3D Secure Bei E-Commerce-Transaktionen ist es dem Händler selten möglich, Karte oder Karteninhaber zu identifizieren. Es werden die vom Kunden eingegebenen Kreditkartendaten geprüft. Dies sind: - Kreditkartennummer Ablaufdatum Kartenprüfnummer VISA und Mastercard haben daher mit 3D Secure eine zusätzliche Authentifizierungsmethode eingeführt, die dazu beiträgt, die Sicherheit von Kreditkartenzahlungen im Internet zu verbessern. Mit diesem Authentifizierungsverfahren wird die Identität des Karteninhabers auf Basis des eingegebenen Passwortes vom Issuer verifiziert. Dadurch wird die Anzahl betrügerischer Transaktionen reduziert. Zusätzlich kommt es durch den Einsatz von 3D Secure zu einer Haftungsumkehr bei Chargebacks aufgrund bestrittener Kreditkartennutzung oder Kreditkartenbetrug. VISA und Mastercard haben jedoch Ausnahmen für die Haftungsumkehr definiert. Diese sind: VISA: - Businesscards, die außerhalb der Region Europa herausgegeben werden Anonyme Pre-paid-Karten Mastercard: - Businesscards Außerdem gilt die Haftungsumkehr nur für Chargebacks, mit folgenden Reasoncodes: VISA: 75 – Der Karteninhaber gibt an, dass er die Transaktion nicht zuordnen kann 83 – Die Karte wurde ohne Einwilligung des Karteninhabers eingesetzt Mastercard: 37 – Der Karteninhaber bestreitet die Verantwortung für die Transaktion Daraus ergibt sich Folgendes für die Haftung: Verantwortung für Prüfung des Karteninhabers Haftung für CBs aufgrund bestrittener Nutzung oder Autorisierung Haftung für finanziellen Schaden aus diesen CBs Verantwortung für CBs aus anderen Streitfällen (Ware nicht geliefert, falscher Transaktionsbetrag Ohne 3-D Secure Händler Händler Mit 3-D Secure Issuer Issuer Händler Händler Issuer Händler Beleganforderung: Wenn die Haftungsumkehr greift und der Karteninhaber die Transaktion bestreitet, reicht der Issuer eine Beleganforderung ein. Diese wird per Mail an den Händler weitergeleitet, mit Angaben zu den angeforderten Informationen (i.d.R. Rechnung, Abliefernachweis mit Unterschrift). Der Händler sollte uns in allen Fällen die relevanten Informationen zur Verfügung stellen, da er andernfalls die Haftungsumkehr verlieren könnte. Die Kontaktadresse bei Rückfragen zu Beleganforderungen oder Chargebacks ist: [email protected]. Darstellung im hIP: Im hIP (heidelpay intelligence plattform) sind 3D Secure Transaktionen in der Spalte RM (Riskmerkmal) gekennzeichnet. Diese geben Auskunft über den Status der Authentifizierung. Dabei wird folgendes unterschieden: Y - Authentifizierung erfolgreich und vollständig A - Keine vollständige Authentifizierung, aber ein Beleg für die angefragte Authentifizierung liegt vor E - Authentifizierung nicht erfolgreich Dabei geben die Riskmerkmale keinen Hinweis auf die eingesetzte Karte und somit auch keinen Hinweis, ob evtl. eine Karte eingesetzt wurde, die von der Haftungsumkehr ausgeschlossen ist. Umgekehrt ist eine Transaktion mit dem Riskmerkmal E jedoch nicht automatisch von der Haftungsumkehr ausgeschlossen. Jedoch sollten diese Transaktionen einer besonderen Prüfung unterzogen werden, da in diesen Fällen keine Verifizierung durch den Issuer stattgefunden hat. Bitte beachten Sie, dass 3D Secure nicht als einzige Methode zur effektiven Reduzierung des Betrugsrisikos genutzt werden sollte, sondern auch andere Mittel zur Prüfung des Karteninhabers und zur Verminderung möglicher Betrugsfälle zur Verfügung stehen und eingesetzt werden. Die Nutzung von 3D Secure als einziger Maßnahme zur Einschränkung von Betrugsfällen kann dazu führen, dass Händler Chargebacks erhalten und in den Betrugsüberwachungsprogrammen der Kreditkartenorganisationen aufgeführt werden, bis hin zum Verlust der Kreditkartenakzeptanz.
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