Frühe Hilfen rund um Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Universitätslehrgang Early-Life-Care Akademie Eine multiprofessionelle und interdisziplinäre Weiterbildung mit akademischem Abschluss Einleitung I In den letzten Jahren hat das Thema „Frühe Hilfen“ starkes gesundheitspolitisches Interesse gewonnen. Die Zahl der Initiativen, die Eltern bzw. Familien in den Lebensphasen Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Unterstützung zur Alltagsbewältigung anbieten, hat sich vermehrt. Ein wesentlicher Fokus ist die vernetzte Vorgangsweise aller beteiligten Berufsgruppen, die gemeinsam daran arbeiten, die Umfeldbedingungen bestmöglich für die gedeihliche Entwicklung von Kindern auszurichten. Nur so können sich deren Potenziale für gelingendes Leben und konstruktive Lebensperspektiven optimal entwickeln. Damit diese Kooperation vermehrt umgesetzt werden kann, braucht es kooperatives Arbeiten und vernetztes Lernen aller am Beginn des Lebens tätigen Personen. Early Life Care ist ein Bildungsangebot, um diese unterschiedlichen Professionen fachlich interdisziplinär weiter zu bilden und die multiprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation zu fördern. Der Lehrgang kann zur beruflichen Weiterbildung und als wissenschaftliches Studium besucht und abgeschlossen werden. Ebenso wie die Studierenden kommen auch die Lehrpersonen aus unterschiedlichen Ländern (vor allem aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Südtirol) und aus den Professionen, die rund um Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr tätig sind. Leitung des Universitätslehrgangs: Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl Vorstand der Universitäts klinik für Kinder- und Jugend heilkunde Salzburg Kanzler Dr. Michael Nake Mitglied der Universitäts leitung der PMU Mit diesen Lehrgängen tragen wir bei zur •Verbesserung der Unterstützungsangebote im Hochrisikobereich •Bedarfsorientierten Begleitung von Schwangeren, Eltern und Familien, um hier eine Lücke im Bereich der prä- und perinatalen Gesundheitsversorgung zu füllen Foto: Andreas Kolarik/Leo •Verbesserung der Primärprävention •Entwicklung von Perspektiven, die zu einer Verankerung von kooperativen, interdis ziplinären Stützungssystemen führen und damit eine Verbesserung der Early Life Care Versorgung ermöglichen Mag.a Michaela Luckmann Projektleiterin, St. Virgil Salzburg Prof. Mag. Peter Braun Direktor St. Virgil Salzburg •Entwicklung und Vernetzung eines abgestuften lokalen, regionalen und überregionalen Systems von mobilen Einrichtungen und überregionaler Kompetenzzentren mit multiprofessionellen Teams. Mag.a Sabine Revers Studiengangsleiterin Early Life Care ist ein Angebot zur wissenschaftlichen Weiterbildung, zum Wissenstransfer zwischen den beteiligten Disziplinen und zum Austausch zwischen den Professionen. Salzburg, 10.1.2015 2 Auf einen Blick •Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, KinderkrankenpflegerInnen, PflegewissenschaftlerInnen Ziele Ziele der berufsbegleitenden Weiterbildung bzw. des Universitätslehrgangs sind der fachlich interdisziplinäre Wissenstransfer, die Förderung multiprofessioneller Zusammenarbeit und die Qualifizierung für Führungsaufgaben in der Weiterentwicklung flächendeckender Begleitungs-, Beratungs- und Behandlungs angebote. Ein besonderes Interesse gilt Innovationen und Forschung für die Weiterentwicklung der Praxis. •PädagogInnen, SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen Umfang des Studiums Sieben Semester berufsbegleitend, 120 ECTS Semestergebühren 1.960.- Euro pro Semester, zusätzlich Anmelde- und Prüfungsgebühren Abschlüsse Weiterbildung Lehrgangsgröße Teile des interdisziplinären Universitätslehrgangs „Early Life Care“ können einzeln als Weiterbildung abgeschlossen werden. Max. 30 TeilnehmerInnen pro Lehrgang Nach vier Semestern wird der Lehrgang mit der/dem „Akademischen Experten/in für Early Life Care“ graduiert. Paracelsus Medizinische Privatuniversität Studium Partner Nach erfolgreicher Absolvierung der 7 Semester erhalten die TeilnehmerInnen den akademischen Grad „Master of Science“. Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit Zielgruppen ÖGKJ - Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Träger St. Virgil Salzburg Unterstützt durch u.a. Angeboten wird eine akademische, interdisziplinäre Weiterbildung für jene Berufsgruppen, die mit den Lebensereignissen „Schwangerschaft“, „Geburt“, „Eltern werden“ und „ 1. Lebensjahr“ befasst sind: GAIMH - Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit •MedizinerInnen (KinderärztInnen, GynäkologInnen, AllgemeinmedizinerInnen aus facheinschlägigen Einrichtungen) •PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, PhilosophInnen, SozialwissenschaftlerInnen, SeelsorgerInnen •Hebammen, GeburtsvorbereiterInnen •Beratungsberufe im Bereich „Frühe Hilfen“ (mit einschlägiger Berufserfahrung) •Physio- und ErgotherapeutInnen 3 Ziele und Nutzen •Wissenstransfer zwischen den beteiligten Disziplinen Der Bedarf nach gut qualifiziertem Personal in der Weiterentwicklung bestehender und dem Aufbau neuer Unterstützungsangebote für vulnerable Schwangere, Babys, Kleinkinder und Familien soll durch ein wissenschaftlich fundiertes, berufsbegleitendes und transdisziplinäres Studium gedeckt werden. Im Blick ist dabei ein abgestuftes System der Early Life Care - Versorgung, das Belastungen und (potenzielle) Fehlentwicklungen möglichst früh erkennt und ein lokales, regionales und überregionales System der bedarfsgerechten Unterstützung mit sog. Frühen Hilfen anbietet. •Austausch auf interdisziplinärer Ebene (Forschung, Erfahrung/Praxis, Medienpool) Gesundheitsförderung auf breiter Basis Warum ein neuer Lehrgang? Das Ziel dieses neuen Angebots ist die akademische, fachlich interdisziplinäre Weiterbildung von Personengruppen aus dem Bereich Early Life Care, um die multiprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation zu fördern. Im speziellen verfolgt der Lehrgang folgende Ziele: Auf wissenschaftlicher Ebene: •Weiterentwicklung von Forschung und Lehre „Gesundheitsförderung, die sich an einer Lebenslaufperspektive ausrichtet, wird der Förderung altersspezifischer Entwicklungsressourcen in den frühen Lebensphasen besondere Priorität einräumen, um möglichst gute Bedingungen für die weitere Entwicklung zu schaffen.“ (Prof. Heiner Keupp1) Auf berufspraktischer Ebene: •Weiterbildung (besonders in den Bereichen Qualifikation und multiprofessioneller Kommunikation) der unterschiedlichen Berufsgruppen des s. g. HelferInnensystems, die dann eine wesentliche Funktion im Aufbau der Frühen Hilfen in Österreich übernehmen können „Frühe Hilfen“ wollen die Entwicklungsmöglichkeiten und Gesundheitschancen von Kindern und Eltern fördern und verbessern. Familiäre Ressourcen gilt es zu stärken und Belastungs faktoren abzubauen. Das Wohlbefinden des Kindes und seine Entwicklung sind abzusichern und zu fördern. Dies gilt insbesondere für sozial benachteiligte Familien und Familien, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind“ (Dr.in Sabine Haas 2). Auf gesellschaftspolitischer Ebene: •Verbesserung der Unterstützungsangebote im Hochrisikobereich •Verbesserung der Primärprävention •Bedarfsorientierte Begleitung von Schwangeren, Eltern und Familien, um hier eine Lücke im Bereich der peri- und postnatalen Gesundheitsversorgung zu füllen Im Blickfeld dieser Early Life Care - Versorgung stehen demnach vor allem sekundäre und tertiäre Prävention: •Entwicklung von Perspektiven, die zu einer Verankerung von kooperativen, interdisziplinären Stützungssystemen führen und damit eine Verbesserung der Early Life Care Versorgung ermöglichen •Kinder mit Entwicklungsrisiken, Behinderungen, chronischen Krankheiten, •junge (und hier insbes. minderjährige) Mütter und Väter •Unterstützung der Entwicklung und Vernetzung eines abgestuften lokalen, regionalen und überregionalen Systems von mobilen Einrichtungen und überregionaler Kompetenzzentren, die mit multiprofessionellen und interdisziplinären Teams ausgestattet sind. •psychosozial besonders belastete Familien ( z.B. durch Abhängigkeit, Suchtverhalten, psychische Erkrankung, Gewalterfahrung der Eltern, fehlendes soziales Unterstützungsnetz) 1 Keupp, 2010 vgl. Haas, 2013 2 4 Ziele und Nutzen •Menschen in schwierigen Lebenslagen (Armut, Migration, Alleinerziehende, Eltern aus zerrütteten Familienverhältnissen) Diese Weiterbildung ermöglicht den TeilnehmerInnen die Aneignung folgender Kenntnisse und Fähigkeiten, die sowohl im Sinne eines „guten Starts ins Leben“ notwendig sind, als auch vom facheinschlägigen Arbeitsmarkt erwartet werden: •Personen, die im Umgang mit Schwangerschaft bzw. Mutter- oder Vaterschaft unsicher oder überfordert sind. Diese Weiterbildung leistet auch einen Beitrag im Sinne eines verbesserten Angebots der primären Prävention. D.h. es gilt, die „Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe“ 3. Fachkompetenz •Die AbsolventInnen verfügen über ein interdisziplinäres, integratives und ausgewogenes fachliches Wissen sowie über Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich Early Life Care, die den sachgerechten Umgang mit komplexen Begleitungs- und Versorgungssituationen und Personengruppen ermög lichen. •Die gemeinsame Wissensgrundlage befähigt die Akteure im Early Life Care -Bereich zur abgestimmten Qualitätssicherung auf der Basis respektvollen Umgangs mit den Wissensressourcen anderer Disziplinen und Professionen. Wesentlich dient dieses Angebot einer Verbesserung der Qualität der Early Life Care Versorgung und damit einer aufmerksamen, respektvollen, lebensfördernden und lebensstützenden Kultur rund um den Lebensbeginn, die sowohl Lebensrisiken als auch Lebenschancen in den Blick nimmt. Zentral für die verbesserte Qualität der Early Life Care -Versorgung sind eine enge Vernetzung und Kooperation von Institutionen und Angeboten aus den verschiedenen Bereichen wie der Schwangerschaftsberatung, des Gesundheitswesens, der interdisziplinären Frühförderung, der Kinderund Jugendhilfe, insbesondere der präventiven Arbeit sowie weiterer Dienste des Sozialwesens und Initiativen aus der Zivilgesellschaft. Sozialkompetenz •Die AbsolventInnen sind zu gelingender Kommunikation fähig; sie wissen um die Unterschiedlichkeit von Fachsprachen, können auf dieser Basis zielgruppengerecht intervenieren und sind sich dabei der Wirkung ihrer eigenen Sprache bewusst Die AbsolventInnen verfügen über sozial-kommunikative Kompetenzen im Bereich Personalführung und über Kenntnisse in Organisationsentwicklung und Qualitätssicherung zur operativen und strategischen Führung von Early Life Care -Einrichtungen •Insbesondere anerkennen die Absolvent Innen das „bio-psycho-soziale Konzept“ und agieren mit ihren Kontaktpersonen/-gruppen auf Augenhöhe. Ihr Umgang mit Familien und KollegInnen ist von Sensibilität und Wertschätzung, Respekt und Lösungsorientierung geprägt. Welche Kompetenzen werden konkret erworben? „Frühe präventive Angebote und Hilfen sind eine interdisziplinäre und systemübergreifende Angelegenheit, die nicht mit einer isolierten Maßnahme und nicht mit den Kompetenzen einer einzelnen fachlichen Disziplin oder Zuständigkeit allein abgedeckt und gelöst werden können.“ (Prof.in Dr.in Ute Ziegenhain 4) 3 www.fruehehilfen.de/fruehe-hilfen/was-sind-fruehe-hilfen/ (05.08.2014) Ziegenhain u.a., 2011, 38 4 5 Ziele und Nutzen Methodenkompetenz Ethische Kompetenz •Die AbsolventInnen besitzen die Fähigkeit zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten, die zur Innovation und Qualitätsentwicklung in der Praxis des Early Life Care beitragen. Sie sind in der Lage, zwischen Erfahrung und Evidenz zu unterscheiden sowie ideologiefrei und reflektiert zu argumentieren. Sie können den Erwerb von Wissen fördern und differenziert mit Wissen umgehen. •Die AbsolventInnen wissen um die rechtlichen Rahmenbedingungen, ethische Implikationen und gesellschaftlich-politisch bedingten Möglichkeiten und Grenzen (Strukturen, Finanzierung) ihres Handelns. •Sie verstehen die Zusammenhänge ihres Handlungsfeldes in seinen lebenslangen Entwicklungen und Auswirkungen (Nachhaltigkeit), besitzen ein werterfülltes Verständnis des existenziellen Lebensübergangs „Geburt/Familienwerdung“ und übernehmen Mit-Verantwortung in einer „Schlüsselzeit des Lebens“. •Sie sind in der Lage, eine Projektidee aus dem Early Life Care-Bereich professionell umzusetzen und Veränderungsvorhaben in der beruflichen Praxis selbst zu implementieren – z. B. durch erfolgreiches Projekt management. •Die AbsolventInnen des ULG Early Life Care arbeiten systemisch und bindungsorientiert. Selbstkompetenz •Die AbsolventInnen besitzen die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Feldkompetenz •Die AbsolventInnen besitzen Kenntnisse der rechtlichen Grundlagen sowie strukturelle und wirtschaftliche Kompetenzen zum Aufbau und zur Führung von Early Life CareEinrichtungen •Die AbsolventInnen besitzen ein ausgeprägtes Bewusstsein über die Notwendigkeiten und Chancen der Gesundheitsvorsorge; sie sind in der Lage, präventive Netzwerke zu initiieren und zu pflegen sowie Übergänge zwischen den Versorgungssystemen zu gestalten. 6 Aufbau und Inhalte der Weiterbildung Der Studienplan dieses ULGs ist durchgehend modularisiert. Er ist aufgebaut in drei Lehrgangsstufen. Die einzelnen Module werden ausschließlich im Rahmen der jeweiligen Lehrgangsstufe und in Lehrgangsform angeboten. Dies folgt daraus, dass ein wesentliches Ziel die Förderung der interdisziplinären und transprofessionellen Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen, die Zielgruppe des Lehrgangs sind, ist. Die Die Lehrgangsstufe II kontinuierliche Lehrgangsdient der Vertiefung von gruppe in den einzelnen Stu5 definierten Berufs fen ist somit ein didaktisches gruppen: Prinzip. für die Hebammen, (Sozial-) PädagogInnen, Pflegepersonen, Die Lehrgangsstufe I PsychologInnen und ist die Grundlage für alle PsychotherapeutInnen, Berufsgruppen; und MedizinerInnen sie ist interdisziplinär werden jeweils ein zusammengesetzt. Spezialthema gelehrt. Angebot: Kontinuierlich parallel in Salzburg und Wien Dauer: 3 Semester Umfang: 24 SWS, 48 ECTS Abschluss: Zertifikat der PMU Die Lehrgangsstufe III führt zum Master abschluss. Sie dient der interdisziplinären Spezialisierung der Studierenden. Angebot: ab dem 5. Semester kontinuierlich in Salzburg Dauer: 3 Semester Umfang: 23 SWS, 54 ECTS Abschluss: Master of Science (MSc) in Early Life Care Angebot: 5 parallel geführte Vertiefungslehrgänge innerhalb eines Semesters in Salzburg Dauer: 1 Semester Umfang: 10 SWS, 18 ECTS Abschluss: Zertifikat der PMU, optional: Akademische/r Experte/Expertin In allen drei Lehrgangsstufen werden die Lehrveranstaltungen berufsbegleitend, geblockt abgehalten. Zwischen den Präsenzblöcken arbeiten die TeilnehmerInnen selbstgesteuert an den Lehrgangsinhalten. 7 Aufbau und Inhalte der Weiterbildung Lehrgangsstufe I: 3 Semester/48 ECTS (33 Seminartage) 2 (Sozial-)PädagogInnen Modul 1: Fachliche Vertiefung: Kinderschutz Modul 2: Praxis und Reflexion Modul 3: Wissenschaftliches Arbeiten Modul 1: Grundlagen • Biopsychosoziales Modell • Ethische Entscheidungsfindung 3 Pflegepersonen Modul 1: Fachliche Vertiefung: Entwicklungsfördernde Betreuung Modul 2: Praxis und Reflexion Modul 3: Wissenschaftliches Arbeiten Modul 2: Entwicklung des Kindes • Fetale Programmierung • Entwicklung • Bindung Modul 3: Eltern werden – geboren werden • Kinderwunsch • Schwangerschaft • Geburt • Wochenbett • Kindliche Entwicklung 1. Jahr • Palliative Care 4 PsychologInnen/PsychotherapeutInnen Modul 1: Fachliche Vertiefung: Therapie Eltern-Kind Modul 2: Praxis und Reflexion Modul 3: Wissenschaftliches Arbeiten 5 MedizinerInnen Modul 1: Fachliche Vertiefung: Kritische Phasen Modul 2: Praxis und Reflexion Modul 3: Wissenschaftliches Arbeiten Modul 4: Ganzheitliche Förderung • Frühe Hilfen • Gesundheitsförderung • Ernährung • Kindertagesbetreuung • Erzieherische Hilfen Lehrgangsstufe III: 3 Semester/37 ETCS + 17 ECTS für Masterkolloquium, -thesis und Abschlussprüfung (27 Seminartage) Modul 5: Handlungskompetenz (fachlich) • Beratung/Familie • Verhaltensbeobachtung • Diagnose, Therapie • Psychotraumatologie Modul 1: Ethik und Politik • Ethische Entscheidungsfindung • Gesundheitspolitik Modul 6: Handlungskompetenz (sozial) • Kommunikation/Professionen • Supervision/ Coaching • Selbstreflexion Modul 2: Organisation • Entwickeln und Leiten • Projektmanagement • Sozialmarketing / Öffentlichkeitsarbeit • Regionale Netzwerkarbeit Modul 7: Wissenschaftliches Arbeiten • Wissenschaftliches Arbeiten • Projektarbeit • Praktikum • Freie Themen Modul 3: Fachliche Vertiefung • Reflexion aktueller Studien • Spez. Beratungsmethoden • Case Management Lehrgangsstufe II: 1 Semester/18 ECTS (jeweils 11 Seminartage pro Berufsgruppe) Modul 4: Wissenschaft und Master • Wissenschaftliches Arbeiten • Projektarbeit • Freie Themen • Mastercolloquium • Masterthesis • Abschlussprüfung 1 Hebammen Modul 1: Fachliche Vertiefung: Familienhebamme Modul 2: Praxis und Reflexion Modul 3: Wissenschaftliches Arbeiten 8 Zur Didaktik des Lehrgangs Das didaktische Konzept der Lehrgänge beruht auf folgenden Eckpfeilern: a) Gestaltung der Lehr-Lern-Situationen b) Förderung selbstgesteuerten Lernens c) Aneignung von Lernkompetenzen d) Lernförderliche Bewertung von Leistungen e) Unterstützung des Lerntransfers Zu a) Konkrete Gestaltung der Lehr-Lern-Situationen Aus den grundlegenden wie aktuellen Erkenntnissen und Diskussionen sowohl zum Lernen Erwachsener als auch zum Kompetenzerwerb lassen sich – einander ergänzende – Anforderungen an die didaktische Gestaltung der Lehr-Lern-Situationen ableiten, z. B.: Aus Sicht der Lernpsychologie/ Gehirnforschung Aus Sicht der methodischen Kompetenzorientierung • Prinzip des Erfahrungslernens: Beim Lernen wird ausdrücklich und kontinuierlich Bezug auf die Erfahrungen der TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichen Disziplinen und Berufsfeldern genommen. • Nutzenorientierung: Lehrenden muss der geschilderte Kontext outcome-orientierter Planung und Lerngestaltung bewusst sein. Die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung der Inhalte ist hervorzuheben und es ist zu verdeutlichen, „welchen Beitrag eine Lernsituation und ein Lerngegenstand hinsichtlich der anschließenden Kontexte … zu leisten vermag“ 7. • Prinzip der Exemplarizität: Angesichts der Vielfalt zu erwerbender Kompetenzen und der Fülle des relevanten Wissens folgt der ULG Early Life Care dem Prinzip der Exemplarizität. Im Wechsel von „Überblickswissen und Tiefenbohrungen“ 5 eignen sich die Teilnehmenden exemplarisch Wissen und Handlungsregeln an, die auf andere Bereiche übertragen werden können. • Spiraldidaktik Die zu lernenden Inhalte werden nicht fachsystematisch linear „abgearbeitet“, „sondern spiralförmig, so dass einzelne Themenbereiche, Fertigkeiten und Fähigkeiten im Laufe der Bildungs- und Lernsequenzen mehrmals bearbeitet und dabei auf jeweils höherem Niveau verankert werden“ 8. • Prinzip der kontinuierlichen Lerngruppe: Diese Lehrgänge favorisieren das Lernen in einer stabilen Lerngruppe, um so ein optimales soziales Lernen zu gewährleisten. Hier findet „Lernen am Unterschied“ (Differenzerfahrung) statt 6. • Reflexion: Sowohl die Reflexion der beruflichen Praxis als auch des Lernens im Rahmen des Universitätslehrgangs stellen einen zentralen Aspekt der Kompetenzentwicklung dar. Diese Prinzipien finden Berücksichtigung durch den Einsatz sogenannter „aktivierender Methoden“. 5 Lehner, 2009; 2012 Schweizer u.a., Hg., 2007 7 Gillen, 2013, 6 8 Gillen, 2013, 6 6 9 Zur Didaktik des Lehrgangs Zu b) Förderung selbstgesteuerten Lernens (z.B. Lerntagebuch und Selbstlernstrategien). Lerncoaching als Begleitung bei Lernprozessen dient zum anderen der Förderung des selbstgesteuerten Lernens9. Auf das Selbststudium wird besondere Aufmerksamkeit gelegt. Gerade angesichts der Themenfülle des Universitätslehrgangs und der zeitlichen Begrenzung ist ein hoher Anteil an Selbstlernen erforderlich. Die Lehrgangsleitungen und die Studiengangsleitung agieren als Lerncoaches. Aber auch die DozentInnen sind gefordert, den Lernbedürfnissen, -möglichkeiten und -grenzen der erwachsenen Lernenden gerecht zu werden. Im Sinne des Nationalen Qualifikationsrahmens Österreichs für lebenslanges Lernen (Niveau VII) ist der Studiengang darauf ausgerichtet, die Studierenden zu befähigen, das erworbene spezifische Fachwissen, Wissen über andere/verwandte Disziplinen sowie Fertigkeiten und Kompetenzen im Berufsalltag auf operativer und strategischer Ebene anzuwenden bzw. einzusetzen. Dies inkludiert die Integration von selbstständiger Aneignung und kritischer Reflexion neuer Informationen und Erkenntnisse in das berufliche Handeln, da dieses die Basis für innovative Denk- und Handlungsansätze darstellt und maßgeblich für die strategische Entwicklung von Unternehmen/Organisationen ist. Zu d) Der erwachsenengerechten Bewertung von Lernprozessen und -erfolgen dient die Bewertung von Studienleistungen grundsätzlich zwei Zielen10: Zum einen werden damit Beurteilungen ausgesprochen, inwieweit die Studierenden jeweils den angestrebten Lern- und Qualifizierungszielen nahe gekommen sind. Zum anderen dienen Leistungsnachweise der Lernoptimierung: Sie zeigen den Lernstand des Studierenden auf, geben eine differenzierende und neue Lernwege eröffnende Rückmeldung und ermöglichen dem Studierenden, selbstge steuert sein Lernen zu vertiefen. Dabei wird angestrebt, durch verschiedene Formen des angeleiteten Selbststudiums die Studierenden beim selbstgesteuerten Lernen zu begleiten. Dies geschieht insbesondere durch Vorbereitungs-, Übungs- und Reflexionsaufgaben, die in einem E-Portfolio dokumentiert und lernwirksam besprochen werden. Fallbeschreibungen und -reflexionen sind ebenso Gegenstand des E-Portfolios wie Gesprächsthemen in selbstgesteuerten Lerngruppen, die u.a. auch der kollegialen Beratung dienen. Die Gestaltung von Prüfungsaufgaben i.w.S. muss sich an den zuvor formulierten Lernzielen der jeweiligen Lernfelder orientieren und zu deren Inhalten und Niveaustufen kohärent sein. Im Universitätslehrgang Early Life Care werden neben der Masterthesis Leistungsnachweise in Form von Projektberichten und -reflexionen, Case Reports, E-Portfolios u.a. eingesetzt. Damit wird angestrebt, Kompetenzen auf möglichst vielen Ebenen11 abzufragen und zu bewerten.12 Zu c) Der Unterstützung beim Erwerb von Lernkompetenzen Zu e) Unterstützung des Lerntransfers Die Didaktik der Präsenzphasen und die Gestaltung des Blended-Learnings sind so anzulegen, dass damit die Entstehung „trägen Wissens“ verhindert und der Transfer des Gelernten in die Praxis erhöht wird. Dies ist sowohl bei der Planung, als auch bei der Durchführung und schließlich bei der Nacharbeit (incl. Prüfung) zu den Lernphasen zu berücksichtigen. Insbesondere die Förderung des selbstge steuerten Lernens macht es notwendig, die (evtl. nicht mehr lerngewohnten) Erwachsenen bei der Aneignung neuen Wissens zu unterstützen. Dies geschieht schwerpunktmäßig auf zweierlei Weise: Zum einen durch die Einübung sogenannter „metakognitiver Übungen 9 Siebert, 2011, 123 f. Zimmermann, 2011, 45 ff. 11 Vgl. die Lernzieltaxonomie von Bloom: Bachmann, 2011, 33 ff. 12 (vgl. hierzu auch das Kap. 1.10) 10 10 Zur Didaktik des Lehrgangs Blended-Learning, also die zielorientierte Kombination von Phasen des Präsenz- und Nicht-Präsenzlernens mit einer internet gestützten Lernplattform, dient in diesem Univer-sitätslehrgang mehreren Zielen13: •Kognitive Inhalte können über die Plattform angeeignet werden. •Die Präsenzphasen werden von der reinen Wissensvermittlung entlastet und können für Einübung, soziales Lernen und kollegialen Austausch verwendet werden. •Die Plattform dient den Lernenden als Selbstlernmedium, auf das sie entsprechend ihrer Ressourcen Zugriff nehmen können. •Die Teilnehmenden können sich über die Plattform austauschen und beraten. •Der Einsatz der Plattform erhöht die Wahrscheinlichkeit des Lerntransfers. Eine Lernplattform ist also eine „zentrale Schnittstelle zwischen Präsenz-, Selbstlernund Transferphasen“14. Basis des BlendedLearning beim Universitätslehrgang Early Life Care bildet die Lernplattform der Paracelsus Medizinische Universität. Der Universitätslehrgang sieht eine Reihe von internetbasierten Lern- und Arbeitsmöglichkeiten vor. 13 Iberer 2010 Iberer 2010 14 11 Träger, Personen und Strukturen Die Weiterbildung bzw. das berufsbegleitende Studium „Early Life Care“ werden in Kooperation von der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) und St.Virgil Salzburg getragen. Prof. Dr. Wolfgang Sperl Kinderarzt, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde; Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Salzburg Prof.in Dr.in Ute Ziegenhain Pädagogin; Klinik für Kinder- und Jugend psychiatrie /Psychotherapie Sektion: Pädagogik, Jugendhilfe, Bindungsforschung und Entwicklungspsychopathologie, Universitätsklinikum Ulm Die Paracelsus Universität ist Österreichs erste und Europas zweite medizinische Universität in privater Trägerschaft, die ein Studium der Humanmedizin und der Pflegewissenschaft anbietet. St. Virgil ist eine international tätige Einrichtung der Weiterbildung in kirchlicher Trägerschaft mit einem Konferenzzentrum und einem Hotel. Die Studiengangsleitung: Mag.a Sabine Revers Erziehungswissenschaftlerin, Erwachsenenbildnerin Die Leitung des Universitätslehrgangs: Die LehrgangsleiterInnen: Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Salzburg Lehrgangsstufe I: Mag.a Dr.in Manuela Werth Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie), Notfallpsychologin Kanzler Dr. Michael Nake Mitglied der Universitätsleitung der PMU Mag.a Michaela Luckmann Projektleiterin St. Virgil Salzburg Dr.in Katharina Kruppa Interne Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde; Baby-Care-Ambulanz; Früh- und Neugeborenenstation; Interne Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde; Dienststelle: Sozialmedizinisches Zentrum Süd Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried von Preyer‘schem Kinderspital Prof. Mag. Peter Braun Direktor St. Virgil Salzburg Mag.a Sabine Revers Studiengangsleiterin Die Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Thorsten Fischer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Salzburg Lehrgangsstufen II und III: N.N. Die DozentInnen: Die Lehre in den Lehrgangsstufen wird durch erfahrene WissenschaftlerInnen und Prakti kerInnen, ProfessorInnen und wissenschaftliche MitarbeiterInnen aus den angesprochenen Disziplinen und Professionen aus unterschiedlichen Ländern (vor allem aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol) realisiert. PD Dr.in Mechthild Gross Hebamme, Krankenschwester und DiplomPsychologin; Leitung AG Hebammenwissenschaft an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Leiterin des Europäischen Mas terstudiengangs für Hebammenwissenschaft an der Medizinischen Hochschule Hannover Prof.in Dr.in Barbara Juen Klinische Psychologie, Entwicklungspsychologie; Institut für Psychologie an der Universität Innsbruck 12 Literaturverzeichnis Bachmann, H. (2011). Formulieren von Lern ergebnissen – learning outcomes. In Bachmann, H. (Hg.), Kompetenzorientierte Hochschullehre: die Notwendigkeit von Kohärenz zwischen Lernzielen, Prüfungsformen und Lehr-Lern-Methoden (Forum Hochschulbildung und Erwachsenendidaktik, Bd. 1). (S. 29-43). Bern: hep. Siebert, H. (2011). Lernen und Bildung Erwachsener. Bielefeld: Bertelsmann. Ziegenhain, U. u.a. (2011). Modellprojekt Guter Start ins Kinderleben: Chancen und Stolpersteine interdisziplinärer Kooperation und Vernetzung im Bereich Früher Hilfen und im Kinderschutz. Köln: Nationales Zentrum Frühe Hilfen. Gillen, J. (2013). Kompetenzorientierung als didaktische Leitkategorie in der beruflichen Bildung – Ansatzpunkte für eine Systematik zur Verknüpfung curricularer und methodischer Aspekte. Internet: http://www.bwpat.de/ausgabe/24/gillen [Letzter Zugriff: 23.10.2013] Zimmermann, T. (2011). Durchführen von lernzielorientierten Leistungsnachweisen. In Bachmann, H. (Hg.), Kompetenzorientierte Hochschullehre: die Notwendigkeit von Kohärenz zwischen Lernzielen, Prüfungsformen und Lehr-Lern-Methoden (Forum Hochschulbildung und Erwachsenendidaktik, Bd. 1). (S. 44-79). Bern: hep. Haas, S. (2013). Frühe Hilfen in Österreich. Internet: http://kinderjugendgesundheit.at/ uploads/Fr%C3%BChe_Hilfen_LIGA_Haas_.pdf [Letzter Zugriff: 29.09.2013] Iberer, U. (2010). Bildungsmanagement von Blended Learning. Integrierte Lernkonzepte steuern und gestalten. Marburg: Tectum. Keupp, H. (2010). Stark, Selbstbestimmt, kompetent: Gesundheitsressourcen, die Heranwachsende brauchen. Internet: web.ev-akademie-tutzing.de/cms/ get_it.php?ID=1250 (11.01.2015) Lehner, M. (2009). Viel Stoff – wenig Zeit: Wege aus der Vollständigkeitsfalle (2. Aufl.). Bern: Haupt. Schweizer, G. (2007). Lernen am Unterschied: Bildungsprozesse gestalten – Innovationen vorantreiben. Bielefeld: Bertelsmann. 13 I N F O R M A T I O N Universitätslehrgang U N D A N M E L D U N G Early-Life-Care Akademie Lehrgangsstufe I · West: Lehrgangsstufe I · West: Studiengangsleitung St. Virgil Salzburg Ernst-Grein-Straße 14 5026 Salzburg [email protected] St. Virgil Salzburg Ernst-Grein-Straße 14 5026 Salzburg [email protected] Mag.a Sabine Revers Lehrgangsstufe I · Ost: Lehrgangsstufe I · Ost: Kloster Laab im Walde Klostergasse 7–9 2381 Laab im Walde [email protected] Kloster Laab am Walde Klostergasse 7–9 2381 Laab im Walde [email protected] Lehrgangsstufen II und III: Lehrgangsstufe II: St. Virgil Salzburg Ernst-Grein-Straße 14 5026 Salzburg [email protected] St. Virgil Salzburg Ernst-Grein-Straße 14 5026 Salzburg [email protected] Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Thorsten Fischer PD Dr.a Mechthild Gross Prof.a Dr.a Barbara Juen Prof. Dr. Wolfgang Sperl Prof.a Dr.a Ute Ziegenhain Gesamtleitung Dr. Michael Nake Prof. Dr. Wolfgang Sperl Prof. Mag. Peter Braun Mag.a Michaela Luckmann Kosten: € 1.960,- pro Semester Diese Weiterbildung beginnt im Wintersemester 2015 / 2016 Eine Kooperation zwischen St. Virgil und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Partner: Unterstützt durch www.earlylifecare.at Impressum: St. Virgil Salzburg Herausgeber: Prof. Mag. Peter Braun Redaktion: Mag.a Michaela Luckmann Alle: Ernst-Grein-Str. 14, 5026 Salzburg GAIMH Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit Layout: Heribert Dankl 14
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