzelle FlexArc RX1, einem Schweißroboter IRB 2600ID, einem Positionierer IRBP R-600, einer Brennerservicestation TSC, einer Stromquelle von SKS und der Offline-Programmiersoftware RobotStudio. Für LST war es wichtig, einen speziellen Aufnahmerahmen mit einem selbst konstruierten Vorrichtungssystem in die Zelle integrieren zu können. Jede Vorrichtung lässt sich nun mit nur zwei Bolzen am Positionierer fixieren und exakt positionieren. Daraus ergeben sich kurze Rüstzeiten von ungefähr 15 Minuten. Hoher Nutzungsgrad Für einen hohen Nutzungsgrad der Anlage sorgt vor allem RobotStudio, die Offline-Programmiersoftware von ABB. RobotStudio basiert auf dem Virtual Controller. Dabei handelt es sich um eine exak- te Kopie der Originalsoftware, die den Roboter in Produktionsprozessen steuert. So sind realistische Simulationen am PC möglich, denn zum Einsatz kommen die Daten und Konfigurationen, die auch in der realen Produktion verwendet werden. Bei RobotStudio wird das Schweißprogramm mithilfe eines virtuellen Roboters erstellt, also eines Modells, das dieselben räumlichen und dynamischen Eigenschaften wie ein echter Roboter besitzt und von derselben Software gesteuert wird. Das Softwaretool modelliert den Roboter in einer virtuellen 3D-Umgebung, in der mögliche Kollisionen oder räumliche Beschränkungen im Voraus erkannt werden können. Der vollständige Schweißprozess lässt sich damit detailgetreu simulieren; die Arbeitsabläufe lassen sich schon im Vorfeld für eine hohe Prozesssicherheit optimieren. „Wir können mit RobotStudio parallel zu einem laufenden Schweißprozess schon den nächsten Prozess offline zu ungefähr 95 % programmieren. Der Programmierer sieht in dem virtuellen Umfeld die Aufnahmevorrichtung mit dem in ihr befestigten Bauteil und programmiert die Roboterbewegungen. Die in der Simulation ermittelten Parameter werden dann eins zu eins in die Anlage übertragen. Das Programm wird in die Schweißzelle eingespielt und kurz feinjustiert: Dann wird der neue Auftrag gestartet“, erläutert Diwo. Die OfflineProgrammierung wird auf der Basis von CAD-Daten in einem Büroraum durchgeführt, der an die Konstruktionsabteilung von LST angrenzt. In RobotStudio von ABB lassen sich die Schweißprozesse realistisch simulieren. Runde Sache Dietmar Diwo erklärt: „Es ist noch recht ungewöhnlich, eine Roboterzelle für Kleinserien einzusetzen. Das flexible Konzept mit den Vorrichtungen funktioniert aber wunderbar. Der Roboter schweißt außerdem schneller, als es jeder Mensch kann. Auch in puncto Schweißqualität kann der Roboter aufgrund seiner Positioniergenauigkeit überzeugen.“ LST versucht deshalb verstärkt, auch bereits laufende Projekte mit der flexiblen Zelle umzusetzen. Diwo ergänzt: „Die Betreuung, Programmierung und Schulung durch ABB haben uns sehr gut gefallen. Das war eine runde Sache.“ Wenn die Auslastung stimmt, wird voraussichtlich eine zweite FlexArc-Roboterzelle folgen. Sie soll dann direkt neben die bewährte Zelle gestellt werden – der Platz für diese Weiterentwicklung des Vorsprungs ist bereits vorhanden. Weitere Infos: [email protected] ABB about 4 | 15 25 Fertigungsautomatisierung Fotos Seite 26 und Seite 27: Luca Siermann Wo dosierte Kräfte sinnvoll walten 26 ABB about 4 | 15 Fertigungsautomatisierung Rotoren für Aufzugsmotoren gibt es nicht von der Stange. Stattdessen müssen sie in vielfältigen spezifischen Ausstattungsvarianten hergestellt werden. Gut, wenn dann die Fertigungslinie die Varianten automatisch identifiziert und fehlerfrei bearbeitet. In einer von der Main-Automation GmbH für die ThyssenKrupp Aufzugswerke GmbH gebauten Anlage erledigen vier IRB 6640 und ein IRB 6650S von ABB diesen anspruchsvollen Job. M oderne Aufzugsanlagen sind mit wartungsfreien und effizient arbeitenden Antrieben ausgestattet. Bei der Thyssen Krupp Aufzugswerke GmbH (TKAW) werden, je nach Auslegung einer Aufzugsanlage, die passenden Antriebe oder Aufzugsmaschinen gefertigt. Zum Großteil kommen hier sogenannte Synchronmaschinen zum Einsatz, die im Wesentlichen aus einem passiven Teil, dem Stator, und einem aktiven Teil, einer gelagerten Rotor-Welle-Einheit, bestehen. Je nach Bauart und Ausführung des Motors werden in der Montage verschiedene, mit Permanentmagneten bestückte Rotoren benötigt, die sich in ihrer Baulänge und ihrem Durchmesser unterscheiden und mit unterschiedlichen Magnetschalen bestückt werden müssen. Die sich daraus ergebende Variantenvielfalt an zu fertigenden Rotoren soll auf zwei redundanten Fertigungslinien bei TKAW möglichst effizient und kostengünstig produziert werden. „Um dieser Anforderung zu entsprechen, hat unser Team für ThyssenKrupp eine Produktionsanlage konzipiert, die auf zwei identischen Linien bis zu 21 Varianten des Rotors in beliebiger Reihenfolge fertigt. Sogar Losgröße eins ist kein Problem“, sagt Bernhard Fries, Projektleiter bei Main-Automation. Anspruchsvoller Klebeprozess In beiden Linien sind je zwei Industrieroboter des Typs IRB 6640 am Werk. Ein Roboter handhabt die zu klebenden Rotornaben, der andere die zugehörigen Montage hilfen, welche für den MagnetFügevorgang benötigt werden. Zunächst werden die mit Magneten bestückten Montagehilfen unter einem Applikator mit einer definierten Menge Klebstoff benetzt. In einer Fügestation werden dann die Ma gnete auf die zuvor für den Klebeprozess vorbereiteten Rotornaben aufgebracht. Die fertig aufgebauten Rotoren werden anschließend einer Reinigung und Lackierung unterzogen. Am Ende der Produktion wartet ein auf einer Linearachse montierter IRB 6650S auf die in beiden Linien gefertigten Rotoren und lagert diese in ein großzügig dimensioniertes Rotorenlager ein. Über eine kleine Ausförderstrecke können die benötigten Rotoren für die Endmontage des Motors angefordert und ausgelagert werden. „Die Produktionsanlage fertigt auf zwei identischen Linien bis zu 21 Varianten des Rotors in beliebiger Reihenfolge. Sogar Losgröße eins ist kein Problem.“ Rotoren per Laser identifiziert Der IRB 6640 glänzt in der Fertigungsanlage nicht nur durch seine Präzision, sondern vor allem durch seine Flexibilität. Noch vor der eigentlichen Rotorenfertigung vermisst der Roboter zunächst die Rotornaben mittels eines am Handflansch montierten Laserscanners. Anschließend vergleicht das Programm die Messwerte mit den in der Bibliothek hinterlegten Daten und identifiziert den Rotor eindeutig. Die Identifikation durch den Roboter ist sehr sicher und vermeidet Fehler. Zudem ist die Programmierung komfortabel und schnell. Weil in der Bibliothek die Spezifikationen für den Komplettrotor hinterlegt sind, weiß die Anlage nach der Identifikation des Typs durch den Roboter genau, welche Vorrichtungen, Stoff- oder Materialmengen und Verarbeitungszeiten zu wählen sind. „In diesem Projekt hat alles gepasst. Die Technik stimmt und die Zusammenarbeit mit ABB war immer konstruktiv – auch dann, wenn wir gemeinsam einmal schwierigere Fragen zu bearbeiten hatten“, sagt Bernhard Fries. „Wir haben die Anlage gemeinsam mit ABB voll im Zeitplan errichtet. Im Herbst 2014 wurde sie bei ThyssenKrupp in Betrieb genommen.“ Weitere Infos: [email protected] Projektleiter Bernhard Fries und sein Team haben eine anspruchsvolle Aufgabe gelöst. ABB about 4 | 15 27 Fertigungsautomatisierung In Hunderten soeben verschweißten Ampullen spiegelt sich die Umgebung. Bis zu 24.000 Ampullen verschließen die Spezialmaschinen der Rota Verpackungstechnik GmbH in einer Stunde. Für die Steuerung dieser Spitzenleistung setzt Rota auf Produkte von ABB. Zentrales Bauelement der Schaltschränke ist das Stecksystem Smissline TP, das Rota zum ersten Mal im industriellen Maschinenbau verwendet. 28 ABB about 4 | 15 Fotos Seite 28 und Seite 29: Luca Siermann Kompakt und leistungsstark Fertigungsautomatisierung Platzsparend: Viele ABB-Komponenten zeichnen sich durch ihre kompakte Bauart aus. D ie Rota Verpackungstechnik GmbH im südbadischen Wehr stellt Maschinen zur Automatisierung und Prozessoptimierung in der Pharmaindustrie her. Das Sortiment umfasst Spezialmaschinen zum Füllen von Ampullen, Flaschen und Fertigspritzen aus Glas oder Kunststoff, zum Verschließen von Gefäßen, zur visuellen Prüfung und zum Etikettieren. Derzeit hat das wachsende Unternehmen knapp 100 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz von Rota beträgt ungefähr 15 Millionen Euro. Das Unternehmen exportiert 90 % seiner Maschinen in circa 70 Länder. Der Maschinenbau für die Pharmabranche zeichnet sich durch hohe Flexibilitätsansprüche aus. „In der Pharmaindustrie kommen häufig neue Regeln, beispielsweise von der FDA, also der US-amerikanischen Food and Drug Administration“, sagt Sebastian Gierth, einer der beiden Leiter des Teams Elektrik bei Rota. „Für uns bedeutet das, dass insbesondere die Software unserer Maschinen jederzeit up to date sein muss. Im Jahr 2013 haben wir deshalb unsere Maschinen auf der Software-Seite mit einer neuen Technik versehen und in dem Zuge bei der Hardware stärker als bisher auf ABB-Produkte gesetzt.“ Geringer Platzbedarf „Rota hat gefordert, die Komponenten im Schaltschrank so platzsparend wie möglich unterzubekommen“, sagt Christian Weiß, Vertriebsmitarbeiter von ABB Stotz-Kontakt. „Dafür konnten wir eine optimale Lösung anbieten, denn viele der ABB-Komponenten zeichnen sich durch ihre kompakte Bauart aus.“ Hintergrund der Forderungen: „Jeder Meter im Sterilbereich kostet unsere Pharmakunden bares Geld; deshalb müssen die Schaltschränke so klein wie möglich sein – und da sind die kleiner bauenden ABBKomponenten von Vorteil“, sagt Sebastian Gierth. 50 % schnellerer Einbau Hinzu kommt, dass Rota mit Smissline TP von ABB ein zeit- und platzsparendes Stecksystem verwendet. Es erlaubt das lastfreie Auf- und Entstecken von Geräten unter Spannung – ohne zusätzliche persönliche Schutzausrüstung. Die Schutzgeräte werden bei Smissline TP direkt aufgesteckt und können gemischtpolig angebracht werden. Zudem erlaubt Smissline TP die Nutzung nur eines Kabelkanals für die Einspeise- und Abgangsverdrahtung. „Durch den Einsatz von Smissline sind wir bis zu 50 % schneller als im Vergleich zur herkömmlichen Montage“, sagt Dirk Strittmatter, der andere Leiter des Teams Elektrik bei Rota. „Die optimale Einspeisefähigkeit des Systems reicht bis 200 A“, sagt Christian Weiß. „Diese Anschlussleistung ist für die überwiegende Zahl der Anwendungen im Maschinenbau vollkommen ausreichend. Dagegen sind Systeme mit bis zu mehr als 400 A oft völlig überdimensioniert und unnötig teuer – wir sprechen manchmal humorvoll von ‚Kupferbergwerken‘, die ungenutzt im Schrank hängen.“ Gasbrenndüsen verschließen die Ampullen. Investition rechnet sich Die schnellste Rota-Verarbeitungslinie bewältigt bis zu 24.000 Ampullen pro Stunde. „Bei Wirkstoffkosten von zehn bis 80 Euro pro Ampulle würden dem Pharmaunternehmen bereits bei einer halbstündigen Störung Millionenverluste entstehen“, sagt Dirk Strittmatter. Der Einsatz von Smissline TP ist deshalb nicht nur wegen des technischen Vorteils, sondern auch unter Kostengesichtspunkten sinnvoll. „Die höhere Investition in Smissline rechnet sich wegen der wesentlich schnelleren Montage, aber auch unter dem Aspekt der schnelleren Wiederverfügbarkeit bei Störungen“, sagt Sebastian Gierth. Aus einer Hand Auch bei der Sicherheit vertraut Rota mit der Prozess-Zuhaltevorrichtung Dalton M31 auf eine Komponente von ABB. Bei dem Verpackungsspezialisten kommen damit ABB-Produkte und -Lösungen der Schutz- und Steuerungstechnik, Verteilung, Antriebstechnik und Sicherheitstechnik zum Einsatz. „Für uns ist es wichtig, dass wir unsere Kunden aus einer Hand bedienen“, sagt Christian Weiß. „Wenn alle technischen und organisatorischen Fragen gebündelt geklärt werden können, entstehen vielfältige Synergieeffekte.“ Weitere Infos: [email protected] ABB about 4 | 15 29 Produkte Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten. Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben. Niederspannung Intelligente Energieverteilung Vorkonfigurierte Remote Power Panels für mehr Effizienz und Flexibilität im Rechenzentrum Wartung bei laufendem Serverbetrieb Die vorkonfigurierten Remote Power Panels (RPP) von ABB sind eine kompakte und umfassende Lösung für die Niederspannungsunterverteilung, die den Anforderungen an Effizienz und Flexibilität in Rechenzentren entspricht. Mit ihnen lassen sich etwa 80 % aller Anwendungsfälle in Datenzentren abdecken, sodass der Anwender bei Planung, Inbetriebnahme und Wartung Zeit und Ressourcen spart. Die RPP beinhalten vertikal eingebaute Smissline-TP-Stecksockelleisten, die die Aufnahme von bis zu 240 Sicherungsautomaten ermöglichen. Dieses berührungssichere Stecksystem erlaubt zudem das Wechseln von Komponenten bei laufendem Betrieb der Server. Das integrierte Stromkreis-Überwachungssystem Circuit Monitoring System (CMS) realisiert die detaillierte Stromüberwachung von bis zu 240 Abgängen ohne zusätzlichen Platzbedarf. Die Sensoren werden direkt auf den Leitungsschutzschaltern angebracht und per Bus-Kabel angeschlossen; eine sternförmige und umständliche Verdrahtung entfällt. Auto matisch generierte, detaillierte Stücklisten und Verdrahtungspläne verringern den notwendigen Planungs30 ABB about 4 | 15 Vorteile – Anbindung an das existierende Infrastruktur-ManagementSystem über Modbus TCP – Zeitersparnis von bis zu 45 % gegenüber konventionellen Aufbauzeiten – Verringerter Planungsaufwand durch Stücklisten und Verdrahtungspläne – Wechseln von Leitungsschutzschaltern im laufenden Serverbetrieb – Keine zusätzliche Personenschutzausrüstung notwendig aufwand. Eine Typenprüfung für die gewählte Schaltgerätekombination nach IEC 61439-2 stellt ABB kostenfrei zur Verfügung. Die Inbetriebnahme der speicherprogrammierbaren Steuerung erfolgt per SD-Karte. Die benötigten Gerätekonfigurationen sind per Download erhältlich. Weitere Infos: [email protected] Produkte Niederspannung Niederspannung Niederspannung Betrieb rund Die nächste um die Uhr Generation Mehr Kommunikation Höchstleistungssteuerung und -schutz mit UMC100.3 Lichtvorhänge und -gitter vom Typ Orion wenden Gefahr ab Gateway realisiert Sercos III und EtherCAT für Sicherheits-SPS Pluto Konstantes Auslöseverhalten Der UMC100.3 bietet umfassenden elektronischen Motorschutz, selbst wenn Steuerung oder Feldbussysteme ausfallen. Das präzise elektronische Messsystem ermöglicht eine optimale Auslastung der Motoren. Das konstante Auslöseverhalten wird durch die hohe Langzeitstabilität der Auslöseeigenschaften gewährleistet. Ein umfassendes Diagnosesystem erleichtert zudem die Fehlersuche und -behebung. Bei einer Störung hält der UMC das System am Laufen und reduziert die Ausfallzeiten. Die Motorsteuerung mit dem Controller hängt nicht von einer bestimmten Kommunikationsumgebung ab, da die Kommunikation über spezielle Schnittstellen erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass eine einzelne Version der Motorsteuerung für jede Art von Kommunikation über alle relevanten Feldbussysteme und Ethernet-Netzwerke geeignet ist. Komplexität reduzieren und Zeit sparen Die Lichtvorhänge und -gitter vom Typ Orion sind aktive optoelektronische Schutzeinrichtungen (AOPD) und sichern Arbeitsbereiche ab. Als Nachfolger der Focus-Reihe werden der Lichtvorhang Orion1 zur Finger- und Handdetektion, das Lichtgitter Orion2 zur Körperdetektion mit einer Reichweite von bis zu 50 m und das Lichtgitter Orion3, das aus einer aktiven und einer passiven Einheit besteht, ebenfalls zur Körperdetektion eingesetzt. Alle Modelle sind in den Versionen Base und Extended erhältlich. Der Anschluss erfolgt über M12-Steckverbinder an der Unterseite des Profils. Die LEDs auf dem Display von Sender und Empfänger helfen dem Benutzer dabei, den AOPDStatus zu steuern und zu prüfen. Das Display informiert den Benutzer auch über die eingestellten Konfigurationen. Schnelle Protokolle ABB erweitert das Sortiment an Gateways für den beidseitigen Informationsfluss zwischen der Sicherheitssteuerung Pluto und anderen Feldbussystemen: Das GATE-EC und das GATE-S3 machen es möglich, mit den Protokollen EtherCAT und Sercos III zu kommunizieren. Beide Protokolle basieren auf Ethernet-Technologie und gelten als sehr schnell. Daher kommen sie überwiegend in Motion-Applikationen zum Einsatz. Das GATE-EC und das GATE-S3 sind jeweils 22 mm breit und können auf einer DIN-Hutschiene montiert werden. Beide lassen sich an beliebiger Stelle an den Pluto-Bus anschließen und verfügen zur Konfiguration und Beobachtung über eine gemeinsame Schnittstelle mit Pluto. Bei Service- und Programmierarbeiten kann der Anwender das gleiche Kabel und das Software-Tool Pluto Manager einsetzen. Weitere Infos: [email protected] Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Sicherung der Verfügbarkeit von Anlagen – Umfassender elektronischer Motorschutz – Modulares System, das individuell erweitert werden kann Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Einfache Diagnose mit umfassender Anzeige – Anschluss der lokalen ResetTaste direkt an die Lichtgitter/ -vorhänge – Kaskaden-Konfiguration für bis zu drei Einheiten: ein Master, zwei Slaves Vorteile – Bidirektionale Kommunikation – Kompaktes Gehäuse – Schnelle Reaktionszeit – Schnelle Inbetriebnahme – Gemeinsame Schnittstelle mit Pluto ABB about 4 | 15 31 Produkte Niederspannung Sicher verdrahtet AF..ZB..S-Schütze in Federzugtechnik sind ideal für Bahnanwendungen Flexible Spulenanschlussklemmen Die AF..ZB..S-Schütze von ABB kommen in Abteilen und Führerständen von Fern- und Regionalbahnen, U-Bahnen und Straßenbahnen zum Einsatz, die häufig in Tunnels oder auf Untergrundstrecken verkehren. Mit ihnen lässt sich eine Vielzahl von Bahnanwendungen realisieren – von der Beleuchtung über Heizung, Bremsen, Klimatisierung und Belüftung bis hin zur Türsteuerung. Die Schütze erfüllen alle relevanten Bahnnormen im Hinblick auf Rüttel- und Stoßfestigkeit sowie auf Brand- und Rauchverhalten. Bereits seit 2009 verfügt ABB über die IRIS-Zertifizierung (International Railway Industry Standard) des Verbandes der europäischen Eisenbahnindustrie. Die sehr breiten Steuerspannungsbereiche der Schütze erfordern nur wenige unterschiedliche Typen und sorgen so für Vorteile in der Logistik. Flexible Spulenanschlussklemmen für die Verdrahtung von oben, von unten oder von vorne machen die Montage komfortabel. Die geringe Leistungsaufnahme der Spule spart Energie; die reduzierte Baugröße und das geringe Gewicht ermöglichen einen kompakten Einbau. Selbst bei höheren Umgebungstemperaturen kann auf Abstände zwischen den Geräten Vorteile – Sehr breite Spannungsbereiche – Geringer Montageaufwand – Geringer Platzbedarf – Sparsam im Betrieb verzichtet werden. Ebenso ist bei elektrischer oder mechanischer Verriegelung kein zusätzlicher Abstand zwischen den Schützen erforderlich. Weitere Infos: [email protected] Robotics Präzise und schnell Alles aus einer Hand Mit dem Integrated Dispensing Function Package bietet ABB eine integrierte Gesamtlösung für den robotergestützten Materialauftrag – bestens geeignet für Klebe- und Abdichttechnologien, die in modernen Produktionsprozessen mit vielen unterschiedlichen Materialien immer mehr an Bedeutung gewinnen. Das Funktionspaket beinhaltet verschiedene Dosiereinheiten, Applikatoren, Pumpen und Temperiereinheiten. Sein Hauptvorteil besteht darin, dass sich alle Komponenten mit der bewährten IRC5Robotersteuerung kontrollieren lassen. So ist ein präziser Materialauftrag bis 96 ml/s bei einer Robotergeschwindigkeit von bis zu 1.000 mm/s möglich. Zudem lässt sich ein Vision-System für die Positions- und Qualitätskontrolle hinzufügen. Das Integrated Dispensing 32 ABB about 4 | 15 Function Package garantiert eine von der Robotergeschwindigkeit unabhängige, hohe Nahtqualität. Die Steuerung passt den Materialfluss automatisch an die Robotergeschwindigkeit an. Über die grafische Benutzeroberfläche des Programmierhandgeräts FlexPendant lassen sich alle prozessrelevanten Daten visualisieren. Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Eine Steuerung für alle Komponenten – Große Auswahl an Einzelkomponenten wie Applikatoren oder Dosierern – Bis zu drei Mal höhere Prozessgeschwindigkeit – Visualisierung aller Prozessdaten auf dem FlexPendant – Auftrag von Ein- oder ZweiKomponenten-Kleber Foto Seite 33 rechts: Oleksiy Mark/shutterstock.com Integrated Dispensing Function Package ermöglicht einfachen Materialauftrag Produkte Photovoltaik Antriebstechnik Strom- und Wärmeerzeugung Für MultiZuverlässig MW-Anlagen unter Tage Optimierte Regelung Neuer Hochleistungswechselrichter PVS980 mit 1.500 VDC Explosionsgeschützter Motor für anspruchsvolle Umgebungen Turbinenleitsystem Turbotrol 10 mit einheitlicher Hardwareplattform Autarkes Kühlsystem Der neue PVS980 für die Außenaufstellung erweitert das ABB-Angebot an Solarwechselrichtern. Mit einer hohen Leistung von bis zu 2.000 kVA und einer erhöhten DC-Eingangsspannung von bis zu 1.500 VDC repräsentiert er die neue Generation von Zentralwechselrichtern in einem kostengünstigen Paket. Der wartungsarme PVS980 verfügt über ein innovatives Kühlsystem: Die Phasenwechsel- und die ThermosiphonTechnologie verhindern, dass Außenluft in die kritischen Teile des Wechselrichters gelangen kann. Mit Schutzart IP65 arbeitet der hocheffiziente Wechselrichter bei Kälte wie bei extremer Hitze und 100 % Luftfeuchtigkeit zuverlässig. Das Ergebnis ist ein überall einsetzbares Gerät ohne Abstriche beim Wirkungsgrad oder bei der Qualität. Schlagwettergeschützt Mit Nennleistungen von 0,55 bis 710 kW und Baugrößen von IEC 80 bis IEC 450 stehen die neuen Graugussmotoren von ABB jetzt in schlagwettergeschützter Version zur Verfügung. Sie sind eine Weiterentwicklung der bisherigen explosionsgeschützten Motoren und bieten zuverlässige Leistung in einigen der anspruchsvollsten Anwendungen und Betriebsumgebungen. Die Motoren haben ein Gehäuse mit Schutzart IP66 für maximalen Schutz vor dem Eindringen von Wasser, Staub und flüchtigen Stoffen sowie eine Isolation der Klasse F; Klasse H ist optional verfügbar. Eine spezielle Korrosionsschutzlackierung von Rotor und Stator verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in das Statorpaket und in die Wicklung. Die Motoren sind zwei- bis achtpolig lieferbar; höhere Polzahlen oder pol umschaltbare Motoren sind auf Anfrage erhältlich. Das Turbinenkonzept Der Turbotrol 10 optimiert die Turbinenregelung und sorgt für ein wirtschaftliches Anfahrverhalten sowie einen materialschonenden Betrieb. Die einheitliche Hardwareplattform basiert auf dem Leitsystem Symphony Plus Melody und verfügt über ein systemweites Bus-Netzwerk. Dadurch sind keine verdrahteten Schnittstellen zwischen Kessel und Turbine notwendig. Zudem lassen sich alle Archiv- und Managementfunktionen des Hauptsystems uneingeschränkt auch für Turbinendaten nutzen. Die Kosten für Ersatzteile und der Aufwand für die Ausbildung von Operator- und Wartungspersonal verringern sich. Das durchgängige Engineering und die ein heitliche Bedienoberfläche für Kesselund Turbinenleittechnik bieten einen schnellen, systemweiten Zugriff. Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Niedrigere Gesamtanlagenkosten – Flexible Netzunterstützungsmerkmale für weltweiten Einsatz – Wartungsarm und leicht zu installieren Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Hochwertige Konstruktion, Lackierungen und Dichtungen – Für Frequenzumrichterbetrieb ausgelegt – Labyrinth-Wellendichtungen – Applikationsspezifische Optionen Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Ein System für Kessel und Turbine – Kurze Installationszeit – Wirtschaftlichkeit durch optimierte Regelung – Höchste Sicherheit durch SIL3-Zertifizierung ABB about 4 | 15 33 Produkte Stromversorgungssysteme Garantierte Energie Venter – die verlässliche Stromquelle für Sicherheitszwecke in Extremsituationen Schnelle Evakuierung im Brandfall Um im Brandfall sicher evakuieren zu können, muss die Stromversorgung lebensrettender Maschinen gewährleistet sein. Die rechtliche Notwendigkeit einer solchen Sicherheitsstromversorgung ergibt sich aus dem Bauordnungsrecht. Der Venter von ABB Kaufel erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen und stellt die durchgängige Stromversorgung sicher. Er besteht aus einer Stromrichteranlage sowie einer Batterie als Energiespeicher. Der Wechselrichter ist mit einer Überlastfähigkeit von 300 bis 400 % für eine Zeit von fünf Sekunden ausgestattet. Mit seinen Merkmalen sorgt das Stromversorgungssystem für eine zuverlässige Energieversorgung bei lebensrettenden maschinellen Rauch- und Wärmeabführungen sowie bei Rauchschutzdruckanlagen. Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Zuverlässige Stromversorgung bei Netzausfall – Nennleistung von 5,7 bis 28 kVA – Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Sicherheitsstromversorgung im Sinne des Bauordnungsrechts – Enorme Kosten- und Zeitersparnis Kabelschutzsysteme Rauchfrei im Zug Fire Barrier Adapter von PMA verhindert Durchbruch von Feuer Vorteile – Sichere Kabelführung durch Brandschutzwände dank intumeszierendem Material – Höchste Brandschutzeinstufung E30 gemäß EN 45545-3 – Flexible Anpassung an unterschiedlichste Einbaukonstellationen und Umgebungen – Ideales Zusammenspiel mit dem Durchführungssystem und der Kabelverschraubung der PMAPartner Roxtec und Pflitsch Kabel sicher durch Brandschutzwände führen Die Metalladapter mit intumeszierendem Material von PMA erlauben es in Verbindung mit einem Kabelschutzsystem, Kabel durch Brandschutzwände zu führen – ohne Einschränkungen bei der Sicherheit. Die Adapter sind in den Größen M16 bis M63 erhältlich, lassen sich einfach montieren sowie flexibel in verschiedenen Einbaukonstellationen und Umgebungen anwenden. Im Brandfall schottet das intumeszierende Material einen Bereich für mindestens 30 Minuten vom Feuer ab – bestätigt durch Prüfung nach Norm EN 45545-3. Weitere Vorteile und Flexibilität bietet der Metalladapter im Zusammenspiel mit dem Durchführungssystem und der Kabelverschraubung der PMA-Partner Roxtec und Pflitsch: Die PMARoxtec-Lösung basiert auf dem seit Jahrzehnten in der Bahnindustrie bewährten Roxtec-Durchführungssystem sowie einem speziell entwickelten PMA-Adapter mit intumeszierendem Material und kombiniert somit zwei Standards in der Bahntechnik für die Sicherheit im Brandfall. Die PMA-Pflitsch-Lösung basiert auf der bewährten Pflitsch-Kabelverschraubung zusammen mit einem PMA-Adapter inklusive feuerfester Zugentlastung. Im Brandfall gewährleistet diese Lösung für bis zu 15 Minuten eine sichere Abschottung gegenüber Feuer, Rauch und Gas. Weitere Infos: [email protected] 34 ABB about 4 | 15 Produkte Messtechnik Messtechnik Leittechnik Messung mit Immer gleich Kompakt und Köpfchen gut skalierbar FCB400 ist das neueste Mitglied der CoriolisFamilie Einheitliche Bedienung aller Feldinstrumente im Bereich der Messtechnik Neue Version des Leitsystems Freelance kommt mit vielen Verbesserungen Verifiziert sich selbst Der FCB400, eine Erweiterung der Coriolis-Durchflussmessgerätefamilie, ist etwa 50 % leichter und kleiner als vergleichbare Geräte. Er zeichnet sich durch niedrigen Druckverlust aus. Die Geräte der FCB400-Serie verfügen über eine neue Standard-Elektronikplattform, die dem Anwender bis zu fünf Kommunikationsausgänge bietet. Mithilfe der Sensor-und Applikations-Technologie Sensor Memory speichert der FCB400 alle Kalibrierdaten, Messstellenparameter und Zählerstände. Ebenfalls neu ist die integrierte Verifikationsfunk tion VeriMass für die Selbstdiagnose. Ein Erosionsmonitor diagnostiziert Veränderungen am Messrohr automatisch. Der Verifikationsbericht dokumentiert regelmäßige Prüfungen entsprechend gültiger Normen; Wartungs- und Rekalibrierungszyklen können verlängert werden. Vier-Tasten-Prinzip Sämtliche Messinstrumente, Stellungsregler, Schreiber und sonstigen Regler sowie die analytische Messtechnik von ABB für Druck-, Temperatur- und Durchflussmessungen verfügen über ein einheitliches Bedienkonzept. Alle Eingaben erfolgen über vier Tasten, die sich hinter einer Glasscheibe befinden (through the glass = TTG). Anwender müssen die Geräte für die Bedienung nicht öffnen, sodass die volle Schutzart erhalten bleibt. Die bewährte Klartextbedienung entwickelt ABB kontinuierlich weiter: Die Easy-Setup-Funktion fragt bei der Inbetriebnahme die notwendigen Parameter automatisch ab. Fehlparametrierungen gehören der Vergangenheit an, da die Geräte eine Parametrierung außerhalb ihres spezifischen Messbereichs erkennen und zurückweisen. Höhere Verfügbarkeit und Redundanz Die neue Version des Prozessleitsystems Freelance wartet dank der Lite-Ausführungen der Controller-Hardware und der Software Freelance Operations mit einer verbesserten Skalierbarkeit auf. Eine kleinere CPU-Variante verfügt über drei statt vier Ethernet-Anschlüsse für die Kommunikation über Modbus TCP/IP und das Fernwirkprotokoll nach IEC 60870-5-104 sowie für die Systembus-Redundanz. Zusätzlich gibt es erweiterte Redundanzoptionen mit neuen Profibus-Mastermodulen. Das CAN-Bus-Modul für den Controller AC 900F ermöglicht den Anschluss von Freelance Rack E/As und unterstützt dadurch Anlagenmodernisierungen noch besser. Der integrierte Standard-Plug-in der S700 Profibus Remote E/A macht die Installation besonders einfach. Weitere Infos: [email protected] Weitere Infos: [email protected] Weitere Infos: [email protected] Vorteile – Extrem klein, leicht und kompakt – Besonders niedriger Druckverlust – Sehr breites Einsatzspektrum durch spezielle Applikationssoftwarepakete – Automatische Selbstkonfiguration Vorteile – Gleiches Look-and-feel aller Instrumente – Menüführung in elf Sprachen – Verringerter Schulungsaufwand – Höhere Wartungseffizienz – Implementierung der Statusanzeige auf den Displays gemäß NAMUR-Empfehlungen Vorteile – Geringer Platzbedarf und auf jedem PC anwendbar – Ideal geeignet für kleinere Produktionsanlagen – Höhere Verfügbarkeit – Unterstützung für bis zu 20 Jahre alte Freelance-Hardware ABB about 4 | 15 35 Impulse ABB-Vorstandsmitglied Martin Schumacher begrüßt das Eckpunktepapier der Berliner Koalitionsspitzen, weil es die richtigen Prioritäten setzt. Im Interview erläutert Martin Schumacher, im Vorstand der deutschen ABB zuständig für die Energietechnik, welche Chancen sich aus der im Sommer getroffenen politischen Vereinbarung der Berliner Koalitionsspitzen für die Energiewende ergeben und wie ABB diesen Herausforderungen begegnet. 36 ABB about 4 | 15 Foto: Mathias Ernert Weichenstellungen für die Energiewende Impulse about: Die Energiewende hin zu Energie aus Wind, Sonne und anderen sogenannten Erneuerbaren ist längst kein deutsches Phänomen mehr. Welche Bedeutung hat die Energiewende international und welche Herausforderungen bringt das konkret für Deutschland mit sich? Martin Schumacher: Die Erneuer baren sind weltweit auf dem Vormarsch und hatten Ende 2014 zum Beispiel in den OECDLändern bereits einen Anteil von etwa 10 % an der elektrisch erzeugten Energie, in Deutschland sogar über 27 %. Mit der Energiewende ändern sich mittelfristig die Standorte der Stromerzeugung. In Deutschland heißt dies schon heute: Windkraft schwerpunktmäßig im Norden, Solarenergie schwerpunktmäßig im Süden. Dabei muss mit dem konventionell erzeugten Strom immer stärker auf die volatilen Erneuerbaren reagiert werden – er wird erstmals gezielt aus dem Markt genommen oder absehbar in Reserven überführt. Ohne Veränderungen in den Stromnetzen sind diese Entwicklungen nicht möglich. Was bedeutet die Berliner Vereinbarung der Koalitionsspitzen vom Sommer für die Umsetzung der deutschen Energiewende und für ABB? Wir haben das Eckpunktepapier begrüßt, denn es setzt aus unserer Sicht die richtigen Prioritäten. Im zukünftigen Strommarkt stehen Flexibilitätsoptionen auf der Erzeugungs- und der Nachfrageseite im Vordergrund. Die zentrale Überschrift lautet hier: Wettbewerb und Innovation einen Schub verleihen. Darauf freuen wir uns als Technologieunternehmen, das viele Lösungen anbietet – von Ladesystemen für Elektromobilität über Leittechnikpakete für die Erzeugung oder auch für die Bündelung zu virtuellen Kraftwerken bis hin zu Speichern. Und: Der bürgerfreundliche Netzausbau und damit der Aspekt der Akzeptanz ist adressiert worden. Auf diese Weise wird die große Bedeutung der Stromnetze in Deutschland und Europa für die Energiewende unterstrichen. Welche konkreten Auswirkungen haben die politischen Vereinbarungen für den Aus- und Umbau der deutschen Übertragungsnetze? Auch die Politik hat die Netzengpässe von Norden nach Süden erkannt. ABB hat sich lange für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) als effizientem Transportmittel großer Strommengen eingesetzt und sieht sich im Netzentwicklungsplan und nun auch im Eckpunktepapier bestätigt. Wir finden es richtig, dass es jetzt in der Bundesfachplanung weitere Optionen für Gleichstromtransport gibt: Konkret geht es um Erdkabel, die künftig nicht mehr nur als Ausnahme gegenüber Freileitungen eingesetzt werden können. Der Technologiebeitrag von ABB hierzu ist das weltweit einzige kunststoffisolierte 525-kV-Gleichstromkabel, das wir im vergangenen Jahr vorgestellt haben. „Die Division Stromnetze wird Spitzentechnologien und Lösungen liefern, um den rasanten Entwicklungen in der Strom übertragung und -verteilung zu begegnen.“ Wie wird ABB den Herausforderungen in den nationalen und internationalen Märkten für Energietechnik begegnen? ABB zielt in seiner globalen NextLevel-Strategie auf deutlich stärkeren Markt fokus und eine agilere Organisation. Eine der wichtigsten Änderungen, die wir Anfang 2016 umsetzen werden, ist die Schaffung der neuen Division Stromnetze. Diese neue Division wird der weltweit führende Anbieter im Bereich Energie- und Automatisierungslösungen für das Netz sein – mit einem umfassenden Portfolio von Produkten, Systemen und Dienstleistungen. Welche Vorteile hat das für die Kunden? ABB wird aus der Division Stromnetze auch in Zukunft Spitzentechnologien und Lösungen liefern, um den rasanten Entwicklungen in der Stromübertragung und -verteilung sowie den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen optimal zu begegnen. Die Bildung dieser neuen Division gibt uns die Möglichkeit, unsere Kunden noch besser zu unterstützen und ihnen aus einer Hand einen noch größeren Mehrwert zu liefern. ABB about 4 | 15 37 Blickpunkt Unterirdischer Stromtransport 525-kV-VPE-Gleichstromkabel Für das Gelingen der Energiewende kann es ein zentraler Baustein werden: das kunststoffisolierte (VPE) Kabelsystem für 525 kV. Bis zu 2,6 GW können damit übertragen werden – erstmalig in etwa so viel wie mit einem Freileitungssystem und genug, um eine Großstadt wie München zu versorgen. Das neue Gleichstromkabel kann damit auch für die in Deutschland geplanten HGÜ-Korridore von 400 bis 800 km Länge, die künftig Leistungsschwankungen aufgrund der variierenden Einspeisung erneuerbarer Energien großräumig ausgleichen und das Stromnetz stärken sollen, eine Lösung sein. Das VPE-Kabel ist deutlich leichter und die Kabelmuffen sind vorgefertigt; daher sinken im Vergleich zu den bisher auf dieser Spannungsebene verfügbaren masseimprägnierten Kabeln die Transport- und Logistikkosten. Weitere Infos: [email protected] 38 ABB about 4 | 15 Leserservice Social-Media-Highlights Contact Center AC versus DC – Tesla versus Edison Welche Spannung für Stromnetze besser geeignet ist, diskutierte man schon im 19. Jahrhundert. Die ganze Geschichte lesen Sie im Blog. Ihr Kontakt zu ABB: Energie effizient nutzen Ob sparsame Elektromotoren oder leistungsstarke Frequenzumrichter – mehr zu ressourcenschonenden Technologien auf ABB-Conversations. 0621 381 3333 Wir stehen Ihnen an Werktagen von 8:00 bis 17:00 Uhr persönlich zur Verfügung. Impressum ABB Termine: eine Auswahl about 4 | 15 Das Kundenmagazin von ABB Deutschland Messen & Veranstaltungen FMB – Zuliefermesse Maschinenbau 4. bis 6. November 2015, Bad Salzuflen DOC Akademie (EV 1) 19. bis 20. November 2015, Heidelberg Anmeldung: [email protected] www.fmb-messe.de VIK Jahrestagung 9. bis 10. November 2015, Berlin www.vik.de/jahrestagung-2015.html ETG Congress 2015 – Die Energiewende 17. bis 18. November 2015, Bonn http://bit.ly/1VwfZl2 SPS IPC Drives 24. bis 26. November 2015, Nürnberg www.mesago.de/sps A331– AC 400 Konfigurieren und Programmieren mit S100 und S800 E/A 26. bis 30. Oktober 2015, Frankfurt N352 – AC 870P/Melody Wartung, System- und Netzwerkdiagnose 9. bis 13. November 2015, Frankfurt T308 – System 800xA Wartung und Systemdiagnose AC 800M 9. bis 13. November 2015, Frankfurt T565 – Freelance Aufbaukurs Konfigurieren Leitebene 16. bis 18. November 2015, Ladenburg Seminare & Workshops T315F – System 800xA Engineering Part 1 – Function Designer 14. bis 18. Dezember 2015, Frankfurt Inbetriebnahme der zentralen Kaufel-Sicherheitsbeleuchtungsanlage 18. November und 14. Dezember 2015, Berlin Die Seminartermine 2016 für den Bereich Prozessleitsysteme sind bereits online verfügbar. Anmeldung: [email protected] Informationen und Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity Herausgeber ABB AG, Klaus Treichel, Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5, 60488 Frankfurt am Main Realisierung Publik. Agentur für Kommunikation GmbH, Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen Gesamtauflage: 30.000 Service für Informationen, Kritik und Anregungen [email protected] Adressänderungen und Bestellungen [email protected] Tel.: +49 621 33839-38 Mo. – Fr. 9.30 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.00 Uhr Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung der ABB AG. Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen. Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern. Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. ABB about 4 | 15 39 Kann der ABB Industrial Drive einen Elefanten sicher durch einen Porzellanladen manövrieren? Sicher. Die direkte Drehmomentregelung ist das hochentwickeltste Verfahren zur Motorregelung. Aber wie präzise und schnell ist sie wirklich? Der Industrial Drive ACS880 muss einen sechs Tonnen schweren Elefanten auffangen und hat nach dem Lösen der mechanischen Bremse nur wenige Millisekunden Reaktionszeit. Schauen Sie sich unter www.abb.de/acs880-challenge den Test an. SPS/IPC/DRIVES Nürnberg 24. – 26. November 2015 Halle 4, Stand 4-420
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