Böckler-vor-Ort 2015 in Kiel - Hans-Böckler

Böckler-vor-Ort 2015 in Kiel
am 23. Juni 2015, 14:45 bis 15:30 Uhr
Foyer Emma-Sorgenfrei, Kieler Gewerkschaftshaus
Legienstraße 22, 24103 Kiel
Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit der Offensive Mitbestimmung des DGB.
Die „Offensive Mitbestimmung geht vor Ort“.
Gewerkschaften haben viel erreicht. Weil sie sich auf die Mitbestimmung durch Betriebs- und
Personalräte und in Aufsichtsräten vor Ort verlassen können: Gute Arbeit, nachhaltige Unternehmen,
lebenswerte Region.
Diese erfolgreiche Geschichte der Sozialen Marktwirtschaft möchten wir fortschreiben. Weil es gut
für uns alle ist.
A: Kiel auf einen Blick: Ausgewählte Daten
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Bruttoinlandsprodukt 2014 8783,7 (Euro, in Millionen zu Marktpreisen). Zwischen
2013 und 2014 gestiegen.
Zahl der Arbeitslosen leicht gesunken
jedoch mehr Arbeitslose bei den über 50 Jährigen
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ILO Arbeitslosenquote zwischen 2013 und 2014 leicht gesunken.*
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Hauptbeschäftigung im Dienstleistungsbereich (vor allem bei öffentlichen und
privaten DL).
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Branchenfokus:
Die Landeshauptstadt Kiel ist traditionell von der maritimen Wirtschaft geprägt.
Weitere wichtige Branchen sind die Finanzwirtschaft, der Handel und der
Tourismus.
Ein Schwerpunkt ist der Dienstleistungssektor. Insbesondere die
unternehmensnahen Dienstleistungen der IT-Branche.
Rund um die Kliniken haben sich die Life Sciences entwickelt. Hierzu zählen die
Gesundheitswirtschaft, die Pharmazie, die Biotechnologie sowie die Medizin und
Medizintechnik.
*Im Unterschied zur Arbeitslosenzahl und -quote der Bundesagentur für Arbeit erfasst und veröffentlicht das Statistische
Bundesamt seit März 2005 die Erwerbslosenzahl und -quote gemäß Labour-Force-Konzept der International Labour
Organization (ILO). Im Gegensatz zur Totalerhebung der Bundesagentur für Arbeit erfasst das Statistische Bundesamt die Zahl
der Erwerbslosen im Rahmen seiner Arbeitskräfteerhebung als Stichprobenbefragung der Bevölkerung. Die
Arbeitskräfteerhebung ist Teil des Mikrozensus.
Zu den Erwerbslosen gemäß ILO zählen Personen im Alter zwischen 15 und 74 Jahren ohne Erwerbstätigkeit, die sich in den
vier Wochen vor der Befragung aktiv um eine Arbeitsstelle bemüht haben und für diese Arbeit binnen zwei Wochen zur
Verfügung stehen. Hierbei ist unerheblich, ob sie bei den Agenturen für Arbeit beziehungsweise den Trägern der
Grundsicherung arbeitslos gemeldet sind. Als Erwerbstätigkeit im Sinne der ILO gilt zudem bereits eine bezahlte Arbeit ab einer
Wochenstunde (auch Selbstständigkeit und Beschäftigung als mithelfende Familienangehörige).
Damit weicht das ILO-Konzept wesentlich von der Systematik der Bundesagentur für Arbeit ab. Denn einerseits können nicht
bei den Arbeitsagenturen registrierte Arbeitsuchende erwerbslos im Sinne der ILO-Definition sein. Andererseits zählen
Arbeitslose, die eine geringfügige Tätigkeit ausüben für die ILO nicht als Erwerbslose, sondern als Erwerbstätige. Die
Arbeitslosenzahl der BA fällt dementsprechend regelmäßig deutlich höher aus, als die Erwerbslosenzahl des Statistischen
Bundesamtes
Angaben teilweise von 2012: Informationen stammen aus den Kieler Zahlen 2013
Arbeitslosenquote von
10,2%
Anzahl der Betriebe
im verarbeitenden Gewerbe
ist leicht gewachsen.
Zunahme der
Arbeitslosen bei den über
50 Jährigen zwischen 2012
und 2013.
Investitionen je
Beschäftigten 2008 fast
doppelt so hoch wie 2012
BIP Euro, Millions: 2010 zu Marktpreisen
Kiel
GDP/BIP Euro, Millions: 2010 zu
Marktpreisen Schleswig-Holstein
ILO Arbeitslosenrate in % Kiel
ILO Arbeitslosenrate Schleswig-Holstein
in %
Arbeitslosenquote - Agentur für Arbeit
Kiel
2010
9134,9
2011
9536,4
2012
8943,2
2013
8706,2
2014
8783,7
77802,
3
6,90
4,7
-
9,60
6,7
8,90
5,8
7,30
5
76746,
4
7,20
4,9
10,8
11
10,1
10,2
Quelle: Oxford Economics 2015
Anzahl an Unternehmensinsolvenzen haben zwischen 2011 und 2013
abgenommen (insbesondere jedoch Insolvenzen im
Dienstleistungsbereich und dem Baugewerbe). Im Verarbeitenden
Gewerbe erfreulicherweise eher wenig Insolvenzen.
B: Städteranking: Wo steht Kiel?
Im Ranking der Prognos AG schneidet Kiel besser ab, als im Städteranking von
Focus. Vor allem eine kontinuierliche Verbesserung des Gesamtrangs.
Aus dem Prognos Zukunftsatlas 2013 1
Platz 149 von 402
Demografie
Arbeitsmarkt
Wohlstand und Soziale Lage
Wettbewerb und Innovation
Rang 2004
Rang 2010
10
63
374
164
227
188
Aus dem Focus-Regionen-Check (März 2014)
Gesamtrang: 338 von 402
Wohlstand
Jobs
Sicherheit/Risiken
Kosten
Wohnraum/Infrastruktur
Demografie und Gesundheit
1
305
269
379
313
273
132
Die Prognos AG beschreibt die Funktion des Atlas wie folgt: „Einschätzung von Zukunftschancen
und -risiken der Regionen innerhalb Deutschlands. Anhand des Benchmarks der 402 deutschen
Kreise und kreisfreien Städte verdeutlicht der Zukunftsatlas die Positionierung der Regionen im
Standortwettbewerb sowohl themenspezifisch (Teilindexe) als auch insgesamt in Form eines
Zukunftsindexes (Gesamtranking) und daraus abgeleiteter Klassen der Zukunftsfähigkeit.“
Weiterhin heißt es dort:
„Die Ergebnisse des Zukunftsatlas 2013 zeigen erneut ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. Die
Unterschiede zwischen den süddeutschen Regionen (Hessen, Bayern und Baden-Württemberg) und
dem Rest der Republik nehmen weiter zu. Hohe, sehr hohe und beste Zukunftschancen konzentrieren
sich immer mehr auf Süddeutschland.“
C: Atypische Beschäftigung in Kiel und SchleswigHolstein
Anzahl der Sozialversicherungspflichtigen (zugenommen)
Vollzeitmitarbeiter (zugenommen)
Teilzeit (zugenommen)
Leiharbeit (zugenommen)
Die Anzahl an Sozialversicherungspflichtigen ist gestiegen. Die Anzahl an prekär
Beschäftigten hat sich im gleichen Zeitraum ebenfalls erhöht.
Atypische Beschäftigung im Überblick: Kiel und Schleswig-Holstein im Vergleich
Über 41% aller abhängigen Beschäftigten in Schleswig-Holstein arbeiteten 2014 in
Leiharbeit, Minijobs oder Teilzeit.
D: Armut Schleswig Holstein und Kiel?
10-20% Armutsgefährdungsquote in Schleswig-Holstein
Armutsgefährdungsquote 2013 für das Land Schleswig-Holstein insgesamt:
14%
E: Das Unternehmen: Vossloh Locomotives
Mitbestimmungspartner in der Region?
2008
2009
Einführung eines Entgeltrahmenabkommens (ERA), Kostensteigerung um
4,2 % dadurch viele Entgelterhöhungen dauerhaft.
Umsetzung eines Beschäftigungssicherungstarifvertrages nach 2005, dieser Vertrag
schließt betriebsbedingte Kündigungen mindestens bis 2015 aus; Vertrag hat
Nachwirkung bis Unendlich.
Vertrag beinhaltet auch eine Besserstellung von Leiharbeitnehmern.
Qualifizierung im Rahmen der Kurzarbeit genutzt.
2011
Schaffung einer Arbeitszeitflexibilisierung.
2012
Verbesserte Altersteilzeit. Verhinderung der Kündigung des
Beschäftigunsicherungsvertrages. Kein Interessenausgleich/Sozialplan.
Quote liegt weit über 4% (ca.10%)
2013
Arbeitnehmer im Aufsichtsrat unterstützen Herrn Thiele bei der Wahl zum AR-Vorsitz.
Alter Vorstand wird abgelöst.
2014
Entscheidung eines Neuen Lokwerkes in Kiel/Suchsdorf durch Vorstand und
Aufsichtsrat. Arbeitnehmervertreter maßgeblich beteiligt. Arbeitnehmer werden bei
der Gestaltung miteinbezogen.
Ansprechpartner in der Abteilung Mitbestimmungsförderung der Hans-BöcklerStiftung
Sina Panhey
"Projekt Offensive Mitbestimmung"
Telefon: 0211 - 7778 597
E-Mail: [email protected]
Dr. Oliver Emons
Referatsleitung
Referat: Wirtschaft
Telefon: 0211 - 7778 165
E-Mail: [email protected]