Begleitmaterial zu Flaschengeld

Theaterpädagogisches Begleitmaterial
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Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
Hast du das aus dem Müll geholt?
Was tun, wenn der Magen knurrt aber nichts im Kühlschrank ist?
Wenn die Winterjacke zu klein ist, aber kein Geld zur Verfügung
steht? Zeit für Schulaufgaben gibt es auch nicht, Hausarbeiten warten. Michelle, Hanna, Janis und Paul kennen diesen Alltag nur zu
gut. Die Auswege, die gesucht werden, sind vielseitig, legal und illegal. Wer es gut getroffen hat, kann sich sein Frühstück beim Schulkiosk kaufen, ein anderer hofft womöglich auf ein paar Pfandflaschen im Mülleimer. Die Schüler befinden sich irgendwo zwischen
Haben und Nichthaben, aber schließlich kann nur der etwas kaufen,
der Geld besitzt, und so zeichnet sich ihr eigener kleiner Kosmos
auf dem Schulhof als Wirtschaftskreislauf ab.
Die Armutsgefährdung in Deutschland steigt, jedes fünfte Kind unter 15 Jahren wächst unterhalb der Armutsgrenze auf. Als armutsgefährdet gilt, wer einschließlich aller staatlichen Transfers weniger als
60 Prozent des mittleren Einkommens erzielt und über so geringe
(materielle, soziale und kulturelle) Mittel verfügt, dass man von der
Lebensweise ausgeschlossen wird, die als Minimal-Standard gilt. Je
schlechter die Bildung, desto größer die Gefahr für Armut. Umso
größer die Armut, desto größer die Gefahr möglicher physischer
und psychischer Schäden. Diesen Kreislauf stellt Flaschengeld von
Lisa Sommerfeldt, in Regie von Joerg Bitterich, eindrücklich dar. Welche Möglichkeiten bleiben und wie wichtig Bezugspersonen und Perspektiven sind, erzählt die Badische Landesbühne in der Uraufführung von Flaschengeld und bietet somit eine wichtige Grundlage,
um diese tabuisierten Themen im Unterricht aufnehmen zu können.
Um mit Ihrer Klasse diese Inszenierung intensiver bearbeiten zu
können, soll dieses Begleitmaterial eine Hilfestellung sein. Gerne
können Sie uns kontaktieren, Fragen stellen oder eine kostenlose
Vor– oder Nachbereitung durch die Theaterpädagogik für Ihre Klasse buchen.
Ramona Parino
Leitende Theaterpädagogin
Catharina Guth
Theaterpädagogin
Theaterpädagogisches Begleitmaterial
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Inhalt
Die Autorin
Flaschengeld—Das Stück
Das Team
Der Regisseur Joerg Bitterich
Interview mit Joerg Bitterich
Interview mit Schulsozialarbeiterin Susanne Neuthardt
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Themenverwandte Artikel
Armut bedeutet soziale Ausgrenzung
Definitionen von Armut
Auswirkungen von Kinderarmut
Ein Bericht von Magdalena Seitz
Die Scham der Armut
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Spielpraktische Übungen
Einführung
Fragen für die Vor-/Nachbereitung
Warm-Up
Partnerübung
Gruppenübung
Unterrichtsmaterial zur Stücknachbearbeitung
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Quellen und Impressum
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Die Autorin
Lisa Sommerfeldt wurde 1976 in München geboren. Sie studierte zunächst neuere deutsche Literatur, Geschichte und Philosophie
und dann von 1998 bis 2002 an der Folkwang Universität der Künste in Essen Schauspiel. Sie war als Schauspielerin unter anderem am
Staatschauspiel Stuttgart und am Stadttheater Osnabrück engagiert
und war Mitglied des Theaterkollektivs „fliegen ab stuttgart“. Sie
spielte in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mit und
erhielt mehrere Auszeichnungen für ihre schauspielerischen Leistungen. Als Sprecherin arbeitete sie für die WDR-Hörfunksender,
die Deutsche Welle und den Bayerischen Rundfunk. Sie ist zudem
freie Autorin und schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Ihr Stück
Gleiswechsel wurde für den Förderpreis der deutschen Landesbühnen nominiert. Ihr Stück KOMA gastierte 2013 bei den Bayerischen
Theatertagen. Für Flaschengeld erhielt sie den 2. Platz des Berliner
Kindertheaterpreises des GRIPS-Theaters und war in der Favoritenrunde des Kathrin-Türks-Preis 2012. 2014 wurde sie mit Flaschengeld, ihrem vierten Theaterstück, zum Frankfurter Autorenforum
eingeladen.
Das Stück
Eigentlich sind Hanna, Michelle, Paul und Janis vier ganz normale
Kinder. Nur finanziell wird es manchmal etwas knapp. Um sich etwas Süßes leisten zu können, sammelt Michelle abends Pfandflaschen. Als Hanna im Handyladen beim Klauen erwischt wird, ist
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auch geklärt, wie sie an Geld kommt. Nach der Scheidung seiner Eltern muss Paul sich etwas einfallen lassen, um sein Taschengeld
aufzubessern. Und bei Janis Familie bleibt der Kühlschrank am Ende
des Monats leer. Doch Geld ist nicht alles – oder?
Das Team
Markus Wilharm
Janis
Alexander Gaida
Paul
Tülin Pektas
Michelle
Sandra Förster
Hanna
Regie
Ausstattung/
Videodesign
Ausstattungsassistent
Dramaturgie
Joerg Bitterich
Silvio Motta
Davide Raiola
Olivier Garofalo/
Tristan Benzmüller
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Der Regisseur
Joerg Bitterich wurde in Stuttgart geboren. Er absolvierte seine
Schauspielausbildung in Mainz und war anschließend fest an der
Landesbühne Wilhelmshaven und am Theater Paderborn engagiert.
Seit 2002 arbeitet er als Regisseur und inszenierte dabei am Staatstheater Braunschweig, an den Theatern Trier, Bamberg und Paderborn, am Landestheater Neuss und vielen weiteren.
Seit der Spielzeit 2012.2013 ist er künstlerischer Leiter der Kinder–
und Jugendtheatersparte an der Badischen Landesbühne Bruchsal
und inszeniert auch hier regelmäßig für die kleinen und großen Zuschauer.
Interview mit dem Regisseur
Lieber Joerg, du bearbeitest mit Flaschengeld ein Stück, dass sich
mit dem heiklen und umfangreichen Thema „Armut“ auseinandersetzt. Wie hast du dich und das Ensemble auf die enthaltenen Themen vorbereitet?
Zunächst haben wir uns mit eigenen bzw. Armutserfahrungen aus
unserem Umfeld auseinandergesetzt. Dabei fiel die Definition des
Begriffs nicht leicht - ab wann gilt jemand als arm? Neben der Lektüre einschlägiger Literatur war ein Treffen besonders inspirierend,
das uns mit zwei Schulsozialarbeiterinnen und dem Leiter eines Jugend- und Familienzentrums zusammenführte. Ihre Erfahrungen mit
von Armut betroffenen Jugendlichen haben uns beeindruckt und
weitergebracht.
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Wie hat Flaschengeld von Lisa Sommerfeldt den Weg auf den Spielplan der Badischen Landesbühne gefunden?
Wir hatten Flaschengeld schon einige Zeit im Auge und freuen uns,
dass wir in dieser Spielzeit sogar die Uraufführung des Stücks zeigen dürfen.
Einmal zurückgedacht zu deinem ersten Leseeindruck des Stückes –
über welche Hürden seid ihr gemeinsam mit dem Ensemble geklettert und wie viel ist vom ersten Konzept noch übrig geblieben?
Beim ersten Lesen wurde mir klar, dass ich das Stück aufgrund des
Themas, aber auch aufgrund der Figuren und Dialoge, die Lisa Sommerfeldt erfunden hat, aufführen möchte. Eine Herausforderung bei
der näheren Beschäftigung waren die vielen kurzen Szenen und oftmaligen Szenenwechsel. Wir haben einige Proben gebraucht, um
eine dafür angemessene Spielweise herauszufinden.
Das Stück erzählt von vier unterschiedlichen Charakteren, die auf
verschiedene Art vom Stückthema betroffen sind. Welche Beziehungen haben die Figuren untereinander und wie wichtig sind diese für
sie?
Das Stück begleitet die Figuren über ein Schuljahr. Zu Beginn sind
die Beziehungen der Figuren von Misstrauen geprägt, es sind eher
Notgemeinschaften. Im Verlauf des Schuljahres verändern und intensivieren sich die Beziehungen aber, am Ende ist fast so etwas
wie eine „Clique“ entstanden.
Welche Besonderheiten hat das Bühnenbild und was hat es mit der
Geschichte zu tun?
Das Bühnenbild besteht aus variablen Projektionsflächen. Wir benutzen sie, um verschiedene Räume entstehen zu lassen und für
die Einspielung von Videos, die assoziativ mit Handlung und Figuren verbunden sind.
Welche Stückaussage hat dich am meisten berührt?
Es ist eine Stärke des Stücks, dass Lisa Sommerfeldt ihre Figuren
sehr genau beobachtet und dadurch nachvollziehbar macht. Mich
berühren bei Flaschengeld die Stellen, wenn die Figuren ihren
Schutzschild ablegen, Vertrauen zueinander fassen und sich füreinander öffnen.
Joerg, herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen euch Toi-toi
-toi für die Premiere.
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Interview mit Susanne Neuthardt
(Jugendsozialarbeiterin Stirumschule Bruchsal)
Frau Neuthardt, Sie sind seit einigen Jahren als Schulsozialarbeiterin tätig. Wie präsent ist das Thema Armut denn tatsächlich auf
den Schulhöfen und wie gehen die Betroffenen damit um?
Der Begriff Armut klingt natürlich krass. Vielleicht gibt es deshalb
auch so viele andere Möglichkeiten, diesen Zustand zu umschreiben, z.B. soziale Benachteiligung, wirtschaftliche Notlage, finanziell
schlecht gestellt. Wenn von Armut gesprochen wird, weckt dies in
jedem Menschen Assoziationen. Aber Armut in Deutschland lässt
sich nicht auf den ersten Blick erkennen und ich glaube, sie hat viele Gesichter. Natürlich haben wir Kinder an der Schule, die hiervon
betroffen sind. Dies äußert sich auf vielfältige Weise. Die materielle
Ausstattung dieser Kinder ist schlechter, die Anschaffung von
Schulmaterialien oder Sonderausgaben wie z.B. für Schullektüren
sind problematisch. Auch die Teilnahme am Klassenausflug ist
nicht selbstverständlich. Zudem leiden die Kinder unter der Belastung, am nächsten Tag nicht einfach so 5 € mit in die Schule nehmen zu können, wie vielleicht der Banknachbar. Wenn ein Kind
nicht zum Klassenausflug angemeldet wird, fragen unsere Lehrer/
innen oder ich da mal nach. Ich bemerke dann, wie schambesetzt
dieses Thema ist und baue den Menschen Brücken, Unterstützungen auch annehmen zu können.
In Flaschengeld werden vier Typen von jungen Menschen vorgestellt. Man wünscht sich, dass die Anhäufung der Probleme nicht in
der Realität vorkommen. In wie fern können Sie aus Ihrem Alltag als
Schulsozialarbeiterin beurteilen, dass ein Problem meist nicht alleine kommt und dass solche Typen eben keine überzogenen Theaterfiguren, sondern tatsächlich realistisch sind?
Diese sog. Mehrfachbelastung von Familien ist eigentlich sogar
ziemlich typisch und wahrscheinlich auch logisch. Ein Problem, das
sich manifestiert hat, bringt einfach weitere Probleme mit sich. Bezogen auf das Thema Armut, könnte sich so eine Problemspirale
vielleicht folgendermaßen aufschrauben: ich habe permanent zu
wenig Geld, es reicht gerade mal so für die Grundversorgung der
Kinder, die Teilnahme an einem Verein und die Fahrten dort hin
können wir uns nicht leisten, die Kinder haben wenig soziale Kontakte und fühlen sich ausgegrenzt, Kindergeburtstagspartys werden
nicht gefeiert, die Kinder halten sich meistens in der Wohnung auf,
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es gibt viel Streit in der Familie, wir haben Ärger mit dem Vermieter,
weil es bei uns immer so hoch her geht, Mietschulden gibt es auch
bereits. Dies aufzudröseln ist ein wesentlicher Teil unserer Beratungsarbeit in den Einzelfallhilfen. Es wird von den Familien als hilfreich und entlastend erlebt, dieses Problemknäul zu entwirren und
einen Ansatz zu planen, um die Lebensumstände in den Familien zu
verbessern.
Für die Figuren Paul und Janis ist das Pausenbrot ein immer wiederkehrendes Thema. Erst wird es aus dem Müll gefischt, dann wird es
geteilt und zuletzt gibt es gar keins mehr. Welche Möglichkeiten haben Kinder an Ihrer Schule, wenn sie von zu Hause aus auf das Pausenbrot verzichten müssen?
Wir haben da in der Vergangenheit schon einiges unternommen,
um zu verhindern, dass Kinder mit knurrendem Magen in der Schule sitzen. Dank der Bürgerstiftung haben wir in Bruchsal nun die
Möglichkeit, den Kindern, die nichts zu essen dabei haben, einen
Gutschein auszuhändigen, mit dem sie dann beim Schulkiosk ein
Brötchen erhalten. Damit haben alle in der Schule einen selbstverständlichen Umgang, schließlich kann jeder Mal sein Pausenbrot
vergessen.
Welchen Einfluss hat Armut auf die schulischen Leistungen der jungen Menschen?
Wenn man von Armut betroffen ist, hat dies auf alle Lebensbereiche
Auswirkungen. Die Armutsberichte des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes stellen immer wieder den Zusammenhang zwischen Armutsrisiko und schlechten Bildungschancen her. Schule muss dieser
Tatsache noch viel energischer begegnen. Bei uns in der Schule gibt
es einige kostenlose oder sehr kostengünstige Möglichkeiten, Schüler/innen zusätzlich zu fördern, z.B. durch das Angebot von Kulterbunt e.V. oder auch die so genannten Bildungsmentoren. Aber das
reicht nicht. Schule muss darauf eingehen, dass verstärkt Kinder
und Jugendliche mit einer durchschnittlichen Quote von 19,2 % von
Armut und sozialer Benachteiligung betroffen sind. Die Veränderung der Stirumschule Bruchsal zur Ganztagesschule, überhaupt
der Ausbau der Ganztagesschule, ist für mich in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Bildung, Förderung, Lernbegleitung
sollte für alle Kinder ganztägig zur Verfügung stehen.
In Flaschengeld nimmt Michelle Paul und Hanna mit zur
„Kleiderausgabestelle“ – gibt es so etwas in Bruchsal auch und wie
reagieren Mitschüler auf Kinder, die ihre Kleidung dort beziehen?
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In Bruchsal gibt es viele Angebote für Menschen, die in eine Notlage
geraten sind. Im Schulalltag haben dabei die Leistungen für Bildung
und Teilhabe eine große Bedeutung. Dort geht es darum, Kindern
und Jugendlichen gesellschaftliche Teilhabe durch Lernförderung,
Teilnahme an Klassenfahrten, Schulbedarf und auch Mittagsverpflegung sicher zu stellen.
Kürzlich hat das Bündnis für Familien für Bruchsal eine Broschüre
herausgegeben, die über Angebote in diesem Zusammenhang informiert. Man findet dort die Öffnungszeiten des Tafelladens, der AWO
Schatzgrube und von KoALa sowie von Behörden und Beratungsstellen. Diese Angebote werden auch von den Familien, mit denen ich
arbeite, genutzt. Die meisten machen das nicht gerne öffentlich. Jedoch habe ich auch Schüler/innen, die einen sehr selbstverständlichen Umgang damit haben. In meinem Büro kann man auch Gutscheine für den Einkauf im Tafelladen erhalten, wenn man einkaufsberechtigt ist. Unsere Jugendlichen machen in der 7. Klasse ein Sozialpraktikum und lernen den Tafelladen in diesem Zusammenhang
kennen. Und sie kennen mit Sicherheit jemanden, der dort regelmäßig einkauft oder arbeitet und zeigen da kaum Berührungsängste.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies in anderen Schulformen
viel mehr tabuisiert und stigmatisiert wird.
Was könnte ein Besuch bei Flaschengeld Ihrer Meinung nach in einer
Schulklasse und möglicherweise auch bei Betroffenen bewirken?
Ich glaube, dass es gut ist, wenn dieses Thema aus der Tabu- und
Peinlichkeitszone raus kommt. Ich denke, dass aus meiner Schule
viele Schüler/innen ihre Lebenswelt erkennen werden und vielleicht
die Erkenntnis bekommen, dass es anderen genauso ergeht. Ich
glaube, die Gespräche danach in den Klassen sind wichtig. Infos,
dass es da Leistungen gibt, die keine Almosen sind, sondern einem gesetzlich zustehen.
Ich glaube, dass dies eher entlastend wirkt. Aber einige Kinder haben bestimmt von zu Hause aus gelernt, darüber nicht zu sprechen. Und je höher die Schulform, desto stärker das Tabu. Und Tabus machen einsam und vermitteln das Gefühl, bei mir stimmt was
nicht. Das Mut machen ist wichtig, schlechte Lebensphasen hat jeder mal, in welcher Form auch immer, aber sie sind überwindbar und dass es da Menschen gibt, die unterstützen.
Herzlichen Dank, Frau Neuthardt, für das Interview.
*Stirumschule ist eine Grund– und Werkrealschule in Bruchsal
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Armut bedeutet soziale Ausgrenzung –
Definitionen von Armut
„Armut in einem reichen Land ist mehr als nur eine Herausforderung, sie ist ein Skandal.“ (Bischof Wolfgang Huber, ehemaliger Vorsitzender des Rates der EKD)
Nach der Definition der Europäischen Kommission gelten Personen
und Familien als arm, wenn sie über so geringe (materielle, soziale
und kulturelle) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die als Minimal-Standard im jeweiligen Mitgliedsland angenommen wird. Nach der Definition der „relativen Einkommensarmut“, die auch im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung benutzt wird, gilt als arm, „wer über ein bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen von weniger als 60 % des gesellschaftlichen Durchschnitts verfügt – unter der Annahme, dass bei einem
solchen Einkommen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht
mehr möglich ist“ (Wochenbericht des DIW Berlin Nr.12/2007). In
der EKD-Denkschrift zum Thema Armut wird unter dem Titel
„gerechte Teilhabe“ betont, dass Armut weit mehr als ein Mangel an
Einkommen ist. Armut sei ein Symptom für unzureichende Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben in vielen Dimensionen, so Professor
Gert G. Wagner, Vorsitzender der Kammer für soziale Ordnung der
EKD. Armut im Sinne sozialer Ausgrenzung und nicht mehr gewährleisteter Teilhabe liegt demnach dann vor, wenn die Handlungsspielräume von Personen in gravierender Weise eingeschränkt und
gleichberechtigte Teilhabechancen an den Aktivitäten und Lebensbedingungen der Gesellschaft ausgeschlossen sind (Gerechte Teilhabe, EKD-Denkschrift 7/ 2006).
„Alte Armut“
Die „alte Armut“ wird in der Familie regelrecht von Generation zu
Generation sozial weitervererbt. Hier droht eine Verfestigung der
Lebensverhältnisse, davon betroffen sind Familien, die von Sozialhilfe (SGB XII) leben, zunehmend auch „Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund oder mehreren Kindern“ (Wochenbericht des DIW
Berlin, 27.3.2007). Entscheidende Merkmale „alter Armut“ sind
Langzeitarmut und wenig Ausstiegsperspektiven.
„Neue Armut“
Die „neue Armut“ hat sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren
vor allem durch steigende Arbeitslosigkeit, nicht ausreichendes Er-
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werbseinkommen (vor allem bei Familien mit mehreren Kindern)
und der steigenden Zahl der Alleinerziehenden (aufgrund von Trennungen und Scheidungen) entwickelt. Ein besonderes Kennzeichen
der „neuen Armut“ ist, dass es sich um kurzfristig eintretende Verarmungsprozesse und um zeitlich begrenzte Armutsphasen handelt. Hier kommt es häufiger zu verdeckten Formen von Armut.
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Auswirkungen von Kinderarmut
Ein Bericht von Magdalena Seitz
Armut ist ein Problem, das in den letzten Jahren zunehmend auch
Kinder und Jugendliche betrifft und gleichzeitig häufig tabuisiert
wird. Laut einer Studie dieses Jahres, die vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung erhoben wurde, leben in Deutschland
mittlerweile 20 % der Kinder zwischen 0 und 14 Jahren unterhalb
der Armutsgrenze. Als armutsgefährdet gilt dabei, wer über weniger als 60 % des durchschnittlichen Nettogehaltes verfügt. Neben
den betroffenen 2,1 Millionen Kindern wächst rund eine weitere halbe Millionen nur ganz knapp über der offiziellen Armutsgrenze auf.
Das Risiko für Kinderarmut steigt bei Familien mit vielen Kindern,
Kindern von Alleinerziehenden, Kindern mit Migrationshintergrund
und Kindern, deren Eltern einfache Arbeiter sind. Viele armutsgefährdete Kinder wohnen also in Familien, die von Hartz IV leben
müssen, wobei ein Großteil die Unterstützung, die ihnen eigentlich
zustehen würde, nicht in Anspruch nimmt. Gründe hierfür sind undurchsichtige, bürokratische Verfahren, eine schlechte Informationslage und Überforderungen bei der Antragsstellung.
Kinder an oder unter der Armutsgrenze müssen auf das verzichten,
was für viele ihrer Altersgenossen selbstverständlich ist: Urlaub, Internet, Taschengeld oder Winterkleidung. Zeit Online weist darauf
hin, dass selbstverständlich auch die Eltern unter der Situation leiden. Sie können ihren Kindern nicht das bieten, was sie gerne
möchten, müssen selbst zurückstecken und haben häufig Probleme
mit zuständigen Ämtern und Anträgen. Eine Situation also, die für
alle mehr als belastend ist.
Kinder, die in Armutsverhältnissen aufwachsen, haben laut einer
Zusammenstellung der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg statistisch gesehen eine verzögerte Entwicklung und sind fehloder unterernährt, wodurch das Risiko von Erkrankungen steigt. Sie
wachsen in schlechteren Wohngegenden auf, haben schlechtere Bildungschancen und sind von Sport- und Vereinsaktivitäten weitestgehend ausgeschlossen. Und auch psychisch ist die Benachteiligung
eine Belastung. Es wird häufiger zu Suchtmitteln gegriffen, Zukunftsperspektiven fehlen und Einsamkeit und Hilflosigkeit werden
zu ständigen Begleitern. Dies führt unter anderem zu einem niedrigeren Selbstbewusstsein und mangelnden sozialen Kontakten. Wobei hier auch die Ausgrenzung von außen eine große Rolle spielt.
Probleme der Kinderarmut haben nicht nur Auswirkungen auf die
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Phase des Aufwachsens, sondern ziehen sich bis ins Erwachsenenalter hinein. Wer als Kind unter Armut leiden musste, hat unter Umständen mit gesundheitlichen Spätschäden zu kämpfen. Wer krank
ist, hat schlechtere Chancen im Beruf und so ein höheres Armutsrisiko. Ein Kreislauf also, der sich weiterzieht.
Magdalena Seitz studiert Theaterwissenschaft und absolvierte ein
Praktikum in der Theaterpädagogik der Badischen Landesbühne.
Die Quellenverweise, die in diesem Bericht verwendet wurden finden
Sie auf der letzten Seite des theaterpädagogischen Begleitmaterials.
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Die Scham der Armut
Schon in der Grundschule habe ich oft geschwiegen. Wenn meine
Klassenkameraden sich darin überboten, welche Hammerjobs ihre
Väter hätten und in welches exotische Land es in die Sommerferien
ginge, hieß meine Strategie: wegschweigen. Es ist ein bösartiges
Gefühl, sich über sein Elternhaus definieren zu müssen und einer
Ausgrenzung gegenüberzustehen, bei der man schlichtweg machtlos ist.
Meine jüngere Schwester hatte keine Lust zu schweigen. Sie verbarg
ihre soziale Herkunft mit einer ordentlichen Prise Größenwahn.
Wenn man sie fragte, was ihre Eltern beruflich machen würden,
dann griff sie regelmäßig zu dem, was wir in der Familie "eine Notlüge" nannten. Was aber eigentlich eine Lüge ist. Weil sie wusste,
dass, zum Beispiel bei ihrer bornierten Klavierlehrerin, nach einer
ehrlichen Antwort Welten zusammenbrechen könnten, wurde aus
einem Gerüstbauer ein Bauleiter und aus einer Servicekraft eine Abteilungsleiterin. Ein offensiver Umgang mit der Scham liegt in der
Familie. Schon mein Großvater wählte für den Besuch der Eckkneipe
den feinsten Zwirn, um nicht gleich als Arbeiter erkannt zu werden.
Ein quälendes Gefühl
Doch warum bauen Menschen solche Lügenkonstrukte auf? Ein altes
Sprichwort sagt: "Scham ist armen Leuten Gram." Damit gemeint ist
die Scham der Armut. Das Gefühl, wenn man sich seiner Herkunft
zutiefst schämt und damit seines Wertes in der Gesellschaft. Scham
ist "ein Produkt der besonderen Fähigkeit des Menschen, die Perspektive anderer auf sich selbst zu antizipieren, sich sozusagen mit
den Augen seiner Mitmenschen zu sehen und deren vermeintliche
Bewertung in das eigene Handeln einfließen zu lassen", schreibt der
Konflikt- und Gewaltforscher Kurt Salentin 2008 in seinem Bericht
"Armut, Scham und ihre Folgen". Das kann ich nachvollziehen.
In der Schule hat fast niemand gewusst, dass wir an der Schwelle
zur Armut lebten. Trickreichtum hat mich einige Male vor der Offenbarung bewahrt. Beim Handballtraining lief ich nicht in Markenschuhen, sondern im Billigmodell von Deichmann. Wenn die Nähte platzten, wurde der Schuh mit Sekundenkleber zusammengeleimt. Andererseits trug ich bei der Einschulung eine der größten Schultüten.
Und ich war auf jeder Klassenfahrt dabei. Was keiner wusste: Der
untere Teil meiner Zuckertüte war mit Karton ausstaffiert, die Schulfahrten waren vom Amt bezahlt.
Das Gesicht nicht zu verlieren, war meinen Eltern wichtig.
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Als meine Eltern das erste Mal, kurz nacheinander, arbeitslos wurden, war ich zwölf Jahre alt und meine Schwester noch ein Kleinkind. Sie bemühten sich, einen geregelten Tagesablauf aufrecht zu
erhalten. Für uns Kinder änderte sich wenig – außer, dass ständig
über Geld gesprochen wurde, das kaum vorhanden war, und dass
es große Spannungen gab, wenn ungeplante Ausgaben bevorstanden. Dass alles schön ordentlich bleibt, nach innen und außen,
stand im Vordergrund.
Ausbrechen aus dem Teufelskreis
Kinder und Jugendliche, die in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen,
wie meine Schwester und ich, erreichen nur selten einen höheren
Bildungsabschluss. Die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zeigt: Kinder aus Arbeiterfamilien haben es fünfeinhalb Mal
schwerer, ein Studium zu beginnen als Akademikerkinder. Nur 24
von 100 Kindern aus einkommensschwachen Schichten studieren.
Glücklicherweise war ich eines dieser Kinder, weil meine Eltern – anders als es in vielen armen Familien vielleicht üblich ist – nicht auf
eine Ausbildung pochten. Ihre reichlich konventionelle Ansicht, dass
aus einem nur etwas wird, wenn man studiert, hat mir auf meinem
Weg geholfen.
Auf die finanzielle Hilfe meiner Eltern durfte ich im Studium nicht
hoffen. Doch mit BAFÖG-Vollsatz und meinem Verdienst aus dem
Nebenjob war ich erstmals finanziell unabhängig – es ging mir als
Student richtig gut. Studenten aus armen Elternhäusern können
auch von gemeinnützigen Initiativen wie ArbeiterKind unterstützt
werden. Solche Initiativen helfen einem, Anträge für Stipendien auszufüllen, und die Mentoren dort ermutigen die Hilfesuchenden, ein
Studium aufzunehmen oder fortzuführen.
Aber hatte ich nicht die Verpflichtung, meiner Familie so schnell wie
möglich zu helfen? Natürlich konnte ich meine Eltern finanziell nicht
unterstützen, während ich studierte. Es war eine Erleichterung, dass
sie das auch nie von mir erwartet haben.
Auch während meiner Studienzeit sprach ich nicht über meine Eltern, es sei denn, es sprach mich jemand explizit auf sie an. Auch
wenn sich ein jeder über sich selbst definieren sollte: So schnell
lässt sich die Scham dann doch nicht abschütteln.
Name des Autors ist nicht bekannt gegeben
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Spielpraktische Übungen
Im folgenden Teil finden Sie einige Übungsvorschläge, die Sie zur
praktischen Vor- und Nachbereitung des Vorstellungsbesuchs verwenden können. So können Sie Ihren Schülern einen anderen Blick
auf das Stück und seine Figuren ermöglichen. Es empfiehlt sich,
zunächst eine Warm-Up-Übung zu machen, um die Schüler aus
dem alltäglichen Schulleben herauszulösen und Verletzungen vorzubeugen. Außerdem schaffen diese Übungen eine offene Atmosphäre, die den Einstieg ins Spiel sehr erleichtert. Am Ende einer
spielerischen Einheit sollten Sie mit Ihren Schülern die gesammelten Eindrücke besprechen. Hierbei ist zu beachten, dass Empfindungen jeder Art subjektiv sind, und es daher keine richtigen oder
falschen, sondern lediglich unterschiedliche Erfahrungen gibt. In
einer Übung werden Sie den Begriff Publikumssituation finden: Um
diese herzustellen, platzieren Sie die Klasse auf einer Seite des
Raumes und etablieren auf der anderen Seite eine Spielfläche, die
im weiteren Verlauf als Bühne dient.
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Fragen für die Vor-/Nachbereitung
Wie viel Taschengeld wäre deiner Meinung nach für einen Menschen
deines Alters angemessen?
Woran kann man unter Umständen erkennen, dass jemand aus armen Verhältnissen stammt?
In welchen Bereichen würdest du einer Freundin/einem Freund helfen, wenn du merkst, dass sie/er kein Geld zur Verfügung hat?
Wo findet man Hilfe, in der Schule und außerhalb, wenn man selbst
und die Eltern zu wenig Geld haben?
Hast du ein Smartphone? Was ist dir daran wichtig?
Wie viel Pfandgeld bekommt man für welche Flasche bzw. Dose?
Über welchen Zeitraum erstreckt sich Flaschengeld? Welche Hinweise hierzu findet man in der Inszenierung?
Wie helfen sich die Figuren im Stück untereinander bei welchen
Problemen?
Warum behauptet Hanna, ihre Familie sei reich? Ist ihre Mama tatsächlich Topmodel?
Was für ein Leben wünschen sich Hanna, Michelle, Janis und Paul?
Welche Meinung hast du zu dem Verhalten von Janis gegenüber Paul
und umgekehrt?
Was haben die Projektionen an den Wänden mit dem Stück zu tun?
An welchen Orten spielt das Stück? Woran hast du jeweils erkannt,
wo sich die Figuren befinden?
Aus welchen Gründen wird der Kiosk-Besitzer von der Polizei abgeholt? Was hat er nun zu erwarten?
Was verrät dir das Ende des Stückes?
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Warm-Up
Gemeinsamer Rhythmus
Themengebiet:
Ziel:
Dauer:
Aufmerksamkeit, Konzentration
Zusammengehörigkeitsgefühl über Rhythmus
10—15 Minuten
Die Spieler stehen im Kreis. Der Spielleiter gibt einen Klatschrhythmus vor und wiederholt ihn einige Male, erst alleine dann gemeinsam mit der Gruppe, damit sich alle den Rhythmus einprägen können. Nun startet der Spielleiter den Rhythmus erneut. Aufgabe für
die Spieler ist es nun, den Rhythmus gemeinsam herzustellen, wobei jeder nur einmal klatschen darf. Geklatscht wird im Kreis in vorgegebener Richtung, von Nachbar zu Nachbar. Wenn der Rhythmus
durchgelaufen ist, startet der nächst folgende Spieler ihn erneut.
Geht der Rhythmus verloren, wiederholt die Gruppe gemeinsam den
Klatschrhythmus bevor die nächste Runde los geht.
Wichtig:




Achten Sie darauf, dass die Spieler die Pausen im Rhythmus
richtig setzen.
Verwenden Sie anfangs kurze, einfache Rhythmen, die nicht
mehr als fünf bis zehn Klatscher enthalten.
Legen Sie Wert darauf, dass während der Übung nicht gesprochen wird, um die Konzentration zu halten.
Halten Sie die Spieler dazu an, immer Blickkontakt mit der Person aufzunehmen, der sie das Klatschen schicken.
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Partnerübung
Geh weg!
Themengebiet:
Ziel:
Dauer:
Status, Kommunikation
Reflektierter Umgang mit Körper und
Stimme
10 Minuten
Jeweils zwei Spieler bilden ein Team und stellen sich mit einer Armlänge Abstand gegenüber.
Kommuniziert werden darf ausschließlich mit „Komm her“ [Spieler
(A)] und „Geh weg“ [Spieler (B)]. Bevor die Übung beginnt, bespricht
sich das Team vorher, wer welchen Part übernimmt. Anfangs reichen sich die Spieler jeweils die rechte Hand. Diese Verbindung
kann, muss aber nicht die Übung über gehalten werden.
Spieler (A) beginnt mit den Worten „Komm her“. Spieler (B) antwortet
mit „Geh weg“. So versucht Spieler (A), Spieler (B) zum Mitkommen
zu bewegen. Spieler (B) versucht dagegen, seinen Standpunkt klar
zu machen und sich nicht von Spieler (A) mitzerren zu lassen. Der
Dialog soll ruhig beginnen und sich nach und nach steigern dürfen.
Neben Augenkontakt wird auch die Körpersprache bedeutsam.
Der Spielleiter beendet die Runde, wenn die Spieler an einem Maximum angekommen sind. Halten Sie die Paare dazu an, kurz zu reflektieren was entstanden ist, bevor die Rollen getauscht werden.
Variation: Möglich ist auch, die Gruppe in zwei Kleingruppen aufzuteilen und jeweils eine Hälfte zuschauen zu lassen.
Wichtig:

Achten Sie darauf, dass die Dialoge nicht nur laut und aggressiv werden, sondern die Spieler unterschiedliche Gefühlszustände ausprobieren.

Es dürfen nur die vorgegebenen Worte „Komm her“ und „Geh
weg“ benutzt werden.

Halten Sie die Spieler dazu an, den Augenkontakt ständig beizubehalten.

Der Händedruck kann sich im Laufe der Übung verstärken,
dennoch sollte darauf geachtet werden, den anderen Partner
nicht zu verletzen.
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Gruppenübung
Improinsel
Themengebiet:
Ziel:
Dauer:
Eigen- und Fremdwahrnehmung
Bühnenerlebnis, Raum für Improvisation
30 Minuten
Bilden Sie mit den Spielern eine Publikumssituation und bestimmen
Sie eine Bühne im Raum. Pro Durchgang gehen max. 5 Personen auf
die Bühne und improvisieren eine Szene. Die Spieler einigen sich auf
die Verteilung der Rollen: SchülerInnen und ein(e) neue(r) MitschülerIn.
Die Ausgangssituation ist jeweils wie folgt:
Die SchülerInnen befinden sich im Klassenraum oder Pausenhof und
sind schon lange in einer Klassengemeinschaft. Hinzu kommt eine
neue Mitschülerin/ein neuer Mitschüler. Die Personen begegnen
sich zum ersten Mal.
Wie reagieren die Figuren aufeinander? Was passiert in der Szene?
Besprechen Sie anschließend mit Publikum und Spielern was sie gesehen haben: Was war die Handlung? Was für Charaktere standen
auf der Bühne?
Wichtig:

Sie können Kleingruppen von max. 4—5 Spielern vorher proben und in der Publikumssituation die Ergebnisse präsentieren
lassen. Hierzu sollten die Kleingruppen 5—10 Minuten Zeit bekommen. Alternativ kann auch direkt mit improvisierten Szenen gearbeitet werden.


Freie Dialoge mit Sprache sind erwünscht.
Achten Sie darauf, dass das Publikum die Szene erst kommentiert wenn die Spieler zu Ende gespielt haben.
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Unterrichtsmaterial
Auszug aus der Textfassung
Im Schlussbild der Inszenierung ist folgender Dialog enthalten.
Diskutiert miteinander was damit gemeint ist und in welchem Zusammenhang es zum Stück und zu den projizierten Bildern steht.
-
Aber am Ende dreht sich doch alles ums Geld.
Stimmt.
Weißt du was, das wünsche ich mir.
Was wünschst du dir?
Dass das anders wird.
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QUELLEN: http://www.zentrumbildung-ekhn.de/811.0.html, http://
www.armut.de/armut-in-deutschland_kinderarmut-indeutschland.php, http://www.fluter.de/de/117/
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Friedrich-Ebert-Stiftung und Deutscher Kinderschutzbund: http://
www.fes.de/magdeburg/pdf/21_2_6_2.pdf.
Arbeiterwohlfahrt: http://www.awo.org/pub/soz_pol/.
Stand:16.09.2015
IMPRESSUM: Theaterpädagogisches Begleitmaterial zu Flaschengeld
von Lisa Sommerfeldt/Herausgeber: DIE BADISCHE LANDESBÜHNE/
Spielzeit 2015.2016/Intendant Carsten Ramm/Verwaltungsleiter:
Norbert Kritzer/Redaktion: Ramona Parino, Catharina Guth/
Illustration: Christine Ramm/Fotos: Peter Empl
Theaterpädagogisches Begleitmaterial
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