Südkurier Neujahrskonzert 1.1.2016, Frickingen Musikalisches Feuerwerk beim Neujahrskonzert Bild: Cornelia LeNhardt Salem 04.01.2016 01:55 von Cornelia Lenhardt Die Musiker begeistern die Zuschauer in der Graf-Burchard-Halle. Das Publikum feiert die Solisten, das Orchester und die Chöre für ihre Leistung. Was sich im Programm so nett als Querschnitt durch die Operette mit drei Männerchören, Solisten und der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz las, steigerte sich von Stück zu Stück zu einem wahren Feuerwerk. Warum nach Wien zum Neujahrskonzert fahren oder es im Fernsehen miterleben – das Neujahrskonzert in Frickingen konnte unbedingt mithalten! Die Zuhörer in der vollbesetzten Graf-Burchard-Halle waren restlos begeistert: „Tolles Programm“, „Beachtlich“, „Grandios“, „Super“ und zuletzt Bravo-Rufe und Standing Ovations! Zum Gelingen trug ein sehr gut aufgestelltes Orchester bei, die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, dem Spaß und Spielfreude nicht nur anzuhören, sondern auch anzusehen war. Eine Dirigentin, Anna Skryleva, die als Energiebündel federnd vor dem Orchester agierte und alles, einschließlich der Männerchöre mit ungefähr 60 Sängern im Griff hatte. Dazu gehörten zwei bestens disponierte Solisten, Mine Yücel (Sopran) und Steven Ebel (Tenor), die mit ihren Stimmen das Publikum bezauberten. Alles humorvoll mit kurzen pointierten Kommentaren des Intendanten Beat Fehlmann moderiert, der durch die herrliche Operettenseligkeit von Strauß Vater und Sohn über Franz Lehár, Albert Lortzing, Carl Millöcker und Emmerich Kálmán führte. Mit der Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss Sohn eröffnete die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz unter ihrer temperamentvollen Dirigentin das Neujahrskonzert spritzig und flott und begeisterte das Publikum sofort. Die eingängigen Melodien und Ohrwürmer Franz Lehárs aus der Operette „Die lustige Witwe“ stellen auch heute noch alle Musicals in den Schatten und verfehlen ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht. Mine Yücel und Steven Ebel schwelgten in ihren Solopartien und im berühmten innigen Duett „Lippen schweigen, s'flüstern Geigen“. Zusammen mit den Männerchören endete die Lehársche Musik mit dem Weibermarsch – es kam Stimmung auf, die erste Zugabe war fällig. Schöne saubere Hörnerklänge des Orchesters leiteten den Chor „Seht dort den muntern Jäger“ aus Albert Lortzings Oper „Der Wildschütz“ ein. Mit leichter Schweizer Dialektfärbung, sicher und kraftvoll gesungen vom Männerchor aus Ermatingen, der Harmonie Konstanz und Männerstimmen aus dem Bach-Chor Konstanz. Männerchöre, Solisten und Orchester entließen mit dem Trinklied aus Carl Millöckers „Der Bettelstudent“ die gut gelaunten Zuhörer in die Pause. Den Walzer „Geschichten aus dem Wienerwald“ von Johann Strauss Sohn gestalteten Anna Skryleva, der Zitherspieler Tomy Termerson und das Orchester mit viel Gefühl und differenzierten Tempi und lösten bei den Zuhörern laute Bravo-Rufe aus. Die Melodien aus „Der Csardasfürstin“ von Emmerich Kálmán boten Mine Yücel und Steven Ebel weitere temperamentvolle und stimmgewaltige Auftritte und einen Tanz auf der Bühne. Die Bauernpolka und die Polka „Im Krapfenwaldl“ von Johann Strauss Vater beschlossen das offizielle Neujahrsprogramm und boten Orchester und Dirigentin Gelegenheit für spaßige und humorvolle Einfälle. Alles wartete nun gespannt auf die Zugaben und wurde nicht enttäuscht. Der außergewöhnliche Abend endete mit Lehárs „Dein ist mein ganzes Herz“ aus „Land des Lächelns“, der Amboss-Polka, zu der tatsächlich ein Amboss herbeigekarrt wurde, dem Chor der Jäger aus Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ mit den von der Jagd zurückgekehrten und herbeigeeilten Sängern in Jagdkleidung, die der Dirigentin Anna Skryleva einen erlegten Fuchspelz um die Schulter drapierten. Und das endgültig letzte Stück: der Radetzky-Marsch, vom Orchester allein gespielt, während Anna Skryleva mit dem Publikum schäkerte und ihr komisches Talent bewies und die Zuhörer zu Beifallsstürmen hinriss.
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